4. August 2013 - Bucher Bote
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6 AUGUST <strong>2013</strong><br />
Im Gespräch<br />
DEBATTE<br />
Wem gehört Eberswalder Goldschatz?<br />
Ende Juni kam es zu<br />
einem handfesten<br />
deutsch-russischen Eklat<br />
zwischen Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel und dem<br />
russischen Präsidenten<br />
Wladimir Putin. Im Mittelpunkt<br />
eines Hin und Her<br />
zwischen einer gemeinsamen<br />
Ausstellungseröffnung<br />
mit oder ohne Grußworten,<br />
eines angedrohten vorzeitigen<br />
Rückflugs nach Deutschland<br />
durch Merkel und<br />
schließlich einer Einigung<br />
in letzter Minute stand ein<br />
Schatz aus unserer Region:<br />
der Eberswalder Goldschatz.<br />
Dieser etwa 3 000 Jahre alte<br />
Schatz aus der Bronzezeit<br />
wurde vor genau 100 Jahren<br />
in Eberswalde gefunden.<br />
Die mit Ornamentverzierungen<br />
versehenen Schalen sowie der<br />
gefundene Körperschmuck sind zweifelsohne<br />
eines der bedeutendsten Zeugnisse<br />
germanischer Kunst.<br />
Nach Jahrzehnten in den Kellern des<br />
Moskauer Puschkin-Museums wird dieser<br />
bedeutende Fund nun in St. Petersburg<br />
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Bei dem Goldschatz handelt es<br />
sich um ein Stück der so genannten<br />
»Beutekunst«, die nach 1945 aus<br />
Deutschland in die Sowjetunion verschleppt<br />
wurde. Der Streit entzündete<br />
sich deshalb, weil Merkel darauf bestand,<br />
deutlich zu machen, dass nach<br />
deutscher Auffassung der Schatz an<br />
Deutschland zurückgegeben werden<br />
muss.<br />
Was sind die Hintergründe dieses Streits?<br />
Lohnt es sich, in dieser Frage einen Eklat<br />
mit einem wichtigen Handelspartner<br />
Deutschlands zu riskieren? Und vor allem:<br />
Hat Deutschland ein Recht auf die<br />
Herausgabe des Eberswalder Goldschatzes<br />
und anderer durch die Sowjetunion<br />
verschleppter Kulturgüter?<br />
Eine faire Beantwortung dieser Fragen<br />
muss mit der Feststellung beginnen,<br />
dass Deutschland im Zweiten Weltkrieg<br />
russische Kunstschätze plünderte. Hier<br />
geht es nicht um Einzelfälle, sondern um<br />
die systematische Suche und Verschleppung<br />
von Kunstschätzen durch den von<br />
Hitler eingesetzten »Einsatzstab Reichsleiter<br />
Rosenberg« in den besetzten Gebieten.<br />
Nach der deutschen Niederlage 1945<br />
schritt der sowjetische Diktator Stalin<br />
zur Revanche. Er schickte so genannte<br />
»Trophäenkommissionen« nach Deutschland,<br />
die nunmehr deutsche Kunstschätze<br />
in die Sowjetunion verschleppten.<br />
Später gab die Sowjetunion nach<br />
und nach Teile dieser Kunstschätze an<br />
die DDR zurück, unter anderem den<br />
Fries des berühmten Pergamon-Altars.<br />
Bis heute aber lagern noch große Teile<br />
der nach 1945 verschleppten Beutekunst<br />
in Russland.<br />
Doch ist Russland zur<br />
Rückgabe der verschleppten<br />
Objekte<br />
verpflichtet?<br />
Diese Frage ist nicht<br />
so leicht zu beantworten.<br />
Fest steht, dass<br />
die Verschleppung<br />
von Kulturgütern im<br />
Krieg einen Völkerrechtsbruch<br />
darstellt.<br />
Schon 1814 hatte ein<br />
Gericht der britischen<br />
Vize-Admiralität die<br />
Rückgabe von verschleppten<br />
Gemälden<br />
angeordnet, da Kunstschätze<br />
nicht als<br />
Kriegsbeute beschlagnahmt<br />
werden<br />
dürften. Das Verbot<br />
der Plünderung von<br />
Kulturgütern findet<br />
sich auch in der Haager<br />
Landkriegsordnung<br />
von 1907 wieder<br />
Matthias Friehe aus<br />
Panketal studiert<br />
Rechtswissenschaft und<br />
Philosophie in Marburg.<br />
Er beschäftigte sich mit<br />
der Frage: Ist der<br />
Eberswalder Goldschatz<br />
Kompensation für<br />
Kriegsschäden oder<br />
Raubgut?<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
Von Matthias Friehe erschien in<br />
diesem Jahr das Buch »Völkerrechtliche<br />
Haftung im Kulturgüterschutzrecht«.<br />
Es ist zugleich<br />
ein Beitrag zur Raub- und Beutekunstproblematik.<br />
Verlag Peter Lang, 34,95 Euro<br />
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und wurde schließlich 1954<br />
in einer Haager Konvention<br />
noch einmal bekräftigt.<br />
Russland erhebt gegen die<br />
deutschen Rückgabeansprüche<br />
aber einen wichtigen<br />
Einwand: Die Beutekunst<br />
sei eine »Kompensation«<br />
für die Kriegsschäden,<br />
die Deutschland in<br />
Russland angerichtet habe.<br />
So erließ Russland 1998 ein<br />
»Beutekunstgesetz«, das die<br />
verschleppten deutschen<br />
Kulturgüter als Ersatz für<br />
zerstörte russische Kulturgüter<br />
zu russischem Staatseigentum<br />
erklärte.<br />
Tatsächlich wurden viele<br />
der von Deutschland verschleppten<br />
russischen Kulturgüter<br />
zerstört oder blieben<br />
bis heute verschollen.<br />
Das bekannteste Beispiel ist<br />
das Bernsteinzimmer. Es befand sich als<br />
preußisches Geschenk an den russischen<br />
Zaren Peter den Großen zwei Jahrhunderte<br />
im Katharinenpalast von St. Petersburg.<br />
Die Nazis verschleppten es nach<br />
Königsberg, wo es verschwand. Bis heute<br />
ist der Verbleib ungeklärt. Es könnte kurz<br />
vor Kriegsende verbrannt sein. Vielleicht<br />
wurde es aber auch noch rechtzeitig »evakuiert«<br />
und befindet sich fein säuberlich<br />
in Kisten verpackt irgendwo in einem alten<br />
Stollen in Deutschland vergraben.<br />
Spektakulär konnte die Polizei 1996 in<br />
Bremen ein Mosaik des Bernsteinzimmers<br />
beschlagnahmen, das auf dem<br />
Grauen Kunstmarkt verkauft werden sollte.<br />
Dieses Teilstück wurde Russland zurückgegeben.<br />
Ob Russland als Ersatz für verlorenes eigenes<br />
Kulturgut deutsche Kulturgüter als<br />
Ersatz einbehalten darf, ist unter Völkerrechtlern<br />
umstritten. Tatsächlich musste<br />
Deutschland schon einmal eigene Kulturgüter<br />
als Ersatz für andere Kulturgüter<br />
herausgeben. Nach dem Ersten Weltkrieg<br />
bestimmte Artikel 247 des Versailler Vertrages,<br />
dass Deutschland eigene »Handschriften,<br />
Wiegendrucke, gedruckte Bücher,<br />
Karten und Sammlungsgegenstände«<br />
an die belgische Universitätsbibliothek<br />
in Löwen übergeben musste.<br />
Damit sollten Verluste der Bibliothek<br />
kompensiert werden, die infolge eines<br />
deutschen Angriffs vollständig abgebrannt<br />
war.<br />
Doch die überwiegende Zahl der Völkerrechtler<br />
bezweifelt, dass sich diese Regelung<br />
verallgemeinern lässt. Gegen eine<br />
solche »kompensatorische Restitution«<br />
spricht, dass Kulturgüter Unikate sind,<br />
die nicht einfach untereinander austauschbar<br />
sind. Im Klartext: Verlorene eigene<br />
Kulturgüter können nicht durch<br />
fremde Kulturgüter ersetzt werden. Der<br />
Eberswalder Goldschatz ist eben ein<br />
Zeugnis der deutschen, nicht der russischen<br />
Geschichte.<br />
Ob sich Russland von diesem Argument<br />
irgendwann überzeugen<br />
lässt, bleibt abzuwarten.<br />
Zuletzt<br />
übergab Putin 2002<br />
in einem »Akt des guten<br />
Willens« wertvolle<br />
Bleiglasfenster der<br />
Marienkirche in<br />
Frankfurt (Oder) an<br />
Deutschland.<br />
Der Petersburger Eklat<br />
jedenfalls scheint einen<br />
Ausspruch des<br />
amerikanischen Juristen<br />
Rigby aus dem<br />
Jahr 1944 zu bestätigen:<br />
»In hundert Jahren<br />
wird das Schicksal<br />
von tausend Fabriken<br />
vergessen sein, aber<br />
nicht die Beschlagnahme<br />
eines einzigen<br />
Kunstschatzes«.<br />
Die Beutekunst kann<br />
uns also noch eine<br />
ganze Weile beschäftigen.<br />
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unter einem Dach!<br />
Neuer Standort oder Anbau?<br />
In der Gemeinde Panketal steht ein Bürgerentscheid<br />
an. Es geht darum, mehr<br />
Grundschulplätze in der Gemeinde anbieten<br />
zu können. Die Bürger können am 18.<br />
<strong>August</strong> entscheiden, ob sie einen neuen,<br />
dritten Grundschulstandort auf dem Gelände<br />
des ehemaligen Krankenhauses Zepernick<br />
in der Schönower Straße wünschen,<br />
oder aber für einen Ergänzungsbau<br />
hinter der gegenwärtigen Zepernicker<br />
Grundschule in der Schönerlinder Str./ Möserstraße<br />
plädieren. Für letzteren gibt es bereits<br />
einen Gemeindebeschluss.<br />
Zepernicker Grundschule – hier ist ein Ergänzungsbau<br />
bereits beschlossen.<br />
te als Grundschule umgebaut<br />
Gelände Schönower Straße. Das Haus könn-<br />
»BB« stellt die Argumente gegenüber.<br />
werden.<br />
Der<br />
Schulergänzungsbau<br />
ist eine sinnvolle Lösung,<br />
weil…:<br />
• er schnell (ca. 1 Jahr Bauzeit)<br />
zu realisieren ist, während der<br />
komplette Neubau eines 3.<br />
Schulstandortes ca. 2,5 Jahre in<br />
Anspruch nimmt.<br />
• er am richtigen Standort im<br />
Zentrum der Gemeinde liegt,<br />
gut erreichbar ist und nicht<br />
wie der von der BI »Pro dritte<br />
Grundschule Paketal« favorisierte<br />
Standort am Rande der<br />
Gemeinde kurz vor Schönow<br />
liegt.<br />
• wir wie an der Schönower<br />
Straße auch an der Möserstraße<br />
ein <strong>4.</strong>500 m² großes Grundstück<br />
für die Schulerweiterung gekauft<br />
und nun die Wahl zwischen<br />
einem guten und einem<br />
weniger guten Standort haben.<br />
• der Standort »Altes Krankenhaus«<br />
viel besser für Wohnangebote<br />
und Seniorenbetreuung<br />
geeignet ist, so wie sie zum Teil<br />
dort schon stattfinden.<br />
• ein späterer und von der BI<br />
bereits erwogener Umbau einer<br />
neuen Grundschule zu seniorengerechtenWohnungen<br />
zu teuer<br />
und damit unrealistisch ist.<br />
• beim Bau einer 3. Grundschule<br />
die Wohnnutzungen am<br />
Standort Schönower Straße aufgegeben<br />
werden müssten und<br />
ein parkähnliches Grundstück<br />
von großen Gebäuden zerstört<br />
würde (Sporthalle, Sportplatz,<br />
Parkplätze).<br />
• wir zwar mittelfristig noch Bedarf<br />
auf dem gegenwärtigen Niveau<br />
der Schülerzahlen haben,<br />
aber schon in drei Jahren derart<br />
Pro Schulergänzungsbau<br />
deutliche Schülerrückgänge<br />
haben werden, dass eine 3.<br />
Grundschule keinesfalls mehr<br />
benötigt wird.<br />
• schon heute die Schülerzahl<br />
an der Grundschule Zepernick<br />
mit 582 Schülern wesentlich<br />
niedriger ist als vor fünf Jahren,<br />
als noch 650 Kinder die Schule<br />
besuchten.<br />
• wir schon heute erfreulich<br />
Unsere Arbeitsschwerpunkte:<br />
- Hautkrankheiten und Allergien<br />
- Intrakutantest bei Allergikern<br />
- Herzkrankheiten<br />
- Tumorerkrankungen<br />
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Gelenkoperationen<br />
Parkplätze direkt<br />
vor der Praxis<br />
Sprechzeiten:<br />
Mo-Fr: 8-20 Uhr<br />
Sa + So + Feiertage:<br />
10-14 Uhr<br />
FOTO: KRISTIANE SPITZ<br />
kleine Klassen mit ca. 21 Schülern<br />
in Zepernick haben und<br />
diese nicht kleiner werden<br />
müssen.<br />
• die Gruppe von Menschen<br />
unter 15 Jahren bis 2030 um<br />
rund 23 % schrumpfen wird,<br />
was angesichts eines im gleichen<br />
Zeitraum von 46 auf 53<br />
Jahre ansteigenden Durchschnittsalters<br />
der Panketaler<br />
auch absolut plausibel ist.<br />
• wir anders als in den 2000er<br />
Jahren – als die großen Baugebiete<br />
fertig wurden – in den<br />
2010er Jahren nur noch einen<br />
sehr begrenzten Zuzug haben<br />
werden, dies auch deshalb, weil<br />
kaum noch neue Wohngebiete<br />
ausgewiesen werden.<br />
• neben den kommunalen<br />
Grundschulen drei zusätzliche<br />
freie Grundschulen nach und<br />
nach in Betrieb genommen<br />
werden. So wächst die Montessori-Grundschule<br />
in Zepernick<br />
nur langsam, weil jedes Jahr<br />
beginnend mit 2012 nur eine<br />
erste Klasse eingeschult wird.<br />
Es braucht also sechs Jahre, bis<br />
die volle Kapazität erreicht<br />
wird.<br />
• die Kostenprognose des<br />
3. Grundschulstandortes mit<br />
8,2 Millionen Euro eine unrealistisch<br />
niedrige Annahme ist,<br />
der keine Planung und keine<br />
Bauzustandsbewertung des alten<br />
Krankenhauses zugrunde<br />
liegt. Die tatsächlichen Kosten<br />
dürften eher bei 10 Mio. € liegen,<br />
weil ein Schulstandort neben<br />
dem Schulgebäude eben<br />
auch Sporthalle, Mensa, Sportplatz,<br />
Hort und Parkplatz etc.<br />
erfordert. Die anschließend<br />
zusätzlichen Betriebskosten<br />
sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.<br />
Damit ist eine 3.<br />
Grundschule mehr als doppelt<br />
so teuer wie ein Schulergänzungsbau,<br />
der die anstehenden<br />
Probleme schnell, angemessen<br />
und nachhaltig löst.<br />
Rainer Fornell,<br />
Bürgermeister Panketal<br />
Pro neuer Schulstandort<br />
Wenn am 18. 8. der Bürgerentscheid<br />
zum Thema »Pro<br />
oder kontra dritte Grundschule«<br />
stattfindet, haben wir eine zukunftsweisende<br />
Entscheidung<br />
zu treffen. Es geht um weitaus<br />
mehr als die dringend benötigte<br />
Entkrampfung der unzumutbaren<br />
Raumsituation für die Kinder<br />
und Pädagogen. Wir stimmen<br />
an diesem Tag auch über<br />
die nachhaltige Verwendung von<br />
Steuermitteln, den Erhalt wertvoller,<br />
gemeindeeigener Bausubstanz<br />
und eine Entwicklung der<br />
sozialen Infrastruktur mit Perspektive<br />
und Weitblick ab.<br />
Die momentane Situation ist<br />
sehr bedenklich. Die Zepernicker<br />
Grundschule platzt mit<br />
mehr als 600 Schülern seit einem<br />
guten Jahrzehnt aus allen<br />
Nähten. Es mangelt an Klassenräumen<br />
und Kapazitäten für<br />
Hort, Sport und Mensa. Die Gebäude<br />
sind heillos überbelegt<br />
und Provisorien an der Tagesordnung.<br />
Erst im März attestierten<br />
Vertreter des Schulamtes »gesundheitsgefährdende<br />
Arbeitsund<br />
Lernbedingungen«. Für eine<br />
leistungsstarke Kommune eine<br />
wirkliche Schande!<br />
Ein prägnantes Nachlassen der<br />
Schülerzahlen ist vorerst nicht<br />
abzusehen. Die Geburtenraten<br />
sind auf hohem Niveau stabil,<br />
der Zuzug hält an. Mit dem Vorhaben,<br />
auf dem Gelände des »Alten<br />
Krankenhauses« (Schönower<br />
Str.) einen 3. Grundschulstandort<br />
zu errichten, setzen wir uns<br />
für eine Lösung ein, die nicht<br />
nur faire Bildungsbedingungen<br />
schafft, sondern durch exzellente<br />
Nachnutzungsmöglichkeiten<br />
(z. B. für seniorengerechtes Wohnen)<br />
eine Perspektive für mehrere<br />
Generationen bietet. Die Gemeinde<br />
hat das Gelände erst<br />
2012 für mehr als 1,2 Mio € ausdrücklich<br />
zur Schulstandortentwicklung<br />
erworben.<br />
Der »Zielort« liegt verkehrsgünstig,<br />
in fußläufiger Nähe zu einem<br />
der größten Wohngebiete,<br />
Neue Wasserleitung für Sportmensa<br />
Für die Einweihung einer Trinkwasserleitung<br />
war der Zeitpunkt optimal gewählt.<br />
Bei gefühlten 30 Grad im Schatten<br />
gab es am Vormittag des 23. Juli in der<br />
westlichen Ecke des Schwanebecker Netto-Parkplatzes<br />
an der <strong>Bucher</strong> Chaussee<br />
eine Eröffnungsveranstaltung.<br />
Der Eigenbetrieb Kommunalservice Panketal<br />
nahm die von der Bernauer Firma<br />
MRA in kurzer Bauzeit im Horizontalbohrverfahren<br />
gebaute neue Trinkwasserleitung<br />
(DN 150) in Betrieb.<br />
»Die 1 300 m lange und 128.000 Euro teure<br />
Leitung bildet nun die zweite Trinkwasserzuleitung<br />
zum Dorf Schwanebeck und<br />
erhöht dessen Versorgungssicherheit«, erklärt<br />
Panketals Bürgermeister Rainer Fornell.<br />
»Aber nicht nur um die Verbesserung<br />
der Versorgungssicherheit geht es, sondern<br />
auch um die erforderliche Löschwasserbereitstellung<br />
für den Neubau der<br />
FOTO: HUBERT HAYEK<br />
Sportmensa am Schulstandort. Die Gemeinde<br />
beteiligte sich mit 55 000 Euro an<br />
den Baukosten – der Hauptteil wurde vom<br />
Eigenbetrieb Kommunalservice Panketal<br />
aufgebracht. Bis zu 10 m tief liegt nun die<br />
Leitung, um an entsprechenden Querungen<br />
nicht in Konflikt mit anderen Leitungsbeständen<br />
zu geraten. Das Wasser<br />
kommt aus dem Wasserwerk Zepernick.<br />
Ein Trinkwasserzukauf erfolgt jahreszeitund<br />
bedarfsabhängig aus dem Berliner<br />
Leitungsnetz.«<br />
FOTO: HUBERT HAYEK<br />
ein beidseitiger Geh- und Radweg<br />
ist vorhanden, die Bushaltestelle<br />
direkt vor der Haustür<br />
und ein parkähnlicher Charakter<br />
macht es attraktiv. Bedarf,<br />
Machbarkeit und Finanzierbarkeit<br />
wurden seitens der Fachverwaltungsabt.<br />
überprüft und<br />
im Wesentlichen bestätigt.<br />
Dagegen steht der Unwille des<br />
Bürgermeisters, dem leider eine<br />
Mehrheit der Gemeindevertreter<br />
im »Hauruck- Verfahren« gefolgt<br />
ist. Auf den ersatzweise beschlossenen<br />
Ergänzungsbau<br />
am bisherigen Schulstandort<br />
setzen wir keineHoffnungen, da<br />
hier mind. 4,5 Mio Euro ausgegeben<br />
werden sollen, um das<br />
Raumproblem nicht zu lösen.<br />
Dafür gibt es dann noch mehr<br />
Gebäudewechselchaos, eine<br />
Verkleinerung des schon zu<br />
kleinen Schulhofs, Baulärm<br />
u. m. Das ist in jeder Hinsicht<br />
am falschen Ende gespart.<br />
Auch das, was wir fordern, kostet<br />
Geld. Die Kalkulation im Investitionskostenvergleich<br />
der<br />
Verwaltung gibt diesbezüglich<br />
ca. 6,9 Mio € an. Mit einer Sicherheitspauschale<br />
wären es<br />
8,2 Mio. Für die Gegenfinanzierung<br />
sind verschiedene Wege<br />
vorstellbar. Sollten die Haushaltsmittel<br />
nicht ausreichen,<br />
kann die Gemeinde ergänzende<br />
Kredite aufnehmen und sich<br />
um Fördergelder bemühen.<br />
Auch die zeitliche Verschiebung<br />
nachrangiger Straßenbauprojekte<br />
kann Mittel freilegen. Die<br />
Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer<br />
mit Erträgen von<br />
jeweils 350.000– 400.000 € pro<br />
Jahr ist eher geeignet, den Gemeindehaushalt<br />
langfristig zu<br />
stärken. In die Kategorie »Verhinderungstaktik«<br />
fallen auch<br />
die plötzlich ausgesprochenen<br />
»Verheißungen« an die Adresse<br />
der Panketaler Senioren.<br />
Alexander Holweger,<br />
Sylvia Setzkorn, Stefan<br />
Stahlbaum / BI»Pro dritte<br />
Grundschule Panketal«<br />
Banddurchtrennung mit Bürgermeister Rainer Fornell, Wasserwerksleiterin Heidrun<br />
Rinne und Olaf Puttlitz vom Wasserwerk Zepernick sowie MRA-Mitarbeitern.<br />
Im Juni förderte das Zepernicker Wasserwerk<br />
67 295 m³, ein Zukauf aus Berlin von<br />
13.000 m³ war erforderlich. Der Trinkwasserpreis<br />
in Panketal beträgt derzeit nur<br />
1,32 Euro pro m³. In Berlin kostet ein Kubikmeter<br />
Trinkwasser 2,17 Euro (in Bernau<br />
1,44 €).<br />
Mit der Anwendung des reinen Gebührenmodells<br />
bei der Trinkwasserfinanzierung<br />
wird allerdings auch in Panketal die<br />
Mengengebühr im kommenden Jahr voraussichtlich<br />
steigen. Hubert Hayek