35. Sitzung - Bremische Bürgerschaft
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<strong>Bremische</strong> Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>35.</strong> <strong>Sitzung</strong> am 20.02.13<br />
(A)<br />
politischen, energiepolitischen Sachverstand, und<br />
ich denke, wir haben dieses Jahr die Gelegenheit<br />
dazu. – Vielen Dank!<br />
(Beifall bei der SPD und dem Bündnis 90/<br />
Die Grünen)<br />
Präsident Weber: Weitere Wortmeldungen liegen<br />
nicht vor.<br />
Damit ist die Aktuelle Stunde mit drei Themen<br />
beendet.<br />
Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Abgeordneten.<br />
Wir im Präsidium stellen fest, dass die<br />
drei Themen diszipliniert und mit vollem Plenarsaal<br />
abgearbeitet worden sind.<br />
Ich unterbreche die <strong>Sitzung</strong> der Bürgerschaft (Landtag)<br />
bis 15.00 Uhr.<br />
(Unterbrechung der <strong>Sitzung</strong> 13.26 Uhr)<br />
Als erste Rednerin hat das Wort die Abgeordnete<br />
Frau Neddermann.<br />
Abg. Frau Neddermann (Bündnis 90/Die Grünen)*):<br />
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen<br />
und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Heute<br />
geht es um die Änderung des Feiertagsgesetzes,<br />
genauer gesagt, um das Bestehen des Tanzverbots<br />
an bestimmten Feiertagen. Bisher ist es gesetzlich so<br />
geregelt, dass am Karfreitag die Bremer Diskotheken<br />
gar nicht öffnen durften und damit das gewerbliche<br />
Tanzen verboten wurde. In der Nacht vom Gründonnerstag<br />
zum Karfreitag, am Totensonntag und auch<br />
am Volkstrauertag war das Tanzen reglementiert.<br />
Die Diskotheken mussten um 4.00 Uhr morgens<br />
schließen. Wir halten diese Regelung nicht mehr<br />
für zeitgemäß.<br />
(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen und<br />
bei der SPD)<br />
(C)<br />
(B)<br />
*<br />
Vizepräsidentin Schön eröffnet die <strong>Sitzung</strong> wieder<br />
um 15.01 Uhr.<br />
Vizepräsidentin Schön: Die unterbrochene <strong>Sitzung</strong><br />
der Bürgerschaft (Landtag) ist wieder eröffnet.<br />
Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Sonnund<br />
Feiertage – Änderung des <strong>Bremische</strong>n Feiertagsgesetzes<br />
Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen<br />
und der SPD<br />
vom 22. Januar 2013<br />
(Drucksache 18/744)<br />
1. Lesung<br />
D a z u<br />
Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE<br />
vom 14. Februar 2013<br />
(Drucksache 18/779)<br />
Dazu als Vertreter des Senats Herr Senator Mäurer.<br />
Gemäß Paragraf 34 Absatz 1 der Geschäftsordnung<br />
findet in der ersten Lesung zunächst eine<br />
allgemeine Besprechung statt, ihr folgt in der Regel<br />
die Einzelberatung.<br />
Ich schlage Ihnen jedoch vor, dass wir den Änderungsantrag<br />
der Fraktion DIE LINKE, Drucksache<br />
18/779, mit in die allgemeine Aussprache einbeziehen.<br />
Ich höre keinen Widerspruch. – Dann werden wir<br />
entsprechend verfahren.<br />
Die allgemeine Aussprache ist eröffnet.<br />
Die Wertevorstellungen der Gesellschaft verändern<br />
sich immer wieder, und zwar ebenso wie die Bedeutung<br />
der Feiertage. Da Bremen eine offene, tolerante<br />
und multikulturelle Stadt ist, sollte das Ziel eines<br />
Feiertagsgesetzes sein, dass die gesellschaftlichen<br />
Realitäten abgebildet werden.<br />
Mit dieser Änderung des Gesetzes ist es künftig<br />
erlaubt, am Karfreitag und auch an den anderen<br />
genannten Feiertagen in Diskotheken bis 6.00 Uhr<br />
zu tanzen. Wir halten das für einen ausgewogenen<br />
Kompromiss, da zum einen das Feiertagsgesetz gelockert<br />
werden konnte und das Tanzen überhaupt<br />
und länger erlaubt ist, und zum anderen wird gewährleistet,<br />
dass gläubige Menschen an diesen Tagen<br />
in Ruhe trauern können, da laute Umzüge oder<br />
gewerbliche Sportveranstaltungen beispielsweise<br />
verboten bleiben.<br />
(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen und<br />
bei der SPD)<br />
Niemand hat daraus einen Nachteil, und es verändert<br />
sich zudem nicht viel, aber dafür Wesentliches.<br />
Diejenigen, die an diesen Feiertagen ihre Religion<br />
ausüben möchten, können dies tun. Es steht jedem<br />
frei, an den betroffenen Trauertagen nicht zu tanzen,<br />
da es sich ja um kein Tanzgebot handelt. Gleichzeitig<br />
werden Menschen, die keiner oder einer anderen<br />
Religion angehören, nicht mehr dazu gezwungen,<br />
sich den Regeln einer Religionsgemeinschaft unterzuordnen.<br />
Bei dieser Debatte sollte nicht außer Acht gelassen<br />
werden, dass dieser Antrag auf einer Petition basiert.<br />
Fast 800 Personen haben diese Petition unterzeichnet<br />
und fordern die Abschaffung des Tanzverbots.<br />
–––––––<br />
*) Von der Rednerin nicht überprüft.<br />
(D)