Stärken Sie jetzt Ihr Immunsystem! - Österreichische ...
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MEDIKAMENTENEINNAHME<br />
© Dmitry Lobanov<br />
Richtige Medikamenteneinnahme<br />
– leicht gemacht<br />
Arzneimittel zum<br />
Kleben und Spritzen –<br />
Fertigspritzen,<br />
Pens und Co.<br />
Teil 11. „Ab heute müssen <strong>Sie</strong> täglich selbst spritzen.“ Diesen Satz fürchten nicht nur Diabetiker,<br />
sondern viele Patienten, deren zukünftige Dauer-, vorübergehende oder Notfallmedikation nur in<br />
Form von Parenteralia – so die Fachbezeichnung für Arzneimittel, die in Form von Spritzen, Pens<br />
oder Pumpen angewendet werden – vorliegt.<br />
AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER-WAGER<br />
Die Hemmschwelle ist groß, die Angst vor dem Stich oder<br />
davor, etwas falsch zu machen, noch größer. Diese ist jedoch<br />
unbegründet: Wird die Handhabung erst mal beherrscht und<br />
weiß man über die richtige Aufbewahrung Bescheid, verlieren auch<br />
derartige Arzneiformen meist ihren Schrecken. Neben intensiven<br />
Schulungen, wie sie beispielsweise Diabetikern zur Verfügung stehen,<br />
können sich Patienten, denen auf Grund längerer Immobilität,<br />
plötzlicher Thrombosebeschwerden oder geplanter Langstreckenflügen<br />
Injektionen zur Selbstanwendung verordnet werden, die<br />
richtige Spritztechnik in ihrer Apotheke zeigen lassen.<br />
Wie tief und wohin?<br />
Die meisten Medikamente, welche selbst gespritzt werden, bestehen<br />
aus Wirkstoffen, welche Proteine, also Eiweiß enthalten. Die<br />
bekanntesten sind sicher Insuline für Diabetiker, Heparine gegen<br />
Blutgerinnsel sowie verschiedene Hormone oder Antikörper. Je<br />
nach Wirkstoff müssen sie entweder subkutan (unter die Haut)<br />
oder intramuskulär (in den Muskel) verabreicht werden.<br />
Die wohl gängigste Verabreichungsart für die Selbstanwendung<br />
ist die subkutane Applikation, bei der das Arzneimittel ungefähr<br />
4 mm tief in das so genannte Unterhautgewebe gespritzt wird.<br />
Dazu genügen kurze Nadeln, die zumeist auch sehr dünn sind. Bevorzugte<br />
Hautstellen für die Injektion sind die Bauchregion ohne<br />
Nabel- und Leistengegend sowie die Vorder- und Außenseiten der<br />
Oberschenkel. Wenn nötig, können auch die oberen und äußeren<br />
Flächen des Gesäßes und seitliche und hintere Stellen an den<br />
Oberarmen verwendet werden, jedoch ist hier die Bildung einer<br />
Hautfalte, in die mit Fertigspritzen oder Pens eingestochen wird,<br />
nur schwer oder durch den Patienten selbst gar nicht möglich.<br />
Auch werden dort Injektionen als schmerzhafter empfunden. Auf<br />
jeden Fall sollte für jede Injektion eine neue Einstichstelle gewählt<br />
werden, die am Bauch im Uhrzeigersinn um den Nabel herum<br />
etwa einen Finger breit neben der vorher<br />
gewählten Stelle liegen sollte, während<br />
am Oberschenkel von oben nach unten<br />
vorgegangen werden kann.<br />
Manche Arzneimittel zur Selbstinjektion<br />
können auch intramuskulär verabreicht<br />
werden, also in den Muskel. Die Entscheidung<br />
darüber fällt der Arzt. Dazu braucht<br />
es eine Nadellänge von 2 bis 3 cm Länge,<br />
Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger-Wager<br />
um direkt in den Muskel zu gelangen.<br />
Wer zum ersten Mal spritzen muss, sollte<br />
als »Trockentraining« testweise eine Nadel<br />
in eine Orange stechen, um ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />
welchen Hautwiderstand es zu überwinden gilt.<br />
Neben Fertigspritzen, welche eine Medikamentendosis enthalten,<br />
erfreuen sich so genannte Pens immer größerer Beliebtheit.<br />
<strong>Sie</strong> enthalten ein Arzneimittelreservoir für mehrere Einzeldosen,<br />
welche exakt dosiert werden können und damit eine genauere und<br />
einfacher durchzuführende Injektion erlauben. So einfach Pens<br />
auch aussehen mögen – beim Wechsel der Nadeln muss vorsichtig<br />
vorgegangen werden: Ein nicht korrektes, gerades Aufstecken<br />
der Nadel auf den Pen kann den innerhalb des Gewindehauses liegenden<br />
Dorn verbiegen, was eine Injektion unmöglich macht.<br />
Klappt das senkrechte Aufstecken der Nadel ohne große Kraft -<br />
40 DA November 2013