Füllhorn - Soest

Füllhorn - Ausgabe 2/2013
und doch!
Im Herbst vorigen Jahres rief mich die Tochter
einer verstorbenen Freundin an und frag-
unserer Mutter haben, wir schenken Ihnen
danke, ich will ja auf der Straße nicht als alt
n-
sagt. Kurze Zeit danach legte ich mich auf
Grund meiner Gehbeschwerden in der Osthofenstraße
lang hin, die Nase blutete von
außen und innen
und die linke Hand
schwoll an. Zum
Glück im Unglück
wurde mir im Klinikum
bestätigt,
dass nichts gebrochen
war. Die Unsicherheit
beim
Gehen blieb, ja sie
war durch den
Sturz noch verstärkt
worden.
Jetzt musste ich mich in der Ruhezeit also
endlich zum Kauf und Lauf mit einem
Rollator durchringen. Die immer wiederkeh-
n-
n-
, weil ich
schon seit Januar bei schneefreiem Wetter
damit losrolle. Sie sind erst ganz erstaun,
man sieht es ihren Gesichtern an, und dann
beginnen sie mich zu trösten mit den Wor-
schließlich nicht mehr die
Jüngs
22
Sollte jemand unter meinen Lesern auch so
ein Problem haben aufgrund einer massiven
Gehbehinderung, da will ich hier darstellen,
wie ich an den Kauf herangegangen bin und
dabei mancherlei erlebte.
Zunächst brachte mir meine Tochter ein Angebot
eines prächtigen, sportlich aussehenden
Rollators aus Uppsala (Schweden) aus
dem Internet. Ich forderte einen Prospekt
an. Prompt wurde ich von dem Erfinder dieses
Vehikels angeschrieben, der all die Vorteile
der Gehhilfe beschrieb. Junge Frauen
waren abgebildet,
die den Rolli durch
Wald und Flur
schoben. Sie
machten einen
sportlichen jugendlichen
Eindruck.
An der Seite des
Rollators waren
Schlaufen für das
Einstecken von
Golfschlägern, ein
Sportler ruhte sich
auf dem Sitzplatz
Nun hatte ich Zeit
des komfortablen
zum Nachdenken,
Rollators auf dem
denn ich konnte
Golfplatz aus.
meinen Haushalt
Rundum machten
kaum aufrechterhalten,
alle Personen in
weil ich das
dem Reklamepros-
Gelenk ständig
pekt nicht den Eindruck,
kühlen musste. Es
dass sie be-
wurde für mich eine
hindert wären,
besinnliche Ad-
sondern das vierhindert
Zeichnung: Klaus Pfauter (Herbstblatt Unna)
ventszeit im
rädrige Gehfahrzeug
Schein von vier dicken
roten Kerzen
sen.
nur anprie-
auf einem geschmückten Adventskranz, den
ich mit Genesungswünschen geschenkt bekommen
sportliche Typ, dass ich Golfschläger an dem
hatte.
Auf dem
heimischen
Markt gibt es ja auch viele Angebote,
und ich kaufte einen in Soest.
früher mit dem Hund, unterwegs viel Zeit
zum Überlegen. Jetzt warte ich auf warme
Tage, denn unterwegs kann ich mich auf das
Gefährt auch setzen. Sollte ich eine Freundin
unterwegs auch mit einem solchen Fahrzeug
treffen, dann können wir einen sitzenden
Plausch halten. Die Unsicherheit des Stehens
ist dann vorbei! Das sind nun die positiven