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Wortprotokoll - Deutscher Bundestag

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relang den Namen des Supervisors dann noch mit sich ziehen. Das sind die größten<br />

Barrieren, die die jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen heute<br />

sehen. Das heißt, wir brauchen ein durchgängiges Karrieresystem, das offengestaltet<br />

ist, das nicht nur auf externe Rekrutierung aus ist, sondern auch den Aufstieg,<br />

und zwar den kompletten Aufstieg, nicht nur die Entfristung vom „Assistant“-<br />

professor über „Associate“ bis zum „full professor“ ermöglicht, indem insbesondere,<br />

darauf möchte ich Wert legen, bereits der „Assistant“-professor oder „Assistant“-professorin<br />

hier alle Pflichte und Rechte eines Hochschullehrers haben<br />

muss, inklusive des Promotionsrechts. Es steht in den Papieren, dass man das<br />

zum Beispiel dem Associate-Professor zubilligen sollte. Das halte ich für einen<br />

Fehler, das ist zu kurz gedacht, es ist international völlig anders üblich. In den<br />

USA ist es so, dass in der Regel ein Assistant-Professor nicht dem Tenure-Track-<br />

Verfahren unterworfen wird, wenn er nicht einen Doktoranden oder eine Doktorandin<br />

am Ende dieser fünf, sechs Jahre erfolgreich zur Promotion geführt hat.<br />

Man muss diesen jungen Leuten das Recht geben, ihren eigenen Nachwuchs, ihre<br />

eigenen Doktoranden/Doktorandinnen zu fördern und auch zur Promotion zu<br />

führen.<br />

Wir sind aber auch beim Freiraum für Forschung. Ich bin der Meinung, dass, wie<br />

bei den Juniorprofessuren auch, den Assistant-Professoren in Zukunft reduzierte<br />

Lehrdeputate zugebilligt werden müssen, dass sie in den ersten Jahren natürlich<br />

die Lehre tun, aber mehr Freiraum auch für die Forschung haben, und auf Augenhöhe<br />

mit ihren „Full-Professoren“, mit ihren entfristeten Professoren, arbeiten<br />

können. Sie muss diversity- und familiengerecht ausgestattet werden. Das heißt,<br />

wir brauchen zum Beispiel Elternzeit und Freisemester. Wir brauchen die Möglichkeit,<br />

diese Tenure nach hinten herauszuziehen. Üblich ist es international<br />

von, zum Beispiel, fünf Jahren bis auf acht Jahre, teilweise auch länger hinauszuziehen,<br />

wenn es möglich ist, um den Wissenschaftlerinnen oder natürlich auch<br />

den Männern, die Möglichkeit zu geben, hier auch Elterntätigkeit nachzugehen.<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />

Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />

den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />

105. Sitzung, 12. Juni 2013

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