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35. Sitzung - Bremische Bürgerschaft

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2376<br />

<strong>Bremische</strong> Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>35.</strong> <strong>Sitzung</strong> am 20.02.13<br />

(A)<br />

(B)<br />

Deswegen sollte man sich schon etwas differenziert<br />

mit der Problematik beschäftigen. Vielleicht fühlen<br />

Sie sich auch so ein bisschen ertappt.<br />

(Abg. D r . G ü l d n e r [Bündnis 90/Die<br />

Grünen]: Nein, das hat keiner gesagt, Herr<br />

Kastendiek! Das machen Sie gern!)<br />

Ja, ist klar! Sie können sich ja gleich melden und<br />

Ihre Welt darstellen, wie Sie sie sehen, ich glaube,<br />

dann werden wir heute mit einer Erleuchtung nach<br />

Hause gehen und ruhig schlafen können! Also überhaupt<br />

kein Problem an der Stelle!<br />

(Abg. Dr. Güldner [Bündnis 90/Die Grünen]:<br />

Nur Rednern etwas zu unterstellen,<br />

was sie gar nicht gesagt haben!)<br />

Ich weiß es nicht, ich kann es Ihnen ja gern sagen,<br />

ob ich danach besser geschlafen habe, aber unternehmen<br />

Sie doch einfach einmal den Versuch!<br />

Fakt ist, dass es im Jahr 2011 eine intensive Diskussion<br />

über die Höhe der Mittel, die in die Förderung<br />

der Wiedereingliederung gesteckt werden sollen,<br />

und die Arbeitsmarktinstrumente gegeben hat. Im<br />

Hinblick auf die eine Seite habe ich bei dem einen<br />

oder anderen Redner den Eindruck, dass dessen<br />

Argumentation ja wohl doch nicht so ganz richtig<br />

war, nämlich bei denen, die gesagt haben, das sei<br />

ein finanzpolitischer Kahlschlag – das war eine der<br />

Argumentationen, die 2011 landauf, landab geäußert<br />

worden sind –, der Bund kürze massiv die Fördermittel<br />

für die Wiedereingliederung. Dabei wurde<br />

natürlich ein wenig ignoriert, dass sich dies natürlich<br />

an der Anzahl der Arbeitslosen orientiert. So, wie<br />

von 2003 auf 2005 die Mittel massiv erhöht worden<br />

sind, werden sie natürlich bei zurückgehender Arbeitslosigkeit<br />

reduziert. Das muss man natürlich auf<br />

der einen Seite zur Kenntnis nehmen.<br />

Auf der anderen Seite – das haben wir als CDU-<br />

Bürgerschaftsfraktion in einem Positionspapier Ende<br />

2011 auch deutlich gemacht – ist für uns die Frage der<br />

Qualität ein ganz entscheidender Faktor und weniger<br />

die Frage der Quantität, also mit welcher Effizienz<br />

die Mittel an der Stelle eingesetzt werden. Da muss<br />

ich ehrlicherweise sagen, das lässt sich auch nicht<br />

so undifferenziert in die eine oder andere Richtung<br />

als Vorwurf oder als Lob formulieren. Mir ist es lieber,<br />

es gibt Institutionen, die etwas genauer darauf<br />

schauen, ob die Maßnahme sinnvoll ist oder nicht<br />

– und unterhalten Sie sich einmal mit Betroffenen,<br />

mit welcher Ineffizienz zum Teil auch Weiterbildung<br />

und Fortbildungsmaßnahmen dort betrieben werden!<br />

–, und die etwas sparsamer diesbezüglich in diese<br />

Richtung gehen, als dass sie undifferenziert Maßnahmen<br />

nach dem Gießkannenprinzip nach dem Motto<br />

fördern, Hauptsache, wir haben gefördert.<br />

Ein zweiter Punkt in diesem Zusammenhang ist<br />

es auch, von der horizontalen Sichtweise nach dem<br />

Motto, ich habe mit dem Kunden irgendetwas getan,<br />

dann ist er zufrieden und kann wieder nach Hause<br />

gehen, etwas intensiver darauf zu schauen, wie man<br />

es schafft, und das ist ein Problem, das wir nicht<br />

negieren, diejenigen, die weit vom Arbeitsmarkt<br />

entfernt sind, an den Arbeitsmarkt heranzuholen.<br />

Das ist ein ganz entscheidender Punkt, an dem es<br />

mir ehrlicherweise auch ein wenig an der Fantasie<br />

aufseiten der Regierungsfraktionen fehlt.<br />

(Beifall bei der CDU)<br />

Das ist der entscheidende Punkt, denn es kann am<br />

Ende des Tages nicht darum gehen, letztendlich der<br />

Trägerlandschaft gerecht zu werden, sondern wir<br />

müssen den Betroffenen gerecht werden,<br />

(Beifall bei der CDU)<br />

nämlich den Arbeitslosen, die Arbeit suchen und<br />

gesellschaftliche Teilhabe wollen. Das ist ein ganz<br />

entscheidender Punkt.<br />

Ich finde, dass eine solche Frage differenziert in<br />

der Deputation diskutiert werden sollte. Am kommenden<br />

Mittwoch steht ja der Jahresbericht des<br />

Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms, BAP,<br />

auf der Tagesordnung. Das ist ein hervorragender<br />

Anlass, wenn ein erhöhter Fragebedarf vorhanden<br />

ist, diese Frage etwas intensiver und differenzierter<br />

zu diskutieren und nicht nur den Jahresbericht, wie<br />

das eine oder andere Mal in der Vergangenheit,<br />

einfach nur zur Kenntnis zu nehmen.<br />

Wir müssen uns ganz genau anschauen, wie es<br />

zu dieser großen Differenz zwischen Soll und Ist<br />

kommen kann – das, was ich zumindest bisher aus<br />

der Berichterstattung entnehmen konnte, finde ich<br />

nicht ausreichend –, denn dafür kann es gute Gründe<br />

geben. Das sollte man dann differenziert diskutieren<br />

und überlegen, mit welchen Aspekten, mit welchen<br />

Punkten und Zielsetzungen wir letztendlich mehr<br />

Qualität im Hinblick auf die Ziele finanzieller Art,<br />

aber auch inhaltlicher Art erreichen. Deswegen<br />

– meine abschließende Bemerkung – eignet sich<br />

ein solches Thema auch weniger für eine Aktuelle<br />

Stunde. – Herzlichen Dank!<br />

(Beifall bei der CDU)<br />

Präsident Weber: Als nächster Redner hat das<br />

Wort der Abgeordnete Rupp.<br />

Abg. Rupp (DIE LINKE)*): Herr Präsident, meine<br />

sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen! Die Frage, warum Bremen und Bremerhaven<br />

neun Millionen Euro an den Bund zurückgeben,<br />

stellen sich, glaube ich, sehr viele Menschen in<br />

–––––––<br />

*) Vom Redner nicht überprüft.<br />

(C)<br />

(D)

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