29.01.2014 Aufrufe

2014-2018 100 Jahre Erster Weltkrieg. - Hypotheses

2014-2018 100 Jahre Erster Weltkrieg. - Hypotheses

2014-2018 100 Jahre Erster Weltkrieg. - Hypotheses

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Erste <strong>Weltkrieg</strong><br />

aus der Sicht von Malern<br />

50<br />

Bibliotheken wurden über den Ersten <strong>Weltkrieg</strong> vollgeschrieben.<br />

Zahllose dokumentarische Filmfragmente<br />

blieben erhalten. Aber auch Künstler widmeten sich<br />

dem Thema – und nicht zuletzt Künstler, die selber<br />

an der Front kämpften. Ihre Skizzen, Zeichnungen und<br />

Gemälde sind zum einen aufschlussreiche historische<br />

Dokumente. Zum anderen sind sie die ersten künstlerischen<br />

Produkte, die die Umwälzung belegen, die der<br />

Erste <strong>Weltkrieg</strong> in der westlichen Kunst und Kultur<br />

zustande brachte. Der künstlerische Modernismus<br />

war gleichbedeutend mit einer neuen Art der Darstellung<br />

der Realität.<br />

Viele war artists arbeiteten im Auftrag der kämpfenden<br />

Truppen und von Zeitungen, die im Grunde<br />

Kriegspropaganda machten. Aber es entstanden auch<br />

immer mehr Werke, die Kritik am Kriegsgeschehen<br />

und am so genannten Heldentum zum Ausdruck<br />

brachten.<br />

naturalistisch darstellten. Dazu gehören die kanadischen<br />

Landschaftsmaler John William Beatty und<br />

Alexander Jackson, der amerikanische Impressionist<br />

John Singer Sargent und der Belgier Alfred Bastien,<br />

der sich den kanadischen Truppen anschloss und die<br />

Schlammhölle von Passendale in ergreifenden Gemälden<br />

darstellte.<br />

Auch Soldaten und Offiziere, die keine künstlerische<br />

Ausbildung hatten, hielten den Krieg in Tagebüchern<br />

und Skizzen fest. Dazu gehört der deutsche Offizier<br />

Rudolf Lange.<br />

Eine eklektische Kunstsammlung, die einem die Kehle<br />

zuschnürt und des Entdeckens mehr als wert ist.<br />

Unter den Künstlern, die eher den Weg der traditionellen<br />

Kunst beschritten, finden sich der Deutsche<br />

Luitpold Adam, der Neuseeländer George Edmund<br />

Butler und die Adepten des französischen, auf<br />

Schlachtenszenen spezialisierten Malers Edouard<br />

Detaille, einem naturalistischen Künstler des 19.<br />

Jahrhunderts. Sie alle malten weite Panoramen und<br />

verherrlichten die Romantik der Attacken und der<br />

Militärparaden. Im flämischen „Niemandsland“ konnte<br />

sich diese Interpretation des Kriegs jedoch nicht lange<br />

halten.<br />

Das beweisen die klaustrophobischen Gemälde der<br />

Brüder Paul und John Nash, die in ihren kargen<br />

Gemälden die Yser-Ebene als Fiebertraum darstellten.<br />

Paul Nash diente im britischen Regiment Artists Rifles,<br />

einer Truppeneinheit, die sich u.a. aus Künstlern<br />

und Studenten zusammensetzte, welche sich freiwillig<br />

zum Dienst an der Waffe gemeldet hatte. Beider Zeitgenosse<br />

Christopher Nevinson war ein Maler des<br />

Vortizismus, eine Richtung der englischen bildenden<br />

Kunst, die sich parallel zum Kubismus entwickelte. Seine<br />

Gemälde sind flüchtige geometrische Linienspiele,<br />

Momentaufnahmen des Schreckens einer gut geölten<br />

Kriegsmaschinerie. Das wahre Gesicht des Krieges<br />

erkennen wir auch in den wie erstarrt wirkenden<br />

Porträts des deutschen Expressionisten Otto Dix. Im<br />

Schützengraben malte er Soldaten mit Gasmasken,<br />

die vom Grauen des Kriegs gezeichnet waren.<br />

Irgendwo zwischen der traditionellen und modernen<br />

Malerei sind Künstler angesiedelt, die den Krieg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!