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Wortprotokoll - Deutscher Bundestag

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sind auf stabile Arbeitsprozesse angewiesen. Warum hier noch einmal eine künstliche<br />

Untergrenze einführen? Gerade wird auch im Bundesrat ein Reformentwurf<br />

beraten, der genau das auch nicht vorsieht, nochmal eine Grenze im Drittmittelbereich<br />

dazwischen zu schalten.<br />

Abschließend möchte ich zum Wissenschaftsunterstützendem Personal kommen.<br />

Wir halten weiterhin die Anwendung des Sachgrundes „Drittmittel“ auf diese<br />

Personengruppe weder für sinnvoll, noch für notwendig. Die wenigen Zahlen, die<br />

wir zu diesem oft vernachlässigten Bereich haben, zeigen, dass auch hier ein erhebliches<br />

Wachstum an Befristung, zum Beispiel in der Verwaltung, von 16 Prozent<br />

im Jahr 2002 um mehr als die Hälfte auf 25 Prozent im Jahr 2010 zu verzeichnen<br />

ist. Diese Zahl ist bereits zu hoch für eine Gruppe, die dafür zuständig<br />

ist, die Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten, die für Forschung und Lehre<br />

notwendig sind. Dort, wo in dieser Gruppe tatsächlich Befristung notwendig und<br />

begründbar ist, liefert das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) mehr als genug<br />

Möglichkeiten. Frau Bordasch hat die breite Anwendung der<br />

Sachgrundlosenbefristung von zwei Jahren zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses<br />

angesprochen. Das beweist, dass keine zusätzliche Auswertung von Befristungsmöglichkeiten<br />

notwendig ist. Dass diese Befristungsmöglichkeiten nach einem<br />

hier vorliegenden Entwurf künftig nur noch den Einrichtungen offen stehen sollen,<br />

die diese Personalgruppe überwiegend unbefristet Beschäftigter einstellen, ist<br />

gegenüber einer Streichung nur eine Hilfskonstruktion. Aber immerhin, hier wird<br />

eine Grenze genannt. Die ist aus unserer Sicht aber deutlich zu hoch; die Hälfte,<br />

mehr nicht.<br />

Es zeigt sich, dass auch nach einer eventuellen Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetz<br />

noch genug zu tun bliebe, um Planbarkeit und Transparenz in<br />

Wissenschaftskarrieren zu verankern. Aber die Abschaffung der Tarifsperre gäbe<br />

uns genau dazu die Möglichkeit und wäre daher ein zentraler Schritt in eine richtigere<br />

Richtung. Vielen Dank.<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />

Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />

den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />

105. Sitzung, 12. Juni 2013

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