Füllhorn - Soest

Füllhorn - Ausgabe 2/2013
me Atmosphäre und einen fantastischen Anblick
auf die umtriebige Nordsee mit ihren
Schiffen und Booten sowie das bunte Strandleben
bietet.
Diesmal bekomme ich leider keinen Logenplatz,
sitze mit dem Rücken zum Meer. Kaffee
und Kuchen sind bestellt. Ein bisschen
enttäuscht schaue ich hinunter auf den sehr
belebten Damenpfad. Und da erscheinen mir
die Damen in langen, hellen und leichten
Kostümen, Kleidern und Röcken, eng geschnürten
Taillen, zarten Blusen und bezaubernden
Dekolletés, gewagten Hutkreationen
und zierlichen Sonnenschirmchen. Alles
reichlich verbrämt und verziert mit Spitzen,
Rüschen, Fältchen, Bändern und Bordüren.
Die Kleinen, überwiegend in Matrosenkleidung,
trippeln in hohen Schnürschuhen nebenher.
Ihre Ausrüstung: Drachen, Windmühlen,
Eimer, Schippchen, Bälle und was
sonst noch zu unterhaltsamen Strandspielen
gehört, schleppen sie stolz meist selbst.
Ich muss meine Aufmerksamkeit wieder dem
Ober zuwenden, der sich nach weiteren
Wünschen erkundigt. Im Café herrscht Bienen-Korb-Emsigkeit:
ein Kommen und Ge
hen. Das Bedienungspersonal tänzelt leichtfüßig
zwischen Tischen und Tischchen, ihr
gekonntes Balancieren der vollen Tabletts ist
circuswürdig.
Aber nun interessiert mich wieder der Damenpfad.
Er ist sehr belebt. Und jetzt sehe
ich: Jung und Alt, groß und klein, Frau und
Mann. Teils elegant, teils sportlich gekleidet,
überwiegend aber locker und leger. Einige
steuern die Marien-Höhe an, doch die meisten
streben mit Kinder- und Bollerwagen
dem Strand zu.
Neben her trippeln die Kinder, ferienbunt und
zweckmäßig angezogen. Wie einst tragen sie
ihre Ausrüstung: Drachen, Eimer, Windmühlen,
Bälle, Schippchen und was sonst noch zu
unterhaltsamen Strandspielen gehört, stolz
meist selbst.
© Hannelore Johänning
und Bedeutung von Werner Strüp FRISA-Verlag GmbH
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