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bioaktuell 8/13 im Archiv - Bioaktuell.ch

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■ TIERHALTUNG<br />

Das rätis<strong>ch</strong>e Grauvieh ist eine genügsame, kleine Zweinutzungsrasse, die si<strong>ch</strong> sehr<br />

gut fürs Berggebiet und für steile Weiden eignet. Die Tiere geben au<strong>ch</strong> bei magerem<br />

Herbstfutter no<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t viel Mil<strong>ch</strong>.<br />

Swiss Fleckvieh (SF)-Kühe eignen si<strong>ch</strong> gut für futterwü<strong>ch</strong>si<br />

Mil<strong>ch</strong>, wenn sie gutes Futter vorfinden, ihre Kälber zeigen z<br />

Kreuzungstieren zwis<strong>ch</strong>en den Rassen S<strong>im</strong>mentaler und R<br />

Gesu<strong>ch</strong>t: Die gesunde<br />

Raufutterverwerterin<br />

Den Antibiotikaeinsatz und den Kraftfutterverbrau<strong>ch</strong> zu reduzieren sind gegenwärtig die zwei grossen<br />

Ziele der Biotierhaltung. Be<strong>im</strong> Mil<strong>ch</strong>vieh ist auf der Stufe der Genetik viel Potenzial vorhanden. Einerseits<br />

können viele Betriebe ihre Tiere no<strong>ch</strong> besser auf die Futtergrundlage des Betriebes abst<strong>im</strong>men.<br />

Andererseits sollte gezielter auf die Merkmale Gesundheit und Raufuttereffizienz gezü<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Der Herbst ist da und mit ihm au<strong>ch</strong><br />

die Zeit der Viehs<strong>ch</strong>auen. Diese unters<strong>ch</strong>eiden<br />

si<strong>ch</strong> teils beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong><br />

dem Rahmen, in dem sie stattfinden.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en einer lokalen Na<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>au<br />

und einer Elites<strong>ch</strong>au à la Suisse Expo liegen<br />

Welten. Im Zentrum steht aber <strong>im</strong>mer<br />

das Exterieur. Und au<strong>ch</strong> da ma<strong>ch</strong>en<br />

meist grossrahmige, mil<strong>ch</strong>betonte Kühe<br />

das Rennen. Do<strong>ch</strong> die Erfahrungen und<br />

au<strong>ch</strong> wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungen<br />

zeigen, dass diese Zu<strong>ch</strong>tziele kaum den<br />

Anforderungen der Biolandwirts<strong>ch</strong>aft<br />

gere<strong>ch</strong>t werden. Für eine raufutterba-<br />

sierte Mil<strong>ch</strong>produktion mit einem tiefen<br />

Arzne<strong>im</strong>itteleinsatz sind andere Kühe<br />

gefragt.<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Zu<strong>ch</strong>tkriterien sind<br />

s<strong>ch</strong>wierig zu erfassen<br />

Dies bestätigt au<strong>ch</strong> Hansueli von Steiger,<br />

Sire Analyst bei Swissgenetics: «Die Biomil<strong>ch</strong>viehzu<strong>ch</strong>t<br />

kann si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf die<br />

spezialisierten Mil<strong>ch</strong>rassen abstützen»,<br />

meint er. Der Proteinbedarf der Mil<strong>ch</strong>rassen<br />

liesse si<strong>ch</strong> kaum ohne Soja decken.<br />

Und Anet Spengler Neff, Viehzu<strong>ch</strong>texpertin<br />

am FiBL ergänzt: «Nur einzelne<br />

Ausnahmebetriebe <strong>im</strong> Talgebiet s<strong>ch</strong>affen<br />

es, ein qualitativ so gutes Grundfutter<br />

herzustellen, dass sie au<strong>ch</strong> Holstein-,<br />

Brown Swiss oder Jersey-Kühe mit hohem<br />

Leistungspotenzial bei min<strong>im</strong>alem<br />

Kraftfuttereinsatz gesund erhalten können.»<br />

Spengler betont deshalb au<strong>ch</strong>, dass<br />

es «die Biokuh» ni<strong>ch</strong>t gibt. «Wi<strong>ch</strong>tig ist,<br />

dass die Genetik zum Betrieb und dessen<br />

Futtergrundlage passt.» Vom Leistungspotenzial<br />

her ist <strong>im</strong> Talgebiet ni<strong>ch</strong>t die<br />

glei<strong>ch</strong>e Kuh gefragt wie <strong>im</strong> Berggebiet.<br />

Für alle Betriebe von zentraler Bedeu-<br />

Die Hinterwälderkuh Glarissa mit ihrem Besitzer Kaspar Lu<strong>ch</strong>singer: Diese kleine Rasse<br />

eignet si<strong>ch</strong> sehr gut für die steilen Weiden in Engi GL. Die Kühe geben problemlos und<br />

mit sehr wenig Kraftfutter 10 kg Mil<strong>ch</strong> pro kg Lebendgewi<strong>ch</strong>t pro Jahr.<br />

Anderas Elliker mit der Brown Swiss-Kuh Vogel. Die Ras<br />

passt gut auf den sehr futterwü<strong>ch</strong>sigen fla<strong>ch</strong>en Betrieb<br />

4 <strong>bioaktuell</strong> 8/<strong>13</strong>

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