catalogue of new publications - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
catalogue of new publications - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
catalogue of new publications - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Barock – Moderne – Postmoderne:<br />
ungeklärte Beziehungen<br />
herausgegeben von<br />
Victoria von Flemming<br />
Bd. 50. 2013.<br />
ca. 360 S. mit 88 s/w-Abb.<br />
978-3-447-10019-9<br />
ca. € 98,–<br />
16 Beiträge (15 , 1 )<br />
in Vor bereitung<br />
Niemand wird bestreiten, dass es eine Wiederkehr des Barocken in der Kultur<br />
der Gegenwart gibt und dass, in Anlehnung an Walter Benjamin, das Interesse<br />
am Barock stets in der Gegenwart von Künstlern und Wissenschaftlern<br />
verankert sein dürfte. Strittig ist allein, wie sich die Beziehungen zwischen<br />
Moderne, Postmoderne, Gegenwart und Barock adäquat fassen lassen.<br />
Wie weit reicht Benjamins These vom Beginn der Moderne im Barock oder<br />
die von Historikern favorisierte Behauptung von dessen fundamentaler Modernisierungsleistung?<br />
Oder trifft ganz im Gegenteil zu, dass die Wiederkehr<br />
des Barock/en Indiz für die Überwindung der Moderne ist, dass hier gar ihr<br />
weiblicher und postmoderner Gegenspieler sichtbar wird?<br />
Nach ein, zwei Ausstellungen und ein paar Aufsätzen hat die Kunstwissenschaft<br />
das Thema seit längerem Literaturwissenschaft und Philosophie überlassen<br />
– und damit womöglich die ein oder andere ebenso kühne wie irrtümliche<br />
Behauptung zugelassen. Doch wo Fehleinschätzungen und eine<br />
geradezu inflationäre Verwendung von ,barock‘ auf der trügerischen Gewissheit<br />
basieren, dies oder jenes sei typisch barock, da führen sie zu einem<br />
der zentralen Probleme: der Unbestimmtheit des Barock/en. Heikel wird<br />
die Situation erst, sobald konzediert wird, dass Analoges für die Bestimmung<br />
von Moderne und Postmoderne zutrifft. Ist also das Unbestimmbare<br />
immer wieder instrumentalisiert worden, um etwas ebenso Unbestimmtes<br />
zu bestimmen?<br />
Der vorliegende Band soll – mit seiner interdisziplinären, Literaturwissenschaft<br />
wie Philosophie integrierenden Struktur – durch die versammelten<br />
Aufsätze auch dazu beitragen, die Kunstwissenschaft erneut in der ebenso<br />
unabweisbaren wie schwierigen Debatte über das Verhältnis von Barock/em<br />
und (Post-)Moderne zu positionieren. Dabei zeigt sich, dass eine Konzentration<br />
auf die visuelle Kultur des 20. Jahrhunderts zu kurz greift, eine historisch-systematische<br />
Perspektive dagegen neue Impulse liefert.<br />
33<br />
<strong>Wolfenbüttel</strong>er Arbeiten zur Barockforschung