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98. Geschäftsjahr<br />

2012<br />

Geschäftsbericht 2012<br />

Mit Grund und Boden verantwortlich umgehen


Organisationsplan<br />

Geschäftsführung<br />

Thorsten Hiete<br />

Geschäftsbereiche<br />

Zentrale Servicebereiche<br />

Grundstücksmanagement und<br />

Agrarstruktur<br />

Siedlung<br />

Flurbereinigung und Landbeschaffung<br />

Agrarinvestitionsförderung<br />

Kommunal- und<br />

Regionalentwicklung<br />

Kommunalentwicklung<br />

Dorf- und Regionalentwicklung<br />

Hochbau<br />

Agrarbau<br />

Energie<br />

Wohnungsbau,<br />

Kommunal- und<br />

Gewerbebau<br />

Christoph Hain<br />

Organisation, Controlling und<br />

Unternehmensplanung<br />

Christian Bollmann<br />

Mathias Dralle<br />

Jörg Reineke<br />

Andreas Lindenberg<br />

Recht<br />

Braunschweig<br />

Göttingen<br />

Hannover<br />

Lüneburg<br />

Braunschweig<br />

Göttingen<br />

Frank Bauer<br />

Aurich<br />

Oldenburg<br />

Jochen Albers<br />

Christoph Hain<br />

Informationstechnologie<br />

Mathias Dralle<br />

Bremerhaven<br />

Verden<br />

Ralf Grobler<br />

Meppen<br />

Johann Grönloh<br />

Aurich<br />

Oldenburg<br />

Jacobus Penning<br />

Bremerhaven<br />

Verden<br />

Torsten Hoins<br />

Hannover<br />

Lüneburg<br />

Andreas Kutscher<br />

Meppen<br />

Osnabrück<br />

Hartmut Tepe<br />

Lüneburg<br />

Peter Berens<br />

Meppen<br />

Osnabrück<br />

Friedhelm Börger<br />

Braunschweig<br />

Göttingen<br />

Hannover<br />

Verden<br />

Andreas Lindenberg<br />

Karsten Nordmann<br />

Finanzwesen und Verwaltung<br />

Wilfried Wilkening<br />

Personalverwaltung<br />

Constance Schröter<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Osnabrück<br />

Hubert Wöste<br />

Aurich<br />

Oldenburg<br />

Jonas Werner<br />

Bremerhaven<br />

Wilfried Paasch<br />

Innenrevision


Geschäftsbericht 2012<br />

98. Geschäftsjahr


2<br />

Grenzsteine sind Kennzeichnungen<br />

von Flurstücksgrenzen.<br />

Die <strong>NLG</strong> zeigt Ihnen in diesem<br />

Geschäftsbericht eine kleine Sammlung<br />

an alten und neuen Grenzsteinen.


Inhalt<br />

Das Unternehmen und die Entwicklung<br />

im Geschäftsjahr 2012<br />

3<br />

4<br />

6<br />

8<br />

9<br />

11<br />

12<br />

13<br />

16<br />

Unternehmensorganisation<br />

Inhalt<br />

Die <strong>NLG</strong> im Jahr 2012<br />

Vorwort<br />

Gesellschafter<br />

Aufsichtsrat<br />

Geschäftsleitung, Geschäftsstellenleiter<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Die <strong>NLG</strong> und ihr Netzwerk 2012<br />

Lagebericht<br />

Die Entwicklung der Geschäftsfelder<br />

im Einzelnen<br />

3<br />

24<br />

24<br />

28<br />

30<br />

32<br />

34<br />

Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Grundstücksmanagement<br />

Flurbereinigung<br />

Landbeschaffung, Flächenverwaltung und Hofbörse<br />

Kompensation und Ökopool<br />

Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP)<br />

38<br />

39<br />

41<br />

42<br />

45<br />

Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Kommunalentwicklung<br />

Dorf- und Regionalentwicklung<br />

DemografieCheck<br />

Integrierte Stadtentwicklung<br />

48<br />

48<br />

50<br />

52<br />

Hochbau<br />

Agrarbau<br />

Energie<br />

Klimaschutz<br />

56<br />

Adressen Zentrale und Geschäftsstellen<br />

Impressum


Die <strong>NLG</strong> im Jahr 2012<br />

Rund 270 Gäste folgten der Einladung der <strong>NLG</strong> zur<br />

3. Kommunalen Fachtagung, die den demografischen<br />

Wandel und den Klimaschutz zum Thema hatte<br />

Aufsichtsrat und Gesellschafter besichtigten die<br />

Biogasanlage der landwirtschaftlichen<br />

Betriebsgemeinschaft MüKrO GbR in Sehnde<br />

4<br />

1. März 2012<br />

Kommunale Fachtagung,<br />

8. März 2012<br />

„Signing Ceremony“<br />

29. Juni 2012<br />

Schlüsselübergabe<br />

11. Juli 2012<br />

Exkursion<br />

Bad Fallingbostel<br />

zwischen der <strong>NLG</strong> und SAP,<br />

am Gut Nortenhof,<br />

Aufsichtsrat und<br />

Hannover<br />

Üfingen<br />

Gesellschafter, Sehnde<br />

Die <strong>NLG</strong> setzt zukünftig auf SAP. Im feierlichen Rahmen<br />

wurden die Verträge zum Kauf des Programmpakets und<br />

der für die Einführung erforderlichen Dienstleistungen<br />

auf der CeBit in Hannover unterschrieben.<br />

Schlüsselübergabe an das Gut Nortenhof der<br />

Salzgitter Güterverwaltung <strong>als</strong> symbolischer Schlusspunkt<br />

für erfolgreiches Grundstücksmanagement<br />

von 1.420 ha Land im Raum Salzgitter


Rund 160.000 Besucher verzeichnete<br />

die EuroTier 2012 in Hannover. Die<br />

<strong>NLG</strong> präsentierte sich auch dieses Jahr<br />

mit fünf weiteren Landgesellschaften.<br />

Die <strong>NLG</strong> ist Generalplaner für die neuen<br />

überbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen<br />

Schwein und Rind im Landwirtschaftlichen<br />

Bildungszentrum Echem<br />

5<br />

31. August 2012<br />

Vertragsunterzeichnung<br />

Ausbau des Landwirtschaftlichen<br />

Bildungszentrums Echem, Oldenburg<br />

17. Oktober 2012<br />

Teilnahme an der<br />

Podiumsdiskussion<br />

des Nordwestradios, Vechta<br />

13. bis 16. November 2012<br />

EuroTier 2012,<br />

Hannover<br />

Live-Interview bei „Nordwestradio unterwegs“ u. a.<br />

mit dem heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Christian Meyer, Aufsichtsratsmitglied Rainer Beckedorf<br />

und dem Geschäftsführer der <strong>NLG</strong>, Thorsten Hiete,<br />

zum Thema „Preisboom für Ackerflächen“<br />

Foto: Annika Beil


Vorwort<br />

Mit Grund und Boden<br />

verantwortlich umgehen<br />

Von den klassischen landwirtschaftlichen Produktionsfaktoren Boden, Arbeit und Kapital verknappt sich der<br />

Faktor Boden zusehends. Mit seinen besonderen Eigenschaften der Unbeweglichkeit, Unvermehrbarkeit und<br />

Unzerstörbarkeit unterscheidet er sich gravierend von den anderen beiden Faktoren.<br />

Zunehmender Verbrauch und die Nutzung für außerlandwirtschaftliche Zwecke schränken die Bodenverfügbarkeit<br />

für die landwirtschaftliche Urproduktion ein. Innersektorale Flächennutzungskonkurrenzen<br />

zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und von Energiepflanzen für ein gesellschaftspolitisch<br />

gewolltes Umsteuern in der Energieerzeugung verstärken die Knappheit von landwirtschaftlich genutztem<br />

Grund und Boden und führen zwangsläufig zu steigenden Preisen für den Kauf oder die Nutzung der<br />

Flächen. Diese Tendenzen wiederum belasten die Entwicklungsfähigkeit landwirtschaftlicher Unternehmen,<br />

die sowohl für die Sicherung ihrer Pachtfläche <strong>als</strong> auch für betriebliche Erweiterungen mit deutlich gestiegenen<br />

Konditionen kalkulieren müssen. Eine Trendumkehr ist derzeit nicht absehbar.<br />

6<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Aufgabe der Niedersächsischen Landgesellschaft<br />

mbH (<strong>NLG</strong>) ist es, in Niedersachsen durch den<br />

Kauf, die Bevorratung und den Einsatz von Grundstücken<br />

für Maßnahmen zur Entwicklung der ländlichen<br />

Räume erforderliche Flächen bereitzustellen.<br />

Die ständig wachsende Nachfrage nach Fläche u. a.<br />

für die Stärkung landwirtschaftlicher Unternehmen,<br />

die Flächenbasis umweltverträglicher Tierhaltung,<br />

die Rohstoffbasis der Energiewende, die Umsetzung<br />

wirtschaftsfördernder Infrastrukturprojekte, die<br />

Sicherung lebenswerter Wohnräume gerade für junge<br />

Familien und die Schaffung und Erhaltung ökologisch<br />

wertvoller Naturräume erhöhen die Anforderungen<br />

an eine sachgerechte, allen Ansprüchen ausgewogen<br />

gerecht werdende Aufgabenerfüllung. Dies erfordert<br />

Sorgfalt und Umsicht der <strong>NLG</strong> beim Umgang mit<br />

dem knappen Faktor Boden. Daneben setzen wir uns<br />

dafür ein, dass sich die Situation am Bodenmarkt<br />

nicht noch weiter verschärft, sondern eher wieder<br />

etwas entspannt und dass die außerlandwirtschaftlichen<br />

Flächenansprüche begrenzt werden. Hierzu<br />

tragen wir bei, indem wir für einen konsequenten Einsatz<br />

der bestehenden Instrumente des Bodenrechts<br />

und deren mögliche Weiterentwicklung eintreten, den<br />

Flächenverbrauch u. a. für kommunale Entwicklungsprojekte<br />

durch verstärkte Innenentwicklung begrenzen<br />

und flächensparende, agrarstrukturverträgliche,<br />

aber gleichwohl ökologisch wertvolle Kompensationspoolkonzepte<br />

forcieren. Daher bestimmt dieser wichtige<br />

Bereich auch den Geschäftsbericht 2012.<br />

Die <strong>NLG</strong> – Erfahrung seit 98 Jahren<br />

Die <strong>NLG</strong> – Gemeinnütziges Unternehmen für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes – wurde am<br />

19. Oktober 1915 <strong>als</strong> Siedlungsunternehmen im<br />

Sinne des Reichssiedlungsgesetzes (RSG) gegründet.<br />

Dam<strong>als</strong> wie heute dient die <strong>NLG</strong> dank<br />

ihrer Organisationsform dazu, die staatlichen Verwaltungen<br />

in der Umsetzung der Politik für die<br />

Landwirtschaft und die ländlichen Räume mit der<br />

Flexibilität und Handlungsfähigkeit einer Kapitalgesellschaft<br />

zu unterstützen. Gerade vor dem Hintergrund<br />

knapper werdender öffentlicher Ressourcen<br />

können privatrechtlich organisierte, aber im<br />

öffentlichen Interesse handelnde Organisationen besondere<br />

Bedeutung erlangen. Die Geschäftstätigkeit<br />

zielt darauf ab, die Wirtschaftskraft und Lebensqualität<br />

in den ländlichen Räumen Niedersachsens zu erhöhen.<br />

Hierfür setzen wir das Wissen und die Erfahrung<br />

unserer 264 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an 10 Standorten in Niedersachsen und die Finanzkraft<br />

unseres Unternehmens in vollem Umfang ein.


Vorwort<br />

7<br />

Die <strong>NLG</strong> steht unter der Fachaufsicht des Niedersächsischen<br />

Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz sowie der Beteiligungsaufsicht<br />

des Niedersächsischen Finanzministeriums.<br />

Daher ist die <strong>NLG</strong> gehalten, ihre Tätigkeit entsprechend<br />

den politischen Vorgaben im öffentlichen Interesse<br />

durchzuführen – mit der für Wirtschaftsunternehmen<br />

und für Vollkaufleute grundsätzlich geltenden<br />

kaufmännischen Sorgfalt und nach innen<br />

sozial ausgewogen. Hieraus resultieren das Kostendeckungsprinzip<br />

und die Verpflichtung, erzielte Überschüsse<br />

wieder gemeinnützigen Satzungszwecken<br />

zuzuführen. Die <strong>NLG</strong> erhält keine öffentlichen Zuwendungen,<br />

sie finanziert sich über ihre Leistungen.<br />

Die <strong>NLG</strong> versteht sich <strong>als</strong> „Dienstleister in Ihrer<br />

Region“ in Niedersachsen, Bremen und Hamburg.<br />

Vor dem Hintergrund der satzungsgemäßen Aufgabenstellung<br />

der <strong>NLG</strong> setzt sie Projekte der Agrarstrukturverbesserung,<br />

Siedlung und Landentwicklung<br />

um. Sie ist in der Fortentwicklung der Politik für<br />

die Landwirtschaft und den ländlichen Raum aktiv.<br />

Kernkompetenzen gebündelt in<br />

drei Geschäftsbereiche<br />

Die Dienstleistungspalette und Aufgaben der <strong>NLG</strong><br />

sind vielschichtig. Angesichts der stetig wachsenden<br />

Herausforderungen für den ländlichen Raum entwickeln<br />

sich auch unsere drei Geschäftsbereiche<br />

kontinuierlich weiter. Unsere Kernkompetenzen umfassen:<br />

Grundstücksmanagement und Agrarstruktur,<br />

Kommunal- und Regionalentwicklung sowie Hochbau.<br />

Die <strong>NLG</strong> darf sich glücklich schätzen, nunmehr seit<br />

98 Jahren in diesem ebenso interessanten wie anspruchsvollen<br />

Arbeitsspektrum tätig zu sein. Wir sind<br />

stolz darauf, dass unser Unternehmen stetig mit<br />

neuen und herausfordernden Aufgaben betraut wird.<br />

Unsere Kunden und Geschäftspartner können darauf<br />

vertrauen, einen kompetenten, zuverlässigen und<br />

zukunftsgerichteten Partner an ihrer Seite zu haben.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch<br />

motiviert, sich voll und ganz für den ländlichen Raum<br />

und die hier lebenden Menschen zu engagieren –<br />

aktiv für Land und Leute.<br />

Thorsten Hiete<br />

Geschäftsführer


Gesellschafter<br />

Das Stammkapital der Niedersächsischen Landgesellschaft mbH beträgt 811.620,00 EUR<br />

und verteilt sich folgendermaßen:<br />

Gesellschafter / Gesellschaftsanteile*<br />

Land Niedersachsen 52 %<br />

20 niedersächsische Landkreise 6 %<br />

18 Städte und Gemeinden in Niedersachsen und Bremen 10 %<br />

Norddeutsche Landesbank, Hannover<br />

8<br />

Bremer Landesbank, Kreditanstalt Oldenburg, Bremen<br />

NBN Norddeutsche Beteiligungsgesellschaft für Immobilien in Niedersachsen, Hannover<br />

8 %<br />

Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt a. M. 6 %<br />

Landschaftliche Brandkasse, Hannover 4 %<br />

Klosterkammer Hannover 2 %<br />

Kreisverbände Landvolk Niedersachsen – Landesbauernverband e. V.<br />

Ostfriesische Landschaft und Private<br />

1 %<br />

Eigener Anteil 11 %<br />

*Prozentsätze gerundet


Aufsichtsrat<br />

Vom Land Niedersachsen entsandt:<br />

Minister<br />

Christian Meyer (ab 14.03.2013)<br />

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

Hannover<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Minister a. D.<br />

Gert Lindemann (bis 14.03.2013)<br />

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft, Verbraucherschutz und<br />

Landesentwicklung, Hannover<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Ministerialrat<br />

Dr. Christian Grahl* (ab 11.01.2012)<br />

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

Hannover<br />

Stellvertreter<br />

Steueramtsrat<br />

Nicolai Horn* (bis 01.03.2012)<br />

Niedersächsisches Finanzministerium, Hannover<br />

Stellvertreter<br />

Von der Gesellschafterversammlung<br />

gewählt:<br />

Bürgermeisterin<br />

Heidrun Bäcker*<br />

Flecken Bovenden<br />

Ministerialdirigent<br />

Rainer Beckedorf*<br />

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

Hannover<br />

Vorsitzender des Arbeitsausschusses des<br />

Aufsichtsrates<br />

9<br />

Ministerialrat<br />

Ulrich Vorholt* (bis 11.01.2012)<br />

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft, Verbraucherschutz und<br />

Landesentwicklung, Hannover<br />

Stellvertreter<br />

Dr. Oliver Kiaman* (ab 01.05.2012)<br />

Niedersächsisches Finanzministerium,<br />

Hannover<br />

Oberregierungsrat<br />

Heinz-Hermann Köpke* (bis 01.05.2012)<br />

Niedersächsisches Finanzministerium,<br />

Hannover<br />

MdL<br />

Otto Deppmeyer*<br />

Hessisch Oldendorf<br />

Bankdirektor<br />

Dr. Rüdiger Fuhrmann*<br />

Norddeutsche Landesbank, Hannover<br />

MdL<br />

Clemens gr. Macke<br />

Addrup<br />

Steueramtsrat<br />

Gunther König* (ab 01.05.2012)<br />

Niedersächsisches Finanzministerium, Hannover<br />

Stellvertreter


Managing Director<br />

Lothar Kuhfahl*<br />

Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt a. M.<br />

Friedrich Scholten*<br />

Nordhorn<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

und des Arbeitsausschusses<br />

MdL<br />

Karin Stief-Kreihe<br />

Meppen<br />

10<br />

Rainer Timmermann<br />

Bad Münder<br />

Von den Arbeitnehmern gewählt:<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Erik Jordt<br />

<strong>NLG</strong>-Zentrale Hannover<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Holger Poos*<br />

<strong>NLG</strong>-Zentrale Hannover<br />

Diplom-Ingenieurin<br />

Heike Roßmann<br />

<strong>NLG</strong>-Geschäftsstelle Osnabrück<br />

*Mitglieder des Arbeitsausschusses des Aufsichtsrates


Geschäftsleitung<br />

Geschäftsführung<br />

Prokuristen<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Thorsten Hiete<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Diplom-Ingenieur (FH)<br />

Mathias Dralle<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Grundstücksmanagement und<br />

Agrarstruktur<br />

Diplom-Ingenieur (FH)<br />

Mathias Dralle<br />

Grundstücksmanagement und<br />

Agrarstruktur<br />

Diplom-Ingenieur (FH)<br />

Andreas Lindenberg<br />

Hochbau<br />

Rechtsanwalt<br />

Christoph Hain<br />

Bereichsleiter Recht<br />

Diplom-Ingenieur (FH)<br />

Andreas Lindenberg<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Hochbau<br />

11<br />

Diplom-Ingenieur (FH)<br />

Jörg Reineke<br />

Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Diplom-Ingenieur (FH)<br />

Jörg Reineke<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Frank Bauer<br />

Geschäftsstelle Braunschweig<br />

Geschäftsstelle Göttingen<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Andreas Kutscher<br />

Geschäftsstelle Hannover<br />

Geschäftsstelle Lüneburg<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Ralf Grobler<br />

Geschäftsstelle Bremerhaven<br />

Diplom-Kaufmann (FH)<br />

Torsten Hoins<br />

Geschäftsstelle Verden<br />

Diplom-Agraringenieur<br />

Hartmut Tepe<br />

Geschäftsstelle Meppen<br />

Geschäftsstelle Osnabrück<br />

Diplom-Betriebswirt (FH)<br />

Jonas Werner<br />

Geschäftsstelle Aurich<br />

Geschäftsstelle Oldenburg


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

12<br />

Das vielfältige Aufgabenspektrum der <strong>NLG</strong> erfordert<br />

hochqualifiziertes Personal. Neben Diplom-Agraringenieuren<br />

mit kaufmännischer Ausrichtung und<br />

Diplom-Ingenieuren zahlreicher Fachrichtungen<br />

tragen Vertreter weiterer Berufsgruppen zum Erreichen<br />

des Unternehmenserfolges bei.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeichnen sich<br />

besonders durch ihr kundenorientiertes Denken und<br />

Handeln aus. Ihnen stehen moderne Arbeitsplätze<br />

zur Verfügung. Aussichtsreiche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

binden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

langfristig an das Unternehmen.<br />

Mitarbeiterbestand im Durchschnitt 2012<br />

Geschäftsführer 1<br />

Beschäftigte 264<br />

Auszubildende 8<br />

Gesamt 273<br />

Auch für Berufsanfänger und Quereinsteiger bietet<br />

die <strong>NLG</strong> vielfältige und interessante Möglichkeiten.<br />

So erhalten Studierende der Bauwirtschaft im Rahmen<br />

des dualen Studiums von der <strong>NLG</strong> <strong>als</strong> Praxisbetrieb<br />

die Möglichkeit, umfassende praktische<br />

Berufserfahrung zu sammeln.<br />

Geleitet von der Erkenntnis, dass der Unternehmenserfolg<br />

von der Qualifikation und dem Engagement der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt, werden<br />

interne und externe Seminare zur fachlichen Weiterbildung<br />

und persönlichen Weiterentwicklung angeboten.<br />

Oben: <strong>NLG</strong>-Geschäftsführer Thorsten Hiete<br />

bedankt sich im Rahmen der Wiedereinweihung<br />

der Geschäftsstelle Lüneburg bei Frau Uta Schulenburg<br />

für ihr Engagement<br />

Niedersächsischer Behördenmarathon:<br />

Auch dank reichlicher Unterstützung durch die<br />

Kolleginnen und Kollegen läuft das <strong>NLG</strong>-Team<br />

mit u. a. Dennis Grube erfolgreich<br />

Unten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>NLG</strong> bei der<br />

3. Kommunalen Fachtagung in Bad Fallingbostel


Die <strong>NLG</strong> und ihr Netzwerk 2012<br />

Die <strong>NLG</strong> verfügt über ein breites Netzwerk an starken<br />

Partnern. Nur im regionalen, nationalen und europäischen<br />

Netzwerk mit regem Informationsaustausch<br />

können optimale Entscheidungen für Kunden und<br />

Gesellschaft getroffen werden. Zum Netzwerk der<br />

<strong>NLG</strong> zählen u. a.:<br />

Ministerien<br />

Niedersächsisches Ministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Verkehr<br />

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt,<br />

Energie und Klimaschutz<br />

Niedersächsisches Ministerium für Soziales,<br />

Frauen, Familie, Gesundheit und Integration<br />

Wissenschaft<br />

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

Fachhochschule Buxtehude (FH Buxtehude)<br />

Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />

Verkehrswesen e. V.<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaft und<br />

Kunst Göttingen (HAWK Göttingen)<br />

Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI)<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Verbände<br />

Bundesverband der Flächenagenturen in<br />

Deutschland e. V. (bfad)<br />

Fachverband Biogas e. V.<br />

Hauptverband der landwirtschaftlichen Buchstellen<br />

und Sachverständigen e. V. (HBLS)<br />

Landvolk Niedersachsen –<br />

Landesbauernverband e. V.<br />

Niedersächsischer LandFrauenverband<br />

Hannover e. V.<br />

LandFrauenverband Weser-Ems e. V.<br />

Niedersächsischer Landkreistag<br />

Niedersächsischer Städtetag<br />

Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund<br />

Verband der Niedersächsischen Grundbesitzer e. V.<br />

Zentralverband der Jagdgenossenschaften<br />

und Eigenjagden in Niedersachsen e. V. (ZJEN)<br />

Bundesverband, Europäische Vereinigung<br />

Bundesverband der gemeinnützigen<br />

Landgesellschaften (BLG)<br />

bbv-LandSiedlung GmbH (Bayern)<br />

Hessische Landgesellschaft mbH<br />

Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH<br />

Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH<br />

Landgesellschaft Schleswig-Holstein mbH<br />

LBBW Immobilien Landsiedlung GmbH<br />

(Baden-Württemberg)<br />

Sächsische Landsiedlung GmbH<br />

Thüringer Landgesellschaft mbH<br />

Europäische Vereinigung der Institutionen<br />

für die Entwicklung des ländlichen Raumes (AEIAR)<br />

Weitere<br />

Agrarsoziale Gesellschaft e. V. (ASG)<br />

Arbeitsgemeinschaft für Landberatung e. V.<br />

Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Bauwesen<br />

in Niedersachsen e. V. (ALB Niedersachsen)<br />

Bauförderung Landwirtschaft e. V. (BFL)<br />

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. (DLG)<br />

Förderverein Klimaschutzagentur<br />

Region Hannover e. V.<br />

Innovationszentrum Niedersachsen GmbH (IZN)<br />

Kompetenzzentrum für Raumforschung und<br />

Regionalentwicklung in der Region Hannover e. V.<br />

Kuratorium für Technik und Bauwesen in der<br />

Landwirtschaft e. V. (KTBL)<br />

Niedersächsische Akademie<br />

Ländlicher Raum e. V. (ALR)<br />

Niedersächsischer Heimatbund e. V. (NHB)<br />

Niedersächsisches Wirtschaftsforum Agrar –<br />

Handwerk – Industrie e. V. (nifa)<br />

Pro Hannover Region (PHR)<br />

13


Vollumfängliches Flächen-Management:<br />

Bündelung kommunaler und landwirtschaftlicher Interessen<br />

14


15<br />

Mehr Land für die Entwicklung der Betriebe<br />

im Raum Salzgitter<br />

In enger Abstimmung und teilweise im Auftrag der Stadt<br />

Salzgitter hat die <strong>NLG</strong> den landwirtschaftlichen Grundbesitz<br />

der TUI AG mit einer Fläche von insgesamt 1.420 ha<br />

erworben, um ihn für strukturfördernde Maßnahmen und für<br />

Zwecke der kommunalen Daseinsvorsorge zur Verfügung zu<br />

stellen. 31 landwirtschaftliche Betriebe konnten aus diesem<br />

Pool ihr Land um durchschnittlich 20 ha erweitern und damit<br />

ihre Existenz sichern – ein Paradebeispiel für integriertes<br />

Flächenmanagement.<br />

<strong>NLG</strong> – aktiv für Land und Leute<br />

0 2 4 6 8 10


Lagebericht 2012<br />

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012<br />

Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf<br />

Die Weltwirtschaft hat im Laufe des Jahres 2012 an<br />

Schwung verloren. Dies ist vor allem mit der Verunsicherung<br />

über die hohen staatlichen Schuldenstände<br />

in vielen Industrieländern, insbesondere in<br />

Europa, zu erklären. Europa ist damit Schlusslicht<br />

der Weltkonjunktur. Deutschland gilt neben Polen<br />

und Skandinavien <strong>als</strong> wirtschaftlicher Stabilitätsanker<br />

in Europa. Das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes<br />

soll nach der Prognose des Sachverständigenrates<br />

in den Jahren 2012 und 2013 jeweils<br />

bei 0,8 Prozent liegen.<br />

allen Kerngeschäftsfeldern, zunehmende Erträge<br />

aus neuen Tätigkeitsbereichen sowie eine durch den<br />

Wegfall von Risiken ermöglichte Entlastung von Vorsorgepositionen<br />

haben dazu beigetragen, dass der<br />

Jahresabschluss zum 31.12.2012 ein zufriedenstellendes<br />

Ergebnis ausweist.<br />

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2012 betrug<br />

4.596 TEUR (1.120 TEUR). Der Bilanzgewinn<br />

erreichte 3.598 TEUR (366 TEUR). Das Eigenkapital<br />

der Gesellschaft erhöhte sich um 4.595 TEUR<br />

(1.120 TEUR). Die Bilanzsumme verringerte sich auf<br />

154.826 TEUR (155.957 TEUR).<br />

16<br />

In der deutschen Land- und Agrarwirtschaft hat sich<br />

die zuversichtliche Stimmungslage im Jahr 2012 fortgesetzt.<br />

Ursache für diese in allen Betriebsformen<br />

nahezu identische Einschätzung ist eine stabile bzw.<br />

positive Entwicklung der Erzeugerpreise bei wichtigen<br />

landwirtschaftlichen Produkten wie Getreide,<br />

Rinder, Schweine und Milch, jedoch bei ebenfalls<br />

steigenden Vorleistungskosten. Folglich hat sich das<br />

Investitionsklima verbessert und die Investitionsabsichten<br />

der deutschen Landwirtschaft haben sich<br />

erhöht. Nach den Erhebungen des Investitions- und<br />

Konjunkturbarometers Agrar aus dem September<br />

2012 liegt das in den folgenden 6 Monaten vorgesehene<br />

Investitionsvolumen der deutschen Landwirtschaft<br />

mit 6,2 Mrd. EUR um 0,9 Mrd. EUR über<br />

dem des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Maßgebend<br />

für diesen Anstieg sind Investitionen in Wirtschaftsgebäude.<br />

Dagegen fällt das Investitionsvolumen<br />

in erneuerbare Energien erheblich geringer aus.<br />

Dieser Rückgang betrifft in erster Linie Fotovoltaikanlagen,<br />

während Investitionen in Biogasanlagen wieder<br />

leicht anziehen. Mit 1,4 Mrd. EUR sind die geplanten<br />

Investitionen der deutschen Landwirtschaft in erneuerbare<br />

Energien allerdings weiterhin beachtlich.<br />

Eingebettet in diese wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

konnte die <strong>NLG</strong> ihr 98. Geschäftsjahr erfolgreich<br />

abschließen. Stabile Entwicklungen in nahezu<br />

Ausblick auf den weiteren<br />

Geschäftsverlauf, Chancen und Risiken<br />

der künftigen Entwicklung<br />

Für das laufende Geschäftsjahr 2013 gehen wir von<br />

einer weiterhin stabilen Ergebnisentwicklung aus.<br />

Der im Herbst 2012 erstellte Wirtschaftsplan 2013<br />

zeigt mit einem zu erwartenden Betriebsergebnis von<br />

3.400 TEUR (3.200 TEUR) einen entsprechenden<br />

Trend auf. Nach den vorliegenden Teilergebnissen<br />

aus dem 1. Quartal 2013 dürfte eine Realisierung des<br />

geplanten Jahresergebnisses zu erwarten sein. Die<br />

verbesserte wirtschaftliche Perspektive wird getragen<br />

von einer stabilen Geschäftsentwicklung in den<br />

Kerngeschäftsfeldern der <strong>NLG</strong> und den wachsenden<br />

Ergebniseinflüssen der in den letzten Jahren intensivierten<br />

neuen Dienstleistungsbereiche. Um diese<br />

positive Entwicklung fortzusetzen und die Herausforderungen<br />

anzunehmen, die an die Entwicklung<br />

ländlicher Räume aktuell gestellt werden, werden<br />

einzelne Arbeitsschwerpunkte unsere geschäftliche<br />

Weiterentwicklung besonders bestimmen.<br />

In den Bereichen Grundstücksmanagement und<br />

Kommunalentwicklung werden wir darauf abzielen,<br />

die außerlandwirtschaftliche Inanspruchnahme<br />

landwirtschaftlicher Flächen zu mindern. Hierzu<br />

(Vorjahreszahlen in Klammern)


Lagebericht 2012<br />

werden wir den bestehenden ordnungsrechtlichen<br />

Rahmen konsequent ausschöpfen. Bereits jetzt hat<br />

die Anwendung des gesetzlichen Vorkaufsrechts für<br />

landwirtschaftliche Flächen in deutlich verstärktem<br />

Maße dazu beigetragen, außerlandwirtschaftliche<br />

Erwerbsinteressenten abzuwehren. Durch die gezielte<br />

Information, Aufklärung, Beratung von und Abstimmung<br />

mit allen an der sachgerechten Umsetzung<br />

des Bodenrechts beteiligten Personen und Organisationen<br />

werden wir den Wirkungsgrad der Instrumente<br />

noch erhöhen können. In eine bundesweit geführte<br />

Diskussion, inwieweit eine Weiterentwicklung des<br />

Rechtsrahmens die Abwehrfunktion zum Erhalt und<br />

zur Stärkung der Agrarstruktur noch verbessern kann,<br />

bringen wir uns mit geeigneten Vorschlägen zielführend<br />

ein. In der Kommunalentwicklung werden wir<br />

mithelfen, innerörtliche Entwicklungspotentiale <strong>als</strong><br />

geeignete Wohn- und Arbeitsstandorte zu entwickeln<br />

und somit den Flächenverbrauch für entsprechende<br />

Zwecke im Außenbereich zu minimieren. Eine besondere<br />

Bedeutung kommt hierbei der Konversion<br />

ehemaliger militärischer Standorte zu. Auch die Umsetzung<br />

der Eingriffsregelung gemäß Naturschutzgesetz<br />

bedarf flächensparender Ansätze, um die Gesamtproblemlage<br />

knapper Flächen zu entschärfen.<br />

Von der <strong>NLG</strong> umgesetzte Ökopools werden diesen<br />

Anforderungen gerecht und ermöglichen auch häufig<br />

eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung und damit<br />

Wertschöpfung auf der Fläche.<br />

Die <strong>NLG</strong> ist derzeit in die Planung und Umsetzung<br />

von durchschnittlich rund 600 landwirtschaftlichen<br />

Baumaßnahmen eingebunden. Wesentliche Schwerpunkte<br />

hierbei sind Baumaßnahmen für Tierhaltung.<br />

Neben der Sicherstellung der wirtschaftlichen Weiterentwicklung<br />

der tierhaltenden Betriebe stehen die<br />

Anforderungen an eine artgerechte Tierhaltung und<br />

damit bestmögliche Vitalität und Leistungsfähigkeit<br />

der Tiere im Mittelpunkt unserer Bauplanungen. Berücksichtigt<br />

werden hierbei neue Anforderungen an<br />

das Tierwohl, wie sie sich aus öffentlichen Vorgaben –<br />

wie dem Tierschutzplan Niedersachsen –, speziellen<br />

Markenprogrammen – wie dem Tierschutzlabel des<br />

Deutschen Tierschutzbundes –, aber auch aus Forschungs-<br />

und Demonstrationsvorhaben von Wissenschaft,<br />

Beratung und Lehre ergeben.<br />

Die Berücksichtigung der Belange besonders artgerechter<br />

Tierhaltung ist in den von der <strong>NLG</strong> begleiteten<br />

Fördermaßnahmen im Agrarinvestitionsförderungsprogramm<br />

(AFP) bereits seit vielen Jahren Bestandteil<br />

der Bauplanungen. Insofern stehen wir der zukünftig<br />

zu erwartenden stärkeren Priorisierung von<br />

Zielen des Tierschutzes und des Tierwohls interessiert<br />

gegenüber, um entsprechende Maßgaben in zukünftigen<br />

Planungen zu berücksichtigen.<br />

Bereits mit der Gründung des <strong>NLG</strong>-Energieteams<br />

im Jahr 2009 haben wir die gesellschaftspolitisch<br />

ausgesprochen bedeutenden Bereiche Energie und<br />

Klimaschutz in den besonderen Fokus unserer geschäftlichen<br />

Entwicklung genommen. Vor dem<br />

Hintergrund der zwischenzeitlich in Deutschland<br />

beschlossenen Energiewende nebst begleitender<br />

politischer Programme auf Bundes- und Landesebene,<br />

wie dem Energiekonzept und der Klimaschutzstrategie<br />

des Landes Niedersachsen, verstärken<br />

wir unsere Aktivitäten in diesen Bereichen<br />

zunehmend und haben hierzu das <strong>NLG</strong>-Klimaschutz-<br />

Paket entwickelt. Hierin sind unsere Dienstleistungen<br />

zur Umsetzung des BMU-Förderprogrammes der<br />

nationalen Klimaschutzinitiative und des KfW-Förderprogrammes<br />

Energetische Stadtsanierung zusammengefasst.<br />

Daneben werden wir erfolgreiche Bioenergieprojekte<br />

weiterentwickeln. Der Erfolg der<br />

klimaneutralen Wohnsiedlung „zero:e park Hannover-Wettbergen“<br />

bestärkt uns für vergleichbare Folgeprojekte.<br />

Die zur Umsetzung der Energiewende<br />

erforderlichen Energieleitungstrassenprojekte werden<br />

wir mit Grundstücksmanagement und Planungsleistungen<br />

unterstützen.<br />

Kaum ein anderes gesellschaftspolitisches Handlungsfeld<br />

wird das Leben der Menschen auch in<br />

17


Lagebericht 2012<br />

18<br />

Niedersachsen so nachhaltig beeinflussen wie der<br />

demografische Wandel. Daher bewerten wir es ausgesprochen<br />

positiv, dass wir das von den bundesdeutschen<br />

Landgesellschaften entwickelte Instrumentarium<br />

eines DemografieChecks zur Unterstützung<br />

der kommunalen und regionalen Anpassungen an<br />

den demografischen Wandel im praktischen Einsatz<br />

verwenden und weiterentwickeln können. Derzeit<br />

findet die Anwendung in einer zunehmenden Anzahl<br />

kommunaler Zusammenschlüsse im Rahmen der<br />

Umsetzung des Städtebauförderungsteilprogramms<br />

„Kleinere Städte und Gemeinden“ statt. Dieser Bereich<br />

wird von uns weiter ausgebaut und entwickelt.<br />

Weitere Anforderungen werden sich im Rahmen<br />

obligatorischer Berücksichtigung demografischer<br />

Belange bei der Umsetzung der Maßnahmen der Gemeinschaftsaufgabe<br />

Verbesserung der Agrarstruktur<br />

und des Küstenschutzes ergeben.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die <strong>NLG</strong> mit<br />

einem soliden operativen und wirtschaftlichen Fundament<br />

bestens gerüstet ist, um die vielfältigen und<br />

anspruchsvollen Herausforderungen für die Entwicklung<br />

der Landwirtschaft und der ländlichen Räume in<br />

Niedersachsen, Bremen und Hamburg anzunehmen<br />

und positive Lösungsbeiträge zu liefern. Für mögliche<br />

Risiken der weiteren geschäftlichen Entwicklung<br />

wurde ausreichend Vorsorge getroffen, u. a. hinsichtlich<br />

der verlustfreien Verwertung von zu gestiegenen<br />

Bodenpreisen angekauften landwirtschaftlichen<br />

Flächenbeständen. Die Vorsorge für steuerliche<br />

Risiken wurde an die aktuelle Situation angepasst.<br />

Zinsänderungsrisiken bestehen mittlerweile lediglich<br />

noch für 33 % der Fremdfinanzierung.<br />

Nachtragsbericht<br />

Die Landwirtschaftsminister der Europäischen<br />

Union (EU) haben sich am 19. März 2013 auf die<br />

Grundzüge zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik (GAP) nach 2013 verständigt. Im Herbst<br />

2013 werden in Deutschland die Beratungen zwischen<br />

Bund und Ländern zur nationalen Umsetzung<br />

beginnen, damit die neuen Regelungen nach einem<br />

Übergangsjahr 2014 ab dem Jahr 2015 gelten. Dem<br />

Vernehmen nach sind bei den Fördermaßnahmen<br />

zur Ländlichen Entwicklung (2. Säule der GAP) kaum<br />

wesentliche Veränderungen zu erwarten. Gleichwohl<br />

werden wir die Entwicklung des Länderprogrammes<br />

Niedersachsen intensiv verfolgen, um unseren Kunden<br />

zeitnah zielorientierte Vorschläge zur Teilhabe an<br />

der kommenden Förderperiode der EU unterbreiten<br />

zu können.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss<br />

des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.<br />

Die getroffenen Einschätzungen gelten in vollem<br />

Umfang auch für den Bereich der Geschäftsstelle<br />

(Zweigniederlassung) Braunschweig.<br />

Hannover, den 17. Mai 2013<br />

Niedersächsische Landgesellschaft mbH<br />

Gemeinnütziges Unternehmen für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes<br />

Die Fortsetzung der unternehmensinternen Reformprozesse<br />

in den Bereichen Finanzwesen, Informationstechnologie,<br />

Fort- und Weiterbildung, Vertrieb<br />

und Akquisition runden unsere aktuellen Arbeitsschwerpunkte<br />

zur strategischen Weiterentwicklung<br />

unseres Unternehmens ab.<br />

Thorsten Hiete


Lagebericht 2012<br />

19


Folgende Projektziele wurden erreicht:<br />

20<br />

Salzgitter<br />

Projektbeispiel:<br />

<strong>NLG</strong> organisiert erfolgreich das Grundstücksmanagement<br />

von 1.420 ha Land für<br />

Strukturmaßnahmen im Raum Salzgitter<br />

2005 veräußerte die TUI AG ihren über die frühere<br />

Preussag AG in den Konzern eingebrachten landwirtschaftlichen<br />

Grundbesitz im Raum Salzgitter. Die <strong>NLG</strong><br />

erwarb die Flächen in einer Größenordnung von rund<br />

1.420 ha und erhielt den Auftrag, diese für strukturfördernde<br />

Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.<br />

Verbesserung der Agrarstruktur im Raum Salzgitter<br />

Den wesentlichen Teil des Ankaufpaketes erwarb die<br />

<strong>NLG</strong> zur Stärkung der örtlichen landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen und zur Verbesserung der regionalen<br />

Agrarstruktur. Mit der Mobilisierung der ehem<strong>als</strong> für<br />

die örtliche Landwirtschaft nicht verfügbaren Flächen<br />

konnten die Betriebe ihre Flächenausstattung deutlich<br />

erhöhen und sich so langfristig wettbewerbsfähig<br />

aufstellen. Insgesamt stockten 31 landwirtschaftliche<br />

Betriebe ihr Land um durchschnittlich 20 ha auf. Das<br />

entspricht 19 % der durchschnittlichen Betriebsgröße<br />

in der Region.<br />

31 landwirtschaftliche Betriebe<br />

stockten ihr Land um rund 20 ha auf.<br />

Die <strong>NLG</strong> wurde <strong>als</strong> Verhandlungsführer ihrer landespolitischen<br />

Aufgabenstellung eines strukturfördernden<br />

Grundstücksmanagements in besonderer Weise<br />

gerecht. Die zentrale Herausforderung bestand darin,<br />

landwirtschaftliche und kommunale Interessen zu<br />

bündeln und diese im Rahmen des Flächenmanagements<br />

individuell zu berücksichtigen.<br />

Die gelb markierten Bereiche zeigen die Flächen, die für<br />

landwirtschaftliche Zwecke im Raum Salzgitter durch die<br />

<strong>NLG</strong> zur Verfügung gestellt werden konnten


Flächensicherung für kommunale Daseinsvorsorge<br />

insbesondere der Stadt Salzgitter<br />

Ferner erwarb die <strong>NLG</strong> einen weiteren Teil des<br />

Gesamtpaketes treuhänderisch im Auftrag der Stadt<br />

Salzgitter für Zwecke der städtebaulichen, infrastrukturellen<br />

und umweltorientierten Entwicklung. Ein Beispiel<br />

für die strukturpolitische Bedeutung eines strategischen<br />

Flächenmanagements ist die Erweiterung<br />

des Betriebsstandortes der MAN Nutzfahrzeuge AG.<br />

Ein Dienstleister des Unternehmens erwarb von der<br />

<strong>NLG</strong> 43 ha für ein Logistikzentrum. Die Flächenbereitstellung<br />

stellt einen aktiven Beitrag zur Sicherung<br />

des Standortes Salzgitter und zum Erhalt der Wirtschaftsstrukturen<br />

in der Region dar.<br />

Sicherung des Standortes Nortenhof der Salzgitter<br />

Güterverwaltung in Salzgitter-Üfingen<br />

Die Salzgitter Güterverwaltung gehörte im Jahr 2005<br />

ebenfalls noch zum TUI-Konzern. Das Unternehmen<br />

konnte durch den Kaufvertrag mit der <strong>NLG</strong> den Betriebsstandort<br />

Gut Nortenhof in Üfingen sichern und<br />

so einen weiteren Meilenstein im Rahmen ihres erfolgreichen<br />

Transformationsprozesses erreichen.<br />

Am 29. Juni 2012 erhielt die Salzgitter Güterverwaltung<br />

symbolisch den Schlüssel des Gutes Nortenhof<br />

in Üfingen.<br />

Das Flächenmanagement bündelt<br />

landwirtschaftliche und kommunale<br />

Interessen.<br />

21<br />

<strong>NLG</strong>-Geschäftsführer Thorsten Hiete überreicht symbolisch<br />

den Schlüssel an Lutz Eimecke von der Salzgitter Güterverwaltung<br />

GmbH. Mit dabei Frank Klingebiel, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Salzgitter (v.l.n.r.)<br />

Die blau markierten Bereiche zeigen die Flächen, die für<br />

kommunale Zwecke im Raum Salzgitter durch die <strong>NLG</strong><br />

bevorratet wurden und werden


Hochbau<br />

Erweiterung der Agrar-Flächen sichert<br />

vielen Landwirten ihre Existenz.<br />

22<br />

Betreuung rund um die Fläche und die<br />

betriebliche Entwicklung<br />

Für die regionalwirtschaftlich wichtige Hafenerweiterung<br />

in Cuxhaven war ein Drittel der Agrarflächen des<br />

Landwirtes Bethlehem in öffentliches Eigentum zu<br />

überführen.<br />

Im Rahmen eines freiwilligen Landtauschverfahrens<br />

wurden die von der <strong>NLG</strong> angekauften landwirtschaftlichen<br />

Flächen der nahe gelegenen Domäne Hollanderhof<br />

gegen die Außendeichflächen des Betriebes<br />

Bethlehem getauscht. Der Betrieb konnte an Fläche<br />

hinzugewinnen und sich so zukunftsfähig aufstellen.<br />

Durch das umsichtige Grundstücksmanagement<br />

der <strong>NLG</strong> sowie deren Dienstleistungen im Agrarbau<br />

und der AFP-Förderung konnte die betriebliche und<br />

persönliche Entwicklung der Familie Bethlehem<br />

gesichert werden.<br />

<strong>NLG</strong> – aktiv für Land und Leute


Hochbau<br />

23<br />

0 2 4 6 8 10


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

24<br />

Der Geschäftsbereich Grundstücksmanagement und<br />

Agrarstruktur umfasst wesentliche originäre Tätigkeitsbereiche<br />

einer Landgesellschaft. Das in 98 Jahren<br />

gewachsene Know-how im Grundstücksgeschäft<br />

hebt die <strong>NLG</strong> deutlich von anderen Unternehmen ab.<br />

Hinzu kommt der besondere landespolitische Auftrag<br />

für ein vorausschauendes Flächenmanagement<br />

für strukturwirksame Projekte im ländlichen Raum<br />

und die Funktion <strong>als</strong> vorkaufsberechtigte Stelle nach<br />

dem Grundstücksverkehrsgesetz. Zur Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben führt die <strong>NLG</strong> nunmehr seit 1987 ein Konsolidierungsprogramm<br />

für einen sozialverträglichen<br />

Ausstieg aus der hauptberuflichen<br />

Landwirtschaft zur Unterstützung des sich<br />

beschleunigenden Strukturwandels durch.<br />

Zu diesem Zweck wird auch seit 2001 die<br />

<strong>NLG</strong>-Hofbörse betrieben. Die Hofbörse zielt<br />

darauf ab, neben den Projekten im Eigengeschäft<br />

der <strong>NLG</strong> agrarstrukturverbessernde und der Landentwicklung<br />

dienende Grundstücksgeschäfte im<br />

Auftragsgeschäft zu initiieren. Darüber hinaus stellt<br />

die <strong>NLG</strong> somit ihre umfassende Erfahrung im Grundstücksgeschäft<br />

auch interessierten Kunden zur Verfügung.<br />

Die <strong>NLG</strong> erstellt im Auftrag grundstücksbezogene<br />

Strukturanalysen, führt Landbeschaffungen z. B.<br />

für Infrastruktur- oder Naturschutzprojekte durch,<br />

verwaltet Flächenbestände, entwickelt Grundstücke<br />

wertorientiert und betreibt die Flächenvermarktung.<br />

Für Flurneuordnungsprojekte führt die <strong>NLG</strong> zielgerichtete<br />

Flächenbevorratung durch und bearbeitet<br />

Bodenordnungsverfahren im Auftrag der niedersächsischen<br />

Landentwicklungsverwaltung. Wesentliche<br />

Bereiche des Grundstücksmanagements der <strong>NLG</strong><br />

zielen darauf ab, wirtschaftende Betriebe mit<br />

Flächenaufstockung zu stärken und zu entwickeln.<br />

Darüber hinaus ist die <strong>NLG</strong> <strong>als</strong> Betreuer<br />

bei Investitionsprojekten in landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen, die nach dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm<br />

(AFP) gefördert werden,<br />

tätig. Damit werden die Umsetzung des zentralen<br />

Instrumentes der Agrarstrukturverbesserung und die<br />

Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Unternehmen<br />

in Niedersachsen ganz maßgeblich forciert.<br />

Grundstücksmanagement<br />

An- und Verkäufe in der<br />

ländlichen Siedlung 2012<br />

Die <strong>NLG</strong> richtet ihr Grundstücksmanagement auf<br />

den regionalen Bedarf und die strukturellen Verhältnisse<br />

in den Regionen Niedersachsens aus. Im<br />

Berichtsjahr wurden insgesamt 2.038 ha (2.223 ha)<br />

Fläche umgesetzt. Ihrem satzungsgemäßen Auftrag<br />

folgend gewährleistet die <strong>NLG</strong> niedersachsenweit die<br />

Beschaffung und Bereitstellung von Flächen für jeglichen<br />

Bedarf im ländlichen Raum. Damit ist die <strong>NLG</strong><br />

erster Ansprechpartner zur Realisierung von Land beanspruchenden<br />

Projekten oder für die Aufstockung<br />

landwirtschaftlicher Betriebe in Niedersachsen, Bremen<br />

und Hamburg.


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Flächenzugang 2012<br />

Flächenbestand per 31.12.2012<br />

Mit insgesamt 196 (144) Verträgen erwarb die <strong>NLG</strong> im<br />

Berichtsjahr rund 1.030 ha (1.141 ha) Fläche hinzu.<br />

Hierin sind 295 ha (412 ha) aus der Ausübung des<br />

gesetzlichen Vorkaufsrechts in 44 (37) Fällen enthalten.<br />

Maßgebliches Ankaufskriterium ist nach wie vor<br />

vorrangig der Bedarf an hochwertigen Ackerflächen.<br />

Dabei spielt eine zeitnahe Umsetzung der Flächen in<br />

Bezug auf die zu realisierenden Projekte des Naturschutzes,<br />

der Infrastruktur oder der Ersatzländereien<br />

für Entwicklungsflächen eine wichtige Rolle. Nur ein<br />

intensiv auf den Bedarf für Acker, Grünland und sonstige<br />

Flächen abgestimmter Ankauf gewährleistet<br />

in Verbindung mit einer kritischen Betrachtung der<br />

strukturellen Entwicklung und Entwicklungserwartungen<br />

der jeweiligen Region ein erfolgreiches, kostengünstiges<br />

Flächenmanagement.<br />

Der wirtschaftliche Flächenbestand per 31.12.2012 in<br />

der Geschäftssparte „Ländliche Siedlung“ betrug 6.338<br />

ha (6.317 ha). Einschließlich des <strong>NLG</strong>-Konsolidierungsprogramms<br />

(<strong>NLG</strong>-KP) und der über das Domänenprogramm<br />

erworbenen Flächen verfügt die <strong>NLG</strong> per<br />

31.12.2012 über einen Flächenbestand von insgesamt<br />

7.055 ha (7.004 ha) landwirtschaftlicher Flächen.<br />

25<br />

Größter Einzelankauf im Jahr 2012 war der Erwerb<br />

von landwirtschaftlichen Flächen im Landkreis Aurich<br />

in einer Größe von über 48 ha. Die <strong>NLG</strong> übte<br />

hierzu das Vorkaufsrecht nach dem Grundstücksverkehrsgesetz<br />

im Zusammenhang mit dem Reichssiedlungsgesetz<br />

aus. Die Flächen werden an die drei vorgesehenen<br />

Landwirtschaftsbetriebe zur Aufstockung<br />

der Eigentumsflächen weiter veräußert.<br />

Flächenabgang 2012<br />

Flächenbewegungen der <strong>NLG</strong> in Siedlungsverfahren (ha) 2002 bis 2012<br />

einschließlich <strong>NLG</strong>-KP, ohne Domänenprogramm<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Ankäufe<br />

Verkäufe<br />

Der Verkauf von 1.008 ha (1.082 ha) wurde mit 194<br />

(185) Verträgen realisiert. Davon erhielten im Jahr<br />

2012 108 (99) Betriebe insgesamt 726 ha (624 ha)<br />

Aufstockungsflächen aus Siedlungsverfahren. Dies<br />

entspricht einer durchschnittlichen Betriebserweiterung<br />

um 6,72 ha (6,30 ha) je landwirtschaftlichem<br />

Unternehmen. Die übrigen Grundstücke sind vielfach<br />

für öffentliche Belange, für Flurbereinigungsverfahren<br />

oder <strong>als</strong> Ersatzland bereitgestellt worden.<br />

Flächenbestand der <strong>NLG</strong> in Siedlungsverfahren (ha) 2002 bis 2012<br />

einschließlich <strong>NLG</strong>-KP, ohne Domänenprogramm<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Bestand zum 31. Dezember 2012


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Belum<br />

Projektbeispiel:<br />

Flächensicherung für landwirtschaftliche<br />

Unternehmen – ländliche Entwicklung in der<br />

praktischen Umsetzung, Belum<br />

Das Elbe-Weser-Dreieck – begrenzt durch die drei<br />

Städte Hamburg, Bremen und Cuxhaven – zählt<br />

zu den bedeutendsten Milchviehregionen nicht nur<br />

Niedersachsens, sondern auch Deutschlands und<br />

Europas. Hier wirtschaftet in Belum im Bereich der<br />

Ostemündung auch der Futterbaubetrieb Bethlehem<br />

<strong>als</strong> Familien-GbR.<br />

26<br />

In der Ausgangssituation war der Betrieb zu Entwicklungsschritten<br />

gezwungen, da der Sohn <strong>als</strong><br />

GbR-Partner zur Vorbereitung des Generationswechsels<br />

in den Betrieb einbezogen werden sollte.<br />

Der Betrieb verfügte über eine Milchquote von <strong>ca</strong>.<br />

1,7 Mio. kg, die mit einer Milchviehherde von 220<br />

Kühen in alten Ställen mit zu klein dimensionierter<br />

und verschlissener Melktechnik ermolken wurde.<br />

Neben dem Bau eines neuen Stalles sollte Wohnraum<br />

für den Nachfolger errichtet werden.<br />

Der <strong>NLG</strong> ist es gelungen, mit Maßnahmen des<br />

Grundstücksmanagements und des Agrarbaus<br />

nebst Betreuung der Agrarinvestitionsförderung<br />

regional- und agrarpolitische Zielsetzungen miteinander<br />

zu vereinen.<br />

Kompensationsfläche für den Ausbau<br />

des Europakais<br />

Die zuständige landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen<br />

Ports GmbH & Co. KG (N Ports) plante<br />

den Europakai der Mehrzweckumschlaganlage Cuxport<br />

um einen vierten Liegeplatz zu erweitern. Im<br />

Rahmen der Eingriffsregelung hatte die Naturschutzverwaltung<br />

wiederum, wie auch bereits bei früheren<br />

Eingriffen in Natur und Landschaft entlang der Elbe,<br />

festgelegt, die Maßnahme im östlich von Cuxhaven<br />

gelegenen Hadelner/Belumer Außendeich zu kom-<br />

pensieren. Hierbei beabsichtigte die Naturschutzverwaltung,<br />

langfristig die innerhalb des Sommerdeichpolders<br />

überwiegend im Eigentum privater Landwirte<br />

stehenden Grünlandflächen in öffentliches Eigentum<br />

zu überführen. Damit sollte eine Öffnung des Sommerdeiches<br />

und des Entwässerungssystems ermöglicht<br />

werden, so dass eine natürliche Entwicklung<br />

der Flächen unter dem Einfluss der Tideelbe erreicht<br />

wird.<br />

Von der Wiedervernässung im Bereich des Sommerdeiches<br />

war der Betrieb Bethlehem mit 47 ha<br />

betroffen, was 36 % der Betriebsfläche bedeutete.<br />

Eine weitere intensive Nutzung der hofnahen, aber<br />

außendeichs liegenden Flächen wäre für die Bethlehem<br />

GbR langfristig nicht gegeben gewesen. Diese<br />

Fläche bildete jedoch einen Teil der Futtergrundlage<br />

für das Milchvieh. Insofern war die Planung der<br />

Hafenerweiterung in Cuxhaven für die Betriebsplanung<br />

zu berücksichtigen. Ein Ersatz der Flächen<br />

auf dem freien Bodenmarkt war wegen hoher Nachfrage<br />

nach landwirtschaftlichen Flächen in dem Bereich<br />

nicht möglich. Ein Grund hierfür ist eine Nachfrage<br />

nach Flächen von Biogasanlagen, die durch<br />

eine Intensivierung der Milchviehhaltung verstärkt<br />

wird. Aus dem knappen Flächenangebot in der Region<br />

wäre der Flächenbedarf des Betriebes Bethlehem<br />

nicht zu befriedigen gewesen.


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Vor dem Hintergrund des Beschlusses der niedersächsischen<br />

Landesregierung, die vier in der Vergangenheit<br />

selbst bewirtschafteten Landesdomänen<br />

zu veräußern, wurde die vier Kilometer vom Betrieb<br />

Bethlehem entfernt liegende Domäne Hollanderhof<br />

mit 140 ha Fläche und Wohn- sowie Wirtschaftsgebäuden<br />

zum Ver kauf angeboten.<br />

Ein neuer Boxenlaufstall für 300 Kühe<br />

Die Agrarbauabteilung der <strong>NLG</strong> wurde von der<br />

Familie Bethlehem mit der Planung des modernen<br />

Boxenlaufstalles auf den neuen Flächen beauftragt.<br />

Der Stall bietet Platz für 300 Kühe und verfügt über<br />

einen Kälberstall, eine Fahrsiloanlage sowie einen<br />

Güllebehälter.<br />

<strong>NLG</strong> erwarb einen Teil der Fläche<br />

Die <strong>NLG</strong> erwarb Teile der Domäne, und zwar 52<br />

ha Fläche nebst Hofstelle. Das Ankaufsinteresse<br />

am Gesamtobjekt war aufgrund der Befriedigung<br />

eines weiteren Ankaufsinteressenten mit dem verbleibenden<br />

Teil der Domänenflächen nicht zu rea lisieren.<br />

Die für die Hafenerweiterung in Cuxhaven zuständige<br />

N Ports beauftragte<br />

die <strong>NLG</strong> mit der Beschaffung<br />

der benötigten Kompensationsflächen<br />

im Hadelner<br />

/ Belumer Außendeich.<br />

Im Rahmen eines Freiwilligen Landtauschverfahrens<br />

nach § 103 a ff. Flurbereini gungsgesetz tauschte die<br />

<strong>NLG</strong> die aus der Domäne Hollanderhof erworbenen<br />

landwirtschaftlichen Flächen gegen die Außendeichflächen<br />

des Betriebes Bethlehem. Die Hofstelle wurde<br />

durch den Betrieb Bethlehem per Kaufvertrag von<br />

der <strong>NLG</strong> erworben. Das Wohnhaus wurde von der<br />

Nachfolgegeneration bezogen.<br />

Parallel erstellte die <strong>NLG</strong> auch den Förderantrag nach<br />

dem Agrarinvestitionsförde rungsprogramm (AFP) für<br />

den Betrieb Bethlehem und übernahm die komplette<br />

Betreuung der Förderungsmaßnahme.<br />

Durch die Sicherung der im Planfeststellungsverfahren<br />

für die Hafenerweiterung in Cuxhaven festgelegten<br />

Kompensationsflächen konnte diese regionalwirtschaftlich<br />

bedeutsame<br />

Maßnahme unterstützt werden.<br />

Durch das umsichtige Grundstücksmanagement<br />

und die<br />

Dienstleistungen im Agrarbau<br />

und der AFP-Förderung der <strong>NLG</strong> konnte die betriebliche<br />

und persönliche Entwicklung der Familie<br />

Bethlehem gesichert werden. Die Flächengrundlage<br />

des Betriebes ist dauerhaft gesichert. Der zweite Betriebsstandort<br />

lässt neben weiteren betrieblichen Entwicklungsschritten<br />

– geplant ist mittelfristig eine Steigerung<br />

von 2 Mio. kg auf 3 Mio. kg Milchproduktion<br />

p. a. – auch die persönliche Entwicklung der Hofnachfolgegeneration<br />

zu.<br />

27<br />

<strong>NLG</strong>-Projektleiter Ralf Harms (links) mit Gerrit Bethlehem auf der Hofstelle Domäne Hollanderhof der Familie Bethlehem


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

28<br />

<strong>NLG</strong>-Konsolidierungsprogramm (<strong>NLG</strong>-KP)<br />

Das <strong>NLG</strong>-KP basiert auf den Grundsätzen des Programmes<br />

der <strong>NLG</strong> „Landauffang und -verwertung<br />

zur Konsolidierung und Strukturverbesserung<br />

landwirtschaftlicher<br />

Betriebe“. Mit Erlass des Niedersächsischen<br />

Ministeriums für<br />

Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz<br />

und Landesentwicklung<br />

vom 24.10.2011 wurden<br />

diese neu gefasst. Die erneuerten<br />

Grundsätze sind die Weiterentwicklung<br />

des Ende 2009 beendeten Niedersächsischen<br />

Konsolidierungsprogramms, jedoch <strong>als</strong> Eigengeschäft<br />

auf Risiko der <strong>NLG</strong>. Der Flächenerwerb dient der finanziellen<br />

Stabilisierung in Existenznot geratener<br />

landwirtschaftlicher Betriebe im Generationswechsel.<br />

Er trägt aber auch zur Konsolidierung und agrarsozialen<br />

Sicherung bei Aufgabe der hauptberuflichen<br />

landwirtschaftlichen Erzeugung bei. Das Konsolidierungsprogramm<br />

hat sich <strong>als</strong> ein wirksames Instrument<br />

zur Unterstützung bäuerlicher Familienbetriebe<br />

erwiesen. In mittlerweile fünf Programmabschnitten<br />

wurden im Rahmen eines revolvierenden Fonds seit<br />

1988 insgesamt annähernd 46 Mio. EUR zum Ankauf<br />

von rund 5.217 ha landwirtschaftlicher Flächen von<br />

328 Betrieben eingesetzt. Im Jahr 2012 wurden mit<br />

Der Flächenerwerb<br />

dient der finanziellen<br />

Stabilisierung in Existenznot<br />

geratener landwirtschaftlicher<br />

Betriebe im<br />

Generationswechsel.<br />

8 Verträgen 77 ha im Rahmen des <strong>NLG</strong>-KP angekauft.<br />

Auslöser des Konsolidierungsbedarfs im Berichtsjahr<br />

waren mehrheitlich Liquiditätsengpässe der Betriebe.<br />

Diese resultierten aus den schlechten Marktpreisen<br />

unterschiedlicher Erzeugnisse der<br />

vergangenen Jahre. Das Instrument<br />

des <strong>NLG</strong>-KP besitzt damit<br />

weiterhin eine hohe Aktualität. Veräußert<br />

wurden 37 ha (15 ha) mit 3<br />

(7) Verträgen vorwiegend zur Aufstockung<br />

landwirtschaftlicher Betriebe.<br />

Am 31.12.2012 belief sich<br />

der Bestand an <strong>NLG</strong>-KP-Flächen<br />

auf 712 ha (671 ha).<br />

Ankaufsprogramm domänen- und<br />

forstfiskalischer Liegenschaften<br />

Auf der Grundlage des Programms erwarb die <strong>NLG</strong><br />

vom Land Niedersachsen Flächen, die für Zwecke<br />

der Agrarstrukturverbesserung sowie der Land- und<br />

Kommunalentwicklung verwertet wurden. Aus Siedlungsverfahren<br />

erfolgte im Berichtszeitraum kein<br />

Verkauf, in Vorhaben der Kommunalentwicklung umfasste<br />

die Veräußerung 900 m 2 . Der Flächenbestand<br />

betrug zum 31.12.2012 noch 17 ha.<br />

FlurBereinigung<br />

Im Jahre 2012 hatte die <strong>NLG</strong> 6 Bodenordnungsverfahren<br />

mit insgesamt 10.195 ha in der Bearbeitung.<br />

Davon wurden 5 Bodenordnungsverfahren mit insgesamt<br />

7.483 ha abgeschlossen. Bei den bearbeiteten<br />

Verfahren handelt es sich um vereinfachte Flurbereinigungsverfahren<br />

nach § 86 Flurbereinigungsgesetz<br />

(FlurbG) und Unternehmensverfahren nach § 87<br />

FlurbG (§ 41 FlurbG).<br />

Flurneuordnung und neuzeitliche<br />

Anforderungen<br />

Zu den grundsätzlichen Anforderungen der Flurneuordnung<br />

zählen der Ausbau des Wegenetzes und<br />

die damit verbundenen Ausgleichsmaßnahmen sowie<br />

Verbesserung der landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen<br />

durch Zusammenlegung von Flächen<br />

und teilweisem Gewässerausbau. Manche Verfahren<br />

zeichnen sich aber auch durch besondere Anforderungen<br />

an Land und Boden aus, wie das folgende<br />

Beispiel zeigt:


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Dorumer Moor<br />

Projektbeispiel:<br />

Zusammenlegungsverfahren „Dorumer Moor“,<br />

Landkreis Cuxhaven<br />

Das Amt für Landentwicklung Bremerhaven leitete<br />

das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren<br />

„Dorumer Moor“ im Landkreis Cuxhaven ein, um<br />

eine Kombination von Interessenkonflikten zu lösen.<br />

Der Interessenkonflikt bestand aus dem vorrangigen<br />

Schutz des Kulturdenkm<strong>als</strong> Ringwall „Heidenstadt“,<br />

der zusammen mit den dortigen Ringwällen Pipinsburg<br />

und „Heidenschanze“ ein Ensemble bildet.<br />

Der Ringwall befand sich in intensiver landwirtschaftlicher<br />

Nutzung. Der Erhalt war gefährdet und vorgesehene<br />

archäologische Untersuchungen aufgrund<br />

der privaten Eigentumsverhältnisse erschwert.<br />

Die landwirtschaftlichen Flächen (Ackerbewirtschaftung)<br />

sind dort inselmäßig vom Kulturdenkmal, von<br />

Waldflächen und dem Naturschutzgebiet „Dorumer<br />

Moor“ umschlossen. Gleichzeitig wies die Flur eine<br />

starke Eigentumszersplitterung mit einem alten Wegenetz<br />

auf.<br />

Freisetzung des Kulturdenkm<strong>als</strong><br />

„Heidenstadt“<br />

Durch die erfolgreiche Freisetzung des<br />

Kulturdenkm<strong>als</strong> „Heidenstadt“ konnte<br />

das Areal archäologisch untersucht und geschützt<br />

werden. Die Untersuchungen wurden notwendig,<br />

weil die Befestigung in ein kulturtouristisches Projekt<br />

eingebunden und die Wälle teilweise rekonstruiert<br />

werden sollten. Das Kulturdenkmal liegt an wichtigen<br />

alten Verkehrswegen und in einem Gebiet, in dem<br />

zahlreiche Siedlungen des 1. bis 5. Jahrhunderts<br />

nachgewiesen sind.<br />

Dorumer Moor<br />

29<br />

Aus den genannten Gründen musste das Gebiet neu<br />

beplant werden. Damit verbunden war die Aufhebung<br />

des alten und Schaffung eines neuen Wegenetzes<br />

in Verbindung mit einer Pufferzone zwischen dem<br />

Naturschutzgebiet „Dorumer Moor“ und den landwirtschaftlichen<br />

Flächen sowie der Freisetzung des<br />

Kulturdenkm<strong>als</strong> „Heidenstadt“.<br />

Heidenstadt<br />

Die <strong>NLG</strong> hatte den Auftrag, durch Ankauf, Tausch<br />

und Zusammenlegung die Verfahrensziele zu erreichen.<br />

Insbesondere durch Flächenbereitstellung des<br />

Landkreises Cuxhaven konnte ein Flächenverlust für<br />

die landwirtschaftlichen Betriebe aufgefangen bzw.<br />

minimiert werden. In Zusammenarbeit mit den Beteiligten<br />

ordnete die <strong>NLG</strong> das Gebiet neu und schuf<br />

dadurch auch eine verbesserte landwirtschaftliche<br />

Situation.<br />

Flächenaufteilung vor der Flurbereinigung (oben),<br />

Flächenaufteilung nach der Flurbereinigung (unten)<br />

Quelle: LGLN – Amt für Landentwicklung Bremerhaven<br />

Heidenstadt


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Freiwilliger Landtausch (FLT)<br />

Im FLT-Verfahren wird nach dem Flurbereinigungsgesetz<br />

gem. §§ 103 a – 103 k der Eigentumsbestand<br />

von tauschbereiten Grundstückeigentümern neu<br />

geordnet. Die <strong>NLG</strong> <strong>als</strong> zugelassener Helfer für FLT-<br />

Verfahren bearbeitet für die Landwirte den Tausch.<br />

Zu den Aufgaben gehören u. a. Verhandlungen mit<br />

den beteiligten Partnern, die Zusammenstellung der<br />

zu tauschenden Flächen, die Regelung der vorhandenen<br />

Lasten laut Grundbuch bis zur Aufstellung des<br />

Tauschplanes. Dieser Tauschplan wird von der Agrarstrukturverwaltung<br />

geprüft und genehmigt sowie an<br />

das Grundbuchamt zur Umsetzung weitergeleitet.<br />

Die Arbeit der <strong>NLG</strong> erstreckt sich auch auf die Bereitstellung<br />

von Tauschflächen, um einzelne Zuteilungen<br />

abzurunden. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 16<br />

(20) Verfahren mit 42 (50) Tauschpartnern und 56<br />

(150) Tauschbesitzstücken abschließend bearbeitet.<br />

Die Tauschfläche betrug rund 237 ha (460 ha).<br />

Landbeschaffung, Flächenverwaltung und Hofbörse<br />

30<br />

Die sogenannte klassische Landbeschaffung stützt<br />

sich auf langjährige und breitgefächerte Erfahrungswerte<br />

im Grundstücksmanagement. Gern greifen<br />

deshalb Auftraggeber wie Landkreise, Städte, Gemeinden,<br />

Verbände und auch Private auf diesen Erfahrungsschatz<br />

der <strong>NLG</strong> zurück.<br />

Für das Jahr 2012 kann die <strong>NLG</strong> allein für die<br />

klassische Landbeschaffung für Dritte 57 Verfahren<br />

inklusive 3 Hofbörse-Verfahren verzeichnen.<br />

Die Landbeschaffung gestaltet sich neben der<br />

Flächenbeschaffung im Auftrage Dritter auch in der<br />

Umsetzung durch Vermittlung in der Hofbörse. Einstieg<br />

hierfür ist nicht selten die Siedlungstätigkeit der<br />

<strong>NLG</strong>.<br />

Umsatz Landbeschaffung für Dritte – alle Projekte im Jahr 2012<br />

Auftragsarten Verfahren ha Kaufpreis in TEUR Kaufverträge<br />

Kommunal- und Regionalentwicklung 3 29 1.903.897 5<br />

Naturschutz 8 30 149.413 9<br />

Wasserschutz 12 160 902.207 75<br />

Straßenbau 12 15 688.926 51<br />

Kompensation 9 127 1.921.841 16<br />

Sonstige 13 69 2.919.753 21<br />

Gesamt 57 429 8.486.036 177<br />

weitere Dienstleistungsaufträge wie Entschädigungsvereinbarungen 187<br />

und 257 Verpachtungsverträge<br />

364


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Im Jahr 2012 vermittelte die <strong>NLG</strong> 32 ha landwirtschaftliche Fläche über die Hofbörse<br />

31<br />

Die <strong>NLG</strong>-Hofbörse – ein Instrument zur<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes<br />

Im Zuge des Generationswechsels werden einige<br />

landwirtschaftliche Betriebe nicht weitergeführt.<br />

Zudem befinden sich mehr <strong>als</strong> die Hälfte der landwirtschaftlichen<br />

Flächen im Eigentum von Nichtlandwirten.<br />

Zur Erbauseinandersetzung oder zur<br />

Finanzierung von außerlandwirtschaftlichen Vorhaben<br />

werden von diesen Eigentümern oftm<strong>als</strong> die<br />

landwirtschaftlichen Flächen veräußert. Zur Ergänzung<br />

der Aufgaben aus dem traditionellen Siedlungsgeschäft<br />

hat die <strong>NLG</strong> hierfür bereits im Jahr 2001 die<br />

Hofbörse entwickelt.<br />

Sofern das Flächenangebot nicht zur Bevorratung in<br />

den Eigenbestand aufgenommen werden kann, übernimmt<br />

die <strong>NLG</strong> dann die Aufgabe, solche Flächen<br />

zur Entwicklung der Agrarstruktur zu vermitteln und<br />

zur Verbesserung der Existenzfähigkeit bestehender<br />

Betriebe einzusetzen. Gleichzeitig können strukturverdrängten<br />

Landwirten leistungsfähige Betriebe zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Die Nachfrage nach Flächen und existenzfähigen<br />

Betrieben übersteigt seit Beginn der Hofbörse das<br />

Angebot deutlich. Die in allen Regionen gestiegenen<br />

Flächenpreise bringen die große Nachfrage<br />

eindrucksvoll zum Ausdruck. Neben den Käufen<br />

von landwirtschaftlichen Flächen durch Landwirte<br />

erstehen im freien Flächenmarkt in Niedersachsen<br />

aber auch vermehrt Nichtlandwirte Flächen oder<br />

ganze Höfe. Dadurch ist das Angebot in der Hofbörse<br />

zusätzlich verringert worden. Im Gegensatz dazu stiegen<br />

die Ausübungszahlen im siedlungsrechtlichen<br />

Vorkaufsrecht bei Erwerb von landwirtschaftlichen<br />

Flächen durch Nichtlandwirte seit 2008 jedoch deutlich<br />

an. Die Flächenaufstockung landwirtschaftlicher<br />

Familienbetriebe erfolgte somit hauptsächlich aus der<br />

Siedlungstätigkeit der <strong>NLG</strong>. Dennoch konnten 2012<br />

über die Hofbörse sinnvolle Flächenaufstockungen<br />

vermittelt werden. Insgesamt wurden 32 ha landwirtschaftliche<br />

Fläche vermittelt.<br />

Bei den Resthofstellen überwiegt das Angebot, hier<br />

ist die Vermittlung in einigen Regionen, insbesondere<br />

wenn ein großer Wirtschaftsgebäudebestand vorhanden<br />

ist, schwierig. Dem gegenüber stehen Gesuche in<br />

der Nähe der größeren Städte, wo das Angebot fehlt.


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

KOmpensation und Ökopool<br />

32<br />

Die <strong>NLG</strong> ist schon seit längerem mit der Bevorratung geeigneter Fläche für Kompensationsmaßnahmen befasst<br />

Um der zunehmenden Flächenkonkurrenz gezielt<br />

entgegenzutreten, sollen zur Deckung des Kompensationsflächenbedarfs<br />

zukünftig – sofern keine<br />

besonders geeigneten Flächen der öffentlichen Hand<br />

zur Verfügung stehen – verstärkt bevorratete Kompensationsflächen<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

So sieht es der zurzeit diskutierte Entwurf der neuen<br />

Bundeskompensationsverordnung (BKompV) vor.<br />

Möglichkeiten zur Bevorratung von Kompensationsflächen<br />

bieten sogenannte Flächenpools oder<br />

Ökokonten. Mit diesen Instrumenten, die bereits im<br />

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verankert<br />

sind, kann die Kompensationsverpflichtung mehrerer<br />

Vorhabenträger im Rahmen einer<br />

Gesamtstrategie gebündelt umgesetzt<br />

und in naturschutzfachlich<br />

und agrarstrukturell geeignete Gebiete<br />

gelenkt werden.<br />

Honoriert wird die Anordnung von Kompensationsmaßnahmen<br />

in arrondierten Pools zum Teil durch<br />

Bonuspunkte bei der Bemessung des Aufwertungspotenti<strong>als</strong>.<br />

So kann durch abgestimmte Poollösungen<br />

der Bedarf an Kompensationsflächen vermindert<br />

werden.<br />

Als Träger von Kompensationsflächenpools ist die<br />

<strong>NLG</strong> schon seit längerem mit der Bevorratung<br />

geeigneter Flächen für Kompensationsmaßnahmen<br />

befasst. Der Kompensationsflächenpool „Vehnemoor“<br />

im Landkreis Cloppenburg ist dabei, ein Beispiel<br />

für die Bemühungen der <strong>NLG</strong>, Kommunen und<br />

Vorhabenträgern abgestimmte Flächen für Kompensationsmaßnahmen<br />

zur Verfügung<br />

zu stellen. Die Minimierung<br />

der Inanspruchnahme<br />

landwirtschaftlich wertvoller Flächen<br />

wird dabei berücksichtigt.


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Vehnemoor<br />

Projektbeispiel:<br />

Kompensationsflächenpool Vehnemoor<br />

Der Kompensationsflächenpool „Vehnemoor“ liegt<br />

zwischen zwei sich regenerierenden Hochmoorkomplexen,<br />

die unter Naturschutz stehen. Der Pool besteht<br />

aus ehemaligen Hochmoorflächen, die durch<br />

starke Entwässerung und Tiefenumbruch kultiviert<br />

worden sind. Aus Sicht der Landwirtschaft sind die<br />

Flächen räumlich ungünstig gelegen und nur schwer<br />

zu erreichen.<br />

Durch eine gezielte Wiedervernässung<br />

werden hochwertige Grünlandlebensräume<br />

geschaffen.<br />

Trotz Kompensation sollten die Flächen <strong>als</strong> landwirtschaftlich<br />

nutzbare Flächen erhalten bleiben. Das<br />

Entwicklungskonzept sieht zunächst eine Extensivierungsphase<br />

vor, in der die vorhandenen Ackerflächen<br />

abschnittsweise wieder in Grünland umgewandelt<br />

werden. Standortfremde Nadelholzanpflanzungen<br />

werden entnommen und zu Grünland entwickelt.<br />

Nach Umsetzung dieser Maßnahmen sollen die<br />

Poolflächen durch eine gezielte Wiedervernässung<br />

zu hochwertigen Grünlandlebensräumen für Arten<br />

und Lebensgemeinschaften der Moorlandschaft entwickelt<br />

werden. Durch einen erhöhten Wasserstand<br />

kann dabei die Zersetzung der Torfe unterbunden<br />

und die Freisetzung von klimaschädlichem Kohlendioxid<br />

(CO 2<br />

) reduziert werden.<br />

Das Entwicklungskonzept wurde in enger Abstimmung<br />

mit den zuständigen Behörden erarbeitet. Es<br />

wird kontinuierlich überprüft und angepasst.<br />

15 Vorhabenträger aus den Bereichen Windenergie,<br />

Wohn- und Gewerbeentwicklung haben bislang<br />

ihre Kompensationsverpflichtungen im Poolgebiet<br />

„Vehnemoor“ umgesetzt. Weitere Flächen werden<br />

bevorratet und stehen bei Bedarf zur Umsetzung von<br />

Kompensationsmaßnahmen zur Verfügung.<br />

33<br />

Die <strong>NLG</strong> entwickelt in Zusammenarbeit mit der zuständigen Naturschutzbehörde<br />

einen Flächenpool in der Hochmoorlandschaft Vehnemoor


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP)<br />

34<br />

Das Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) des<br />

Landes Niedersachsen unterstützt landwirtschaftliche<br />

Betriebe bei baulichen Investitionen und der<br />

Erfüllung besonderer Anforderungen zum Tierschutz<br />

und zur Tierhygiene. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln<br />

des Landes, des Bundes und der EU.<br />

Die <strong>NLG</strong> unterstützt investierende Landwirte <strong>als</strong> Betreuer.<br />

Zu den Leistungen zählen die Beratung der<br />

Betriebe über die Fördermöglichkeiten und die Bedingungen,<br />

die Erstellung des Förderantrages mit<br />

Aufstellung einer Wirtschaftlichkeitsanalyse und die<br />

Vorlage bei der Mittelvergabestelle. Weiterhin unterstützt<br />

die <strong>NLG</strong> Landwirte bei Finanzierungsfragen und<br />

begleitet die bewilligte Maßnahme bis zum Abschluss<br />

mit der Erstellung des Verwendungsnachweises.<br />

Die <strong>NLG</strong> stellt im Sinne des Zuwendungsgebers <strong>als</strong><br />

Mittler für die Belange des Antragstellers die sachgerechte<br />

Abwicklung, die korrekte Verwendung der<br />

Mittel und die Einhaltung der gesetzten Fristen sicher.<br />

Aufgrund der starken Nachfrage in den Vorjahren<br />

senkte das Land Niedersachsen das maximal förderungsfähige<br />

Investitionsvolumen für das Antragsjahr<br />

2012 auf 750.000 EUR ab. Gleichzeitig wurde<br />

das Mindestvolumen auf 50.000 EUR erhöht. Im<br />

Rahmen des AFP gewährt das Bundesland auf das<br />

förderfähige Nettoinvestitionsvolumen einen Zuschuss<br />

von 20 % <strong>als</strong> nicht rückzahlbare Anteilsfinanzierung<br />

zur Projektförderung. Bei Baumaßnahmen<br />

für besonders tierartgerechte Haltungssysteme<br />

werden Zuschüsse in Höhe von 30 % ausgezahlt.<br />

Alle eingereichten Förderanträge bewilligt<br />

Die Antragstellung für das Jahr 2012 erfolgte von<br />

Ende Februar bis Anfang März. Das bereitgestellte<br />

Mittelvolumen wurde voll ausgeschöpft, gleichzeitig<br />

konnten alle eingereichten Förderanträge bewilligt<br />

werden. Dies unterstreicht die Bedeutung des AFP,<br />

das trotz der abgesenkten Förderhöhe attraktiv<br />

geblieben ist. Die <strong>NLG</strong> hat 129 bewilligte Anträge<br />

eingereicht. Diese geförderten Baumaßnahmen<br />

lösten Investitionen in Höhe von über 75 Mio. EUR<br />

aus.<br />

Die Maßnahmen des AFP tragen wesentlich zur<br />

regionalen Entwicklung ländlicher Gebiete in Niedersachsen<br />

und zur wirtschaftlichen Stärkung einzelner<br />

Betriebe und damit der gesamten Agrarstruktur<br />

des Landes bei.<br />

Das Ehepaar Meyn (links) aus Marschacht mit <strong>NLG</strong>-Projektleiter<br />

Karl-Ludwig Daetz im neuen Boxenlaufstall


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Marschacht<br />

Projektbeispiel:<br />

Betriebserweiterung durch einen<br />

Boxenlaufstall, Betrieb Meyn, Marschacht<br />

Das Ehepaar Meyn aus Marschacht im Landkreis<br />

Harburg bewirtschaftet einen Vollerwerbsbetrieb mit<br />

<strong>ca</strong>. 175 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche bei einem<br />

Grünlandanteil von über 60 %. Hauptproduktionsrichtung<br />

des Unternehmens ist die Milchwirtschaft.<br />

Die strukturellen Veränderungen der letzten Jahre<br />

zwingen viele Landwirtschaftsbetriebe, ihr Betriebskonzept<br />

zu überdenken und zu verändern. Besonders<br />

deutlich ist dies in Betrieben der Milchwirtschaft zu erkennen.<br />

Aufgrund der Kostensteigerung für Betriebsmittel<br />

wie Futter und Energie<br />

muss aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht in erster Linie eine<br />

Senkung der Kosten je produzierter<br />

Einheit im Vordergrund<br />

stehen, um<br />

eine Rentabilität des Unternehmens zu erreichen.<br />

Weiterhin kann durch optimale Haltungsbedingungen<br />

der Rinder und durch Verbesserung der arbeitswirtschaftlichen<br />

Verhältnisse die Ökonomie eines Betriebes<br />

sehr positiv beeinflusst werden. Deshalb haben<br />

sich die Eheleute Meyn entschlossen, ihren Betrieb in<br />

zwei Schritten zu erweitern und zu modernisieren.<br />

In einem ersten Schritt wurde im Rahmen einer auch<br />

durch die <strong>NLG</strong> betreuten AFP-Maßnahme in den<br />

Jahren 2006 bis 2008 ein Boxenlaufstall mit 124<br />

Kuhplätzen unter Weiternutzung des vorhandenen<br />

Melkstandes gebaut. Schon durch diese Maßnahme<br />

konnte aufgrund besserer Haltungsbedingungen die<br />

Milchleistung deutlich erhöht werden.<br />

In einem zweiten Schritt wurden in den Jahren 2010<br />

bis 2012 mit einer neuen AFP-Maßnahme ein weiterer<br />

identischer Boxenlaufstall mit 124 Plätzen auf<br />

der anderen Seite des Futtergangs sowie ein neues<br />

Melkzentrum mit Vorwartehof errichtet. Für dieses<br />

Melkzentrum wurde das vorhandene Gebäude mitgenutzt<br />

und ein 2 x 22 er Swing-over eingebaut. Der<br />

Melkbereich ist so positioniert, dass hier eine Selektion<br />

der Tiere unter Nutzung der Altgebäude möglich<br />

ist. Hierdurch konnten die Arbeitswirtschaft rationalisiert<br />

und die Eutergesundheit und die Milchqualität<br />

verbessert werden. Weiterhin wurde mit einem neuen<br />

Güllebehälter das vorhandene Güllelager erweitert.<br />

<strong>NLG</strong> übernimmt planerische Federführung<br />

und Betreuung bei der Förderung<br />

Die Baubetreuung mit Planung, Bauantragstellung<br />

und Bauleitung erfolgte auch durch die <strong>NLG</strong>. Errichtet<br />

wurde ein Modulstall in einer Stahlhallenkonstruktion.<br />

Der Modulstallhersteller verwendet Betonfertigteile,<br />

die baukastenmäßig zusammengesetzt werden.<br />

So konnten die Wünsche des<br />

Bauherrn in verkürzter Bauzeit<br />

bei Wahrung der Wirtschaftlichkeit<br />

und Praktikabilität<br />

unter der planerischen Federführung<br />

und förderrechtlichen<br />

Betreuung der <strong>NLG</strong> erfolgreich und zukunftsweisend<br />

umgesetzt werden.<br />

Die <strong>NLG</strong> begleitete die Antragstellung und die Bauphase,<br />

um die richtliniengemäße Ausführung gegenüber<br />

der Bewilligungsstelle sicherzustellen. Die<br />

Maßnahme wurde im Jahr 2012 abgeschlossen, die<br />

Fördermittel abgerufen und der Verwendungsnachweis<br />

erstellt.<br />

Die Maßnahmen stellen einen wichtigen Schritt zur<br />

Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

des Landwirtschaftsbetriebes Meyn dar<br />

und bewirken eine Verbesserung der Haltungsbedingungen<br />

und Tiergesundheit.<br />

35


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

Eingriffe im Bereich Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

werden durch Kompensations-Flächen ausgeglichen.<br />

36<br />

Verbindung von Kompensation und Landwirtschaft<br />

im Naturschutzgebiet „Vehnemoor“<br />

15 Vorhabenträger aus den Bereichen Windenergie,<br />

Wohn- und Gewerbeentwicklung haben ihre<br />

Kompensationsverpflichtungen bereits umgesetzt.<br />

Durch eine gezielte Wiedervernässung konnten<br />

hochwertige Lebensräume für Flora und Fauna<br />

geschaffen werden.<br />

<strong>NLG</strong> – aktiv für Land und Leute


Grundstücksmanagement und Agrarstruktur<br />

37<br />

0 2 4 6 8 10


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Kommunal- und<br />

Kommunal- Regionalentwicklung<br />

und REgionalentwicklung<br />

Der Geschäftsbereich Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

bietet ein breit gefächertes Dienstleistungsangebot<br />

für den ländlichen und städtischen Raum.<br />

Die <strong>NLG</strong> pflegt Geschäftsbeziehungen zu rund 200<br />

Städten und Gemeinden in Niedersachsen und zählt<br />

damit zu den führenden Entwicklungsträgern im<br />

ländlichen Raum.<br />

Projektmanagement und die Vermarktung durch die<br />

kaufmännischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

erfolgen.<br />

DemografieCheck für regionale<br />

Entwicklungsstrategien<br />

38<br />

Flächenschonende Entwicklungsplanung<br />

Die Entwicklung von Wohn- und kommunalen oder<br />

interkommunalen Industrie- und Gewerbegebieten<br />

bildet den Tätigkeitsschwerpunkt des Geschäftsbereiches.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

<strong>NLG</strong> arbeiten bei der Weiterentwicklung attraktiver<br />

Räume zum Wohnen und Arbeiten partnerschaftlich<br />

mit den Kommunen zusammen. Dabei gewinnt das<br />

Themenfeld der flächenschonenden Entwicklungsplanung<br />

durch die Revitalisierung brachgefallener<br />

oder anderweitig bereits genutzter Flächen immer<br />

mehr an Bedeutung.<br />

Bei der Projektierung städtebaulicher Entwicklungen<br />

bietet die <strong>NLG</strong> das gesamte Know-how für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung. Die Ingenieure der Fachrichtung<br />

Stadtplanung entwickeln in Abstimmung<br />

mit der Kommune die Bauleitplanung. Die Tiefbauabteilungen<br />

planen und erstellen zeitgemäße und<br />

kostengünstige Erschließungsanlagen, während das<br />

Im Bereich der Dorf- und Regionalentwicklung unterstützt<br />

die <strong>NLG</strong> Dörfer, Gemeinden und Regionen in<br />

der aktiven Gestaltung der Veränderungen, die sich<br />

aus dem demografischen Wandel und dem Strukturwandel<br />

ergeben. Oberstes Ziel ist dabei die ganzheitliche<br />

Entwicklung der ländlichen Räume. Das<br />

Dienstleistungspaket DemografieCheck hilft Kommunen<br />

bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen<br />

und einer zukunftsfähigen Entwicklung.<br />

Maßgeschneiderte Konzepte für Städte<br />

Mit Beginn des Jahres 2012 erweiterte die <strong>NLG</strong><br />

ihr Dienstleistungsspektrum nochm<strong>als</strong> deutlich.<br />

Neben dem Bereich der Dorf- und Regionalentwicklung<br />

bietet die <strong>NLG</strong> jetzt auch Leistungen im Bereich<br />

der integrierten Stadtentwicklung an. Städten und<br />

Gemeinden können nun maßgeschneiderte Dienstleistungspakete<br />

für die Weiterentwicklung des ländlichen<br />

und städtischen Raumes angeboten werden.


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Delmenhorst<br />

Kommunalentwicklung<br />

Durch Neubaugebiete und Gewerbeansiedlungen<br />

wird die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der<br />

ländlichen Regionen gesteigert. Die <strong>NLG</strong> hilft Städten<br />

und Gemeinden bei der Entwicklung von Lebensund<br />

Arbeitsräumen, um die Infrastruktur zu stärken<br />

und Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Die Entwicklung erfolgt sowohl im Eigen- <strong>als</strong> auch im<br />

Treuhandgeschäft. Die Kommunen übertragen die<br />

Projektsteuerung und die städtebaulichen Planungen<br />

auf die <strong>NLG</strong>. Die Übertragung der Erschließung per<br />

Erschließungsvertrag, die Grundstücksneuordnung,<br />

die Vermarktung und nicht zuletzt die Finanzierung<br />

der Entwicklungsmaßnahmen runden das Angebot<br />

der <strong>NLG</strong> ab.<br />

Verkauf von rund 700 Wohnbauplätzen<br />

Mit über 250 Projekten in unterschiedlichsten Entwicklungsstadien<br />

gehört die <strong>NLG</strong> zu den führenden<br />

Entwicklungsträgern in Niedersachsen. So wurden<br />

im Jahr 2012 <strong>ca</strong>. 700 Wohnbauplätze und rund<br />

270.000 m² Gewerbeflächen veräußert.<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

flächenschonenden Entwicklungsplanung<br />

stellt sich<br />

die <strong>NLG</strong> immer mehr<br />

der Herausforderung,<br />

Flächenareale unterschiedlicher<br />

Vornutzungen zu<br />

neuen Lebensräumen<br />

zu<br />

entwickeln.<br />

Projektbeispiel:<br />

Ein Areal mit wechselvoller<br />

Geschichte, Delmenhorst<br />

Im Delmenhorster Stadtteil Dwoberg ist bei genauem<br />

Hinsehen eines auffällig: Es gibt eine Ziegeleistraße,<br />

eine Töpferstraße, eine Straße „Hinter der Ziegelei“<br />

und die Straßenbezeichnung „Hinter dem Tonstich“<br />

ist ebenfalls anzutreffen. Und tatsächlich ist „Dwo“<br />

ein altes Wort für Ton oder Lehm. Im Mittelalter gab<br />

es in dieser Gegend eine große Ansammlung von<br />

Töpferbetrieben und bis ins 20. Jahrhundert hinein<br />

eine ausgeprägte industrielle Fertigung von Tonziegeln<br />

und Dachpfannen in mehreren Ziegeleien. Eine<br />

dieser Flächen, die inzwischen von Wohnnutzung<br />

umgeben ist, wurde nach Zerstörung im 2. Weltkrieg<br />

1942 und nach Einstellung der Ziegelfertigung zunächst<br />

<strong>als</strong> Fabrikgelände zur Fertigung von Betonwerkstoffen<br />

genutzt. Es folgten weitere provisorische<br />

Nutzungen <strong>als</strong> Kfz- und Werkstattbetrieb sowie<br />

für diverse Lagerungen.<br />

Die Stadt Delmenhorst entwickelte<br />

bereits im Jahr 2002 einen Bebauungsplan<br />

für Wohnbebauung<br />

und benannte die vorgesehenen<br />

Straßen mit der Bezeichnung Ter-<br />

Berg-Ring.<br />

Nach dem ersten glücklosen Versuch<br />

eines Projektentwicklers konnte<br />

die <strong>NLG</strong> das Gebiet zur Größe<br />

von <strong>ca</strong>. 12.000 m 2 im Jahr 2011<br />

erwerben.<br />

39


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Die Stadt Delmenhorst zeigte sich im Herbst 2011<br />

erfreut, mit der <strong>NLG</strong> einen Erschließungsvertrag abschließen<br />

zu können, um die langjährige Industriebrache<br />

wieder nutzbar zu machen.<br />

Osnabrück<br />

40<br />

Im Rahmen der Erschließung der 18 Wohneinheiten<br />

umfassenden Liegenschaft traten unvorhergesehene<br />

Schwierigkeiten auf. Trotz umfangreicher Bodensondierungen<br />

und Gutachten zur Altlastsituation stießen<br />

die Bagger auf eine Schutt- und Mülldeponie. Diese<br />

wurde unter fachkundiger Begleitung der Stadt Delmenhorst<br />

und weiterer Umweltgutachter saniert und<br />

entsorgt. Die Altlastenfreiheit wurde abschließend bescheinigt.<br />

Die Erschließung wurde im Sommer 2012 fertiggestellt,<br />

und nun stehen an der Stelle, an der einst Ziegel<br />

für den Hausbau hergestellt wurden, die ersten<br />

mit Ziegeln verblendeten Häuser.<br />

Das Baugebiet „Alte Ziegelei“ in Delmenhorst Dwoberg<br />

ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie mit<br />

Hilfe des professionellen Projektmanagements und<br />

der tiefbautechnischen Kompetenz der <strong>NLG</strong> Brachen<br />

revitalisiert und einer neuen Nutzung zugeführt werden<br />

können. Es wird eindrucksvoll bewiesen, wie im<br />

städtischen Raum mit knappen Flächenressourcen<br />

eine sinnvolle Verdichtung von Wohnraum stattfinden<br />

kann und der Verbrauch von landwirtschaftlicher<br />

Fläche im Außenbereich zur Siedlungsentwicklung<br />

reduziert werden kann.<br />

Projektbeispiel:<br />

Innenentwicklung mit anspruchsvoller<br />

Architektur und energieeffizientem Bauen,<br />

Osnabrück<br />

Die Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 102 m 2 und<br />

125 m 2 verfügen über alle modernen Standards. Vorhandene<br />

Fußbodenheizungen sorgen für Komfort und<br />

das Besondere – moderne zentrale Pelletheizungen<br />

liefern die Wärme. Getriebelose Aufzugsanlagen mit<br />

geringem Stromverbrauch zeugen von der Energieexpertise<br />

der <strong>NLG</strong>, verbunden mit dem Ziel, im energetischen<br />

Bereich alle Möglichkeiten auszuschöpfen und<br />

Maßstäbe zu setzen.<br />

Großzügige Balkone, Dachterrassen sowie Terrassen<br />

mit Gartenanteilen im Erdgeschoss von bis zu<br />

275 m 2 schaffen eine Raumöffnung und Lichtdurchflutung<br />

zur Natur hin. Erdüberschüttete Carports<br />

mit intensiver Begrünung und offene Stellplätze<br />

garantieren kurze Wege und ermöglichen die Umgehung<br />

der allgemein in Städten bekannten Parkplatzthematik.<br />

Außerdem wurde unter höchsten energieeffizienten<br />

Standards ein Einfamilienhaus neben den Mehrfamilienhäusern<br />

realisiert. Über eine Luftwärmepumpe<br />

wird das Einfamilienhaus mit kontrollierter Wohnraumbelüftung<br />

und -entlüftung versorgt. Zudem hat<br />

die <strong>NLG</strong> auf dem Flachdach eine Fotovoltaikanlage<br />

mit 6,5 kW verbaut. Insgesamt betrug die Bauzeit<br />

13 Monate.<br />

Auf einem rund 4.200 m 2 großen ehem<strong>als</strong> landeseigenen<br />

Grundstück an der Knollstraße, inmitten von<br />

denkmalgeschützten Nachbarbebauungen in einem<br />

parkähnlichen Grundstück gelegen, realisierte die<br />

<strong>NLG</strong> zwei moderne Mehrfamilienhäuser. Die Mehrfamilienhäuser<br />

mit je sechs barrierefreien Wohneinheiten<br />

wurden <strong>als</strong> KfW-Effizienzhäuser errichtet.<br />

Das Wohnhaus an der Knollstraße (rückseitige Ansicht)<br />

wurde <strong>als</strong> KfW-Effizienzhaus errichtet


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Dorf- und Regionalentwicklung<br />

Die Diskussion rund um die Ausrichtung der kommenden<br />

europäischen Programm- und Förderperiode<br />

2014 bis 2020 hat im Jahr 2012 bereits konkreten<br />

Einfluss auf die Arbeiten im Bereich der Dorf- und<br />

Regionalentwicklung gehabt. Zahlreiche Dorferneuerungsverfahren<br />

sowie Regionalmanagements laufen<br />

in der nahen Zukunft aus, so dass hier seitens der<br />

Kommunen, aber auch der Regionalmanager und<br />

-berater der <strong>NLG</strong> die Weichen für die kommenden<br />

Jahre für eine Fortführung der regionalen ländlichen<br />

Entwicklungsperspektiven gestellt werden. Die <strong>NLG</strong><br />

hat daher frühzeitig begonnen, auf der einen Seite<br />

Kommunen hinsichtlich dieser Ausrichtung und Perspektiven<br />

zu beraten und andererseits die Interessen<br />

der Kommunen und Regionen sowie deren Herausforderungen<br />

bei der inhaltlichen Ausgestaltung der<br />

diversen Instrumente der ländlichen Entwicklung zu<br />

vertreten und einzubringen. Im Zentrum der Bemühungen<br />

steht dabei eine umsetzungsorientierte Operationalisierung<br />

der niedersächsischen Programme<br />

für die kommende Förderperiode.<br />

Die Bearbeitung aktueller Projekte sowie die Akquisition<br />

standen im Mittelpunkt der Arbeit. Insbesondere<br />

die Umsetzung der Förderprogramme des Landes<br />

Niedersachsen (ZILE-Richtlinie, Städtebauförderung<br />

etc.) nahm dabei viel Raum ein.<br />

Projektbeispiel:<br />

Ein Dorfplatz für uns zusammen, Zernien<br />

Diesen Wunsch äußerten die Arbeitskreismitglieder<br />

bereits zu Beginn der rund einjährigen Planungsphase<br />

der Verbunddorferneuerung Zernien. Diese<br />

startete im Sommer 2009 mit insgesamt 17 von 18<br />

Ortsteilen der Gemeinde Zernien, die sich auf einer<br />

Fläche von <strong>ca</strong>. 51 km² verteilen. Schnell kristallisierte<br />

sich heraus, dass der zentrale Dorfplatz im Hauptort<br />

Zernien<br />

Georgsmarienhütte<br />

Osterode<br />

Zernien geschaffen werden soll. Die Gründe hierfür<br />

lagen für den Arbeitskreis auf der Hand – der<br />

Hauptort Zernien ist für alle Ortsteile am besten zu<br />

erreichen, die Platzverhältnisse sind gegeben und<br />

die vorhandene Infrastruktur (Supermarkt, Bank,<br />

Bäcker, Ärzte) wird durch den Dorfplatz gestärkt. Anfang<br />

2012 stellte die Gemeinde Zernien einen Antrag<br />

auf Zuwendung in Höhe von rund 170.000 EUR,<br />

die das zuständige LGLN Lüneburg im April 2012<br />

gewährte. Die Planungen für den Platz wurden auf<br />

Grundlage des Dorferneuerungsplanes durch die<br />

Tiefbauabteilung der <strong>NLG</strong> erstellt. Innerhalb eines halben<br />

Jahres wurde eine ungenutzte, zentral gelegene<br />

Grünfläche in Zernien in einen attraktiven Dorfplatz<br />

umgewandelt. Die Entwicklung des Dorfplatzes ist jedoch<br />

noch nicht abgeschlossen. Es wurden bereits<br />

weitere Anträge gestellt, die die Realisierung eines<br />

Gemeindebüros in der Alten Schmiede vorsehen.<br />

Diese befindet sich unmittelbar angrenzend an den<br />

Dorfplatz und wird den zentralen Bereich Zerniens<br />

ebenfalls nachhaltig stärken. Neben diesen öffentlichen<br />

Maßnahmen wurde 2012 zudem auch eine Vielzahl<br />

von privaten Maßnahmen von der <strong>NLG</strong> während<br />

der Umsetzung begleitet. Insgesamt wurden bereits<br />

Fördermittel für Privatmaßnahmen in Höhe von rund<br />

160.000 EUR bewilligt.<br />

41


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

42<br />

Projektbeispiel:<br />

Leben in Alt-Georgsmarienhütte – 1860 bis<br />

2030 – immer seiner Zeit voraus,<br />

Georgsmarienhütte<br />

Die Stadt Georgsmarienhütte wird im Zuge des demografischen<br />

Wandels in den kommenden Jahrzehnten<br />

von einem deutlichen Bevölkerungsrückgang und<br />

einer voranschreitenden Alterung der Gesellschaft<br />

betroffen sein. In diesem Zusammenhang müssen<br />

die technischen und sozialen Infrastruktureinrichtungen<br />

neuen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen<br />

angepasst werden. Da im besonderen Maße<br />

auch der Ortsteil Alt-Georgsmarienhütte betroffen<br />

ist, der <strong>als</strong> Keimzelle der Entwicklung der Stadt gilt,<br />

initiierte die Stadt den Prozess zur Entwicklung dieses<br />

zentralen Ortsteils im Jahr<br />

2012 und beauftragte die <strong>NLG</strong>,<br />

diesen zu begleiten und zu steuern.<br />

Im Mittelpunkt der gemeinsamen<br />

Überlegungen von Stadt<br />

und Bevölkerung steht die Frage:<br />

„Wie wollen wir im Jahr 2030 in<br />

Alt-Georgsmarienhütte leben?“ Um diese Frage zu<br />

beantworten, wurde Ende des Jahres 2012 eine öffentliche<br />

„Zukunftswerkstatt“ abgehalten, deren Teilnehmer<br />

die Stärken und Schwächen des Ortsteils<br />

benannten, Zukunftsperspektiven aufzeigten und<br />

konkrete Maßnahmen diskutierten. Im weiteren Verlauf<br />

des Prozesses zur Ortsteilentwicklung wird ein<br />

Arbeitskreis einberufen, der in mehreren Sitzungen<br />

im Jahr 2013 möglichst konkrete Entwicklungsstrategien<br />

und Maßnahmen der Anpassung erarbeiten<br />

soll. Die <strong>NLG</strong> wird diese Phase des Entwicklungsprozesses<br />

moderieren und die Ergebnisse in einem Konzept<br />

zur Ortsteilentwicklung zusammenfassen.<br />

Projektbeispiel:<br />

Ländliches Regionalmanagement für die<br />

Region Osterode am Harz<br />

In keiner anderen ILE-Region in Niedersachsen ist<br />

das Ländliche Regionalmanagement nach der ZILE-<br />

Richtlinie so lange aktiv wie in der Region Osterode<br />

am Harz: seit Mai 2006! Mit Blick auf das Erreichen<br />

der maximalen Förderhöchstdauer von sieben Jahren<br />

werden seit Mitte 2012 mehrere Verstetigungsvarianten<br />

diskutiert und geprüft. Dazu gehören die Fortsetzung<br />

des Ländlichen Regionalmanagements ohne<br />

Förderung bis zum Beginn der neuen Förderperiode<br />

2014 ebenso wie innovative Ideen der Finanzierung.<br />

Ein besonderes Kennzeichnen des Ländlichen<br />

Regionalmanagements für die Region Osterode am<br />

Harz ist die enge Zusammenarbeit mit den Projektleitern<br />

der aus anderen Landes- bzw. Bundesministerien<br />

heraus geförderten Projekte, wie z. B. der<br />

„Initiative Zukunft Harz“ aus dem Nds. Wirtschaftsministerium<br />

und des „Lokalen Aktionsplans für mehr<br />

Vielfalt“ aus dem Sozialministerium. Die erstmalige<br />

und in Niedersachsen daher bislang einmalige<br />

Fortsetzung eines ländlichen Regionalmanagements<br />

ohne Förderung bis Ende 2013 wurde von allen sieben<br />

Kommunen sowie dem Landkreis Osterode am<br />

Harz Ende 2012 beschlossen.<br />

DemografieCheck<br />

Neben den „klassischen“ Instrumenten der ländlichen<br />

Entwicklung standen das Dienstleistungspaket<br />

DemografieCheck sowie das Städtebauförderprogramm<br />

„Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche<br />

Zusammenarbeit und Netzwerke“ im Fokus.<br />

Eine zunehmende Zahl von Kommunen nimmt die<br />

Herausforderungen, die aus den unterschiedlichen<br />

demografischen Entwicklungen resultieren, aktiv<br />

an und stellt sich den Veränderungsprozessen. Das<br />

passgenaue Dienstleistungspaket DemografieCheck<br />

der <strong>NLG</strong> ermöglicht den Kommunen eine effiziente<br />

und zukunftsgerichtete Anpassung an die geän-


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Störtebekerland<br />

derten Rahmenbedingungen. Die Förderung der<br />

Konzept- und in Teilen der Umsetzungsphase über<br />

das genannte Städtebauförderprogramm macht eine<br />

notwendige Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen<br />

zusätzlich attraktiv für Kommunen. Die<br />

<strong>NLG</strong> hat daher im Jahr 2012 zahlreiche Kommunen<br />

bei der Antragstellung zur Aufnahme in das Städtebauförderprogramm<br />

sowie bei der Beantragung von<br />

investiven Maßnahmen begleitet. Zudem hat im Jahr<br />

2012 die Erarbeitung des „DemografieCheck Störtebekerland<br />

– Zukunft vor Ort gestalten“ begonnen<br />

(siehe S. 44). Auch methodisch hat sich die <strong>NLG</strong><br />

Der DemografieCheck ermöglicht<br />

Kommunen eine effiziente und<br />

zukunftsgerichtete Anpassung.<br />

weiterentwickelt: So wurden Know-how und Kapazitäten<br />

im Bereich der Erreichbarkeitsuntersuchungen<br />

aufgebaut. Hierdurch kann die <strong>NLG</strong> Erreichbarkeitsanalysen<br />

und Erreichbarkeitsmodellierungen für Infrastruktureinrichtungen<br />

durchführen. Diese Untersuchungen<br />

sind insbesondere bei der Planung und<br />

Entwicklung von Standorten bspw. bei Schulen oder<br />

Feuerwehren ein gefragtes Instrument. Erreichbarkeitsanalysen<br />

stellen dar, in welcher Fahrtzeit bestimmte<br />

Einrichtungen in einer Kommune von den<br />

Wohnorten der Bevölkerung erreicht werden können.<br />

Wie sich die Erreichbarkeit verändert, wenn Standorte<br />

geschlossen oder neue hinzugefügt werden,<br />

kann durch eine Erreichbarkeitsmodellierung visualisiert<br />

werden. Zudem hat die <strong>NLG</strong> aufbauend auf dem<br />

Service des LGLN in diesem Bereich eine Methodik<br />

zur Erstellung von fortschreibbaren Baulücken- und<br />

Leerstandskatastern erarbeitet. Damit gelingt es, belastbare<br />

Zahlen zu aktuellen und potenziellen zukünftigen<br />

Leerständen im Wohn- und Gewerbebereich<br />

zu ermitteln. Diese Analysen sind vor allem für die<br />

Ermittlung gefährdeter Quartiere bzw. Siedlungsbereiche<br />

im Bestand notwendig. Die <strong>NLG</strong> verwendet die<br />

Analysen und Modellierungen bei Konzepten zur Anpassung<br />

der Daseinsvorsorge sowie des Siedlungsbestandes<br />

an den demografischen Wandel insbesondere<br />

beim DemografieCheck.<br />

Projektbeispiel:<br />

Wandel gestalten – Schulversorgung<br />

anpassen, Salzhemmendorf<br />

Der demografische Wandel im Flecken Salzhemmendorf<br />

hat die kommunale Politik veranlasst, über die<br />

Zusammenlegung von Grundschulen zu entscheiden,<br />

um Minderauslastungen von Schulstandorten<br />

aufgrund zurückgehender Schülerzahlen zu vermeiden.<br />

In Zukunft soll nur noch ein Schulstandort die<br />

Schüler der bisherigen vier Grundschulen im Flecken<br />

aufnehmen. Die <strong>NLG</strong> prüft den Lösungsansatz, die<br />

bestehende Grundschule im Hauptort Salzhemmendorf<br />

an den Bedarf der gesamten Kommune anzupassen.<br />

Demografische Prognosen und Analysen<br />

legen den Grundstein für eine Benennung des zukünftig<br />

erforderlichen Raumbedarfs (Anzahl der Klassenräume<br />

etc.). Die Anpassung des Schulstandortes<br />

an diesen ermittelten Bedarf benötigt Investitionen,<br />

deren Höhe durch den Bereich des Hochbaus der<br />

<strong>NLG</strong> ermittelt wird. Aus beiden Analysebausteinen<br />

ergeben sich wichtige Aussagen, die dem Flecken<br />

Salzhemmendorf helfen, eine nachhaltige und wirtschaftliche<br />

Standortentscheidung zu treffen.<br />

43


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Zukunft vor Ort gestalten.<br />

Projektbeispiel:<br />

DemografieCheck Störtebekerland –<br />

Zukunft vor Ort gestalten!<br />

44<br />

www.zukunftvorortgestalten.de<br />

Nase voll?<br />

Hausarzt 15 km<br />

Im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Kleinere<br />

Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit<br />

und Netzwerke“ entschlossen sich die drei<br />

kooperierenden (Samt-)Gemeinden Brookmerland,<br />

Hage und Großheide, die Zukunft des Störtebekerlandes<br />

gemeinsam vor Ort zu gestalten und damit die<br />

Auswirkungen des demografischen Wandels auf die<br />

Infrastrukturen der Daseinsvorsorge zu untersuchen<br />

sowie mögliche Anpassungsstrategien entwickeln zu<br />

lassen. Die <strong>NLG</strong> wurde beauftragt, den ergebnisoffenen<br />

Prozess zu steuern und ein Handlungs- und<br />

Umsetzungskonzept zu erarbeiten. Eine breite Beteiligung<br />

von Bürgerinnen und Bürgern, Politikern,<br />

Verwaltungsangestellten und Akteuren vor Ort prägte<br />

die Konzepterarbeitung, welche im Sommer 2012 begann.<br />

Neben einer öffentlichen Auftaktveranstaltung<br />

und einer Klausurtagung der Räte und Verwaltungen<br />

wurden vier Arbeitskreise zu verschiedenen Themenfeldern<br />

der Infrastruktur eingerichtet. Darüber<br />

hinaus unterstützt eine gute Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Form von Presseberichten,<br />

persönliche Einladungen<br />

www.zukunftvorortgestalten.de<br />

und einer projektbezogenen Internetseite die einzelnen<br />

Erarbeitungsphasen. Die Ergebnisse des Konzepts<br />

werden voraussichtlich im November 2013 in<br />

einer öffentlichen Ergebnispräsentation vorgestellt.<br />

Im Anschluss erfolgen die Realisierung der Maßnahmen<br />

und Projekte sowie die Beratung beim Fördermittelmanagement<br />

und der Städtebauförderung.<br />

www.zukunftvorortgestalten.de<br />

GESCHLOSSEN<br />

Brötchen vergessen?<br />

Nächster Bäcker in 10 km<br />

Neuer Schulweg<br />

5 bis10 km<br />

Marketingaktion: Provokative Postkarten laden<br />

Einheimische zur Mitarbeit für das Störtebekerland ein<br />

Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort nahmen mit großem Interesse an<br />

der Konzepterarbeitung „Zunkunft vor Ort gestalten“ teil


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Integrierte Stadtentwicklung<br />

Städte und Gemeinden in Niedersachsen stehen<br />

seit einigen Jahren vor vielschichtigen Herausforderungen<br />

und stetig wachsenden und komplexer<br />

werdenden Problemstellungen vor allem im innerstädtischen<br />

Bereich. Die Kommunen müssen sich<br />

diesen neuen Bedingungen stellen, in dem sie<br />

schrittweise die (inner-)städtische Infrastruktur und<br />

Bausubstanz an künftige Gegebenheiten anpassen.<br />

Die <strong>NLG</strong> unterstützt Städte und Gemeinden in Niedersachsen<br />

seit 2012 bei der Bewältigung dieser Aufgaben.<br />

Mit dem Produktbereich „Integrierte Stadtentwicklung“<br />

komplettierte die <strong>NLG</strong> das Leistungsangebot<br />

des Geschäftsbereiches „Kommunal- und<br />

Regionalentwicklung“ und bietet nun ein räumliches<br />

und thematisches Komplettpaket für die Kommunen<br />

an.<br />

Das Leistungsangebot des Produktbereiches ist breit<br />

gefächert und ergänzt die bewährte kommunale<br />

Produktpalette der <strong>NLG</strong> optimal vor allem durch die<br />

Bereiche:<br />

Städtebauförderprogramme: Wichtige Realisierungsvoraussetzung<br />

einer nachhaltigen Stadtentwicklung<br />

ist für viele Städte und Gemeinden die Inanspruchnahme<br />

öffentlicher Fördermittel durch Bund,<br />

Land oder EU. Die <strong>NLG</strong> begleitet die Kommunen von<br />

der Antragstellung zur Programmaufnahme über die<br />

Konzepterarbeitung bis zur Durchführung und Abwicklung<br />

der Gesamtmaßnahmen.<br />

Konversionsflächenentwicklung: Die Nachnutzung<br />

von Konversionsliegenschaften und innerörtlichen<br />

Brachflächen stellt nicht nur strukturschwache und<br />

schrumpfende Kommunen vor Herausforderungen.<br />

Die <strong>NLG</strong> sucht mit den Kommunen die optimale<br />

Lösung, innerstädtischen Konversions- und Brachflächen<br />

eine neue Perspektive zu geben. Die <strong>NLG</strong><br />

steht den kommunalen Kunden mit dem kompletten<br />

Leistungsportfolio in allen Realisierungsphasen zur<br />

Seite.<br />

Stadtentwicklungsplanung: Für eine zukunftsorientierte<br />

Stadtentwicklungsplanung erarbeitet die<br />

<strong>NLG</strong> gemeinsam mit den Kommunen umsetzungsfähige<br />

Konzepte und Lösungen, zugeschnitten auf die<br />

jeweiligen individuellen ortsspezifischen Gegebenheiten<br />

und Fragestellungen.<br />

„<strong>NLG</strong>-Klimaschutz-Paket“: Mit einem maßgeschneiderten<br />

Leistungsangebot unterstützt die <strong>NLG</strong><br />

Städte und Gemeinden, ihre kommunalen Klimaschutzziele<br />

zu erreichen. Das „<strong>NLG</strong>-Klimaschutz-Paket“<br />

bietet alle dafür erforderlichen Dienstleistungen<br />

aus einer Hand. Die interdisziplinären Teams der <strong>NLG</strong><br />

ermöglichen es, das komplette Leistungsspektrum im<br />

Bereich Klimaschutz und energetischer Sanierung<br />

anbieten zu können.<br />

Neben den kommunalen Klimaschutzkonzepten gehört<br />

die energetische Stadtsanierung zu den wichtigsten<br />

Umsetzungsprozessen zur Realisierung der<br />

ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung<br />

in den Kommunen. Um Klimaschutz und Energieeffizienz<br />

flächendeckend zu gewährleisten, wurde<br />

vom Bund 2011 mit dem KfW-Förderprogramm<br />

Nr. 432 „Energetische Stadtsanierung“ der Grundstein<br />

gelegt, den Sanierungsprozess von Einzelgebäude<br />

auf Bestandsquartiere auszuweiten. Gefördert<br />

werden im Rahmen des Programms die Erarbeitung<br />

eines integrierten Quartierskonzeptes und darauf aufbauend<br />

die Förderung eines Sanierungsmanagers im<br />

Quartier. Das <strong>NLG</strong>-Team hilft bei der Fördermittelbeantragung,<br />

erarbeitet mit den Kommunen das Konzept<br />

und übernimmt auch das Sanierungsmanagement.<br />

45


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

Naturnahes Wohnen wird auf einer ehemaligen<br />

Kasernen-Fläche möglich.<br />

46<br />

Umwandlung der Roselieskaserne in ein<br />

Wohn- und Mischgebiet<br />

Auf dem 19,5 ha großen Gelände der ehemaligen Kaserne<br />

entwickelt die <strong>NLG</strong> unweit der Innenstadt ein naturnahes<br />

Wohn- und Mischgebiet. Durch den Rückbau der Gebäude<br />

und der alten Infrastruktur wird durch eine völlig neue Erschließung<br />

von 118 Bauplätzen und großzügigen öffentlichen<br />

Flächen, die auch viel Platz für die Ansiedlung von Nahversorgungsmärkten,<br />

Büros und Arztpraxen bietet, viel Fläche für<br />

moderne Architektur zur Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen<br />

geschaffen.<br />

<strong>NLG</strong> – aktiv für Land und Leute


Kommunal- und Regionalentwicklung<br />

47<br />

0 2 4 6 8 10


Hochbau<br />

Hochbau<br />

48<br />

Der Geschäftsbereich Hochbau umfasst den<br />

Agrarbau, den Bereich Energie sowie den Wohnungshochbau<br />

mit gewerblichen und kommunalen Bauten.<br />

Im Wesentlichen werden die Konzeption und Planung,<br />

das Standort- und Genehmigungsmanagement<br />

und die Bauleitung bei Investitionsprojekten in landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen durchgeführt. Das<br />

Produktportfolio umfasst Stallbauten für Rindvieh,<br />

Schweine, Geflügel oder Pferde nach neuesten Erkenntnissen<br />

zur Tiergerechtheit und wirtschaftlichen<br />

Grundsätzen sowie Investitionen in den Bereichen<br />

Marktfrüchte und erneuerbare Energien. Hierzu gehören<br />

insbesondere Biogasanlagen und Wärmenut-<br />

zungen sowie integrierte kommunale Klimaschutzkonzepte.<br />

Im Bereich der Planungsleistungen für die<br />

ländlichen Räume bündelt die <strong>NLG</strong> fachliches Knowhow<br />

und nimmt weit über Niedersachsen hinaus eine<br />

Führungsrolle ein.<br />

In geringerem Maße sind die Architekten und Ingenieure<br />

der <strong>NLG</strong> auch im Bereich Wohnungsbau sowie<br />

bei gewerblichen und kommunalen Bauten tätig.<br />

Hierunter finden sich regelmäßig ausgesprochen interessante<br />

Einzelprojekte von besonderer regionaler<br />

Bedeutung.<br />

Agrarbau<br />

Die Konzeption bedarfsgerechter Tierhaltungsanlagen<br />

und wirtschaftlicher Lagergebäude, die Verwendung<br />

moderner Baustoffe und das Wissen um die landwirtschaftlichen<br />

Produktionsabläufe sind aufgrund<br />

höherer gesellschaftlicher Ansprüche bei der Akzeptanz<br />

von landwirtschaftlichen Bauten wichtiger denn<br />

je. Konstruktive, haltungsgerechte, umwelt- sowie<br />

genehmigungsrechtliche Aspekte werden so koordiniert,<br />

dass für den Bauherrn und die Gesellschaft<br />

am geplanten Standort ein optimales Ergebnis erzielt<br />

wird.<br />

Dennoch ist eine hohe Investitionsbereitschaft der<br />

Landwirtschaft zu spüren. Genau in diesem Spannungsfeld<br />

sehen die Kunden die <strong>NLG</strong> <strong>als</strong> vertrauensvollen<br />

Partner für die sichere Entwicklung ihres<br />

landwirtschaftlichen Betriebes. Hierbei bündelt die<br />

<strong>NLG</strong> <strong>als</strong> Fachplaner sämtliche notwendigen Leistungen<br />

und bietet damit für den Bauherrn ein Paket „aus<br />

einer Hand“. Die Unabhängigkeit von Herstellern ist<br />

dabei oberstes Gebot. Die <strong>NLG</strong>-Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in den Geschäftsstellen akquirierten 361<br />

(381) neue Aufträge im Agrarbau.<br />

Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt von genehmigungsrechtlichen<br />

Fragestellungen mit erheblichen<br />

Auswirkungen auf die tägliche Arbeitspraxis der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Diskussionen zu den<br />

Themen Keimbelastung, vorbeugender Brandschutz<br />

oder die grundsätzliche Akzeptanz der Privilegierung<br />

an Tierhaltungsmaßnahmen im Außenbereich<br />

prägten das Umfeld der Arbeit.<br />

Leistungen:<br />

Herstellerunabhängige und betriebsindividuelle<br />

Planung<br />

Standortanalyse und -bewertung<br />

Durchführung des Genehmigungsmanagements<br />

Ausschreibung und/oder Angebotseinholung<br />

Sichere Bauverträge<br />

Schnittstellenkoordination<br />

Bauleitung und Qualitätssicherung<br />

Rechnungsprüfung und Kostenkontrolle


Hochbau<br />

Langen<br />

Projektbeispiel:<br />

Milchviehbetrieb Torsten Fitter KG,<br />

Langen-Sievern<br />

Der Betrieb Torsten Fitter KG befindet sich in dem<br />

Ort Langen-Sievern. Der Betrieb wird seit 2000 von<br />

Herrn Torsten Fitter bewirtschaftet und von diesem<br />

ständig erweitert.<br />

Beginnend im Jahr 2010 wurden bis 2012 verschiedene<br />

Baumaßnahmen auf dem Hof durchgeführt.<br />

Dazu zählt der Neubau eines Boxenlaufstall mit planbefestigten<br />

Lauf- und Fressgängen sowie Liegeboxen<br />

<strong>als</strong> Tiefboxen. Der Boxenlaufstall wurde <strong>als</strong> 2 x 3-Reiher<br />

mit Strohstall und frischlaktierendem Bereich erstellt.<br />

denden Melkflur mit ausreichend Tageslicht versorgt.<br />

Die Melkergrube ist mit einem Hubboden versehen.<br />

Im Gebäude befindet sich ein Doppel-20-er Melkstand<br />

<strong>als</strong> Side-by-Side mit Unterkellerung des Melkstandgebäudes.<br />

Für die ausreichende Silagelagerung<br />

wurde noch eine Siloplatte aus Asphalt realisiert.<br />

49<br />

Weiterhin wurde ein separates Melkzentrum mit Vorwartehof<br />

errichtet. Das Gebäude verfügt im vorderen<br />

Teil über eine Glasfassade, die den sich dort befin-<br />

Derzeit sind auf dem Betrieb rund 360 Milchkühe<br />

sowie die gesamte weibliche Nachzucht. Herr Fitter<br />

bewirtschaftet rund 200 ha Acker- und Grünland.<br />

Familie Fitter und der <strong>NLG</strong>-Geschäftsbereichskoordinator Wilfried Paasch vor dem<br />

neuen Boxenlaufstall (links) und dem Melkstand (rechts)


Hochbau<br />

Energie<br />

50<br />

Die Leistungen im Bereich Energie sind vielfältig und<br />

stark nachgefragt. Für die <strong>NLG</strong> haben eine nachhaltige<br />

Befassung mit dem Themenfeld und ein hoher<br />

Wirkungsgrad der Projekte eine große Bedeutung.<br />

Themenschwerpunkte sind die Ingenieurleistung<br />

beim Bau der klassischen Biogasanlage mit Wärmenutzung<br />

und der Ausbau der kommunalen und gewerblichen<br />

Angebote im Bereich Energie. Wärmekonzepte<br />

für Biogasanlagen sind für die <strong>NLG</strong> von<br />

zentraler Bedeutung.<br />

In den ländlichen Regionen Niedersachsens sind die<br />

kommunalen Liegenschaften sowie kleine und mittelständische<br />

Gewerbebetriebe meist die größten potentiellen<br />

Wärmeabnehmer. Die <strong>NLG</strong> hat ein spezialisiertes<br />

Know-how für die Planung und Umsetzung von<br />

Bioenergieanlagen in Verbindung mit umfangreichen<br />

Wärmekonzepten.<br />

Die erforderlichen Substrate werden größtenteils über<br />

den eigenen Betrieb sichergestellt. Lediglich ein Teil<br />

der eingesetzten Gülle wird von extern zugeliefert.<br />

Als möglicher Standort bot sich eine Ackerfläche in<br />

unmittelbarer Nähe zur Hofstelle von Herrn Krösche<br />

an. Der große Vorteil dieses Standortes war vor allen<br />

Dingen das in direkter Nachbarschaft gelegene Gewerbegebiet<br />

mit verschiedenen potentiellen Wärmeabnehmern.<br />

Nach Vorgesprächen zeigten drei Anlieger<br />

Interesse an einer Wärmelieferung. Neben dem<br />

Vorteil, am Standort ein sehr gutes Wärmenutzungskonzept<br />

etablieren zu können, ist auch der Betrieb<br />

der BGA durch einen schnellen Zugriff sichergestellt,<br />

denn die Anlage liegt in unmittelbarer Nähe zu den<br />

Höfen der Betreiber. Auch der Anlieferverkehr der<br />

Anlage stellt für alle Beteiligten keinen erhöhten Aufwand<br />

dar, da die Zulieferung der Substrate über die<br />

üblichen Verkehrswege der Betriebsgemeinschaft erfolgt<br />

und keine zusätzlichen Fahrten bedeutet.<br />

Projektbeispiel:<br />

Bioenergiekonzept in Eschershausen<br />

Eschershausen<br />

Die Landwirte Frank Krösche und Hermann Grupe<br />

arbeiten schon seit Jahren in einer landwirtschaftlichen<br />

GbR erfolgreich zusammen. Mit dem Bau<br />

einer Biogasanlage (BGA) sollte der Betrieb erweitert<br />

und über das weitere Standbein finanziell abgesichert<br />

werden.<br />

Bau einer Biogasanlage mit einer Leistung<br />

von mehr <strong>als</strong> 500 kW<br />

Die in Frage kommende Fläche war seinerzeit im<br />

<strong>NLG</strong>-Eigentum, und die Bauherren traten an die <strong>NLG</strong><br />

heran. Schnell wurde die Entscheidung getroffen,<br />

dass die <strong>NLG</strong> den Standort entwickelt und später die<br />

betriebsbereite Fläche an die mittlerweile in Gründung<br />

befindliche Biogas Eschershausen GmbH & Co.<br />

KG übergibt. Die Standortentwicklung bestand aus<br />

zwei wesentlichen Teilbereichen. Im ersten Schritt<br />

sollte die Planreife für das Grundstück hergestellt<br />

werden, das heißt Schaffung eines eigenständigen<br />

Bebauungsplanbereiches <strong>als</strong> „Sondergebiet Bioenergie“<br />

für den Bau und Betrieb einer Biogasanlage mit<br />

einer Leistung von mehr <strong>als</strong> 500 kW. Darüber hinaus<br />

waren in dieser Phase der Flächenentwicklung auch<br />

Vorplanungs- und Projektsteuerungsleistungen für<br />

das Wärmenutzungskonzept zu erbringen. Darauf folgend<br />

sollte im zweiten Schritt ein Genehmigungsbescheid<br />

für den Bau und den Betrieb einer konkreten<br />

Biogasanlage auf Basis nachwachsender Rohstoffe<br />

(NaWaRo) mit einer Leistung von maximal 625 kW<br />

erwirkt werden.


Hochbau<br />

Die Landwirte Frank Krösche (links) und Hermann Grupe vor ihrer Biogasanlage in Eschershausen<br />

Vorgenannte Leistungen wurden <strong>als</strong> Erwerbsvoraussetzung<br />

im Kaufvertrag vereinbart. Außerdem wurde<br />

ein Übergabestichtag festgeschrieben, weil die BGA<br />

noch im Jahr 2011 errichtet und in Betrieb gehen<br />

sollte.<br />

15 % der Wärme müssen aus der vorhandenen<br />

Kesselanlage erbracht werden. Bei der Ausformulierung<br />

des Mietvertrages sowie auch der Wärmelieferverträge<br />

war die <strong>NLG</strong> behilflich und hat letztendlich<br />

die Bauherren bis zum Zustandekommen der Verträge<br />

begleitet.<br />

Nachdem der Kaufvertrag unterzeichnet war, wurden<br />

die noch erforderlichen Ingenieurleistungen mit der<br />

<strong>NLG</strong> vereinbart. Neben der Ausschreibung und Baubetreuung<br />

für die Biogasanlage und deren Peripherie<br />

umfassten diese auch die Ingenieurleistungen für das<br />

Die so gelieferte Wärmemenge aus Biogas substituiert<br />

160.000 l Heizöl und reduziert den CO 2<br />

-Ausstoß um<br />

400.000 kg pro Jahr. Für die Wärmeabnehmer ergibt<br />

sich ein Vorteil von mindestens 50.000 EUR pro Jahr.<br />

Nahwärmenetz.<br />

Die Wärmemenge aus Nachdem die städtebauliche Planung<br />

Biogasanlage liefert 85 %<br />

des Wärmebedarfs<br />

Vom Wärmecontainer am Standort<br />

wurde ein <strong>ca</strong>. 700 m langes<br />

Biogas hat den CO 2<br />

-Ausstoß<br />

pro Jahr um 400.000 kg<br />

reduziert.<br />

durchgeführt wurde, wurden<br />

die Bauantragsunterlagen genehmigt.<br />

So konnten die Voraussetzungen<br />

für den Kaufvertrag erfüllt<br />

Wärmenetz verlegt, um verschiedene Gewerbebetriebe<br />

werden und die entwickelten Flächen fristgerecht<br />

zu versorgen. Bei der Schaar GbR sowie<br />

beim Autohaus Vatterrott und bei der DSB Deutsche<br />

Schlauchboot GmbH wurde jeweils eine Übergabestation<br />

(HS) eingebaut. Da das Unternehmen Schaar<br />

seine komplette Heizung umgebaut und umgestellt<br />

hat, war eine hundertprozentige Wärmeversorgung<br />

Voraussetzung für die Wärmeabnahme. Deshalb<br />

musste im Wärmenetz zusätzlich ein Spitzenlast- und<br />

übergeben werden. Direkt im Anschluss wurde mit<br />

den Bauarbeiten begonnen. Die Lagerflächen für die<br />

pflanzlichen Inputstoffe konnten zum Erntebeginn<br />

fertiggestellt werden. Der Betrieb des Blockheizkraftwerks<br />

(BHKW) wurde rechtzeitig vor dem Jahreswechsel<br />

realisiert und damit die Vergütungsansprüche<br />

gem. EEG für das Jahr 2011 gesichert. Die kleineren<br />

Restarbeiten wurden 2012 fertiggestellt.<br />

Redundanzkessel etabliert werden. Übergangsweise<br />

wird dazu vorerst die Kesselanlage der DSB genutzt.<br />

Das führt zu der besonderen Situation, dass die Netzbetreiber<br />

bzw. BGA-Betreiber den Spitzenlastkessel<br />

von ihrem wichtigsten Wärmeabnehmer angemietet<br />

haben. Aus der Biogasanlage werden <strong>ca</strong>. 85 % des<br />

Sämtliche erforderlichen Ingenieurleistungen wurden<br />

für dieses Verfahren durch die <strong>NLG</strong> erbracht. Die Biogas<br />

Eschershausen GmbH & Co. KG beschäftigt sich<br />

bereits jetzt mit der Anlagenerweiterung und hat dazu<br />

schon erste Gespräche mit der <strong>NLG</strong> geführt.<br />

Wärmebedarfs geliefert. Lediglich die verbleibenden<br />

51


Hochbau<br />

Klimaschutz<br />

52<br />

Erfolgreich werden auch Klimaschutzkonzepte für<br />

kommunale Träger bearbeitet. Viele Kommunen sind<br />

in diesem Geschäftsjahr an die <strong>NLG</strong> herangetreten,<br />

weil die Vorzüge des Unternehmens, die in der Kombination<br />

von regionalentwicklerischem und projektumsetzendem<br />

Know-how bestehen, auf der Hand<br />

liegen. Die <strong>NLG</strong> entwickelt nachhaltig die „ländlichen<br />

Räume“.<br />

Leistungen<br />

Klimaschutzkonzepte<br />

Projektanalyse<br />

Standortanalyse<br />

Genehmigungsmanagement<br />

Projektmanagement<br />

Funktionsplanung<br />

Bauleitplanerische und bautechnische<br />

Ingenieurleistungen<br />

Tragwerksplanung<br />

Eingrünung und Entwässerungsplanung<br />

Tiefbautechnische Ingenieurleistungen


Hochbau<br />

Beauftragung der Konzepterstellung<br />

Die <strong>NLG</strong> wurde Ende 2011 beauftragt, die Konzepterstellung<br />

in Zusammenarbeit mit der Zentralen Gebäudeverwaltung<br />

der Stadt Papenburg durchzuführen.<br />

Entscheidungsträger und Betroffene wurden bei<br />

der Erarbeitung des Konzeptes eingebunden.<br />

Papenburg<br />

Projektbeispiel:<br />

„Klimaschutz in eigenen Liegenschaften“<br />

der Stadt Papenburg<br />

Die Stadt Papenburg ist seit 1995 Mitglied im Klimabündnis<br />

und hat in den zurückliegenden Jahren<br />

bereits viele Maßnahmen ergriffen, um entsprechend<br />

den klimapolitischen Zielen der Bundesregierung<br />

die CO 2<br />

-Emission pro Einwohner im Zeitraum<br />

1990 bis 2030 zu halbieren.<br />

Die Tatsache, dass Wohn- und Nichtwohngebäude<br />

die größten Energieverbraucher und<br />

Verursacher von CO 2<br />

-Emissionen sind, veranlasste<br />

die Stadt Papenburg, ein Klimaschutzteilkonzept<br />

„Klimaschutz in eigenen Liegenschaften“ im<br />

Rahmen der Klimaschutzinitiative der Bundesregierung<br />

zu erstellen. Ziel des Klimaschutzteilkonzeptes<br />

ist die kontinuierliche Reduzierung von CO 2<br />

-Emissionen<br />

durch die Vermeidung von Energieverbräuchen<br />

und die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand.<br />

Die Bearbeitung des Konzeptes erfolgte in drei Bausteinen.<br />

Der erste Baustein umfasste den Aufbau<br />

eines Klimaschutz-Managements für 68 Gebäude.<br />

Dabei wurden die Strom- und Wärmeverbräuche der<br />

letzten 5 zurückliegenden Jahre in einer Datenbank<br />

zusammengetragen. Das Klimaschutz-Management<br />

dient in den kommenden Jahren der kontinuierlichen<br />

Datenerfassung und -auswertung zur Überprüfung<br />

der Wirksamkeit durchgeführter Maßnahmen. Die<br />

Bausteine 2 und 3 beinhalten die energetische Gebäudebewertung<br />

und die Erarbeitung von Sanierungsmaßnahmen<br />

für insgesamt 20 Liegenschaften<br />

sowie eine Feinanalyse von zehn Gebäuden.<br />

Vor-Ort-Begehungen und <strong>Dokument</strong>ation<br />

Die Datenerhebung erfolgte sowohl vor Ort <strong>als</strong> auch<br />

nach Plänen mit Blick auf folgende Angaben: Geometrie<br />

des Gebäudes, technische Gebäudeausrüstung,<br />

überschlägige Hüllflächenaufnahme. Weitere<br />

Angaben und Informationen zu Baujahr,<br />

baulichen Veränderungen, Sanierungsmaßnahmen,<br />

Nutzerverhalten sowie Anlagentechnik<br />

wurden über die zuständigen Institutionen,<br />

Ämter, Hausmeister und Schornsteinfeger<br />

eingeholt. Während der Vor-Ort-Begehungen<br />

wurden Fassaden, Fenster, Dach, Heizung und<br />

Lüftung fototechnisch dokumentiert und vor allem<br />

Schwachstellen und Defekte aufgenommen.<br />

53


Hochbau<br />

Die Bauabteilung Aurich wertete diese Daten aus.<br />

Dazu wurden die jeweiligen Bauteile mit ihren Flächen<br />

und Baukonstruktionen in die Energiebilanz-<br />

Software EVEBI eingegeben und der Energiebedarf<br />

des Gebäudes berechnet. Anhand der energetischen<br />

Bestandsaufnahme und Bewertung wurden Sanierungsvorschläge<br />

und Maßnahmenempfehlungen für<br />

jede einzelne Liegenschaft erarbeitet. Die empfohlenen<br />

energetischen Sanierungsmaßnahmen sind mit<br />

Angaben der jeweiligen Energieeinsparung, Investitionskosten,<br />

Amortisation und CO 2<br />

-Einsparung für die<br />

Die energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />

ermöglichen eine C0 2<br />

-Einsparung<br />

von 50 %.<br />

einzelne Liegenschaft in Berichten aufgeführt. Der<br />

daraus resultierende Maßnahmenkatalog dient <strong>als</strong><br />

zukünftige Entscheidungsgrundlage und Steuerungsinstrument<br />

der Stadt Papenburg.<br />

Ergebnis für 10 Liegenschaften (Baustein 2)<br />

54<br />

Umsetzung der empfohlenen<br />

Gesamtmaßnahmen<br />

Investitionskosten<br />

(geschätzt) in EUR<br />

Energieeinsparung<br />

in %<br />

Energiekosteneinsparung<br />

in EUR<br />

Amortisation<br />

in Jahren<br />

Minderungspotenzial<br />

in CO 2<br />

kg/a<br />

Amandusschule 249.088 17,1 6.392,00 30 20.441<br />

Campingplatz 134.675 23,0 4.314,00 32 13.772<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

Aschendorf-Moor<br />

60.900 26,0 5.969,00 10 18.140<br />

Dorfgemeinschaftshaus Bokel 39.875 38,5 4.830,00 8 15.532<br />

Gut Altenkamp 123.250 29,3 8.091,00 14 26.077<br />

KiGa St. Marien 111.900 38,5 2.563,00 32 8.230<br />

Kirchschule 88.250 12,3 4.686,00 16 15.005<br />

Michaelschule 63.263 29,8 6.495,00 9 20.740<br />

Pavillon 125.550 39,0 5.160,00 21 23.500<br />

Mietshaus „Kreuzweg 1“ 44.900 65,4 3.028,00 13 9.711


Hochbau<br />

55<br />

Die <strong>NLG</strong> erstellte in Zusammenarbeit mit der Zentralen Gebäudeverwaltung der Stadt Papenburg<br />

ein Klimaschutzteilkonzept „Klimaschutz in eigenen Liegenschaften“<br />

Vorstellung der Ergebnisse<br />

Der Abschluss des Konzeptes erfolgte Ende Juni 2012<br />

mit Übergabe der Berichte und Präsentation der Endergebnisse<br />

bei der Ratssitzung der Stadt Papenburg.<br />

Die Ergebnisse der Gebäudeuntersuchungen wurden<br />

zusätzlich dem Umweltausschuss vorgestellt.<br />

Für energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

ist insgesamt eine Summe<br />

von <strong>ca</strong>. 2,3 Mio. EUR ermittelt<br />

worden. Eine Umsetzung aller<br />

Maßnahmen kann nicht zeitgleich<br />

erfolgen. Deshalb wurde ein Finanzierungs- und Zeitplan<br />

für die nächsten 10 Jahre erstellt. Diesem Zeitplan<br />

wurden <strong>als</strong> Auswahlkriterien die Dringlichkeit der<br />

Maßnahmen, die Nutzung der Gebäude und die Ergebnisse<br />

der CO 2<br />

-Einsparung unter Berücksichtigung<br />

der Wirtschaftlichkeit zugrunde gelegt. Die Wirksamkeit<br />

der umgesetzten Maßnahmen wird durch eine<br />

Gegenüberstellung der Energieverbräuche vor und<br />

nach der Umsetzung dokumentiert.<br />

Bei Umsetzung sämtlicher energetischer Sanierungsmaßnahmen<br />

und Empfehlungen kann eine<br />

Energieeinsparung von 50 %<br />

erreicht werden. Das bedeutet<br />

jährlich eine CO 2<br />

-Einsparung<br />

von <strong>ca</strong>. 500 Tonnen<br />

und eine Energiekosteneinsparung<br />

von 150.000 EUR. Insgesamt erreicht die<br />

Stadt Papenburg eine noch stärkere Unterstützung<br />

bei der Reduzierung der CO 2<br />

-Emissionen durch<br />

die Minimierung der Energieverbräuche, aber auch<br />

eine Kostensenkung für den kommunalen Haushalt.


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