Risiken rechtzeitig absichern - und Handelskammer Nord Westfalen
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Titel Absicherung<br />
Karin Hartmann<br />
Bei der Befragung zeigte sich, dass 52 Prozent<br />
der Veranstaltungsteilnehmer eine private<br />
Rentenversicherung, 69 Prozent eine<br />
Lebensversicherung abgeschlossen haben.<br />
Aber nur ein Besucher hat eine Rürup-<br />
Rente. Fast ein Drittel sorgt auch noch anderweitig<br />
vor, beispielsweise über Immobilienbesitz.<br />
Ein Plädoyer hielt Tillmann für die Berufsunfähigkeitsversicherung.<br />
„Denn gerade<br />
für Existenzgründer <strong>und</strong> Selbstständige<br />
gilt: Ohne den Chef läuft im Betrieb nichts.<br />
Wenn er in der Firma durch Berufsunfähigkeit<br />
ausfällt, ist ihr Bestehen gefährdet. Und<br />
seine Familie steht vor dem Nichts. Deshalb<br />
ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
sehr wichtig.“<br />
Arbeitslos - was dann?<br />
Expertentipp IV<br />
Selbstständige können sich seit 2006 freiwillig in<br />
der Arbeitslosenversicherung weiterzuversichern.<br />
Wichtig dafür ist, dass<br />
die selbstständige Tätigkeit mindestens 15 St<strong>und</strong>en<br />
wöchentlich umfasst.<br />
innerhalb der letzten 24 Monate vor Aufnahme der<br />
selbstständigen Tätigkeit mindestens zwölf Monate<br />
ein Versicherungspflichtverhältnis bestand.<br />
Und was hatte der Abend Uwe Heubaum<br />
gebracht, der selbst Spezialist für Gehaltsabrechnung<br />
<strong>und</strong> Personalsachbearbeitung<br />
ist? Der Existenzgründer hat sich bereits<br />
abgesichert, durch, wie er sie nennt, „freiwillige<br />
Pflichtversicherungen“. Als selbstgesetz<br />
Selbstständigen<br />
neue Möglichkeiten<br />
„unter<br />
steuerlich optimierten<br />
<strong>und</strong> geförderten<br />
Bedingungen<br />
Altersvorsorge<br />
zu betreiben“<br />
– <strong>und</strong> das Agentur für Arbeit, Coesfeld<br />
Karin Hartmann<br />
größtenteils mit<br />
einem Schutz bei<br />
Insolvenz, wies Tillmann auf eine Neuerung<br />
hin.<br />
unmittelbar vor Aufnahme der Selbstständigkeit,<br />
ein Versicherungspflichtverhältnis besteht, oder<br />
Arbeitslosengeld I bezogen wird.<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
losenversicherung<br />
kurz<br />
vorstellte.<br />
Denn diese<br />
dauerhafte<br />
„Weiterversicherung“<br />
ist<br />
seit 2006<br />
möglich,<br />
aber erst einmal<br />
noch bis<br />
Ende 2010<br />
befristet. Sie<br />
ist nur für<br />
Selbstständige<br />
gedacht,<br />
die vorher<br />
schon<br />
pflichtversichert<br />
waren, in den zwei Jahren zuvor mindestens<br />
zwölf Monate lang Pflichtbeiträge<br />
zur gesetzlichen Arbeitslosenversicherung<br />
gezahlt haben oder unmittelbar vorher Arbeitslosengeld<br />
oder Übergangs-, Unterhalts-<br />
oder Insolvenzgeld bezogen haben.<br />
Dafür müssen Fristen eingehalten werden.<br />
Selbstständige zahlen den festen Monatsbeitrag<br />
von 20,50 Euro, der – wie Karin<br />
Hartmann vermutet – demnächst vielleicht<br />
noch weiter sinken wird. Kurz <strong>und</strong> knapp<br />
auch der Kommentar von Astrid Schenk<br />
dazu: „Das ist eine gute Absicherung. Die<br />
kann ich nur empfehlen.“ 35 Prozent der<br />
Besucher-Antworten in Dülmen verwiesen<br />
auf eine bestehende freiwillige Arbeitslosenversicherung.<br />
Bei der b<strong>und</strong>esweiten<br />
Auswertung dieser Fragebogen zeigt sich,<br />
dass im B<strong>und</strong>esschnitt sogar 47 Prozent davon<br />
Gebrauch machen.<br />
Breite Aufmerksamkeit hatte zum Schluss<br />
Karin Hartmann von der Coesfelder Agentur<br />
für Arbeit, als sie die freiwillige Arbeitsständiger<br />
Bilanzbuchhalter muss er seinem<br />
Berufsverband, dem B<strong>und</strong>esverband der<br />
Bilanzbuchhalter <strong>und</strong> Controller, die Vermögensschadenshaftpflichtversicherung<br />
nachweisen – nichtselbstständig tätige<br />
Bilanzbuchhalter brauchen das nicht.<br />
Schritt für Schritt<br />
Die zweite freiwillige Pflichtversicherung<br />
ist die Betriebshaftpflichtversicherung. Klar<br />
ist Heubaum aber, dass „ich allerdings bei<br />
der persönlichen Absicherung noch das<br />
eine oder andere optimieren kann“. Und sicher<br />
weiß er nun, dass er seine Strategie bei<br />
der Vorsorge mit vielen Gründern teilt: „Ich<br />
kann nicht alles<br />
auf einmal haben –<br />
ein Schritt nach<br />
dem anderen.“<br />
Werner Hinse<br />
Irmhild<br />
Venschott<br />
Expertentipp V<br />
Wenn es um die gesetzliche<br />
Rentenversicherung geht, ist für<br />
Gründer <strong>und</strong> Selbstständige wichtig:<br />
Überprüfen, ob nicht eine Versicherungspflicht<br />
besteht.<br />
Überprüfen, ob Fristen für eine Versicherungspflicht<br />
auf Antrag zu beachten sind.<br />
Überprüfen, ob die freiwillige Versicherung<br />
für Selbstständige als alternative Absicherung<br />
in Frage kommt.<br />
Fragen werden von den Auskunfts- <strong>und</strong><br />
Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung<br />
kostenlos beantwortet.<br />
Irmhild Venschott<br />
Deutsche Rentenversicherung <strong>Westfalen</strong>,<br />
Münster<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
wirtschaftsspiegel 1 · 2009<br />
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