botenstoff 01.13 - Human.technology Styria GmbH
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Projekt VALIPRO: Sepsis-Diagnose direkt am Patienten<br />
Jährlich erkranken zigtausende Menschen<br />
an einer Sepsis, welche bis zum Versagen<br />
eines oder mehrerer Organe führen kann.<br />
Für ein Drittel der Betroffenen führt dies zum<br />
Tod. Die Problematik liegt in der bislang langwierigen<br />
Routinediagnostik im Labor, dabei<br />
entscheidet die frühzeitige und gezielte Behandlung<br />
über Leben und Tod.<br />
Der Geschäftsbereich Health Care Solutions<br />
der PAYER Gruppe ist ein Full-Service Auftragshersteller<br />
mit langjähriger Erfahrung<br />
im Bereich der Medizintechnik. Aus diesen<br />
Rahmenbedingungen heraus entstand die<br />
Möglichkeit zur Mitwirkung im mnt-era.net<br />
Forschungsprojekt VALIPRO, welches sich<br />
mit der Sepsis-Früherkennung beschäftigt.<br />
Ziel des mnt-era.net Projektes VALIPRO war<br />
es, den wichtigen Faktor Zeit im Kampf um<br />
das Leben des Patienten auf ein Minimum zu<br />
reduzieren. Die Umsetzung gelang über ein<br />
kompaktes Point-of-Care-Gerät, das patientennah<br />
eingesetzt werden kann und so den<br />
raschen sowie zuverlässigen Nachweis über<br />
eine Sepsis-Infektion ermöglicht.<br />
Herzstück des TIRF-Gerätes bildet das<br />
Einweg-Sensormodul, das aus einem Optikund<br />
einem Fluidikchip besteht. Der transparente<br />
Optikchip wird im Spritzgussverfahren<br />
aus einem speziellen Polymer hergestellt. Ein<br />
Mikroarray befindet sich auf dem Substrat.<br />
Die Spots des Mikroarrays beinhalten Fängermoleküle<br />
zum Nachweis von sepsisrelevanten<br />
Proteinen.<br />
Das kompakte Biochip-Analysesystem ermöglicht<br />
Medizinern, das Blut patientennah auszuwerten<br />
und zu diagnostizieren.<br />
Von der Entwicklung bis zur<br />
seriennahen Validierung<br />
Mit Hilfe des von PAYER in Zusammenarbeit<br />
mit dem Fraunhofer Institut entwickelten Fluidikchips<br />
wird durch Unterdruck das Vollblut<br />
in Serum und Plasma aufgetrennt. Das Plasma<br />
wird durch die eingearbeiteten Kanäle<br />
und die mikrofluidischen Strukturen über<br />
das Array geführt. Danach fließt eine weitere<br />
Lösung aus Antikörpern, diewelche mit<br />
einem fluoreszierenden Farbstoff gekoppelt<br />
ist, durch den Chip. Diese Antikörper haften<br />
an den Proteinen und werden durch Fluoreszenz<br />
sichtbar gemacht.<br />
Das ausgeklügelte Chipdesign berücksichtigt<br />
die Analyseanforderungen ebenso<br />
wie das Strömungsverhalten der (Proben-)<br />
Flüssigkeiten. Die bei PAYER entwickelten<br />
Kunststoff-Spritzgusswerkzeuge wurden in<br />
Konstruktion und Formenbau entsprechend<br />
den hohen medizinischen Anforderungen<br />
hergestellt. Durch Füllsimulationen konnte<br />
das Chipdesign fertigungstechnisch optimiert<br />
werden.<br />
In der Materialwahl galt es unter anderem zu<br />
berücksichtigen, dass die Eigenfluoreszenz<br />
das Analyseergebnis nicht verfälscht.<br />
Der Fluidikchip bildet gedeckelt mit dem<br />
Optikchip einen kostengünstigen Biochip,<br />
welcher durch sein geschlossenes System<br />
die Infektionsgefahr minimiert. Das bedeutet<br />
maximale Sicherheit im Einsatz für das Personal.<br />
Der Chip ist somit ein Verbrauchsmaterial,<br />
das über die entsprechende Stückzahl<br />
kostengünstig im Spritzgussverfahren hergestellt<br />
werden kann.<br />
Einzigartige Marker-Kombination<br />
Das vollautomatische Point-of-Care- System<br />
benötigt nur eine äußerst geringe Probenmenge<br />
Plasma oder Vollblut. Bereits nach<br />
20 Minuten stehen die Ergebnisse zur Verfügung.<br />
Einzigartig am Markt ist der Einsatz unterschiedlicher<br />
Fängermoleküle am Chip. So<br />
können verschiedene Entzündungsmarker<br />
(CRP, IL-6, PCT) gleichzeitig analysiert<br />
werden. Diese Kombinationsmöglichkeiten<br />
erlauben es, die Sepsis hinsichtlich ihres<br />
Grades und ihrer Ursache äußerst präzise<br />
zu diagnostizieren. Lebensrettende Maßnahmen<br />
können entsprechend rasch eingeleitet<br />
werden.<br />
Angedacht sind auch die Untersuchungen<br />
anderer komplexer Krankheitsbilder, Doping-<br />
und Urintests sowie der Einsatz außerhalb<br />
des humanmedizinischen Bereichs wie<br />
beispielsweise beim Aufspüren von Keimen<br />
in Lebensmitteln.<br />
Das System im Detail.<br />
Vorteile des flexiblen Point-of-<br />
Care-Systems für die Diagnose von<br />
Sepsis<br />
- schnelle und patientennahe Diagnostik<br />
- Parallelanalyse unterschiedlicher Entzündungsmarker<br />
- Ergebnisse bereits nach 20 Minuten<br />
- geringes Probenvolumen<br />
- einfache und hygienische Handhabung<br />
- minimale Infektionsgefahr<br />
- Bestimmung jederzeit verfügbar<br />
- kostengünstig und kompakt<br />
Die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmungen<br />
und die damit verbundene Vereinigung<br />
der Kompetenzen ermöglichten die<br />
Sepsis-Diagnose per Schnelltest:<br />
- AIT Austrian Institute of Technology <strong>GmbH</strong><br />
Projektkoordination, Assay-Entwicklung,<br />
Validierung<br />
- PAYER International Technologies <strong>GmbH</strong><br />
Chip-Design, Kunststoffspritzguss, Verbindungstechnik<br />
- Fraunhofer Institute of Physical Measurement<br />
Techniques<br />
System- und Fluidikentwicklung, Chip-<br />
Design<br />
- micro resist <strong>technology</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Entwicklung Oberflächenchemie<br />
- MVZ Labor Seeling<br />
Klinische Spezifikation, Prä-Analytik,<br />
Validierung<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter: www.valipro.eu<br />
Autor: PAYER International Technologies <strong>GmbH</strong><br />
PAYER<br />
International<br />
Technologies<br />
<strong>GmbH</strong><br />
www.payergroup.com