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Leitfaden zur Planung und Realisierung von Objektversorgungen (L ...

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<strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Planung</strong> <strong>und</strong> <strong>Realisierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Objektversorgungen</strong> im Digitalfunk BOS<br />

Als positiver Nebeneffekt wäre mit dieser Variante bereits die infrastrukturelle Voraussetzung für<br />

eine periodische Einschaltung der Anlage vorhanden. In Verbindung mit einem leistungsfähigen<br />

Repeatermanagement lassen sich theoretisch auch die automatisierte Überwachung <strong>und</strong> Kanalwechsel<br />

realisieren.<br />

Im Vergleich zu einer über Brandmeldeanlage oder FW-Bedienfeld aktivierten Anlage sind zusätzliche<br />

Komponenten notwendig, die die Komplexität <strong>und</strong> Ausfallwahrscheinlichkeit sowie die<br />

Kosten erhöhen. Verglichen mit einer permanent laufenden Funkanlage würden die zusätzlichen<br />

Investitionskosten durch die Energiekostenersparnis zumindest teilweise kompensiert.<br />

Um die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Realisierbarkeit dieser Lösung näher zu untersuchen, wären Praxistests<br />

<strong>und</strong> organisatorische Abstimmungen erforderlich.<br />

6.5.3 Uplink-Stummschaltung<br />

Anders als bei einem „im Bedarfsfall aktivierten Repeater“ kann über das Leistungsmerkmal UL-<br />

Stummschaltung das Ausgangssignal eines über die Luftschnittstelle angeb<strong>und</strong>enen kanalselektiven<br />

Repeaters automatisch aktiviert <strong>und</strong> deaktiviert werden.<br />

Sendet kein Endgerät im Versorgungsbereich des Repeaters, wird der Uplink quasi stummgeschaltet,<br />

d.h.. das Signal in der digitalen Signalverarbeitungskette stark gedämpft. Bei Detektion<br />

eines TETRA-UL-Signals (Kanalzugriff eines Endgeräts) im Bereich der Objektversorgung erfolgt<br />

die Ein/Austastung dieser Zusatzdämpfung auf Zeitschlitzbasis faktisch ohne Beeinflussung der<br />

Bitinformation. . Es ist dazu kein externes Signal notwendig, sondern der Repeater selbst „überwacht“<br />

den Bedarf der Aktivierung. Der Downlink, d. h. die Aussendung des TETRA-Signals über<br />

die Objektfunkversorgung in das Objekt hinein ist ständig aktiv <strong>und</strong> der Repeater ist zu jeder Zeit<br />

überwachbar.<br />

Dieser Ansatz stellt sich für den Nutzer wie eine permanent aktivierte Anlage dar. Die Aktivierung<br />

des Uplinks geschieht so schnell, dass auch ein Übergang vom Freifeld in die Objektversorgung<br />

ohne Gesprächsabbruch oder Qualitätseinbußen möglich ist.<br />

Die Verwendung dieser Technik erlaubt die Einhaltung <strong>von</strong> Forderungen nach Begrenzung der<br />

Rauschanhebung (Desensibilisierung) der Anbinde- <strong>und</strong> umliegenden Freifeld-Basisstationen.<br />

Die UL-Stummschaltung hat allerdings keinen Einfluss auf Störungen, die durch die TETRA-<br />

Emission aus dem Objekt heraus verursacht werden. Es wird weder die Interferenz reduziert<br />

noch das besonders kritische Schwingen des Repeaters bei mangelhafter Isolation <strong>von</strong> Sende<strong>und</strong><br />

Empfangsantenne vermieden.<br />

Das Leistungsmerkmal ist Stand der Technik für kanalselektive Repeater <strong>und</strong> je nach Hersteller<br />

ohnehin permanent eingeschaltet <strong>und</strong> nicht optional aktivierbar. Die UL-Stummschaltung wurde<br />

im Rahmen eines Praxistests aus technischer <strong>und</strong> einsatztaktischer Sicht untersucht <strong>und</strong> bewertet.<br />

Die Tests verliefen sehr positiv, so dass die UL-Stummschaltung als Standard-<br />

Leistungsmerkmal eines jeden kanalselektiven Repeaters im BOS Digitalfunknetz gefordert wird,<br />

siehe Abschnitt 6.7.<br />

6.6 Mobiler TMO-Repeater<br />

Um in sehr kurzer Zeit eine leistungsfähige Objektversorgung bereitzustellen, gibt es die Möglichkeit<br />

einen mobilen TMO-Repeater einzusetzen, der das Signal <strong>von</strong> der nächstgelegenen Basisstation<br />

empfängt <strong>und</strong> über ein Schlitzkabel oder eine Antenne an die Einsatzstelle bringt. Sind die<br />

Schlitzkabel im Gebäude bereits vorhanden, kann das Signal auch über einen Anschlusspunkt in<br />

die Anlage gespeist werden.<br />

Ein mobiler Repeater kann dabei gr<strong>und</strong>sätzlich kein Ersatz für eine rechtlich zu fordernde OV-<br />

Anlage sein.<br />

Der TMO-Repeater ist in einem Fahrzeug installiert, welches über einen ausfahrbaren Mast verfügt.<br />

Dieser ist drehbar gelagert, um eine Ausrichtung der Empfangsantenne im ausgefahrenen<br />

Zustand zu ermöglichen.<br />

Version 2.0 Seite 30 <strong>von</strong> 57

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