Stärken Sie jetzt Ihr Immunsystem! - Österreichische ...
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DA AUF REZEPT<br />
DA DIABETES NEWS<br />
Bösartige Erkrankungen des Lymphsystems<br />
Die Sammelbezeichnung Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) fasst<br />
alle bösartigen Erkrankungen des Lymphatischen Systems<br />
(maligne Lymphome) zusammen, die kein Morbus Hodgkin<br />
sind. Die Erkrankungen, die unter diesem Oberbegriff zusammengefasst<br />
werden, sind höchst unterschiedlich – genetisch, immunologisch<br />
und auch die Beschwerdebilder. Beim Non-Hodgkin-Lymphom<br />
tritt eine krankhafte Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen,<br />
bei gleichzeitigem Abschalten ihres Selbstvernichtungsprogramms<br />
auf, weshalb Masse und Zahl der weißen Blutkörperchen (Lymphozyten)<br />
immer mehr zunimmt und andere Zellen verdrängt werden.<br />
Bisher setzte man auf Chemotherapie, doch gibt es Versager. Mit<br />
dem gentechnisch erzeugten Antikörper »Rituximab« steigt zwar<br />
das Ansprechen, trotzdem bleiben 20 bis 50 Prozent der Patienten<br />
primär resistent auf die Behandlung oder erleiden einen Rückfall.<br />
Der neue Wirkstoff »Pixantron« verbessert nun einerseits die Verträglichkeit,<br />
andererseits die Wirksamkeit einer Behandlung. Das<br />
progres sionsfreie Überleben verbesserte sich unter »Pixantron« um<br />
40 Prozent. Das bedeutet eine Verlängerung der Überlebenszeit um<br />
2,7 Monate bis zum Rückfall. In Anbetracht des Fehlens einer anerkannten<br />
Standardbehandlung nach mehreren Rückfällen stellt »Pixantron«<br />
einen Fortschritt dar. Ein Behandlungszyklus umfasst 3 Infusionen<br />
in 28 Tagen und darf bis zu 6mal wiederholt werden. In einem<br />
bisher unbehandelbaren Krankheitsstadium ist nun mit »Pixantron«<br />
eine lebensverlängernde Option verfügbar. Im Vordergrund der Nebenwirkungen<br />
steht die Schädigung des Knochemarks. Die Schädigung<br />
des Herzmuskels dürfte seltener sein als bei anderen Chemotherapeutika.<br />
<br />
Antibiotika für schwere Fälle<br />
Zunehmenden Antibiotika-Resistenzen steht nur ein sehr beschränkter<br />
Nachschub an neuen Substanzen gegenüber.<br />
Denn Resistenzgene sorgen für die zunehmende Unempfindlichkeit<br />
so mancher Erreger gegen die Standardantibiotika vom<br />
Cephalosporin-Typ. Ein derartiger Problemkeim ist z.B. Staphylokokkus<br />
aureus. In der letzten Dekade kamen für diesen Bereich drei neue<br />
Antibiotika mit folgenden Wirkstoffen auf den Markt: »Daptomycin«,<br />
»Linezolid« und »Tigezyklin«. Erste Berichte über die Entstehung<br />
von Resistenzen liegen schon vor und zusätzlich sind verschiedene<br />
Einschränkungen und Limits bei der Anwendung zu beachten. Es<br />
besteht daher ein latenter Bedarf an weiteren, neuen Antibiotika.<br />
Der erste Vertreter der 5. Gruppe der Cephalosporine, das »Ceftarolin«<br />
wurde im Vorjahr marktreif und kam im August 2012 auf den<br />
Markt. Es zeigt hohe Aktivität gegen resistente Enterokokken, Streptokokken<br />
und Pneumokokken. Ob damit Resistenzlücken geschlossen<br />
werden können, bleibt abzuwarten. »Ceftarolin« dient zur Behandlung<br />
komplizierter Haut- und Weichteilinfektionen sowie häuslich<br />
erworbener Pneumonie bei Erwachsenen. Die Anwendung erfolgt<br />
als 60-minütige Infusion alle 12 Stunden über einen Zeitraum<br />
zwischen 5 und 14 Tagen (je nach Anwendungsgebiet). Je zwei klinische<br />
Studien mit zusammen rund 2.600 Patienten verglichen die<br />
Heilungsraten in den beiden Indikationsbereichen. <strong>Sie</strong> waren ident.<br />
Damit wurde die Gleichwertigkeit des neuen Cephalosporins mit<br />
den bisherigen First-Line-Behandlungsschemata nachgewiesen. Wie<br />
von einem Vertreter der Gruppe der Cephalosporine zu erwarten war,<br />
stehen Überempfindlichkeiten wie Ausschlag und Juckreiz im Ausmaß<br />
von über 3 Prozent im Vordergrund. Daneben können noch<br />
Durchfall, Kopfschmerzen und Übelkeit auftreten. <br />
l i g h t p o e t<br />
Hornhaut des Auges verrät<br />
frühzeitig Nervenschäden<br />
Diabetische<br />
Neuropathie<br />
Neuropathie ist eine gefürchtete Spätfolge des Diabetes. Die<br />
dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte schädigen das Nervensystem,<br />
häufig auch die unter der Haut liegenden Empfindungs-<br />
und Bewegungsnerven. Schmerzen und Taubheitsgefühle<br />
sind die Folge. Weil die Betroffenen kleinere Fußverletzungen<br />
nicht mehr spüren, kommt es zu chronischen Entzündungen, die<br />
schließlich in einigen Fällen sogar eine Amputation einzelner Zehen<br />
oder des gesamten Fußes erfordern.<br />
Bislang gab es jedoch keine Möglichkeit, eine Neuropathie früh<br />
und zuverlässig zu diagnostizieren. „Gewebeproben aus betroffenen<br />
Gebieten des Beines waren bisher als invasive, aber trotzdem<br />
nicht immer zuverlässige Methode notwendig“, erläutert Prof.<br />
Dr. med. Rudolf Guthoff, Direktor der Universitätsaugenklinik<br />
Rostock.<br />
In Zusammenarbeit mit einer Firma entwickelten die Universitätsmediziner<br />
das »Rostock Laser Scanning Mikroskop« (RLSM).<br />
Mit einem speziellen Aufsatzmodul vermessen die Ophthalmologen<br />
das Nervenfasergeflecht der Hornhaut und ziehen dadurch<br />
Rückschlüsse auf das Nervensystem des Körpers. „Parameter wie<br />
Nervenfaserlänge, Nervenfaserdichte und Anzahl der Ver -<br />
zweigungen sind ein direkter Gradmesser für das Ausmaß der<br />
Neuropathie“, erklärt Dr. Guthoff. Für die Untersuchung erhält<br />
der Patient lediglich Augentropfen. Dann berührt das Mikroskop<br />
kurz die Augenoberfläche, und es baut sich ein Bild der Nerven -<br />
faserstruktur auf.<br />
„Mit dem Mikroskop können wir die diabetische Neuropathie<br />
frühzeitig diagnostizieren, bevor es zu schweren Schäden kommt“,<br />
so Dr. Guthoff. Eine wirksame Behandlung der diabetesbedingten<br />
Neuropathie gibt es bislang nicht. „Aber man kann vorbeugen, indem<br />
der Patient auf einen gut eingestellten Blutzucker achtet, Bagatellverletzungen<br />
am Fuß meidet und regelmäßig zur Fußpflege<br />
geht“, erläutert Dr. Guthoff. <br />
44 DA November 2013