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Ausgabe 4 | 2013 (PDF 7.5 MB) - LCH

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BILDUNG SCHWEIZ 4 I <strong>2013</strong> ................................................BILDUNGSFORUM<br />

45<br />

«Beleidigend»<br />

«Völlig am Ziel vorbei», BILDUNG<br />

SCHWEIZ 2/<strong>2013</strong><br />

Neugierig darüber, wer da wie,<br />

wo am Ziel vorbeigesteuert<br />

hat, las ich den Leserbrief von<br />

Bereit für Mehraufwand<br />

«Kleinklassen oder Integration –<br />

Fakten und Mythen», BILDUNG<br />

SCHWEIZ 3/<strong>2013</strong><br />

Mit grossem Interesse habe ich<br />

mit teuren Studien nachweist,<br />

wie diskriminierend, chancenlos<br />

und stigmatisierend es ist.<br />

Dies wirft bei mir die Frage<br />

auf: Wurden die Studien nicht<br />

mit der klaren Absicht durchgeführt,<br />

zu beweisen, wie<br />

Besorgt<br />

«Kleinklassen oder Integration –<br />

Fakten und Mythen», BILDUNG<br />

SCHWEIZ 3/<strong>2013</strong><br />

Als ehemaliger Heilpädagoge<br />

auf der Oberstufe der Stadt So­<br />

Herrn M.S. in der Zeitung<br />

den Artikel von Urs Haeberlin<br />

heilsbringend doch die Integ­<br />

lothurn mit mehr als 35 Jahren<br />

2/<strong>2013</strong>. Beim Lesen fing ich<br />

gelesen. Mit der Integration ei­<br />

ration ist, wie stigmatisierend<br />

Erfahrung im Bereich der Se­<br />

mich immer mehr an zu schä­<br />

nes aussergewöhnlichen Kin­<br />

doch die Separation ist? Aner­<br />

paration und mit zwölfjähriger<br />

men für diesen Kollegen, denn<br />

des bin ich an die Grenze des<br />

kennende Resultate für die Se­<br />

integrativer Tätigkeit habe ich<br />

als solches bezeichne ich uns<br />

Verständnisses vieler Eltern<br />

paration dürfen niemals vor­<br />

den Artikel von Urs Häberlin<br />

Mitglieder dieser Berufsgilde,<br />

gestossen. Die Angst, dass neu­<br />

kommen und Zweifel an der<br />

mit grosser Besorgnis zur<br />

der eine Kollegin, in solchem<br />

rologisch unauffällige Kinder<br />

Integration sind nicht erlaubt.<br />

Kenntnis genommen. Unter<br />

Masse massregelt und nieder­<br />

von den Auffälligkeiten des zu<br />

Dieser Eindruck wird mir da­<br />

dem Postulat der Chancenge­<br />

macht. Neugierig darüber, was<br />

integrierenden Kindes – über­<br />

durch bestärkt, dass ich 35<br />

rechtigkeit wird darin auf­<br />

denn Frau Fischer so Unmögli­<br />

sexualisiertes Verhalten, Flü­<br />

Jahre separativ an der Werk­<br />

grund einer wissenschaftlichen<br />

ches und völlig von der Rolle<br />

che, Beleidigungen – lernen<br />

schule unterrichtete und nie<br />

Untersuchung von INTSEP die<br />

geschrieben haben soll, machte<br />

oder traumatisiert werden<br />

von jemandem kontaktiert<br />

Abschaffung der Kleinklassen<br />

ich mich im Archiv auf die Su­<br />

könnten, ist gross. In intensi­<br />

wurde, der für eine Studie Un­<br />

auf der Oberstufe propagiert.<br />

che nach dem betreffenden Ar­<br />

ven und zeitaufwändigen Ge­<br />

tersuchungen anstellen wollte.<br />

Die Resultate der vorhandenen<br />

tikel. Und siehe da: Der Leser­<br />

sprächen mit Eltern versuche<br />

Die Bildungsforscher umschiff­<br />

Untersuchung zeigen offenbar<br />

brief bezieht sich lediglich auf<br />

ich zu beruhigen und aufzuzei­<br />

ten meist, was ihrem Zielresul­<br />

eine massive Benachteiligung<br />

das Editorial der <strong>Ausgabe</strong><br />

gen, dass alle Kinder von der<br />

tat widersprach. Bei mir jeden­<br />

in der Berufswahl von Jugend­<br />

12/2012. Also handelt es sich<br />

Integration profitieren werden,<br />

falls hätten sie sicherlich was<br />

lichen aus separiert geführten<br />

nicht einmal um einen Fachar­<br />

indem wir üben, auf Auffällig­<br />

anderes gehört, denn ich bin<br />

Kleinklassen.<br />

tikel. Ein Editorial soll die Le­<br />

keiten zu reagieren, schwie­<br />

nach wie vor überzeugt, dass<br />

Das Hierarchieprinzip der<br />

serschaft auf den Inhalt der<br />

rige Situationen zu beruhigen,<br />

ich im separativen Unterricht<br />

Schul­ und Bildungstypen mit<br />

Zeitschrift einstimmen. Dies ist<br />

Regeln zu festigen und soziale<br />

oft integrativer gearbeitet habe<br />

dem vorhandenen mehrglied­<br />

Frau Fischer sehr gut gelun­<br />

Kompetenz zu stärken und zu<br />

als es die jetzige Form der Zu­<br />

rigen System auf der Oberstufe<br />

gen. Ja, sogar ein Quäntchen<br />

erweitern. Ich bin überzeugt<br />

satzlektionenförderung tut.<br />

schliesst diese Benachteiligung<br />

Humor ist dabei, was das Lesen<br />

vom Sinn und dem Wert der In­<br />

Faktum ist: Alle meine Schul­<br />

für Jugendliche mit Speziellem<br />

noch süffiger macht.<br />

tegration und bereit, den Mehr­<br />

abgänger haben eine Lehr­<br />

Förderbedarf, die in den Regel­<br />

Und darüber konnte sich Herr<br />

aufwand zu leisten. Ich bin<br />

stelle, eine Arbeitsstelle, haben<br />

klassen unterrichtet werden,<br />

M.S. so echauffieren, dass er<br />

aber der Meinung, dass die<br />

eine Anschlusslösung gefun­<br />

allerdings nicht aus. Spätestens<br />

dermassen beleidigend über<br />

Fragen, Befürchtungen und<br />

den, vielleicht gerade weil sie<br />

im Verlaufe des 9. Schuljahres<br />

die Autorin herfällt? Da hat er<br />

Ängste der indirekt betroffenen<br />

im separativen System beglei­<br />

stehen auch sie vor dem Di­<br />

etwas ziemlich falsch verstan­<br />

Eltern in der Diskussion um In­<br />

tet waren. Dass nur noch Mig­<br />

lemma der Etikettierung.<br />

den. Und: Geht man so mit Kol­<br />

tegration oder Separation ver­<br />

rantenkinder in Kleinklassen<br />

Meine Erfahrungen zeigen ein<br />

legen in einem öffentlichen<br />

mehrt Raum finden sollten –<br />

und separativen Systemen «ab­<br />

anderes Bild: Ich habe in den<br />

Printmedium um? Was bin ich<br />

vielleicht in einer nächsten<br />

gestellt» werden, trifft bei mir<br />

Jahren 1988 bis 2010 jeweils<br />

dankbar, dass ich von einem<br />

<strong>Ausgabe</strong> von BILDUNG<br />

nicht zu. Gerade sog. bildungs­<br />

eine Berufswahlstatistik aller<br />

Kollegium umgeben bin, das<br />

SCHWEIZ.<br />

ferne Schichten werden mit<br />

Schulabgängerinnen und ­ab­<br />

sich mit Respekt begegnet. Wa­<br />

Daniel Weibel, Zürich<br />

kleinen Klassen und intensiver<br />

gänger der Kleinklassen des<br />

rum werden solche despektierliche<br />

Leserbriefe überhaupt<br />

abgedruckt? Das kann doch<br />

nicht sein, dass BILDUNG<br />

SCHWEIZ sich dem Niveau der<br />

Boulevardpresse angleicht, wo<br />

beliebig auf anderen herumge­<br />

«Zweifel<br />

unerwünscht»<br />

«Kleinklassen oder Integration –<br />

Fakten und Mythen», BILDUNG<br />

SCHWEIZ 3/<strong>2013</strong><br />

Betreuung näher an die Schulproblemtik<br />

angebunden. Gravierende<br />

Fehler sind unter anderem:<br />

Das Ausblenden der<br />

ohnehin bestehenden Belastungen<br />

in den Regelklassen.<br />

Ungenügende Ausstattung für<br />

Kantons Solothurn erhoben,<br />

die die prozentuale Verteilung<br />

auf die verschiedenen Berufswahlsektoren<br />

dokumentiert.<br />

Erfreulicherweise können die<br />

Resultate als beachtlich bis<br />

hervorragend bezeichnet wer­<br />

hackt werden darf. Gerade un­<br />

IF (es fehlt an IF­Lektionen,<br />

den. Während meiner Tätigkeit<br />

ser Berufsstand sollte sich doch<br />

Mea culpa – dies muss ich wohl<br />

Räumen, Materialien, Zeit). IF­<br />

an den Kleinklassen der Stadt<br />

solidarisch verhalten, sich kol­<br />

sagen – denn ich unterrichte<br />

Stundendotation richtet sich<br />

Solothurn habe ich zudem un­<br />

legial unterstützen und nicht<br />

seit 35 Jahren als Oberstufen­<br />

nicht nach Bedarf, sondern ist<br />

zählige dieser Jugendlichen<br />

belehrend auf eine solch grobe<br />

lehrperson im separativen Sys­<br />

ein mathematisches Mittel. Un­<br />

während ihren Ausbildungen<br />

(Un)Art miteinander umgehen.<br />

tem mit gemischten Klassen<br />

genügende Zahl ausgebildeter<br />

begleitet. Diese verdienen<br />

Monika Schlechten,<br />

vom 7. – 9. Schuljahr als über­<br />

IF­Lehrpersonen.<br />

heute ihren Lebensunterhalt<br />

Grosshöchstetten<br />

zeugter Lehrer an einer Klein­<br />

Franz Gassmann,<br />

selbst und haben ihre Berufs­<br />

klasse (Werkschule). Ich ver­<br />

Werkschullehrer, Zell LU<br />

lehren nicht abgebrochen.<br />

trete also ein System, dem man<br />

Max Fasnacht, Oberdorf

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