25.01.2014 Aufrufe

Broschüre zum Produkthaushalt 2013 - Frankfurt am Main

Broschüre zum Produkthaushalt 2013 - Frankfurt am Main

Broschüre zum Produkthaushalt 2013 - Frankfurt am Main

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Haushalt <strong>2013</strong><br />

Bleibende Werte<br />

schaffen<br />

Haushalt <strong>2013</strong> der<br />

Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> –<br />

Auf einen Blick


HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

GRuSSWoRt<br />

liebe <strong>Frankfurt</strong>erinnen,<br />

liebe <strong>Frankfurt</strong>er,<br />

Grußwort des Stadtkämmerers 3<br />

Erträge und Aufwendungen im Ergebnishaushalt 6<br />

Ein- und Auszahlungen im Finanzhaushalt 8<br />

Wofür wird das Geld eigentlich verwendet? 10<br />

Woher kommt das Geld? 18<br />

Wichtige Begriffe kurz erklärt 20<br />

Wo erfahre ich mehr? 22<br />

unsere großartige Heimatstadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> ist in<br />

vielen Bereichen taktgeber für die gesellschaftliche Entwicklung<br />

in unserem land. <strong>Frankfurt</strong> wächst, hier ziehen<br />

Menschen hin, hier arbeiten Frauen und Männer aus der<br />

ges<strong>am</strong>ten Region, hier investieren Firmen und schaffen<br />

Arbeitsplätze, hier findet kulturelles leben auf hohem<br />

Niveau statt und hier fühlen sich die Menschen – Jung<br />

und Alt – in ihren Stadtteilen zuhause. Für F<strong>am</strong>ilien bietet<br />

<strong>Frankfurt</strong> vom Wohnen über moderne Kindertagesstätten<br />

bis hin zu einem breiten Schul- und Bildungs angebot<br />

eine weite Palette an Angeboten, um gerade auch als<br />

Neubürger schnell heimisch werden zu können. Die wirtschaftliche<br />

Stärke unserer Stadt spiegelt sich bereits<br />

optisch in der Architektur unserer Skyline wider, doch<br />

<strong>Frankfurt</strong> ist ebenso auch eine soziale Stadt und auf die<br />

Sicherung dieser Balance legt der Magistrat mit einem<br />

der sozialsten Haushalte in Deutschland besonderen<br />

Wert.<br />

<strong>Frankfurt</strong> ist das Zuhause von 700.000 Menschen, die<br />

aus über 170 Nationen st<strong>am</strong>men und hier ihren lebensmittelpunkt<br />

haben. unterschiedliche Kulturen und Religionen<br />

prägen unsere Stadt und machen die Vielfalt <strong>Frankfurt</strong>s<br />

aus. Dass dies nur dauerhaft dann friedlich gelingt,<br />

wenn dieses Zus<strong>am</strong>menleben in einem klaren gesellschaftlichen<br />

Rahmen stattfindet, stellt weiter wachsende<br />

Anforderungen an die Integrationspolitik unserer Stadt.<br />

Wir wollen als Magistrat auch in den kommenden<br />

Jahren dafür sorgen, dass sich <strong>Frankfurt</strong> weiter positiv<br />

entwickelt und wir das finanzielle Fund<strong>am</strong>ent unserer<br />

2<br />

3


GRuSSWoRt HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Stadt so festigen, dass wir auch <strong>2013</strong> und in den sich<br />

anschließenden Jahren die Handlungsfähigkeit <strong>Frankfurt</strong>s<br />

sichern.<br />

Dazu gehört, dass wir der Entwicklung zwischen<br />

weiter wachsenden Aufgaben und den deutlich geringer<br />

wachsenden Einnahmen durch intelligentes Sparen entgegenwirken<br />

und die Strukturen der Stadt so anpassen,<br />

dass sie auch dauerhaft tragfähig bleiben. Generationengerechtigkeit<br />

und Nachhaltigkeit bedeuten in<br />

diesem Zus<strong>am</strong>menhang, dass wir schon heute auch an<br />

die finanzielle Situation der nachwachsenden Generationen<br />

denken müssen und die Handlungsfähigkeit<br />

unserer Stadt auch für künftige Generationen sicherstellen<br />

müssen.<br />

Mit der <strong>Broschüre</strong> <strong>zum</strong> Haushalt <strong>2013</strong> möchte ich<br />

Ihnen einen Überblick über die finanzielle Situation<br />

unserer Stadt <strong>Frankfurt</strong> geben, Sie über die wesentlichen<br />

Investitionen der kommenden Jahre informieren<br />

und die Schwerpunkte aufzeigen, für die der Magistrat<br />

im Jahr <strong>2013</strong> Geld ausgeben möchte. Woher wir als Stadt<br />

unsere Einnahmen beziehen, um all dies zu finanzieren<br />

und weshalb wir in den kommenden Jahren auch weiter<br />

sparen müssen, zeigen die anschaulichen Beispiele auf<br />

den kommenden Seiten.<br />

Nachdem wir mit dem Haushalt 2012 noch ein deutlich<br />

höheres Defizit von nahezu 260 Millionen Euro für das<br />

Jahr <strong>2013</strong> geplant hatten, haben die Anstrengungen des<br />

Magistrats und Verbesserungen bei den zu erwartenden<br />

Steuereinnahmen dazu geführt, dass wir nunmehr von<br />

einer lücke von noch 77 Millionen Euro ausgehen. Dem<br />

weiteren Anstieg dieses Defizits, wie es sich derzeit noch<br />

für die Folgejahre zeigt, müssen wir umso energischer<br />

begegnen. unser Ziel muss ein ausgeglichener Haushalt<br />

sein, wie es sich auch Bund und land für die Zeit ab spätestens<br />

2019 vorgenommen haben.<br />

Auch Sie als <strong>Frankfurt</strong>er Bürgerinnen oder Bürger<br />

können seit dem Jahr 2012 bei der Ausgestaltung des<br />

Haushaltes mitwirken, denn erstmals für das nun vorliegende<br />

Budget hat der Magistrat den <strong>Frankfurt</strong>er Bürgerhaushalt<br />

eingeführt. unter www.ffm.de fragt <strong>Frankfurt</strong><br />

seine Bürger nach konkreten Haushaltsvorschlägen.<br />

Ich lade Sie ein, sich auch für den kommenden Haushalt<br />

2014 einzubringen und würde mich über Ihre teilnahme,<br />

über Ihre Ideen und Anregungen freuen.<br />

Ihr<br />

uwe Becker<br />

Stadtkämmerer<br />

4 5


HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Erträge und Aufwendungen<br />

im Ergebnishaushalt<br />

Die folgende Übersicht zeigt, dass die Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Main</strong> im Ergebnishaushalt auch für das Jahr <strong>2013</strong> ein Defizit<br />

plant, nachdem im Jahr 2011 ein Defizit von 326 Mio. € zu verzeichnen<br />

war und für 2012 ebenfalls ein defizitäres Ergebnis<br />

geplant ist.<br />

ERGEBNISHAuSHAlt<br />

IN MIo. €<br />

ISt<br />

2011<br />

PlAN<br />

2012<br />

PlAN<br />

<strong>2013</strong><br />

Erträge 2.709 2.875 3.074<br />

davon:<br />

Gewerbesteuer 1.119 1.390 1.490<br />

Grundsteuer 174 180 180<br />

Einkommensteuer 286 297 323<br />

umsatzsteuer 128 130 138<br />

Gebühren u.ä. 239 228 233<br />

Aufwendungen 3.036 3.137 3.151<br />

davon:<br />

Personalaufwand 435 467 462<br />

Versorgungsaufwand 104 94 104<br />

Sach- und Dienstleistungen 625 582 539<br />

Abschreibungen 162 170 166<br />

Zuweisungen und Zuschüsse 576 657 685<br />

Soziale leistungen 626 658 669<br />

umlage landeswohlfahrtsverband 176 192 188<br />

Gewerbesteuerumlage 181 209 224<br />

Zinsen und sonst. Finanzaufwand 70 72 74<br />

Jahresergebnis -326 -262 -77<br />

Im Wesentlichen wird die Höhe der Defizite von den Erträgen<br />

aus der Gewerbesteuer beeinflusst, da diese Steuerart knapp<br />

die Hälfte aller Erträge des städtischen Haushalts beisteuert.<br />

2011 lag die Gewerbesteuer konjunkturbedingt auf einem<br />

niedrigen Niveau. Im Jahr 2012 verlaufen die Gewerbesteuererträge<br />

jedoch besser als erwartet, so dass das im Haushaltsplan<br />

vorgesehene Defizit von 262 Mio. € nach aktueller Einschätzung<br />

nicht eintreten wird. Im Haushaltsplan <strong>2013</strong> sind<br />

bereits höhere Gewerbesteuererträge von 1,49 Mrd. €, aber<br />

auch Einsparungen bei den Aufwendungen von 50 Mio. € eingeplant.<br />

Daher wird mit einem geringeren Defizit von 77 Mio. €<br />

gerechnet.<br />

6 7


HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Ein- und Auszahlungen<br />

im Finanzhaushalt<br />

Der Überblick <strong>zum</strong> Finanzhaushalt zeigt für das Jahr 2011<br />

eine ungünstige finanzielle Situation der Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Main</strong>, die sich aber nach der gegenwärtigen Einschätzung in<br />

den Jahren 2012 und <strong>2013</strong> verbessert. In der laufenden Verwaltungstätigkeit<br />

2011 war ein hoher Fehlbetrag zu verzeichnen,<br />

der überwiegend aus vorhandener liquidität finanziert<br />

werden konnte. Jedoch mussten 84 Mio. € kurzfristig durch so<br />

genannte Kassenkredite finanziert werden.<br />

FINANZHAuSHAlt<br />

IN MIo. €<br />

Überschuss aus laufender<br />

Verwaltungstätigkeit<br />

ISt<br />

2011<br />

PlAN<br />

2012<br />

PlAN<br />

<strong>2013</strong><br />

-146 -122 74<br />

Einzahlungen für Investitionen 91 64 70<br />

Auszahlungen für Investitionen -424 -657 -446<br />

Haushaltsunwirks<strong>am</strong>e Vorgänge 7 0 0<br />

Kreditaufnahme (netto) -17 593 376<br />

Finanzmittelfluss -489 -122 74<br />

In den Jahren 2012 und <strong>2013</strong> ist mit einer verbesserten liquiditätssituation<br />

zu rechnen. 2012 wird das Zahlungsmittel defizit<br />

aus laufender Verwaltung voraussichtlich deutlich geringer<br />

ausfallen und <strong>2013</strong> wird mit einem positiven Saldo von<br />

74 Mio. € gerechnet.<br />

Die Verbesserungen reichen jedoch nicht aus, um die<br />

Investitionen der Stadt zu finanzieren. Hierfür sind daher langfristige<br />

Kredite aufzunehmen. Im Haushaltsjahr 2012 waren<br />

besonders hohe Auszahlungen für Investitionen zu leisten, die<br />

insbesondere auf den Rückerwerb von Forderungen für Wohnungsbaudarlehen<br />

zurückzuführen sind.<br />

Die Planungen des Investitionsprogr<strong>am</strong>ms für <strong>2013</strong> sehen<br />

weiterhin vor, die städtische Infrastruktur in ihrer Substanz zu<br />

erhalten und zu verbessern. Hierfür sind Auszahlungen von<br />

446 Mio. € geplant, wovon 70 Mio. € von Dritten, wie z.B. dem<br />

Bund oder dem land Hessen, getragen werden.<br />

DomRömer Projekt<br />

8<br />

9


Wofür wird das Geld<br />

eigentlich verwendet?<br />

Städte und Gemeinden verwenden ihre finanziellen Ressourcen<br />

für zwei grundsätzliche Zwecke. Zum einen werden die<br />

Aufgaben der laufenden Verwaltungstätigkeit finanziert und<br />

<strong>zum</strong> anderen wird in die Infrastruktur der Stadt – z.B. in Schulgebäude,<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen und Verkehrswege<br />

– investiert.<br />

1. Laufende Verwaltungstätigkeit des Ergebnishaushalts<br />

Im Rahmen der laufenden Verwaltungstätigkeit verteilen sich<br />

die im Haushaltsplan <strong>2013</strong> geplanten finanziellen Mittel auf<br />

die in der nachfolgenden tabelle aufgeführten Aufgabenbereiche<br />

der Stadt.<br />

Der in der tabelle genannte Zuschuss ergibt sich, wenn<br />

von den Kosten zur Erfüllung der Aufgaben die diesbezüglichen<br />

Erlöse – wie z.B. Eintrittsgelder der Museen oder Gebühren für<br />

Straßenreinigung – abgezogen werden. Der daraus resultierende<br />

Zuschuss muss dann von der Stadt vor allem durch Steuern<br />

finanziert werden.<br />

AuFGABENBEREIcHE ZuScHuSS <strong>2013</strong><br />

In Mio. € In %<br />

Soziales -625 32,0<br />

Bildung -541 27,7<br />

Nahverkehr und ÖPNV -179 9,2<br />

Kultur -166 8,5<br />

Brandschutz und<br />

-64 3,3<br />

Rettungsdienst<br />

ordnung und Sicherheit -62 3,2<br />

umwelt -57 2,9<br />

Sport -42 2,2<br />

Gesundheit -25 1,3<br />

Wohnen -12 0,6<br />

Sonstige Bereiche -179 9,2<br />

10<br />

Der Haushaltsplan ermächtigt die Stadt, Aufwendungen und<br />

Verpflichtungen für die Erfüllung ihrer Aufgaben einzugehen.<br />

Es lässt sich daraus also ablesen, welche leistungen für die<br />

Bürgerinnen und Bürger die Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> erbringt.<br />

Die vier finanziell umfangreichsten Bereiche werden im Folgenden<br />

kurz erläutert.<br />

SoZIAlES<br />

Das finanzielle Schwergewicht im Haushalt stellt der Sozialbereich<br />

dar. Durch die Finanzierung eines Zuschussbedarfs von<br />

625 Mio. € trägt der städtische Haushalt erheblich <strong>zum</strong> sozialen<br />

Ausgleich in der <strong>Frankfurt</strong>er Bevölkerung bei. Dabei ist die<br />

Stadt für folgende soziale leistungen zuständig:<br />

■ Kommunale leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II –<br />

Grundsicherung für Arbeitssuchende – (<strong>2013</strong>: 209 Mio. €).<br />

Während der Bund vor allem das Arbeitslosen- und<br />

Sozial geld übernimmt, sind die Gemeinden insbesondere<br />

für die Kosten für unterkunft und Heizung zuständig.<br />

■ Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung<br />

(Aufwendungen <strong>2013</strong>: 116 Mio. €). Ein Anspruch auf<br />

Grundsicherung besteht, wenn Personen wegen ihres<br />

Alters oder einer vollen Erwerbsminderung endgültig<br />

aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind und ihre<br />

Einkünfte z.B. Rente und ihr Vermögen nicht ausreichen,<br />

den lebensunterhalt zu sichern.<br />

■ leistungen nach dem SGB XII (Aufwendungen <strong>2013</strong>:<br />

104 Mio. €). Hierzu zählen im Wesentlichen die Hilfe <strong>zum</strong><br />

lebensunterhalt, Hilfen zur Gesundheit, Eingliederungshilfen<br />

für behinderte Menschen, die Hilfe zur Pflege<br />

außerhalb von Einrichtungen, die Hilfe zur Überwindung<br />

besonderer sozialer Schwierigkeiten, und die Hilfe in<br />

besonderen lebenslagen.<br />

■ Jugendhilfe nach dem SGB VIII einschl. Zuschüsse im<br />

Jugendhilfebereich (Aufwendungen <strong>2013</strong>: 193 Mio. €).<br />

11


WoFÜR WIRD DAS GElD VERWENDEt?<br />

HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Schwerpunkte sind die Hilfen zur Erziehung, Inobhutnahme,<br />

die Versorgung unbegleiteter minderjähriger<br />

Flüchtlinge, die leistungen nach dem unterhaltsvorschussgesetz<br />

und Zuschüsse <strong>zum</strong> Betrieb von Einrichtungen<br />

der Jugendarbeit durch nichtstädtische träger.<br />

■ Hilfe zur Pflege in Einrichtungen (Aufwendungen <strong>2013</strong>:<br />

46 Mio. €). Diese leistungen dienen der Versorgung Hilfebedürftiger<br />

z. B. in Heimen.<br />

■ leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />

(Aufwendungen <strong>2013</strong>: 8 Mio. €).<br />

■ leistungen nach dem Bildungs- und teilhabepaket (für<br />

alle leistungsberechtigte im Jahr <strong>2013</strong>: 13 Mio. €).<br />

Hierzu zählen leistungen für die Mittagsverpflegung an<br />

Schulen und Kindertageseinrichtungen, für die soziale<br />

und kulturelle teilhabe, die lernförderung, den Schulbedarf<br />

und die Schülerbeförderung.<br />

■ Förderung der Altenhilfe (<strong>2013</strong>: 16 Mio. €). Darin enthalten<br />

sind u.a. leistungen für den Betreuungsdienst in<br />

Altenwohnanlagen, die Förderung von Altentagesstätten<br />

und das <strong>Frankfurt</strong>er Progr<strong>am</strong>m „Würde im Alter“<br />

■ Förderung der freien Wohlfahrtspflege (<strong>2013</strong>: 24 Mio. €).<br />

Schwerpunkte sind hier z.B. die kommunalen Aktivitäten<br />

zur Beschäftigungsförderung und das <strong>Frankfurt</strong>er Progr<strong>am</strong>m<br />

– Aktive Nachbarschaften.<br />

■ leistungen an den Eigenbetrieb Kommunale Kinder-,<br />

Jugend- und F<strong>am</strong>ilienhilfe <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> (<strong>2013</strong>:<br />

13 Mio. €). Zu den Aufgaben des Eigenbetriebs gehören<br />

der Betrieb der kommunalen Einrichtungen und Dienste<br />

im Sozialbereich insbesondere für Kinder, Jugendliche<br />

und F<strong>am</strong>ilien.<br />

Über das Budget des Sozialbereichs hinaus finanziert die Stadt<br />

mit 188 Mio. € anteilig die so genannte überörtliche Sozialhilfe,<br />

die vom landeswohlfahrtsverband Hessen geleistet wird. Der<br />

landeswohlfahrtsverband ist zuständig für unterstützungsbedürftige<br />

behinderte und kranke Menschen in voll- oder teilstationären<br />

Einrichtungen sowie im Betreuten Wohnen.<br />

BIlDuNG<br />

Ein Schwerpunkt der vergangenen Haushalte und des aktuellen<br />

Etatentwurfs ist die Verbesserung der Kinderbetreuung.<br />

Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und F<strong>am</strong>ilie nachhaltig<br />

zu sichern. Insbesondere soll die freie Wahl zwischen verschiedenen<br />

Betreuungsmodellen gewährleistet sein. Es wird<br />

angestrebt, den Rechtsanspruch für Kinder unter drei Jahren<br />

bis <strong>2013</strong> ebenso zu erfüllen wie den Rechtanspruch für Kinder<br />

von drei Jahren bis <strong>zum</strong> Schuleintritt. Zudem gilt es, für Kinder<br />

im Grundschulalter ein bedarfsgerechtes Angebot bereit<br />

zu stellen. Daher sind höhere Aufwendungen für Zuschüsse an<br />

die Kindertageseinrichtungen der Stadt und der freien träger<br />

geplant, um das Platzangebot in den Kindertageseinrichtungen<br />

auszuweiten.<br />

NAHVERKEHR uND ÖPNV<br />

Für den Bereich Nahverkehr und ÖPNV wendet die Stadt <strong>2013</strong><br />

gemäß Planung nach Berücksichtigung der zweckbezoge-<br />

12 13


WoFÜR WIRD DAS GElD VERWENDEt?<br />

nen Erträge 179 Mio. € auf. Dabei entfallen auf den Neubau,<br />

die Erneuerung und die unterhaltung von Gemeinde-, Kreis-,<br />

landes- und Bundesstraßen sowie der konstruktiven Ingenieurbauwerke<br />

ordentliche Aufwendungen von 133 Mio. €. Für<br />

die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs sind im<br />

Haushalt ordentliche Aufwendungen von 60 Mio. € eingestellt.<br />

KultuR<br />

Für den Kulturbereich ist im Haushaltsentwurf <strong>2013</strong> ein<br />

Zuschussbedarf von 166 Mio. € vorgesehen. Mit einem<br />

Volumen von 83 Mio. € wird der größte teil dieser Mittel für<br />

Zuschüsse an Gesellschaften wie z.B. die städtischen Bühnen<br />

verwendet. Zudem wird auch die Bauunterhaltung der städtischen<br />

Kultureinrichtungen von den Städtischen Bühnen bis hin<br />

zu den Museen geleistet.<br />

2. Investitionen des Finanzhaushalts<br />

Während in der laufenden Verwaltung die sozialen leistungen<br />

die größte Position darstellen, sind die meisten Investitionen<br />

des Finanzhaushalts im Bereich Bildung geplant.<br />

AuFGABENBEREIcHE<br />

AuSZAHluNGEN FÜR<br />

INVEStItIoNEN<br />

<strong>2013</strong><br />

In Mio. € In %<br />

Bildung 149 33,5<br />

Nahverkehr und ÖPNV 95 21,4<br />

Stadtplanung 65 14,6<br />

Kultur 27 6,0<br />

umwelt 17 3,7<br />

Sport 15 3,4<br />

Sonstige Bereiche 77 17,4<br />

Das Ziel, die Kinderbetreuung zu verbessern, schlägt sich auch<br />

im städtischen Investitionsprogr<strong>am</strong>m nieder. um den Platzausbau<br />

weiter zu forcieren, sind für Neubauten und Erweiterungen<br />

von Kindertageseinrichtungen sowohl für die freien träger von<br />

Kindertageseinrichtungen als auch den Eigenbetrieb städtische<br />

Kitas <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> finanzielle Mittel von insges<strong>am</strong>t<br />

99 Mio. € vorgesehen. Durch den Neubau und die Erweiterung<br />

von Kindertageseinrichtungen soll vor allem der Bedarf für die<br />

Betreuung von unter Dreijährigen, aber auch von Kindergartenkindern<br />

gedeckt werden.<br />

Neben Instandhaltungsaufwendungen für Schulen, die im<br />

Ergebnishaushalt für <strong>2013</strong> mit insges<strong>am</strong>t 33 Mio. € berücksichtigt<br />

sind, sieht der Haushaltsentwurf auch Investitionen in<br />

die Erweiterung und Verbesserung der Schulinfrastruktur vor.<br />

14 15


WoFÜR WIRD DAS GElD VERWENDEt?<br />

Folgende größere Einzelmaßnahmen sind dabei geplant:<br />

■ Ges<strong>am</strong>tsanierung der Bergiusschule (Sachsenhausen),<br />

■ Abbruch und Neubau des Klassentrakts der Ziehenschule<br />

(Eschersheim),<br />

■ Abbruch und Neubau der Dahlmannschule einschließlich<br />

Zweifeldsporthalle und Schwimmbad (ostend),<br />

■ Sanierung und Dachausbau der Klingerschule (Nordend),<br />

■ Neubau einer Grundschule <strong>am</strong> Rebstock,<br />

■ Neubau einer Grundschule <strong>am</strong> <strong>Frankfurt</strong>er Berg / Schwarzer<br />

Platz,<br />

■ Sanierung der Elisabethenschule (Nordend),<br />

■ Sanierung der Merianschule (Nordend).<br />

Investitionen in den Nahverkehr und ÖPNV stellen stets einen<br />

wichtigen Beitrag zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur<br />

dar. Im Haushaltsentwurf wurden die beiden folgenden<br />

Straßenbaumaßnahmen neu aufgenommen:<br />

■ Verlängerung der Ad<strong>am</strong>-Riese-Straße,<br />

■ Grunderneuerung des Berkersheimer Weges zwischen<br />

Azaleenweg und Homburger landstraße.<br />

Bereits in vorherigen Haushalten wurden die nachfolgenden<br />

Straßen- bzw. Brückenbaumaßnahmen veranschlagt, die <strong>2013</strong><br />

weiter umgesetzt werden sollen:<br />

■ Erneuerung der Eisenbahnüberführung Seehofstraße,<br />

■ Verkehrliche Erschließung <strong>Frankfurt</strong>er ostend (Neue<br />

<strong>Main</strong>brücke ost),<br />

■ Verkehrliche Erschließung <strong>Frankfurt</strong>er ostend (Honsellstraße<br />

und Sanierung der Honsellbrücke).<br />

Für die Verbesserung der Infrastruktur im Öffentlichen Personennahverkehr<br />

sind folgende größere Maßnahmen von Bedeutung:<br />

■ Anschluss des Europaviertels an das Stadtbahnnetz,<br />

■ Streckenneubau der S-Bahn zwischen Flughafen-Regionalbahnhof<br />

und Stadion mit der Anlage einer neuen<br />

S-Bahn-Station Gateway Gardens,<br />

■ Straßenbahnverbindung zwischen Mörfelder landstraße<br />

und Stresemannallee,<br />

■ Nachrüstung von Aufzügen in u-Bahn-Stationen (u-Bahn-<br />

Station Miquelallee),<br />

■ Planungsmittel für die Regionaltangente West (S-Bahn).<br />

Im Bereich Stadtplanung steht im Haushaltsjahr <strong>2013</strong> die<br />

Förderung des Wohnungsbaus im Vordergrund. Dabei sind<br />

für die Mitfinanzierung von Wohnungsbauvorhaben aus Ausgleichszahlungen<br />

(Fehlbelegung) 16 Mio. € sowie aus Mitteln<br />

der Sozialbindung des Grundeigentums 1 Mio. € eingeplant.<br />

Für die unterstützung des Wohnungsbaus durch Darlehen sind<br />

9,4 Mio. € vorgesehen.<br />

Von großer Bedeutung für eine Großstadt sind die kulturellen<br />

Angebote. Die Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> unterhält eine<br />

Vielzahl von Spielstätten für oper, operetten, tanz, Musical,<br />

Shows, Varieté, Kabarett u.v.m sowie Museen. Der vorliegende<br />

Haushaltsentwurf sieht weitere Verbesserungen der kulturellen<br />

Infrastruktur vor, z.B. den Neubau des Historischen Museums<br />

und die Erweiterung des Jüdischen Museums.<br />

Nicht zuletzt finden sich auch in den sonstigen Bereichen<br />

bedeuts<strong>am</strong>e Investitionen, z.B. das Fahrzeugbeschaffungsprogr<strong>am</strong>m<br />

der Branddirektion, das gewährleistet, dass für die<br />

Aufgaben von Feuerwehr und Rettungsdienst stets ein zuverlässiger<br />

Fuhrpark zur Verfügung steht. Einen effizienten trainingsbetrieb<br />

der städtischen Rettungskräfte sichert die Investition<br />

in ein Feuerwehrtrainingszentrum.<br />

16 17


HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Woher kommt das Geld?<br />

Die wesentliche Finanzierungsquelle der Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Main</strong> sind Steuern. Daneben gibt es noch Gebühren, privatrechtliche<br />

leistungsentgelte, Zuweisungen vom land oder<br />

Bund und eine Vielzahl sonstiger Erträge.<br />

PlAN <strong>2013</strong><br />

in Mio. € in %<br />

Steuern 2.147 69,8<br />

davon:<br />

Gewerbesteuer 1.490 48,5<br />

Grundsteuer 180 5,9<br />

Einkommensteuer 323 10,5<br />

Umsatzsteuer 138 4,5<br />

Gebühren etc. 233 7,6<br />

Zuweisungen und Zuschüsse 223 7,3<br />

davon:<br />

Grundsicherung im Alter und<br />

bei Erwerbsminderung<br />

56 1,8<br />

Landesförderung für Kinderbetreuung 27 0,9<br />

Schlüsselzuweisung 100 3,3<br />

Privatrechtliche<br />

leistungsentgelte<br />

76 2,5<br />

Sonstige Erträge 348 11,3<br />

Finanzerträge 47 1,5<br />

Summe der Erträge 3.074 100,0<br />

Die wichtigste Steuereinnahme für die Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

ist die Gewerbesteuer mit einem Anteil von 48,5 % an den<br />

ordentlichen Erträgen. Sie zählt wie die Grundsteuer zu den<br />

Gemeindesteuern, was bedeutet, dass die Stadt die Höhe der<br />

Steuereinnahmen über ein eigenes Hebesatzrecht mitbestimmen<br />

kann. Zudem erhalten Kommunen Anteile an der Einkommensteuer<br />

und der umsatzsteuer.<br />

Für leistungen wie die Abfallentsorgung, das Ausstellen<br />

von Personalausweisen oder die Bearbeitung eines Baugenehmigungsantrags<br />

erhebt die Stadt Gebühren. Für die Nutzung<br />

städtischer Einrichtungen wie Museen werden Eintrittsgelder<br />

erhoben, die im Haushalt als privatrechtliche leistungsentgelte<br />

verzeichnet sind.<br />

Eine weitere wichtige Einnahmequelle der Stadt sind<br />

Zuschüsse, die vom land Hessen weiter geleitet werden wie<br />

z.B. die Schlüsselzuweisungen aus dem Kommunalen Finanzausgleich.<br />

18<br />

19


HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Wichtige Begriffe<br />

kurz erklärt<br />

HAuSHAltSPlAN<br />

Der Haushaltsplan stellt die zu erwartenden Erträge und Aufwendungen<br />

bzw. Ein- und Auszahlungen der Gemeinde dar. Die<br />

Planungen sind für die Dezernate und Ämter der Stadt <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Main</strong> verbindlich.<br />

Der Haushaltsplan wird vom Magistrat der Stadt aufgestellt<br />

und von der Stadtverordnetenvers<strong>am</strong>mlung – also dem<br />

Parl<strong>am</strong>ent der Stadt – beraten und verabschiedet. Die vorliegende<br />

<strong>Broschüre</strong> gibt den Stand des Haushalts vor den Beratungen<br />

der Stadtverordneten wieder.<br />

Seit 2007 wird das Rechnungswesen der Stadt <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Main</strong> nach den Grundsätzen der doppelten Buchführung<br />

geführt.<br />

ERGEBNISHAuSHAlt<br />

Im Ergebnishaushalt werden die Erträge und Aufwendungen<br />

für die laufende Verwaltungstätigkeit geplant. Dort finden sich<br />

z.B. die Erträge aus Steuern, die Aufwendungen für Personal<br />

oder die Aufwendungen für soziale leistungen.<br />

Im Ergebnishaushalt sind auch Erträge und Aufwendungen<br />

enthalten, die nicht zu konkreten Geldflüssen führen, sondern<br />

den Verbrauch von Ressourcen darstellen, z.B. Abschreibungen<br />

aufgrund der Abnutzung von Gebäuden.<br />

FINANZHAuSHAlt<br />

Der Finanzhaushalt enthält nur Positionen, die für die Stadt zu<br />

Geldzuflüssen und -abflüssen führen. Er ist von besonderer Bedeutung,<br />

weil er die Planung der Investitionen und der Kreditaufnahmen<br />

enthält.<br />

ScHulDEN<br />

Eine Kommune darf Kredite grundsätzlich nur für Investitionen<br />

aufnehmen. Darüber hinaus können für einen kurzfristigen<br />

Ausgleich Kassenkredite – vergleichbar mit dem Überziehungskredit<br />

eines Girokontos – in Anspruch genommen werden.<br />

20 21


HAuSHAlt <strong>2013</strong><br />

Wo erfahre ich mehr?<br />

Die vorliegende <strong>Broschüre</strong> kann aufgrund ihres geringen<br />

umfangs nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Haushalt und<br />

den städtischen leistungen darstellen. Weitere Informationen<br />

bietet der Haushaltsplan selbst, der von allen Bürgerinnen<br />

und Bürgern eingesehen werden kann.<br />

Die Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> nutzt die elektronische<br />

Daten verarbeitung, um den Haushaltsplan möglichst vielen<br />

Interessierten zu vertretbaren Kosten zur Verfügung zu stellen.<br />

Daher kann der Haushaltsplan vollständig im Internet der<br />

Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> unter www.frankfurt.de (Rathaus –<br />

Stadtverwaltung – Haushalt) eingesehen werden.<br />

Alternativ kann auch eine cD-RoM mit dem vollständigen<br />

Haushaltsplan gegen einen Kostenbeitrag von 5 € bei der folgenden<br />

Adresse bestellt werden:<br />

HERAuSGEBER<br />

Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

Der Magistrat<br />

Dezernat für Finanzen,<br />

Beteiligungen, Region<br />

<strong>Frankfurt</strong> Rhein<strong>Main</strong><br />

und Kirchen<br />

Paulsplatz 9<br />

60311 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

Der Magistrat<br />

Stadtkämmerei<br />

Paulsplatz 9<br />

60311 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

Der Haushalt wird in den Sitzungen der Stadtverordnetenvers<strong>am</strong>mlung<br />

mit ihren Fachausschüssen beraten. Diese<br />

Sitzungen sind grundsätzlich öffentlich. Über termine, tagesordnungen<br />

und Sitzungsdokumente wird im parl<strong>am</strong>entarischen<br />

Informationssystem der Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> unter<br />

www.stvv.frankfurt.de/parlis online informiert.<br />

Druck: colourconnection <strong>Frankfurt</strong><br />

lAYout: info@knoechel.info<br />

Bildnachweis: Seite 1 © tourismus + congress GmbH <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> –<br />

Seite 7 © iStockphoto.com/sack – Seite 9 © DomRömer GmbH <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> –<br />

Seite 11 © iStockphoto.com/fatihhoca – Seite 13 © traffiQ <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> –<br />

Seite 15 © Presse- und Informations<strong>am</strong>t der Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> –<br />

Seite 17 © iStockphoto.com/Rich legg – Seite 21 © Maria obermaier<br />

22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!