Risiken rechtzeitig absichern - und Handelskammer Nord Westfalen
Risiken rechtzeitig absichern - und Handelskammer Nord Westfalen
Risiken rechtzeitig absichern - und Handelskammer Nord Westfalen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Titel Absicherung<br />
Unternehmensgründer „zu spät mit ihrer<br />
sozialen Absicherung befassen“. Das Interesse<br />
war jedenfalls unübersehbar. Etwa<br />
2000 Gründer beteiligten sich b<strong>und</strong>esweit<br />
an dem Aktionstag <strong>und</strong> gaben wie auch<br />
viele weitere Besucher der kostenlosen Veranstaltung<br />
per Fragebogen einen anonymisierten<br />
Einblick in ihre Alterssicherung. So<br />
planen 62 Prozent der Besucher in Dülmen<br />
demnach, stärker in ihre Altersvorsorge zu<br />
investieren.<br />
Krankenversicherung wichtig<br />
„Viele Informationen, viele Zahlen“ versprach<br />
ihnen Moderatorin Astrid Schenk.<br />
Als „Frau vom Fach“ hatte Pieper die Marlerin<br />
eingeführt, die den „seltenen Berufsstand<br />
einer Versicherungsberaterin“ hat.<br />
Im Gegensatz zu Versicherungsvermittlern<br />
dürfen Versicherungsberater keine Provision<br />
oder Courtage von Versicherungsgesellschaften<br />
erhalten. Schenk arbeitet auch<br />
als Honorarberaterin für die Verbraucherzentrale<br />
NRW.<br />
Astrid Schenk führte in die Themen der<br />
Referenten ein. Wie bei Stefan Sieben von<br />
der Barmer Ersatzkasse, der die gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen (GKV) <strong>und</strong><br />
ihr Leistungsspektrum vorstellte. Das gesetzliche<br />
Krankenversicherungssystem<br />
wurde lange Zeit als weltweit vorbildlich<br />
betrachtet. Im europäischen Vergleich sei<br />
das deutsche Ges<strong>und</strong>heitsversorgungssystem<br />
„immer noch preiswert <strong>und</strong> außerdem<br />
gut“, so Schenks Einschätzung.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es<br />
für Selbstständige<br />
keine Pflicht, in einer<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
Mitglied zu sein.<br />
Aber letztlich unterstrichen<br />
alle Experten:<br />
Eine Kranken-<br />
Stefan Sieben<br />
versicherung ist ein absolutes Muss für<br />
Selbstständige <strong>und</strong> ihre Familie. Ein Unternehmer<br />
kann sich freiwillig in einer gesetzlichen<br />
Krankenversicherung, also in Orts-,<br />
Innungs- <strong>und</strong> Betriebskrankenkassen sowie<br />
Ersatzkassen, versichern. Sieben rechnete<br />
vor, dass ab dem Jahr 2009 ohne<br />
Krankengeldanspruch für Selbstständige<br />
inklusive Familienversicherung maximal<br />
547,58 Euro Monatsbeitrag fällig würden.<br />
Er vergaß nicht, die „bedürftigen Selbstständigen“<br />
<strong>und</strong> die Bezieher eines Gründungszuschusses<br />
auf ihre verminderten<br />
Kassen-Beiträge hinzuweisen. Langfristige<br />
Prognosen über die Entwicklung des deutschen<br />
Krankenversicherungssystems wollte<br />
Sieben aber nicht abgeben. Bei den nun<br />
festgelegten 15,5 Prozent Krankenkassenbeitrag<br />
werde es aber vermutlich nicht bleiben.<br />
Privat oder gesetzlich?<br />
Expertentipp II<br />
Die Krankenversicherung ist ein Muss<br />
für Gründer <strong>und</strong> Selbstständige!<br />
Bei der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
ist wichtig:<br />
Rechtzeitig Kontakt mit der Krankenkasse<br />
aufnehmen, um keine Frist zur freiwilligen<br />
Weiterversicherung zu versäumen.<br />
Existenzgründer sollten die einkommensbezogene<br />
Beitragseinstufung beantragen,<br />
um zu vermeiden, dass die Beiträge unabhängig<br />
von der Einkommenslage nach der<br />
Beitragsbemessungsgrenze erhoben<br />
werden.<br />
Die Angebote der Krankenkassen zum<br />
Krankengeldanspruch prüfen, hier gibt es<br />
vielfältige Varianten, die sich in Preis <strong>und</strong><br />
Leistung unterscheiden.<br />
Stefan Sieben<br />
Barmer Ersatzkasse, Wuppertal<br />
Auch Tillmann ging noch einmal auf den<br />
Konflikt vieler Junggründer ein: Privat<br />
oder gesetzlich versichern? „Gerade bei der<br />
Krankenversicherung muss der Unternehmer<br />
genau Chancen <strong>und</strong> <strong>Risiken</strong> gegeneinander<br />
abwägen. Nicht immer ist die private<br />
Krankenversicherung für jeden die optimale<br />
Lösung.“ Wer in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung bleibe, müsse diesen<br />
Schutz aber über Zusatzversicherungen,<br />
wie über eine Krankentagegeldversicherung,<br />
seinem Status als Selbstständiger anpassen.<br />
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
stellte deren Geschäftsstellenleiter<br />
Karl-Heinz Andro aus Düsseldorf vor. Die<br />
gesetzliche Unfallversicherung ist quasi<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
Versicherungsberaterin Astrid Schenk im Gespräch mit Existenzgründer<br />
Uwe Heubaum <strong>und</strong> Jungunternehmer Daniel Platte.<br />
Das Interesse an der IHK-Veranstaltung für Jungunternehmer <strong>und</strong> Existenzgründer<br />
war groß.<br />
Fotos: Hinse<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2009<br />
11