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35. Sitzung - Bremische Bürgerschaft

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2378<br />

<strong>Bremische</strong> Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>35.</strong> <strong>Sitzung</strong> am 20.02.13<br />

(A)<br />

(B)<br />

falsch entstandenen Eindruck richtigzustellen und<br />

zu sagen, wir sind hier von anderen in der Frage<br />

abhängig, was in Bremen gemacht werden kann.<br />

Ich bin sicher, dass es falsch ist, zu warten und<br />

in drei Monaten zu schauen, ich bin überzeugt,<br />

dass es richtig ist – und das ist ja bereits im letzten<br />

Jahr geschehen –, jetzt darauf zu schauen, denn<br />

jetzt muss geplant und gegebenenfalls auch leicht<br />

überplant werden, um das, was nicht wieder eintreten<br />

soll, zu verhindern. Insofern bin ich gespannt<br />

darauf, wie diese Arbeit auch in Kooperation mit<br />

dem Jobcenter in den nächsten Monaten geschieht.<br />

Dass wir da ein Ziel haben, ist völlig klar, und dass<br />

das Geld für die Menschen, die in Arbeit kommen<br />

wollen und müssen, ausgegeben werden muss, ist<br />

auch völlig klar.<br />

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/<br />

Die Grünen)<br />

Herrn Kastendiek möchte ich nur zwei Dinge sagen.<br />

Das Problem, Herr Kastendiek, ist doch Folgendes:<br />

Sie haben im Grunde genommen gesagt, die Kritik<br />

an der Instrumentenreform und an der Kürzung der<br />

Mittel im Jahr 2011 kann schon allein deswegen<br />

nur völlig überzogen gewesen sein, weil sie ja nicht<br />

einmal das Geld, das sie sowieso bekommen haben,<br />

ausgezahlt haben. Das ist ja der Tenor Ihrer Aussage.<br />

Das Problem ist aber doch, dass die Bundesregierung<br />

mit der verwaltungstechnischen Ausgestaltung der<br />

Instrumentenreform so viele neue Hürden aufgebaut<br />

hat, dass die Jobcenter es landauf und landab nicht<br />

geschafft haben.<br />

Das ist natürlich so ein bisschen wie: „Haltet den<br />

Dieb!“ Man sagt zum Ersten, wir geben euch weniger<br />

Geld, und zum Zweiten lässt man die Mitarbeiter<br />

der Jobcenter monatelang in einer völligen Unklarheit<br />

darüber, was sie überhaupt machen dürfen,<br />

und dann sagt man am Ende des Jahres, das Geld<br />

hättet ihr ja ausgeben können, das habt ihr ja nicht<br />

geschafft. Das funktioniert so auch nicht. Ich glaube,<br />

die Bundesregierung hat das sehr bewusst mit der<br />

restriktiven Verordnungspolitik gemacht, um den<br />

Doppeleffekt zu erzielen, nämlich die Einsparungen,<br />

die sie durchsetzen wollte, hinterher noch einmal<br />

über die Verordnungen hereinzuholen.<br />

Die zweite Bemerkung! Ich teile Ihre Meinung,<br />

dass man genauer hinschauen soll und dass es effektiv<br />

sein soll. Unsere Kritik war jedoch immer<br />

die Geschäftspolitik der Bundesagentur und der<br />

Jobcenter, die so aussieht, die Leute kurzfristig in<br />

Maßnahmen zu bringen, um die Statistik zu bereinigen,<br />

das taugt nicht. Es nützt nichts, wenn ich an<br />

einem sechs Wochen langen Lehrgang zum Erwerb<br />

eines Staplerscheins teilnehme, um hinterher im GVZ<br />

bei einer Leihfirma auf einem Stapler zu fahren, um<br />

dann nach sechs Monaten möglicherweise wieder<br />

arbeitslos zu sein.<br />

Wir haben immer gesagt, wir brauchen Mittel für<br />

längerfristige abschlussbezogene Qualifizierungen,<br />

und die werden immer noch verweigert. Es gibt jetzt<br />

die Tendenz umzusteuern. Das finde ich sehr gut,<br />

und da muss man noch Geld dazugeben, glaube<br />

ich, damit das funktioniert. Das finde ich im Prinzip<br />

richtig, nur, diese Mittel und diese Möglichkeit haben<br />

doch gefehlt. Das ist doch immer unsere Kritik<br />

an die Bundesregierung gewesen, und die war doch<br />

völlig berechtigt.<br />

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/<br />

Die Grünen)<br />

Ansonsten verstehe ich manchmal nicht, wieso<br />

gestern in der Fragestunde der Stadtbürgerschaft<br />

das Thema Ein-Euro-Jobs auch von Ihrer Seite mit<br />

berechtigten und kritischen Fragen begleitet wird,<br />

warum das alles nicht funktioniert und dann am<br />

nächsten Tag gesagt wird, so schlecht kann unsere<br />

Instrumentenreform doch nicht gewesen sein, die<br />

wir da als CDU gemacht haben. Sie müssen auch in<br />

Ihrem Haus einmal diskutieren, was Sie eigentlich<br />

wollen. – Herzlichen Dank!<br />

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/<br />

Die Grünen)<br />

Präsident Weber: Als nächster Redner hat das<br />

Wort der Abgeordnete Willmann.<br />

Abg. Willmann (Bündnis 90/Die Grünen)*): Herr<br />

Präsident, meine Damen und Herren! Herr Kastendiek,<br />

Sie haben genau das getan, was Sie eigentlich<br />

immer machen: Sie sind gekommen, haben erst einmal<br />

alles ordentlich aufgemischt, um damit zunächst<br />

einmal alle Argumente unter den Tisch fallen zu<br />

lassen, und haben dann Ihre Litanei und Ihre Sicht<br />

der Dinge hier als die einzige Wahrheit verbreitet.<br />

(Abg. K a s t e n d i e k [CDU]: Wenn das<br />

so ist, dann ist das die Wahrheit!)<br />

So kann man das, finde ich, nicht machen!<br />

Man muss doch zur Kenntnis nehmen, Herr Kollege<br />

Kastendiek,<br />

(Abg. K a s t e n d i e k [CDU]: Diese Wahrheit<br />

ist die Richtige, Herr Kollege!)<br />

wenn die abgesenkten Eingliederungsbudgets, die<br />

von der Bundesagentur zur Verfügung gestellt werden,<br />

gleichzeitig mit erhöhten Integrationszielen<br />

verbunden werden, das bedeutet, den Jobcentern<br />

werden über die Bundesagentur weniger Mittel für<br />

–––––––<br />

*) Vom Redner nicht überprüft.<br />

(C)<br />

(D)

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