Bad Driburger Kurier 267

Bad Driburger Kurier Nr. 267 - Anzeigen -
10. Juli 2013 Seite 11
20 Jahre Böhler‘s Landgasthaus
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Meilensteine
Pension 1966
Gaststätte Panorama 1967
Hotel garni 1977
Böhler’s Landgasthaus 1993
Hotel *** 1998
Glaskuppelrestaurant 1993
bis 100 Personen 1993
1930 wurde die Villa im Patrizierstil vom Großvater erbaut. Er handelte mit Glas und später auch mit
Porzellan. Anekdote am Rande: Um eine Konzession für die Gaststätte zu bekommen, mussten Böhlers
Eltern 1967 das Dach abnehmen und durch ein hässliches Flachdach ersetzen. Claudius und Friederike
Böhler setzten das Dach wieder drauf.
Innovative, aber dennoch bodenständige Küche: Das Landgasthaus
Böhler. Reservierungen werden unter 05253/1235 entgegengenommen.
20 Jahre Böhler’s Landgasthaus in Bad Driburg / Innovative und bodenständige Küche / Viele Ideen aus Claudius’ Böhlers „Wohnzimmer“
Ein ganz normaler Vormittag im
Leben von Claudius und Friederike
Böhler. Die Chefin kümmert sich
gerade um die Reservierungen, da
klingelt das Telefon. Ein Tisch wird
bestellt. Ein paar Meter weiter hört
man Töpfe klappern. Claudius Böhler
(47) bereitet die Küche vor. Es ist 11
Uhr, gegen 12 Uhr hat sich eine Gesellschaft
angekündigt. Dann muss
alles parat liegen und vorbereitet sein.
Gerade kommt eine sportliche Frau
mit Nordic-Walking-Stöcken und reserviert
auf der schönen Außenterrasse
einen Tisch für den Abend, mit den
anderen Nordic-Walkerinnen. „Diesen
Tisch nehme ich“, sagt sie lächelnd,
und freut sich schon auf die
Aussicht, bei einem leckeren Wein auf
der Sonnenterrasse zu schmausen.
Jetzt ist ein paar Minuten Zeit und
Friederike Böhler (49) setzt sich mit
an den Tisch im Restaurant. Ja, vor 20
Jahren, als das Böhler’s Landgasthaus
gegründet wurde, das waren
spannende Zeiten. Für ihren Mann
und sie war es der Schritt in die Selbstständigkeit.
Die Eltern von Claudius
Böhler hatten sich auf den Kurbetrieb
eingestellt und eine Pension mit Gaststätte
Panorama und später das Hotel
Garni gegründet. Aber die Gäste
Gastronomenfamilie mit Pfiff feiert Geburtstag
Eine Gastronomenfamilie mit Pfiff: Clauius und Friederike Böhler. Die Tochter Louisa (20) arbeitet als
Hotelfachfrau im „Sansibar“ auf Sylt und die Tochter Sophie (15) geht aufs Städische Gymnasium. Neben
Hotel- und Restaurant bietet die Familie auch einen Außer-Haus-Service an.
nach einem Stück Fleisch schmecken,
ehrlich und reell. Die leckeren Steaks,
und das ist die Empfehlung des Hauses,
gibt es immer sonntags, 300
Gramm Rumpsteak, geschnitten wie
gewachsen, mit Folienkartoffeln und
Salat. Fertigprodukte verschmäht
Claudius Böhler, da kauft er lieber
beim Landwirt um die Ecke ein. Den
Unterschied schmeckt man, und hier
liegt der Erfolg des Restaurants begründet.
Je nach Jahreszeit wechselt
die Küche, und zum 20jährigen Geburtstag
gibt es an jedem 20. im Monat
ein neues Geburtstagsangebot wie ein
achtgängiges Appetithappen-Angebot
im September oder ein Wildes Kräutermenue
im Oktober.
Aber eins ist bei Böhler‘s seit 20
Jahren tabu. Pommes frites kommt
nicht auf die Speisekarte. Eine Friteuse
gibt es bei Böhler‘s nicht und die
Pommes isst Claudius Böhler am liebsten
im Imbiss um die Ecke.
Zum 20jährigen Geburtstag beweist
Böhler’s Landgasthaus einmal mehr
seine lokale Verbundenheit. Für geladene
Gäste gibt es unter dem Motto
„Von Driburgern für Driburger“ eine
kulinarische Geburtstagsfeier. Der Er-
Regional verbunden: Gemeinsam
mit Unternehmern kochte
Claudius Böhler für einen guten
Zweck.
Böhler’s Landgasthaus feiert in diesen
Tagen seinen 20. Geburtstag.
lös dieser Benefizaktion geht an die
Jugendabteilung der Stadtkapelle Bad
Driburg.
M.H.
Die Sonnenterrasse bietet Platz für 60 Gäste.
wollten auch im Haus speisen. Böhlers
errichteten das charakteristische
Kuppelrestaurant. Claudius und Friederike
Böhler pachteten das Restaurant
von den Eltern. Damit wurde aus
dem Hotel Garni ein Drei-Sterne-
Hotel. Das junge Gastronomenpaar
hatte zuvor Erfahrungen im In- und
Ausland gesammelt, sie als Restaurantmeisterin
und er als Hotelfachmann
und Küchenchef. Mit viel Engagement
gingen sie an das ehrgeizige
Ziel, eine innovative aber dennoch
bodenständige, aber immer frische
Küche in Bad Driburg zu etablieren.
Neben Böhler’s Landgasthaus führten
sie eine Zeit lang auch noch andere
Häuser in der Region, von Paderborn
bis Brakel. 2005 übertrug die Seniorchefin
Brigitta Böhler (heute 71) dann
das Eigentum an das Gastronomenehepaar.
Das öffnete die Tür für Modernisierungen
und Investitionen: Die
Westfalenstube und das Restaurant
wurden neu gestaltet und die vorhandenen
Außenplätze wurden zu einer
großzügigen Sonnenterrasse mit 60
Sitzplätzen vergrößert. Und Claudius
Böhler errichtete einen urgemütlichen
Weinkeller, in dem die eine oder andere
Rarität schlummert. Im vergangenen
Jahr wurde die Terrasse zum Teil
überdacht und ein kleiner Bankettraum
für Gruppen bis 30 Personen –
das Rosenzimmer – eingerichtet. Und
demnächst soll eine Sauna für die
Hausgäste folgen. Mittendrin ist auch
Brigitta Böhler, „Sie ist unser Joker“,
sagt Friederike Böhler lächelnd, und
hilft, wenn es mal eng wird. Täglich ist
sie immer noch „auf der Etage“ und
kümmert sich um die Hotelgäste.
Den besonderen Ruf des Hauses hat
die gute Küche begründet. Und die ist
sozusagen das „Wohnzimmer“ von
Claudius Böhler, der mit immer neuen
Ideen für Gerichte die Gäste verblüfft.
Wie er auf die Ideen kommt, wollen
wir wissen. Zwei Sekunden später
kommt schon die Antwort: Erstmal
geht er selber gerne essen und probiert
auch woanders Gerichte. Er tauscht
sich mit Kollegen aus und liest viel
Fachliteratur. Die Anregungen probiert
er dann aus, erst für die Familie
und dann – wenn’s geschmeckt hat –
für die Gäste. Auf Lehrgängen vertieft
er das gewonnene Wissen. Und da
kommen jedes Jahr Neuigkeiten auf
das Haus zu. Hochwertiges Fleisch
wird bei der Garmethode „Sous-Vide“
1,5 Tage im einem Wasserbad gargezogen
und anschließend gegrillt. Unglaublich
zart und schmackhaft. „Das
haben wir jetzt bei Hochstift kulinarisch
in Paderborn angeboten“, sagt
Claudius Böhler. Die gebotenen Ochsenbäckchen
waren „butterzart“ und
im Nu ausverkauft. Das kann man
auch mit Spargel machen, erläutert der
Küchenchef. Nein, er steht in der
Küche für eine klare Linie und kein
„Chi-Chi“. Ein Stück Fleisch müsse
Wir gratulieren zum
20-jährigen Bestehen