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30 SUPRALEITUNG UND FERROMAGNETISCHE FLUKTUATIONEN IN MGCNI 3<br />
EDOS [ Zustande / (eV × EZ) ]<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
total<br />
Loch-Band<br />
Elektron-Band<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-1 -0.5 0 0.5 1<br />
(E F<br />
- E) [ eV ]<br />
(a)<br />
(b)<br />
Abbildung 4.1: (a): Zustandsdichte N(E) von MgCNi 3 in der Nähe der FERMI-Kante. Rote Kurve: Zustandsdichte des Löcherbandes.<br />
Grüne Kurve: Zustandsdichte des Elektronenbandes. Auf der Abszisse ist der Abstand von der FERMI-Kante<br />
abzulesen. Die schwarze Kurve entspricht der Gesamtzustandsdichte. (b): linkes Teilbild: vom Löcherband gebildete Teile<br />
der FERMI-Fläche. Rechtes Teilbild: vom Elektronenband gebildete Teile der FERMI-Fläche. Die Farbskalen geben die<br />
Ladungsträgergeschwindigkeit in 10 5 m/s an [WFM + 04].<br />
et al. berechnete Wert von N (0) ≈ 4,8 Zustände/eV·EZ verwendet [RWJ + 02]. Auch die Berechnung des STO-<br />
NER-Faktors, der die Nähe zum Ferromagnetismus beschreibt, führt abhängig von der verwendeten Methode<br />
zu unterschiedlichen Ergebnisse zwischen S = 1,75 und 5 [DJ01, SM01, RWJ + 02, SIK + 02]. Entsprechend der<br />
partiellen Zustandsdichten, sollten die supraleitenden Eigenschaften durch das Lochsystem bestimmt sein.<br />
Dennoch können Transportmessungen nur konsistent beschrieben werden, wenn auch das Elektronenband<br />
berücksichtigt wird, da sich die FERMI-Geschwindigkeiten der beiden Bänder mit v F,L = 1,07 × 10 5 m/s und<br />
v F,E = 4,89 × 10 5 m/s stark unterscheiden [Abbildung 4.1(b)]. Die zugehörigen DRUDE’schen Plasmafrequenzen<br />
(siehe beispielsweise [SP94])<br />
√<br />
¯hω pl [eV] = ¯h<br />
v 2 F<br />
3ε 0 e<br />
N (0)<br />
V ,<br />
mit Volumen V der Einheitszelle und Elementarladung e, wurden von H. Rosner zu ¯hω pl,L = (1,89...1,94) eV<br />
für das Löcherband und ¯hω pl,E = (2,55...2,61) eV für das Elektronenband berechnet [WFM + 04]. Im Folgenden<br />
wird, falls nicht anders angegeben, der Index „L“ für das Löcherband und der Index „E“ für das Elektronenband<br />
verwendet.<br />
4.2 Widerstand und magnetische Eigenschaften<br />
Der spezifische elektrische Widerstand der untersuchten Probe ist in Abbildung 4.2 gezeigt. Das Restwiderstandsverhältnis<br />
hat einen für polykristalline Proben typischen Wert von RRR = ρ(300 K)/ρ(8 K) ≈ 1,85. Auch<br />
die Kurvenform ist mit bisher veröffentlichten Daten vergleichbar [HHR + 01b, LFC + 01, KJM + 02]. Die Absolutwerte<br />
des spezifischen Widerstandes [ρ(8 K) ≈ 1,14 mΩcm] sind jedoch viel zu hoch, um intrinsischen Ursprungs<br />
sein zu können. So kann in der isotropen Einbandnäherung, bei starker Defektstreuung (hier gilt v F,ISB =<br />
2,15 × 10 5 m/s und ω pl,ISB = 3,17 eV [WFM + 04]) über das IOFFE-REGEL-Kriterium l streu ≥ a [IR60, Mot72] mit<br />
Formel 3.26 eine obere Grenze von ρ(0 K) ≈ 0,29 mΩcm abgeschätzt werden [WFM + 04]. Diese Diskrepanz<br />
kann durch einen zusätzlichen Widerstand des zwischen den Körnern angelagerten Graphits erklärt werden<br />
[CSJ + 02]. Dass der hohe spezifische Widerstand keine intrinsische Eigenschaft ist, wird durch Messungen<br />
der supraleitenden Übergangstemperatur T c und dem oberen kritischen Feld µ 0 H c2 (0) gestützt, die in polykristallinen<br />
und Dünnschichtproben vergleichbare Werte annehmen, obwohl ihre Restwiderstände im Extremfall<br />
um einen Faktor ≈ 60 variieren [YMC + 03]. In diesem Zusammenhang sind auch Neutronenbestrahlungsexperimente<br />
interessant, da hier auch die intrinsischen Eigenschaften betroffen werden. So findet man für eine