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Freiraum im Freiraum. Mikroklimatische Ansätze fur die ... - TU Wien

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<strong>Freiraum</strong> <strong>im</strong> <strong>Freiraum</strong><br />

315<br />

Stadtplanung und <strong>die</strong> mikrokl<strong>im</strong>atische Wirkung städtischer Freiräume<br />

„Es ist unsere Aufgabe, Landschaften und das städtische Habitat<br />

so zu gestalten, dass wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle<br />

Nachhaltigkeit gefördert werden. Ästhetik, Multifunktionalität<br />

sowie ökologische und soziale Kriterien spielen dabei eine<br />

wichtige Rolle.“ (Spitzer 1997: 68)<br />

Die stadtkl<strong>im</strong>atischen Aspekte werden dabei bislang aber noch zu wenig<br />

beachtet. Sie sind jedoch ausschlaggebend für <strong>die</strong> Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität<br />

des öffentlichen <strong>Freiraum</strong>s als soziale Schnittstelle und als Aufenthalts-<br />

und Erholungsort und Lebensraum <strong>im</strong> ökologischen Sinn, ebenso<br />

wie sie wichtige Rahmenbedingungen für meist ökonomisch ausgerichtete<br />

Strategien wie öko-effizientes Bauen bilden (z. B. bei der Isolierung von Gebäuden<br />

und dem Schaffen kühler Umgebungstemperaturen).<br />

Das spürbare Zusammentreffen all <strong>die</strong>ser Aspekte <strong>im</strong> städtischen Umfeld<br />

bietet gerade der Landschaftsarchitektur <strong>die</strong> große Chance, vielen Menschen<br />

<strong>die</strong> Vorteile einer nachhaltigen Planung auf einer ganz individuellen Ebene<br />

vor Augen zu führen. Es sind zwei unterschiedliche Strategien parallel zu entwickeln.<br />

Längerfristiges Ziel muss <strong>die</strong> Mitigation (Ursachenreduzierung) des<br />

Kl<strong>im</strong>awandels sein. Die Entwicklungen vergangener Jahrzehnte werden sich<br />

jedoch noch weit in der Zukunft auswirken, der Kl<strong>im</strong>awandel wird in absehbarer<br />

Zeit nicht aufzuhalten sein (IPCC 2007). Daher ist es kurz- und mittelfristig<br />

ebenso notwendig, Strategien zur Anpassung an <strong>die</strong> veränderten kl<strong>im</strong>atischen<br />

Bedingungen zu finden.<br />

Hier wird das Potential städtischer Freiräume besonders deutlich, da sie<br />

neben der direkten Mitigation der städtischen Wärmeinsel auch Chancen zur<br />

Anpassung an <strong>die</strong> veränderten Kl<strong>im</strong>abedingungen innerhalb der überhitzten<br />

Städte bieten und durch ihren kl<strong>im</strong>atischen Einfluss <strong>die</strong> Lebensqualität der<br />

Stadtbewohner, also deren Gesundheit und Wohlbefinden, nachhaltig steigern<br />

können.<br />

Auf einer größeren Maßstabsebene ist <strong>die</strong> Gesamtheit aller städtischen<br />

Freiräume von erheblicher Bedeutung. Große zusammenhängende Freiflächen<br />

wie Grün- und Wasserflächen sind dabei nicht nur wegen der Vernetzung<br />

von Lebensräumen, sondern auch aus stadtkl<strong>im</strong>atischen Gründen der<br />

Durchlüftung und Belichtung der verdichteten Stadtstrukturen notwendig.<br />

Die Bedeutung <strong>die</strong>ser beiden städtebaulichen Aspekte für gesundes Wohnen<br />

wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkannt, woraus sich das<br />

Fachgebiet der Biokl<strong>im</strong>atologie als Grenzdisziplin zwischen Medizin und Me­

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