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Freiraum im Freiraum. Mikroklimatische Ansätze fur die ... - TU Wien

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<strong>Freiraum</strong> <strong>im</strong> <strong>Freiraum</strong><br />

311<br />

den. Er rät deshalb von Dramatisierungen ab, <strong>die</strong> gesellschaftliche Umbrüche<br />

in der Vergangenheit häufig begleitet hätten:<br />

„In einem Prozess des permanenten Funktionswandels, des Umund<br />

Neudefinierens dessen, was städtische Öffentlichkeit ist und<br />

Nutzung öffentlicher Räume sein kann, nehmen wir heute einen<br />

Ausschnitt wahr, an dessen Ende eine neue Etappe des Wandels<br />

ihren Anfang n<strong>im</strong>mt.“ (Selle 2004: 145).<br />

Kl<strong>im</strong>awandel und Stadtkl<strong>im</strong>a<br />

Gravierende Auswirkungen zeitigt der gesellschaftliche und stadtstrukturelle<br />

Wandel in der fortschreitenden Veränderung der kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen.<br />

Eine Vielzahl an Stu<strong>die</strong>n belegt, dass anthropogene Faktoren zu der dramatischen<br />

Beschleunigung des ohnehin stattfindenden Kl<strong>im</strong>awandels innerhalb<br />

der letzten Jahrzehnte deutlich beigetragen haben (z. B. IPCC 2007; Pfister<br />

1999). Der globale Kl<strong>im</strong>awandel sorgt auch für eine fortschreitende Erwärmung<br />

der Städte. Die durch <strong>die</strong> gebauten Stadtstrukturen zusätzlich ausgebildete<br />

Wärmeinsel wirkt sich wiederum auf das globale Kl<strong>im</strong>ageschehen aus.<br />

Dabei verstärken sich globaler Kl<strong>im</strong>awandel und Stadtkl<strong>im</strong>a gegenseitig. Die<br />

Städte haben somit einerseits einen großen Einfluss auf das allgemeine Umwelt-<br />

und Kl<strong>im</strong>ageschehen, andererseits sind in ihnen <strong>die</strong> Auswirkungen auch<br />

am deutlichsten zu spüren. Das Kl<strong>im</strong>a der Stadt hat sich schon <strong>im</strong>mer von dem<br />

der Umgebung abgehoben. Am prägnantesten ist hier der Temperaturunterschied.<br />

Die Gründe für <strong>die</strong>se Temperaturunterschiede sind vielseitig, lassen<br />

sich aber in erster Linie auf <strong>die</strong> Stadtstruktur, und zwar sowohl auf <strong>die</strong> Gestalt<br />

als auch auf <strong>die</strong> Oberflächenbeschaffenheit, zurückführen.<br />

Das Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> Allgemeinen, und zwar der Wärmehaushalt wie der Wasserhaushalt<br />

der Atmosphäre, entwickelt sich grundsätzlich von der Erdoberfläche<br />

aus (Geiger 1950). Es setzt sich aus den unterschiedlichen lokalen Kl<strong>im</strong>ata zusammen,<br />

<strong>die</strong> sich innerhalb der bodennahen Luftschicht kleinräumiger Strukturen<br />

herausbilden. Das Stadtkl<strong>im</strong>a ist somit zusammengesetzt aus den lokalen<br />

Kl<strong>im</strong>ata der einzelnen gebauten Stadträume. Ausschlaggebend für das<br />

lokale Kl<strong>im</strong>a ist vor allem der Anteil an Hitze und Wasser nahe der Erdoberfläche.<br />

Eine Versiegelung von Oberflächen mit Materialien, <strong>die</strong> sich schnell aufheizen,<br />

und <strong>die</strong> zusätzliche Ableitung von anfallendem Oberflächenwasser in<br />

<strong>die</strong> Kanalisation wirken sich deshalb negativ auf das gesamte Stadtkl<strong>im</strong>a aus.<br />

Wirklich relevant wurde das Thema ‚Stadtkl<strong>im</strong>a’ vor allem <strong>im</strong> Zuge des<br />

schnellen Anwachsens der Städte durch <strong>die</strong> Industrialisierung <strong>im</strong> 19. Jahrhun­

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