Wortprotokoll - Deutscher Bundestag
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dieses natürlich auch die Qualitätssicherung der Lehre erschwert. Es lohnt sich,<br />
in diesem Zusammenhang die Studie zur Kenntnis zu nehmen.<br />
Neu ist allerdings, wenn ich jetzt an einige Jahre zurück denke, als wir zum ersten<br />
Mal die Themen diskutiert haben – auch hier im Ausschuss –, dass Hochschulen,<br />
dass Forschungseinrichtungen, dass auch die Politik die Probleme nicht mehr<br />
leugnet, auch nicht mehr geringredet. Sondern es wird bestätigt, dass Probleme<br />
bestehen und auch die Bereitschaft gezeigt, Probleme zu lösen. Insofern begrüßen<br />
wir als GEW die vorliegenden parlamentarischen Initiativen, den Gesetzentwurf,<br />
die Anträge aller Fraktionen. Wir haben natürlich eine differenzierte Einschätzung<br />
abgegeben, aber in allen Fraktionsanträgen finden wir positive Ansätze, auf<br />
die wir uns auch bezogen haben und auf die ich mich in meiner ausführlichen<br />
Stellungnahme auch beziehe.<br />
Ich verbinde das aber mit folgender Bemerkung: Für bloße Appelle an Hochschulen<br />
und an Forschungseinrichtungen, es endlich anders zu machen, ist es zu spät;<br />
denn die Hochschulen haben schon vor langen Jahren – genauso wie die Forschungseinrichtungen<br />
– nach Autonomie gerufen und sie bekommen; die Forschungseinrichtungen<br />
über das Wissenschaftsfreiheitsgesetz, die Hochschulen<br />
über die Landeshochschulgesetze und sie hatten eigentlich schon einige Jahre<br />
Zeit, zu beweisen, dass sie auch verantwortungsbewusst mit ihren Handlungsspielräumen<br />
umgehen können. Wenn die Hochschulen und die Forschungseinrichtungen<br />
dazu nicht in der Lage sind, dann – das ist jedenfalls meine Überzeugung<br />
– ist die Überzeugung der GEW, muss die Politik auch eingreifen und muss<br />
die notwendigen Rahmenbedingungen setzen, dass die Hochschulen und Forschungseinrichtung<br />
tatsächlich eine verantwortungsvolle Personalpolitik betreiben.<br />
Deswegen ist jetzt die Politik auch gefragt, dieses zu tun. Denn Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen sind öffentliche Einrichtungen. Sie werden ganz<br />
überwiegend mit Steuergeldern finanziert, das betrifft – wie Sie wissen – auch die<br />
Drittmittel, die etwa von der DFG ausgereicht werden und die überwiegend von<br />
Bund und Ländern finanziert werden. Deswegen ist es mir wichtig, dass die Poli-<br />
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Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
Öffentliche Anhörung zum Thema „Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Perspektiven für<br />
den wissenschaftlichen Nachwuchs“<br />
105. Sitzung, 12. Juni 2013