Stadt-Anzeiger 570
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>570</strong> 28. November 2013 Seite 20<br />
Gedenkfeier am Mahnmal der Vertriebenen in Horn<br />
Gegen das Vergessen des Unrechts<br />
der Kriege<br />
Hans-Georg Ippig, Eckart Knoerich und Gerhard Mörchel, Pfarrer in<br />
Ruhestand an der Kaffeetafel mit Gästen nach der Feier am Mahnmal.<br />
Am Mahnmal für die Opfer von<br />
Flucht und Vertreibung aus ihrer<br />
Heimat hatte der Bund der Vertriebenen<br />
(BdV) zur Gedenkfeier eingeladen.<br />
Zahlreiche Bürger der Großgemeinde<br />
Horn-Bad Meinberg, aber<br />
auch aus anderen lippischen Städten,<br />
begrüßte Eckart Knoerich die große<br />
Zahl der Teilnehmer im Namen des<br />
ersten Vorsitzenden Bruno Bieberneit.<br />
Weiterhin galt sein Gruß den<br />
stellvertretenden Bürgermeistern Rolf<br />
Meiercord und Frank Kuhlmann sowie<br />
den anwesenden Vertretern der<br />
<strong>Stadt</strong>. Er erinnerte auch an die Stifter<br />
des Denkmals, dem verstorbenen<br />
Ehepaar Elfi und Ernst Harte.<br />
Zu Beginn stimmte Regina Tarnow<br />
auf der Trompete das Stück „Ich bete<br />
an die Macht der Liebe“ auf die Feier<br />
ein. Sie griff am Schluss der Veranstaltung<br />
noch einmal zur Trompete<br />
Auf der Trompete stimmte Regine<br />
Tarnow mit der Melodie „Ich bete<br />
an die Macht der Liebe“ auf die<br />
Feier ein. Foto: Bierwirth<br />
und ließ „Ich hatte einen Kameraden“<br />
erklingen. Pfarrer Gerhard Mörchel,<br />
Pfarrer in Ruhestand, erinnerte in seiner<br />
Rede an das Leiden und Elend das<br />
zwei Weltkriege über die Zivilbevölkerung<br />
der deutschen, aber auch anderer<br />
Nationen brachten. Er warnte<br />
vor dem Vergessen des Unrechts,<br />
welches damals geschah, denn nur<br />
durch das Wachhalten der Erinnerung<br />
an das fatale Geschehen welches ein<br />
Krieg mit sich bringt, kann versucht<br />
werden, dass sich soviel Unrecht nicht<br />
wiederholt.<br />
Für die musikalische Umrahmung<br />
der Feierstunde sorgten die Harmonie-Chöre<br />
Horn unter der Leitung von<br />
Nils Rune Kothen. Nach der Feierstunde<br />
wurde zur Kaffeetafel in die<br />
Burgscheune eingeladen. Hier hieß<br />
der stellvertretende Vorsitzende Hans-<br />
Georg Ippig die Gäste willkommen.<br />
Zum Gelingen des Beisammenseins<br />
trug Gerda Kruse mit ihren 90 Jahren<br />
zur Freude der Gäste einige Gedichte<br />
und Geschichten aus Ostpreußen vor.<br />
Weiterhin übereichte der stellvertretende<br />
Bürgermeister Rolf Meiercord<br />
im Namen von Bürgermeister Eberhard<br />
Block einen Briefumschlag an<br />
die Veranstalter. Jeden ersten Mittwoch<br />
im Monat findet im Burgkeller<br />
unter der Betreuung von Anni und<br />
Horst Tarras das Heimattreffen des<br />
BdV statt.<br />
fb<br />
Förderverein des Horner Freibades lässt Dach neu eindecken<br />
400 Quadratmeter Dachfläche müssen<br />
neu gestaltet werden<br />
Ein riesiges Projekt hat der Förderverein des Horner Eggebades derzeit zu stemmen. Rund 400 Quadratmeter<br />
Dachfläche müssen neu eingedeckt werden. Damit die Fachfirmen ihren Job erledigen können, entsorgt der<br />
Vorstand die alten Pfannen und verlegt die neuen Dachbahnen. Hier sind Helmut Wächter, Pia sowie<br />
Heinrich Fuhrmann (v.l.) voll in Aktion. Nicht im Bild sind die weiteren Helfer Klaus-Dieter Liese sowie<br />
Roberto Krierke.<br />
Foto: Strüßmann<br />
Mit einem gewaltigen Kraftakt<br />
stemmt der Förderverein des Horner<br />
Eggebades derzeit eine Dachsanierung.<br />
Rund 400 Quadratmeter Dachfläche<br />
müssen erneuert werden, weil<br />
das Dach in die Jahre gekommen und<br />
zuletzt undicht war. Die bislang verwendeten<br />
Dachpfannen waren älter<br />
als 75 Jahre und erfüllten ihre ursprüngliche<br />
Funktion nicht mehr.<br />
Daher mussten sie ersetzt werden, um<br />
massive Folgeschäden am Bauwerk<br />
zu vermeiden.<br />
Mit den Arbeiten am neuen Dach<br />
beauftragte der Förderverein Eggebad<br />
in Horn-Bad Meinberg ansässige<br />
Fachfirmen. Gleichwohl gab es auch<br />
für die Mitglieder des Fördervereins<br />
noch genügend zu tun. So erledigte<br />
der Vorstand vorbereitende Arbeiten<br />
und entsorgte die alten Dachpfannen.<br />
Auch bei der Verlegung der jetzt neu<br />
aufgebrachten Dachbahnen legten die<br />
Aktiven tatkräftig mit Hand an. Neben<br />
dem Vorsitzenden Heinrich Fuhrmann<br />
– besser bekannt unter dem<br />
Namen „Nurmi“, wirkten auch Pia<br />
Fuhrmann, Helmut Wächter, Klaus-<br />
Dieter Liesen sowie Roberto Krierke<br />
bei diesem Projekt mit.<br />
Insgesamt muss der Vorstand für<br />
die Dachsanierung mehr als 40.000<br />
Euro locker machen. Und das ganz<br />
ohne finanziellen Einsatz der <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg, deren Kasse<br />
bekanntlich stets leer ist. Die Summe<br />
kam nur zusammen, weil der Förderverein<br />
mit seinen Einnahmen aus dem<br />
Kioskbetrieb vorgesorgt hatte. Außerdem<br />
half eine projektbezogene<br />
Spende der Sparkasse Paderborn-<br />
Detmold dem Förderverein bei der<br />
Finanzierung der Kosten. Der Rest<br />
wurde über einen Kredit finanziert.<br />
Die Rückzahlung steht nun in den<br />
nächsten Jahren an. Daher hofft der<br />
Verein auf sonniges Badewetter in<br />
den nächsten Jahren, um seine eingegangenen<br />
finanziellen Verpflichtungen<br />
ablösen zu können. WS<br />
Kanal Eichenweg bot erneut Diskussionszündstoff<br />
<strong>Stadt</strong>werke müssen in<br />
zwei Jahren 750.000 Euro<br />
schultern<br />
In der letzten Sitzung des Betriebsausschusses<br />
informierte Werner Wegener<br />
von den <strong>Stadt</strong>werken über anstehende<br />
Kanalsanierungsmassnahmen<br />
im <strong>Stadt</strong>teil Leopoldstal. Nach<br />
der Selbstüberwachungsverordnung<br />
(SüwV) sind kommunale Kanäle alle<br />
15 Jahre zu überprüfen. Die nun in<br />
weiten Teilen schadhaften Kanäle<br />
wurden bei einer Kamerainspektion<br />
in den Jahren 2011 und 2012 entdeckt.<br />
Von einem Ingenieurbüro<br />
wurde in den letzten Monaten anhand<br />
dieser Daten ein Sanierungskonzept<br />
aufgestellt. Rechnet man alle notwendigen<br />
Investitionen für das Leopoldstaler<br />
Kanalnetz zusammen, landet<br />
man bei rund einer dreiviertel Million<br />
Euro. Hier sind die schadhaften Kanaltrassen<br />
zusammengefasst, für die<br />
kurz- und mittelfristig Handlungsbedarf<br />
besteht. Keine Sanierung ist für<br />
Kanäle vorgesehen, die einen Querschnitt<br />
von bis zu 30 Zentimeter aufweisen.<br />
Sie sollen nach Vorstellung<br />
der Planer nicht ausgebessert, sondern<br />
komplett mit einem größeren<br />
Querschnitt erneuert werden. Dies<br />
betrifft insbesondere Teile der Regenwasserkanäle<br />
in den Straßenzügen<br />
Silbergrund, Waldwinkel, Waldweg,<br />
Leopoldstaler Straße, Triftenberg,<br />
Ahornweg, Birken- sowie Lindenweg.<br />
Bei den Schmutzwasserkanälen besteht<br />
konkreter Handlungsbedarf in<br />
den Bereichen Triftenberg, Rothensieker<br />
Weg, Dornenbusch, Kuhlenberg<br />
und Silbergrund. Für die Sanierung<br />
dieser Trassen ist in erster Linie<br />
ein „Schlauchlining-Verfahren“ vorgesehen.<br />
Dabei werden mit Kunstharz<br />
getränkte Schläuche in die<br />
Schmutzwasserkanäle eingezogen<br />
und die schadhaften Stellen saniert.<br />
Nur wo dieses Verfahren nicht möglich<br />
ist, werden Erdarbeiten durchgeführt.<br />
Ebenfalls ist diese Sanierungsmethode<br />
für schadhafte, aber ausreichend<br />
dimensionierte Regenwasserkanäle<br />
vorgesehen. In der Liste der<br />
anzugehenden Projekte sind Teilstücke<br />
vom Eschenweg, Kiefernweg,<br />
Kuhlenberg, Lindenweg, Ahornweg,<br />
Leopoldstaler Straße, Birkenweg und<br />
der Heestener Straße aufgeführt.<br />
Insgesamt müssen die <strong>Stadt</strong>werke<br />
Horn-Bad Meinberg für diese Arbeiten<br />
insgesamt rund 750000 Euro in<br />
das Kanalnetz investieren. Die Sanierung<br />
ist jedoch in zwei Abschnitte<br />
aufgeteilt. Für das kommende Jahr<br />
sind davon nach derzeitigen Berechnungen<br />
rund 390000 Euro fällig. Der<br />
Rest von 360000 Euro muss dann im<br />
Jahr 2015 von den Werken gestemmt<br />
werden. Obwohl in dieser Sitzung<br />
nur eine Information zu den bislang<br />
festgestellten Kanalschäden geplant<br />
war, bekam die Diskussion noch einen<br />
schärferen Ton. Von Ratsherr<br />
Willi Wodzinski wurde kritisch nachgefragt,<br />
inwieweit die bei Begutachtung<br />
des Straßenaufbaus im Eichenweg<br />
festgestellten Mängel der Kanaltrasse<br />
berücksichtigt sind. Wie bereits<br />
mehrfach berichtet, wurde in der Problemzone<br />
Eichenweg die Kanaltrasse<br />
lediglich mit Sand aufgefüllt. Dadurch<br />
fehlt dem Straßenunterbau die notwendige<br />
Festigkeit. Nach Einschätzung<br />
von Professor Dr. Martin Köhler<br />
dürften aufgrund der nicht ordnungsgemäßen<br />
Herstellung gravierende<br />
Mängel im Bereich der Kanaltrasse<br />
im Eichenweg vorhanden sein.<br />
Im Laufe der Jahre ist die Fahrbahn<br />
durch die Belastungen in den betreffenden<br />
Bereichen erheblich abgesackt.<br />
Dies dürfte nach Einschätzung des<br />
Experten nicht ohne Folgen für den<br />
nicht ordnungsgemäß verlegten<br />
Schmutzwasserkanal geblieben sein.<br />
Er hatte deshalb bei der Untersuchung<br />
des Straßenaufbaues im Eichenweg<br />
im September dringend eine genaue<br />
Untersuchung des Kanals empfohlen.<br />
Diese Einwände wurden bei der<br />
Sitzung unter dem Vorsitz von SPD-<br />
Ratsherr Sascha Beine jedoch in keiner<br />
Weise gewürdigt. Vielmehr wurde<br />
von den Werksvertretern darauf<br />
verwiesen, dass vor einigen Jahren im<br />
Rahmen einer Kamerainspektion keine<br />
gravierende Schäden entdeckt<br />
wurden.<br />
WS