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Ausgabe 4 | 2013 (PDF 7.5 MB) - LCH

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BILDUNG SCHWEIZ 4 I <strong>2013</strong> ..................................................<br />

AUS DEM <strong>LCH</strong><br />

11<br />

50 000 Lehrpersonen stehen im <strong>LCH</strong> zusammen<br />

Lehrerin und Lehrer sein ist nach wie vor kein gewöhnlicher Beruf. Entsprechend ist auch der Berufsverband<br />

<strong>LCH</strong> eine spezielle Organisation, die sich nicht nur um Lohn und Arbeitszeit kümmert, sondern sich auch für<br />

eine Schule von hoher pädagogischer Qualität einsetzt.<br />

Zusammenstehen<br />

macht stark: Ein<br />

hoher Organisationsgrad<br />

sichert<br />

dem Berufsstand<br />

Einfluss in Verhandlungen<br />

und<br />

Macht bei Auseinandersetzungen<br />

mit den Arbeitgebern.<br />

Foto: Heinz Weber<br />

Lehrerinnen und Lehrer gehören zu den<br />

am stärksten organisierten Arbeitnehmenden<br />

in der Schweiz. Rund 80% der<br />

Lehrpersonen an den obligatorischen<br />

Schulstufen der Deutschschweiz sind<br />

Mitglied einer Kantonalsektion des<br />

Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen<br />

und Lehrer <strong>LCH</strong>. Mit 50 343 Mitgliedern<br />

(2012) ist der <strong>LCH</strong> die viertgrösste Gewerkschaft<br />

und – hinter dem KV Schweiz<br />

– der zweitgrösste Berufsverband des<br />

Landes.<br />

Insgesamt sind in der Schweiz nur 21%<br />

aller Beschäftigten Mitglieder einer Gewerkschaft,<br />

im öffentlichen Dienst sind<br />

es immerhin 38%.<br />

Der hohe Organisationsgrad im Bereich<br />

Volksschule täuscht etwas darüber<br />

hinweg, dass der Anteil von <strong>LCH</strong>­Mitgliedern<br />

auf anderen Stufen deutlich<br />

geringer ist. Auch regional bestehen<br />

Unterschiede, die vor allem traditionsbedingt<br />

sind. Während in einigen Kantonen<br />

fast 100% der Lehrpersonen zum<br />

Berufsverband zählen, sind es in anderen<br />

weniger als die Hälfte. Es ist also für<br />

den <strong>LCH</strong> und seine Sektionen nach wie<br />

vor notwendig, Lehrpersonen als Mitglieder<br />

zu gewinnen, speziell die jungen<br />

und die teilzeitlich tätigen.<br />

Der <strong>LCH</strong> wurde 1989 gegründet, als Zusammenschluss<br />

der kantonalen «Lehrervereine»<br />

in der Deutschschweiz sowie<br />

der Stufen­ und Fachverbände. Im<br />

Lauf der Zeit verdoppelte er seine Mitgliederzahl<br />

und schärfte sein gewerkschaftliches<br />

Profil. Grossen Anteil daran<br />

hatten die Erhebungen zur Berufszufriedenheit<br />

von 1990, 2001 und 2006, die<br />

Arbeitszeitstudien von 1999 und 2009<br />

sowie die Salärvergleichsstudie (Price­<br />

WaterhouseCoopers) von 2010.<br />

Die Schärfung des Profils war notwendig,<br />

denn die Bildung wurde seit den<br />

neunziger Jahren zunehmend zum Ziel<br />

von Spar­Attacken seitens der kantonalen<br />

Regierungen und Parlamente. Die<br />

Lehrpersonen verloren zwar ihren sicheren<br />

Beamtenstatus und wurden «gewöhnliche»<br />

Angestellte. Die Festlegung<br />

der Löhne und Arbeitsbedingungen verblieb<br />

aber bei der Politik und war somit<br />

weiterhin der Willkür parteipolitischer<br />

Mehrheiten ausgesetzt.<br />

«Gewöhnliche» Berufsleute sind Lehrerinnen<br />

und Lehrer nach wie vor nicht,<br />

denn sie wollen nicht bloss ein gutes<br />

Produkt oder Kundenzufriedenheit herstellen,<br />

sondern setzen sich persönlich<br />

für das Wohlergehen und die Zukunft<br />

von Kindern und Jugendlichen ein.<br />

Deshalb ist auch der <strong>LCH</strong> ein spezieller<br />

Berufsverband, denn er kümmert sich<br />

nicht nur um den Lohn und die Arbeitsbedingungen<br />

seiner Mitglieder, sondern<br />

engagiert sich aktiv und hartnäckig für<br />

eine Schule mit pädagogischer Qualität<br />

und Chancengerechtigkeit. Er begleitet<br />

Schulreformen kritisch und besteht<br />

darauf, dass sie für Lernende und Lehrende<br />

sinnvoll sind. Das <strong>LCH</strong>­Berufsleitbild<br />

und die <strong>LCH</strong>­Standesregeln verpflichten<br />

die Lehrpersonen auf hohe<br />

professionelle Standards und menschliche<br />

Glaubwürdigkeit. Heinz Weber

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