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Vorwort<br />
Mit Grund und Boden<br />
verantwortlich umgehen<br />
Von den klassischen landwirtschaftlichen Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital verknappt sich der<br />
Faktor Boden zusehends. Mit seinen besonderen Eigenschaften der Unbeweglichkeit, Unvermehrbarkeit und<br />
Unzerstörbarkeit unterscheidet er sich gravierend von den anderen beiden Faktoren.<br />
Zunehmender Verbrauch und die Nutzung für außerlandwirtschaftliche Zwecke schränken die Bodenverfügbarkeit<br />
für die landwirtschaftliche Urproduktion ein. Innersektorale Flächennutzungskonkurrenzen<br />
zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und von Energiepflanzen für ein gesellschaftspolitisch<br />
gewolltes Umsteuern in der Energieerzeugung verstärken die Knappheit von landwirtschaftlich genutztem<br />
Grund und Boden und führen zwangsläufig zu steigenden Preisen für den Kauf oder die Nutzung der<br />
Flächen. Diese Tendenzen wiederum belasten die Entwicklungsfähigkeit landwirtschaftlicher Unternehmen,<br />
die sowohl für die Sicherung ihrer Pachtfläche <strong>als</strong> auch für betriebliche Erweiterungen mit deutlich gestiegenen<br />
Konditionen kalkulieren müssen. Eine Trendumkehr ist derzeit nicht absehbar.<br />
6<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Aufgabe der Niedersächsischen Landgesellschaft<br />
mbH (<strong>NLG</strong>) ist es, in Niedersachsen durch den<br />
Kauf, die Bevorratung und den Einsatz von Grundstücken<br />
für Maßnahmen zur Entwicklung der ländlichen<br />
Räume erforderliche Flächen bereitzustellen.<br />
Die ständig wachsende Nachfrage nach Fläche u. a.<br />
für die Stärkung landwirtschaftlicher Unternehmen,<br />
die Flächenbasis umweltverträglicher Tierhaltung,<br />
die Rohstoffbasis der Energiewende, die Umsetzung<br />
wirtschaftsfördernder Infrastrukturprojekte, die<br />
Sicherung lebenswerter Wohnräume gerade für junge<br />
Familien und die Schaffung und Erhaltung ökologisch<br />
wertvoller Naturräume erhöhen die Anforderungen<br />
an eine sachgerechte, allen Ansprüchen ausgewogen<br />
gerecht werdende Aufgabenerfüllung. Dies erfordert<br />
Sorgfalt und Umsicht der <strong>NLG</strong> beim Umgang mit<br />
dem knappen Faktor Boden. Daneben setzen wir uns<br />
dafür ein, dass sich die Situation am Bodenmarkt<br />
nicht noch weiter verschärft, sondern eher wieder<br />
etwas entspannt und dass die außerlandwirtschaftlichen<br />
Flächenansprüche begrenzt werden. Hierzu<br />
tragen wir bei, indem wir für einen konsequenten Einsatz<br />
der bestehenden Instrumente des Bodenrechts<br />
und deren mögliche Weiterentwicklung eintreten, den<br />
Flächenverbrauch u. a. für kommunale Entwicklungsprojekte<br />
durch verstärkte Innenentwicklung begrenzen<br />
und flächensparende, agrarstrukturverträgliche,<br />
aber gleichwohl ökologisch wertvolle Kompensationspoolkonzepte<br />
forcieren. Daher bestimmt dieser wichtige<br />
Bereich auch den Geschäftsbericht 2012.<br />
Die <strong>NLG</strong> – Erfahrung seit 98 Jahren<br />
Die <strong>NLG</strong> – Gemeinnütziges Unternehmen für die<br />
Entwicklung des ländlichen Raumes – wurde am<br />
19. Oktober 1915 <strong>als</strong> Siedlungsunternehmen im<br />
Sinne des Reichssiedlungsgesetzes (RSG) gegründet.<br />
Dam<strong>als</strong> wie heute dient die <strong>NLG</strong> dank<br />
ihrer Organisationsform dazu, die staatlichen Verwaltungen<br />
in der Umsetzung der Politik für die<br />
Landwirtschaft und die ländlichen Räume mit der<br />
Flexibilität und Handlungsfähigkeit einer Kapitalgesellschaft<br />
zu unterstützen. Gerade vor dem Hintergrund<br />
knapper werdender öffentlicher Ressourcen<br />
können privatrechtlich organisierte, aber im<br />
öffentlichen Interesse handelnde Organisationen besondere<br />
Bedeutung erlangen. Die Geschäftstätigkeit<br />
zielt darauf ab, die Wirtschaftskraft und Lebensqualität<br />
in den ländlichen Räumen Niedersachsens zu erhöhen.<br />
Hierfür setzen wir das Wissen und die Erfahrung<br />
unserer 264 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an 10 Standorten in Niedersachsen und die Finanzkraft<br />
unseres Unternehmens in vollem Umfang ein.