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KOLUMNE INHALT ■ Züchtung als Gespräch* Wer Tiere züchtet, ist dauernd im Gespräch mit ihnen: nicht nur mit den einzelnen Tieren, sondern mit der Herde, der Rasse, der Tierart. Wir fragen die Tiere: Was willst du? Was kannst du? Und wie zeigst du es mir? Die Antwort ist nicht immer gleich deutlich. Sie hängt auch davon ab, wie gut ich die Frage in der Sprache der Tiere stellen kann. Rinder muss ich rinderartig fragen und züchten. Zum Beispiel heisst die Frage dann nicht: Wie viel Milch gibst du pro Jahr? Sondern: Wie gut schaffst du es, mit dem Grundfutter, das ich dir hier bei mir zur Verfügung stellen kann, gesund zu leben und passende Milchmengen zu geben? Oder auch: Wie machst du das, und wie gibst du es an deine Nachkommen weiter? Was hast du geerbt, was hast du gelernt, und was kannst du alles noch lernen? – Man sollte die Tiere so fragen und auch so beobachten. Auf Biobetrieben ist es wichtig, Tiere zu züchten, die mit wechselnden Raufutterbedingungen, wie sie oft bei der Weidewirtschaft vorkommen, gut zurechtkommen. Das sind zum Beispiel Kühe, die immer interessiert und freudig auf die Weide gehen und bald mit dem Fressen beginnen, die nicht stark abmagern zu Beginn der Laktation und nicht zu fett werden in der Trockenstehzeit, die eine gute Persistenz in der Milchleistung zeigen und keine medizinischen Behandlungen brauchen. Leider findet man von diesen Merkmalen bis heute in den KB-Katalogen nur die Persistenz. Die Verhaltensmerkmale und die direkten Gesundheitsmerkmale können wir aber bei den eigenen Kühen und bei den Natursprungstieren beobachten. Umso wichtiger ist es, dass wir das tun, denn die Kühe geben ja mindestens die Hälfte ihrer erblichen Eigenschaften an die Nachkommen weiter und können durch ihr Verhalten in der Herde auch andere Tiere als nur die verwandten zum Lernen anregen. Tierzucht auf dem Biobetrieb beinhaltet viel mehr als die KB-Stierenauswahl. Mehrere Züchter und ZuchtexpertInnen äussern sich in diesem Heft zu den für sie wichtigsten Biozuchtthemen. bioaktuell 4 9 14 17 HIER UND JETZT 4 Kraftfutter und Arzneimittel einsparen Einerseits können viele Milchviehbetriebe ihre Genetik noch besser den Bedingungen anpassen, andererseits sind Zuchtwerte für die Gesundheit und die Futterverwertung gefragt. TIERHALTUNG 9 Männliche Ferkel korrekt kastrieren … Wie man Narkose- und Schmerzmittel richtig dosiert und die Einleitungszeit einhält. 10 … oder noch besser Eber mästen Die Vorteile der Eberemast bestechen. Die Forschung ist derzeit dabei, die letzten Probleme aus dem Weg zu räumen. 13 Altersabzüge bei den Schlachtkälbern: Keine Lösung für die Biomäster PFLANZENBAU 14 Die Gülle für die besten Wiesen sparen 16 Neuste Erkenntnisse für Kräuterprofis 17 Auf der Suche nach der richtigen Mischung PRODUKTION 18 Pilze im Freiland: Aus Holz Lebensmittel machen NACHHALTIGKEIT 20 Bio Suisse Nachhaltigkeitskatalog Eine Schafmilchkäserei im Entlebuch und ein Milchwirtschaftsbetrieb im Emmental machen’s vor. INTERNATIONAL 23 DOK in Tropen exportiert MARKT UND KONSUM 24 Keine Coca-Cola-Sonnenschirme am Bioevent VERARBEITUNG UND HANDEL 26 Ein Käse für kalte Tage: Vacherin Mont d‘Or Anet Spengler Neff * Titel in Anlehnung an den Vortrag von Renatus Ziegler an der Tagung «Leben in Bewegung», Oktober 2010 RUBRIKEN 27 Notizen 29 Agenda 31 Leserbriefe 18 Kühe auf dem FiBL-Hof in Frick. Titelbild: Thomas Alföldi bioaktuell 8/13 3
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