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Stärken Sie jetzt Ihr Immunsystem! - Österreichische ...

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Thymian –<br />

das »Kuchlkraut«<br />

bei Atemwegserkrankungen<br />

November 2013<br />

Unterstützen <strong>Sie</strong><br />

<strong>Ihr</strong> »Kreuz«!<br />

Rückenschmerzen<br />

vorbeugen und<br />

behandeln<br />

Leber & Galle<br />

Zwei Schwerstarbeiter<br />

im Verdauungssystem<br />

<strong>Stärken</strong> <strong>Sie</strong> <strong>jetzt</strong><br />

<strong>Ihr</strong> <strong>Immunsystem</strong>!<br />

© S.Borisov<br />

Gesund trotz Kälte, Viren & Co<br />

Bei Fieber und Schmerz:<br />

Mexa-Vit C. Und der Tag ist gerettet!<br />

e


INHALT NOVEMBER 2013<br />

HAUPTARTIKEL<br />

14 Schluss mit Leberkäse und Co: Gesundes Schulbuffet. Die Wichtigkeit<br />

einer ausgewogenen Ernährung für Kinder und Jugendliche ist unbestritten. Die Wirklichkeit<br />

schaut leider oft anders aus: Fettes und Süßes stehen oft auf dem Buffetplan.<br />

16 Bedeutung von Allergien. In Österreich leiden rund 12 Prozent der Bevölkerung<br />

an Asthma, im Kindesalter stellt Asthma bereits die häufigste chronische Erkrankung<br />

dar. Zugenommen hat auch die Häufigkeit von Allergien, weltweit leiden 300 bis<br />

500 Millionen Menschen an allergischem Schnupfen.<br />

18 Ergonomie: Sitzen <strong>Sie</strong> gut? Wer im Büro arbeitet, verbringt die meiste Zeit<br />

im Sitzen. Ein Grund für Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen. Ein Grund für<br />

Arztbesuche und Fehlzeiten. Selbst jüngere Personen sind von Rückenproblemen<br />

nicht verschont, und die Zahl der Betroffenen steigt ständig.<br />

20 Das Kreuz mit dem Kreuz. Etwa 70 % der Österreicher haben zumindest einmal<br />

im Jahr Rückenschmerzen – oftmals sind die Beschwerden chronisch. Erkrankungen<br />

der Wirbelsäule sind heute bereits einer der häufigsten Gründe für Arztbesuche<br />

und Krankenstände.<br />

22 Osteoporose. Die Osteoporose ist ein in den letzten Jahren durch die Medien zunehmend<br />

bekanntes Schlagwort geworden. Institute zur Knochendichtemessung sind<br />

aus dem Boden geschossen. Und nur allzu häufig werden Schmerzen im Bereich der<br />

Wirbelsäule mit Osteoporose gleichgesetzt. Doch was steckt wirklich dahinter?<br />

24 Stürze sind vermeidbar. Rund ein Drittel aller über 65-jährigen und die Hälfte<br />

aller über 80-jährigen Menschen stürzen zumindest einmal im Jahr. Stürze und die dadurch<br />

verursachten Verletzungen sind aber vermeidbar.<br />

26 Leber und Galle. Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Druck im rechten Oberbauch<br />

deuten häufig auf Funktionsstörungen der Leber beziehungsweise der Galle hin. Betroffene<br />

sollten primär ihren Lebensstil umstellen. Darüber hinaus helfen zahlreiche<br />

Präparate aus der Apotheke.<br />

28 Thymian – das »Kuchlkraut«. Thymian ist eine der wichtigsten Arzneidrogen<br />

zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Keuch husten. Er ist<br />

eine gut dokumentierte Pflanze aus der Familie der Lippenblüten gewächse mit ungefähr<br />

215 verschiedenen Arten, von der die Blätter und Blüten verwendet werden.<br />

36 <strong>Stärken</strong> <strong>Sie</strong> <strong>Ihr</strong> <strong>Immunsystem</strong>. Herbst und Winter mit ihrem feucht-kalten<br />

Wetter, Wind und wenig Licht schwächen unsere Abwehrkräfte. Die Folge ist das oft<br />

epidemieartige Auftreten von Erkältungswellen. Doch dem können <strong>Sie</strong> vorbeugen.<br />

36<br />

<strong>Stärken</strong> <strong>Sie</strong> <strong>Ihr</strong><br />

<strong>Immunsystem</strong><br />

© Deklofenak<br />

SERIEN<br />

4 STANDPUNKTE. Die Apotheke – ein Gewinn für jede Gemeinde<br />

5 APORAMA. Morbus Alzheimer: Bildung schützt vor Demenz<br />

6 APORAMA. Tumor im Magen-Darm-Trakt ● HPV-Impfung: Ab Februar<br />

2014 gratis<br />

9 APORAMA. Pflegeeffekt durch Urea<br />

11 APORAMA. Herzinfarkt-Patienten: Bauchfett erhöht Sterblichkeitsrisiko<br />

12 TIPPS VOM APOTHEKER. Es droht wieder ein Vitamin D-Mangel ●<br />

Codeinwirkung und Genetik ● Schilddrüsenerkrankungen behandeln<br />

11 DA-GEWINNSPIEL. »Liebesglück und Beerenkipferl«<br />

39 DA-GEWINNSPIEL. Urlaub in Osttirol<br />

40 RICHTIGE MEDIKAMENTEINNAHME – LEICHT GEMACHT.<br />

Arzneimittel zum Kleben und Spritzen – Fertigspritzen, Pens und Co.<br />

42 MUTTER UND KIND. Essstörungen in der Schwangerschaft●Mut zum<br />

Kind in jungen Jahren.<br />

44 AUF REZEPT. Bösartige Erkrankungen des Lymphsystems● Antibiotika für<br />

schwere Fälle<br />

44 DIABETES-NEWS. Diabetische Neuropathie● Diabtes und Depressionen●<br />

Erste Symptome bei Diabetes Typ 1<br />

46 KOCHREZEPTE. Schinkenröllchen mit Krengervais im Glas●Maishenderlbruststreifen<br />

im Kren-Backteig<br />

47 FÜR KIDS. DA-Gewinnspiel ● Comic<br />

18<br />

Ergonomie:<br />

Sitzen <strong>Sie</strong><br />

gut?<br />

© Sebastian Kaulitzki<br />

PROMOTION<br />

8 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND. Sicher und gut beraten:<br />

Die Apotheke schafft’s<br />

25 ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER.<br />

30 HOMÖOPATHIE. Erkältung lindern<br />

32 DUNGL TIPP. Erkältung oder Grippe<br />

33 ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />

34 SCHÜSSLER SALZE. Schüßler Salze im Spätherbst.<br />

6 IMPRESSUM<br />

28<br />

Thymian<br />

– das<br />

»Kuchlkraut«<br />

DA November 2013<br />

3<br />

© Volosina


STANDPUNKTE<br />

APOTHEKERBERUF, POLITIK & GESUNDHEIT<br />

Die Apotheke –<br />

ein Gewinn für<br />

jede Gemeinde!<br />

Die Hälfte aller Apotheken in Österreich befindet sich am<br />

Land oder in Kleinstädten. Aus etlichen Umfragen in der Vergangenheit<br />

geht hervor, dass eine Apotheke im Ort für die<br />

lokale Bevölkerung sehr wichtig ist. <strong>Sie</strong> stellt einen wesent -<br />

lichen Pfeiler in der lokalen Nahversorgung dar und ist der<br />

beste Garant für eine umfassende Arzneimittelversorgung<br />

sowie Arzneimittelsicherheit. Die Österreicher können sich<br />

auf die Apothekerinnen und Apotheker verlassen und sprechen<br />

ihnen auch großes Vertrauen aus. Kein Konzern in Österreich<br />

genießt nur annähernd so viel Vertrauen wie die 1.330 individuellen<br />

Apotheken in Österreich. Eine Apotheke am Land, die<br />

Arbeitsplätze sichert und die Infrastruktur stärkt, die mit lokalen<br />

Vereinen kooperiert und speziell für junge Familien und<br />

Senioren eine wichtige Anlaufstelle darstellt, ist aus der sozialen<br />

Struktur nicht mehr wegzudenken.<br />

In den letzten 10 Jahren wurden in 64 österreichischen Gemeinden<br />

Apotheken eröffnet, wo es vorher noch keine Apotheke<br />

gab. Bei vielen Bürgerbefragungen wird eine öffentliche<br />

Apotheke als größter Wunsch der Bevölkerung genannt. Das<br />

ist nicht weiter verwunderlich, ist eine Apotheke ein Gewinn<br />

für jede Gemeinde. Die Bevölkerung schätzt vor allem die<br />

umfassenden Serviceleistungen der Apotheken, die kundenfreundlichen<br />

Öffnungszeiten, das breite Produktangebot und<br />

den unbürokratischen Zugang zur Arzneimittelinformation<br />

und Gesundheitsberatung.<br />

Neben der reinen Arzneimittelversorgung sehe ich es aber<br />

darüber hinaus als eine wesentliche Aufgabe auch die Gesellschaft<br />

zu stützen. Das tun wir Apothekerinnen und Apotheker<br />

konkret und unmittelbar jeden Tag: Mit sozialer Wärme, mit<br />

unbürokratischer und direkter Kundennähe, kompetenter<br />

Beratung und dem unermüdlichen Einsatz für die Gesundheit<br />

unserer Patienten.<br />

Unser Ziel ist, für die nächsten Jahrzehnte, die pharmazeutische<br />

Nahversorgung weiter auszubauen, um den Bedürfnissen<br />

der Landbevölkerung nach einer umfassenden Arznei -<br />

mittelversorgung weiterhin nachzukommen.<br />

Mag. pharm. Max Wellan,<br />

Präsident der <strong>Österreichische</strong>n Apothekerkammer<br />

4 DA November 2013


APORAMA<br />

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Bildung schützt vor Demenz<br />

Morbus Alzheimer<br />

Die mit einem Gedächtnisverlust einhergehende Alzheimer-<br />

Erkrankung entwickelt sich über einen Zeitraum von bis zu<br />

20 Jahren. Bildung und mentale Aktivität können den Ausbruch<br />

der Krankheit hinauszögern.<br />

Morbus Alzheimer ist die Folge von Eiweißablagerungen im<br />

Gehirn. So genannte Beta-Amyloide zerstören nach und nach<br />

Nervenzellen und Gedächtnis. Beta-Amyloide können mit einer<br />

nuklearmedizinischen Untersuchung nachgewiesen werden, der<br />

Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Dafür erhalten die<br />

Patienten eine schwach radioaktiv markierte Substanz in die Armvene<br />

injiziert. Über den Blutkreislauf gelangt diese ins Gehirn, wo<br />

sie sich an die Alzheimer-Proteine anlagert. So können Ort und<br />

Ausmaß der Ablagerungen erkannt werden.<br />

Australische Nuklearmediziner haben beispielsweise diese Untersuchung<br />

bei einer Gruppe von 200 älteren Menschen im Abstand<br />

von 18 Monaten mehrfach durchgeführt, über einen Zeitraum<br />

von durchschnittlich vier Jahren. Resultat der Studie: Die Forscher<br />

errechneten, dass die Eiweißablagerungen bereits 20 Jahre<br />

vor Ausbruch der Krankheit einsetzen.<br />

Nun gibt es möglicherweise Faktoren, um den Ausbruch beim<br />

Morbus Alzheimer hinauszuzögern. Das Forscherteam hatte eine<br />

Gruppe von geistig gesunden Senioren untersucht, die Eiweißablagerungen<br />

im Gehirn hatten und sich damit in einem frühen Alzheimer-Stadium<br />

befanden. Die Wissenschafter wiesen nach, wie<br />

stark die Ablagerungen das Gehirn bereits geschädigt hatten.<br />

Bei einer Demenz ist der Stoff wechsel in den Gedächtnisregionen<br />

des Gehirns verlangsamt.<br />

Einige Senioren hatten jedoch trotz deutlicher Ausfälle noch normale<br />

Ergebnisse in den Demenztests und waren geistig voll auf<br />

der Höhe. Diese Studienteilnehmer konnten eine gute Ausbildung<br />

vorweisen, wie die Forscher herausfanden. Damit belegt die<br />

Studie, dass Bildung einen günstigen Effekt auf die Demenzentwicklung<br />

hat. <br />

DA November 2013<br />

5<br />

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DA4413


APORAMA<br />

© Aletia<br />

Wesentlicher Beitrag<br />

zu Prävention von<br />

Gebärmutterhalskrebs<br />

HPV-Impfung: Ab<br />

Februar 2014 gratis<br />

Gut gegen Grauen Star und Demenz<br />

Cholesterinsenker<br />

Cholesterinsenker sind nicht nur gut für‘s Herz, sondern<br />

reduzieren auch das Risiko, einen grauen Star oder<br />

Demenz zu entwickeln, wie Wissenschafter aus den<br />

USA und Taiwan berichteten. Die Einnahme so genannter<br />

Statine (Cholesterinsenker, die auch entzündungshemmende<br />

Wirkung haben, Anm.) haben bei einer Studie gezeigt, dass<br />

die Gefahr von Grauem Star um 20 Prozent reduziert wurde.<br />

Eine andere Untersuchung wies darauf hin, dass Statine vor<br />

Demenzerkrankungen schützen dürften, wobei höhere Dosierungen<br />

einen ausgeprägteren Effekt haben.<br />

Statine standen in Verdacht, Grauen Star sogar zu verursachen<br />

oder zumindest begünstigen zu können. Jetzt kann offenbar<br />

Entwarnung gegeben werden. Die Metaanalyse umfasst Daten<br />

aus 14 Studien mit 2.399.200 Patienten. Deren Durchschnitts -<br />

alter betrug 61 Jahre, die mittlere Behandlungsdauer 54<br />

Monate. Das Katarakt-Risikos wurde unter Statin- Therapie<br />

um 20 Prozent gesenkt.<br />

Eine taiwanesische Forschergruppe untersuchte den Zusammenhang<br />

zwischen Statin-Einnahme und dem Auftreten von<br />

Demenzerkrankungen. Dabei zeigte sich, dass das Demenz-<br />

Risiko unter Statin-Therapie sinkt. Auch im Falle der Demenz<br />

waren in den vergangenen Jahren Befürchtungen laut geworden,<br />

dass diese unter Statintherapie vermehrt auftreten könnte. <br />

Gesundheitsminister Alois Stöger präsentierte vor kurzem<br />

die nächste Ausbaustufe des nationalen Impfkonzepts.<br />

Mit Februar 2014 können Kinder ab dem vollendeten<br />

neunten Lebensjahr im Rahmen des Schulimpfprogramms gratis<br />

gegen HPV (Humane Papilloma-Viren) geimpft werden. „Wir<br />

haben das Gratis-Kinderimpfprogramm Schritt für Schritt ausgebaut.<br />

Ich bin mir sicher, dass wir mit der Aufnahme der HPV-Impfung<br />

einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Menschen in<br />

Österreich leisten. Wir werden damit Leben retten.“<br />

„Eine HPV-Infektion kann die Ursache für die Entwicklung bösartiger<br />

Tumore sein, darunter Krebsformen im HNO- und Genitalbereich<br />

sowie der häufig genannte Gebärmutterhalskrebs“, erläutert<br />

Dr.in Pamela Rendi-Wagner, Sektionschefin im Gesundheitsministerium.<br />

Bundesminister Stöger weiter: „Dass die HPV-<br />

Impfung eine reine Frauen-Impfung sei, ist längst überholt.<br />

Frauen und Männer erkranken gleichermaßen und müssen daher<br />

auch gleich geschützt werden. Aus diesem Grund wird die HPV-<br />

Impfung auch in Österreich für Mädchen wie Buben kostenlos zur<br />

Verfügung stehen. Damit sind wir Vorreiter in Europa.“ <br />

© Poznyakov<br />

Mit Februar 2014 können Kinder<br />

ab dem vollendeten neunten<br />

Lebensjahr im Rahmen des<br />

Schulimpf programms gratis<br />

gegen HPV (Humane Papilloma-<br />

Viren) geimpft werden.<br />

Thymian –<br />

das »Kuchlkraut«<br />

Bei Atemwegserkrankungen<br />

Unterstützen <strong>Sie</strong><br />

<strong>Ihr</strong> »Kreuz«!<br />

Rückenschmerzen<br />

vorbeugen und<br />

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Leber & Galle<br />

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<strong>Ihr</strong> <strong>Immunsystem</strong>!<br />

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Mexa-Vit C. Und der Tag ist gerettet!<br />

e<br />

November 2013<br />

© S.Borisov<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Medieninhaber: Österr. Apotheker-Verlagsges.m.b.H., 1090 Wien, Spitalgasse 31A, Tel. 01/402 35 88, Fax<br />

01/408 53 55. www.apoverlag.at. Geschäftsführer: Mag. Martin Traxler. Chef redaktion: Mag. Monika Heinrich (mh), DW 26. Redaktion:<br />

Camilla Burstein, Mag. pharm. Claudia Dungl, Dipl.-chem. Michael von der Heuvel, Mag. pharm. Dr. Alfred Klement (DA-Auf<br />

Rezept, Tipps vom Apotheker), Rolf Leicher, Mag. pharm. Irina Schwabegger-Wager, Dr. Thomas Schwingenschlögel, Petra Zacherl<br />

(DA Mutter & Kind, DA Diabetes- News, DA Kids, Kochrezepte). Anzeigen: Alexander Fauland, 0664 33 88 600. Wissenschaftlicher<br />

Fachbeirat: Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Eckhard Beubler, Prof. Dr. Gernot Desoye, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Peter Dittrich, Dr.<br />

Gernot Fischer, Univ.-Prof. Dr. Peter Husslein, Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. Brigitte Kopp, Univ.-<br />

Prof. Dr. Wolfgang Kubelka, Univ.-Prof. DDr. Michael Matejka, Univ.-Prof. Dr. Michael Roden, Univ.-Prof. Dr. Helmut Sinzinger, Univ.-<br />

Prof. Mag. pharm. Dr. Max Wichtl. Anzeigen verkauf, Grafik & Produktion: Afcom – Alexander Fauland Communication, Tel. 01/402<br />

35 55, alexander.fauland@afcom.at, www.afcom.at. Hersteller: NÖ Presse haus. Erscheinungsweise: monatlich.<br />

Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Verbreitung und Vervielfältigung der in dieser Zeitschrift gedruckten Beiträge<br />

sowie die Verwendung für fremdsprachige Ausgaben vor. Nachdruck ist nur unter genauer Quellenangabe gestattet. Namentlich<br />

gezeichnete Artikel geben die ausschließliche Meinung des Autors wieder, die nicht mit der der Redaktion über einstimmen muss.<br />

Die 3. Person sing. masc. ist bei allgemeinen Bezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen und umfasst sowohl die weibliche<br />

als auch die männliche Form. Preise ohne Gewähr.<br />

6 DA November 2013


QUALITÄT AUS IHRER APOTHEKE<br />

Wenn Harnwegsinfekte<br />

immer<br />

wieder kommen…<br />

Frauen allgemein, aber auch Männer im höheren<br />

Alter, neigen zu Harnwegsinfekten.<br />

Meist sind diese Personen alle paar Wochen<br />

betroffen und so besteht oft der verständliche<br />

Wunsch nach pflanzlichen Optionen. Die gute<br />

Nachricht: Jetzt gibt es eine rein pflanzliche<br />

Kombination zur diätetischen Behandlung<br />

von Harnwegsinfekten. <strong>Sie</strong> nutzt die Kraft von<br />

Cranberry, Brunnenkresse und Meerrettich.<br />

RICHTIGER LEBENSSTIL<br />

Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und reichlich<br />

Schlaf sowie die Vitamine C und D unterstützen <strong>Ihr</strong> <strong>Immunsystem</strong>.<br />

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Reinigung nach<br />

dem Stuhlgang nicht in Richtung Scheide, Blasenentleerung<br />

vor und nach dem Sex, sanfte Reinigung der Scheidenregion<br />

mit pH-neutralen Mitteln sind weitere Maßnahmen, um<br />

einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Harnwege zu<br />

erzielen.<br />

PFLANZLICHE UNTERSTÜTZUNG<br />

Gegen Harnwegsinfektionen gibt es natürliche Extrakte<br />

wie etwa aus der Cranberry. Diese Beere ist mit der heimischen<br />

Preiselbeere zwar verwandt, aber nicht ident. Die<br />

Cranberry war schon den Ureinwohnern Nordamerikas für<br />

viele gesundheitliche Wirkungen bekannt. Heute zeigen<br />

mehrere Studien einen positiven Effekt auf die Blase. Die<br />

in den Cranberries vorkommenden Stoffe (Proanthocyanidine/<br />

PAC) erschweren ein Anhaften von Bakterien an der<br />

Blasenschleimhaut.<br />

Es gibt aber noch mehr Pflanzliches: So etwa Brunnenkresse<br />

und Meerrettich! <strong>Sie</strong> sind reich an sogenannten<br />

Senfölglycosiden. Das sind Stoffe, die von den Pflanzen<br />

zur Abwehr gegen Schädlinge produziert werden. Die<br />

Spezial-Extrakte aus Brunnenkresse und Meerrettich haben<br />

somit zusätzlich einen ernährungsphysiologischen<br />

Nutzen.<br />

Sehr wichtig ist es, nur qualitativ hochwertige Präparate<br />

mit standardisierten Extrakten aus der Apotheke zu beziehen.<br />

Lassen <strong>Sie</strong> sich von <strong>Ihr</strong>em Apotheker beraten.<br />

Mehr<br />

als nur<br />

Cranberry<br />

3-fach stark<br />

bei Harnwegsinfekten<br />

Einzigartige Kombination aus Cranberry,<br />

Brunnenkresse & Meerrettich<br />

Erschwert ein Anhaften der Bakterien an der<br />

Blasenschleimhaut (PAC*)<br />

Unterstützt ein funktionierendes <strong>Immunsystem</strong><br />

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Diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.<br />

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Entgeltliche Einschaltung<br />

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ÖSTERREICHISCHER APOTHEKERVERBAND<br />

Gesundheitsreform: Die wichtigen Leistungen der Pharmazie<br />

Sicher und gut beraten:<br />

Die Apotheke schafft’s!<br />

Die kompetente Beratung rund um die Einnahme von Arzneimitteln ist die Kernkompetenz des<br />

Apothekers. Besonders jene Menschen, die chronisch krank sind, brauchen die Hilfe der<br />

Arzneimittelexperten.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO stellte kürzlich fest,<br />

dass über 80 Prozent der Todesfälle<br />

in Europa auf chronische<br />

Krankheiten zurückzuführen sind.<br />

Insbesondere auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Diabetes, Erkrankungen<br />

der Atemwege und Krebs. Tendenz:<br />

steigend.<br />

Entscheidend ist die Begleitung der<br />

Therapie durch den Fachmann. Die<br />

Rolle der Apotheke ist dabei zentral.<br />

Chronisch kranke Patienten werden<br />

in den Apotheken schon heute regelmäßig<br />

und strukturiert betreut. Ohne,<br />

dass die Pharmazeuten dafür extra<br />

Honorare vom Staat bekommen.<br />

Wenn Therapien nicht eingehalten,<br />

Medikamente falsch eingenommen<br />

oder Wechselwirkungen mit anderen<br />

Arzneimitteln unterschätzt werden<br />

– der Apotheker steht als ausgebildeter<br />

Fachmann mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Ohne Verkaufsdruck, sondern mit<br />

einem Versorgungsauftrag. Denn<br />

jedes Medikament, das nicht eingenommen werden muss, ist<br />

ein gutes.<br />

Umgekehrt hilft der sinnvolle<br />

und kontrollierte Einsatz<br />

von Medikamenten, teure<br />

Dr. Christian Müller-Uri<br />

Präsident des <strong>Österreichische</strong>n<br />

Apothekerverbandes<br />

© Franz Neumayr<br />

Übergewicht ist in Österreich eine Volkskrankheit und oft Ursache für chronische<br />

Erkrankungen. Bewusst und gesund lebt man länger! Der Apotheker weiß wie.<br />

Folgekosten wie Spitalsaufenthalte<br />

einzusparen. Darum<br />

ist die Leistung des Apothekers<br />

so wichtig, wenn der<br />

Staat Geld im Gesundheitswesen<br />

sparen will.<br />

Der wichtigste Beitrag der<br />

Apothekerschaft zur laufenden,<br />

großen Gesundheitsreform<br />

heißt daher: beraten,<br />

beraten, beraten.<br />

Als Apotheker weiß ich, wie<br />

wichtig die persönliche Beratung<br />

ist, um gesund zu<br />

bleiben oder gesund zu werden. Unabhängig vom Krankheitsbild<br />

nehmen wir uns für jeden Kunden Zeit.<br />

Bei chronisch kranken Patienten ist unsere Dienstleistung noch<br />

stärker als bisher gefragt. Weil die Zahl der chronisch Kranken<br />

auch in Österreich im Steigen ist.<br />

Beratung ist unser Rezept<br />

Aus österreichweit durchgeführten Pilotprojekten wissen wir, wie<br />

wichtig die strukturierte, also die geordnete und wiederkehrende<br />

Beratung dieser Patientengruppe ist.<br />

Menschen, die fünf und mehr Medikamente täglich einnehmen<br />

müssen, haben einen besonderen Beratungs- und Betreuungs -<br />

bedarf.<br />

Mit unserer Hilfe kommen diese Menschen sicher und besser<br />

durch den Alltag. Unsere Arbeit bedeutet auch, dass diese Patienten<br />

motivierter und zufriedener ihre Therapien einhalten.<br />

<strong>Ihr</strong><br />

Dr. Christian Müller-Uri<br />

Präsident des <strong>Österreichische</strong>n Apothekerverbandes<br />

© Franz Neumayr<br />

8 DA November 2013


APORAMA<br />

Für trockene Haut<br />

Pflegeeffekt durch<br />

Urea<br />

Jeder Fünfte neigt zu trockener Haut (Xerodermie), Tendenz<br />

steigend. Die trockene Luft in geheizten oder klimatisierten<br />

Räumen oder die trockene Außenluft in der kalten Jahreszeit<br />

machen dieser Haut im Winter besonders häufig Probleme.<br />

Dabei ist nicht nur die Gesichtshaut betroffen, auch die Haut am<br />

Körper wird im Winter trockener. Dicke Kleidung, die durch Reibung<br />

Reizungen verursachen kann, das heiße Wannenbad oder die<br />

Dusche zum Aufwärmen trocknen schon junge Haut aus, während<br />

die nachlassende hauteigene Lipidproduktion in höherem Alter zu<br />

trockener Altershaut führt. Die Ursache der trockenen Haut liegt<br />

in einer Störung der Barrierefunktion der Hornschicht. Diese<br />

schützt die Haut wie eine Mauer vor Feuchtigkeitsverlust und<br />

dem Eindringen von Krankheitserregern und Fremdstoffen. Ist die<br />

Barriere gestört, kommt es zum Verlust von Feuchtigkeit und den<br />

typischen Beschwerden wie Spannungsgefühlen, Schüppchenbildung<br />

und Juckreiz. Ohne die richtige Pflege kann es dann schnell<br />

zu Hauteinrissen und schließlich der Ausbildung eines Austrocknungsekzems<br />

kommen. Eine wirksame und gut verträgliche<br />

Pflege gegen trockene Haut beugt deshalb der Entwicklung von<br />

Hauterkrankungen vor und ist ein wichtiger Teil der modernen<br />

Präventionsmedizin. <br />

© Valua Vitaly<br />

DA November 2013<br />

9


Ein österreichisches Unternehmen<br />

seit über 40 Jahren<br />

Mitteilungsheft: Leider hat Lukas…<br />

Niki Glattauer 22,00<br />

2013 Verlag Kremayr & Scheriau<br />

ISBN 978-3-218-00881-5<br />

Niki Glattauer gelingt mit seinem neuen Buch<br />

„Mitteilungsheft: Leider hat Lukas...“ eine aberwitzige<br />

Satire auf die Schule von heute. Lukas ist 13, pubertär<br />

und rebelliert – eigentlich alles ganz normal. Der Leser<br />

wird auf eine unterhaltsame Reise durch den Schulalltag<br />

des Schülers eingeladen, wo eine stetig andauernde<br />

Schlacht zwischen Lukas, Lehrern und seinen Eltern<br />

ausgetragen wird. Austragungsort für diverse<br />

Schlachten ist das Mitteilungsheft. Lukas Mutter und die<br />

Lehrer bieten sich wahnsinnig lustige und geistreiche,<br />

verbale Schlachten.<br />

Kompetenz und Erfahrung<br />

online und in unserer Buchhandlung<br />

F<br />

Daniel Kehlmann 23,60<br />

Das größere Wunder<br />

Thomas Glavinic 23,60<br />

2013 Verlag Hanser<br />

ISBN 978-3-446-24332-3<br />

Jonas wächst bei seinem besten Freund Werner auf,<br />

dessen Familie in allerlei dubiose Machenschaften verwickelt<br />

ist. Später fängt er an, die Welt zu durchwandern,<br />

rastlos fährt er von einer Stadt in die nächste,<br />

kauft eine heruntergekommene Wohnung in Rom, lässt<br />

sich ein fünfstöckiges Baumhaus bauen und eine ganze<br />

Insel einrichten. Bis er eines Tages Marie trifft.<br />

2013 Rowohlt Verlag<br />

ISBN 978-3-498-03544-0<br />

Es ist der Sommer vor der Wirtschaftskrise. Martin<br />

Friedland, katholischer Priester ohne Glauben, übergewichtig,<br />

weil immer hungrig, trifft sich mit seinem<br />

Halbbruder Eric zum Essen. Der hochverschuldete, mit<br />

einem Bein im Gefängnis stehende Finanzberater hat<br />

unheimliche Visionen, teilt davon jedoch keinem etwas<br />

mit. Schattenhafte Männer, sogar zwei Kinder, warnen<br />

ihn vor etwas, nur: Gelten diese Warnungen wirklich ihm,<br />

oder ist etwa sein Zwillingsbruder Iwan gemeint, der<br />

Kunstkenner und Ästhet, der ihm zum Verwechseln ähnlich<br />

sieht? Schon nimmt das Unheil seinen Lauf…<br />

Polivka hat einen Traum<br />

Stefan Slupetzky 20,60<br />

2013 Verlag Kindler<br />

ISBN 978-3-463-40080-8<br />

Für den verschrobenen Wiener Bezirksinspektor Polivka<br />

steht von Anfang an fest: Der Mann, der sich infolge einer<br />

Notbremsung in einem Zugwaggon den Hals gebrochen<br />

haben soll, ist tatsächlich brutal ermordet worden. Dass<br />

die einzige Zeugin, eine – wie Polivka findet, bezaubernde!<br />

– Französin, noch vor ihrer Vernehmung die Flucht<br />

ergreift, kann ihn in seiner Meinung nur bestärken.<br />

Sind Frauen die besseren Mörder?<br />

Sigrun Roßmanith 22,95<br />

2013 Amalthea Verlag<br />

ISBN 978-3-85002-843-1<br />

Eine betrogene Frau, die ihren Partner innig küsst und ihm<br />

eine Zyankalikapsel in den Mund schiebt.<br />

Eine Köchin, die ihren Peiniger mit einer Hundeleine erdrosseln<br />

will.<br />

Eine Mörderin, die das Blut des erschossenen Liebhabers<br />

aufwischt, dann duscht, sich schminkt, ins Bett zu ihrem<br />

neuen Geliebten kriecht und ungemein guten Sex mit ihm<br />

hat.<br />

Die Mordgeschichten, mit denen sich Dr. Sigrun Roßmanith<br />

beschäftigt, sind filmreif. Aber wahr. Als Gerichtspsychiaterin<br />

hat sie mehr als 3.000 Fälle untersucht.<br />

Spitalgasse<br />

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Wien<br />

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Herzinfarkt-Patienten<br />

Bauchfett erhöht das<br />

Sterblichkeitsrisiko<br />

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3. integrierter Komfort-Hebesitz<br />

Patienten müssen nach einem Herzinfarkt vor allem ihr Bauchfett reduzieren. Wie eine<br />

französische Studie zeigte, erhöht viel Bauchfett das langfristige Sterblichkeitsrisiko<br />

von Menschen nach einem überstandenen Herzinfarkt erheblich. Betroffene sollen<br />

nach einem Infarkt dringend ihren Lebensstil ändern.<br />

„Zum Zeitpunkt des Herzinfarkts ist die unmittelbare Sterblichkeit bei übergewichtigen Patienten<br />

niedriger, ein in der Intensivmedizin bekanntes Phänomen, das als Adipositas-Paradoxon<br />

beschrieben wird“, erklärte Prof. Tabassome Simon vom Hospital St. Antoine. Über<br />

die Langzeiteffekte von Übergewicht und insbesondere von Bauchfett auf die Herzinfarkt-<br />

Sterblichkeit war bisher allerdings wenig bekannt.<br />

Die aktuelle Studie analysierte die Daten von 3.670 Herzinfarkt-Patienten in Bezug auf Fünf-<br />

Jahresmortalität, Body-Mass-Index (BMI) und Bauchumfang. Die Sterblichkeit nach fünf<br />

Jahren war bei untergewichtigen Patienten mit einem BMI von weniger als 22 am höchsten<br />

(plus 41 Prozent) und bei Herzinfarkt-Überlebenden mit einem BMI zwischen 25 und 35<br />

(Übergewicht bis leichte Adipositas) am niedrigsten. Patienten mit starker Fettleibigkeit<br />

(BMI über 35) hatten ebenso eine deutlich erhöhte Fünf-Jahres-Mortalität (plus 65 Prozent)<br />

wie Patienten mit einem großen Bauchumfang von mehr als 100 cm bei Frauen bzw. mehr<br />

als 115 cm bei Männern.<br />

„Ausgeprägtes Bauchfett, schwere Adipositas, aber auch Untergewicht sind besonders<br />

wichtige Risikofaktoren für die Langzeitsterblichkeit nach Herzinfarkt“, so Otmar Pachinger<br />

von der Med Uni Innsbruck. Weder zu dünn noch zu dick zu sein ist günstig, aber besonders<br />

ungünstig ist ein großer Bauchumfang.<br />

DA GEWINNSPIEL<br />

»Liebesglück und Beerenkipferl«<br />

Karla Fischer ist hübsch, clever und zielstrebig. Ideale Voraussetzungen,<br />

um in der PR-Welt Karriere zu machen. Und<br />

tatsächlich: Karla wird befördert – allerdings geradewegs<br />

vor die Tür. Und es kommt noch dicker: Das Arbeitsamt vermittelt<br />

sie nach Hinter-Russbach, quasi ans Ende der Welt,<br />

zur Schuhmanufaktur Gosauer…<br />

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„Liebesglück und Beerenkipferl“. Von Fanny Schönau. Verlag Goldmann, ISBN:<br />

978-3-442-48011-1, € 10,30.<br />

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TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Es droht wieder ein<br />

Vitamin D-Mangel<br />

Bekanntlich wird in der Haut unter dem Einfluss von<br />

Sonnen licht aus den Vitamin D-Vorstufen das biologisch<br />

aktive Vitamin D3 gebildet. Mit der täglichen Nahrung<br />

gelangen nur rund 100 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D in<br />

den Organismus. Diese reichen im Winter nicht aus, um den täglichen<br />

Bedarf eines gesunden Erwachsenen von etwa 600 bis 800 IE<br />

zu decken. Von der Europäischen Ernährungsagentur in Parma<br />

wird übrigens eine Tageshöchstmenge für Ernährungszwecke von<br />

4.000 IE empfohlen. Vitamin D-Dosierungen von 800 bis 2.000 IE<br />

sind medizinischen Anwendungen wie z.B. der Osteoporose oder<br />

der Verbesserung der muskulären Balance und Sturzprophylaxe<br />

vorbehalten. Die Maximaldosen im Ausnahmefall gehen sogar<br />

in die Richtung bis 100.000 IE/Tag. Zum Vergleich: der<br />

menschliche Körper produziert an einem hellen Sommertag bis zu<br />

10.000 IE!<br />

© andreiuk88<br />

TIPP: Bei älteren Personen (≥ 65 Jahre) sollte eine tägliche Zufuhr<br />

von mindestens 800 IE (20 μg) Vitamin D angestrebt werden,<br />

weil diese Dosis in Interventionsstudien das Risiko für Gang -<br />

unsicherheit, Stürze, Frakturen und vorzeitigen Tod mit über -<br />

zeugender bzw. sehr wahrscheinlicher Beweiskraft verringert.<br />

Außerdem werden damit bei 90 bis 95 % der Älteren die Vitamin<br />

D-Sollspiegel erreicht, ohne dass dabei nennenswerte Risiken<br />

oder Nebenwirkungen zu erwarten sind. Vergiftungen sind bei<br />

länger eingenommenen täglichen Vitamin D-Dosen von über<br />

40.000 IE bzw. Einzeldosen von mehr als 300.000 IE beschrieben<br />

worden. Schwäche, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Übelkeit,<br />

Verstopfung, Knochenschmerzen oder ein Metallgeschmack<br />

gelten als Anzeichen dafür. <br />

Codeinwirkung und Genetik<br />

Die Genetik eröffnet heute der Medizin absolut neue Möglichkeiten. Schon lange ist z.B. bekannt, dass manche Menschen auf<br />

das selbe Arzneimittel mehr, andere aber weniger ansprechen. Sehr oft ist die unterschiedliche genetische Ausstattung dafür<br />

verantwortlich. Diese Über- oder Unterausstattung mit bestimmten Enzymen ist genetisch angeboren und ändert sich im Laufe<br />

des Lebens nicht. Entsprechende Tests ermöglichen nun vor einer Behandlung die Erfolgschancen und das Risiko einzelner Präparate<br />

abzuklären. Das erspart Kosten und nebenwirkungsreiche Therapieversuche. Von den 30.000 Genen des Menschen sind im Wesentlichen<br />

nur rund 31 an Umwandlung und Abbau von Arzneistoffen beteiligt. Kennt man sie, kann die Wirkstoffauswahl und Dosierung<br />

angepasst werden. Wie wichtig das sein kann, zeigt sich beim Codein, einem rezeptpflichtigen Husten- und Schmerzmittel.<br />

TIPP: Codein wird im Körper von Enzymen zum eigentlich schmerzstillenden Morphin umgebaut. Es gibt Menschen, die – genetisch<br />

bedingt (poor metabolizer) – eine unzureichende Enzymausstattung besitzen und bei denen Codein als Schmerzmittel daher nicht<br />

wirkt. Umgekehrt entstehen bei jenen mit einer überproportionalen Enzymausstattung (ultra rapid metabolizer) sehr rasch große Morphinmengen.<br />

Bei Kindern ist dies gefährlich, weil Morphin dosisabhängig die Atmung unterdrückt. Drei aktuelle Todesfälle haben<br />

die internationale Arzneimittelbehörde EMA auf den Plan gerufen und zur Einschränkung der Codein-Anwendung bei Kindern bzw.<br />

Jugendlichen unter 18 Jahren geführt. Derzeit ist in Deutschland schon ein Gentest erhältlich, mit dem bei solchen Problemwirkstoffen<br />

die Wirksamkeit bzw. Nebenwirkungen abgeschätzt werden können.<br />

<br />

12 DA November 2013


TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Schilddrüsenerkrankungen<br />

behandeln<br />

Die Schilddrüse ist eine kleine hormonbildende<br />

Drüse und sitzt in der Nähe<br />

des Kehlkopfs. Die von ihr gebildeten<br />

Schilddrüsenhormone (Thyroxine) steuern<br />

hauptsächlich den Stoffwechsel, das Nervensystem<br />

und den Blutkreislauf. Herrscht ein<br />

Hormonmangel, treten Müdigkeit, Depression,<br />

Kälteempfindlichkeit und Konzentra -<br />

tionsstörung auf. Ein Überschuss an Thyroxin<br />

verursacht das Gegenteil, sorgt also für<br />

eine Aktivierung der Körperfunktionen und<br />

erhöht die Körpertemperatur. Bei Karzinomverdacht<br />

wird die Schilddrüse entfernt und<br />

die lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone<br />

müssen dann als Medikament zugeführt<br />

werden. Entsprechende Präparate sind im<br />

Handel (Wirkstoff »L-Thyroxin«). Schon<br />

Bruchteile eines Milligramms täglich reichen<br />

aus. Allerdings kann eine gleichzeitig eingenommene<br />

Mahlzeit die Aufnahme von L-<br />

Thyroxin aus dem Darm verringern.<br />

TIPP: Die Nüchterneinnahme von L-Thyroxin<br />

sorgt für gute Resorption und sichert<br />

die gleichmäßige Wirksamkeit jeder einzelnen<br />

Tablette. Als Voraussetzung dafür wird<br />

im Allgemeinen ein Einnahmezeitpunkt<br />

mindestens 30 min. vor dem Frühstück mit<br />

stillem Wasser (kein Mineralwasser) empfohlen.<br />

Dieser Abstand ist besonders dann<br />

einzuhalten, wenn man zum Frühstück gerne<br />

Müsli und Milchprodukte konsumiert, da<br />

diese einen hohen Kalziumgehalt aufweisen<br />

und Kalzium die Thyroxin-Aufnahme<br />

hemmt. Manche Menschen bevorzugen eine<br />

abendliche Einnahme ihres Schilddrüsenhormon-Präparates.<br />

<strong>Sie</strong> müssen es ebenfalls<br />

mindestens 30 min. vor dem Abendessen<br />

schlucken. Haben sie das vergessen oder<br />

sind sie nicht dazu gekommen, dann soll die<br />

Einnahme im Zeitabstand von mindestens<br />

2 Stunden nach der Mahlzeit erfolgen, also<br />

z.B. vor dem Schlafen gehen. <br />

© Bork


ERNÄHRUNG<br />

Schluss mit Leberkäse<br />

und Co.<br />

© Ermolaev Alexander<br />

Gesundes<br />

Schulbuffet<br />

Die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung<br />

bei Kindern und Jugendlichen ist unbestritten.<br />

Die Wirklichkeit schaut leider oft anders aus:<br />

Fettes und Süßes stehen auf dem Buffetplan.<br />

Unser Gehirn funktioniert biochemisch. Es gewinnt<br />

aus Nährstoffen Energie und bildet Botenstoffe.<br />

Fehlen Wasser und Nährstoffe, sind<br />

Schüler unaufmerksamer, langsamer, müder.<br />

AUTORIN: CAMILLA BURSTEIN<br />

Jamie Oliver, Johann Lafer – Europas Starköche haben bereits<br />

die Wichtigkeit eines gesunden Schulbuffets erkannt. Oliver<br />

und Lafer machen in ihren Heimatländern Kampagnen für<br />

ein besseres Essen in Schulen – denn Kinder sollen nicht nur satt<br />

werden, sondern auch etwas über Ernährung lernen.<br />

In der Schule wird gelernt, gespielt, gegessen. Wer Leistungen erbringen<br />

soll, muss sich entsprechend gut und gesund ernähren. In<br />

der Vermittlung eines ausgewogenen Essverhaltens übernehmen<br />

Schulen eine immer wichtigere Funktion.<br />

Regelmäßiges Essen ist für Schüler besonders wichtig, da ihre Energiereserven<br />

schneller verbraucht sind als die von Erwachsenen.<br />

Schüler suchen beim Schulbuffet oft einfach rasche Energie.<br />

Welche fatalen Folgen ein falsches Essverhalten haben kann,<br />

zeigen aktuelle Statistiken.<br />

Übergewicht im Kindes- und Jugendalter ist ein dramatisch zunehmendes<br />

Gesundheitsproblem. Jedes vierte bis fünfte Kind ist<br />

zu dick. Viele Zivilisationskrankheiten wie z. B. Diabetes resultieren<br />

aus Verhaltensweisen, die im Jugendalter gelernt wurden. Da<br />

Kinder die meiste Zeit des Tages in der Schule verbringen, sollte<br />

hier ein Gesundheitsbewusstsein vermittelt werden. Das ideale<br />

Angebot des Schulbuffets wären kleine Imbisse, Snacks und Getränke,<br />

die einen wichtigen Beitrag zur Nährstoffversorgung der<br />

Schülerinnen und Schüler liefern und die Aufmerksamkeit und<br />

Konzentrationsfähigkeit im Unterricht fördern.<br />

Wichtige Bestandteile<br />

eines gesunden Schulbuffets<br />

● Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind die ideale leichte<br />

Zwischenmahlzeit in der Schule. Auch Kinder und Jugendliche<br />

sollten täglich fünf Portionen Obst und Gemüse essen. Die enthal-<br />

14 DA November 2013


tenen Vitamine und Mineralstoffe unterstützen die Leistungsfähigkeit<br />

in der Schule.<br />

● Gute Durststiller: Der Körper braucht täglich ca. zwei Liter<br />

Flüssigkeit als Transportmittel, für die Verdauung, für die Haut<br />

und für die Regelung des Wärmehaushaltes. Aber auch unser Gehirn<br />

braucht sehr viel Flüssigkeit. Un- bzw. wenig gesüßte Getränke<br />

wie Wasser, Tees und verdünnte Fruchtsäfte sind die besten<br />

Durststiller. Ein Flüssigkeitsmangel führt zu Müdigkeit, Schwindel<br />

und Kopfschmerzen. Schüler sollten trinken bevor sie durstig<br />

werden – Durst ist immer ein Signal, dass bereits ein Flüssigkeitsdefizit<br />

besteht.<br />

● Getreide: Getreideprodukte sättigen lange und versorgen Körper<br />

und Gehirn kontinuierlich mit Energie. Zur Jause vom Schulbuffet<br />

eignen sich z.B. Brot, Weckerl, Müsli und zuckerarme<br />

Mehlspeisen. Produkte mit hohem Schrot- und Kornanteil enthalten<br />

mehr Mineral- und Ballaststoffe und Vitamine. Weißmehlprodukte<br />

sollten die Ausnahme sein.<br />

● Milch: Milch und Milchprodukte enthalten wertvolle Inhaltsstoffe<br />

wie Kalzium und Eiweiß. Kalzium etwa ist besonders wichtig<br />

für das Knochenwachstum. Buttermilch und Joghurt sind<br />

leichte, bekömmliche Zwischenmahlzeiten in der Schule.<br />

● Gesunder Belag: Aufstriche und andere Beläge sollten<br />

möglichst fettarm sein. Nicht empfehlenswert sind z.B. Mar -<br />

garineaufstriche, fette Würste wie Salami oder Extrawurst. Das<br />

gesunde Schulbuffet bietet zum Beispiel fettarme Topfen -<br />

aufstriche mit Gemüse oder fettarmen Schinken.<br />

● Alternative Süßigkeiten: Natürlich darf am Schulbuffet Süßes<br />

nicht fehlen – alternative Süßigkeiten wie Trockenfrüchte, Studentenfutter<br />

und Müsliriegel ohne oder zumindest mit wenig<br />

Zucker sind gefragt. Diese gesünderen Naschereien stillen das<br />

Verlangen nach Süßem – gleichzeitig werden Vitamine und Ballaststoffe<br />

getankt.<br />

● Rücksicht auf Unverträglichkeiten: Das Schulbuffet sollte<br />

idealerweise auch milch-, laktose- beziehungsweise glutenfreie<br />

Produkte bereitstellen sowie Produkte auf Soja- bzw. Getreide -<br />

basis anbieten.<br />

AUCH IN ÖSTERREICH ERHÄLTLICH:<br />

Besonderheiten kindgerechter Ernährung<br />

Kinder brauchen mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt<br />

und können im Gegensatz zu Erwachsenen Zeitspannen zwischen<br />

den Mahlzeiten schlechter überbrücken. Aber auch die richtige<br />

»Aufmachung« der Speisen ist für Kinder wichtig:<br />

● Altersgerechte Portionen (z.B. Apfelspalten, statt eines ganzen<br />

Apfels), Mahlzeiten in Handgröße<br />

● Kinder lieben Buntes, Knackiges<br />

● Kinder mögen gelbes und rotes Gemüse mehr als grünes<br />

● Kinder lieben Süßes, Salatdressings sollten nicht zu sauer sein<br />

Aber nicht nur die Verbesserung des Schulessens erzieht Schüler<br />

zu einem gesünderen Essverhalten – nur durch die Einbindung<br />

von Schülerrn, Lehrern und Eltern kann eine hohe Akzeptanz<br />

und Nachhaltigkeit erreicht werden. Dabei sollte nicht auf aus -<br />

reichend Bewegung vergessen werden – denn unser Lebensstil<br />

und unsere (urbane) Umgebung führen dazu, dass wir uns sowohl<br />

in der Schule, in der Arbeit als auch in der Freizeit immer weniger<br />

bewegen.<br />

Durch eine passive, häusliche Lebensgestaltung und eine einseitige<br />

Ernährung zuhause währen die Effekte eines gesunden Schulbuffets<br />

nicht lange.<br />

Die Einbeziehung der Eltern ermöglicht es, dass Verhaltensänderungen<br />

nicht nur in der Schule greifen, sondern sich auch auf den<br />

Alltag ausweiten. <br />

DA November 2013<br />

15


ATEMWEGE<br />

© Ilya Andriyanov<br />

Für die Entwicklung einer Asthma-Erkrankung<br />

Bedeutung von Allergien<br />

In Österreich leiden rund 12 Prozent der Bevölkerung an Asthma, im Kindesalter stellt Asthma bereits<br />

die häufigste chronische Erkrankung dar. Zugenommen hat auch die Häufigkeit von Allergien,<br />

weltweit leiden 300 bis 500 Millionen Menschen an allergischem Schnupfen, davon 200 Millionen<br />

zusätzlich an allergischem Asthma. Umgekehrt leiden mehr als 80 Prozent der Patienten mit allergischem<br />

Asthma auch an einer allergischen Rhinitis, Tendenz steigend. Dieser »Etagenwechsel«<br />

kann durch adäquate, rechtzeitige Therapie verhindert bzw. hinausgezögert werden.<br />

Allergien haben sich in den letzten Jahren rasch und weit verbreitet.<br />

Rund 2,5 Millionen Österreicher leiden an Überempfindlichkeiten<br />

des <strong>Immunsystem</strong>s gegen Eiweißstoffe in<br />

Pollen, Nahrungsmitteln oder im Fell von Haustieren. Obwohl<br />

die Allergieauslöser harmlos sind, entstehen im Organismus des<br />

Allergikers Abwehrreaktionen, die sich in den aller meisten Fällen<br />

in Form einer allergischen Rhinitis bemerkbar machen. Bis zu 40<br />

Prozent der nichtbehandelten Patienten mit allergischem Schnupfen<br />

entwickeln innerhalb von fünf bis 15 Jahren Asthma.<br />

„Viele Patienten nehmen allergische Reaktionen nach wie vor<br />

nicht ernst und suchen oft erst mit ausgeprägten Symptomen und<br />

bei starkem Leidensdruck einen Arzt auf. Eine exakte, ausführliche<br />

Diagnose der Allergie, bestehend aus gründlicher Anamnese,<br />

Prick-/Hauttest und Blutuntersuchung, ermöglicht eine optimales<br />

Management. Je früher eine Allergie diagnostiziert und adäquat<br />

behandelt wird, desto höher die Chance, einer Asthmaentwicklung<br />

vorzubeugen“, schildert Prim. Priv.-Doz. Dr. Fritz Horak,<br />

Leiter des Allergie-Zentrums Wien-West.<br />

Bei rund 40 Prozent der Patienten weitet sich die allergische Erkrankung<br />

auf die unteren Atemwege aus und führt zu Asthma<br />

bronchiale, allerdings werden die entsprechenden Asthma-<br />

Symptome oft längere Zeit nicht als solche erkannt. Allergiker, die<br />

zusätzlich zu den Symptomen ihrer allergischen Rhinitis Husten,<br />

Atembeschwerden, pfeifende Geräusche beim Luftholen beobachten<br />

oder Druck auf der Lunge verspüren, sollten daher dringend<br />

in Hinblick auf Asthma untersucht werden.<br />

16 DA November 2013


Viele Beschwerden werden bereits<br />

im Kindesalter geäußert<br />

Mittlerweile leiden bereits 10 Prozent der österreichischen Kinder<br />

im Volksschulalter an allergischem Asthma. Als Ursache dafür<br />

steht einerseits eine frühe Sensibilisierung (im ersten Lebensjahr)<br />

gegen Nahrungsmittel im Vordergrund, die das Risiko einer<br />

chronischen Atemwegserkrankung wie Asthma vierfach erhöht.<br />

Andererseits wirken sich ganzjährige Allergene wie Hausstaubmilben<br />

und Tierhaare bei einer Sensibilisierung in den ersten drei<br />

Lebensjahren mit einer schlechteren Lungenfunktion im späteren<br />

Kindesalter aus. Die Bereitschaft für Allergien ist auch genetisch<br />

veranlagt: Sind beide Eltern Allergiker, beträgt das Risiko für<br />

das Kind zwischen 60 und 80 Prozent, ist nur ein Elternteil allergisch,<br />

liegt das Risiko bei 20 bis 40 Prozent. Experten fordern systematische<br />

Diagnosen und konsequente Therapien insbesondere<br />

für Kinder mit Allergien und Asthma. Bei einem diagnostizierten<br />

Asthma ist eine frühzeitige entzündungshemmende Therapie für<br />

die Asthmakontrolle oft entscheidend. Während der Pollensaison<br />

ist daher eine erhöhte Wachsamkeit von Asthmapatienten und<br />

deren behandelnden Ärzten nötig, da manchmal eine zusätzliche<br />

Medikation notwendig ist.<br />

Asthma als Berufskrankheit<br />

Beruf und Atemwegserkrankung stehen häufig in enger Wechselwirkung.<br />

Bei bereits bestehenden Beschwerden oder Erkrankungen<br />

ist es besonders wichtig, möglichst keinen Beruf zu wählen,<br />

der diesbezüglich negative Auswirkungen haben kann. Der ausgeübte<br />

Beruf bzw. das Berufsumfeld können auch zum Auslöser<br />

von Asthma werden.<br />

„Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen liegt die Ursache<br />

des Asthmas in beruflich bedingten Einflüssen. In diesem Fall ist<br />

es wichtig, die Beschwerden medizinisch abzuklären und zu behandeln,<br />

um einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes<br />

entgegenzuwirken. Falls eine Veränderung der Arbeitstechniken<br />

und -stoffe möglich ist, sollte dies erfolgen“, erklärt Medizinalrätin<br />

Dr. Elisabeth Zehetner, Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde.<br />

Typische Auslöser berufsbedingten Asthmas sind Mehlstauballergien<br />

(Bäcker), Pflegemittelallergien (Friseur), Allergien gegen<br />

Farb- oder Lösungsmittel (Arbeiter in der Druckerei) oder Holzstauballergien<br />

(Tischler). Oft liegt dem berufsbedingten Asthma<br />

auch eine Reizung der Bronchien durch bestimmte chemische<br />

Stoffe wie Stickstoffdioxide, Schwefeldioxide, Metallsalze,<br />

Staub, Kunststoffe und Chemikalien zugrunde. Auch eine starke<br />

körperliche Beanspruchung kann je nach Schweregrad bedenklich<br />

sein.<br />

Die Folgen einer ungeeigneten Berufswahl können die Zunahme<br />

der Beschwerden, ein erhöhter Bedarf an Medikamenten und<br />

möglicherweise auch gesundheitliche Schäden sein. Die Prognose<br />

des Berufsasthmas ist oft ungünstig. Bei etwa 70 Prozent der<br />

Patienten kommt es weiterhin zu Beschwerden, obwohl sie nicht<br />

mehr dem verursachenden Stoff ausgesetzt sind. Vielfach bleibt<br />

eine unspezifische Atemwegsüberempfindlichkeit bestehen. In<br />

besonders schweren Fällen ist dann ein Berufswechsel unumgänglich,<br />

der aber oft eine große psychische, zeitliche und wirtschaftliche<br />

Belastung darstellt. Wichtig ist jedenfalls, die rechtund<br />

frühzeitige Diagnostik und Begleitung durch Spezialisten. Erster<br />

Ansprechpartner ist der Lungenfacharzt mit allergologischer<br />

und arbeitsmedizinischer Orientierung. <br />

DA November 2013<br />

17


BEWEGUNGSAPPARAT<br />

© Sebastian Kaulitzki<br />

Ergonomie<br />

Sitzen <strong>Sie</strong> gut?<br />

Wer im Büro arbeitet, verbringt die meiste Zeit im Sitzen. Ein Grund für Rücken-, Schulter- und<br />

Nackenschmerzen. Ein Grund für Arztbesuche und Fehlzeiten. Selbst jüngere Personen sind von<br />

Rückenproblemen nicht verschont, und die Zahl der Betroffenen steigt ständig.<br />

AUTOR: ROLF LEICHER<br />

Bei den meisten Menschen sieht die Bilanz eines Arbeitstages<br />

so aus: Der Tag beginnt mit 30 Minuten beim Frühstück.<br />

Es folgen etwa 45 Minuten sitzend in Bus, Bahn<br />

oder im Auto. Im Büro sitzt man einschließlich Mittagspause ca.<br />

sechs Stunden. Die Rückfahrt erfordert wieder 45 Minuten Sitzen<br />

und nach 45 Minuten Abendessen und Ausruhen folgen weitere<br />

2,5 Stunden, die mit Fernsehen oder Zeitung lesen ausgefüllt<br />

sind. Wiederum Tätigkeiten, die sitzend ausgeübt werden. Das<br />

sind immerhin zwei Drittel der Zeit, die man sitzend verbringt.<br />

Sitzen <strong>Sie</strong> richtig?<br />

Wer sitzt, entlastet seinen Kreislauf und reduziert den Energiebedarf.<br />

Diesen Vorteilen stehen allerdings auch gewisse Nachteile<br />

gegenüber. So führt das lang andauernde Sitzen zu einer Erschlaffung<br />

der Bauchmuskulatur (Sitzbauch) und zur Entwicklung des<br />

Rundrückens. Das nach vorn gebeugte Sitzen ist außerdem für die<br />

inneren Organe, insbesondere für die Verdauungs- und Atmungsorgane,<br />

ungünstig. Das größte Problem hat der Mitarbeiter allerdings<br />

mit seiner Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur, die<br />

beim Sitzen nicht entlastet, sondern sogar<br />

in besonderer Weise belastet werden.<br />

Ein ergonomisch richtiger Bürosessel nützt<br />

wenig, wenn man falsch darauf sitzt.<br />

Tatsächlich sieht man an vielen Arbeitsplätzen,<br />

dass die Sitzhöhe falsch eingestellt<br />

ist, die Verstellmöglichkeiten nicht<br />

genutzt werden.<br />

Beim Sitzen müssen die Oberschenkel im<br />

rechten Winkel zu den Unterschenkeln<br />

Rolf Leicher<br />

sein, die Füße stehen also unter der Arbeitsplatte,<br />

nicht unter der Sitzfläche. Die Füße sollten dabei 30<br />

bis 50 cm auseinander stehen und keinesfalls überkreuzt werden.<br />

Bei Stühlen mit verstellbarer Rückenlehne soll die Rückenstütze<br />

so eingestellt werden, dass sie auch bei vorgeneigtem Rumpf den<br />

unteren Teil des Rückens abstützt. Eine Sitzhaltung auf der Vorderkante<br />

der Sitzfläche sollte unter allen Umständen vermieden<br />

werden. Die Ursache dieser Sitzhaltung ist die falsche Einstellung<br />

der Sitzhöhe.<br />

18 DA November 2013


Checkliste: So wird’s gemacht Ja Nein<br />

1. Nutzen <strong>Sie</strong> jede Gelegenheit, um<br />

im Büro vom Sessel aufzustehen? ❒ ❒<br />

2. Führen <strong>Sie</strong> Telefonate im Stehen? ❒ ❒<br />

3. Benutzen <strong>Sie</strong> die ganze<br />

Sitzfläche des Sessels? ❒ ❒<br />

4. Sitzen <strong>Sie</strong> möglichst aufrecht? ❒ ❒<br />

5. Verlagern <strong>Sie</strong> das Gewicht des<br />

Gesäßes ab und zu? ❒ ❒<br />

6. Ist die Sitzhöhe des Sessels richtig<br />

für <strong>Ihr</strong>e Körpergröße? ❒ ❒<br />

7. Sind die Oberschenkel im rechten<br />

Winkel zum Unterschenkel? ❒ ❒<br />

8. Stehen <strong>Sie</strong> möglichst oft auf? ❒ ❒<br />

9. Laufen <strong>Sie</strong> die Treppe statt den<br />

Lift zu nutzen? ❒ ❒<br />

10. Trinken <strong>Sie</strong> <strong>Ihr</strong>en Kaffee<br />

möglichst an einem Stehtisch? ❒ ❒<br />

Haben 10 Mal Ja angekreuzt? Super!<br />

Dynamisches Sitzen<br />

Ideal ist der häufige Wechsel zwischen rechter und linker Verlagerung<br />

der Sitzhaltung oder anders ausgedrückt: das dynamische<br />

Sitzen. Durch häufig wechselnde Gewichtsverlagerung wird vor<br />

allem die Belastung der Wirbelsäule erheblich reduziert und eine<br />

aktive Vorbeugung für leidige Rückenprobleme gewährleistet.<br />

Aufrechtes Sitzen ist auch auf normalen Bürosesseln mit verstellbarer<br />

Höhe möglich. Sitzbälle können auf keinen Fall einen<br />

ergonomischen Schreibtischsessel ersetzen, sondern allenfalls als<br />

zeitlich befristete Alternative im Sinne eines »Trainingsgerätes«<br />

gebraucht werden. Es ist zwar umständlich, aber sinnvoll, wenn je<br />

nach Köpergröße der Bürosessel auf den Nutzer eingestellt ist.<br />

Sitzgewohnheiten ändern<br />

Das heißt vor allem: Nicht auf die Kante vorrutschen und mit<br />

krummem Rücken über den Tisch beugen. Der Rücken muss<br />

Kontakt zur Lehnen haben, die Lendenwirbelsäule – das »Kreuz«<br />

– senkrecht zur Sitzfläche stehen. Versuchen <strong>Sie</strong> überall, wo <strong>Sie</strong><br />

sitzen, die Sitzgewohnheiten zu ändern – im Bus, im Auto, im<br />

Büro oder zu Hause. Die aufrechte Sitzhaltung ist zwar anstrengend,<br />

muss aber zur festen Gewohnheit werden: Ganz bewusst<br />

den Rücken aufrichten und die Schultern zurücknehmen. Diese<br />

neue Gewohnheit wird schnell vergessen, deshalb sollte man sich<br />

untereinander immer wieder daran erinnern. Auf dem weichen<br />

Sofa lümmeln ist kurzzeitig in Ordnung, aber der Rücken mag das<br />

auf Dauer überhaupt nicht. Gesundheitsprävention findet auch<br />

beim Sitzen vor dem Fernseher statt.<br />

Nach wenigen Minuten gerader Haltung fällt man schnell wieder<br />

zurück in die alte, ungesunde Sitzhaltung. Wer etwas liest, soll die<br />

Lektüre nicht auf dem Schreibtisch liegen lassen, weil man sich<br />

dann nach vorne beugen muss. Lektüre nimmt man in die Hand,<br />

damit der Kopf aufrecht bleibt.<br />

Die Sitzfläche des Stuhls ist idealerweise hinten etwas erhöht<br />

oder sie hat einen Wulst, denn dadurch wird die Lendenwirbelsäule<br />

aufgerichtet, weil das Becken die Lage verändert. Mit einem<br />

zusammengefalteten Sitzkissen erreicht man eine nach hinten erhöhte<br />

Fläche. Mühelos richtet sich der ganze Rücken auf, der<br />

Bauch hat mehr Raum zum Atmen.<br />

DA November 2013<br />

19


BEWEGUNGSAPPARAT<br />

Die To-do-Liste für Berufstätige<br />

1. Nutzen <strong>Sie</strong> jede Gelegenheit, um im Büro vom<br />

Bürosessel aufzustehen.<br />

2. Führen <strong>Sie</strong> Telefonate im Stehen, so lange bis <strong>Sie</strong><br />

Notizen machen müssen.<br />

3. Wenn das Büro in einem oberen Stockwerk liegt,<br />

gehen <strong>Sie</strong> zu Fuß.<br />

4. Wenn <strong>Sie</strong> Print-Medien lesen, nehmen <strong>Sie</strong> das<br />

Papier in die Hand, lassen <strong>Sie</strong> es nicht auf der<br />

Arbeitsfläche liegen.<br />

5. Stellen <strong>Sie</strong> den Drucker oder Kopierer weiter weg,<br />

so dass <strong>Sie</strong> immer zum kurzen Aufstehen<br />

gezwungen sind.<br />

6. Wechseln <strong>Sie</strong> häufig <strong>Ihr</strong>e Sitzhaltung. Belasten <strong>Sie</strong><br />

ganz bewusst wechselseitig die rechte oder linke<br />

Körperhälfte stärker.<br />

Abwechselndes Stehen und Sitzen<br />

Der beliebige Wechsel zwischen stehender und sitzender Arbeitshaltung<br />

ist optimal. Ermüdungserscheinungen durch Sitzen<br />

werden durch den Wechsel mit stehender Arbeit weitgehend aufgehoben.<br />

Es werden im Stehen und im Sitzen nicht die gleichen<br />

„Richtiges Sitzen gibt es nicht.<br />

Am besten, wir tun es<br />

möglichst selten.“<br />

Prof. Dr. Thomas Wessinghage<br />

Hilfe aus der Apotheke<br />

Das Kreuz<br />

mit dem<br />

Kreuz!<br />

Etwa 70 % der Österreicher haben zumindest<br />

einmal im Jahr Rückenschmerzen – oftmals<br />

sind die Beschwerden chronisch. Immer häufiger<br />

sind auch jüngere Menschen betroffen. Erkrankungen<br />

der Wirbelsäule sind heute bereits<br />

einer der häufigsten Gründe für Arztbesuche<br />

und Krankenstände. Chronische Schmerzen<br />

müssen vom Arzt abgeklärt werden; Hin und<br />

wieder auftretende Beschwerden können auch<br />

in Selbstmedikation mit Hilfe des Apothekers<br />

gelindert werden.<br />

AUTORIN: CAMILLA BURSTEIN<br />

Muskeln beansprucht, so dass jeder Haltungswechsel mit einer<br />

Entlastung bestimmter Muskelgruppen zu Lasten anderer Muskelgruppen<br />

verbunden ist.<br />

Gegenstände, die <strong>Sie</strong> ab und zu brauchen, stellen <strong>Sie</strong> nicht in<br />

Reichweite, damit <strong>Sie</strong> immer wieder aufstehen müssen. Wenn <strong>Sie</strong><br />

einem Kollegen über die Schulter auf den Bildschirm schauen,<br />

bleiben <strong>Sie</strong> stehen, holen <strong>Sie</strong> sich nicht gleich einen Stuhl. Auch<br />

ein Kurzgespräch kann an einem Stehtisch geführt werden – warum<br />

muss man immer sitzen?<br />

So wird’s gemacht<br />

Die gesunde Sitzhaltung soll in der Wohnung nicht vernachlässigt<br />

werden. Viele, die sich im Beruf um Ergonomie bemühen, hören<br />

damit auf, wenn sie zuhause am Computer sitzen. Auch in der<br />

Wohnung ist der anatomisch richtig geformte Sessel wichtig.<br />

Wer sich bückt, um etwas aufzuheben, geht am besten in die<br />

Kniebeuge und hält den Rücken gerade. Dabei holt man den Gegenstand<br />

dann »aus den Beinen« vom Boden hoch und nicht »aus<br />

dem Rücken«. Durch etwas Aufmerksamkeit im Alltag kann man<br />

damit die Wirbelsäule schon deutlich entlasten.<br />

Der beste Sessel hilft nicht viel, wenn man »falsch« sitzt. Richtiges<br />

Sitzen muss ins Bewusstsein gerufen werden. Hat man sich<br />

falsches Sitzen erst einmal angewöhnt, ist es nicht leicht, richtig<br />

zu sitzen. Es ist eine gute Übung, wenn man einmal vor dem Spiegel<br />

das Sitzen übt und sich korrigieren lässt. Oft fehlt es einfach<br />

an Wissen über Ergonomie. <br />

© Sebastian Kaulitzki © Sebastian Kaulitzki<br />

20 DA November 2013


RÜCKENSCHMERZEN<br />

<strong>Sie</strong> trägt einen Großteil unseres Gewichts, hält uns aufrecht und ist gleichermaßen<br />

stabil und flexibel: unsere Wirbelsäule. Der aufrechte Gang des Menschen stellt<br />

für die Wirbelsäule eine besondere Belastung dar. Aber vor allem Bewegungsmangel,<br />

zu langes und falsches Sitzen, Übergewicht und schlechte Bewegungsmuster<br />

führen zu einem vorzeitigen Verschleiß von Bandscheiben und Wirbelgelenken. Pro -<br />

bleme rund um die Wirbelsäule sind weit verbreitet. Die Schmerzen beginnen oft mit einer<br />

schlechter Haltung, welche Muskeln, Sehnen, Wirbel, Bandscheiben und Bänder ungleichmäßig<br />

belastet.<br />

Typologie<br />

Die häufigsten Beschwerden im Rückenbereich werden von Patienten im Bereich der<br />

unteren Brustwirbelsäule, der gesamten Lendenwirbelsäule und am Übergang zu Kreuzbein<br />

geschildert. Diese Beschwerden werden unter dem Ausdruck »Kreuzschmerz« zusammengefasst.<br />

Diese Schmerzen werden eher als tiefsitzend und dumpf empfunden.<br />

Sehr häufig mitbeteiligt bei unteren Kreuzschmerzen ist eine Schwäche der Rumpfmuskulatur,<br />

besonders der unteren Bauchmuskulatur. Hier sollten auch physiotherapeutische<br />

Maßnahmen in Erwägung gezogen werden. Unter Anleitung eines Physiotherapeuten<br />

lernen die Patienten, verkürzte Muskeln wieder zu dehnen und schwache Partien zu kräftigen.<br />

Bei Nichtbesserung erfolgt die Überweisung zum Facharzt für Orthopädie.<br />

Ein Hexenschuss ist ein akut auftretender, einschießender Kreuzschmerz, bedingt durch<br />

Quetschungen oder Einengungen der Nerven. Die Betroffenen nehmen eine gebückte<br />

Schonhaltung ein. Ungeschickte Bewegungen, Unfälle oder starke Belastung können<br />

Nervenirritationen begünstigen.<br />

Davon unterscheidet man den so genannten radikulären Schmerz – im Volksmund Ischias<br />

genannt. Der radikuläre Schmerz bezeichnet einen Schmerz, der von der Wirbelsäule in<br />

andere Körperregionen ausstrahlt. Der Schmerz lässt sich dem Ischiasnerv zuordnen, der<br />

aus dem Kreuzbein in das Gesäß übergeht und von dort über die Oberschenkelhinterseite<br />

bis in den Fuß reicht. Häufig rühren die Beschwerden von den Bandscheiben her.<br />

Behandlungsoptionen aus der Apotheke<br />

Bei der Behandlung muss prinzipiell zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen<br />

unterschieden werden. Die Therapie richtet sich immer nach der Ursache und dem<br />

aktuellen Ausmaß der Beschwerden.<br />

Geeignete Maßnahmen<br />

Bei Wunsch nach Selbstmedikation haben sich in diesen Fällen die so genannten NSARs<br />

(Nichtsteroidale Antirheumatika) bewährt. Bei starken Schmerzen werden oft solche<br />

antirheumatische Mischinfusionen mit hochdosiertem Vitamin-B Komplex verabreicht.<br />

Naturheilmittel, die Muskelschmerzen lindern, werden häufig auch bei Prellungen, Verstauchungen<br />

und Zerrungen angewandt. Salben, die Beinwell oder Teufelskralle ent -<br />

halten, wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Beinwell regt zusätzlich die<br />

Durchblutung an.<br />

Wärme als Therapie<br />

Wärme in Form von Salben, Pflastern oder Applikationen ist besonders bei störenden<br />

Begleitverspannungen der Muskulatur eine geeignete Therapieoption. Auch Beschwerden<br />

der Halswirbelsäule, das »steife Genick« werden gerne mit Wärmeapplikationen be -<br />

handelt. Wärme wirkt entspannend und entkrampfend. Um eine effektive und schmerzlindernde<br />

Wirkung bei Rücken- oder Nackenschmerzen zu entfalten, muss die Wärme<br />

aber auch in die tieferen Muskelschichten gelangen. Außerdem sollte Wärme lange genug<br />

einwirken können – ohne die Haut zu stark zu erhitzen. Bei Wärmebehandlungen<br />

gilt: Eine lange Einwirkungsdauer bei mittlerer Temperatur ist besser als eine kürzere<br />

An wendung mit hoher Temperatur. Durch Wärmeanwendungen werden Thermorezeptoren<br />

im Gewebe aktiviert, die Signalübertragung auf die Schmerzrezeptoren wird<br />

blockiert. Zudem weiten sich die Blutgefäße und Entzündungsbotenstoffe können so abtransportiert<br />

werden. Capsaicin als Wirkstoff in Wärmepflastern optimiert die Wirkung.<br />

Der Patient sollte während der Anwendung mit leichter Bewegung dazu beitragen, dass<br />

sich die Verspannungen lösen. Bei entzündlichem Rheuma oder bei Krankheiten mit<br />

erhöhter körpereigener Wärmeentwicklung, sollte von einer Wärmetherapie abgesehen<br />

werden.<br />

<br />

DA November 2013<br />

21


KNOCHENDICHTE<br />

© Robert Kneschke<br />

Niedrige Knochenmasse und erhöhte Knochenbrüchigkeit<br />

Osteoporose<br />

Die Osteoporose ist ein in den letzten Jahren durch die Medien zunehmend bekanntes Schlagwort<br />

geworden. Institute zur Knochendichtemessung sind aus dem Boden geschossen. Und<br />

nur allzu häufig werden Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule mit Osteoporose gleichgesetzt.<br />

Doch was steckt wirklich dahinter?<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

Die Osteoporose ist eine Skeletterkrankung, die durch eine<br />

niedrige Knochenmasse und erhöhte Knochenbrüchigkeit<br />

charakterisiert ist. Anders ausgedrückt: Die Knochen verlieren<br />

an Härte. Dadurch steigt die Gefahr von Knochenbrüchen<br />

und Wirbelkörpereinbrüchen schon bei geringen Verletzungen.<br />

12 % der Mitteleuropäer weisen eine gegenüber der Norm verminderte<br />

Knochenmasse auf. Die Tendenz ist in den letzten<br />

Jahren stark steigend. In Österreich leiden ca. 750.000 Menschen<br />

an Osteoporose. Weltweit zählt sie mittlerweile zu den<br />

10 wichtigs ten Krankheiten.<br />

Frauen sind dabei etwa 10mal so häufig betroffen wie Männer.<br />

Besonders gefährdet sind Frauen im Wechsel, weil durch den<br />

Wegfall der schützenden weiblichen Hormone ein rascher Knochenabbau<br />

einsetzt.<br />

Bei Verdacht auf Osteoporose ist eine rasche und frühzeitige Abklärung<br />

entscheidend, denn je früher eine Therapie begonnen<br />

wird, desto leichter lässt sich die Knochendichte stabilisieren.<br />

Neue ausgezeichnete Medikamente, aber auch Verhaltensregeln<br />

von Jugend, an können das gefürchtete Eintreten von Knochenbrüchen<br />

verhindern.<br />

Grundsätzlich ist unser Knochen ein lebendes Gewebe, das ständig<br />

auf- und abgebaut wird. In der Kindheit und Jugend wird dabei<br />

im Wachstum der Knochen aufgebaut. Um das 30. Lebensjahr<br />

herum erreicht unser Knochen seine maximale Knochenmasse<br />

und Festigkeit. Danach geht es bergab, wobei ein Knochendichteverlust<br />

von 1 bis 2 Prozent pro Jahr durchaus normal ist.<br />

Je mehr Knochenmasse <strong>Sie</strong> also bis zum 30. Lebensjahr insgesamt<br />

aufbauen, desto länger können <strong>Sie</strong> im Alter davon zehren.<br />

Sport und Bewegung sowie eine Kalzium- und Vitamin D-reiche<br />

Ernährung stärken während des ganzen Lebens <strong>Ihr</strong>e Knochen.<br />

Wer ist besonders gefährdet?<br />

Je mehr der folgenden Risikofaktoren bei<br />

Ihnen vorhanden sind, desto höher ist die<br />

Gefahr für das Entstehen einer Osteoporose:<br />

● Osteoporose in der Familie (besonders<br />

der Mutter)<br />

● Unverträglichkeit von Milch oder Milchprodukten,<br />

vor allem in der Jugend<br />

(durch den damit verbundenen Kalziummangel<br />

kommt es von vornherein zu einer<br />

verminderten Knochendichte)<br />

Dr. Thomas<br />

Schwingenschlögl<br />

● Verminderte sportliche Aktivität, vor allem in der Jugend<br />

● Längere Phasen von Bewegungsarmut ( Gips oder Krankheiten)<br />

● Starker Gewichtsverlust und sehr niedriges Körpergewicht<br />

(Magersucht)<br />

● Zigaretten- und Alkoholkonsum: Beide Drogen schädigen direkt<br />

die Knochenzellen.<br />

● Mangelnde Sonnenbestrahlung bei sehr hellem Hauttyp (durch<br />

UV-Licht wird in der Haut Vitamin D gebildet, welches die<br />

Aufnahme von Kalzium vom Darm in den Knochen fördert)<br />

● Spätes Einsetzen der ersten Regelblutung<br />

● Höhergradige Zyklusstörungen oder Aussetzen der Menstruation<br />

● Frühes Alter bei letzter Regelblutung (< 47 Jahre)<br />

● Operative Entfernung von Gebärmutter und/oder Eierstöcken<br />

● Gleichzeitiges Vorliegen von anderen Erkrankungen wie Diabetes<br />

mellitus, chronische Darmerkrankungen, Gelenksentzündungen,<br />

Schilddrüsenerkrankungen, Nierenerkrankungen oder<br />

Asthma bronchiale<br />

● Einnahme folgender Medikamente über eine längere Zeitspanne:<br />

Cortison, Antiepileptika, Schilddrüsenhormone oder blutverdünnende<br />

Substanzen<br />

22 DA November 2013


KNOCHENDICHTE<br />

Osteoporose betrifft das gesamte Skelett. Schenkelhals, Wirbelsäule und Unterarmknochen sind<br />

besonders gefährdet. Abgesehen von den akuten Schmerzen bei einem Knochenbruch sind auch<br />

chronische Rückenschmerzen typische Symptome für die Osteoporose. Verdächtig ist aber auch die<br />

Ausbildung eines Rundrückens oder die Abnahme der Körpergröße um mehr als vier Zentimeter.<br />

Für die exakte Diagnose sind Röntgenbilder der Wirbelsäule, eine Knochendichtemessung (Wirbelsäule,<br />

Schenkelhals) sowie eine Blut- und Harnanalyse des Knochenstoffwechsels notwendig. Liegt<br />

der T-Score bei der Knochendichtemessung unter minus 2,5 Einheiten, ist eine Therapie unbedingt<br />

erforderlich.<br />

Therapeutische Grundlagen<br />

Um den Knochenschwund zu verhindern, steht heutzutage eine Fülle von wirkungsvollen Therapiemöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Grundsätzlich ist für jeden Menschen eine kalziumreiche Ernährung entscheidend. Kalzium kommt<br />

in großen Mengen in Milch und Milchprodukten (Joghurt, Buttermilch, Käse), in Salaten und<br />

Gemüse (Fenchel, Broccoli), in Hülsenfrüchten und Nüssen sowie Vollkornprodukten vor. Der Tagesbedarf<br />

liegt zwischen 800 und 1.200 mg Kalzium. Diese Menge ist etwa in einem Liter Milch<br />

oder 100 g Hartkäse enthalten. Auch Mineralwässer mit Kalziumgehalt von über 150 mg pro Liter<br />

sind zu empfehlen.<br />

Der reichliche Aufenthalt an der frischen Luft und eine regelmäßige Sonnenbestrahlung der Haut<br />

(eine halbe Stunde täglich würde ausreichen) beugen ebenfalls der Osteoporose vor, da dadurch die<br />

Bildung von Vitamin D gefördert wird. Vitamin D wiederum ist für die Aufnahme des Kalziums aus<br />

der Nahrung in den Knochen äußerst wichtig. In der Nahrung kommt Vitamin D in Seefischen,<br />

Eigelb, Margarine und Milchprodukten vor. Da es mit der Sonne in unseren Breiten vor allem in den<br />

Wintermonaten eher schlecht bestellt ist, raten die Experten zu einer regelmäßigen Vitamin D-Einnahme<br />

in Tropfen- oder Tablettenform.<br />

Generell sind reichlich Bewegung, eine allgemeine Muskelstärkung und eine Gymnastik der Wirbelsäule<br />

anzuraten. Gerade in der Jugend ist eine regelmäßige sportliche Betätigung für den Aufbau<br />

einer guten maximalen Knochendichte entscheidend. Im Alter kann dann durch Bewegung ein<br />

schneller Verlust von Knochenmasse vermieden werden. Bei älteren Menschen beugen Übungen für<br />

ein besseres Gleichgewicht Stürzen vor.<br />

Neue Medikamente<br />

Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium oral (zusätzlich 500 bis 1000 mg Kalzium pro Tag) und<br />

Vitamin D3 (400 bis 1.000 Einheiten pro Tag) ist Grundlage jeder medikamentösen Osteoporose -<br />

therapie.<br />

Ist die Osteoporose bereits stark ausgeprägt oder sind Knochenbrüche eingetreten, müssen zusätzlich<br />

Medikamente eingesetzt werden, die einen weiteren Knochenschwund verhindern.<br />

Die derzeit am häufigsten verwendeten Präparate sind die »Bisphosphonate«, die einen weiteren Knochenabbau<br />

hemmen und dem Knochen damit mehr Härte verleihen. Wer die Einnahme dieser Präparate<br />

auf nüchternen Magen nicht gut verträgt, für den gibt es die Alternative einer intra venösen Verabreichung<br />

einmal pro Vierteljahr oder sogar einer Infusion, die nur einmal im Jahr gegeben wird.<br />

Alternativ werden SERMs (Selektive Östrogen-Rezeptor- Modulatoren) und Strontiumranelat verordnet.<br />

Letzteres hat einen dualen Wirkmechanismus: Neben der Hemmung eines weiteren Knochenabbaus werden<br />

die knochenaufbauenden Zellen stimuliert. Lässt sich mit all diesen Präparaten die Knochen dichte<br />

nicht ausreichend stabilisieren oder sind bereits Knochenbrüche eingetreten, wird Parathormon<br />

(bzw. sein Abkömmling Teriparatid) als tägliche subcutane Injektion über einen Zeitraum von maximal<br />

18 Monaten verabreicht.<br />

Auch die schon vielen Menschen aus der Rheumatherapie bekannten »Biologika« haben Einzug in die<br />

Behandlung der Osteoporose gehalten. Ein neues Präparat (Denosumab) muss nur alle sechs Monate<br />

subcutan injiziert (also unter die Haut gespritzt) werden und verhindert einen weiteren Knochenabbau<br />

äußerst effizient.<br />

Die früher häufig verschriebene Hormonersatztherapie (Östrogene) war zwar gut wirksam, aufgrund<br />

der erhöhten Rate von Brustkrebs bei längerer Anwendung erscheint diese Behandlung heute zu<br />

riskant.<br />

Bei allen Medikamenten sind regelmäßige Blutuntersuchungen auf Verträglichkeit und Wirkung notwendig.<br />

Mit Hilfe spezieller Marker in Blut und Harn kann der Knochenabbau genau überwacht werden.<br />

Zusätzlich werden in bestimmten Abständen Knochendichtemessungen empfohlen.<br />

Die Osteoporose ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Vor allem alte Menschen werden<br />

durch Knochenbrüche zunehmend unbeweglich und damit auch sozial isoliert. Dank ausgezeichneter<br />

diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten kann diese Erkrankung jedoch oft verhindert<br />

werden.<br />

<br />

www.dr-schwingenschloegl.at<br />

DA November 2013<br />

23


SENIORENGESUNDHEIT<br />

EU-Projekt: ProFouND<br />

Stürze sind<br />

vermeidbar<br />

© Andrey_Popov<br />

Rund ein Drittel aller über 65-jährigen und die Hälfte aller über<br />

80-jährigen Menschen stürzen zumindest einmal im Jahr. Stürze<br />

und die dadurch verursachten Verletzungen sind aber vermeidbar.<br />

Forschungsergebnisse zeigen, dass das Sturzrisiko umso<br />

höher ist, je öfter eine ältere Person bereits gestürzt ist.<br />

Zudem erhöht sich das Sturzrisiko, wenn ältere Menschen Mobilitätsprobleme<br />

haben, eine Gehhilfe verwenden oder bestimmte<br />

Erkrankungen wie einen vorangegangenen Schlaganfall,<br />

Parkinson-Krankheit, Demenz oder Arthritis aufweisen. Auch die<br />

Einnahme von mehr als vier Medikamenten, die Angst zu stürzen,<br />

Inkontinenz, Sehbeschwerden und Kraft- und Gleichgewichtsprobleme<br />

erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen Sturz.<br />

Experten aus ganz Europa treten dafür ein, dass Stürze dennoch<br />

nicht als unausweichliche Begleiterscheinung des höheren Alters<br />

angesehen werden dürfen. Forschungsarbeiten zeigen, dass es<br />

viele Möglichkeiten gibt, um die Zahl der Stürze zu verringern.<br />

„Es gibt stichhaltige wissenschaftliche Beweise dafür, dass<br />

Stürze bei älteren Menschen verhindert werden können. Kräftigungs-<br />

und Gleichgewichtsübungen beispielsweise können vor<br />

Stürzen schützen. Diese Übungen sollten jedoch immer unter<br />

fachkun diger Anleitung durchgeführt werden, um die gesundheitliche<br />

Unbedenklichkeit und die Effektivität sicherzustellen“,<br />

erklärt der Leiter des ProFouND Netzwerks Prof. Chris Todd von<br />

der University of Manchester in Großbritannien.<br />

ProFouND ist ein von der Europäischen Kommission finanziertes<br />

Netzwerk zur Sturzprävention. ProFouND möchte Best Practice-<br />

Beispiele zur Sturzprävention vorstellen und einfache Strategien<br />

aufzeigen, um Stürzen vorzubeugen.<br />

Dr. Gabriele Lerche, stv. Chefärztin der Johanniter ergänzt: „Man<br />

sollte die Zeit, die man sitzend verbringt, möglichst minimieren<br />

und versuchen, täglich aktiv zu sein. Wir raten pro Woche zu -<br />

mindest 150 min. Bewegung mittlerer Intensität in Einheiten zu<br />

jeweils etwa 10 min. zu machen. Bei Vorerkrankungen sollte zuvor<br />

ein Arzt konsultiert werden. Volkshochschulen und ähnliche<br />

Einrichtungen bieten regelmäßig Kurse für Senioren an. Auch<br />

über lokale Gesundheitsdienste können Informationen zu Kursen<br />

zur Verbesserung der Muskelkraft und des Gleichgewichts bezogen<br />

werden.“ <br />

Akuter und chronischer Atemwegskatarrh:<br />

Myrtol löst den Schleim, erleichtert das<br />

Abhusten und wirkt entzündungshemmend!<br />

Nasenhöhle, Nasennebenhöhlen und Bronchien haben eines gemeinsam: sie sind von einem<br />

ganz ähnlich aufgebauten Epithel ausgekleidet. Wird dieses Epithel von Viren angegriffen, dann<br />

breitet sich der Infekt fast immer über die gesamte Atemwegsschleimhaut aus. Was mit einem<br />

Schnupfen beginnt, greift rasch auf die Nasennebenhöhlen über und endet sehr oft mit einer<br />

Bronchitis. Dieser »grippale Infekt« dauert in der Regel ca. 7 Tage, bis sich die Schleimhaut völlig<br />

erholt hat, dauert es allerdings etwas länger. Im Volksmund wird die virale Entzündung von Nasenhöhle,<br />

Nasennebenhöhlen und Bronchien gerne als Katarrh bezeichnet.<br />

Bis heute gibt es kein Medikament gegen Erkältungsviren, man kann aber die lästigen Symptome wirkungsvoll bekämpfen! Besonders unangenehm<br />

ist die Behinderung der Atmung, sei es durch eine verstopfte Nase oder verschleimte Bronchien! Eine wichtige Maßnahme dagegen ist die Förderung<br />

des Schleimtransportes, die Verflüssigung von Schleim und die Hemmung der Entzündung.<br />

Eine Kombination von Wirkstoffen aus der Natur erfüllt diese Aufgaben erwiesenermaßen in hervorragender Weise: Myrtol, ein Destillat aus Eukalyptusöl,<br />

Süßorangenöl, Myrtenöl und Zitronenöl hat in einer erst kürzlich veröffentlichten Studie seine Wirkqualität unter Beweis gestellt: (1)<br />

Bei Patienten mit akuter Bronchitis führte die Behandlung mit Myrtol zu signifikant weniger Hustenanfällen, leichterem Abhusten von Sekret und<br />

weniger Schlafstörungen durch Hustenattacken im Vergleich zur Plazebobehandlung.<br />

1. Gillissen A et al.: Amulti-center, Randomised, Double-blind, Placebo-controlled Clinical Trial on the Efficacy and Tolerability of GeloMyrtol® forte* in Acute Bronchitis. Drug Res 63. 19-27 (2013)<br />

GeloMyrtol® forte ist in Österreich unter GeloMyrtol® im Handel.<br />

Über Wirkung oder möglich unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsanweisung, Arzt oder Apotheker! GCB.GEM 131002<br />

Entgeltliche EInschaltung<br />

24 DA November 2013


Ich B meine<br />

Apotheke, weil<br />

ich dort immer<br />

exklusive Beratung<br />

inklusive einem<br />

netten Lächeln<br />

kriege!<br />

Die Apotheke<br />

bietet Beratung bei der<br />

Einnahme von Medikamenten<br />

und kann so den Therapieerfolg<br />

optimieren.


VERDAUUNG<br />

Zwei Schwerstarbeiter im Verdauungssystem<br />

Leber und Galle<br />

Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Druck im rechten Oberbauch deuten häufig auf Funktionsstörungen<br />

der Leber beziehungsweise der Galle hin. Betroffene sollten primär ihren Lebensstil umstellen.<br />

Darüber hinaus helfen zahlreiche Präparate aus Apotheken.<br />

AUTOR: DIPL.-CHEM. MICHAEL VAN DEN HEUVEL<br />

Viele Aufgaben, ein Organ: Unsere<br />

Leber stellt aus Zwischenprodukten<br />

Bluteiweiße und Glucose her. Darüber<br />

hinaus werden Medikamente, aber<br />

auch Abfallprodukte des Stoffwechsels<br />

entgiftet. Besonders wichtig ist die Synthese<br />

von Cholesterin. Durch chemische<br />

Umwandlung entstehen daraus Gallensäuren.<br />

Zusammen mit Wasser, Salzen und<br />

Enzymen werden sie in der Gallenblase<br />

gespeichert. Sobald über unsere Nahrung Dipl.-Chem. Michael<br />

van den Heuvel<br />

Fette in den Dünndarm gelangen, setzt der<br />

Körper Cholecystokinin frei. Durch dieses Hormon lockern sich<br />

Schließmuskeln der Gallenblase und Galle gelangt in den Zwölffingerdarm.<br />

Gut verdaut und abgebaut<br />

Gallensäuren gleichen in ihrer Wirkung bekannten Spülmitteln:<br />

<strong>Sie</strong> haben sowohl fettliebende (lipophile) als auch wasserliebende<br />

(hydrophile) Eigenschaften. Dadurch verringert sich die<br />

Oberflächenspannung des Darminhalts. Fette in unserer<br />

Nahrung werden emulgiert und mikroskopisch kleine Vesikel<br />

entstehen. Diese so genannten Mizellen gelangen schließlich in<br />

unseren Körper. Doch geht es nicht nur Lipiden an den Kragen.<br />

Zur Ausscheidung mancher Arzneistoffe und körpereigener<br />

Abbauprodukte produziert die Leber Glutathion, ein kleines<br />

Molekül. Schwer wasserlösliche Stoffe werden nach der<br />

chemischen Verknüpfung mit Glutathion über die Nieren ausgeschieden.<br />

Nicht immer funktionieren Leber und Galle jedoch<br />

einwandfrei.<br />

© 3drenderings<br />

26 DA November 2013


Stress für die Leber<br />

Ausgelöst durch Alkoholmissbrauch und durch jahrelange<br />

Ernährungssünden lagert unser Körper Lipide reversibel in Leberzellen<br />

ein, und eine Fettleber entsteht. Jeder vierte Erwachsene ist<br />

davon mehr oder minder stark betroffen. Die funktionale Störung<br />

gilt als Vorbote eines metabolischen Syndroms mit Bluthochdruck,<br />

Fettleibigkeit, erhöhten Blutfettwerten und Insulinresistenz. Bei<br />

strenger Alkoholabstinenz bilden sich Fettlebern von selbst wieder<br />

zurück, so lange noch keine Leberzirrhose entstanden ist. Diese Erkrankung<br />

führt zur unwiederbringlichen Zerstörung von Leber -<br />

zellen, da funktionsloses Bindegewebe eingebaut wird. Beschwerden<br />

treten erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Patienten bleibt<br />

dann als letzte Chance nur noch eine Organtransplantation.<br />

Galle in Nöten<br />

Enthält die Gallenflüssigkeit zu viel Cholesterin, so entstehen<br />

zunächst unbemerkt Gallensteine. Schätzungsweise 10 bis 15 Prozent<br />

aller Österreicherinnen und Österreicher sind davon be -<br />

troffen, Frauen doppelt so häufig wie Männer. Als Risikofaktoren<br />

gelten Schwangerschaften, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes<br />

mellitus oder Hypercholesterinämien, also stark überhöhte<br />

Cholesterinspiegel. Wenig Bewegung und fettreiche Kost fördern<br />

Gallensteine ebenfalls. Störende Kristalle wachsen immer weiter<br />

und versperren schließlich den Abfluss von Galle. Dann kommt es<br />

zu starken Schmerzen im rechten Oberbauch, oft anfallsartig in<br />

Form von Koliken. Lästige Steine lassen sich heute meist im Zuge<br />

eines minimalinvasiven Eingriffs oder unblutig mit Stoßwellen<br />

entfernen. Kleinere Ablagerungen, die nur aus Cholesterin bestehen,<br />

können medikamentös aufgelöst werden. Bilden sich erneut<br />

Steine, empfehlen Ärzte die Gallenblase zu entfernen.<br />

Was <strong>Sie</strong> selbst bei Leber- und<br />

Gallenbeschwerden tun können<br />

● Stellen <strong>Sie</strong> <strong>Ihr</strong>en Speiseplan auf fettarme Kost um.<br />

● Überprüfen <strong>Sie</strong> zusammen mit <strong>Ihr</strong>em Arzt oder Apotheker, ob<br />

<strong>Sie</strong> zu viele Kalorien aufnehmen und lassen <strong>Sie</strong> sich gegebenenfalls<br />

diätische Maßnahmen empfehlen.<br />

● Vermeiden <strong>Sie</strong> Alkohol und Nikotin.<br />

● Bewegen <strong>Sie</strong> sich regelmäßig.<br />

Mittel aus <strong>Ihr</strong>er Apotheke<br />

● Zu Beginn einer Pharmakotherapie sollten <strong>Sie</strong> – falls erforderlich<br />

– <strong>Ihr</strong>en Lebensstil kritisch überdenken.<br />

● Artischockenextrakte und -tinkturen enthalten unter anderem<br />

den Bitterstoff Cynarin. Entsprechende Präparate aktivieren<br />

den Stoffwechsel von Leber und Galle.<br />

● Arzneimittel mit Mariendistel-Extrakten wirken entgiftend und<br />

schützen die Leber. Auch der Gallenfluss wird angeregt. Das<br />

liegt vor allem an Silibinin. Mediziner setzen diesen Naturstoff<br />

in reiner Form bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen<br />

als Leberschutz ein.<br />

● Hymecromon erweitert die Öffnung des Gallengangs, und<br />

Galle kann besser abfließen. Häufig verschwinden Druck -<br />

gefühle sowie Schmerzen im rechten Oberbauch.<br />

● Gelbwurz (Kurkuma) fördert die Produktion von Gallensäuren.<br />

● Lactulose, ein bekanntes Abführmittel, wirkt bei chronischen<br />

Lebererkrankungen gegen schädlichen Ammoniak als Abbauprodukt<br />

des Aminosäurestoffwechsels. Der synthetische Zucker<br />

aktiviert Milchsäurebakterien und hemmt Urease, ein Enzym,<br />

das bei der Ammonikabildung wichtig ist.<br />

● Ornithinaspartat, ein Molekül aus zwei verschiedenen Amino -<br />

säuren, bindet Ammoniak ebenfalls. <br />

DA November 2013<br />

27


ERKÄLTUNGSZEIT<br />

Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen<br />

Thymian –<br />

das »Kuchlkraut«<br />

Thymiankraut ist eine der wichtigsten Arzneidrogen zur<br />

Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder<br />

Keuchhusten. Er ist eine gut dokumentierte Pflanze aus der<br />

Familie der Lippenblütengewächse mit ungefähr 215 verschiedenen<br />

Arten, von der die Blätter und Blüten verwendet<br />

werden. Die Artenvielfalt ergibt sich aus der unterschiedlichen<br />

Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, die wiederum von den<br />

Wuchsbedingungen an den verschiedenen Standorten<br />

abhängig sind.<br />

AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER-WAGER<br />

Wenn wir vom Arzneithymian sprechen, so meinen wir<br />

Thymus vulgaris, wobei manchmal auch das Kraut des<br />

Feldthymians verwendet wird, besser bekannt als Quendel<br />

(Thymus serphyllum), welcher ähnlich wirkt wie Thymian,<br />

nur schwächer.<br />

So wirkt Thymian!<br />

Thymian schmeckt nicht nur gut, sondern wirkt vor allem auf die<br />

Atemwege schleimlösend und auswurffördernd; er sorgt dafür<br />

dass sich die feinen Härchen (Zilien) in der Lunge schneller bewegen<br />

und so Sekret besser abgehustet werden kann. Gleichzeitig<br />

wirkt er auch entspannend und krampflösend auf die Bronchialmuskulatur.<br />

Und das macht er sehr gut – Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass Thymian gleich stark wirksam ist wie Bromhexin,<br />

ein beliebtes Hustenmittel, und das sowohl bei Kindern als auch<br />

Erwachsenen.<br />

Von Sirup bis Bad…<br />

Thymiansirup und ein so genannter Thymianfluidextrakt, welcher<br />

in Säften, Tropfen oder Pastillen entweder allein oder in Kombination<br />

mit anderen schleimlösenden Pflanzen verwendet wird,<br />

sind sicher die beliebtesten Arzneiformen. Er ist auch beliebter<br />

Thymianteeaufguss für das Bad<br />

Den Aufguss bereitet man ganz einfach: 30 g<br />

Thymiankraut mit 1Liter kochendem Wasser<br />

übergießen, 10 bis 15 min. stehen lassen, abseihen<br />

und ins Badewasser gießen.<br />

Vorsicht: Bei fieberhaften Zuständen ist das Baden<br />

nicht erlaubt, es könnte den Kreislauf zu sehr<br />

belasten.<br />

Bestandteil zahlreicher Hustenteemischungen, wo er sich in Gesellschaft<br />

von Malvenblüten, Königskerze, Eibisch, Süßholz oder<br />

Anis befindet. Auch ein Thymianbad verschafft Linderung bei Erkältungskrankheiten<br />

und macht die Bronchien frei – dafür gibt es<br />

einerseits fertige Badezusätze oder man bereitet einen Thymianteeaufguss<br />

und gibt diesen ins Badewasser.<br />

… und noch viel mehr!<br />

Weitere Anwendungsgebiete ergeben sich hauptsächlich durch<br />

sein ätherisches Öl, das je nach Herkunft unterschiedlich zusammengesetzt<br />

und sowohl für seinen aromatischen Duft als auch für<br />

seine Heilkräfte verantwortlich ist. Es besitzt eine hohe antimikrobielle<br />

Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze und wirkt ähnlich<br />

gut wie gebräuchliche Antibiotika.<br />

Anwendungsgebiete für das ätherische Öl reichen von Akne über<br />

Angina, Entzündungen im Mund-Rachenraum und schlechter<br />

Mundgeruch bis hin zu Ohrentzündungen, Pilzinfektionen und Virusinfektionen,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Hauptverantwortlich ist dafür Thymol mit seiner hohen antiseptischen<br />

Aktivität, übrigens keine »neue« Entdeckung: Schon<br />

die alten Ägypter verwendeten Thymian zur Einbalsamierung<br />

ihrer Toten; isoliert gewonnen wurde Thymol erstmals 1725.<br />

Gewonnen wird das ätherische Thymianöl durch Wasserdampfdestillation;<br />

um 1 Liter Öl zu bekommen braucht man bis zu<br />

140 kg Thymiankraut.<br />

Thymianöl ist natürlich auch in den bereits erwähnten Tropfen<br />

oder Säften für die innerliche Anwendung enthalten, kann aber<br />

auch äußerlich angewendet werden in Form von Salben, Tinkturen<br />

und Einreibungen.<br />

Für den Mund-Rachenraum<br />

Weiters wird Thymian gerne zusammen mit Salbei in Form von<br />

28 DA November 2013


© Volosina<br />

Arzneipflanzen<br />

gegen Erkältungen<br />

Alle Jahre wieder: Rinnenden Nasen, Hustenreiz,<br />

Fieber und Halsschmerzen in die<br />

Apotheke und suchen Hilfe.<br />

Vorbeugung: Die vorbeugende Einnahme<br />

von rotem Sonnenhutextrakt kann oft eine<br />

Erkältung abfangen oder für einen leichteren,<br />

kürzeren Verlauf sorgen. Wenn‘s dennoch<br />

passiert, sollte man im Bett bleiben<br />

und 2 bis 3 Liter fiebersenkenden Lindenblüten-<br />

oder Holundertee trinken.<br />

Husten: Steht der Husten im Vordergrund,<br />

ist eine Teemischung aus Thymian, Efeu,<br />

Süßholz, Eibisch, Malvenblüte und Königskerze,<br />

mit Honig gesüßt, zu empfehlen.<br />

Spitzwegerich- und Thymiansirup werden<br />

auch von Kindern gern genommen. Efeuextrakt<br />

als Saft, Tropfen oder Brause wirkt<br />

entkrampfend auf die Bronchien und löst<br />

zähen Schleim.<br />

Der Trend geht eindeutig zu Phytopharmaka<br />

mit ihren rein pflanzlichen Inhaltsstoffen.<br />

GK<br />

© Alexander Raths<br />

Mundspülungen und Pinselungen bei Entzündungen und<br />

Geschwüren im Mund-Rachenraum verwendet.<br />

Für die Verdauung<br />

»Kuchlkraut« nennt ihn der Volksmund, weil Thymian in der<br />

Küche wirklich vielseitig eingesetzt werden kann: ob Fleischund<br />

Wildgerichte, Erdäpfel, Gemüse oder Nudelgerichte – all<br />

diesen Speisen verleiht er seine aromatische Würze, egal ob frisch<br />

oder getrocknet verwendet. Und er hilft auch bei der Verdauung<br />

all dieser Köstlichkeiten, wirkt gut gegen Blähungen, löst Krämpfe<br />

im Magen-Darmbereich und hilft bei Durchfall.<br />

Thymiankraut zum Würzen in Maßen genossen kann unbedenklich<br />

verwendet werden, dasselbe gilt auch für die Verwendung als<br />

Tee. Diesen kann man schwächer dosiert sogar schon Säuglingen<br />

bei Bedarf geben.<br />

ACHTUNG!: Anders verhält es sich mit dem ätherischen<br />

Thymianöl: Das stark hautreizende Öl darf niemals pur auf die<br />

Haut oder Schleimhäute aufgetragen werden und eignet sich nicht<br />

für Kleinkinder und Schwangere. Generell gilt für Säuglinge und<br />

Kleinkinder: Vorsicht bei stark riechenden Substanzen, wenn sie<br />

im Bereich der Nase aufgetragen werden, können sie einen<br />

Stimmritzenkrampf auslösen.<br />

Daher sollte auch in der Duftlampe eher der Zitronenthymian, der<br />

auch Kinderthymian genannt wird, verwendet werden. <br />

Thymianöl zur Raumluftreinigung<br />

Auch in der Duftlampe kann man Thymianöl nutzen – gemeinsam<br />

mit Zitrone oder Weißtanne z.B. klärt es die Raumluft<br />

und befreit sie von bis zu 70% der Keime.<br />

DA November 2013<br />

29


HOMÖOPATHIE<br />

Die Erkältung mit<br />

Homöopathie lindern<br />

Besonders im Herbst, wenn es vermehrt<br />

zu Schnupfen und Infektionen<br />

der Atemwege kommt, kann die<br />

Homöopathie eine sanfte, aber dennoch<br />

wirksame Möglichkeit sein, den<br />

Körper bei einer raschen Genesung<br />

zu unterstützen.<br />

Ein Besuch in der Apotheke genügt!<br />

Bildagentur Zoonar GmbH<br />

Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapieform, bei<br />

der pflanzliche, tierische und mineralische Naturstoffe in<br />

stark verdünnter Form zur Behandlung eingesetzt werden.<br />

Homöopathische Arzneimittel bewirken eine Aktivierung und<br />

Stärkung der körpereigenen Selbstheilungskraft. In Österreich<br />

zählt die Homöopathie seit Langem zu den beliebtesten komplementärmedizinischen<br />

Methoden. Viele Menschen greifen in der<br />

Apotheke gerne zu homöopathischen Komplexmitteln, weil darin<br />

auf die jeweilige Erkrankung zugeschnittene Inhaltsstoffe sinnvoll<br />

kombiniert werden.<br />

Die Dosierung macht’s aus<br />

Wenn der Schnupfen sehr plötzlich einsetzt, hat sich eine beliebte<br />

Pflanze, die auch in unseren Gärten vorkommt, hervorragend bewährt:<br />

der Blaue Eisenhut (Aconitum). Beim Blauen Eisenhut<br />

zeigt sich ein grundlegendes Prinzip der Homöopathie sehr deutlich.<br />

In der starken Verdünnung treten Effekte auf, die genau dem<br />

Gegenteil der Wirkung im unverdünnten Zustand entsprechen.<br />

Blauer Eisenhut ist unverdünnt nämlich nicht genießbar. In der<br />

vielfachen Verdünnung und Verschüttelung im Prozess der<br />

homöopathischen Arzneimittelherstellung entfaltet der Eisenhut<br />

aber eine wohltuende Wirksamkeit, die eine verstopfte Nase und<br />

einen rauen Hals bessern können.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> Schnupfen und grippale Infekte<br />

plagen<br />

In Komplexpräparaten gegen Schnupfen und grippale Infekte<br />

sollten auch andere Mittel nicht fehlen. Dazu gehört der Wilde<br />

Indigo (Baptisia) aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Er<br />

wird als Mittel bei fiebrigen Infektionen und Erkältungen angewendet.<br />

Auch gegen dumpfes Kopfweh, allgemeine Zerschla-<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

30 DA November 2013


HOMÖOPATHIE<br />

genheit und schmerzende Glieder ist er gut. Wenn die Muskeln<br />

weh tun, kann Gelsemium (Falscher Jasmin) sinnvoll sein. Diese<br />

Pflanze unterstützt in homöopathischer Verdünnung das periphere<br />

und zentrale Nervensystem.<br />

Bryonia (Zaunrübe) gehört zu den Kürbisgewächsen und ist in<br />

Europa und Kleinasien beheimatet. <strong>Sie</strong> wirkt bei akuten<br />

Beschwerden der oberen und unteren Atemwege, wie sie bei<br />

Erkältungen vorkommen. Fühlt man sich sehr müde, schlapp<br />

und kraftlos, kann Eupatorium perfoliatum (Wasserhanf) als<br />

beliebtes homöo pathisches Erkältungsmittel bei grippalen Infekten<br />

sinnvoll sein. Sabadilla (Läusesamen) wirkt darüber hinaus<br />

gegen Entzündungen sowie Frösteln und gereizte Schleimhäute.<br />

Komplexpräparate haben mehr<br />

Eine andere Pflanze, die in homöopathischen Komplexpräpa -<br />

raten zur Linderung von Schnupfen eingesetzt wird, ist<br />

Echinacea. Die Gattung Echinacea ist in Nordamerika verbreitet<br />

und reicht von der Golfküstenebene im Süden bis zu den<br />

Großen Seen im Norden. Echinacea wird allgemein zur Stärkung<br />

der Abwehrkräfte bei entzündlichen Prozessen eingesetzt<br />

und eignet sich somit gut für die Behandlung von Schnupfen<br />

und anderer Infektionen der Atemwege.<br />

Doch das Prinzip der Homöopathie umfasst nicht nur Pflanzen,<br />

sondern auch mineralische Stoffe. So hat etwa Ferrum<br />

phosphoricum (Phosphorsaures Eisen) als anorganisches<br />

Mittel bei fieberhaften Erkältungen seinen Eingang in die<br />

Homöopathie gefunden.<br />

Wenn der Husten kommt<br />

Zäher Schleim in den Atemwegen kann sehr lästig sein, denn er<br />

behindert das Atmen, besonders im Liegen. Bei schwerlöslichem<br />

Schleim hat Grindelia, auch als Grindelkraut bezeichnet, sein<br />

Einsatzgebiet als homöopathisches Mittel. Hilfe beim Auswurf<br />

zäher Schleimansammlungen am Morgen bringt auch<br />

Goldschwefel, eine wirksame anorganische Verbindung in<br />

hoher Verdünnung.<br />

Ist der Husten spastisch und eher krampfartig, eignen sich<br />

Kupferacetat und Bilsenkraut. Auch Zinn- und Kaliumjodid<br />

sind homöopathisch erprobt und helfen besonders bei Katarrhen<br />

der Luftwege.<br />

Fazit<br />

Die Homöopathie hält eine große Fülle von Stoffen bereit, um<br />

Linderung bei Husten, Schnupfen und grippalen Infekten zu<br />

erreichen. Zum Glück ist es nicht immer notwendig, sich all<br />

diese Stoffe einzeln zu besorgen – in der Apotheke gibt es fertig<br />

zusammengestellte Komplexpräparate. Fragen <strong>Sie</strong> dazu <strong>Ihr</strong>en<br />

Apotheker! <br />

Homöopathie<br />

Erkältung<br />

bei<br />

<br />

helfen bei Schnupfen und fi ebrigen Erkältungskrankheiten<br />

sowie grippalen Infekten und<br />

enthalten unter anderem:<br />

(Blauer Eisenhut)<br />

(Wilder Indigo)<br />

(Schmalblättrige Kegelblume)<br />

(Falscher Jasmin)<br />

Nr. 12: Bronchial- und Husten Tropfen<br />

helfen bei durch Erkältung bedingtem<br />

Husten, Bronchialkatarrhen, krampfartigem<br />

Reizhusten und Raucherhusten und<br />

enthalten unter anderem:<br />

(Grindeliakraut)<br />

(Rotbeerige oder Zaunrübe)<br />

(Bilsenkraut)<br />

(Zinnjodid)<br />

Die sanfte Medizin für die ganze Familie<br />

Mehr Infos auf: www.apozema.at<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.


DUNGL-TIPP<br />

Erkältung oder<br />

Grippe<br />

Kühlere Temperaturen sind im Herbst normal – mit ihnen<br />

zieht sich die Natur ja wieder zurück und kann sich regenerieren.<br />

Auch wir werden wieder ruhiger und schöpfen Kraft<br />

aus der Stille.<br />

Geschwächtes <strong>Immunsystem</strong><br />

Unsere Abwehr ist allerdings wieder maximal gefordert, denn<br />

mit jedem Atemzug müssen sich die Schleimhäute der oberen<br />

Luftwege gegen trockene Heizungsluft oder feuchte Kälte wehren.<br />

Im Freien kühlen sie schneller aus, da sie permanent kalte<br />

Luft umströmt. Als Folge ziehen sich die feinen Blutgefäße in den<br />

Schleimhäuten zusammen, um den Körper vor weiterer Auskühlung<br />

zu schützen. Es fließt weniger Blut durch Nase, Mund und<br />

Rachen. Die Schleimhäute werden angreifbar für Viren und<br />

andere Keime, die sich auf dem weniger durchbluteten Gewebe<br />

niederlassen. Aber auch trockene Heizungsluft kann Probleme<br />

bereiten, die Schleimhäute trocknen, aus und die feinen Flimmerhärchen<br />

sind in ihrer Bewegung eingeschränkt – der Schutz vor<br />

eindringenden Keimen also abermals reduziert.<br />

Wegen der Keimbelastung schwellen in Folge die Schleimhäute<br />

in der Nase an, produzieren mehr Sekret und »die Nase läuft«. Es<br />

kratzt der Hals, der Rachen schmerzt, das Schlucken tut weh. Die<br />

Stimme klingt belegt und man wird heiser, oft folgt der Husten.<br />

Kopf- und Gliederschmerzen sowie Frösteln vervollständigen<br />

dann das Bild einer Erkältung. Während ein solcher grippale<br />

Infekt meist harmlos verläuft, kann eine Grippe sogar lebens -<br />

bedrohlich werden. <strong>Sie</strong> verläuft plötzlich, heftig, mit hohem<br />

Fieber und schwächt den Körper enorm.<br />

Unterschied zwischen »echter« Grippe und<br />

»grippale Infekt«<br />

Beschwerden »Echte« Grippe Erkältung<br />

(Influenza) (grippaler Infekt)<br />

Fieber plötzlich, heftig, selten, evtl. erhöhte<br />

Temperatur<br />

über 40 Grad Celsius,<br />

3 bis 4 Tage<br />

Kopf- und heftig mäßig<br />

Gliederschmerzen<br />

Entkräftung rasch, heftig wenig<br />

Niesen, verstopfte selten heftig<br />

Nase<br />

Husten<br />

häufig, heftig, trocken häufig<br />

und stoßweise<br />

Lebensbedrohung möglich keine<br />

komplementären Arzneimittel aus der Apotheke wie zum Beispiel<br />

Homöopathika gegen erhöhte Temperatur, Salzwassersprays zur<br />

Pflege der Nasenschleimhäute, Brust-Hustentee, Salbeitinktur<br />

zum Gurgeln oder auch abwehrstärkende Echinacea-Tropfen eine<br />

willkommen Ergänzung. Fragen <strong>Sie</strong> dazu <strong>Ihr</strong>en Apotheker!<br />

Treten jedoch Symptome wie hohes Fieber, stake Gliederschmerzen,<br />

heftiger Kopfschmerz, Nackensteifigkeit und Entkräftung<br />

auf, so ist sicherlich der Arzt beizuziehen.<br />

Dungl therapie & beauty; Mölker Bastei 5, 1010 Wien;<br />

Tel: 01/53 54 899; www.dunglwien.at<br />

© Subbotina Anna<br />

Wann zum Arzt?<br />

Stellen sich klassische Symptome wie Halskratzen, rinnende<br />

Nase, Husten oder leichtes Fieber ein, so können <strong>Sie</strong> mit Methoden<br />

wie ansteigendem Fußbad, Dunstwickel, Inhalieren oder dem<br />

richtige Tee entgegenwirken und die Erkältung normalerweise<br />

rasch wieder in den Griff bekommen. Da sind auch die guten<br />

Die »Dungl-Schwestern« – Mag. pharm. Claudia Dungl (li.) und<br />

Prof. Dr. med. Andrea Dungl-Zauner – geben Tipps.<br />

32 DA November 2013


Schüßler Salze<br />

im Spätherbst<br />

Das Klima wird rauer, die ersten<br />

Erkältungskrankheiten treten auf. Es ist Zeit<br />

die eigenen Abwehrkräfte zu stärken und sich<br />

und die Familie optimal auf die kalte Jahreszeit<br />

vorzubereiten.<br />

Zell Immuferin – das moderne Schüßler-<br />

Komplexmittel für eilige Schüßler Anwender<br />

hilft grippalen Infekten vorzubeugen.<br />

Durch die fertige Mischung in jeder Tablette brauchen <strong>Sie</strong> sich <strong>Ihr</strong>e Tagesmischung<br />

nicht mehr selber aus den einzelnen Dosen herauszählen.<br />

Zell Immuferin unterstützt die natürlichen Abwehrkräfte von Kindern<br />

und Erwachsenen, die leicht erkranken, weil sie »alles auffangen«. Zell Immuferin<br />

hilft bei geschwächter allgemeiner Abwehrkraft.<br />

Es wird sowohl vorbeugend zur Vorbereitung auf Herbst und Winter als<br />

auch im Falle eines leichten grippalen Infekts bereits am Beginn der<br />

Erkrankung genommen.<br />

Die Dosierung erfragen Sei bei <strong>Ihr</strong>em Apotheker oder entnehmen dem Beipacktext.<br />

Das gilt ebenso bei Fragen zu Wirkungen und Nebenwirkungen.<br />

Bei Kindern, die sich mit dem Lutschen schwer tun, kann die Tablette mit<br />

ein paar Tropfen Wasser zu einem Brei verrührt und dieser dem Kind in den<br />

Mund gegeben werden.<br />

Ohrenschmerzen, Halsschmerzen<br />

Bei Ohren- und Halsschmerzen ist Nr. 3 Ferrum phosphoricum einzunehmen:<br />

Jede Viertelstunde eine Tablette Nr.3 im Mund zergehen lassen, und<br />

die Schmerzen lassen bald nach. Unter Umständen kann auf diese Weise einer<br />

Mittelohrentzündung oder Angina vorgebeugt werden.<br />

Husten<br />

Trockener Husten<br />

Mit Beginn der Heizperiode kommt es oft zu trockenem Reizhusten verbunden<br />

mit gereizten Schleimhäuten. Zur Befeuchtung der Schleimhäute<br />

im Mund-Nasen-Rachenraum täglich 10 Stück Nr. 8 Natrium chloratum<br />

einnehmen.<br />

Zusätzlich äußerlich zweimal täglich die Brust mit Salbe H eincremen.<br />

© solominviktor<br />

Schleimiger Husten, bellender Husten<br />

Salbe H bereits zu Beginn einer Verkühlung eincremen, das beugt dem<br />

gefürchteten schleimigen oder gar bellenden Husten vor. Diese Salben -<br />

mischung mit hoch verdünnten Mineralstoffen im Bereich der Brust und<br />

am Rücken zweimal täglich eincremen, damit sich der Husten nicht so<br />

leicht festsetzt.<br />

34 DA November 2013


SCHÜSSLER SALZE<br />

Folgende Mischung zusätzlich einnehmen:<br />

Mineralstoff<br />

Stk/Tag<br />

Nr. 2 Calcium phosphoricum 7<br />

Nr. 5 Kalium phosphoricum 10<br />

Nr. 6 Kalium sulfuricum 7<br />

Nr. 9 Natrium phosphoricum 5<br />

Nr. 10 Natrium sulfuricum 5<br />

Zell<br />

Biochemie nach Dr. Schüßler<br />

Rissige Lippen schmerzen in der<br />

kalten Jahreszeit<br />

Nr. 1 Calcium fluoratum unterstützt alle elastischen Gewebe im<br />

Körper und wird in der kalten Jahreszeit wegen der starken<br />

Temperaturunterschiede zwischen Draußen und Drinnen in der<br />

Oberhaut vermehrt verbraucht. Dadurch wird sie rau oder rissig,<br />

was im Bereich der Lippen Probleme verursacht.<br />

Nr. 1 Calcium fluoratum, täglich 7 Stück einnehmen und die<br />

Lippen mit Balsalip Lippenbalsam, oder Cremalip Lippencreme<br />

eincremen.<br />

Cremalip oder Balsalip<br />

bei rissigen Lippen<br />

Der Balsalip Lippenbalsam mit Mineralstoffen und Panthenol ist<br />

eine große Hilfe, rissigen Lippen vorzubeugen. Die enthaltenen<br />

hoch verdünnten Mineralstoffe lindern auch die Neigung zu<br />

Fieberblasen und offenen Mundwinkeln. Bei Lippenfältchen wird<br />

er sehr gerne und hilfreich angewendet. Balsalip ist in der kalten<br />

Jahreszeit grundsätzlich zu empfehlen, um zarte Lippen nach -<br />

haltig zu pflegen. Für den Sport empfiehlt sich Cremalip Lippencreme<br />

in der praktischen Tube mit Applikator. <strong>Sie</strong> enthält die<br />

gleiche Mineralstoffzusammensetzung wie Balsalip Lippenbalsam<br />

im Tiegel. Die Anwendung ist hygienisch, einfach und pflegt<br />

zarte Lippen perfekt.<br />

UNTERSTÜTZT<br />

NATÜRLICHE<br />

ABWEHRKRÄFTE<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen <strong>Sie</strong> die Packungsbeilage und fragen <strong>Sie</strong> <strong>Ihr</strong>en Arzt oder Apotheker.<br />

HOMÖOPATHISCHES ARZNEIMITTEL<br />

Rissige Fingerkuppen schmerzen!<br />

Mütter klagen in dieser Jahreszeit öfter über rissige Fingerkuppen<br />

oder Hände. In diesen Fällen sollten zusätzlich zu 10 Stück Nr. 1,<br />

Hand & Nail Lotion tagsüber und Askinel nachts als fette Hand -<br />

creme angewendet werden.<br />

Askinel – Handcreme, Fußcreme und<br />

Kälteschutz für Kinder und Erwachsene<br />

Askinel ist eine wirksame Kälteschutzcreme für’s Gesicht. Enthaltene<br />

hoch verdünnte Mineralstoffe und wertvolle pflanzliche<br />

Öle versorgen und schützen die Haut überzeugend vor der Kälte -<br />

einwirkung. Neben Avocadoöl und Shea Butter sind auch Vitamin<br />

E und Bienenwachs eingearbeitet. Askinel ist daher eine sehr<br />

reichhaltige Creme. Das führt beim ersten Öffnen der Tube<br />

manchmal zur Abscheidung einer kleinen Menge Öl, was weder<br />

Wirkung noch Qualität der Creme beeinträchtigt.<br />

Hoch verdünnte Mineralstoffe unterstützen dabei, Problemen<br />

wie rissigen Hautstellen und Fingerkuppen oder schrundigen<br />

Händen durch regelmäßiges Anwenden von Askinel wirksam<br />

vorzubeugen. <br />

Cremalip<br />

& Balsalip<br />

• Lippencreme mit Applikator<br />

• Hochverdünnte Mineralstoffe<br />

• Sanfte Regeneration rissiger, trockener Lippen<br />

• Balsam reduziert Herpesanfälligkeit<br />

Adler Topics - pflegen und versorgen<br />

DA November 2013<br />

35


Vor der Grippewelle<br />

<strong>Stärken</strong> <strong>Sie</strong> <strong>Ihr</strong><br />

<strong>Immunsystem</strong><br />

Herbst und Winter mit ihrem feucht-kaltem Wetter,<br />

Wind und wenig Licht schwächen unsere Abwehr -<br />

kräfte. Die Folge ist das oft epidemieartige Auftreten<br />

von Grippewellen. Doch dagegen können <strong>Sie</strong><br />

vorbeugen. <strong>Stärken</strong> <strong>Sie</strong> rechtzeitig <strong>Ihr</strong> <strong>Immunsystem</strong>.<br />

Das geht nämlich ganz einfach.<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

© Deklofenak<br />

36 DA November 2013


FITTES IMMUNSYSTEM<br />

Allheilmittel Ausdauersport<br />

Mit der richtigen Dosierung kommt der Immunschutz. Allen, die<br />

ihr <strong>Immunsystem</strong> stärken wollen, rate ich zu einem regelmäßigen,<br />

sanften Ausdauertraining. Der positive Einfluss eines sportlichen<br />

Trainings auf die allgemeine Widerstandsfähigkeit gegenüber Erkältungskrankheiten<br />

ist mehrfach belegt. Man wird resistenter.<br />

Unser Körper ist darauf eingerichtet, aktiv zu sein. Unser Lymphsystem,<br />

das für die Beseitigung von Abfallstoffen aus dem<br />

Gewebe zuständig ist und auch einen wichtigen Teil des <strong>Immunsystem</strong>s<br />

bildet, wird vor allem durch die Muskulatur in Gang gehalten.<br />

Sportliche Belastung im Freien unterstützt den Ab -<br />

härtungsprozess durch den Klimakontakt.<br />

Treiben <strong>Sie</strong> mäßig, aber regelmäßig Sport! Laufen, Walken, Radfahren,<br />

Tanzen und Schwimmen eignen sich besonders gut.<br />

Bei einer entsprechenden Trainingsintensität bildet der Körper<br />

verstärkt so genannte Killerzellen aus. <strong>Sie</strong> sind die Helfer unseres<br />

<strong>Immunsystem</strong>s und verantwortlich für den Kampf gegen die<br />

Bakterien und Viren. Wichtig ist, dass es zu keiner Über-, aber<br />

auch zu keiner Unterforderung kommt. Die optimale Trainingsintensität<br />

zeigt Ihnen ein Herz-Kreislauf-Belastungstest. Dieser gibt<br />

unter anderem Auskunft über den individuell optimalen Trainingspuls,<br />

damit <strong>Sie</strong> im Sauerstoffüberschuss, im so genannten<br />

»aeroben Bereich«, trainieren. Mit einem Pulsmessgerät können<br />

<strong>Sie</strong> dann beim Training laufend die Herzfrequenz kontrollieren.<br />

Darüber hinaus verliert man beim Training im »Fatburning«-Bereich<br />

noch viele Kalorien für eine gute Figur.<br />

Gesunde Ernährung<br />

Dass wir mit der richtigen Ernährung viel zur Stärkung unseres<br />

<strong>Immunsystem</strong>s beitragen können, ist eigentlich bekannt.<br />

Obst und Gemüse aus heimischen Regionen und der jeweiligen<br />

Saison sollte am besten roh oder nur leicht gedünstet mehrmals<br />

täglich verzehrt werden. Dann ist sichergestellt, dass unser Körper<br />

genügend Vitalstoffe erhält, um sich gegen Angriffe von außen<br />

wehren zu können.<br />

Nüsse, Vollkorngetreide (Weizenkeime), Geflügel, Milchprodukte<br />

und grüne Blattgemüse enthalten Zink, das unser <strong>Immunsystem</strong><br />

nachhaltig kräftigt.<br />

Eiweißmangel schwächt das <strong>Immunsystem</strong>. Ohne Eiweiß kann<br />

der Körper keine Immunzellen bilden. Einfache Gerichte mit sehr<br />

günstiger Eiweißzusammensetzung sind Folien-( Pell-) Erdäpfel<br />

mit Topfen, Müsli mit Milch oder Joghurt, Vollkornbrot mit Käse<br />

oder Bohnensuppe mit Topfendessert.<br />

Fisch ist gesund und enthält wenig Kalorien, dafür aber reichlich<br />

Omega-3-Fettsäuren, welche sich positiv auf unsere Gesundheit<br />

auswirken.<br />

Erstrebenswert wäre auch Übergewicht senken, denn die Last zu<br />

vieler Kilos schwächt nachweislich unser <strong>Immunsystem</strong>.<br />

Wasser als Elixier<br />

Reines Wasser kann bei der Ausleitung von Giftstoffen aus dem<br />

Körper helfen und ist dabei optimaler Durstlöscher. Also viel<br />

trinken, aber das Richtige! Die Hitliste führen neben Leitungswasser<br />

Mineralwasser und ungesüßte Tees an, gefolgt von verdünnten<br />

Frucht- und Gemüsesäften. Am besten geeignet sind<br />

kalorienfreie Getränke, denn sie sind auch in größeren Mengen<br />

kein Problem für die Figur. Der Durst ist für den Bedarf kein zuverlässiges<br />

Signal, besonders mit zunehmendem Alter lässt das<br />

Durstgefühl nach, die notwendige Flüssigkeitsmenge nimmt aber<br />

sogar noch zu! Daher auf jeden Fall zwei Liter täglich trinken.<br />

DA November 2013<br />

37


FITTES IMMUNSYSTEM<br />

Heilpflanzen<br />

Um die körpereigenen Abwehrkräfte zu erhöhen, bieten gerade<br />

Heilpflanzen große Möglichkeiten. Die einfachsten, aber oft sehr<br />

wirksamen Maßnahmen sind schweißtreibende und resistenz -<br />

steigernde Pflanzen wie Holunder und Lindenblüten.<br />

Die Stimulation geschwächter Abwehrkräfte ist eines der Hauptanwendungsgebiete<br />

in der Pflanzenheilkunde.<br />

Einige Arzneipflanzen wie Sonnenhut (Echinacea) oder Lebensbaum<br />

(Thuja) helfen als Monopräparate oder kombiniert bei der<br />

Steigerung der körpereigenen Abwehr.<br />

Die Präparate gibt es als Lutschbonbons, Tabletten oder als Tropfen.<br />

Die heilkräftige Wirkung dieser Pflanzen stärkt und stimuliert<br />

das <strong>Immunsystem</strong>, steigert die Anzahl der weißen Blutkörperchen<br />

und sorgt dafür, dass die Abwehrzellen eingedrungene Erreger<br />

schneller vernichten.<br />

Sauna und Sonne als Schutz vor Erkältung<br />

Sauna und Dampfbadbesuch, mindestens einmal die Woche, tägliche<br />

Wechselduschen, dazu regelmäßiger Sport bringen das <strong>Immunsystem</strong><br />

in Schwung.<br />

In der Sauna erhöht sich die Körpertemperatur, es wird eine Art<br />

Fieber ausgestanden, die den Körper resistenter und abwehrstärker<br />

macht. Regelmäßige Saunagänge und Kneippkuren bringen<br />

Ihnen auch Entspannung und Ruhe.<br />

Wechselduschen am Morgen sind eine sinnvolle Ergänzung des<br />

Abhärtungsprogramms. Wichtig: Der letzte Duschschwall sollte<br />

kalt sein! Damit leitet der Körper eine reflexartige Erwärmung ein.<br />

Besonders im Winter sind viele Menschen oft monatelang kaum<br />

dem natürlichen Sonnenlicht ausgesetzt. Licht kurbelt die Produktion<br />

von Immunbotenstoffen an, die gegen Viren und Krebszellen<br />

aktiviert werden. Dosierte Sonnenbäder unterstützen, zu starke<br />

Sonnenbestrahlung aber mindert die Abwehrlage des Körpers.<br />

Immunpower durch Vitamine<br />

Vitamine und Mineralstoffe sind lebensnotwendig und müssen<br />

regelmäßig zugeführt werden. Grundsätzlich sollten<br />

<strong>Sie</strong> versuchen, den Bedarf an Vitaminen über<br />

Nahrungsmittel zu decken. In vielen<br />

Fällen machen jedoch gewisse Lebens -<br />

gewohnheiten wie eine einseitige<br />

Nahrungsmittelauswahl oder häufige<br />

Stress situationen eine zusätzliche<br />

Vitaminaufnahme<br />

notwendig, damit das Immun -<br />

system gewappnet ist.<br />

Andererseits erhöht eine<br />

bereits bestehende Infek -<br />

tion den Vitaminbedarf<br />

noch zusätzlich und wir<br />

haben eine Extraportion<br />

Vitalstoffe nötig.<br />

Vitamine und Mineralstoffe<br />

sind die Turbosubstanzen aus<br />

der Nahrung, die lebenswichtige<br />

Prozesse erhalten und den<br />

Zellstoffwechsel beschleunigen.<br />

<strong>Sie</strong> machen die Schleimhäute fit –<br />

unsere äußere Schutzbarriere gegen<br />

Krankheitserreger – und schützen die Zellen<br />

vor dem Angriff von Bakterien und Viren.<br />

Außerdem wehren sie Sauerstoffradikale ab, die das Immun -<br />

system schwächen.<br />

Gerade für das <strong>Immunsystem</strong> sind besonders die Vitamine A, B6, C,<br />

D und E unentbehrlich. <strong>Sie</strong> sind gleichsam das ABC fürs Leben.<br />

Vitamin A spielt eine Schlüsselrolle beim Aufbau der Schleimhäute.<br />

Fehlt es, werden sie schlechter durchblutet und trocknen aus.<br />

Bakterien können leichter eindringen. Wir benötigen das Vitamin<br />

A für das Wachstum unserer Haut- und Schleimhautzellen, die<br />

eine Barriere gegen Mikroorganismen und andere Fremdstoffe<br />

darstellen.<br />

Vor allem Vitamin C wird von den weißen Blutkörperchen bei der<br />

Virenbekämpfung in großen Mengen gebraucht und verbraucht.<br />

Vitamin C ist das Anti-Erkältungs-Vitamin schlechthin, weil es<br />

die Zahl von Fresszellen, die Krankheitserreger direkt zerstören,<br />

deutlich erhöht.<br />

Vitamin E fängt freie Radikale ab, die das <strong>Immunsystem</strong> hemmen<br />

und die Zellwände zerstören. Besonderen Bedarf an Vitamin E<br />

haben ältere Menschen.<br />

Selen, Eisen und Zink stärken ebenfalls unser <strong>Immunsystem</strong>. Im<br />

Alltag fällt es vielen Menschen jedoch oft schwer, diese Ratschläge<br />

auch optimal umzusetzen. Wer sich nicht ausgewogen<br />

ernährt, verzichtet auf viele wichtige Vitamine und Nährstoffe.<br />

Dann ist die Aufnahme der notwendigen Vitamine über geeignete<br />

immunstärkende Multivitaminpräparate empfohlen.<br />

Lachen und Erholung<br />

Lachen wirkt wie ein Turbolader auf das <strong>Immunsystem</strong>. Es<br />

steigert die T-Lymphozyten. Erfahrungen wie Freude, Liebe,<br />

geistiges Training, Anerkennung und Erfolgserlebnisse machen<br />

stark gegen die Bedrohung durch Krankheitserreger. Auch Sex<br />

und Zärtlichkeit pushen unser <strong>Immunsystem</strong>.<br />

Der Stoffwechsel kommt häufig aus dem Gleichgewicht, weil<br />

der Körper durch äußere körperliche und/oder psychische Be -<br />

lastungen zu stark ermüdet oder erschöpft wurde. Eine der ersten<br />

Maßnahmen zur Stärkung des <strong>Immunsystem</strong>s sollten daher ausreichend<br />

lange Ruhephasen sein.<br />

Schlaf ist eine Fitness-Kur für das Immun -<br />

system. Ein Teil der Botenstoffe, die für<br />

den Tiefschlaf sorgen, machen auch<br />

Immunbotenstoffe fit. Sorgen <strong>Sie</strong><br />

dafür, dass <strong>Sie</strong> genug Er holung<br />

und einen guten Schlaf haben.<br />

Vermeiden <strong>Sie</strong> Stress, denn<br />

viele Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass dauerhafter<br />

Stress die Immunabwehr<br />

deutlich verschlechtert.<br />

Stress ist ein echter Immunkiller.<br />

Das komplexe Immun -<br />

system garantiert das Überleben<br />

des Menschen durch<br />

die Abwehr körperfremder<br />

Substanzen. Es ist ein starkes<br />

Team zum Schutz unseres Körpers.<br />

Dieses Kraft paket wird durch<br />

<strong>Sie</strong> gesteuert. So können <strong>Sie</strong> täglich<br />

<strong>Ihr</strong>e Abwehrkraft stärken und <strong>Ihr</strong>e Selbstheilungskräfte<br />

fördern. <br />

38 DA November 2013


DA GEWINNSPIEL<br />

© Osttirol Werbung GmbH<br />

© Hatzer<br />

DA Gewinnspiel<br />

Urlaub in Osttirol<br />

Ein Dorf, in dem der Nachtwächter wie schon seit Jahrhunderten seine Runden dreht. Abgeschiedene<br />

Täler, in denen sich ganz eigene Traditionen erhalten haben. Mittendrin die Bezirkshauptstadt<br />

Lienz mit ihren mittelalterlichen Gassen, den Straßencafés und dem südländischen<br />

Flair. Osttirol mit seiner ausgeprägten Gastfreundschaft und Herzlichkeit steht für urtirolerische<br />

Erlebnisse – in der Nationalpark-Region Hohe Tauern und dem Defereggental im Norden ebenso<br />

wie in den Lienzer Dolomiten im Südosten und dem Hochpustertal im Südwesten.<br />

Der perfekte Ausgangspunkt für einen unvergesslichen Urlaub<br />

in Osttirol (www.osttirol.com) ist der Alpengasthof<br />

Pichler im Defereggental. Familie Pichler begrüßt ihre Gäste<br />

mit charmanter Herzlichkeit und sorgt für Wohlfühlatmosphäre<br />

vom ersten Augen blick an. Die Zimmer verfügen alle über<br />

Radio, Telefon sowie TV und laden zum Entspannen ein.<br />

Nach einem herzhaften Frühstück starten Urlauber in die unberührte<br />

Natur Osttirols. Wie wäre es mit einer gemütlichen Winterwanderung<br />

im Angesicht der traumhaften Bergkulisse? Begegnungen<br />

mit Gams und Steinbock versprechen Streifzüge mit<br />

dem »Schneeschuh-Ranger« durch den Nationalpark. Oder doch<br />

lieber das weitverzweigte Loipennetz erkunden? 400 Kilometer<br />

perfekt gespurter Loipen stehen Langläufern zur Verfügung,<br />

während Skifahrer die Wahl zwischen 398 Pistenkilometern haben.<br />

Egal, für welches Schneeabenteuer man sich entscheidet –<br />

am Pisten- oder Wegesrand laden urige Gasthäuser mit Osttiroler<br />

Spezialitäten zur Einkehr. Und um den »Pregler«, den Vater aller<br />

Schnäpse, den die Bauern schon seit Jahrhunderten aus ihren Äpfeln<br />

und Birnen brennen, kommt man kaum drum herum. Wieder<br />

zurück im Hotel relaxen die Urlauber im Wellness-Bereich mit<br />

Dampfsauna, Finnischer Sauna, Infrarot-<br />

Wärme-Kabine und Ruheraum mit Wintergarten.<br />

Am Abend genießen Gäste im<br />

Restaurant kulinarische Köstlichkeiten<br />

und feine Schmankerl und lassen den<br />

Tag bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen.<br />

Nähere Informationen:<br />

www.alpengasthof-pichler.at<br />

© Blaha<br />

DA Gewinnspiel<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 Nächte für 2 Personen<br />

inklusive Halbpension im Alpengasthof Pichler.<br />

Um am Gewinnspiel teilzunehmen, senden <strong>Sie</strong> eine<br />

E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff »Gewinnspiel<br />

Alpengasthof« an gewinnspiel@apoverlag.at oder an<br />

den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag, Spitalgasse<br />

31A, 1090 Wien. Einsendeschluss ist der 30. November<br />

2013. Vergessen <strong>Sie</strong> nicht, Namen und Adresse<br />

auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />

DA November 2013<br />

39


MEDIKAMENTENEINNAHME<br />

© Dmitry Lobanov<br />

Richtige Medikamenteneinnahme<br />

– leicht gemacht<br />

Arzneimittel zum<br />

Kleben und Spritzen –<br />

Fertigspritzen,<br />

Pens und Co.<br />

Teil 11. „Ab heute müssen <strong>Sie</strong> täglich selbst spritzen.“ Diesen Satz fürchten nicht nur Diabetiker,<br />

sondern viele Patienten, deren zukünftige Dauer-, vorübergehende oder Notfallmedikation nur in<br />

Form von Parenteralia – so die Fachbezeichnung für Arzneimittel, die in Form von Spritzen, Pens<br />

oder Pumpen angewendet werden – vorliegt.<br />

AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER-WAGER<br />

Die Hemmschwelle ist groß, die Angst vor dem Stich oder<br />

davor, etwas falsch zu machen, noch größer. Diese ist jedoch<br />

unbegründet: Wird die Handhabung erst mal beherrscht und<br />

weiß man über die richtige Aufbewahrung Bescheid, verlieren auch<br />

derartige Arzneiformen meist ihren Schrecken. Neben intensiven<br />

Schulungen, wie sie beispielsweise Diabetikern zur Verfügung stehen,<br />

können sich Patienten, denen auf Grund längerer Immobilität,<br />

plötzlicher Thrombosebeschwerden oder geplanter Langstreckenflügen<br />

Injektionen zur Selbstanwendung verordnet werden, die<br />

richtige Spritztechnik in ihrer Apotheke zeigen lassen.<br />

Wie tief und wohin?<br />

Die meisten Medikamente, welche selbst gespritzt werden, bestehen<br />

aus Wirkstoffen, welche Proteine, also Eiweiß enthalten. Die<br />

bekanntesten sind sicher Insuline für Diabetiker, Heparine gegen<br />

Blutgerinnsel sowie verschiedene Hormone oder Antikörper. Je<br />

nach Wirkstoff müssen sie entweder subkutan (unter die Haut)<br />

oder intramuskulär (in den Muskel) verabreicht werden.<br />

Die wohl gängigste Verabreichungsart für die Selbstanwendung<br />

ist die subkutane Applikation, bei der das Arzneimittel ungefähr<br />

4 mm tief in das so genannte Unterhautgewebe gespritzt wird.<br />

Dazu genügen kurze Nadeln, die zumeist auch sehr dünn sind. Bevorzugte<br />

Hautstellen für die Injektion sind die Bauchregion ohne<br />

Nabel- und Leistengegend sowie die Vorder- und Außenseiten der<br />

Oberschenkel. Wenn nötig, können auch die oberen und äußeren<br />

Flächen des Gesäßes und seitliche und hintere Stellen an den<br />

Oberarmen verwendet werden, jedoch ist hier die Bildung einer<br />

Hautfalte, in die mit Fertigspritzen oder Pens eingestochen wird,<br />

nur schwer oder durch den Patienten selbst gar nicht möglich.<br />

Auch werden dort Injektionen als schmerzhafter empfunden. Auf<br />

jeden Fall sollte für jede Injektion eine neue Einstichstelle gewählt<br />

werden, die am Bauch im Uhrzeigersinn um den Nabel herum<br />

etwa einen Finger breit neben der vorher<br />

gewählten Stelle liegen sollte, während<br />

am Oberschenkel von oben nach unten<br />

vorgegangen werden kann.<br />

Manche Arzneimittel zur Selbstinjektion<br />

können auch intramuskulär verabreicht<br />

werden, also in den Muskel. Die Entscheidung<br />

darüber fällt der Arzt. Dazu braucht<br />

es eine Nadellänge von 2 bis 3 cm Länge,<br />

Mag. pharm. Irina<br />

Schwabegger-Wager<br />

um direkt in den Muskel zu gelangen.<br />

Wer zum ersten Mal spritzen muss, sollte<br />

als »Trockentraining« testweise eine Nadel<br />

in eine Orange stechen, um ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />

welchen Hautwiderstand es zu überwinden gilt.<br />

Neben Fertigspritzen, welche eine Medikamentendosis enthalten,<br />

erfreuen sich so genannte Pens immer größerer Beliebtheit.<br />

<strong>Sie</strong> enthalten ein Arzneimittelreservoir für mehrere Einzeldosen,<br />

welche exakt dosiert werden können und damit eine genauere und<br />

einfacher durchzuführende Injektion erlauben. So einfach Pens<br />

auch aussehen mögen – beim Wechsel der Nadeln muss vorsichtig<br />

vorgegangen werden: Ein nicht korrektes, gerades Aufstecken<br />

der Nadel auf den Pen kann den innerhalb des Gewindehauses liegenden<br />

Dorn verbiegen, was eine Injektion unmöglich macht.<br />

Klappt das senkrechte Aufstecken der Nadel ohne große Kraft -<br />

40 DA November 2013


MEDIKAMENTENEINNAHME<br />

anstrengung, so sitzt sie ziemlich wahrscheinlich korrekt. Zeigt<br />

der Pen eine »Ladehemmung«, so ist in den meisten Fällen die<br />

Nadel verstopft und kann durch einen Nadelwechsel rasch be -<br />

hoben werden. Darüber hinaus haben auch Pens eine begrenzte<br />

Lebensdauer und sollten beizeiten ausgetauscht werden.<br />

Werden trockene Arzneimittel in Pulverform verordnet, so muss<br />

sie der Patient durch Auflösen mit einer speziellen Flüssigkeit erst<br />

gebrauchsfertig machen. Diese wird mit einer Spritze aufgezogen<br />

und durch den Gummistopfen einer Durchstechflasche, in der<br />

Tipps für‘s Selberspritzen:<br />

● Vor jeder Injektion gründlich die Hände mit Wasser und Seife<br />

waschen. Müssen <strong>Sie</strong> unterwegs spritzen, bewähren sich antibakterielle<br />

Reinigungsgele für die Handtasche.<br />

● Die Hautstelle, in die gestochen wird, muss vorher desinfiziert<br />

werden, am besten mit einem Alkoholtupfer einmal abwischen.<br />

Mit der Injektion einige Sekunden warten, bis der Alkohol<br />

aufgetrocknet ist.<br />

● Zwickt man vor der Injektion kurz in die<br />

Hautstelle, so tut das anschließende<br />

Stechen weniger weh.<br />

● Die Spritze im 90°-Winkel ansetzen<br />

und schnell einstechen,<br />

dadurch bleibt der Schmerzmoment<br />

kurz.<br />

● Die Flüssigkeit langsam<br />

in die Haut injizieren.<br />

Um die gesamte Flüssigkeitsmenge<br />

aufzunehmen,<br />

braucht das Gewebe<br />

etwas Zeit. Je schneller<br />

sie verabreicht wird,<br />

desto schmerzhafter kann<br />

es werden.<br />

● Um einen Rückfluss des<br />

Medikamentes zu vermeiden,<br />

sollte nach der Injektion<br />

die Nadel noch für etwa 10<br />

Sekunden in der Haut belassen<br />

werden.<br />

● Nicht sparen beim Nadelwechsel! Vom<br />

Hygienestandard her spricht zwar nichts gegen<br />

einen 5- bis 10maligen Gebrauch ein- und derselben Nadel,<br />

jedoch zeigen mikroskopische Aufnahmen, das sich Nadeln<br />

bereits nach der ersten Anwendung verbiegen und kleine<br />

Wiederhaken bilden, welche sich bei neuerlicher Verwendung<br />

unter der Haut verhaken können. Dies verursacht Schmerzen<br />

beim Stechen und schädigt das Gewebe. Penkanülen sind Einmalartikel<br />

und sollten dementsprechend oft gewechselt werden.<br />

Dadurch vermeidet man auch zurückbleibende Luftbläschen<br />

in der Nadel.<br />

Viele Medikamente zur Selbstinjektion müssen kühl aufbewahrt<br />

werden. Das bekannteste ist sicher Insulin, welches als Vorrat im<br />

Kühlschrank zwischen 2 und 8° Celsius aufbewahrt werden muss.<br />

sich das Wirkstoffpulver befindet, eingespritzt. Dabei sollte der<br />

Gummistopfen vorher mit einem geeigneten Mittel desinfiziert<br />

und der Flüssigkeitsstrahl gegen die Wand gerichtet werden. Dabei<br />

die Flasche langsam drehen, bis das gesamte Pulver aufgelöst<br />

ist. Erst dann darf das Medikament injiziert werden.<br />

Infusionspumpen für Schmerzmittel, Zytostatika oder Hormone,<br />

welche der Patient am Körper trägt, werden patientenspezifisch<br />

programmiert und mit Arzneimittel beladen. Das Wiederbefüllen<br />

solcher scheckkartengroßen und batteriebetriebenen Geräte kann<br />

nach ärztlicher Verordnung auch in der Apotheke erfolgen.<br />

● Auch die Nadellänge ist entscheidend für die optimale Wirkung.<br />

Damit beispielsweise Insulin gut wirken kann, sind<br />

Nadeln für Kinder und Erwachsene im Optimalfall 5 bis 6 mm<br />

lang, 8 mm lange Nadeln sollten nur mehr im 45° Winkel in die<br />

Hautfalte eingestochen werden. Die gängigen 10 mm und<br />

12 mm Nadeln dürfen nur von Erwachsenen mit ausgeprägtem<br />

Fettgewebe verwendet werden.<br />

● Gebrauchte Nadeln niemals in die Verschlusskappe zurückstecken<br />

– Verletzungsgefahr! – sondern fachgerecht in speziellen<br />

Nadelbehältern entsorgen.<br />

● Besteht ein Medikament aus mehreren Bestandteilen so muss es<br />

cirka 20mal hin und her gekippt werden, bis sich der Wirkstoff<br />

vollständig gemischt oder gelöst hat bzw. vollständig klar oder<br />

gleichmäßig trübe ist.<br />

Die richtige Lagerung<br />

Viele Medikamente zur Selbstinjektion müssen kühl aufbewahrt<br />

werden. Das bekannteste ist sicher Insulin, welches als<br />

Vorrat im Kühlschrank zwischen 2 und 8° Celsius<br />

aufbewahrt werden muss. Im Gebrauch befindliches<br />

Insulin ist bei Zimmertemperatur<br />

4 Wochen stabil. Frostige Temperaturen<br />

jedoch und längere Sonnenbestrahlung<br />

führen zu einem<br />

Wirkverlust und machen Insulin<br />

unbrauchbar. Auch Hepa -<br />

rine, Impfstoffe und andere<br />

Wirkstoffe müssen sorgfältig<br />

aufbewahrt und transportiert<br />

werden. Vor der<br />

Verabreichung sollte ein<br />

aus dem Kühlschrank entnommenes<br />

Medikament jedoch<br />

Raumtemperatur annehmen,<br />

da so die Injektion<br />

weniger schmerzhaft ausfällt.<br />

Je nach Präparat gibt es verschiedene<br />

Lagerungsvorschriften,<br />

über die die Apothekerin, der<br />

Apotheker gerne berät.<br />

In der nächsten Folge: Arzneiformen<br />

für die Haut – Salben, Cremen, Gele<br />

Literatur bei der Verfasserin.<br />

DA November 2013<br />

41


DA MUTTER UND KIND<br />

intakt – Therapiezentrum für<br />

Menschen mit Essstörungen<br />

Essstörungen und<br />

Schwangerschaft<br />

Kzenon<br />

Nägel -<br />

kauen?<br />

Daumen -<br />

lutschen?<br />

Bitter schmeckender Nagellack<br />

zum Aufpinseln auf Fingernägel<br />

und Nagelhaut. Bei regelmäßiger<br />

Anwendung werden die Nägel und<br />

Hände wieder schön und gepflegt.<br />

Daum-exol ist nach dem Auftragen<br />

geruchlos und unsichtbar.<br />

PHZNR 5007337<br />

Dentinox KG, Nunsdorfer Ring 19, 12277 Berlin<br />

Vertrieb Österreich:<br />

Nycomed Pharma GmbH, 1120 Wien<br />

Dentinox ®<br />

Die Schönheitsmaßstäbe unserer Gesellschaft, also das Postulat, schlank um jeden Preis sein<br />

zu wollen, nehmen immer gefährlichere Ausmaße an. Supermodels, Schauspielerinnen und<br />

Personen des öffentlichen Lebens werden von den Medien weltweit für die »Leistung« gelobt,<br />

bereits sechs Wochen nach der Geburt ihrer Kinder wieder superschlank zu sein.<br />

Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, bilden über die Medien Meinungen. <strong>Sie</strong> stellen ein Idealbild<br />

dar, dem Nachzueifern mitunter gefährliche Auswüchse annimmt.<br />

Die Schwangerschaft und die ersten Monate danach waren bis vor wenigen Jahren eine Möglichkeit,<br />

dem Schlankheitswahn und Perfektionismus zum Wohle der eigenen Gesundheit und der des<br />

Kindes zumindest für eine gewisse Zeit zu entkommen. Durch eine Schwangerschaft verändern<br />

sich Leben, Familie, Beruf, soziale Kontakte und eben auch der Körper der Frau. Vieles davon ist<br />

nicht oder nur schwer beeinflussbar, etwa durch gesundheitsschädigende Maßnahmen wie übertriebene,<br />

sportliche Betätigung unmittelbar nach der Geburt.<br />

Von Essstörungen gefährdete Frauen haben das Gefühl, durch die Gewichtszunahme während einer<br />

Schwangerschaft die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren. Daher versuchen sie, die »Babykilos«<br />

möglichst gering zu halten und nach der Geburt innerhalb weniger Wochen wieder<br />

schlank zu werden. Dadurch beginnt selbst für Frauen, die bis vor der Schwangerschaft ein normales<br />

Essverhalten hatten, eine pathologische Auseinandersetzung mit diesem Thema und dies kann<br />

zu einer Essstörung führen.<br />

Besonders für Frauen, die bereits eine Essstörung haben oder hatten, stellt eine Schwangerschaft<br />

eine große Herausforderung dar. Die Verantwortung für ein eigenes Kind kann einerseits zu einem<br />

fürsorglicheren Umgang mit sich selbst, aber auch zu großer Unsicherheit führen, die durch zusätzlichen<br />

Druck von außen kaum zu bewältigen ist.<br />

»intakt« – Therapiezentrum für Menschen mit Essstörungen bietet Beratung, umfassende<br />

Diagnostik und individuell abgestimmte medizinische und psychotherapeutische Behandlung<br />

von Essstörungen.<br />

Nähere Informationen: www.intakt.at<br />

<br />

42 DA November 2013


DA MUTTER UND KIND<br />

»aktion leben«<br />

Mut zum Kind in jungen Jahren:<br />

Später kann zu spät sein!<br />

Die Abnahme der Fruchtbarkeit bei zunehmendem Alter der<br />

Frau wird massiv unterschätzt. Später kann oft zu spät<br />

sein. Frauen das Kinderkriegen in jungen Jahren zu ermöglichen,<br />

muss ein erklärtes gesellschaftspolitisches Ziel werden,<br />

fordert die »aktion leben«.<br />

Alter der Frau ist entscheidend<br />

für die Fruchtbarkeit<br />

Frauen bekommen immer später ihre Kinder. War das durchschnittliche<br />

Alter der Frau bei der ersten Geburt 1991 25,1 Jahre,<br />

stieg es bis 2012 auf 28,8 Jahre. Das Problem dabei: Mit zunehmendem<br />

Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, überhaupt noch ein<br />

Kind bekommen zu können, massiv. Das gilt sowohl bei natürlicher<br />

Kontrazeption wie auch bei der künstlichen Befruchtung.<br />

Die meisten Menschen nehmen an, dass erst ab 40 die Fruchtbarkeit<br />

abnimmt. Das ist falsch.“, betont Mag. Martina Kronthaler,<br />

Generalsekretärin von »aktion leben«. „Kaum jemandem ist bewusst,<br />

dass bereits mit 30 Jahren die Fruchtbarkeit abgenommen<br />

hat. Mit 40 ist sie – statistisch gesehen – bereits so weit reduziert,<br />

dass viele Frauen gar keine Kinder mehr bekommen können.<br />

Dasselbe Phänomen gilt übrigens auch für die Erfolgsraten der<br />

Fruchtbarkeitsmedizin, die mit zunehmendem Alter deutlich einbrechen“,<br />

so Kronthaler weiter.<br />

Die Generalsekretärin von »aktion leben« betont: „Bilder von<br />

prominenten Frauen, die mit 40 Jahren oder später Kinder bekommen,<br />

suggerieren, dass der Kinderwunsch beliebig hinausgeschoben<br />

werden kann. Es wäre dringend notwendig, klar zu sagen: Ein<br />

Kind mit 40 ist ein Lottosechser. Und auch die Fruchtbarkeitsmedizin<br />

kann dann nur mehr eingeschränkt helfen.“<br />

Aletia<br />

Gründe für abnehmende Fruchbarkeit<br />

Hauptgründe für die Abnahme der Fruchtbarkeit sind die unaufhaltsame<br />

Abnahme und Alterung der weiblichen Eizellen, das<br />

zunehmende Fehlgeburtsrisiko sowie das steigende Risiko einer<br />

Eileiterschwangerschaft. „Alles zusammen bedeutet, dass Frauen,<br />

auch wenn sie sich subjektiv jung fühlen, objektiv gesehen schwerer<br />

Kinder bekommen können“, betont Kronthaler.<br />

Mut zum Kind in jungen Jahren<br />

Die Fortpflanzungsmedizin rät zum Einfrieren von Eizellen in<br />

jungen Jahren um später frische, junge Eizellen zur Verfügung zu<br />

haben. „Wir denken, dass dem Trend des späten Kinderkriegens<br />

nicht medizinisch, sondern sozial begegnet werden sollte“, so<br />

Kronthaler. „Niemand kann den jungen Menschen garantieren,<br />

dass es später mit dem Kinderkriegen noch klappt. Auch nicht mit<br />

Hilfe der Fortpflanzungsmedizin. Wir müssen den jungen Menschen<br />

Mut machen und es ermöglichen, dass sie früher ihre Kinder<br />

bekommen. Und wir müssen sie viel mehr über ihre Fruchtbarkeit<br />

und die Bedeutung des Lebensalters in diesem Zusammenhang<br />

informieren“, so Kronthaler abschließend.<br />

Nähere Informationen: www.aktionleben.at <br />

Zähnchen kriegen ohne Qual<br />

Bei den ersten Anzeichen der Zahnung sollten <strong>Sie</strong> Dentinox-Gel<br />

Zahnungshilfe vorsorglich auf die Zahndurchbruchstelle auftragen.<br />

Dentinox-Gel Zahnungshilfe:<br />

■ wundheilungsfördernd<br />

■ entzündungshemmend<br />

■ schmerzstillend<br />

In allen<br />

Apotheken<br />

erhältlich.<br />

PHZNR<br />

1325951<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation,<br />

Arzt oder Apotheker.<br />

Hersteller: Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate Lenk & Schuppan KG,<br />

12277 Berlin, www.dentinox.de<br />

Vertrieb Österreich: Takeda Pharma Ges.m.b.H., 1120 Wien<br />

DA November 2013<br />

43


DA AUF REZEPT<br />

DA DIABETES NEWS<br />

Bösartige Erkrankungen des Lymphsystems<br />

Die Sammelbezeichnung Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) fasst<br />

alle bösartigen Erkrankungen des Lymphatischen Systems<br />

(maligne Lymphome) zusammen, die kein Morbus Hodgkin<br />

sind. Die Erkrankungen, die unter diesem Oberbegriff zusammengefasst<br />

werden, sind höchst unterschiedlich – genetisch, immunologisch<br />

und auch die Beschwerdebilder. Beim Non-Hodgkin-Lymphom<br />

tritt eine krankhafte Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen,<br />

bei gleichzeitigem Abschalten ihres Selbstvernichtungsprogramms<br />

auf, weshalb Masse und Zahl der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten)<br />

immer mehr zunimmt und andere Zellen verdrängt werden.<br />

Bisher setzte man auf Chemotherapie, doch gibt es Versager. Mit<br />

dem gentechnisch erzeugten Antikörper »Rituximab« steigt zwar<br />

das Ansprechen, trotzdem bleiben 20 bis 50 Prozent der Patienten<br />

primär resistent auf die Behandlung oder erleiden einen Rückfall.<br />

Der neue Wirkstoff »Pixantron« verbessert nun einerseits die Verträglichkeit,<br />

andererseits die Wirksamkeit einer Behandlung. Das<br />

progres sionsfreie Überleben verbesserte sich unter »Pixantron« um<br />

40 Prozent. Das bedeutet eine Verlängerung der Überlebenszeit um<br />

2,7 Monate bis zum Rückfall. In Anbetracht des Fehlens einer anerkannten<br />

Standardbehandlung nach mehreren Rückfällen stellt »Pixantron«<br />

einen Fortschritt dar. Ein Behandlungszyklus umfasst 3 Infusionen<br />

in 28 Tagen und darf bis zu 6mal wiederholt werden. In einem<br />

bisher unbehandelbaren Krankheitsstadium ist nun mit »Pixantron«<br />

eine lebensverlängernde Option verfügbar. Im Vordergrund der Nebenwirkungen<br />

steht die Schädigung des Knochemarks. Die Schädigung<br />

des Herzmuskels dürfte seltener sein als bei anderen Chemotherapeutika.<br />

<br />

Antibiotika für schwere Fälle<br />

Zunehmenden Antibiotika-Resistenzen steht nur ein sehr beschränkter<br />

Nachschub an neuen Substanzen gegenüber.<br />

Denn Resistenzgene sorgen für die zunehmende Unempfindlichkeit<br />

so mancher Erreger gegen die Standardantibiotika vom<br />

Cephalosporin-Typ. Ein derartiger Problemkeim ist z.B. Staphylokokkus<br />

aureus. In der letzten Dekade kamen für diesen Bereich drei neue<br />

Antibiotika mit folgenden Wirkstoffen auf den Markt: »Daptomycin«,<br />

»Linezolid« und »Tigezyklin«. Erste Berichte über die Entstehung<br />

von Resistenzen liegen schon vor und zusätzlich sind verschiedene<br />

Einschränkungen und Limits bei der Anwendung zu beachten. Es<br />

besteht daher ein latenter Bedarf an weiteren, neuen Antibiotika.<br />

Der erste Vertreter der 5. Gruppe der Cephalosporine, das »Ceftarolin«<br />

wurde im Vorjahr marktreif und kam im August 2012 auf den<br />

Markt. Es zeigt hohe Aktivität gegen resistente Enterokokken, Streptokokken<br />

und Pneumokokken. Ob damit Resistenzlücken geschlossen<br />

werden können, bleibt abzuwarten. »Ceftarolin« dient zur Behandlung<br />

komplizierter Haut- und Weichteilinfektionen sowie häuslich<br />

erworbener Pneumonie bei Erwachsenen. Die Anwendung erfolgt<br />

als 60-minütige Infusion alle 12 Stunden über einen Zeitraum<br />

zwischen 5 und 14 Tagen (je nach Anwendungsgebiet). Je zwei klinische<br />

Studien mit zusammen rund 2.600 Patienten verglichen die<br />

Heilungsraten in den beiden Indikationsbereichen. <strong>Sie</strong> waren ident.<br />

Damit wurde die Gleichwertigkeit des neuen Cephalosporins mit<br />

den bisherigen First-Line-Behandlungsschemata nachgewiesen. Wie<br />

von einem Vertreter der Gruppe der Cephalosporine zu erwarten war,<br />

stehen Überempfindlichkeiten wie Ausschlag und Juckreiz im Ausmaß<br />

von über 3 Prozent im Vordergrund. Daneben können noch<br />

Durchfall, Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten. <br />

l i g h t p o e t<br />

Hornhaut des Auges verrät<br />

frühzeitig Nervenschäden<br />

Diabetische<br />

Neuropathie<br />

Neuropathie ist eine gefürchtete Spätfolge des Diabetes. Die<br />

dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte schädigen das Nervensystem,<br />

häufig auch die unter der Haut liegenden Empfindungs-<br />

und Bewegungsnerven. Schmerzen und Taubheitsgefühle<br />

sind die Folge. Weil die Betroffenen kleinere Fußverletzungen<br />

nicht mehr spüren, kommt es zu chronischen Entzündungen, die<br />

schließlich in einigen Fällen sogar eine Amputation einzelner Zehen<br />

oder des gesamten Fußes erfordern.<br />

Bislang gab es jedoch keine Möglichkeit, eine Neuropathie früh<br />

und zuverlässig zu diagnostizieren. „Gewebeproben aus betroffenen<br />

Gebieten des Beines waren bisher als invasive, aber trotzdem<br />

nicht immer zuverlässige Methode notwendig“, erläutert Prof.<br />

Dr. med. Rudolf Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik<br />

Rostock.<br />

In Zusammenarbeit mit einer Firma entwickelten die Universitätsmediziner<br />

das »Rostock Laser Scanning Mikroskop« (RLSM).<br />

Mit einem speziellen Aufsatzmodul vermessen die Ophthalmologen<br />

das Nervenfasergeflecht der Hornhaut und ziehen dadurch<br />

Rückschlüsse auf das Nervensystem des Körpers. „Parameter wie<br />

Nervenfaserlänge, Nervenfaserdichte und Anzahl der Ver -<br />

zweigungen sind ein direkter Gradmesser für das Ausmaß der<br />

Neuropathie“, erklärt Dr. Guthoff. Für die Untersuchung erhält<br />

der Patient lediglich Augentropfen. Dann berührt das Mikroskop<br />

kurz die Augenoberfläche, und es baut sich ein Bild der Nerven -<br />

faserstruktur auf.<br />

„Mit dem Mikroskop können wir die diabetische Neuropathie<br />

frühzeitig diagnostizieren, bevor es zu schweren Schäden kommt“,<br />

so Dr. Guthoff. Eine wirksame Behandlung der diabetesbedingten<br />

Neuropathie gibt es bislang nicht. „Aber man kann vorbeugen, indem<br />

der Patient auf einen gut eingestellten Blutzucker achtet, Bagatellverletzungen<br />

am Fuß meidet und regelmäßig zur Fußpflege<br />

geht“, erläutert Dr. Guthoff. <br />

44 DA November 2013


Häufig im »Doppelpack«<br />

Diabetes und<br />

Depressionen<br />

Vielen Menschen schlagen die derzeit dunklen und trüben<br />

Wintertage auf das Gemüt. Bei Menschen mit einer chronischen<br />

Erkrankung wie Diabetes kann jedoch auch eine<br />

Depression der Grund für Niedergeschlagenheit sein. Denn das<br />

Leben mit Diabetes ist für viele Betroffene eine psychische<br />

Belastung. Psychischer Stress führt bei Menschen mit Diabetes<br />

durch eine ständige Aktivierung der Stressachse unter anderem zu<br />

Entzündungsprozessen an den kleinen wie großen Gefäßen und<br />

erhöht somit das Risiko für Folgeerkrankungen. Außerdem beeinträchtigt<br />

Stress die Wirkung des Insulins.<br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident der<br />

<strong>Österreichische</strong>n<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

„Neue Augenuntersuchungstechniken bei Diabetes<br />

werden in Zukunft zur Früherkennung von Diabetes -<br />

folgen wichtige Informationen beitragen!“<br />

DA DIABETES KOPFZEILE NEWS<br />

„Eine erhöhte Depressivität wie auch klinische Depressionen<br />

sind sowohl ein körperliches als auch ein seelisches Problem“,<br />

sagt Priv.-Doz. Dr. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer, Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft (DDG) und Geschäftsführer des<br />

Forschungsinstituts der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

(FIDAM). Depressionen können sich auf eine sehr unterschiedliche<br />

Art und Weise äußern. Neben tiefer Niedergeschlagenheit,<br />

Mut- und Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter<br />

Angstgefühlen sowie Schlafstörungen oder körperlichen<br />

Schmerzen. „Um bei Menschen mit Diabetes schlechte Blutzuckerwerte<br />

und Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist es wichtig,<br />

sowohl eine erhöhte Depressivität als auch eine Depression<br />

früh zu erkennen und zu behandeln”, betont Dr. Kulzer. Recht -<br />

zeitig festgestellt, seien Depressionen gut behandelbar: „Anti-<br />

depressiva, Verhaltenstherapie oder eine Kombination aus<br />

beidem kommen dabei zum Einsatz“, so der Psychologe. In einer<br />

Verhaltenstherapie lernen Patienten unter anderem, ihre Erkrankung<br />

besser zu akzeptieren und das Selbstmanagement der Diabetes-Therapie<br />

zu verbessern. <br />

luxorphoto<br />

Durst, Gewichtverlust und<br />

vermehrtes Wasserlassen<br />

Erste Symptome bei<br />

Diabetes Typ 1<br />

Meist beginnt Diabetes Typ 1 im jungen Alter mit plötzlich<br />

einsetzenden Beschwerden wie häufiges Wasser -<br />

lassen, ungewolltem Gewichtsverlust, Schwächegefühl,<br />

Leistungsminderung, Müdigkeit oder Schwindel. „Etwa 80 Prozent<br />

der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse<br />

sind bereits zerstört, wenn diese Symptome auftreten“, so Dr.<br />

med. Klemens Raile, Leiter der pädiatrischen Diabetologie an<br />

der Charité Berlin.<br />

Übersehen Familien die Anzeichen, gelangt aufgrund des zunehmend<br />

fehlenden Insulins nicht mehr ausreichend Zucker in die<br />

Zellen. Der Körper baut dann Fettreserven ab, wobei Azeton<br />

entsteht, das sich in Blut und Urin anreichert und zu einer Übersäuerung<br />

führen kann. Bei sechs Prozent endet das in einer<br />

schweren Ketoazidose mit Austrocknung, vertiefter Atmung,<br />

Erbrechen und Bewusstlosigkeit. „Azetongeruch im Atem, der<br />

an überreifes Obst erinnert, kündigt den fortgeschrittenen Insulinmangel<br />

an. „Da dieser Zustand bei Kindern innerhalb weniger<br />

Stunden auftreten kann, muss bei jedem Diabetesverdacht unverzüglich<br />

eine Behandlung in einem Kinderkrankenhaus veranlasst<br />

werden“, mahnt Dr. Raile.<br />

Mittlerweile erhalten mehr als 60 Prozent der jungen Diabetes -<br />

patienten Unterstützung durch einen diabetologisch spezialisierten<br />

Kinderarzt und einen Diabetesberater. 1998 waren es<br />

nur 46 Prozent der Patienten, die durch ein solches Team betreut<br />

wurden. „Die Versorgungssituation hat sich entscheidend verbessert“,<br />

so Dr. Raile. Gerade Kinder bedürften einer speziellen<br />

Betreuung. Denn sie neigen mehr als Erwachsene zu Blutzuckerschwankungen<br />

und Unterzuckerungen. „Infolge dessen<br />

unterscheidet sich ihre Therapie von der Erwachsener“, erklärt<br />

der Experte. Wie gut junge Patienten auf Insulin ansprechen,<br />

ändert sich zudem in den verschiedenen Lebensabschnitten vom<br />

Säugling zum Kleinkind und zum Jugendlichen durch das<br />

Wachstum, die Hormone und typische Infektionskrankheiten<br />

wie etwa die Windpocken. <br />

DA November 2013<br />

45


DA KOCHREZEPTE<br />

Schinkenröllchen<br />

mit Krengervais im Glas<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

20 Scheiben Rohschinken40 g Kren, frisch gerieben1 Prise<br />

Salz 20 bis 30 dag Gervais oder Frischkäse Sonnenblumenöl<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Gervais oder Frischkäse mit dem zuvor fein gehackten Kren<br />

und Salz gut vermischen und mit Hilfe eines Dressiersacks auf<br />

dem Rohschinken verteilen, dann diesen der Länge nach<br />

einrollen.<br />

Die Röllchen in ein flaches Glas mit breiter Öffnung (z.B. Einmachglas)<br />

schichten und mit Sonnenblumenöl abdecken, evtl.<br />

frischen Thymian oder Rosmarin zugeben.<br />

Auf diese Weise halten Röllchen mindestens 2 bis 3 Wochen im<br />

Kühlschrank.<br />

Tipp<br />

Als kleines Mitbringsel oder als Geschenk schön verpackt, sind<br />

die Schinkenröllchen ein echter »Hingucker«! Man kann sie<br />

natürlich auch sofort mit ofenfrischem Brot genießen oder als<br />

kleinen Happen zum Aperitif servieren.<br />

© Hans-Michael Westermann | Pichler Verlag<br />

Maishenderlbruststreifen<br />

im Kren-Backteig<br />

Zubereitungszeit ca. 20 min.<br />

Das Krenkochbuch<br />

Von Hans Peter Fink. pichler<br />

Verlag. ISBN 978-3-85431-530-8,<br />

€ 19,95.<br />

Zu beziehen auch bei Buchaktuell,<br />

Spitalgasse 31, 1090 Wien, Tel.:<br />

01/406 68 75, E-Mail: buchaktuell@apoverlag.at<br />

Homepage:<br />

www.buchaktuell.at<br />

Wir liefern ohne Versandkosten!<br />

© Hans-Michael Westermann | Pichler Verlag<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

60 dag Maishenderlbrust, ausgelöst und in 8 mm dicke, längliche<br />

Streifen geschnitten Salz, Pfeffer, schwarz aus der Mühle <br />

40 ml Sojasauce 1 Handvoll Korianderblätter Blattsalat<br />

Für den Krenbackteig:<br />

2 Eier 150 ml Buttermilch 1 KL Ingwer, gerieben ca.<br />

12 dag Universalmehl 2 EL Maisstärke 50 g Kren, frisch gerieben<br />

1 KL Wasabipaste Pflanzenöl zum Ausbacken<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Die Maishenderlstreifen mit Salz, Pfeffer, Sojasauce, den frisch<br />

geschnittenen Korianderblättern und Ingwer würzen.<br />

Die Eier trennen. Das Eigelb mit der Buttermilch verquirlen,<br />

salzen und mit dem Mehl und der Maisstärke glatt verrühren.<br />

Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und unterheben.<br />

Den Kren und die Wasabipaste untermengen.<br />

Die Fleischstreifen durch den Backteig ziehen, in heißes Öl einlegen<br />

und etwa 3 min. bei mittlerer Hitze schwimmend<br />

ausbacken.<br />

Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.<br />

Mit frisch geriebenem Kren bestreuen.<br />

Tipp<br />

Dazu schmeckt am besten knackiger Blattsalat mit Kürbisöl und<br />

Apfelessig.<br />

Das Team von »Die Apotheke« wünscht gutes Gelingen!<br />

46 DA November 2013


DA-Gewinnspiel<br />

Malte Maulwurf und<br />

sein wundersamer<br />

Fernseher<br />

DA KIDS<br />

Malte Maulwurf sieht schlecht. Er ist nun mal ein Maulwurf.<br />

Aber das ist weiter nicht tragisch, denn Malte besitzt einen<br />

Fernseher in HD-Qualität! Dass es sich bei seinem Fernseher<br />

eigentlich um ein Aquarium handelt, stört ihn und seine Freunde<br />

wenig. So sitzen sie oft stundenlang vor der bunten Unterwasserwelt<br />

und lauschen gespannt Maltes wundersamen Geschichten. Doch<br />

dann kommt der Molch mit einem echten Fernseher vorbei…<br />

Wenn du wissen möchtest, was dann passiert, so mach‘ doch mit bei<br />

unserem Gewinnspiel!<br />

DA KIDS GEWINNSPIEL<br />

»DA – Die Apotheke« verlost 3 Exemplare von „Malte Maulwurf und sein wundersamer<br />

Fernseher“. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, sende eine E-Mail oder Postkarte mit dem Betreff<br />

„Kids-November“ an gewinnspiel@apoverlag.at oder an den <strong>Österreichische</strong>n Apotheker-Verlag,<br />

Spitalgasse 31A, 1090 Wien. Einsendeschluss ist der 30. November 2013. Vergiss nicht, deinen<br />

Namen und deine Adresse auf die Karte oder in das E-Mail zu schreiben.<br />

„Malte Maulwurf und sein wundersamer Fernseher“. Von Daniela Kulot. Verlag Thienemann,<br />

ISBN 978-3-522-43727-1, € 13,40. Zu beziehen auch bei Buchaktuell, Spitalgasse 31A, 1090 Wien,<br />

Tel.: 01/406 68 75, E-Mail: buchaktuell@ apoverlag.at, Homepage: www.buchaktuell.at.<br />

Wir liefern ohne Versandkosten.<br />

Bleib gesund mit Bonbo<br />

„Oh ja, das<br />

wird spannend!“<br />

In „Die Apotheke“ könnt ihr durch Bonbo und seine lustigen<br />

Geschichten viel Wissenswertes zum Thema Gesundheit erfahren ...<br />

Gemeinsam mit dem<br />

Apotheker mischen Bonbo<br />

und Berti zuerst einen<br />

Hustentee…<br />

„Wie ihr ja wisst machen wir<br />

heute einen Ausflug in die Apotheke,<br />

wo ihr auch selbst einmal Apotheker<br />

sein könnt“.<br />

… und dann noch eine Hautsalbe.<br />

Der Apotheker erklärt ihnen, worauf<br />

sie genau achten müssen.<br />

Heute kann Bonbo es kaum erwarten,<br />

nach Hause zu kommen…<br />

„Das<br />

ist ja toll,<br />

vielen<br />

Dank!“<br />

„<strong>Sie</strong>h mal Mama, eine<br />

selbstgemachte Hautcreme.<br />

Die schenke ich dir!“<br />

© Christoph Kienzl<br />

DA November 2013<br />

47


NEU<br />

Mehr Volumen – mehr Ausstrahlung<br />

MEDIZINISCHE KOMPETENZ<br />

FÜR SCHÖNE HAUT<br />

Neu: Eucerin® VOLUME-FILLER – für ein jüngeres Aussehen.<br />

Die hochwirksame Formel mit Magnolol, Oligo Peptiden<br />

und Hyaluronsäure gibt der Haut verlorenes Volumen<br />

zurück und redefiniert die Gesichtskonturen.<br />

Inspiriert von der ästhetischen Dermatologie.<br />

Exklusiv in Apotheken. www.eucerin.at<br />

D ER VO LUMEN - EFFEK T

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