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36 SUPRALEITUNG UND FERROMAGNETISCHE FLUKTUATIONEN IN MGCNI 3<br />

) ]<br />

2<br />

∆c / T [ mJ / (molK<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

∆S [ mJ / (molK) ]<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

-80<br />

-100<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Temperatur [ K ]<br />

-40<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Temperatur [ K ]<br />

(a)<br />

(T) [ mT ]<br />

µ 0 H c<br />

150<br />

100<br />

50<br />

/ dT [ mT / K ]<br />

µ 0 dH c<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Temperatur [ K ]<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Temperatur [ K ]<br />

(b)<br />

Abbildung 4.8: Thermodynamische Größen der supraleitenden Phase. (a): elektronische spezifische Wärme im supraleitenden<br />

Zustand. Die schwarze Linie für T 3 K entspricht dem angepassten BCS-Ausdruck 3.13. Die schwarze Linie<br />

bei T c gehört zu einer die Entropie erhaltenden Konstruktion zur Ermittelung der idealisierten Sprunghöhe. Das eingebettete<br />

Bild zeigt die Entropiedifferenz (entsprechend den schattierten Flächen im Hauptbild). (b): Temperaturabhängigkeit<br />

des thermodynamisch kritischen Feldes µ 0 H c (T ). Eingebettetes Bild: µ 0 dH c (T )/dT .<br />

Um einen ersten Eindruck über die Natur der Supraleitung in MgCNi 3 zu erhalten, ist es zunächst zweckmäßig,<br />

die Daten mit Hilfe des BCS-Modells zu analysieren und Abweichungen mittels Korrekturen entsprechend<br />

den Gleichungen 3.12 zu behandeln. Die idealisierte Höhe des Sprungs lässt durch eine die Entropie erhaltende<br />

Konstruktion in der Umgebung von T c zu ∆c (T c )/ [ γ N (T c )T c<br />

]<br />

= 2,10(1 ± 0,005) bestimmen. Ähnliche<br />

Ergebnisse wurden auch von Mao et al. (2,1) [MRN + 03], He et al. (1,9) und Lin et al. (1,97) angegeben<br />

[HHR + 01b, LHH + 03]. Der gegenüber der BCS-Erwartung (1,43) vergrößerte Sprung kann durch eine sich<br />

schneller öffnende Energielücke im Anregungsspektrum im Rahmen starker Elektron-Phonon-Kopplung erklärt<br />

werden. Dieses Verhalten kann man für nicht zu große Abweichungen quantitativ untersuchen, indem<br />

man ∆(0) in Gleichung 3.13 mit der sich schneller öffnenden Energielücke skalieren lässt. Die Anpassung<br />

an die Daten für T 2,8 K ergibt 2∆ exp (0)/(k B T c ) = 3,86 gegenüber dem BCS-Wert 3,52. Unter der Voraussetzung,<br />

dass das angepasste BCS-Modell die Entwicklung der spezifischen Wärme für T < 2 K beschreibt,<br />

ist die Erhaltung der Entropie auf weniger als ±1 % vom Maximalwert genau erfüllt [eingebettetes Bild in<br />

Abbildung 4.8(a)].<br />

Abbildung 4.8(b) zeigt die durch graphische Integration und Differentiation ermittelte Temperaturabhängigkeit<br />

des thermodynamisch kritischen Feldes µ 0 H c (T ) und der Ableitung µ 0 dH c (T )/dT . Im BCS-Modell stehen diese<br />

thermodynamischen Größen in festen Verhältnissen mit T c und dem SOMMERFELD-Parameter und zueinander<br />

(Gleichungen 3.11c und 3.11d). Die aus der spezifischen Wärme ermittelten Werte dieser Beziehungen<br />

sind in Tabelle 4.1 zusammengefasst.<br />

Aus µ 0 H c (0) und der Ableitung µ 0 dH c (T )/dT bei T c ergibt sich entsprechend Gleichung 3.16 die Energielücke<br />

zu 2∆ approx (0)/(k B T c ) = 3,79. Dieser nachträgliche Test unter Einbeziehung der Temperaturabhängigkeit von<br />

∆c (T )/T in der Nähe von T c ist eine gute Bestätigung für das Ergebnis der BCS-Modellanpassung bei tiefen<br />

Temperaturen.<br />

Die Abweichungen zu den BCS-Modellwerten können in erster Ordnung entsprechend Gleichungen 3.12<br />

im Rahmen verstärkter Elektron-Phonon-Kopplung in der charakteristischen Phononenfrequenz ω ln (definiert<br />

nach Gleichung 3.2) ausgedrückt werden. Die ermittelten Werte für ω ln sind in Tabelle 4.1 angegeben. Die<br />

gute Übereinstimmung zwischen den aus den verschiedenen thermodynamischen Verhältnissen gewonnenen<br />

ω ln -Werten kann als Hinweis auf das Vorliegen konventioneller s-Wellen-Supraleitung gedeutet werden. Das

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