Isshoni Juni 2013 - Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH

W I R I M L H W
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow empfängt
Besuch aus Bosnien-Herzegowina
Seit über einem Jahr bestehen
zwischen dem Lebenshilfewerk
Kreis Herzogtum Lauenburg und
dem „Elternverein für behinderte
Kinder“ in Orasje / Bosnien-
Herzegowina mittlerweile intensive
kamen nun vom 18. bis 22. Februar diesen
Jahres der Vorsitzende des Elternvereins, Marko
Topic, zusammen mit den zwei im Elternverein
tätigen PädagogInnen, Azira Selimovic und
Edin Tahirovic, nach Mölln. Die drei Gäste aus
Südosteuropa interessierten sich bei diesem
Besuch vor allen Dingen für Konzepte, wie
behinderte Menschen im LHW-Verbund am
gesellschaftlichen Leben vor Ort und an Arbeit
teilnehmen können und was ihre Umwelt hierfür
leisten muss.
Arbeitskontakte.
Wir haben das Ziel, durch Aktion Mensch
gefördert, den Elternverein beim Aufbau von
Hilfen für Menschen mit Behinderungen in
Orasje zu unterstützen (vgl. Isshoni Nr.15).
Damit dieses Ziel erreicht wird, fährt in
regelmäßigen Abständen eine Delegation um Dr.
Bodo Schümann, Peter Kube und Nils Wöbke vom
Lebenshilfewerk nach Orasje. Während dieser
Besuche werden u. a. Seminare für behinderte
Menschen und ihre Familien, Ehrenamtliche
und Pädagogen angeboten, damit möglichst
alle Zielgruppen von Anfang an in die Planung
der zu entwickelnden Angebote miteinbezogen
werden.
Zu einem Gegenbesuch nach Deutschland
Das Besuchsprogramm eröffnete den
Besuchern genau diese Einblicke. Der Arche-
Hof in Kneese, die Möllner Werk- und
Wohnstätten, die Schneiderschere und die
Pflege- und Fördereinrichtung in Hagenow
bildeten hierfür den passenden Rahmen, nicht
zuletzt durch die vorbereitenden Arbeiten
und die Gastfreundschaft in den einzelnen
Einrichtungen.
Beeindruckt von den individuellen Betreuungsund
Fördermöglichkeiten in den Einrichtungen
im LHW-Verbund, nahmen die Gäste neue
Sichtweisen, verschiedene Ideen und vor allen
Dingen Motivation mit nach Hause.
Bosnien-Herzegowina hat die UN-
Behindertenrechtskonvention ebenso wie
Deutschland unterschrieben, doch die Teilhabe
behinderter Menschen wird von den behinderten
Menschen und ihren Familien in Orasje als noch
sehr unzureichend empfunden.
Das liegt u. a. an den kaum vorhandenen
Arbeitsmöglichkeiten sowie den fehlenden
Wohnmöglichkeiten außerhalb der
Herkunftsfamilien.
Nach ihrem Besuch waren sich die Gäste und die
Partner des Lebenshilfewerks einig, dass diese
beiden Bereiche für die Projektarbeit in Orasje in
den nächsten Monaten die Schwerpunkte bilden
werden.
Bei dem nächsten Besuch von Vertretern
des Lebenshilfewerks in Orasje, der Ende
Juni stattfindet, wird deshalb ein Workshop
angeboten, der behinderten Menschen und
ihren Familien die Gelegenheit bietet sich
über Wohnbetreuungshilfen zu informieren.
Gleichzeitig wird sich das Projekteam in diesem
Workshop bei den behinderten Menschen und
ihren Familien über die Erwartungen an die zu
planenden Unterstützungsdienste informieren.
Außerdem sind erste Gespräche hinsichtlich
Arbeitsmöglichkeiten für behinderte Menschen
in Orasje bereits während der letzten Besuche
geführt worden. Es ist das erklärte Ziel, dass
erste Arbeitsangebote bereits in Kürze realisiert
werden können.
Dabei sind die Informationen und Erfahrungen
der Besuchsreise in Deutschland in den Köpfen
und Augen der Projektpartner in Bosnien
immer noch präsent und werden hoffentlich zur
Erreichung des Projektziels beitragen.
Nils Wöbke
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow
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