Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
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durchzuführen, um herauszufinden, inwieweit die Ergebnisse der HIS-Studie auf<br />
die Gesamtheit der befristet beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiter der<br />
Helmholtz-Gemeinschaft übertragbar sind. Die Erhebung wurde in allen 18 Zentren<br />
durchgeführt. Die ausführlichen Ergebnisse liegen auch in der schriftlichen<br />
Stellungnahme vor.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse: Fast 50 Prozent aller befristeten Arbeitsverträge in<br />
den Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben eine Laufzeit von 25 Monaten<br />
oder mehr. Die befristeten Verträge, die nur eine Laufzeit bis zu 12 Monaten haben,<br />
machen rund 24 Prozent der befristeten Verträge aus und sind zu dreiviertel<br />
Folgeverträge. Als Gründe für diese kurzfristigen Folgeverträge werden überwiegend<br />
die Weiterbeschäftigung zum Abschluss der Promotion und Überbrückungsverträge<br />
zwischen verschiedenen Drittmittelprojekten angegeben.<br />
Es gibt auch andere Gründe. Ich könnte dann auch in der anschließenden Befragung<br />
noch ausführlicher darauf eingehen, aber da sind zum Beispiel sogenannte<br />
Auslaufverträge. Wenn ein Doktorand seine Arbeit in den entsprechenden drei<br />
Jahren eingereicht haben sollte, bekommt er an vielen Zentren einen sogenannten<br />
Auslaufvertrag als Bonus. Er wird für ein paar Monate noch als Wissenschaftler<br />
angestellt und kann derzeit noch seine Publikation machen und sich im Prinzip<br />
um einen neuen Job kümmern. Für diese kurzen Vertragslaufzeiten gibt es in der<br />
Regel, wie gesagt, sehr plausible Begründungen. Ich finde es auch wichtig, dass<br />
das weiter möglich sein muss, weil es zum Beispiel auch Gründe für Vertragsverlängerungen<br />
gibt, wie sie bereits angeführt wurden, nämlich Elternzeit und Mutterschutz,<br />
aber auch Krankheit. Es sind Experimente, die irgendwie schief gehen<br />
und die der Doktorand überhaupt nicht zu vertreten hat. Dann muss man irgendwie<br />
Möglichkeiten schaffen, dass er seine Promotion erfolgreich abschließen<br />
kann. Das sind dann eben oft kurzfristige Folgeverträge.<br />
Der verantwortliche Umgang der Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft mit den<br />
Befristungen von Arbeitsverhältnissen kommt nicht nur in der Statistik zum Aus-<br />
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013