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4. August 2013 - Bucher Bote

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8 AUGUST <strong>2013</strong><br />

Wissenschaft & Gesundheit<br />

UNSER STERNENHIMMEL<br />

Wie groß ist das Universum?<br />

»Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt<br />

überall und dessen Umfang nirgendwo<br />

ist.« Pascal<br />

Bis vor etwa 500 Jahren gab es auf die<br />

obige Frage noch beneidenswert<br />

einfache Antworten. Über Tausende von<br />

Jahren entsprachen die Vorstellungen<br />

von der Welt im Ganzen dem Augenschein.<br />

Da galt noch die Sichtweise des<br />

Aristoteles, die die Welt in Himmel und<br />

Erde aufteilte und bei der die Erde eine<br />

in der Weltmitte frei im Raum schwebende<br />

Kugel war, die von einer die Fixsterne<br />

tragenden Hohlkugel umgeben<br />

ist. Der Mensch fühlte sich somit als im<br />

Mittelpunkt der Welt befindlich und als<br />

Maß aller Dinge.<br />

Die Endlichkeit des Himmels folgerte<br />

man aus seiner vermeintlichen Tagesbewegung,<br />

denn nur ein endlicher Körper<br />

konnte diese Umdrehung vollziehen.<br />

Selbst Kopernikus, der die Erde aus der<br />

Weltmitte nahm und die Bewegung der<br />

Fixsterne als Folge der Erdrotation erklärte<br />

und auch Kepler, der dessen Thesen<br />

mit seinen Gesetzen der Planetenbewegungen<br />

bestätigte, hielten an der<br />

Vorstellung von der Sternenhülle fest.<br />

Die Welt der zeitgenössischen Gelehrten<br />

Die Weiten des Weltalls sprengen alle irdischen Maßstäbe<br />

Entfernung Sonne – Erde:<br />

8,5 Lichtsekunden<br />

Entfernung Erde – Pluto:<br />

5,7 Lichtstunden<br />

Entfernung Erde – Alpha Centauri: 4,2 Lichtjahre<br />

Durchmesser der Galaxis:<br />

100 000 Lichtjahre<br />

Entfernung zum Andromeda-Nebel: 2,5 Mio Lichtjahre<br />

Bisher tiefste Himmelsaufnahme: 13,2 Mrd. Lichtjahre<br />

Lichtgeschwindigkeit:<br />

ca. 300 000 km/s<br />

Lichtjahr:<br />

9,460 Mrd. km<br />

war dementsprechend sehr klein und<br />

gut darstellbar mit dem Erdradius als<br />

Maßeinheit.<br />

Als dem deutschen Astronomen Bessel<br />

1838 die erste Messung der Entfernung<br />

eines Sterns im Sternbild Schwan gelang,<br />

war man erstaunt, dass selbst das<br />

Licht der Nachbarsterne unserer Sonne<br />

mehrere Jahre<br />

unterwegs ist,<br />

bis es uns erreicht,<br />

obwohl<br />

Wilhelm Herschel<br />

und Immanuel<br />

Kant<br />

bereits in der<br />

Mitte des 18.<br />

Jahrh. riesige<br />

k o s m i s c h e<br />

Weiten vermutet<br />

hatten.<br />

Heute wissen<br />

wir, dass sie<br />

recht hatten<br />

und bekommen<br />

Begriffe<br />

und Zahlen<br />

über die Dimensionen<br />

des<br />

Alls genannt,<br />

die sich unserer<br />

Vorstellung entziehen. In weniger als einem<br />

Jahrhundert vergrößerten sich die<br />

Größenangaben über kosmische Entfernungen<br />

um Zehnerpotenzen. Dazu<br />

kommt noch die Zumutung, über die<br />

Endlichkeit oder Unendlichkeit des Kosmos<br />

nachdenken zu müssen, wenn wir<br />

über dessen Größe Aussagen treffen<br />

wollen. Schließlich erübrigen sich doch<br />

alle unsere Bemühungen in dieser Hinsicht,<br />

wenn das Weltall unendlich ist.<br />

Nachdem bereits einige griechische Philosophen<br />

und später im Mittelalter Nikolas<br />

von Kues und Giordano Bruno die<br />

Unendlichkeit des Kosmos lehrten, wurde<br />

diese Auffassung im Zeitalter der Aufklärung<br />

zum Allgemeingut. Nach der<br />

Entdeckung des Newtonschen Gravitationsgesetzes<br />

musste man allerdings von<br />

einer homogenen Verteilung der Sterne<br />

im Weltall (was nicht der Fall ist) ausgehen,<br />

damit es nicht kollabiert. In der populärwissenschaftlichen<br />

Literatur wird<br />

unsere menschliche Existenz als starkes<br />

Argument für die Endlichkeit des Alls gewertet:<br />

denn wenn es unendlich groß<br />

wäre und unendlich viele Sterne enthielte,<br />

so wäre es auch nachts auf der Erde<br />

sonnenhell und sehr heiß, was Leben<br />

ausschließen würde. Die Lösung für das<br />

so genannte Olberssche Paradoxon liefert<br />

unser modernes weitgehend gesichertes<br />

Modell der Welt. Da das Universum<br />

vor endlicher Zeit entstanden ist<br />

Die NASA-Raumsonde Voyager 1 wurde<br />

1977 gestartet, übertrug Bilder und<br />

Messdaten von den Planeten Jupiter, Saturn,<br />

Uranus und Neptun und erreicht<br />

gegenwärtig die Grenzen des Sonnensystems.<br />

Sie befindet sich bei einer Reisegeschwindigkeit<br />

von 61 380 km/h in einer<br />

Entfernung von 18 Mrd. km. Ihre Signale<br />

sind 17 Stunden unterwegs.<br />

und seitdem expandiert, ist das sichtbare<br />

Universum zeitlich und räumlich begrenzt.<br />

Von Objekten, die weiter entfernt<br />

Die Langzeitbelichtung durch das Hubble-Weltraumteleskop mit<br />

dem Namen Hubble eXtreme Deep Field enthüllt rund 5 500 Galaxien<br />

in einer Entfernung von bis zu 13,2 Mrd. Lichtjahren. Für die<br />

neue Aufnahme hat das Teleskop einen winzigen Himmelsbereich<br />

in den vergangenen 10 Jahren etwa 555 Stunden beobachtet.<br />

individuell - persönlich - qualifiziert<br />

Dipl.-Ök. Bergit Munk-Gahtow, Steuerberaterin<br />

Alt-Buch 57 Telefon: 030-98 311 455 info@stbmunk.de<br />

13125 Berlin Telefax: 030-98 311 456 www.stbmunk.de<br />

sind, kann uns das<br />

Licht noch nicht erreicht<br />

haben. Es<br />

kommt aus einem<br />

endlich großen Bereich,<br />

in dem sich<br />

endlich viele Sterne<br />

seit dem Urknall entwickelt<br />

haben<br />

Da in einem Weltall<br />

endlichen Alters der<br />

Wahrnehmungshorizont immer nur<br />

endlich weit entfernt sein kann, ist nur<br />

eine Aussage über die jeweilige Größe<br />

des beobachtbaren Universums möglich.<br />

Wenn wir in einem statischen Weltall<br />

leben würden, böte sich folgende Betrachtung<br />

an: Die kurz nach dem Urknall<br />

ausgesendeten Photonen einer noch gerade<br />

beobachtbaren Galaxie erreichen<br />

uns gerade jetzt. Ein Lichtjahr ist die<br />

Entfernung, die ein Photon in einem<br />

Jahr zurücklegt. Da das Universum 13,8<br />

Jahre alt ist, müsste der Radius des beobachtbaren<br />

Universums 13,8 Milliarden<br />

Lichtjahre betragen. Da aber das Weltall<br />

expandiert, ist der beobachtbare Teil unseres<br />

Universums größer! Während sich<br />

ein Photon auf dem Weg zu uns befindet,<br />

dehnt sich der von ihm durchquerte<br />

Raum aus. Zum Zeitpunkt seines Eintreffens<br />

auf der Erde ist die Entfernung<br />

seiner Strahlungsquelle von uns größer<br />

als zum Zeitpunkt seiner Aussendung<br />

und damit größer als der sich aus der<br />

Reisezeit des Photons ergebene zurückgelegte<br />

Lichtweg. Das nach dem Urknall<br />

von den ersten Galaxien gesendete Licht<br />

war »nur« 13,8 Milliarden Jahre zu uns<br />

unterwegs, obwohl die heutige Entfernung<br />

zu diesen Objekten (nach Angaben<br />

in der Fachliteratur) in einem Bereich<br />

von 46 Milliarden Lichtjahren liegt.<br />

. Wolfgang Wenzel<br />

Für Sterngucker:<br />

Beobachtungen und Vorträge in der<br />

Sternwarte Bernau, Fliederstraße 27b,<br />

Mo/Fr Abend. Anmeldung bis Vor tag<br />

19 Uhr unter (0 33 38) 21 02 (AB)<br />

www.sternwarte-bernau.de<br />

LEISTUNGEN FÜR UNTERNEHMEN<br />

UND PRIVATE KLIENTEN<br />

ABB.: ARCHIV<br />

ABB.: ARCHIV<br />

Bild © styleuneed - Fotolia.com<br />

Ordnung im »Chaos«<br />

Einfache biochemische<br />

Reaktion steuert Bildung von<br />

Transportpartikeln in Zellen<br />

»Deutschlands beste Klinik« (Fokus<br />

<strong>2013</strong>), die Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, setzt ein Zeichen für die<br />

Gesundheitsförderung in Berlin und<br />

Brandenburg mit dem Ausbau der<br />

Hochschulambulanzen auf dem<br />

Charité Campus Berlin-Buch:<br />

Muskelkrankheiten • Neuroimmunologie<br />

• Kardiologie • Pädiatrie • Endokrinologie<br />

und Stoffwechselerkrankungen<br />

• Nephrologie • Poststroke Depression<br />

• Gedächtnissprechstunde • Allgemeine<br />

Depressionsambulanz • ADHS und<br />

Fragiles-X Syndrom • Lipidologie<br />

In monatlicher Folge werden einige<br />

der elf Hochschulambulanzen<br />

der Charité von den jeweiligen Leitern<br />

vorgestellt. Heute:<br />

Die Diagnostik und Behandlung von<br />

Beeinträchtigungen der Konzentration<br />

und Aufmerksamkeit stehen im Mittelpunkt<br />

der Arbeit dieser Hochschulambulanz.<br />

Das für ADHS charakteristische<br />

Störungsmuster von Aufmerksamkeit,<br />

Hyperaktivität und Impulsivität<br />

wächst sich in der Pubertät nicht<br />

einfach aus. Mehr als ein Drittel der<br />

Betroffenen leiden auch im mittleren<br />

Erwachsenenalter noch unter diesen<br />

Beschwerden und haben daneben<br />

auch fast regelhaft mit<br />

Folgeerkrankungen wie Depression,<br />

Angststörungen oder Suchterkrankungen<br />

zu kämpfen.<br />

Die Spezialambulanz für ADHS in Buch<br />

hat sich zur Aufgabe gesetzt, diese im<br />

Erwachsenenalter häufig noch nicht<br />

diagnostizierten Beeinträchtigungen<br />

zu identifizieren und dem Patienten<br />

ein individuell abgestimmtes<br />

Behandlungsangebot anzubieten.<br />

Eine enge Abstimmung mit den Erkenntnissen<br />

der psychologischen und<br />

medizinischen Grundlagenforschung<br />

am ECRC ist dabei eine grundlegende<br />

Rahmenbedingung in dem<br />

Bemühen, den Patienten auch in<br />

Zukunft die bestmöglichen Therapieangebote<br />

bereitstellen zu können.<br />

FOTO: ARCHIV<br />

FOTO: ECRC<br />

Prof. Dr. Volker Haucke vom FMP Buch<br />

Berliner Wissenschaftlern ist es gelungen,<br />

die molekulare Maschinerie eines<br />

zentralen zellulären Transportvorgangs<br />

aufzuklären. Mittels chemischer Sonden<br />

und hochauflösender Fluoreszenz-Mikroskopie<br />

konnten die Molekularbiologen die<br />

an dem Endozytose genannten Vorgang<br />

beteiligten Komponenten im Detail verfolgen<br />

und sogar kurze Filmaufnahmen der<br />

Zellen erstellen. Beteiligt waren Wissenschaftler<br />

des Leibniz-Institut für Molekulare<br />

Pharmakologie Buch (FMP), der FU<br />

und HU Berlin und des Exzellenzcluster<br />

NeuroCure der Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin. Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift<br />

Nature veröffentlicht.<br />

Der untersuchte Zelltransport ist für eine<br />

Vielzahl von Körperfunktionen von Bedeutung,<br />

etwa bei der Aufnahme von<br />

Nährstoffen aus dem Blut oder bei der Erregungsweiterleitung<br />

im Gehirn. Er spielt<br />

auch bei der Entstehung von Krebs und<br />

neurogenerativer Erkrankungen wie Alzheimer<br />

eine Rolle. Entscheidend sind dabei<br />

spezielle Lipid-Moleküle, die als Erkennungsmarker<br />

in der Zellmembran dienen.<br />

Diese Lipid-Moleküle lassen sich<br />

blitzschnell von Enzymen verändern und<br />

geben so die Richtung des Transports vor.<br />

Die Vorgänge in lebenden Zellen erscheinen<br />

auf den ersten Blick wie ein undurchschaubares<br />

Gewimmel: Unablässig werden<br />

Stoffe synthetisiert und wieder abgebaut.<br />

Um Substanzen aus der Umgebung<br />

aufzunehmen und zu transportieren,<br />

stülpt die Zelle ihre Außenhaut ein<br />

und schnürt in einem Endozytose genannten<br />

Prozess winzige Vesikel ab. Wie von einem<br />

unsichtbaren Dirigenten geleitet,<br />

wandern die Vesikel dann ins Innere der<br />

Zelle. Doch woher kommt die Ordnung im<br />

vermeintlichen Chaos? Die AG um Prof.<br />

Dr. Volker Haucke (FMP) hat gezeigt, wie<br />

sich ein solch komplizierter Vorgang selbst<br />

organisiert, die einzelnen Komponenten,<br />

in Jahrmillionen optimiert, greifen wie<br />

Zahnräder ineinander.<br />

Schon zuvor war bekannt, dass sich bestimmte<br />

Komponenten der Zellmembran<br />

dort ansammeln, wo sich die Zelle einstülpen<br />

wird. Es handelt sich um Phosphoinositide,<br />

im Laborjargons PIPs genannt: Sie<br />

bestehen einerseits aus einem fettlöslichen<br />

Schwanz und sind damit in der Lipidmembran<br />

verankert, zum anderen aus<br />

einem wasserlöslichen Kopf, der ein wenig<br />

in das Innere der Zelle hineinragt. Diese<br />

Köpfe sind in ihren chemischen Eigenschaften<br />

besonders charakteristisch, so<br />

Familienfreundliches MDC<br />

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare<br />

Medizin Berlin-Buch ist mit<br />

dem Zertifikat zum audit berufundfamilie<br />

erneut für seine »familienbewusste Personalpolitik«<br />

ausgezeichnet worden. Mit der<br />

<strong>Bucher</strong> Einrichtung erhielten insgesamt<br />

304 Arbeitgeber das Zertifikat. Darunter<br />

waren 161 Unternehmen, 106 Institutionen<br />

und 37 Hochschulen. In Berlin gehört<br />

das MDC zu 23 zertifizierten Institutionen.<br />

Das Zertifikat vergibt die 1998 von<br />

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung<br />

(ADHS) ist eine häufige<br />

psychiatrische Erkrankung mit Beginn<br />

im Kindesalter, die durch die klassischen<br />

Symptome Aufmerksamkeitsstörungen,<br />

erhöhte motorische Unruhe (Hyperaktivität)<br />

und impulsive Verhaltensmuster gekennzeichnet<br />

sind. Neben diesen charakteristischen<br />

Beeinträchtigungen finden<br />

sich im Erwachsenenalter auch eine Vielzahl<br />

weiterer Beschwerden wie emotionale<br />

Labilität, Schlafstörungen und andere<br />

Folgeerkrankungen (Depression, Suchterkrankungen<br />

und Angststörungen), die das<br />

Befinden der betroffenen Personen häufig<br />

dass andere Zellkomponenten wie Eiweißmoleküle<br />

sie erkennen und daran binden<br />

können. So wird die Bildung oder der<br />

Transport der Vesikel vorangetrieben.<br />

Zugleich sind die PIP-Köpfe leicht wandelbar,<br />

denn passgenaue Enzyme können die<br />

Phosphatgruppen ablösen und in anderen<br />

Orientierungen wieder anbringen, der<br />

Kopf bekommt dadurch ein anderes Gesicht.<br />

In einer aufwändigen Indizienjagd<br />

konnten der Gruppenleiter Volker Haucke,<br />

sein Doktorand York Posor und andere<br />

Forscher zeigen, wie sich ein bestimmtes<br />

Enzym bei der Einstülpung anlagert und<br />

das anfängliche PIP binnen Sekunden in<br />

ein anderes, bislang wenig charakterisiertes<br />

PIP umwandelt. Als York Posor dieses<br />

Enzym mit gentechnischen Methoden<br />

blockierte, fror das System gleichsam ein.<br />

Die Einstülpungen blieben an der Membran<br />

hängen, wie er in vergleichenden<br />

Filmsequenzen demonstrierte.<br />

»Wir können nun ziemlich präzise bestimmen,<br />

welche und wie viele Moleküle sich<br />

wann an welchem Ort befinden«, erklärt<br />

Volker Haucke. »Wir vermuten, dass die<br />

Enzyme, die die PIPs bilden oder abbauen,<br />

auch als Sensor dienen, um die Versorgung<br />

der Zelle mit Nährstoffen sicherzustellen<br />

und entsprechend zu reagieren. Diese<br />

Funktion bestimmt u.a. darüber, ob eine<br />

Zelle wächst und sich teilt, was bei der<br />

Entstehung von Krebs von Bedeutung ist.<br />

Zugleich beeinflussen die PIPs auch die<br />

Kommunikation zwischen Zellen, beispielsweise<br />

im Gehirn, oder den Abbau<br />

verklumpter Eiweißmoleküle, eine zentrale<br />

Ursache für neurodegenerative Krankheiten<br />

wie die Alzheimersche Krankheit.«<br />

VORGESTELLT: HOCHSCHULAMBULANZEN IN BUCH<br />

Centrum für ADHS im<br />

Erwachsenenalter<br />

FOTO: ECRC<br />

Medikamente + Therapie<br />

sind hilfreich bei ADHS<br />

Dr. Michael Colla ist ärztlicher Leiter des Centrums<br />

für ADHS und assoziiert mit der Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie am Campus Charité Mitte. Im<br />

Rahmen der Kooperation zwischen Charité und Max-<br />

Delbrück-Centrum haben er und sein Team (Foto) eine<br />

neue Spezialambulanz am ECRC in Buch etabliert.<br />

Kontakt: Centrum für ADHS im Erwachsenenalter<br />

am ECRC, Lindenberger Weg<br />

80 in Buch, Tel. 450 540 498.<br />

der gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründete<br />

berufundfamilie gGmbH. Das<br />

audit steht unter der Schirmherrschaft<br />

von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina<br />

Schröder und Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler.<br />

Das MDC hatte das Zertifikat erstmals<br />

2010 erhalten und drei Jahre Zeit bekommen,<br />

gemeinsam mit den Beschäftigten<br />

erarbeitete Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

umzusetzen. Jetzt erfolgte die Re-<br />

Auditierung, in der geprüft wurde, inwieweit<br />

die Ziele erreicht wurden. Dazu gehören<br />

u. a. die Verdopplung der Kapazität<br />

bei der Kinderbetreuung in der Campus-<br />

Kita, der Ausbau der Forscherferienkurse<br />

im Gläsernen Labor für Kinder und Jugendliche<br />

einschließlich eines MDC-Forscherferiencamps,<br />

Dienstvereinbarungen<br />

zur Wiedereingliederung nach Mutterschutz<br />

und Elternzeit für Mütter und Väter<br />

sowie die Erarbeitung eines Pflegeleitfadens<br />

für Mitarbeiter, die ihre Angehörigen<br />

pflegen.<br />

gravierend beeinträchtigen.<br />

In der Diagnostik und Behandlung<br />

von ADHS im Erwachsenenalter<br />

sollten daher diese assoziierten<br />

Beschwerden immer<br />

auch angemessen berücksichtigt<br />

und gewürdigt werden.<br />

In den letzten Jahren sind in<br />

Deutschland vielfältige Untersuchungen<br />

zur Wirkung und<br />

Verträglichkeit von unterschiedlichen<br />

Medikamenten<br />

durchgeführt worden. Dabei<br />

sind insbesondere die sogenannten<br />

Psychostimulanzien<br />

(Methylphenidat) und Atomoxetin<br />

am besten untersucht worden<br />

und haben sich in den Studien<br />

als wirkungsvoll und hilfreich<br />

erwiesen.<br />

Neben diesen beiden Substanzen gibt es<br />

aber auch eine Reihe anderer Medikamente,<br />

die zur Behandlung von ADHS eingesetzt<br />

werden können. Diese Medikamente<br />

werden dann vor allem zur Behandlung<br />

von Begleiterkrankungen, wie z. B. depressive<br />

Episoden verwendet und können<br />

dann aber auch Effekte auf die eigentliche<br />

ADHS-Symptomatik haben.<br />

Trotz dieser neuen Behandlungsmöglichkeiten<br />

im Erwachsenenalter darf jedoch<br />

nicht übersehen werden, dass eine langfristige<br />

Verbesserung des Befindens häufig<br />

auch einer begleitenden psychologischen<br />

Behandlung (z. B. Verhaltenstherapie) bedarf.<br />

Nur wenn diese beiden Behandlungsstränge<br />

Hand in Hand gehen, kann<br />

letztlich von einer guten prognostischen<br />

Einschätzung des weiteren Verlaufes ausgegangen<br />

werden.<br />

Das Team um Dr. Michael Colla befasst<br />

sich seit mehr als 10 Jahren mit ADHS im<br />

Erwachsenenalter und ist Gründungsmitglied<br />

des Kompetenznetzes für ADHS. Daneben<br />

haben die Mitarbeiter eine Vielzahl<br />

an wissenschaftlichen Artikeln und Buchbeiträgen<br />

zum Thema verfasst und führen<br />

mehrere vom Bund geförderte Studien zu<br />

Fragen der Ursache und von Therapieeffekten<br />

bei ADHS durch.

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