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Isshoni Juni 2013 - Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow gGmbH

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VERANSTALTUNGEN / FORTBILDUNG<br />

Präsentation des TGS (TeilhabeGestaltungsSystems)<br />

auf der Werkstättenmesse in Nürnberg<br />

Wie kann man einen Vortrag jenseits von<br />

Powerpoint präsentieren und dabei mit dem<br />

Inhalt beim Publikum gleichzeitig in Erinnerung<br />

bleiben?<br />

Dieser Frage ging ein Team des <strong>Lebenshilfewerk</strong>s<br />

bestehend aus Leistungsberechtigten und<br />

Mitarbeitenden bei der Vorbereitung der<br />

Werkstättenmesse in Nürnberg nach.<br />

Dabei wurde schnell klar, dass ein TGS-Vortrag<br />

am besten präsentiert werden kann, wenn<br />

auch Leistungsberechtigte, die das TGS für Ihre<br />

Teilhabeplanung anwenden, in den Vortrag<br />

eingebunden werden.<br />

Da die Werkstatträte durch im LHW tätige TGS-<br />

Multiplikatoren geschult wurden, haben sich aus<br />

den <strong>Hagenow</strong>er Werkstätten in der Betriebsstätte<br />

„Am Hasselsort“ zwei Leistungsberechtigte, Jörg<br />

Hübner und Torsten Kallies, bereit erklärt, bei<br />

diesem Vortrag mitzuwirken. Sie wurden im Team<br />

ergänzt von Karsten Thiel (Fachkraft, <strong>Hagenow</strong>er<br />

Werkstätten), Susanne Jackstell (freiberufliche<br />

Erwachsenenbildnerin) und Nils Wöbke.<br />

Das Ziel war es, das TGS mit seinen Modulen in<br />

Theorie und Praxis vorzustellen.<br />

Ein dialogisch ausgehandelter Teilhabeprozess,<br />

am Beispiel der Bedienung einer Zählwaage,<br />

wurde gemeinsam mit allen Vortragenden den<br />

Interessierten auf der Messe dargestellt.<br />

TGS-Lernmaterialien verdeutlichten diesen Prozess<br />

in den einzelnen Modulen und zeigten während<br />

des Vortrags verständliche und nachvollziehbare<br />

Kommunikationsmöglichkeiten für die Praxis auf.<br />

In einem Wechsel zwischen kurzen Vortragsblöcken<br />

und Rollenspiel wurden die einzelnen Module an<br />

einer eigens mitgebrachten Zählwaage und den<br />

Lernmaterialien vorgestellt. Wie dies ganz konkret<br />

in der Praxis aussehen kann, wird im Folgenden<br />

beispielhaft gezeigt:<br />

Zur Einschätzung von Fähigkeiten einer Person<br />

und Strukturen der Umwelt bei der Bedienung<br />

einer Zählwaage wurden im TGS Modul 3<br />

Einschätzungskarten eingesetzt.<br />

Mit Hilfe dieser Karten konnten sowohl der<br />

Leistungsberechtigte als auch der Mitarbeiter<br />

die für das Teilhabeziel wichtigen Anforderungen<br />

einschätzen. Hervorzuheben bleibt, dass die<br />

Einschätzungskarten auch von nicht Lesenden<br />

genutzt werden können. Mit Hilfe eines<br />

Sprachstiftes können sämtliche Textinhalte auf<br />

den Karten vorgelesen werden.<br />

Für die beiden Beschäftigten aus der Betriebsstätte<br />

„Am Hasselsort“ und den beiden Mitarbeitenden<br />

war nach dem Vortrag klar: sowohl die<br />

Vorbereitungen für den Vortrag als auch die<br />

Reise hat viel Spaß gemacht und wir alle haben<br />

persönlich erfahren, wie das TGS in der täglichen<br />

Arbeit unterstützen und Teilhabebedarfe für den<br />

Leistungsberechtigten und seine Umwelt gut<br />

herausarbeiten kann.<br />

<br />

<br />

Nils Wöbke<br />

<br />

<strong>Lebenshilfewerk</strong> <strong>Mölln</strong>-<strong>Hagenow</strong><br />

Jörg Hübner, Torsten Callis und Nils Wöbke auf der<br />

Werkstättenmesse in Nürnberg.<br />

GSK – was ist das eigentlich???<br />

Im Rahmen der beruflichen Bildung findet<br />

jedes Jahr ein GSK-Kurs statt, 2012 erstmalig<br />

im neuen Beruflichen Förderzentrum in<br />

Schwarzenbek. Die Abkürzung GSK steht für<br />

„Gruppentraining sozialer Kompetenzen“,<br />

dieses Trainingsprogramm wurde<br />

Anfang der 80er Jahre entwickelt und<br />

im Rahmen des Berufsbildungsbereiches<br />

der Schwarzenbeker Werkstätten zum<br />

Teil weiter entwickelt beziehungsweise<br />

angepasst.<br />

Soziale Kompetenzen bezeichnet man<br />

auch als „Soft Skills“, eine Vielzahl<br />

an Fertigkeiten, die für das soziale<br />

Miteinander im Alltag wichtig sind. Hierzu<br />

gehören zum Beispiel Selbstsicherheit,<br />

Selbstvertretungskompetenz und<br />

der angemessene Umgang mit<br />

Konflikten ebenso wie die grundsätzliche<br />

Kommunikationsfähigkeit. Diese Fertigkeiten<br />

sollen im Gruppentraining Sozialer Kompetenzen<br />

gemeinsam erlernt oder verbessert werden.<br />

Die 8-10 Teilnehmer treffen sich einmal in<br />

Selbstoffenbarung<br />

„Mir ist kalt“<br />

Beziehung<br />

„Du vergeudest<br />

(Heiz-)energie“<br />

„Das Fenster ist offen“<br />

Sachinhalt<br />

„Das Fenster<br />

ist offen“<br />

Apell<br />

„Schließe das<br />

Fenster“<br />

der Woche für einen Nachmittag um sich<br />

beispielsweise mit Themen wie Dialog, Gestik,<br />

Mimik, Gefühlen und dem Umgang mit einander<br />

zu beschäftigen. Zu diesem Trainingsprogramm<br />

gehören auch Partner- und Gruppenaufgaben,<br />

sowie Rollenspiele und Übungsbeispiele.<br />

Das Vier-Ohren-Modell von F. Schulz<br />

von Thun: „Auf welchem Ohr hören<br />

wir das, was der andere sagt?“<br />

Was kann man aus diesem Gruppentraining<br />

mitnehmen??? Dazu sagt die Teilnehmerin<br />

Jacqueline Brela: „Als Teilnehmerin hatte<br />

ich viel Spaß daran, zu erlernen, wie ich<br />

meine Wünsche und Bedürfnisse anderen<br />

mitteilen kann ohne dass es gleich in<br />

Stress oder Aggression ausartet. Auch<br />

fällt es mir jetzt leichter mit meinem<br />

Lebensgefährten zu diskutieren, wenn er<br />

und ich unterschiedliche Dinge wollen.<br />

Dadurch hat sich mein Selbstwertgefühl<br />

stark verbessert, ich fühle mich in meinem<br />

Selbstbewusstsein gestärkt.<br />

Diesen Kurs zu besuchen war für mich eine<br />

gute Entscheidung und ich würde ihn gerne noch<br />

ein zweites Mal besuchen.“<br />

Jacqueline Brela, Janine Przygodda<br />

Berufliches Förderzentrum Schwarzenbek<br />

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