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Stärken Sie jetzt Ihr Immunsystem! - Österreichische ...

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Häufig im »Doppelpack«<br />

Diabetes und<br />

Depressionen<br />

Vielen Menschen schlagen die derzeit dunklen und trüben<br />

Wintertage auf das Gemüt. Bei Menschen mit einer chronischen<br />

Erkrankung wie Diabetes kann jedoch auch eine<br />

Depression der Grund für Niedergeschlagenheit sein. Denn das<br />

Leben mit Diabetes ist für viele Betroffene eine psychische<br />

Belastung. Psychischer Stress führt bei Menschen mit Diabetes<br />

durch eine ständige Aktivierung der Stressachse unter anderem zu<br />

Entzündungsprozessen an den kleinen wie großen Gefäßen und<br />

erhöht somit das Risiko für Folgeerkrankungen. Außerdem beeinträchtigt<br />

Stress die Wirkung des Insulins.<br />

Präs. Prim. A. o. Univ.-<br />

Prof. Dr. Michael Roden,<br />

Past Präsident der<br />

<strong>Österreichische</strong>n<br />

Diabetesgesellschaft und<br />

wissenschaftlicher<br />

Berater unserer<br />

Diabetes-News.<br />

„Neue Augenuntersuchungstechniken bei Diabetes<br />

werden in Zukunft zur Früherkennung von Diabetes -<br />

folgen wichtige Informationen beitragen!“<br />

DA DIABETES KOPFZEILE NEWS<br />

„Eine erhöhte Depressivität wie auch klinische Depressionen<br />

sind sowohl ein körperliches als auch ein seelisches Problem“,<br />

sagt Priv.-Doz. Dr. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer, Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der Deutschen<br />

Diabetes Gesellschaft (DDG) und Geschäftsführer des<br />

Forschungsinstituts der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim<br />

(FIDAM). Depressionen können sich auf eine sehr unterschiedliche<br />

Art und Weise äußern. Neben tiefer Niedergeschlagenheit,<br />

Mut- und Hoffnungslosigkeit leiden Betroffene häufig auch unter<br />

Angstgefühlen sowie Schlafstörungen oder körperlichen<br />

Schmerzen. „Um bei Menschen mit Diabetes schlechte Blutzuckerwerte<br />

und Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist es wichtig,<br />

sowohl eine erhöhte Depressivität als auch eine Depression<br />

früh zu erkennen und zu behandeln”, betont Dr. Kulzer. Recht -<br />

zeitig festgestellt, seien Depressionen gut behandelbar: „Anti-<br />

depressiva, Verhaltenstherapie oder eine Kombination aus<br />

beidem kommen dabei zum Einsatz“, so der Psychologe. In einer<br />

Verhaltenstherapie lernen Patienten unter anderem, ihre Erkrankung<br />

besser zu akzeptieren und das Selbstmanagement der Diabetes-Therapie<br />

zu verbessern. <br />

luxorphoto<br />

Durst, Gewichtverlust und<br />

vermehrtes Wasserlassen<br />

Erste Symptome bei<br />

Diabetes Typ 1<br />

Meist beginnt Diabetes Typ 1 im jungen Alter mit plötzlich<br />

einsetzenden Beschwerden wie häufiges Wasser -<br />

lassen, ungewolltem Gewichtsverlust, Schwächegefühl,<br />

Leistungsminderung, Müdigkeit oder Schwindel. „Etwa 80 Prozent<br />

der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse<br />

sind bereits zerstört, wenn diese Symptome auftreten“, so Dr.<br />

med. Klemens Raile, Leiter der pädiatrischen Diabetologie an<br />

der Charité Berlin.<br />

Übersehen Familien die Anzeichen, gelangt aufgrund des zunehmend<br />

fehlenden Insulins nicht mehr ausreichend Zucker in die<br />

Zellen. Der Körper baut dann Fettreserven ab, wobei Azeton<br />

entsteht, das sich in Blut und Urin anreichert und zu einer Übersäuerung<br />

führen kann. Bei sechs Prozent endet das in einer<br />

schweren Ketoazidose mit Austrocknung, vertiefter Atmung,<br />

Erbrechen und Bewusstlosigkeit. „Azetongeruch im Atem, der<br />

an überreifes Obst erinnert, kündigt den fortgeschrittenen Insulinmangel<br />

an. „Da dieser Zustand bei Kindern innerhalb weniger<br />

Stunden auftreten kann, muss bei jedem Diabetesverdacht unverzüglich<br />

eine Behandlung in einem Kinderkrankenhaus veranlasst<br />

werden“, mahnt Dr. Raile.<br />

Mittlerweile erhalten mehr als 60 Prozent der jungen Diabetes -<br />

patienten Unterstützung durch einen diabetologisch spezialisierten<br />

Kinderarzt und einen Diabetesberater. 1998 waren es<br />

nur 46 Prozent der Patienten, die durch ein solches Team betreut<br />

wurden. „Die Versorgungssituation hat sich entscheidend verbessert“,<br />

so Dr. Raile. Gerade Kinder bedürften einer speziellen<br />

Betreuung. Denn sie neigen mehr als Erwachsene zu Blutzuckerschwankungen<br />

und Unterzuckerungen. „Infolge dessen<br />

unterscheidet sich ihre Therapie von der Erwachsener“, erklärt<br />

der Experte. Wie gut junge Patienten auf Insulin ansprechen,<br />

ändert sich zudem in den verschiedenen Lebensabschnitten vom<br />

Säugling zum Kleinkind und zum Jugendlichen durch das<br />

Wachstum, die Hormone und typische Infektionskrankheiten<br />

wie etwa die Windpocken. <br />

DA November 2013<br />

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