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Stärken Sie jetzt Ihr Immunsystem! - Österreichische ...

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TIPPS VOM APOTHEKER<br />

Es droht wieder ein<br />

Vitamin D-Mangel<br />

Bekanntlich wird in der Haut unter dem Einfluss von<br />

Sonnen licht aus den Vitamin D-Vorstufen das biologisch<br />

aktive Vitamin D3 gebildet. Mit der täglichen Nahrung<br />

gelangen nur rund 100 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D in<br />

den Organismus. Diese reichen im Winter nicht aus, um den täglichen<br />

Bedarf eines gesunden Erwachsenen von etwa 600 bis 800 IE<br />

zu decken. Von der Europäischen Ernährungsagentur in Parma<br />

wird übrigens eine Tageshöchstmenge für Ernährungszwecke von<br />

4.000 IE empfohlen. Vitamin D-Dosierungen von 800 bis 2.000 IE<br />

sind medizinischen Anwendungen wie z.B. der Osteoporose oder<br />

der Verbesserung der muskulären Balance und Sturzprophylaxe<br />

vorbehalten. Die Maximaldosen im Ausnahmefall gehen sogar<br />

in die Richtung bis 100.000 IE/Tag. Zum Vergleich: der<br />

menschliche Körper produziert an einem hellen Sommertag bis zu<br />

10.000 IE!<br />

© andreiuk88<br />

TIPP: Bei älteren Personen (≥ 65 Jahre) sollte eine tägliche Zufuhr<br />

von mindestens 800 IE (20 μg) Vitamin D angestrebt werden,<br />

weil diese Dosis in Interventionsstudien das Risiko für Gang -<br />

unsicherheit, Stürze, Frakturen und vorzeitigen Tod mit über -<br />

zeugender bzw. sehr wahrscheinlicher Beweiskraft verringert.<br />

Außerdem werden damit bei 90 bis 95 % der Älteren die Vitamin<br />

D-Sollspiegel erreicht, ohne dass dabei nennenswerte Risiken<br />

oder Nebenwirkungen zu erwarten sind. Vergiftungen sind bei<br />

länger eingenommenen täglichen Vitamin D-Dosen von über<br />

40.000 IE bzw. Einzeldosen von mehr als 300.000 IE beschrieben<br />

worden. Schwäche, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Übelkeit,<br />

Verstopfung, Knochenschmerzen oder ein Metallgeschmack<br />

gelten als Anzeichen dafür. <br />

Codeinwirkung und Genetik<br />

Die Genetik eröffnet heute der Medizin absolut neue Möglichkeiten. Schon lange ist z.B. bekannt, dass manche Menschen auf<br />

das selbe Arzneimittel mehr, andere aber weniger ansprechen. Sehr oft ist die unterschiedliche genetische Ausstattung dafür<br />

verantwortlich. Diese Über- oder Unterausstattung mit bestimmten Enzymen ist genetisch angeboren und ändert sich im Laufe<br />

des Lebens nicht. Entsprechende Tests ermöglichen nun vor einer Behandlung die Erfolgschancen und das Risiko einzelner Präparate<br />

abzuklären. Das erspart Kosten und nebenwirkungsreiche Therapieversuche. Von den 30.000 Genen des Menschen sind im Wesentlichen<br />

nur rund 31 an Umwandlung und Abbau von Arzneistoffen beteiligt. Kennt man sie, kann die Wirkstoffauswahl und Dosierung<br />

angepasst werden. Wie wichtig das sein kann, zeigt sich beim Codein, einem rezeptpflichtigen Husten- und Schmerzmittel.<br />

TIPP: Codein wird im Körper von Enzymen zum eigentlich schmerzstillenden Morphin umgebaut. Es gibt Menschen, die – genetisch<br />

bedingt (poor metabolizer) – eine unzureichende Enzymausstattung besitzen und bei denen Codein als Schmerzmittel daher nicht<br />

wirkt. Umgekehrt entstehen bei jenen mit einer überproportionalen Enzymausstattung (ultra rapid metabolizer) sehr rasch große Morphinmengen.<br />

Bei Kindern ist dies gefährlich, weil Morphin dosisabhängig die Atmung unterdrückt. Drei aktuelle Todesfälle haben<br />

die internationale Arzneimittelbehörde EMA auf den Plan gerufen und zur Einschränkung der Codein-Anwendung bei Kindern bzw.<br />

Jugendlichen unter 18 Jahren geführt. Derzeit ist in Deutschland schon ein Gentest erhältlich, mit dem bei solchen Problemwirkstoffen<br />

die Wirksamkeit bzw. Nebenwirkungen abgeschätzt werden können.<br />

<br />

12 DA November 2013

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