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32 SUPRALEITUNG UND FERROMAGNETISCHE FLUKTUATIONEN IN MGCNI 3<br />
Magnetisierung [ A / m ]<br />
9<br />
8.5 µ 0<br />
H = 4 T<br />
8<br />
7.5<br />
M [ A / m ]<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
T = 30 K<br />
3<br />
T = 70 K<br />
2<br />
T = 100 K<br />
1<br />
T = 175 K<br />
0<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
µ 0 H [ T ]<br />
7<br />
µ 0<br />
H = 2 T<br />
6.5<br />
6<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Temperatur [ K ]<br />
(a)<br />
/ mol ]<br />
cm 3<br />
-3<br />
Suszeptibilitat [ 10<br />
0.8<br />
0.7<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Temperatur [ K ]<br />
(b)<br />
Abbildung 4.3: Magnetisierung und Suszeptibilität von Mg 1,2 C 1,6 Ni 3 . (a): Magnetisierung bei µ 0 H = 2 T und µ 0 H =<br />
4 T. Das eingefasste Bild zeigt die Feldabhängigkeit der Magnetisierung bei verschiedenen Temperaturen. (b): aus der<br />
Magnetisierung bestimmte intrinsische Suszeptibilität. Die geschwungene Linie dient der Orientierung.<br />
Der SOMMERFELD-Parameter beträgt γ N = 27,7±1,1 . = 27,7(1 ± 0,04) mJ/molK 2 , mit der zugehörigen DEBYE-<br />
Temperatur Θ D = 287,6(1 ± 0,01) K. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit Resultaten ähnlicher Analysen<br />
[MRN + 03, LHH + 03]. Da aufgrund des Phasenübergangs bei T = T c der Fitbereich auf Temperaturen oberhalb<br />
der Anwendbarkeit von Gleichung 2.2 beschränkt ist, wurden zusätzlich Messungen der spezifischen Wärme<br />
im Magnetfeld durchgeführt, die ebenfalls in Abbildung 4.4(b) gezeigt sind. Das auffällig starke Abknicken des<br />
durch das Magnetfeld künstlich erzeugten Normalzustands (für µ 0 H = 8 T bis ≈ 4 K) 3 von der linearen Extrapolation<br />
bei T < T c ist durch den Einfluss ferromagnetischer Spinfluktuationen erklärbar, die durch magnetische<br />
Messungen nachweisbar sind (siehe Abbildung 4.3).<br />
Um Fehler aufgrund des eingeschränkten Temperaturanpassungsbereichs von Gleichung 2.2 zu minimieren<br />
und den Einfluss der ferromagnetischen Spinfluktuationen quantitativ zu analysieren, wurde die spezifische<br />
Wärme zwischen 2 K < T < 30 K mit dem in Kapitel 2 vorgestellten Computerprogramm „HEAT“ (Anhang A.1)<br />
analysiert. Um den ungewöhnlichen Anstieg der spezifischen Wärme im Normalzustand unterhalb von T c für<br />
T → 0 genauer zu untersuchen, ist eine sorgfältige Anpassung des Gittermodells an die Normalzustandsdaten<br />
oberhalb von T c für unterschiedliche Werte des SOMMERFELD-Parameters von γ N = (27...40) mJ/molK 2<br />
nötig. Eine optimale Übereinstimmung zwischen Modell und Daten findet sich für γ N = 31,4 mJ/molK 2 . Der<br />
in Abbildung 4.4(b) sichtbare zusätzliche Anstieg der Normalzustandsdaten für T → 0 (γ N ≈ 40 mJ/molK 2 )<br />
kann dann über Gleichung 3.8 bzw. 3.9 kompensiert und die Anpassung des Gittermodells unter Berücksichtigung<br />
der so erhaltenen Temperaturabhängigkeit des SOMMERFELD-Parameters verfeinert werden. Die<br />
sich aus dieser Analyse ergebende Temperaturabhängigkeit von γ N wird in Abschnitt 4.3.1 (Abbildung 4.7)<br />
näher untersucht. Abbildung 4.5(a) zeigt einen Vergleich der mit dem Computerprogamm „HEAT“ gewonnenen<br />
Dispersionsbeziehungen mit von Ignatov et al. angegebenen Berechnungen [IST03]. Obwohl das hier<br />
verwendete Gittermodell auf konstante (EINSTEIN-Moden) und lineare Terme (DEBYE-Moden) für die Dispersion<br />
beschränkt ist, zeigt sich an diesem Beispiel, dass durch eine Linearkombination dieser idealisierten<br />
Modelle das theoretische Verhalten der Gittermoden gut angenähert werden kann. Diese Überlegungen zeigen<br />
aber auch, dass die EINSTEIN- und DEBYE-Temperaturen nicht immer einfach als Frequenzen optischer<br />
und akustischer Schwingungszweige interpretiert werden können. So gibt es in MgCNi 3 keine optische Mode<br />
reduzierter Besetzungszahl bei 8 meV. Statt dessen simuliert diese EINSTEIN-Mode das Weichwerden<br />
des energetisch niedrigsten akustischen Schwingungszweiges. Abbildung 4.5(b) zeigt den Vergleich des so<br />
3 Dieser ist auch in der Probe von Lin et al. erkennbar, wurde dort aber nicht analysiert [LHH + 03].