Ausgabe 4 | 2013 (PDF 7.5 MB) - LCH
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BILDUNG SCHWEIZ 4 I <strong>2013</strong> .............................................................<br />
12<br />
«Es gehört sich, dass man miteinander<br />
für die Sache einsteht»<br />
Gewerkschaften sind die Gegenspieler zu den Arbeitgebern. «Ohne starken Partner macht die<br />
Politik, was sie will», sagt Brigitte Koch-Kern. Während mehr als zehn Jahren hat sie sich als Präsidentin<br />
der Lehrerinnen und Lehrer Appenzell Ausserrhoden für die Rechte der Lehrpersonen eingesetzt.<br />
Nun sucht sie eine Nachfolge.<br />
«Wichtig ist, dass man die roten Fäden<br />
des Vereins in den Händen hält», betont<br />
Brigitte KochKern. Doch nach den Sommerferien<br />
<strong>2013</strong> wird sie diese Fäden<br />
loslassen. Während elf Jahren war sie<br />
Gewerkschaftspräsidentin des LAR (Lehrerinnen<br />
und Lehrer Appenzell Ausserrhoden).<br />
Dass ihr das Loslassen nicht<br />
ganz leichtfällt, sieht und hört man, wenn<br />
man mit ihr über das Präsidium spricht.<br />
Regina Schneeberger<br />
Sie habe viel gelernt in dieser Zeit. Auf<br />
diplomatische Weise Verhandlungen<br />
führen, ist eine der Kernkompetenzen,<br />
die sie erworben hat. Insbesondere im<br />
Kontakt mit dem Bildungsdepartement<br />
sei dies wichtig. «Man muss nicht gleicher<br />
Meinung sein, aber ein respektvoller<br />
Umgang bringt einen am weitesten»,<br />
meint Brigitte KochKern.<br />
In vielen Situationen musste sie sich<br />
auch in Geduld üben. Man müsse sich<br />
stets überlegen, wie man zum Ziel<br />
komme und dies beharrlich verfolgen.<br />
«Vielleicht braucht es mal eine Kurve,<br />
aber ich muss wissen, wo ich hin will»,<br />
beschreibt sie ihren zielstrebigen Umgang<br />
mit den Ämtern. Auf diese Weise<br />
hat sie beispielsweise erreicht, dass eine<br />
Arbeitsgruppe, bestehend aus sieben<br />
Lehrerinnen und Lehrern, bei der Ausarbeitung<br />
des Berufsauftrags mitwirken<br />
konnte.<br />
Der neue Auftrag soll den veränderten<br />
Bedingungen des Arbeitsplatzes Schule<br />
gerecht werden. Lehrpersonen, welche<br />
die Veränderungen hautnah miterleben,<br />
konnten in der Arbeitsgruppe ihre Perspektive<br />
einbringen. Der neue Berufsauftrag<br />
enthält unter anderem ein<br />
flexibleres Arbeitszeitmodell. Dieses<br />
Modell soll vermehrt die vielfältigen<br />
Aufgaben neben dem Unterrichten berücksichtigen.<br />
Solche Aufgaben sind<br />
beispielsweise die individuelle Betreuung<br />
der Schülerinnen und Schüler oder<br />
foto-huwi.ch, zVg.<br />
Brigitte Koch-Kern, abtretende LAR-Präsidentin: «Vielleicht braucht es mal eine Kurve,<br />
aber ich muss wissen, wo ich hin will.»<br />
die Zusammenarbeit im Lehrerteam.<br />
Der Berufsauftrag wird demnächst vom<br />
Ausserrhoder Regierungsrat bearbeitet.<br />
Auch in Sachen Rechtsfragen konnte sie<br />
viel profitieren und Kompetenzen erwerben.<br />
Wenn Lehrpersonen ein rechtliches<br />
Anliegen haben, kommen sie häufig<br />
zu ihr. Das nötige Wissen hat sich die<br />
ausgebildete Mittelstufenlehrerin einerseits<br />
angelesen und andererseits durch<br />
vertiefte Gespräche mit einer Rechtsanwältin<br />
angeeignet. Ganz nach dem<br />
Motto: Wer fragt, der findet. «Du musst<br />
ein aktiver Mensch sein. Du kannst nicht<br />
einfach zuhause im Liegestuhl warten,<br />
bis dir jemand die Informationen bringt»,<br />
betont sie.<br />
Nachfolge gesucht<br />
«Ich habe diesen Verein mit viel Herzblut<br />
geführt», sagt Brigitte KochKern.<br />
Doch jetzt sei es an der Zeit, dass jemand<br />
anderes das Steuer übernehme.<br />
Einen neuen Schiffskapitän oder eine