Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...
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Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten • 3/12<br />
Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten<br />
August 2012<br />
EFORT-Kongress<br />
in Berlin<br />
Honorarärzte<br />
in O <strong>und</strong> U<br />
Zentrale<br />
Notaufnahme
Editorial<br />
Alexander Beck,<br />
Würzburg, ist<br />
Stellvertretender<br />
Leiter des Ausschusses<br />
"Versorgung, Qualität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit" der<br />
DGOU.<br />
Daniel Frank,<br />
Düsseldorf, leitet den<br />
Ausschuss "Versorgung,<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit"<br />
der DGOU.<br />
Der Ausschuss „Versorgung, Qualität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit“ der DGOU unter neuer<br />
Leitung<br />
Eine Frontal-21-Sendung vom 3. Juli<br />
2012 braucht es nicht, damit wir uns in<br />
der DGOU unter anderem mit dem Thema<br />
Honorararzt objektiv <strong>und</strong> unter den<br />
derzeitigen „Umgebungsbedingungen“<br />
auseinandersetzen. Diese Reportage, die<br />
Hintergründe, (Halb-)Wahrheiten oder<br />
den investigativen Journalismus zu werten,<br />
würde den Rahmen eines Editorials<br />
allerdings sprengen. Einen kritischen<br />
Kommentar zur Sendung <strong>und</strong> zum Thema<br />
finden Sie in diesem Heft. Ob Sie dem<br />
zustimmen können?<br />
Positionspapier Honorarärzte<br />
DGOU <strong>und</strong> BVOU haben unmittelbar im<br />
Anschluss an die Sendung mit einer gemeinsamen<br />
Pressemitteilung reagiert,<br />
um den Sachverhalt zu klären. Dabei bot<br />
sich auch die Gelegenheit, unser Positionspapier<br />
zum Honorar- <strong>und</strong> Kooperationsarzt<br />
in O <strong>und</strong> U einer breiteren Öffentlichkeit<br />
vorzustellen. Sie finden das<br />
Positionspapier in diesem Heft <strong>und</strong> die<br />
Pressemitteilung unter: www.dgou.de/<br />
de/presse/Endoprothetische_Versorgung_mit_falschem_Tenor.html<br />
Schon lange hat sich der Arbeitskreis<br />
„Ambulante <strong>und</strong> stationäre Versorgungsstrukturen“<br />
(Leitung: Peter Heppt, Karl-<br />
Dieter Heller <strong>und</strong> Christoph Ulrich) im<br />
Ausschuss für „Versorgung, Qualität <strong>und</strong><br />
Sicherheit“ der DGOU mit diesem Thema<br />
beschäftigt. Unser Ausschuss bearbeitet<br />
viele solcher Fragestellungen in diversen<br />
Arbeitskreisen. Er hat sich vor allem<br />
aus dem ehemaligen Berufsständischen<br />
Ausschuss (BSA) der DGU gebildet <strong>und</strong><br />
wurde unter Reinhard Hoffmann <strong>und</strong><br />
Dieter Kohn in den neuen gemeinsamen<br />
DGOU-Ausschuss überführt. Der Leiter<br />
des Ausschusses hat Sitz <strong>und</strong> Stimme im<br />
Geschäftsführenden Vorstand (GFV) der<br />
DGOU <strong>und</strong> trägt somit weit mehr Verantwortung<br />
als vor Jahren. Die bisherigen<br />
erfahrenen <strong>und</strong> langjährigen Leiter<br />
schieden im Frühjahr wegen der Übernahme<br />
anderer Aufgaben aus. Zu ihren<br />
Nachfolgern wählte der Geschäftsführende<br />
Vorstand mit einer Amtszeit von<br />
drei Jahren Daniel Frank als Leiter <strong>und</strong><br />
Alexander Beck zu seinem Stellvertreter.<br />
Themen <strong>und</strong> Mitglieder des Ausschusses<br />
sowie die Arbeitskreise bleiben bestehen,<br />
da weiterhin genügend wichtige <strong>und</strong> aktuelle<br />
Themen für die Zukunft anstehen.<br />
Hier einige Brennpunkte<br />
Der Arbeitskreis „BG-Heilverfahren“ (Leitung:<br />
Volker Bühren) wird sich um die<br />
Auswirkungen der geänderten Vorgaben<br />
der Unfallversicherungsträger (<strong>Deutsche</strong><br />
Gesetzliche Unfallversicherung) für das<br />
berufsgenossenschaftliche Heilverfahren<br />
kümmern <strong>und</strong> versuchen, diese aus Sicht<br />
der „Betroffenen“ darzustellen <strong>und</strong> gestalterisch<br />
tätig zu werden.<br />
Der Arbeitskreis „Physician Assistant“<br />
unter Federführung von Reinhard Hoffmann<br />
<strong>und</strong> Andreas Bonk hat gemeinsam<br />
mit der Steinbeis-Hochschule einen<br />
Bachelor-Studiengang eingerichtet, um<br />
Arzt-Assistenten auszubilden, die bei<br />
weiterbestehendem Personalmangel<br />
teilweise Routinearbeiten des Arztes in<br />
Weiterbildung übernehmen. Diesem soll<br />
damit für seine Weiterbildung zum Facharzt<br />
mehr Zeit eingeräumt werden. Im<br />
Wintersemester 2010 starteten die ersten<br />
neun Bewerber, sodass das neue Modell<br />
noch über einen längeren Zeitraum<br />
zu begleiten ist.<br />
Auch die DRG-Arbeitsgruppe (Frank<br />
Schemmann <strong>und</strong> Lutz Mahlke) wird nach<br />
wie vor aktiv daran arbeiten, das G-DRG-<br />
System so zu optimieren, dass die Leistungen<br />
für die Kliniken zumindest kostendeckend,<br />
wenn auch nicht gewinnbringend<br />
abgebildet werden. Hauptziel in<br />
2012 wird weiterhin die leistungsgerechte<br />
Abbildung im System der Polytrauma-<br />
Behandlung <strong>und</strong> der Wechseleingriffe in<br />
der Endoprothetik gemeinsam mit der<br />
DRG-Research-Gruppe, dem BVOU <strong>und</strong><br />
der AE sein.<br />
Zertifizierungen sind auch in Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> mittlerweile ein tägliches<br />
Diskussionsthema. Einerseits führen<br />
sie zu Alleinstellungsmerkmalen für<br />
die Kliniken, die sich zertifiziert haben,<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
369
Editorial<br />
andererseits kosten sie sehr viel Geld,<br />
sodass hierdurch auch eine nachweisliche<br />
Verbesserung der Versorgung für<br />
den Patienten gewährleistet sein muss.<br />
Ein neues <strong>und</strong> wichtiges Aufgabengebiet<br />
wäre es, jeweils vor einer von der DGOU<br />
fachlich getragenen „neuen Zertifizierung“<br />
deren Zweck <strong>und</strong> Benefit für den<br />
Patienten zu belegen.<br />
Nahtlos an dieses Thema schließt sich<br />
die Aufgabenstellung des Arbeitskreises<br />
„Generalist“ (unter Michael Oberst) an,<br />
der ein Thema bearbeitet, das zukünftig<br />
mehr <strong>und</strong> mehr an Bedeutung gewinnen<br />
wird. Er widmet sich der Beantwortung<br />
der nicht ganz einfachen, aber virulenten<br />
Frage: Wie kann weiterhin gewährleistet<br />
werden, dass zum einen die Notfälle,<br />
zum anderen wohnortnah die „Regel“-<br />
Verletzungen <strong>und</strong> -Erkrankungen in<br />
unserem Fach bei zunehmender Spezialisierung<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr kompetent<br />
versorgt werden?<br />
Weitere Arbeitskreise befassen sich mit<br />
dem Weißbuch „Konservative Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“ (Karsten Dreinhöfer)<br />
<strong>und</strong> den Berufschancen unseres<br />
„Nachwuchses“, der sich zusätzlich zum<br />
Facharzt in Zusatzweiterbildungen – vor<br />
allem Kinderorthopädie <strong>und</strong> Spezielle<br />
Orthopädische Chirurgie – qualifizieren<br />
will (Rüdiger Krauspe).<br />
Das führt uns zurück zur eingangs gestreiften<br />
Thematik der Mengenausdehnung<br />
– also des Vorwurfes, wir würden<br />
zu viel operieren – <strong>und</strong> der Frage nach<br />
künftigem Bedarf <strong>und</strong> Planung, der Priorisierung<br />
von Leistungen in unserem nicht<br />
nur operativ, sondern auch konservativ<br />
ausgerichteten Fach. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
gegenüber allen anderen chirurgischen<br />
Fächern – wie lange noch? –, das<br />
wir hegen <strong>und</strong> pflegen sollten!<br />
Antworten darauf zu finden wird nur<br />
vereint mit den Vertretern der Selbstverwaltung<br />
möglich sein. Unsere Aufgabe<br />
muss jedoch darin gesehen werden, gemeinsam<br />
<strong>und</strong> mit allen Verbänden <strong>und</strong><br />
Vereinen in unserem Fach abgestimmte<br />
Vorschläge vorzulegen.<br />
Besonderer Dank <strong>und</strong> Anerkennung gilt<br />
den beiden scheidenden Ausschussvorsitzenden,<br />
die über viele Jahre hinweg<br />
extrem engagiert die Aufgaben dieses<br />
Ausschusses vorangetrieben haben! Sie<br />
hinterlassen uns einen Ausschuss mit<br />
guten Strukturen <strong>und</strong> eine umfangreiche<br />
Sammlung wichtiger Aufgaben, die wir<br />
weiterhin zu stemmen haben. Wer Interesse<br />
hat, in diesem Ausschuss mit seinen<br />
verschiedenen Arbeitskreisen mitzuwirken,<br />
ist herzlich eingeladen!<br />
In Zusammenarbeit mit unseren Präsidenten<br />
<strong>und</strong> Generalsekretären, den<br />
Mitgliedern des Geschäftsführenden<br />
Vorstandes der DGOU sowie unseren<br />
Ausschussmitgliedern werden wir versuchen,<br />
auch in den folgenden Jahren an<br />
der Umsetzung dieser hier nur kursorisch<br />
dargestellten Aufgaben mitzuwirken.<br />
Daniel Frank, Düsseldorf<br />
Alexander Beck, Würzburg<br />
370<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
386<br />
EFORT Kongress 2012: Vom 23.<br />
bis 25. Mai 2012 trafen sich die<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen Europas in<br />
Berlin.<br />
398<br />
Neudefinition Polytrauma: Welche<br />
Kriterien ein Polytrauma ausmachen,<br />
schrieb eine Expertengruppe im Mai 2012 bei einer<br />
Konsensuskonferenz fest.<br />
408<br />
Hüftsonografie bei Säuglingen:<br />
Nicht alle Untersucher beherrschen<br />
ihr sonografisches Handwerk. Checklisten helfen,<br />
Fehler zu vermeiden.<br />
Editorial<br />
Der Ausschuss „Versorgung, Qualität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit“ der DGOU unter<br />
neuer Leitung 369<br />
Impressum 374<br />
Nachrichten<br />
Kurz <strong>und</strong> bündig 376<br />
Graduiertenschule für Regenerative<br />
Therapien baut Ausbildungsprogramm<br />
aus 376<br />
Endoprothesenregister auf gutem<br />
Weg 377<br />
Politik<br />
KOMMENTAR<br />
Frontal 21-Sendung diffamiert<br />
unser Fach 378<br />
NACHDRUCK KV BERLIN<br />
Zuweisung gegen Entgelt 380<br />
DGOU POSITIONSPAPIER<br />
Honorarärzte in Orthopädie <strong>und</strong><br />
Unfallchirugie 383<br />
Aus unserem Fach<br />
EFORT KONGRESS 2012<br />
Wir sprechen mit einer Stimme 386<br />
INTERVIEW<br />
Wir konnten aus dem Vollen<br />
schöpfen 389<br />
EMSA<br />
Um die Lebensqualität in Europa<br />
zu verbessern 392<br />
KOOPERATION<br />
Fachbeirat Technische Orthopädie<br />
gegründet 393<br />
ZENTRALE NOTAUFNAHME<br />
Curriculum „Interdisziplinäre<br />
Notfallmedizin“ in Arbeit 396<br />
VERLETZUNGSKLASSIFIZIERUNG<br />
Neue Definition des Polytraumas 398<br />
ESTES-Kongress<br />
Many ways - one goal 400<br />
POSTTRAUMATISCHE<br />
BELASTUNGSSTÖRUNG<br />
Trauma an der Seele oft übersehen 402<br />
AWMF-ARBEITSKREIS<br />
Sitzung der „Ärzte <strong>und</strong> Juristen“ 404<br />
DIE ORTHOPÄDINNEN E.V.<br />
Die Orthopädinnen reisen <strong>und</strong> tagen 406<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
HÜFTSONOGRAPHIE BEI SÄUGLINGEN<br />
Checklisten helfen, Fehler zu<br />
vermeiden 408<br />
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
NIEDERGELASSENE VERTRAGSÄRZTE<br />
Korruptives Verhalten nicht<br />
strafbar 412<br />
GESETZESÄNDERUNG<br />
Honorarärzte ab 2013 legalisiert 413<br />
Unterwegs<br />
DEUTSCHE RHEUMA-LIGA<br />
Erfolgreicher Auftakt der<br />
Aktiv-Tour 2012 414<br />
Namen<br />
Personalia 416<br />
Wir gratulieren 417<br />
Nachrufe 418<br />
Für Sie gelesen 484<br />
Für unsere Mitglieder<br />
Kursangebote 487<br />
Kleinanzeigen 504<br />
372<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
BVOU<br />
Aktion Orthofit<br />
„Zeigt her Eure Füße“ 421<br />
Wählen Sie mit! 422<br />
Aus der Praxis für die Praxis 422<br />
BVOU Youngsters - mit Erfolg 423<br />
Heilmittel: Richtig verordnen! 424<br />
Kamera aus - weiße Weste<br />
anbehalten 425<br />
Rheumasymposium: Händewaschen<br />
nicht vergessen 426<br />
Facharztvorbereitungskurs 2012 428<br />
Warum eine private<br />
Unfallversicherung? 429<br />
Neue Mitglieder 432<br />
Änderung der Mandatsträger<br />
in den BVOU-Bezirken 432<br />
Neue Kompetznetze 432<br />
Nachruf! 432<br />
DGOU<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
2012 434<br />
Wahlvorschläge für Nichtständigen<br />
Beirat 2013-2015 434<br />
Beschlussvorlage: Beitragsordnung<br />
ab 2013 435<br />
Prävention funktioniert 436<br />
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft<br />
Endoprothetik 438<br />
Die DGORh: Schnittstellenspezialist 442<br />
2. DGORh-Intensiv-Meeting in<br />
Bremen 444<br />
Jahresbericht der AG Lehre 445<br />
Jahresbericht der Sektion<br />
Arthroskopie 446<br />
Jahresbericht der AG<br />
Intraoperative Bildgebung <strong>und</strong><br />
Technologie Integration (AGiTEC) 448<br />
Jahresbericht der Sektion Hand<strong>und</strong><br />
Mikrochirurgie 449<br />
Jahresbericht der Sektion Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />
450<br />
Jahresbericht der Sektion Schulter<br />
<strong>und</strong> Ellbogen 451<br />
Jahresbericht der Vereinigung für<br />
Kinderorthopädie für 2011/2012 455<br />
Die deutsch-japanische orthopädische<br />
<strong>und</strong> unfallchirurgische<br />
<strong>Gesellschaft</strong> 456<br />
Forschung in Netzwerken 457<br />
AFACOT 2012 458<br />
DGOOC<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
2012 461<br />
Beitragszahlung in den<br />
Fachgesellschaften 461<br />
Jahresbericht der Sektion<br />
Osteologie 462<br />
Jahresbericht der Sektion<br />
Orthopädie-Technik <strong>und</strong><br />
Orthopädie-Schuhtechnik 463<br />
DGOOC-Studentenstipendien<br />
2012 sind vergeben 465<br />
Neue Mitglieder 468<br />
Forum NSO 469<br />
DGU<br />
Bericht des Präsidenten 470<br />
Bericht aus der Präsidiumssitzung 471<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
2012 473<br />
Beitragszahlung DGU 473<br />
Anlage: Kandidaten für die Wahl<br />
zum Nichtständigen Beirat der DGU<br />
2013 - 2015 474<br />
Bericht aus dem Programmausschuss<br />
476<br />
Bericht aus dem Gr<strong>und</strong>satzausschuss<br />
der DGU 477<br />
Bericht der Kommission Gutachten 480<br />
Sektionsbericht Kindertraumatologie<br />
482<br />
Neue Mitglieder 483<br />
Neue Mitglieder 460<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
373
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Für den Berufsverband der Fachärzte für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Präsident<br />
Helmut Mälzer<br />
Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard<br />
Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />
Schriftleitung DGOOC<br />
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.)<br />
Geschäftsstelle DGOOC<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />
Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />
E-Mail: funiethard@dgooc.de<br />
Schriftleitung BVOU<br />
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.)<br />
Abt. Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Medical Park Berlin Humboldtmühle<br />
An der Mühle 2 – 9<br />
13507 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12<br />
Fax: (0 30) 30 02 40 92 19<br />
Schriftleitung DGU<br />
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />
Joachim Arndt<br />
Geschäftsstelle der DGU<br />
Luisenstr, 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />
Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />
E-Mail: hsiebert@office-sha.de<br />
Redaktion<br />
Jana Ehrhardt-Joswig<br />
Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />
E-Mail: jana.ehrhardt@gmx.de<br />
Verlag<br />
Georg Thieme Verlag KG<br />
Kathrin Jürgens<br />
Rüdigerstr. 14<br />
70469 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 89 31 617<br />
Fax: (07 11) 89 31 623<br />
E-Mail: kathrin.juergens@thieme.de<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />
Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia<br />
Anzeigen- <strong>und</strong> Verlagsservice GmbH<br />
Rüdigerstr. 14<br />
70469 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 89 31 603<br />
Fax: (07 11) 89 31 569<br />
E-Mail: christine.volpp@thieme.de<br />
Erscheinungsweise<br />
6 x jährlich:<br />
Februar/April/Juni/August/<br />
Oktober/Dezember<br />
Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16<br />
vom 1. Oktober 2011<br />
ISSN 2193-5254<br />
Satz <strong>und</strong> Layout<br />
Georg Thieme Verlag KG<br />
Druck<br />
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG<br />
Gewerbering West 27<br />
39240 Calbe<br />
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
LA-MED Kom munikationsforschung<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen e. V.<br />
Mitglied der Informationsgesellschaft<br />
zur Fest stellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V.<br />
Mitglieder dieser Vereine erhalten die<br />
Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.<br />
Berufsverband der Fachärzte für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Vizepräsident<br />
Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf<br />
Vizepräsident<br />
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin<br />
Schatzmeister<br />
Dr. med. Peter Heppt, Erlangen<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg<br />
Vorstandsmitglied<br />
Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller,<br />
Braunschweig<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz,<br />
Brandenburg<br />
Generalsekretär der DGOU<br />
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert,<br />
Schwäbisch Hall<br />
Geschäftsstelle des BVOU<br />
Kantstr. 13<br />
10623 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 79 74 44 44<br />
Fax: (0 30) 79 74 44 45<br />
E-Mail: bvou@bvou.net<br />
www.bvou.net<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />
Erster Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar<br />
Zweiter Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />
Frankfurt/Main<br />
Dritter Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf<br />
Schriftführer <strong>und</strong> Schriftleiter der<br />
Website www.dgu-online.de<br />
Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel<br />
Geschäftsstelle der DGU<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />
Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />
E-Mail: office@dgu-online.de<br />
www.dgu-online.de<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Präsident (<strong>und</strong> Präsident der DGOOC)<br />
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock<br />
Stellv. Präsident (<strong>und</strong> Präsident<br />
der DGU)<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />
2. Vizepräsidenten von DGU <strong>und</strong> DGOOC<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />
Frankfurt/Main<br />
Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach<br />
Generalsekretär (<strong>und</strong> Generalsekretär<br />
der DGU)<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />
Stellv. Generalsekretär (<strong>und</strong><br />
Generalsekretär der DGOOC)<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel<br />
Vertreter der nichtselbständigen Ärzte<br />
aus dem nichtständigen Beirat<br />
Dr. Kai Dragowsky, Berlin<br />
Leiter des Ausschusses Versorgung,<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
Dr. Daniel Frank,<br />
Opladen<br />
Leiterin des Ausschusses Bildung<br />
<strong>und</strong> Nachwuchs<br />
Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin<br />
Leiter des Wissenschaftsausschusses<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka,<br />
Bad Abbach<br />
Vertreter des Berufsverbandes<br />
der Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Vertreter des Berufsverbandes<br />
<strong>Deutsche</strong>r Chirurgen<br />
Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen<br />
DGOU-Geschäftsstelle<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (030) 20 21 54 80<br />
Fax: (0 30) 20 21 54 81<br />
office@dgou.de<br />
www.dgou.de<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier,<br />
Rostock<br />
1. Vizepräsident<br />
Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar<br />
2. Vizepräsident<br />
Prof. Dr. med. Bernd Kladny,<br />
Herzogenaurach<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel<br />
Präsident des Berufsverbandes BVOU<br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Leiter der Ordinarienkonferenz<br />
Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach<br />
2. Vorsitzender des VLOU<br />
Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck,<br />
Heidelberg<br />
Geschäftsstelle der DGOOC<br />
Langenbeck-Virchow-Haus<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />
Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />
E-Mail: info@dgooc.de<br />
www.dgooc.de<br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich<br />
1. Vizepräsident<br />
Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich<br />
2. Vizepräsident<br />
Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich<br />
Generalsekretär<br />
Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/<br />
Österreich<br />
Kassierer<br />
Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/<br />
Österreich<br />
Schriftführer<br />
Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich<br />
Fachgruppenobermann<br />
Dr. Rudolf Sigm<strong>und</strong>, Oberwart/Österreich<br />
Sekretariat der ÖGO<br />
c/o Wiener Medizinische Akademie<br />
Alserstraße 4<br />
A-1090 Wien<br />
Kontakt: Silvia Konstantinou<br />
Tel.: +43-1 - 405 13 83 21<br />
Fax: +43-1 - 405 13 83 23<br />
E-Mail: sk@medacad.org<br />
374<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Nachrichten<br />
Kurz <strong>und</strong> bündig<br />
B<strong>und</strong>esselbsthilfeverband für Osteoporose feiert<br />
25-jähriges Jubiläum<br />
Die Osteoporose zählt laut der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
(WHO) zu den zehn wichtigsten Erkrankungen weltweit.<br />
Trotzdem wird sie von weiten Teilen der Bevölkerung als Alterserkrankung<br />
abgetan, obwohl bereits junge Menschen daran<br />
erkranken können. 25 Prozent aller Frauen nach der Menopause<br />
sind von einer Osteoporose betroffen, berichtete Dr. Jutta<br />
Semler, Vorsitzende des Kuratoriums Knochenges<strong>und</strong>heit, auf<br />
der Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des BfO<br />
in Frankfurt/Main. Und nur ein Fünftel der Erkrankten werde<br />
richtig diagnostiziert. Das sei eine enorme gesellschaftliche <strong>und</strong><br />
ökonomische Herausforderung. Die Kosten für die Behandlung<br />
einer Osteoporose sind so hoch wie die von Herzinfarkt <strong>und</strong><br />
Schlaganfall zusammengenommen, betonte Prof. Dr. Johannes<br />
Pfeilschifter, Chefarzt des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen<br />
<strong>und</strong> Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des BfO. Die Präsidentin<br />
des BfO, Birgit Eichner, betonte, dass sich der 16.000<br />
Mitglieder starke Verband weiterhin für die Osteoporose-Betroffenen<br />
einsetzen werde. (BfO)<br />
Praxistipps zur Patientensicherheit<br />
Seit 2009 veröffentlicht der BDC in seinem Verbandsorgan<br />
„Passion Chirurgie“ regelmäßig Artikel zum klinischen Risikomanagement.<br />
Praxisnah werden darin die unterschiedlichsten<br />
Ursachen von Behandlungsfehlern, oft verdeutlicht durch<br />
Statistiken zu Schadenhäufigkeiten, geschildert. Immer geht<br />
es auch um Strategien zur aktiven Fehlervermeidung. Kritische<br />
Ereignisse in der Patientenversorgung werden beschrieben, analysiert<br />
<strong>und</strong> bewertet, ergänzt durch juristische Stellungsnahmen<br />
<strong>und</strong> praktische Hinweise zur Risikobewältigung. Diese „Safety<br />
Clips“ aus den Fachgebieten Organisation <strong>und</strong> Haftung, Strategisches<br />
Risikomanagement, Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungsfehler,<br />
Psychologie <strong>und</strong> Kommunikation erscheinen jetzt gebündelt in<br />
Themenheften. Ausgabe 1 enthält Beiträge zu Organisation <strong>und</strong><br />
Haftung <strong>und</strong> zum Strategischen Risikomanagement. (BDC)<br />
Gender-Curriculum für Medizinstudierende in Ulm<br />
Männer werden anders krank als Frauen. Trotzdem ist die<br />
geschlechterdifferenzierte Medizin noch nicht ausreichend<br />
bekannt <strong>und</strong> akzeptiert. An der Universität Ulm soll sich das<br />
nun ändern. Ab dem kommenden Wintersemester soll „Gender-<br />
Medicine", also geschlechterspezifische Medizin, Einzug in den<br />
St<strong>und</strong>enplan der angehenden Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte halten. Das<br />
integrierte Curriculum „Gender Medicine“ wird ab dem Wintersemester<br />
2012/13 Pflichtbestandteil des Studienplans für Erstsemester.<br />
Generell stehen die Veranstaltungen allen Medizinstudierenden<br />
offen: Besonders Interessierte können zusätzliche<br />
Vorlesungen oder Seminare aus dem Themenbereich belegen<br />
<strong>und</strong> so im Laufe ihrer Ausbildung die Schlüsselqualifikation<br />
„Genderkompetenz“ erwerben. Die Lehrveranstaltungen werden<br />
durch zusätzliche Angebote auf der Online-Lernplattform<br />
„MOODLE" der Medizinischen Fakultät ergänzt. (red)<br />
Bild: adimas/Fotolia<br />
An der Berlin-Brandenburg-Schule für Regenerative Therapien wird die Regeneration<br />
von Knochen <strong>und</strong> Muskeln erforscht.<br />
Graduiertenschule für<br />
Regenerative Therapien baut<br />
Ausbildungsprogramm aus<br />
Mit der Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien<br />
(BSRT) wird im Rahmen der Exzellenzinitiative eine Graduiertenschule<br />
mit einem muskuloskeletalen Schwerpunkt für weitere<br />
fünf Jahre bis 2017 gefördert.<br />
Die Graduiertenschule ist 2007 aus einer gemeinsamen Initiative<br />
der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin <strong>und</strong> der Freien Universität Berlin entstanden.<br />
Neben dem Immun- <strong>und</strong> Herzkreislaufsystem ist die Regeneration<br />
von Knochen <strong>und</strong> Muskeln einer der großen Forschungsschwerpunkte<br />
der Schule.<br />
Doktorandinnen <strong>und</strong> Doktoranden aus den Bereichen der Medizin,<br />
der Natur-, der Material- <strong>und</strong> der Ingenieurwissenschaften<br />
untersuchen, wie Gewebe <strong>und</strong> Organe regeneriert <strong>und</strong> geheilt<br />
werden können, deren Heilung durch Alterungsprozesse,<br />
Krankheiten, Traumata oder angeborene Anomalien beeinträchtigt<br />
sind. Die jungen Wissenschaftler versuchen dabei, die<br />
Regenerationsmechanismen des Bewegungsapparates bis hin<br />
zur Zellebene zu verstehen. Das Ziel ist es, Lösungsansätze zu<br />
finden, die das natürliche Heilungspotenzial des Körpers unterstützen.<br />
Durch die enge Verzahnung zwischen Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
<strong>und</strong> klinischer Anwendung können die gewonnenen<br />
Forschungserkenntnisse rasch in neue Therapien umgesetzt<br />
werden. Viele Anwendungen konnten so schon im Centrum für<br />
Muskuloskeletale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin realisiert werden.<br />
Mit der Förderung der BSRT in der zweiten R<strong>und</strong>e der DFG Exzellenzinitiative<br />
will die Graduiertenschule ihr Programm noch<br />
weiter ausbauen. Im Mittelpunkt steht dabei besonders die<br />
spezielle Förderung von Klinikern in der Wissenschaft (Clinical<br />
Scientists).<br />
Quelle: Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien (BSRT)<br />
ZUM WEITERLESEN<br />
Mehr Informationen finden Sie im Internet unter:<br />
www.bsrt.de<br />
376<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Nachrichten<br />
Foto: Kovalenko<br />
Endoprothesenregister<br />
auf gutem Weg<br />
Die Initiatoren des Endoprothesenregisters<br />
Deutschland (EPRD) arbeiten derzeit<br />
„mit Volldampf“ daran, letzte datenschutzrechtliche<br />
Anforderungen wie die<br />
Einrichtung einer Vertrauensstelle umzusetzen,<br />
erklärte EPRD-Geschäftsführer<br />
Prof. Joachim Hassenpflug bei einer Anhörung<br />
vor dem Ges<strong>und</strong>heitsausschuss<br />
des <strong>Deutsche</strong>n B<strong>und</strong>estages in Berlin.<br />
Hassenpflug: „Alle Vorbereitungen sind<br />
getroffen. Der Probebetrieb mit Realdaten<br />
soll nun im vierten Quartal 2012<br />
Prof. Dr. Joachim Hassenpflug: Der Direktor<br />
der Orthopädischen Universitätsklinik Kiel ist<br />
Geschäftsführer des EPRD – hier aufgenommen<br />
beim Ges<strong>und</strong>heitsforum Stuttgart im März 2012.<br />
aufgenommen werden. Danach kann es<br />
dann richtig mit der Arbeit losgehen.“<br />
Erste Erfahrungen seien etwa zwei Jahre<br />
nach dem Start zu erwarten. Seine volle<br />
Leistungsfähigkeit werde das Register<br />
nach einer Laufzeit von fünf bis sieben<br />
Jahren erreichen.<br />
Bereits jetzt haben dem EPRD-Geschäftsführer<br />
zufolge schon mehrere H<strong>und</strong>ert<br />
Kliniken, darunter auch große Klinikketten,<br />
ihr Interesse an einer Teilnahme<br />
bek<strong>und</strong>et, obwohl die Datenerhebung<br />
noch gar nicht begonnen hat. Aktuell<br />
habe das Register nach umfangreichen<br />
Vorarbeiten in mehreren Kliniken mit<br />
einer Testphase zum Prüfen der Datenwege<br />
<strong>und</strong> -abgleichungen begonnen. Die<br />
Teilnahme am EPRD ist für Kliniken <strong>und</strong><br />
Patienten freiwillig.<br />
„Der umfangreiche Datenpool des EPRD<br />
gestattet es künftig, die Ursachen für<br />
einen eventuellen Misserfolg bei einem<br />
Endoprothesen-Eingriff leichter als bisher<br />
aufzuschlüsseln. Es ist dann einfacher<br />
zu erkennen, ob die verwendeten<br />
Implantate, das operative Vorgehen oder<br />
patientenspezifische Merkmale für die<br />
erneute Operation verantwortlich sind.<br />
Insgesamt erhöht sich die Patientensicherheit“,<br />
so Hassenpflug. An allen Stellen<br />
werden ausschließlich pseudonymisierte<br />
Daten verwendet, <strong>und</strong> den datenschutzrechtlichen<br />
Fragestellungen wird<br />
umfassend Rechnung getragen.<br />
Quelle: EPRD<br />
HINTERGRUND<br />
Das EPRD ist eine Initiative der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie (DGOOC), des Verbandes der<br />
Ersatzkassen e. V. (vdek), des AOK-B<strong>und</strong>esverbandes,<br />
des B<strong>und</strong>esverbandes Medizintechnologie<br />
(BVMed) <strong>und</strong> des BQS Instituts<br />
für Qualität <strong>und</strong> Patientensicherheit (BQS-Institut).<br />
Als gemeinnützige GmbH <strong>und</strong><br />
100-prozentige Tochter der DGOOC ist das<br />
Endoprothesenregister Deutschland ausschließlich<br />
wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
verpflichtet <strong>und</strong> garantiert die Unabhängigkeit<br />
<strong>und</strong> Neutralität der Auswertungen. Das<br />
EPRD ist offen für weitere Beteiligte, etwa andere<br />
Krankenkassen. Ziel des Registers ist es,<br />
wichtige Daten über künstliche Hüft- <strong>und</strong><br />
Kniegelenke zu erfassen – angefangen vom<br />
Zeitpunkt des Protheseneinbaus über die<br />
Art der Prothese <strong>und</strong> ihre einzelnen Bestandteile<br />
bis hin zu einem eventuell notwendigen<br />
Auswechseln des Kunstgelenks.<br />
BVmed Bilderpool<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August- 2012<br />
377
FÜR BVOU UND DGOU<br />
Dr. Peter Heppt,<br />
Vorstand BVOU<br />
Dr. Andreas Gassen,<br />
Kongresspräsident BVOU<br />
Helmut Mälzer,<br />
Präsident BVOU<br />
Prof. Wolfram<br />
Mittelmeier, Präsident<br />
DGOU<br />
Prof. Hartmut Siebert,<br />
Generalsekretär DGOU<br />
KOMMENTAR<br />
Frontal 21-Sendung diffamiert<br />
unser Fach<br />
Die Frontal 21-Sendung des ZDF thematisierte in seiner Sendung vom 3. Juli 2012 die Fallzahlsteigerung<br />
bei Endoprothesenimplantationen, die angebliche Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung von Kliniken<br />
<strong>und</strong> Zuweisungszahlungen an niedergelassene Ärzte. Zuschauer konnten den Eindruck bekommen, dass<br />
Tausende Patienten unnötig Endoprothesen implantiert bekommen, um die Bestechungs- <strong>und</strong> Erpressungsmodelle<br />
niedergelassener Ärzte bedienen zu können. Die orthopädischen <strong>und</strong> unfallchirurgischen<br />
Fachgesellschaften <strong>und</strong> Berufsverbände fühlen sich pauschal diffamiert. Hier ihr Kommentar.<br />
Am Tag, nachdem die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGOU) das gemeinsam mit dem<br />
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) <strong>und</strong><br />
dem Verband leitender Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen (VLOU) erstellte Positionspapier<br />
zum Thema Honorarärzte<br />
versandt hatte, wurde im ZDF Magazin<br />
Frontal 21 ein Beitrag zum Thema ausgestrahlt.<br />
Mit einer geschickten Aneinanderreihung<br />
von Halb- <strong>und</strong> Unwahrheiten, Vermutungen,<br />
anonymen Mitteilungen,<br />
Übertreibungen <strong>und</strong> Verdächtigungen<br />
wurden sowohl die Berufgruppe der<br />
niedergelassenen Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
als auch die in der Klinik tätigen<br />
Leitenden Ärzte in dieser Sendung<br />
des ZDF pauschal diffamiert. In diesem<br />
Beitrag wurden die Themen Fallzahlsteigerung<br />
bei Endoprothesenimplantationen,<br />
Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung<br />
von Kliniken <strong>und</strong> Zuweisungszahlungen<br />
an niedergelassene Ärzte wie vice<br />
versa so verknüpft, dass Zuschauer den<br />
Eindruck vermittelt bekamen, Tausende<br />
Patienten würden unnötig Endoprothesen<br />
implantiert bekommen, um die Bestechungs-<br />
<strong>und</strong> Erpressungsmodelle niedergelassener<br />
Ärzte bedienen zu können.<br />
Es darf bezweifelt werden, dass verunsicherte<br />
Patienten zwischen den Kollegen<br />
in Klinik <strong>und</strong> Praxis differenzieren.<br />
Dem Fach Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
ist durch diesen Beitrag in Frontal 21<br />
großer Schaden entstanden. Die durch<br />
die öffentliche Diskussion um überhöhte<br />
Implantationszahlen für Endoprothesen<br />
ohnehin verunsicherten Patienten werden<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen mit<br />
wachsender Skepsis begegnen, da sie befürchten<br />
müssen, zum Opfer wirtschaftlicher<br />
Interessen zu werden.<br />
Fachgesellschaft <strong>und</strong> Berufsverband raten<br />
deshalb bei Angeboten einer finanziellen<br />
oder einer wie auch immer gearteten<br />
„Bonusleistung“, die jeweils zuständige<br />
Ärztekammer sofort zu informieren, damit<br />
diese Form der „Bestechung“ öffentlich<br />
gemacht <strong>und</strong> so eher unterb<strong>und</strong>en<br />
wird. Wir bitten betroffene Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen, auch uns davon zu unterrichten!<br />
Die Statements von Herrn Prof. Grifka als<br />
Vertreter der Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
<strong>und</strong> Herrn Dr. Walter Schäfer als<br />
Vertreter des VLOU wurden verkürzt <strong>und</strong><br />
aus dem Zusammenhang genommen<br />
wiedergegeben, um der tendenziösen<br />
Berichterstattung eine Art Glaubwürdigkeit<br />
zu verleihen. Es stellt sich daher die<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Frage, ob es nicht sinnvoller<br />
ist, Stellungnahmen für sogenannte<br />
„Investigativformate“ gr<strong>und</strong>sätzlich abzulehnen.<br />
Dies gilt insbesondere, da diese<br />
Formate keine Freigaberegelung haben.<br />
Es ist offensichtlich, dass es in derartigen<br />
Formaten nicht um Sachaufklärung geht,<br />
sondern eine unsachgemäße Art von<br />
Sensationsjournalismus betrieben wird,<br />
den es bislang vornehmlich in der sogenannten<br />
„yellow press“ gab. Ob es sich<br />
hier eventuell sogar um durch Interessengruppen<br />
getriggerte Themen handelt,<br />
kann nicht ausgeschlossen werden.<br />
Für eine Versachlichung der Diskussion<br />
Wir setzen auf eine strukturierte sachliche<br />
Auseinandersetzung, wie sie mit dem<br />
gemeinsamen Eckpunktepapier zu dem<br />
Thema Honorar-/Kooperationsarzt beispielhaft<br />
gelungen ist. Mit konstruktiver<br />
Sacharbeit können wir derartigen Verunglimpfungen<br />
seriöse Sachargumente<br />
entgegensetzen, die auch in der Politik<br />
<strong>und</strong> der seriösen Presselandschaft anerkennend<br />
wahrgenommen werden. Unterstützen<br />
Sie uns dabei.<br />
378<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Politik<br />
10 Titelthema KV-Blatt 07.2012<br />
KV-Blatt 07.2012<br />
Titelthema<br />
Krankenkassen geben sich gerne als die<br />
Sauber männer der Nation. Sie führen das<br />
Schwert gegen Abrechnungsbetrug <strong>und</strong> das<br />
große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider<br />
die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung<br />
gebrachte Stück. Es ging um die<br />
Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen<br />
Zuweisung gegen Entgelt. Abgründe tun<br />
sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes<br />
auf. Doch jetzt gibt es Hinweise,<br />
wonach es die Krankenkassen mit<br />
ihren eigenen moralischen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
selbst nicht so genau nehmen. Hiervon <strong>und</strong><br />
darüber, wie ein regionaler Kassen verband<br />
mit einer Erfolgsmeldung in Sachen<br />
Betrugsbekämpfung die Öffentlichkeit hinters<br />
Licht führte, handeln die nachstehenden<br />
Beiträge.<br />
Die Kassen <strong>und</strong> die Zuweisung gegen Entgelt<br />
Hände waschen<br />
nicht vergessen<br />
Foto: da vinci design<br />
Von Reinhold Schlitt<br />
Zuweisung gegen Entgelt – die vom<br />
Krankenkassen-Spitzenverband (GKV-<br />
Spitzenverband B<strong>und</strong>) angeforderte <strong>und</strong><br />
bezahlte Studie der Universität Halle-<br />
Wittenberg sorgte im Mai – pünktlich<br />
zum 115. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetag – für<br />
Schlagzeilen. Je nach Gemengelage,<br />
so die Interpretationen der Auftraggeber,<br />
handelt es sich bei Zuweisungen<br />
gegen Geld u. Ä. schlichtweg um einen<br />
schwerwiegenden Verstoß gegen die<br />
ärztliche Berufsordnung. Und wenn’s<br />
ganz dicke kommt, auch um eine moralische<br />
Sauerei, möchte man hinzufügen.<br />
Jedenfalls dürfte ein Patient stinksauer<br />
darüber sein, in einem Krankenhaus zu<br />
landen, das ihm sein Arzt nur deswegen<br />
empfohlen hat, weil er dafür eine Kopfprämie<br />
bekommt. Und weil vermutlich<br />
die meisten Patienten so denken, konnten<br />
die Akteure auf der Kassenseite<br />
auch relativ sicher sein, mit einer Veröffentlichung<br />
der Studie einen medialen<br />
Volltreffer zu landen.<br />
Eins zu null für die Presseabteilung des<br />
obersten Kassenverbandes, hieß es<br />
dann auch anerkennend in der Pressestelle<br />
eines Ärzteverbandes.<br />
Die Sache war taktisch genial gestrickt.<br />
Damit war allerdings nicht die universitäre<br />
Studie selbst gemeint. Die liefert<br />
vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber<br />
haben fragen lassen. Und<br />
der Autor, Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert<br />
auch unmissverständlich, dass<br />
die Untersuchung überwiegend Resultate<br />
der Selbsteinschätzung Befragter<br />
zur Gr<strong>und</strong>lage hat: „Das wesentliche<br />
Ergebnis der empirischen Studie ist<br />
die Selbsteinschätzung von niedergelassenen<br />
Ärzten, leitenden Mitarbeitern<br />
stationärer Einrichtungen <strong>und</strong> von<br />
nichtärztlichen Leistungserbringern …“.<br />
Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender<br />
„Empirie“ geliefert wurde, hatte<br />
das Zeug für medialen Zündstoff <strong>und</strong><br />
darf allemal als idealer Nährboden für<br />
die These vom ultimativen Untergang<br />
ärztlicher Sitte <strong>und</strong> Moral gesehen werden.<br />
Empörung auf dem Ärztetag war<br />
einkalkuliert<br />
Viele Medien haben auch hingehört,<br />
wie die (Mit-)Adressaten dieser Studie,<br />
die Delegierten des zum Zeitpunkt<br />
der Präsentation tagenden 115. <strong>Deutsche</strong>n<br />
Ärztetages in Nürnberg, darauf<br />
NACHDRUCK KV BERLIN<br />
Zuweisung gegen Entgelt<br />
Krankenkassen geben sich gerne als die Saubermänner der Nation. Sie führen das Schwert gegen Abrechnungsbetrug<br />
<strong>und</strong> das große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung<br />
gebrachte Stück. Es ging um die Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen Zuweisung gegen Entgelt.<br />
Abgründe tun sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes auf. Doch jetzt gibt es Hinweise,<br />
wonach es die Krankenkassen mit ihren eigenen moralischen Gr<strong>und</strong>sätzen selbst nicht so genau nehmen.<br />
Ein gekürzter Nachdruck aus dem KV-Blatt Berlin.<br />
Zuweisung gegen Entgelt – die vom Krankenkassen-Spitzenverband<br />
(GKV-Spitzenverband<br />
B<strong>und</strong>) angeforderte <strong>und</strong> bezahlte<br />
Studie der Universität Halle-Wittenberg<br />
sorgte im Mai – pünktlich zum<br />
115. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetag – für Schlagzeilen.<br />
Je nach Gemengelage, so die Interpretationen<br />
der Auftraggeber, handelt<br />
es sich bei Zuweisungen gegen Geld u. ä.<br />
schlichtweg um einen schwerwiegenden<br />
Verstoß gegen die ärztliche Berufsordnung.<br />
Und wenn’s ganz dicke kommt,<br />
auch um eine moralische Sauerei, möchte<br />
man hinzufügen. Jedenfalls dürfte ein<br />
Patient stinksauer darüber sein, in einem<br />
Krankenhaus zu landen, das ihm sein<br />
Arzt nur deswegen empfohlen hat, weil<br />
er dafür eine Kopfprämie bekommt. Und<br />
weil vermutlich die meisten Patienten<br />
so denken, konnten die Akteure auf der<br />
Kassenseite auch relativ sicher sein, mit<br />
einer Veröffentlichung der Studie einen<br />
medialen Volltreffer zu landen.<br />
Die Sache war taktisch genial gestrickt.<br />
Damit war allerdings nicht die universitäre<br />
Studie selbst gemeint. Die liefert<br />
vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber<br />
haben fragen lassen. Und der Autor,<br />
Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert auch<br />
unmissverständlich, dass die Untersuchung<br />
überwiegend Resultate der Selbsteinschätzung<br />
Befragter zur Gr<strong>und</strong>lage<br />
hat: „Das wesentliche Ergebnis der empirischen<br />
Studie ist die Selbsteinschätzung<br />
von niedergelassenen Ärzten, leitenden<br />
Mitarbeitern stationärer Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> von nichtärztlichen Leistungserbringern<br />
…“. Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender<br />
„Empirie“ geliefert wurde,<br />
hatte es das Zeug für medialen Zündstoff<br />
<strong>und</strong> darf allemal als idealer Nährboden<br />
für die These vom ultimativen Untergang<br />
ärztlicher Sitte <strong>und</strong> Moral gesehen werden.<br />
Empörung auf dem Ärztetag war einkalkuliert<br />
Viele Medien haben auch hingehört, wie<br />
die (Mit-)Adressaten dieser Studie, die<br />
Delegierten des zum Zeitpunkt der Präsentation<br />
tagenden 115. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetages<br />
in Nürnberg, darauf reagiert haben.<br />
Empörung allenthalben, üble Stimmungsmache<br />
<strong>und</strong> der Versuch, die Ärzteschaft<br />
im Zuge des von der SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />
vorgelegten Gesetzentwurfs<br />
zur Bekämpfung der Korruption „madig“<br />
zu machen, war da zu vernehmen. Wie<br />
stichhaltig das alles ist? Nichts Genaues<br />
weiß man nicht. Aber in der Gesamtschau<br />
auf die jüngste Pressearbeit vieler<br />
Krankenkassen zeigt sich, dass nach einer<br />
längeren Pause Abrechnungsbetrug<br />
<strong>und</strong> Korruption jetzt wieder sehr gehäuft<br />
thematisiert werden. Wie auch immer.<br />
Der GKV-Spitzenverband dürfte darauf<br />
gesetzt haben, dass das vermeintliche<br />
oder tatsächliche Skandalpotenzial seine<br />
mediale Wirkung nicht verfehlen würde<br />
(…).<br />
B<strong>und</strong>esärztekammerpräsident Frank-Ulrich<br />
Montgomery <strong>und</strong> KBV-Chef Andreas<br />
Köhler forderten nach der Veröffentlichung<br />
der Krankenkassen-Studie unter<br />
380<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Politik<br />
dem Beifall ihrer Zuhörer „harte Fakten“<br />
statt pauschaler Verurteilung. Eine nachvollziehbare<br />
Reaktion, aber keine, die<br />
verhindern konnte, dass sie in der Berichterstattung<br />
letztlich als „Getriebene“<br />
wirkten.<br />
Krankenkassen als Mitwisser <strong>und</strong> Profiteure<br />
Nachzulesen ist, dass der GKV-Spitzenverband<br />
die Interpretation seiner Auftragsstudie<br />
zum Thema „Zuweisung<br />
gegen Entgelt“ mit dem Gr<strong>und</strong>satz verb<strong>und</strong>en<br />
hat, dass eigentlich jede Form<br />
von Zuweisung gegen Entgelt (oder Entgeltversprechen,<br />
wie die Juristen sagen)<br />
moralisch fragwürdig ist. O-Ton Gernot<br />
Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes<br />
B<strong>und</strong>: „Schließlich müssen<br />
Patienten sicher sein, dass ausschließlich<br />
medizinische <strong>und</strong> nicht monetäre<br />
Gründe für den Arzt wichtig sind, wenn<br />
er an einen Kollegen, eine Klinik oder an<br />
einen Heilmittelerbringer überweist.“<br />
(…) Ärztliche Berufsgruppenvorsitzende<br />
haben auf KV-Blatt-Nachfragen gleich<br />
mehrfach bestätigt, dass es Zuweisungen<br />
gegen Entgelt massenweise in Verträgen<br />
zur Integrierten Versorgung nach § 140a<br />
SGB V gibt. Gängige Inhalte: Geld gibt es<br />
für eine plumpe Zuweisung von Ärzten<br />
an Ärzte, sofern bestimmte Diagnosen,<br />
etwa für ambulante Operationen, gegeben<br />
sind. Die optional begünstigten<br />
Zuweiser müssen selbst nicht einmal an<br />
einem IV-Vertrag beteiligt sein, dürfen<br />
aber wiederum nur Patienten bestimmter<br />
Krankenkassen zuweisen.<br />
Geld gibt es auch für Ärzte, die Patienten<br />
in bestimmte Krankenhäuser einweisen.<br />
Gezahlt wird in solchen Fällen beispielsweise<br />
entweder eine Solo-Zuweiserprämie<br />
oder eine kombinierte Pauschale für<br />
Zuweisung sowie prä- <strong>und</strong> postoperative<br />
Leistungen, die sonst die Krankenhäuser<br />
selbst erbringen müssten <strong>und</strong> die nun<br />
obendrein im ambulanten Bereich landen.<br />
Beispiel 1: „Im Rahmen des Integrationsvertrages<br />
erhält jede/r zur ambulanten<br />
Operation überweisende Arzt/Ärztin<br />
eine Pauschale in Höhe von 40 Euro, die<br />
an uns (eine Arztpraxis im Rahmen eines<br />
IV-Vertrages mit Krankenkassen, d. A.)<br />
überwiesen wird. Folgende Operationsindikationen<br />
werden zum jetzigen Zeitpunkt<br />
zu diesen Konditionen gefördert …<br />
Zunächst gilt dies für Patienten der folgenden<br />
Krankenkassen: (Hier folgen die<br />
Namen dreier Kassen, darunter zweier<br />
großer Ersatzkassen sowie einer BKK).“<br />
Beispiel 2: „Der Verein zur Errichtung …<br />
Krankenhäuser e. V. hat kürzlich mit der<br />
(folgt der Name einer Krankenkasse) in<br />
Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Berliner (folgt der Name eines Berliner<br />
Facharztverbandes) einen Vertrag zur<br />
Integrierten Versorgung von Patienten<br />
mit Bedarf für eine (folgen fachgruppenspezifische<br />
Indikationsgebiete) geschlossen.<br />
Stationäre Leistungserbringer im<br />
Rahmen des Vertrages sind (folgen die<br />
KOMMENTAR:<br />
Hand aufhalten war gestern<br />
Wie geht das eigentlich, das mit dem<br />
„Schmieren“? Das mit der Zuweisung<br />
gegen Geld zu fachärztlichen Kollegen<br />
oder in ein bestimmtes Krankenhaus?<br />
Das Bild aus alten Schwarz-Weiß-Filmen<br />
von der zwielichtigen Figur, die ihrem<br />
Gegenüber im nächtlichen Regenschauer<br />
oder in rauchgeschwängerter Gaststätte<br />
die offene Hand hinhält, um den berüchtigten<br />
Geldumschlag in Empfang nehmen<br />
zu können, passt wohl nicht mehr<br />
in diese Zeit. Heute werden ganz offiziell<br />
Kontonummern ausgetauscht oder Extra-Dienstleistungen<br />
per Sonderziffer in<br />
die KV-Abrechnung aufgenommen. Tatsächliche<br />
oder vermeintliche Schmiergelder<br />
heißen inzwischen Aufwandshonorare<br />
<strong>und</strong> wechseln ganz legal die<br />
Konten. Insoweit überrascht die Zuweisungsstudie,<br />
in der Ärzte <strong>und</strong> Krankenhausmitarbeiter<br />
über Zuweisung gegen<br />
Geld berichten, nur bedingt.<br />
Überraschend ist allenfalls die Unverfrorenheit,<br />
mit der dieses Thema durch<br />
den Spitzenverband der Krankenkassen<br />
jetzt skandalisiert wird. Richtig ist es,<br />
dass Ärzte sich bei der Patientenzuweisung<br />
ausschließlich von medizinischen<br />
Beweggründen leiten lassen sollen. Gut<br />
ist es, dass Krankenkassen dies auch für<br />
ihre Versicherten einfordern. Zwielichtig<br />
oder unverschämt ist es hingegen,<br />
dass Krankenkassen diesen moralischen<br />
Anspruch zweiteilen wollen nach dem<br />
Motto, Zuweisung gegen Geld ist eine<br />
Sauerei, aber sie ist dann gut, wenn sie<br />
von uns, den Kassen, selbst vereinbart<br />
wird. Daran ändert auch kein gesetzlicher<br />
Flankenschutz dieser Welt etwas,<br />
der den Krankenkassen monetäre Anreize<br />
für Ärzte oder andere „Leistungserbringer“<br />
erlaubt.<br />
Krankenkassen profitieren wirtschaftlich<br />
von IV-Verträgen <strong>und</strong> zeigen sich<br />
gegenüber Zuweisern durchaus spendabel.<br />
Zum Wohl ihrer Versicherten? Oder<br />
doch nur zur Durchsetzung eigener wirtschaftlich<br />
induzierter Lenkungsziele auf<br />
dem Versorgungsmarkt? Krankenkassen,<br />
wir erinnern uns, haben auch mit<br />
KVen Verträge zur Steuerung von Krankenhausbelegungen<br />
mit Kopfprämien<br />
für zuweisende Ärzte abgeschlossen. In<br />
Berlin zu einem Zeitpunkt, als nach der<br />
Grenzöffnung Betten-„überkapazitäten“<br />
geschleift werden sollten. Rein medizinische<br />
Gründe? Selbst die damalige Aufsichtsbehörde<br />
war sich da nicht sicher.<br />
Das alles wissen auch die Spitzenfunktionäre<br />
im GKV-Kassenverband, egal ob<br />
sie Pfeiffer (früher Ersatzkassen), von<br />
Stackelberg (früher AOK) oder Kiefer<br />
(früher IKK) heißen. Dass sie sich jetzt<br />
als Gralshüter der Ethik aufspielen, wirkt<br />
mehr als unglaubwürdig.<br />
Noch einmal: Hier werden keinesfalls<br />
wirklich korrupte Ärzte <strong>und</strong> Klinikchefs<br />
verteidigt. Wer sich mehr von monetären<br />
Interessen denn medizinischen<br />
Notwendigkeiten leiten lässt, muss angezählt<br />
werden. Wer aber von Krankenkassen<br />
für etwas beschimpft wird, was<br />
diese selbst <strong>und</strong> schon seit vielen Jahren<br />
vereinbaren, darf deren Akteure auch ruhig<br />
fragen, welches Geschäft sie mit solchen<br />
Kampagnen tatsächlich betreiben.<br />
Das gilt übrigens auch für den jüngsten<br />
mit der Politik in Planung befindlichen<br />
Deal, ihnen die Empfehlung von Krankenhäusern<br />
zu erlauben. Der einzige<br />
Unterschied: Diesmal sollen nicht Ärzte,<br />
sondern Patienten geködert werden –<br />
durch Nachlässe bei der Zuzahlung.<br />
Ein Lump, wer dabei Böses denkt.<br />
Reinhold Schlitt<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
381
Politik<br />
Namen dreier Berliner Krankenhäuser).<br />
… Im Rahmen dieser Integrierten Versorgung<br />
sind für Sie als Einweiser <strong>und</strong> Nachbehandler<br />
extrabudgetäre Vergütungen<br />
für die Indikationsuntersuchung sowie<br />
für zwei Nachuntersuchungen in Höhe<br />
von 180 Euro vorgesehen. Es ist der erste<br />
Vertrag dieser Art der (folgt der Name<br />
einer großen regionalen Krankenkasse in<br />
Berlin).“<br />
Hinweis: Die Aufwandshonorare wurden<br />
selbstverständlich zusätzlich zur üblichen<br />
KV-Vergütung ausgelobt.<br />
Das Kopfgeld-Management von<br />
Krankenkassen<br />
Nicht alle IV-Verträge sind aus Sicht<br />
von Experten anstößig, besonders dann,<br />
wenn für die Prämien auch bestimmte<br />
Leistungen gefordert werden. Doch nach<br />
Lesart des GKV-Spitzenverbandes B<strong>und</strong><br />
dürfte es Vereinbarungen über reine Zuweisungsprämien<br />
überhaupt nicht geben.<br />
Es sei denn, dass moralische Postulate<br />
für Krankenkassen selbst außer Kraft<br />
gesetzt werden, nach dem Motto: Nur<br />
wir sind die Guten. Das aber scheinen<br />
sowohl Ärzte <strong>und</strong> ihre Verbände als auch<br />
so manche Einzelkasse anders zu sehen.<br />
Ein namhafter Berliner Ärztefunktionär<br />
aus dem fachärztlichen Lager sagte dem<br />
KV-Blatt: „Man muss ja sehen, dass auf<br />
der anderen Seite nicht nur Ärzte das<br />
Sagen haben, sondern Verwaltungsmenschen<br />
…, denen es nur darum geht, die<br />
Ausgaben zu senken. Das war schon immer<br />
so.“ Schon lange vor Einführung der<br />
Integrierten Versorgung gab es – ganz<br />
unverhohlen – Verträge zwischen namhaften<br />
Krankenkassen <strong>und</strong> Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen, in denen die bloße<br />
Zuweisung in bestimmte, von den Krankenkassen<br />
favorisierte Krankenhäuser<br />
üppig belohnt wurde.<br />
Und spätestens nach der Lektüre des folgenden<br />
Beispiels dürften Spötter die Frage<br />
stellen: Kann denn schlecht sein, was<br />
eine Krankenkasse selbst <strong>und</strong> ungeniert<br />
mit einer Kassenärztlichen Vereinigung<br />
vereinbart? Hierzu das Beispiel 3:<br />
„Nr. 9905: Beratung über ein „IKK-empfohlenes<br />
Krankenhaus“: Sofern die stationäre<br />
Behandlung eindeutig medizinisch<br />
indiziert ist, veranlasst der Arzt die Einweisung<br />
in ein geeignetes Krankenhaus.<br />
Die IKK empfiehlt ihren Versicherten<br />
Krankenhäuser mit speziellem Betreuungsangebot<br />
… Der Arzt berät den Patienten<br />
über diese Krankenhäuser <strong>und</strong> das<br />
spezielle Betreuungsangebot …“ … 300<br />
Punkte“.<br />
Selbst wohlwollende Beobachter der IV-<br />
Vertragsszene kommen inzwischen ins<br />
Grübeln: „Zu untersuchen ist, ob der Vertrag<br />
(IV-Vertrag, d. A.) nur einer gewollten<br />
Erschließung von Wirtschaftlichkeitsreserven<br />
dient oder ob er geeignet ist, die<br />
Unabhängigkeit des Arztes zu gefährden<br />
…“, schreibt der Sachverständigenrat<br />
in seinem neuesten Gutachten zum Thema<br />
Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
Reinhold Schlitt<br />
Reinhold Schlitt,<br />
Journalist <strong>und</strong> Redakteur<br />
beim KV-Blatt Berlin<br />
QUELLE<br />
Nachdruck, gekürzt, mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung<br />
aus dem Mitgliedermagazin<br />
„KV-Blatt“ der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Berlin, Ausgabe Juli 2012<br />
382<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Politik<br />
DGOU POSITIONSPAPIER<br />
Honorarärzte in Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Positionspapier der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) <strong>und</strong> dem Verband<br />
Leitender Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen (VLOU) basierend auf den Ergebnissen des „Forums Honorarärzte<br />
in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“ des Ausschusses Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Sicherheit am<br />
18. April 2012 in Berlin.<br />
Der Ges<strong>und</strong>heitsmarkt in Deutschland<br />
ist durch eine zunehmende, politisch<br />
gewollte Aufweichung der sektoralen<br />
Grenzen gekennzeichnet. Parallel besteht<br />
bereits ein Ärztemangel, der in vielen<br />
Kliniken zu unbesetzten Stellen <strong>und</strong> Problemen<br />
in der Sicherstellung des Versorgungsauftrags<br />
führt. Zudem entwickelt<br />
sich in vielen medizinischen Disziplinen<br />
ein Spezialistentum, mit „Superspezialisierungen<br />
in Diagnostik <strong>und</strong> Therapie“,<br />
die von Versorgungskliniken kaum noch<br />
abzubilden sind. Diese Entwicklungen<br />
haben ihren Preis – <strong>und</strong> fordern ihn auch<br />
ein. Orthopädisch-unfallchirurgische Kliniken<br />
<strong>und</strong> Abteilungen bekommen das in<br />
vielfältiger Weise zu spüren. Breite Teile<br />
des traditionellen Behandlungsspektrums<br />
sind für diese Abteilungen in den<br />
letzten Jahren bereits „weggebrochen“, in<br />
den ambulanten Sektor gewandert <strong>und</strong>/<br />
oder wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.<br />
Zunehmend bilden sich ambulante<br />
Praxisverbünde <strong>und</strong> Gemeinschaften, die<br />
arbeitsteilig <strong>und</strong> hoch spezialisiert ihre<br />
Patienten – auch aus wirtschaftlichen<br />
Gründen – nicht mehr den Hauptabteilungen<br />
zur Operation zuweisen, sondern<br />
den Klinikträgern als Eigenleistung gegen<br />
ein entsprechendes Entgelt anbieten.<br />
Diese Ärzte werden in den Kliniken nach<br />
der gemeinsamen Positionsbestimmung<br />
der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>und</strong> der Kassenärztlichen<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung von 2011<br />
honorarärztlich als Kooperationsärzte in<br />
den Kliniken tätig <strong>und</strong> landläufig als Honorarärzte<br />
bezeichnet.<br />
Die „Chemie“ muss stimmen<br />
Hiervon sind die Hauptabteilungen der<br />
Kliniken besonders betroffen. Die Integration<br />
der honorarärztlich tätigen Operateure<br />
in diese Abteilungen ist nicht<br />
unproblematisch, da an vielen Stellen<br />
vertraglich ungeklärt. Der zuständige<br />
Chefarzt oder Abteilungsleiter muss<br />
in die Auswahl des Kooperationsarztes<br />
<strong>und</strong> die Vertragsgestaltung einbezogen<br />
werden, soweit es medizinische Kernprozesse,<br />
Organisationserfordernisse der<br />
Abteilung <strong>und</strong> qualitätssichernde Aspekte<br />
betrifft. Transparenz <strong>und</strong> kollegiales,<br />
verständnisvolles Miteinander sind unabdingbar<br />
für eine erfolgreiche Integration.<br />
Die „Chemie“ muss stimmen. Die<br />
Zahl sämtlicher Weiterbildungsinhalte<br />
– insbesondere der operativen Leistungszahlen<br />
– wird dadurch deutlich reduziert,<br />
da die honorarärztliche Leistungserbringung<br />
– <strong>und</strong> damit die Operation<br />
– höchstpersönlich erfolgen muss <strong>und</strong><br />
nicht assistiert werden darf. Zusätzlich<br />
nimmt der Anteil von Eingriffen leichteren<br />
<strong>und</strong> mittleren Schweregrades in den<br />
Hauptabteilungen durch Verlagerung in<br />
den ambulanten Sektor seit Jahren ab.<br />
Das Spektrum verschiebt sich zu Eingriffen<br />
mit höherem <strong>und</strong> hohem Allgemein<strong>und</strong><br />
Lokalrisiko, ist damit immer mehr<br />
erfahrenen Oberärzten vorbehalten <strong>und</strong><br />
entfällt als „Weiterbildungsoperation“.<br />
Die Weiterbildungszeiten müssten sich<br />
demnach zur Erfüllung der geforderten<br />
Kataloge drastisch <strong>und</strong> in unzumutbarer<br />
Weise verlängern – oder Qualitätsabstriche<br />
an der Weiterbildung generell hingenommen<br />
werden.<br />
Das deutsche Ges<strong>und</strong>heitswesen ist im<br />
Umbau <strong>und</strong> bewegt sich zunehmend<br />
auf ein Consultant-System nach angloamerikanischem<br />
Muster zu. Diese Veränderungsprozesse<br />
müssen transparent,<br />
fair <strong>und</strong> qualitätsorientiert durchgeführt<br />
werden, um breite Akzeptanz zu erzielen<br />
<strong>und</strong> letztlich dem einzelnen Patienten zu<br />
nützen. Sie dürfen von allen Beteiligten<br />
keinesfalls unter vorwiegend persönlichen,<br />
wirtschaftlichen oder Marktinteressen<br />
vorangetrieben werden. Die<br />
kürzlich publizierten Empfehlungen des<br />
Sachverständigenrates für das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
(SVR) beschreiben bestehende<br />
Defizite an der Schnittstelle ambulant<br />
/stationär <strong>und</strong> zeigen Wege, wie Qualität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit – <strong>und</strong> unserer Meinung<br />
nach auch Zufriedenheit – für den Patienten<br />
erzielt werden können.<br />
Mit diesem Positionspapier wollen wir<br />
als betroffene Verbände <strong>und</strong> Fachgesellschaften<br />
die bestehenden Probleme auflisten<br />
<strong>und</strong> einen Beitrag zu deren Lösung<br />
leisten. In zehn Punkten wird zu der bislang<br />
ungeordneten Entwicklung Stellung<br />
bezogen <strong>und</strong> ein Forderungskatalog an<br />
Selbstverwaltung, Politik <strong>und</strong> die verfasste<br />
Ärzteschaft zur Verbesserung der zum<br />
Teil unerträglichen Situation vor allem<br />
der uns anvertrauten Patienten dargestellt.<br />
Er ist das Ergebnis eines Diskussions-<br />
<strong>und</strong> Konsensus-Forums Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> vom 18. April 2012<br />
im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin,<br />
veranstaltet vom Ausschuss Versorgung,<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit der DGOU in Zusammenarbeit<br />
mit dem Berufsverband<br />
der Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(BVOU) <strong>und</strong> dem Verband Leitender<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
(VLOU).<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann<br />
Dr. Peter Heppt<br />
Prof. Dr. Karl-Dieter Heller<br />
Dr. Daniel Frank<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
383
Politik<br />
Eckpunkte zu: Honorarärzte in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
1. Honorarärzte sind faktischer Bestandteil<br />
der Versorgungsrealität an<br />
vielen orthopädisch-unfallchirurgischen<br />
Kliniken <strong>und</strong> Abteilungen. Sie<br />
erbringen Leistungen im elektiven<br />
Behandlungsspektrum. Leistungen<br />
spezialisierter Maximalversorgung<br />
sowie Notfallbehandlungen sind davon<br />
ausgenommen.<br />
2. In Anlehnung an die Positionsbestimmung<br />
<strong>und</strong> Begriffsdefinitionen<br />
der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>und</strong> der<br />
Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
(April 2011, S. 14-17) sind die dort<br />
typologisch definierten „Kooperationsärzte“<br />
angesprochen. Hierbei<br />
handelt es sich um in der Regel niedergelassene<br />
Vertragsärzte, die gegen<br />
Honorar in medizinischen Einrichtungen<br />
arbeiten <strong>und</strong> zum Beispiel<br />
für Kliniken die Hauptbehandlungs-<br />
bzw. wesentlichen Leistungen<br />
erbringen. Zur Vermeidung der Neuschaffung<br />
weiterer Begrifflichkeiten<br />
wird der Begriff des als Kooperationsarzt<br />
tätigen Honorararztes daher<br />
übernommen, im Folgenden als Kooperationsarzt<br />
(KA/KÄ) bezeichnet.<br />
3. Die Tätigkeit des KA kann in Abgrenzung<br />
zu angestellten Abteilungsärzten<br />
unter bestimmten Bedingungen<br />
als freiberuflich eingeordnet werden.<br />
Eine Befristung des Vertragsverhältnisses<br />
liegt im Ermessen der Vertragspartner.<br />
Der KA-Vertrag muss<br />
Elemente enthalten <strong>und</strong> in der Wirklichkeit<br />
so gelebt werden, dass eine<br />
Scheinselbstständigkeit nach dem<br />
geltenden Rechtsverständnis ausgeschlossen<br />
werden kann.<br />
4. Der KA muss Facharzt <strong>und</strong> zudem<br />
zur definierten Leistungserbringung<br />
nachweislich qualifiziert sein. Dieser<br />
Nachweis kann erbracht werden zum<br />
Beispiel in Form dokumentierter<br />
Leistungs-Fallzahlen oder über qualifizierende<br />
Zusatzbezeichnungen. Die<br />
Prüfung dieser Qualifikation sollte<br />
vorzugsweise durch unabhängige<br />
Stellen (zum Beispiel LÄK oder Zulassungsausschuss)<br />
erfolgen, um Interessenskonflikte<br />
zu vermeiden.<br />
5. Der KA darf nicht in fachfremden Abteilungen<br />
<strong>und</strong> nur im Rahmen des<br />
Versorgungsauftrags des Krankenhauses<br />
tätig werden. Für die Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> bedeutet<br />
dies, dass eine Hauptabteilung dieses<br />
Fachgebietes an der Klinik vorhanden<br />
sein muss.<br />
6. Das Zahlenverhältnis fest angestellter<br />
Fachärzte zu KÄ einer Abteilung<br />
muss angemessen sein.<br />
7. Der KA muss sich in den Klinikalltag<br />
<strong>und</strong> die Prozessabläufe kollegial integrieren<br />
<strong>und</strong> seinen Aufklärungsverpflichtungen<br />
gegenüber den von ihm<br />
behandelten Patienten voll umfänglich<br />
nachkommen. Er untersteht aus<br />
haftungsrechtlichen <strong>und</strong> qualitätssichernden<br />
Gründen dem medizinischen<br />
Weisungsrecht des Chefarztes<br />
im Hinblick auf die Abteilungsabläufe<br />
<strong>und</strong> -prozesse, nicht jedoch dem<br />
Direktionsrecht des Arbeitsgebers.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist der KA den Klinikärzten<br />
in Bezug auf Verantwortung<br />
für Qualität <strong>und</strong> Sicherheit in<br />
der Leistungserbringung gleichgestellt<br />
<strong>und</strong> unterliegt den gleichen<br />
fachlichen Weisungen. Die Akzeptanz<br />
von internen Leitlinien oder<br />
Prozessabläufen <strong>und</strong> das Verhältnis<br />
zwischen Abteilungsleiter <strong>und</strong> KA<br />
sollte Bestandteil einer Vereinbarung<br />
zwischen KA <strong>und</strong> Auftraggeber sein.<br />
Sie ist dann kein Widerspruch zur<br />
selbstständigen Berufsausübung,<br />
wenn sie das Ergebnis eines vorhergehenden<br />
Verhandlungsprozesses ist<br />
<strong>und</strong> damit dem Willen der Vertragspartner<br />
entspricht. Diese Vereinbarung<br />
sollte auch die nachgeordneten<br />
Weisungsbefugnisse des KA gegenüber<br />
Dritten (zum Beispiel Pflegedienst<br />
<strong>und</strong> Assistenzärzten) beinhalten.<br />
8. Es wird gefordert, dass KÄ zukünftig<br />
in die Weiterbildung der Ärzte in<br />
Weiterbildung verpflichtend einbezogen<br />
werden können. Dies gilt speziell<br />
auch für Operationsassistenzen<br />
in Rahmen von Weiterbildungsoperationen<br />
<strong>und</strong> sektorenübergreifende<br />
Weiterbildungsinhalte/-kooperationen<br />
(zum Beispiel Rotationsassistenten).<br />
9. Mit dem KA sollte vereinbart werden,<br />
dass weitere (Neben-)Tätigkeiten,<br />
die dem Interesse des Krankenhausträgers<br />
zuwiderlaufen können,<br />
offen zu legen sind. Diese müssen<br />
unter anderem bei der Vereinbarung<br />
von Tätigkeitszeiten berücksichtigt<br />
werden. Verträge mit der Industrie,<br />
die eine Interessenkollision befürchten<br />
lassen, sind offenzulegen. Der KA<br />
ist zur Einhaltung des Medizinproduktegesetzes<br />
verpflichtet.<br />
10. Die Vergütung des KA für die erbrachte<br />
Leistung hat angemessen zu<br />
erfolgen. Die Vergütung sollte sich<br />
an der GOÄ oder anteilig an der DRG<br />
orientieren. Leistungen <strong>und</strong> Gegenleistungen<br />
müssen angemessen sein<br />
<strong>und</strong> dürfen keine verdeckte Einweiserpauschalen<br />
(keine Zuweisung gegen<br />
Entgelt) beinhalten. Transparenz<br />
der Vergütung gegenüber Versorgungs-<br />
<strong>und</strong> Kostenträgern erfolgt<br />
durch den Klinikträger/-vertragspartner.<br />
Den Vertretern <strong>und</strong> Vertreterinnen folgender<br />
Verbände <strong>und</strong> Organisationen<br />
danken wir herzlich für ihre Anregungen<br />
<strong>und</strong> manche Präzisierung:<br />
■ B<strong>und</strong>esärztekammer<br />
■ Berufsverband <strong>Deutsche</strong>r Chirurgen<br />
e.V.<br />
■ Berufsverband der Belegärzte e.V.<br />
■ Berufsverband der Honorarärzte e.V.<br />
■ AOK-B<strong>und</strong>esverband GbR<br />
■ <strong>Deutsche</strong> Krankenhausgesellschaft<br />
e.V.<br />
384<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
EFORT KONGRESS 2012<br />
„Wir sprechen mit einer Stimme“<br />
Der Kongress der European Federation of Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) findet<br />
jedes Jahr in einer anderen europäischen Metropole statt. In diesem Jahr trafen sich die Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen Europas erstmals nach 17 Jahren wieder in Deutschland – vom 23. bis 25. Mai 2012 in Berlin.<br />
Eine Ballerina tänzelt anmutig über die<br />
Bühne, dreht Pirouetten, springt in die<br />
Höhe, öffnet weit ihre erstaunlich muskulösen<br />
Arme, lächelt <strong>und</strong> sagt sanft,<br />
beinahe flüsternd: „Welcome to Germany.<br />
Welcome to Berlin.“ Der 13. EFORT-<br />
Kongress in Berlin beginnt nicht mit einem<br />
Paukenschlag, sondern leise, fast<br />
poetisch. Das Flüstern im großen Saal<br />
des ICC verstummt angesichts der Grazie<br />
auf der Bühne, hier noch ein Rascheln,<br />
da ein Hüsteln, dann treten die beiden<br />
EFORT-Kongresspräsidenten, Prof. Dr.<br />
Karsten Dreinhöfer, Berlin, <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />
HONORARY LECTURES<br />
Prof. Reinhold Ganz, Schweiz,<br />
hielt die Erwin Morscher-<br />
Gedächtnisvorlesung zum Thema<br />
„Anatomic reconstruction of the<br />
hip with SCFE justified by pathophysiological<br />
findings“.<br />
Dieter Wirtz, Bonn, auf. Sie begrüßen<br />
die 9.000 Teilnehmer, weisen darauf hin,<br />
dass das Kongressprogramm als App fürs<br />
Smartphone zur Verfügung steht, <strong>und</strong><br />
preisen Höhepunkte des Kongresses an:<br />
die Honorary Lectures (siehe kleiner<br />
Kasten), einzelne Symposien, einen Life-<br />
Autounfall. Souverän defilieren sie übers<br />
internationale Kongressparkett <strong>und</strong> sind<br />
freudestrahlende Gastgeber für ein internationales<br />
Publikum. „Genießen Sie die<br />
Anziehungskraft von Berlin“, schwärmt<br />
Prof. Dreinhöfer, bevor er überleitet zu<br />
Pierre Hoffmeyer, dem Präsidenten der<br />
EFORT, der von einer<br />
„truly great<br />
army“ spricht, die<br />
die Belange der<br />
Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> auf<br />
europäischer Ebene<br />
verteidigt, bevor er<br />
auf die Geschichte<br />
der europäischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> eingeht.<br />
Seine unausgesprochene<br />
Botschaft an die<br />
deutschen Teilnehmer<br />
lautet dabei,<br />
dass der Zusammenschluss<br />
von<br />
Orthopädie <strong>und</strong><br />
Prof. Bernard Morrey, USA,<br />
hielt die Michael Freeman-<br />
Gedächtnisvorlesung zum Thema<br />
„The elbow: Evolution of viable solutions“.<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> nur<br />
folgerichtig <strong>und</strong> im<br />
Sinne Europas ist<br />
– weil eine starke<br />
Stimme für gebündelte<br />
Interessen<br />
mehr Durchschlagskraft besitzt als mehrere<br />
zersplitterte Gruppen, deren Anliegen<br />
ungehört verhallen.<br />
Europäische Grenzen überwinden<br />
Die Anfänge der EFORT reichen ins Jahr<br />
1974 zurück, als Jean Debeyre (Frankreich),<br />
Günther Friedebold (Deutschland)<br />
<strong>und</strong> V. Pietrogrande (Italien) das<br />
Comité de Coordination des Sociétés<br />
d’Orthopedie et de Traumatologie des<br />
Pays du Marché Commun (COCOMAC)<br />
gründeten. Dieser Zusammenschluss von<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen, der<br />
nicht an nationalen Grenzen Halt machte,<br />
erarbeitete ein Curriculum für die Weiterbildung<br />
von Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen,<br />
das der heutigen Aufteilung in<br />
Common Trunk <strong>und</strong> Special Trunk schon<br />
recht nahe kommt: zwei Jahre Weiterbildung<br />
in Allgemeinchirurgie, vier Jahre<br />
Weiterbildung im jeweiligen Fach, mit je<br />
zwei Semestern in Kinderorthopädie <strong>und</strong><br />
-traumatologie.<br />
4.000 Abstracts<br />
Bis zum nächsten Schritt vergingen nahezu<br />
20 Jahre: 1991verabredeten die<br />
Präsidenten der nationalen orthopädischen<br />
<strong>und</strong> traumatologischen Fachgesellschaften<br />
im italienischen Marentino ein<br />
gemeinsames Treffen für 1993 in Paris.<br />
Dies war die Geburtsst<strong>und</strong>e der EFORT,<br />
der European Federation of National Associations<br />
of Orthopedics and Traumatology,<br />
die ein Jahr später offiziell gegründet<br />
wurde. Aus dem für 1993 avisierten<br />
386<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
Flying Steps: Die Berliner Breakdancer boten den atemberaubenden Höhepunkt der<br />
Eröffnungszeremonie.<br />
Live-Car-Crash: Spektakulär war ein Stunt unterhalb des<br />
Funkturms, bei dem zwei Autos ineinander fuhren. Damit wollten<br />
die Kongressorganisatoren das Augenmerk der Öffentlichkeit auf<br />
die Verkehrssicherheitsdekade der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
lenken.<br />
ICC Berlin: Im Internationalen Congress Centrum in Berlin fand vom 23. bis 25. Mai 2012 der 13. EFORT Kongress<br />
statt.<br />
EFORT Academy: Die noch relativ junge Fortbildungsinstitution der europäischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> präsentierte ihr Angebot an einem Stand.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
Welcome to EFORT: 9.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern<br />
besuchten den EFORT Kongress in Berlin.<br />
387
Aus unserem Fach<br />
Treffen wurde der erste EFORT-Kongress.<br />
Bereits 1995 wurde der Kongress erstmals<br />
in Deutschland ausgerichtet –<br />
durch Prof. Wolfhart Puhl, einem der<br />
Gründungsväter der EFORT in München.<br />
Zwischenzeitlich werden jährlich 3.000<br />
bis 4.000 Abstracts eingereicht, „proving<br />
that European orthopedics and traumatologists<br />
need to express themselves“, so<br />
Hoffmeyer. Der diesjährige Kongress in<br />
Berlin sei „not a congress of orthopedics“<br />
<strong>und</strong> „not a congress of traumatology,<br />
but a congress of musculoskeletal surgery<br />
– we are speaking with one voice”.<br />
Um diese Position in Brüssel noch mehr<br />
zu festigen, verbanden sich in diesem<br />
Jahr in Berlin die EFORT <strong>und</strong> die EULAR<br />
(European League against Rheumatism)<br />
zur European Musculosceletal Health<br />
Alliance (EMSA), der größten fächerübergreifenden<br />
Koalition im Bereich der<br />
muskuloskelettalen Erkrankungen <strong>und</strong><br />
Verletzungen in Europa (lesen Sie dazu:<br />
„Um die Lebensqualität in Europa zu verbessern“,<br />
S. 392).<br />
Gastnation: China<br />
Grenzen überschreiten scheint bei der<br />
EFORT Programm zu sein. So begrüßten<br />
die Kongresspräsidenten in diesem<br />
Jahr erstmals eine Gastnation aus dem<br />
nicht-europäischen Raum: China. Die<br />
Chinesische Orthopädische <strong>Gesellschaft</strong><br />
(COA) präsentierte sich im Rahmen der<br />
Ausstellung, bei der Eröffnungszeremonie<br />
sprach ihr Präsident Prof. Yan Wang<br />
aus Peking. Die Geschichte der Orthopädie<br />
habe in China vor 3.600 Jahren<br />
begonnen, sagte er in seiner Ansprache;<br />
heute arbeiteten 130.000 (!) Orthopäden<br />
in 20.000 chinesischen Krankenhäusern.<br />
Ähnlich wie in Europa sei auch in China<br />
aufgr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung<br />
die Orthopädie einer der größten<br />
<strong>und</strong> am schnellsten wachsenden Ges<strong>und</strong>heitsmärkte:<br />
12 Prozent der 1,34<br />
Milliarden Chinesen – also fast 161 Millionen<br />
Menschen – seien älter als 65, das<br />
sei „ein großer Pool für uns Orthopäden“,<br />
so Wang.<br />
Verkehrssicherheitsdekade 2011 – 2020<br />
Einen anderen großen Pool bilden die<br />
Opfer von Verkehrsunfällen. Um deren<br />
Zahl zu reduzieren, hat die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
die „Verkehrssicherheitsdekade<br />
2011 – 2020“ ausgerufen.<br />
Diese Dekade – die Decade of Action<br />
for Road Safety – war neben dem „Europäischen<br />
Jahr des aktiven Alterns <strong>und</strong><br />
der Solidarität zwischen den Generationen“<br />
eines der Schwerpunktthemen<br />
des EFORT-Kongresses. Dass das Trauma<br />
damit einen hohen Stellenwert im Kongressprogramm<br />
einnahm, war auch der<br />
Tatsache geschuldet, dass die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) an<br />
der Kongressplanung beteiligt war. Zwar<br />
waren die gastgebenden <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />
<strong>und</strong> der Berufsverband der Fachärzte für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU)<br />
als deutsche Mitgliedsgesellschaften der<br />
EFORT – doch die DGU hat in diesem Jahr<br />
im Rahmen des Kongresses die EFORT-<br />
Mitgliedschaft beantragt. Zum Organisationskomitee<br />
gehörten neben den beiden<br />
Präsidenten Dreinhöfer <strong>und</strong> Wirtz Prof.<br />
Karl-Dieter Heller für den BVOU, Prof.<br />
Klaus-Peter Günther für die DGOOC sowie<br />
Prof. Ulrich Stöckle <strong>und</strong> Prof. Florian<br />
Gerhard für die DGU.<br />
Als Repräsentant der Verkehrssicherheitsdekade<br />
trat Manjul Yoshipura von<br />
der WHO auf. „Wir wollen in den nächsten<br />
zehn Jahren fünf Millionen Leben<br />
retten“, begründete er die Initiative der<br />
Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation. 1,3 Millionen<br />
Menschen sterben jährlich an den<br />
Folgen eines Unfalls im Straßenverkehr,<br />
20 bis 50 Millionen werden teilweise<br />
schwer verletzt. Tendenz steigend – denn<br />
immer mehr Menschen besitzen Autos,<br />
von denen immer schnellere auf den<br />
Markt kommen. Auf diesen Zustand wolle<br />
die WHO aufmerksam machen, so Yoshipura,<br />
damit das Verkehrssicherheitsmanagement<br />
besser, die Straßen <strong>und</strong> die<br />
Fahrzeuge sicherer <strong>und</strong> die medizinische<br />
Versorgung von Unfallopfern immer reibungsloser<br />
werden. Beim Kongress wurde<br />
dieses Anliegen sehr öffentlichkeitswirksam<br />
in Szene gesetzt: Auf dem Platz<br />
unter dem Funkturm ließen Stuntmen<br />
zwei Autos ineinander krachen <strong>und</strong> zeigten,<br />
dass schon Unfälle bei relativ niedrigen<br />
Geschwindigkeiten verheerende<br />
Folgen haben können.<br />
Street Art wird Klassik<br />
Öffentlichkeitswirksam, nein, atemberaubend<br />
dann der Auftritt der Flying<br />
Steps, einer Gruppe junger Berliner Tänzer,<br />
die derzeit weltweit Furore macht.<br />
Nach ihrem ruhigen Beginn hätte die<br />
Eröffnungszeremonie nicht dynamischer<br />
ausklingen können: Unter den Tänzern<br />
taucht die zarte Ballerina vom Anfang<br />
wieder auf, nur diesmal nicht auf Zehenspitzen.<br />
Zwar tönen barocke Klavierklänge<br />
durch den Saal, nämlich „Bachs<br />
wohltemperiertes Klavier“. Doch dazu<br />
machen die jungen Männer mit der Frau<br />
in ihrer Mitte keine abgezirkelten Ballettschritte,<br />
sondern wirbeln in wildesten<br />
Breakdance-Verrenkungen über die<br />
Bühne. Wie ein Seziermesser zerlegen<br />
die Bach’schen Tonfolgen die Bewegungen<br />
auf der Bühne, legten die punktgenaue<br />
Präzision der einzelnen Moves <strong>und</strong><br />
Schritte frei, die sich im vermeintlichen<br />
Chaos der Street Art verstecken. Der<br />
Kontrast zwischen den Erwartungen der<br />
Zuschauer <strong>und</strong> dem, was sie zu sehen bekommen,<br />
zwischen der Musik <strong>und</strong> dem<br />
Tanz hätte größer nicht sein können, die<br />
Begeisterung des Publikums nicht geringer.<br />
Am Ende der Eröffnungsveranstaltung<br />
also doch noch ein Paukenschlag.<br />
Und in den Tagen danach ein Kongress<br />
von Weltklasse.<br />
Jana Ehrhardt-Joswig<br />
Jana Ehrhardt-Joswig,<br />
Berlin, ist Redakteurin<br />
der OUMN.<br />
MEHR INFOS<br />
Rückblick: Unter www.efort.org/berlin2012/<br />
finden Sie neben aktuellen Studien,<br />
die beim Kongress vorgestellt wurden,<br />
auch eine umfangreiche Bildergalerie. Kongressteilnehmer<br />
können sich außerdem einloggen<br />
<strong>und</strong> Videoaufzeichnungen der Sessions<br />
anschauen. Den Zugangscode haben sie<br />
mit den Kongressunterlagen im ICC erhalten.<br />
Zukunftsaussichten: Der 14. EFORT Kongress<br />
findet vom 5. bis 8. Juni in Istanbul<br />
statt. Informationen zum Programm, zur<br />
Abstract-Einreichung <strong>und</strong> zur Anmeldung<br />
finden Sie unter www.efort.org/istanbul2013/.<br />
Abstracts werden noch bis zum<br />
15. September 2012 angenommen.<br />
388<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
Foto: EFORT<br />
Zwei Local Chairmen: Prof. Dr. Dieter Wirtz, Universitätsklinikum Bonn (li.), <strong>und</strong> Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Charité Universitätsmedizin Berlin <strong>und</strong><br />
Medical Park Berlin Humboldtmühle (re.), holten das orthopädisch-unfallchirurgische Europa für vier Tage nach Berlin.<br />
INTERVIEW<br />
„Wir konnten aus dem Vollen<br />
schöpfen“<br />
Der EFORT-Kongress 2012 in Berlin stand unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer,<br />
Berlin, <strong>und</strong> Prof. Dr. Dieter Wirtz, Bonn. Sie können auf einen Kongress mit einem wissenschaftlichen Programm<br />
von Weltklasse zurückblicken.<br />
Träumen Sie schon auf Englisch?<br />
Prof. Wirtz: Nein, man träumt nicht<br />
auf Englisch. Aber ab <strong>und</strong> zu denke ich<br />
tatsächlich auf Englisch oder antworte<br />
englisch auf eine deutsch gestellte Frage.<br />
Gestern habe ich mir zum Beispiel auf<br />
Englisch einen Kaffee bestellt.<br />
Plant man einen Kongress anders, wenn<br />
man ihn für ein internationales Publikum<br />
organisiert?<br />
Prof. Dreinhöfer: Ja, schon allein, weil<br />
der deutsche <strong>und</strong> der europäische Kongress<br />
eine ganz unterschiedliche Historie<br />
haben <strong>und</strong> weil die Erwartungshaltung<br />
der Gäste sicherlich nicht ganz deckungsgleich<br />
ist.<br />
Hat die unterschiedliche Erwartungshaltung<br />
etwas damit zu tun, dass das<br />
Modell Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> in<br />
Deutschland anders ist als das der anderen<br />
europäischen Länder <strong>und</strong> weltweit?<br />
Prof. Dreinhöfer: Das ist sicherlich ein<br />
Punkt. Die deutsche Orthopädie beinhaltet<br />
Themen, die nirgendwo außerhalb<br />
von Deutschland in der gleichen Art <strong>und</strong><br />
Weise umgesetzt werden. Das betrifft<br />
insbesondere die konservativen Inhalte,<br />
aber auch die Trennung zwischen <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>und</strong> Orthopädie, wie wir sie<br />
klassisch in Deutschland hatten. Beides<br />
kennt man im Ausland nicht.<br />
Von 7.000 Kongressteilnehmern stammen<br />
700 aus Deutschland. Sind Sie mit<br />
der deutschen Kongressbeteiligung zufrieden?<br />
Prof. Wirtz: Nein. In Anbetracht der Tatsache,<br />
dass dieser Kongress, der als europäischer<br />
Kongress eine entsprechende<br />
Bedeutung hat, seit 17 Jahren zum ersten<br />
Mal wieder in Deutschland stattfindet,<br />
hätten wir einen stärkeren Zuspruch der<br />
deutschen Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen erwartet.<br />
Möglicherweise liegt es daran,<br />
dass der <strong>Deutsche</strong> Kongress für Ortho-<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
389
Aus unserem Fach<br />
pädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> seit Jahren<br />
ebenfalls im ICC Berlin stattfindet. Die<br />
Konferenzumgebung ist die gleiche, die<br />
Industrieausstellung äquivalent – das<br />
kennen viele schon. Außerdem können<br />
die Mitglieder der wissenschaftlichen<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en den DKOU kostenfrei besuchen.<br />
Das ist beim EFORT-Kongress<br />
nicht möglich, da kostet die Kongressteilnahme<br />
bis zu 400 Euro. Gerade jüngere<br />
Kollegen überlegen sich dann sehr gut,<br />
zu welchem der Kongresse sie fahren,<br />
<strong>und</strong> tendieren zu dem, der keine zusätzlichen<br />
Kosten verursacht.<br />
Prof. Dreinhöfer: Auf der anderen Seite<br />
fahren natürlich viele deutsche Kollegen<br />
zum amerikanischen Kongress, was<br />
sicherlich auch eine schöne Reise <strong>und</strong><br />
eine interessante Erfahrung ist. Aber<br />
wir haben mittlerweile den Eindruck,<br />
den uns auch viele internationale Gäste<br />
bestätigen, dass die Qualität des EFORT-<br />
Kongresses mindestens auf dem gleichen<br />
Level ist. Man muss sich in der Zukunft<br />
überlegen, ob man, wenn man Geld in<br />
die Hand nimmt, um sich international<br />
auszutauschen, eher nach Amerika fliegt<br />
oder aber in Europa bleibt. Mittlerweile<br />
kommen wirklich Experten mit Rang<br />
<strong>und</strong> Namen von überallher zum EFORT-<br />
Kongress, aus Nordamerika, aus Asien,<br />
aus Japan, aus Australien.<br />
Nach welchen Kriterien wählt EFORT den<br />
jeweiligen Kongressstandort aus?<br />
Prof. Dreinhöfer: Bisher basierte diese<br />
Standortwahl im Vorstand auf den Vorschlägen<br />
der Mitgliedsgesellschaften. In<br />
der Zukunft wird die Auswahl kleiner<br />
werden, weil der Kongress immer größer<br />
geworden ist. Es gibt nur noch wenige<br />
Kongresszentren, die einen solchen Kongress<br />
beherbergen können.<br />
Wie setzt sich das Local Organizing Team<br />
des diesjährigen Kongresses zusammen?<br />
Prof. Wirtz: Gr<strong>und</strong>sätzlich sind die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />
<strong>und</strong> der Berufsverband der Fachärzte für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU)<br />
die gastgebenden <strong>Gesellschaft</strong>en, weil<br />
sie bisher die deutschen Mitgliedsgesellschaften<br />
der EFORT waren. Die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />
hat in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses<br />
die EFORT-Mitgliedschaft beantragt.<br />
Deshalb hat sich die DGU auch am<br />
Kongressprogramm beteiligt. Das Local<br />
Organizing Comitee besteht im engeren<br />
Zirkel aus sechs Personen. Neben uns<br />
beiden sind das Prof. Karl-Dieter Heller<br />
für den BVOU, Prof. Klaus-Peter Günther<br />
für die DGOOC sowie Prof. Ulrich<br />
Stöckle <strong>und</strong> Prof. Florian Gerhard für die<br />
DGU. Es war im Übrigen das erste Mal<br />
bei einem EFORT-Kongress so, dass zwei<br />
gastgebende <strong>Gesellschaft</strong>en <strong>und</strong> somit<br />
auch zwei Local Chairmen den Kongress<br />
geplant <strong>und</strong> organisiert haben. Ich darf<br />
sagen, dass die Zusammenarbeit sehr<br />
angenehm war. Wir konnten das Ganze<br />
partnerschaftlich aufteilen – ein sehr<br />
positiver Aspekt, der mir in Erinnerung<br />
bleiben wird.<br />
Prof. Dreinhöfer: Das kann ich nur unterstreichen.<br />
Es war <strong>und</strong> ist eine tolle Zusammenarbeit!<br />
Ist dem Antrag der DGU auf Aufnahme in<br />
die EFORT bereits stattgegeben worden?<br />
Prof. Wirtz: Der Antrag ist hier im Rahmen<br />
der Delegiertenversammlung Beschlusslage<br />
geworden.<br />
Welche Programmschwerpunkte haben<br />
Sie gesetzt?<br />
Prof. Dreinhöfer: Wir haben zwei<br />
Hauptthemen. 2012 ist das Europäische<br />
Jahr des aktiven Alterns <strong>und</strong> der Solidarität<br />
zwischen den Generationen, das<br />
sich insbesondere mit dem älteren Ges<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> dem älteren Patienten auseinandersetzt.<br />
Der allgemeine körperliche<br />
Zustand älterer Menschen hängt in<br />
hohem Maße von seiner muskuloskelettalen<br />
Ges<strong>und</strong>heit ab. Dementsprechend<br />
behandelt der Kongress die Thematik<br />
der degenerativen Veränderungen oder<br />
auch der Verletzungen im fortgeschrittenen<br />
Alter. Das andere Schwerpunktthema<br />
ist die Decade of Road Safety, also<br />
das Jahrzehnt der Verkehrssicherheit.<br />
Dazu gehört neben der Prävention von<br />
Unfällen auch die Behandlung von Unfallopfern.<br />
Beidem haben wir großen<br />
Raum gegeben.<br />
Prof. Wirtz: Es ist ein Novum, dass ein<br />
Kongress diese Kampagne zum Schwerpunktthema<br />
erklärt. Es ist auch ein Novum<br />
für den EFORT-Kongress, dass das<br />
Trauma eine so große Rolle spielt.<br />
Ist es richtig, dass Sie fast 60 Prozent<br />
der eingereichten Abstracts zum<br />
wissenschaftlichen Programm ablehnen<br />
mussten?<br />
Prof. Wirtz: Ja, das stimmt. Die Ablehnrate<br />
bei den Abstracts lag bei 54 Prozent.<br />
Das hatte aber nichts mit der Qualität<br />
der Beiträge zu tun, sondern damit, dass<br />
mehr Abstracts als sonst eingereicht<br />
wurden <strong>und</strong> gleichzeitig die Kongressdauer,<br />
die sonst immer dreieinhalb<br />
Tage betrug, auf drei Tage geschrumpft<br />
worden ist – unter anderem wegen der<br />
Pfingstwoche. Insgesamt hat sich die<br />
Qualität der Papers im Vergleich zu den<br />
Vorjahren erhöht.<br />
Prof. Dreinhöfer: Sogar deutlich erhöht.<br />
Wir hatten zweieinhalb Mal so viele Einreichungen<br />
wie beim <strong>Deutsche</strong>n Kongress<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
fast 4.000. Wir konnten also wirklich aus<br />
dem Vollen schöpfen, hatten eine fantastische<br />
Auswahl an internationalem<br />
Knowhow zur Verfügung.<br />
In Deutschland sind gerade Metall-<br />
Metall-Gleitpaarungen in der Diskussion.<br />
Spielt das hier auf dem EFORT-Kongress<br />
ebenfalls eine Rolle?<br />
Prof. Wirtz: Ja. Beispielsweise ging der<br />
Tribology-Award an Prof. Christoph Lohmann<br />
aus Magdeburg. Er beschäftigt<br />
sich in seiner Arbeit mit Metall-Metall-<br />
Gleitpaarungen bei Großköpfen, so stand<br />
dieses Thema also im Fokus bei der<br />
Preisverleihung. Aber wir haben auch<br />
Tribology-Sitzungen, in denen das Metall-Metall-Problem<br />
gesamteuropäisch<br />
diskutiert wird.<br />
Welches sind Ihre persönlichen Kongress-Highlights,<br />
Herr Prof. Wirtz?<br />
Prof. Wirtz: Ich habe eine Sitzung moderiert,<br />
in der es um biologische Rekonstruktion<br />
bei Hüftprothesenwechsel ging.<br />
Alle vier Referenten aus der Türkei, aus<br />
Griechenland, aus Italien <strong>und</strong> aus Großbritannien<br />
haben hervorragende Vorträge<br />
gehalten. Diese Sitzung war für mich<br />
ein qualitatives Highlight. Was den Kongress<br />
ganz allgemein angeht, so habe ich<br />
mich besonders darüber gefreut, dass<br />
wir viele internationale Gäste begrüßen<br />
konnten, so dass der weltweite Netzwerkcharakter<br />
der EFORT ganz deutlich<br />
zum Tragen gekommen ist. Und dann natürlich<br />
unser Live Car Crash – nicht nur,<br />
weil der spektakulär war, sondern weil<br />
wir damit das öffentliche Interesse auf<br />
390<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
die Decade of Road Safety gelenkt haben.<br />
Diese Initiative zu unterstützen, habe ich<br />
als Highlight empf<strong>und</strong>en. Zuletzt möchte<br />
ich noch unsere Berlin Night nennen. Im<br />
Vergleich zu vielen anderen Kongress-<br />
Parties, die ich im Laufe der vergangenen<br />
20 Jahre mitgemacht habe, war die<br />
Berlin Night im Kaufhaus des Westens in<br />
meinen Augen sehr gelungen – mit guter<br />
Stimmung, gutem Essen, guter Konversation<br />
an einem außergewöhnlichen Ort.<br />
Und Ihre, Herr Prof. Dreinhöfer?<br />
Prof. Dreinhöfer: Mir gefiel insbesondere<br />
die gute Stimmung während des<br />
gesamten Kongresses, der wirklich sehr<br />
positive, sehr fröhliche <strong>und</strong> sehr offene<br />
Umgang mit Menschen aus der ganzen<br />
Welt. Wir beiden haben das Glück, dass<br />
wir in den letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren<br />
im erweiterten EFORT-Vorstand viele<br />
der internationalen politischen Kollegen<br />
kennengelernt haben. Jetzt kennen<br />
wir noch viel mehr, auch aus Bereichen,<br />
in denen wir sonst wissenschaftlich gar<br />
nicht aktiv sind. Sie zu treffen hat mir<br />
sehr, sehr viel Spaß gemacht.<br />
Sie nennen gar nicht die Flying Stepps,<br />
die bei der Eröffnungsveranstaltung aufgetreten<br />
sind, dabei ist ihnen damit eine<br />
absolute Punktlandung gelungen.<br />
Prof. Wirtz: Die waren auch ein Highlight,<br />
absolut. Eigentlich sollten sie bei<br />
der Eröffnungsparty des Berliner Großflughafens<br />
auftreten, aber die hat ja nun<br />
nicht stattgef<strong>und</strong>en. Wir haben uns diese<br />
Gelegenheit nicht entgehen lassen <strong>und</strong><br />
die Gruppe kurzfristig gebucht.<br />
Ich würde sagen, in künstlerischer Hinsicht<br />
wow, in orthopädischer au.<br />
Prof. Dreinhöfer: (lacht) Also wir haben<br />
uns vom künstlerischen Aspekt leiten<br />
lassen. Wir wollten etwas Deutschland-<br />
<strong>und</strong> Berlin-typisches zeigen. Die Flying<br />
Steps vereinen die Klassik <strong>und</strong> die Moderne.<br />
Wenn sie aufeinanderprallen,<br />
führt dies zu einem Bruch in der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
aber zu einem positiven Bruch.<br />
Einige der jungen Tänzer stammen aus<br />
Berliner Problembezirken <strong>und</strong> haben<br />
sich nach oben getanzt. Sie haben sich<br />
ein berufliches Umfeld erobert, das ihnen<br />
ganz ungewohnt vorkommen muss.<br />
Insofern ist ihr Werdegang vergleichbar<br />
mit der Entwicklung der Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> in jüngerer Zeit. Auch<br />
wir bewegen uns auf einem Terrain, das<br />
vielen noch unbekannt ist. Aber wir bewegen<br />
uns aufeinander zu. Das ist ausgesprochen<br />
positiv.<br />
Sind Sie nächstes Jahr in Istanbul dabei?<br />
Beide: Auf jeden Fall!<br />
Interview: Jana Ehrhardt<br />
Punktlandung: Eigentlich sollten sie bei der Eröffnung des Berliner Großflughafens Schönefeld tanzen. Weil die Berliner das nicht geschafft haben, kamen<br />
die Flying Steps stattdessen zur Eröffnungszeremonie des EFORT Kongresses.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
391
Aus unserem Fach<br />
Von li.n.re.: Prof. K. Dreinhöfer (Chairman EFORT Health Service Research Committee), Prof. G.R. Burmester (Treasurer EULAR), Prof. P. Hoffmeyer<br />
(President EFORT), sowie Prof. W. Puhl (Chairman EFORT External Affairs & Liaison Committee).<br />
EMSA<br />
Um die Lebensqualität in Europa zu<br />
verbessern<br />
In einem bisher einzigartigen Schritt über die Fachgrenzen hinaus haben die großen europäischen Fachgesellschaften<br />
der Orthopäden <strong>und</strong> Rheumatologen – die European League Against Rheumatism (EULAR)<br />
<strong>und</strong> die European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) – die<br />
European Musculoskeletal Health Alliance (EMSA) gegründet.<br />
Die European Musculoskeletal Health Alliance<br />
(EMSA) wird die größte Koalition im<br />
Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Verletzungen in Europa sein.<br />
Als Hauptziele werden genannt:<br />
■ Gesteigerte öffentliche Wahrnehmung<br />
des dramatischen Anstieges<br />
der muskuloskelettalen Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Verletzungen. Diese Erkrankungen<br />
sind die häufigste Ursache für<br />
die Inanspruchnahme<br />
eines<br />
Arztes in Europa<br />
<strong>und</strong> bedingen<br />
Kosten in Höhe<br />
von 240 Millionen<br />
Euro jährlich<br />
■ Vermehrte politische<br />
Unterstützung<br />
für innovative<br />
Lösungen zur muskuloskelettalen<br />
Ges<strong>und</strong>heit in Europa <strong>und</strong> den<br />
einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
■ Verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit,<br />
um die muskuloskelettale<br />
Ges<strong>und</strong>heit zu verbessern<br />
Die Gründung dieser Allianz bedeutet,<br />
dass nun europäische Rheumatologen,<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen eng<br />
zusammen arbeiten wollen, um auf europäischer<br />
Ebene die EU-Organe zu unterstützen,<br />
die Inzidenz <strong>und</strong> die Auswirkung<br />
muskuloskelettaler Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Verletzungen in Europa zu reduzieren.<br />
Damit bemüht sich diese Initiative,<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität von geschätzten<br />
120 Millionen Europäern zu<br />
verbessern. Im Vordergr<strong>und</strong> steht eine<br />
In der European Musculoskeletal Health Alliance arbeiten europäische<br />
Rheumatologen, Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen eng<br />
zusammen, um auf europäischer Ebene die EU-Organe zu<br />
unterstützen, die Inzidenz <strong>und</strong> die Auswirkung muskuloskelettaler<br />
Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen in Europa zu reduzieren.<br />
bessere öffentliche Wahrnehmung für<br />
die muskuloskelettalen Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Verletzungen, deren Prävention <strong>und</strong><br />
qualitative Behandlung sowie einer vermehrten<br />
wissenschaftlichen Förderung<br />
in diesem Bereich.<br />
EFORT <strong>und</strong> EULAR kooperieren bereits<br />
seit vielen Jahren auf internationalem<br />
Level im Rahmen der Bone and Joint Decade.<br />
Aktuelle Initiativen umfassen gemeinsame<br />
wissenschaftliche Sitzungen<br />
auf den aktuellen europäischen Kongressen<br />
in Berlin in diesem Jahr <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />
auf europäischer Seite im<br />
Rahmen der European Innovation Partnership<br />
on Active and Healthy Ageing.<br />
Einer der wesentlichen thematischen<br />
Schwerpunkte wird<br />
nun die Sek<strong>und</strong>ärprävention<br />
werden,<br />
die es ermöglichen<br />
soll, muskuloskelettale<br />
Erkrankungen<br />
bereits frühzeitig zu<br />
diagnostizieren, um<br />
eine Chronifizierung<br />
zu vermeiden. Die<br />
Allianz wurde im Rahmen beider europäischen<br />
Jahreskongresse in diesem Jahr<br />
in Berlin vorgestellt, eine offizielle Eröffnung<br />
ist im Herbst in Brüssel geplant.<br />
Quelle: EFORT<br />
392<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
VORSITZENDE DES FACHBEIRATES OT<br />
Matthias Bauche, Vizepräsident des<br />
B<strong>und</strong>esinnungsverbandes für Orthopädie-<br />
Technik<br />
Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher<br />
Direktor der Klinik Münsterland<br />
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der<br />
Orthopädischen Klinik <strong>und</strong> Poliklinik am<br />
Universitätsklinikum Rostock<br />
KOOPERATION<br />
Fachbeirat Technische Orthopädie<br />
gegründet<br />
Am 15. Mai fand im Rahmen des Orthopädie + Reha-Technik Kongresses mit Fachmesse in Leipzig die<br />
Gründungsversammlung des Fachbeirates Technische Orthopädie statt.<br />
Erklärte Absicht ist es, die vielen Einzelgespräche,<br />
Projekte <strong>und</strong> Treffen zwischen<br />
den Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen<br />
in einen institutionalisierten<br />
Kreis von Fachleuten zu überführen,<br />
um koordinierter handeln zu können.<br />
Den Vorsitz der ersten Drei-Jahres-Periode<br />
übernehmen Matthias Bauche, Vizepräsident<br />
des B<strong>und</strong>esinnungsverbandes<br />
für Orthopädie-Technik (BIV-OT), Prof.<br />
Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor<br />
der Klinik Münsterland, <strong>und</strong> Prof.<br />
Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der<br />
Orthopädischen Klinik <strong>und</strong> Poliklinik am<br />
Universitätsklinikum Rostock.<br />
Die Arbeit des Fachbeirates wird mit dem<br />
Vorstand des BIV-OT <strong>und</strong> den weiteren<br />
Vorständen, Gremien <strong>und</strong> medizinischen<br />
Fachgesellschaften abgestimmt, die Organisation<br />
der Arbeit wird eng an die<br />
Geschäftsstelle des BIV-OT in Dortm<strong>und</strong><br />
angeb<strong>und</strong>en. Perspektivisch soll der<br />
Fachbeirat um Vertreter aus Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Verwaltung ergänzt werden.<br />
Zeichen für die Technische Orthopädie<br />
Aufgabe des Fachbeirates wird sein, zentrale<br />
Positionen im gesamten Feld der<br />
Technischen Orthopädie <strong>und</strong> mögliche<br />
Strategien zu deren Durchsetzung zu<br />
entwickeln <strong>und</strong> auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />
entsprechende koordinierte Maßnahmen<br />
auf den Weg zu bringen. Mit der Gründung<br />
in Anwesenheit von über zwanzig<br />
ausgewiesenen Experten wurde ein<br />
deutliches Zeichen gesetzt für die Bedeutung<br />
der konservativen Technischen<br />
Orthopädie. In den kommenden Jahren<br />
soll so eine nachhaltige interdisziplinäre<br />
Struktur aufgebaut werden – für die Patienten,<br />
für wissenschaftlichen Fortschritt<br />
<strong>und</strong> praktische, auch ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />
Bedeutung <strong>und</strong> insbesondere für<br />
mehr kollegiale Begegnungen in der besten<br />
Tradition des Rehabilitationsteams.<br />
Der Fachbeirat ist organisiert als ein<br />
Plenum; zugeordnet sind die Sektionen<br />
Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Normierung;<br />
Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung mit den<br />
MITGLIEDER DES<br />
FACHBEIRATES OT<br />
Dr. Frank Braatz<br />
PD Dr. Lutz Brückner<br />
Prof. Dr. Volker Bühren<br />
Werner Dierolf<br />
Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer<br />
Michael Ebner<br />
Frank Jüttner<br />
Olaf Kelz<br />
Prof. Dr. Bernd Kladny<br />
Dr. Armin Koller<br />
Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft<br />
Dr. Franz Landauer<br />
Klaus-Jürgen Lotz<br />
Udo Mannl<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
Michael Schäfer<br />
Dr. Urs Schneider<br />
Axel Sigm<strong>und</strong><br />
Norbert Stein<br />
Ulrike Steinecke<br />
Jürgen Stumpf<br />
Bernd Urban<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
393
Aus unserem Fach<br />
Untersektionen Programmkomitee O+R<br />
Kongress <strong>und</strong> Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift<br />
OT; die Sektion Versorgungspfade<br />
<strong>und</strong> Therapiekonzepte sowie die<br />
Sektionen Forschungsförderung <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit. Dabei fungieren<br />
jeweils zwei Beiräte als Chairs für jede<br />
Sektion.<br />
Indikationsbezogene Versorgungspfade<br />
erarbeiten<br />
In Abstimmung mit dem Fachbeirat können<br />
weitere Experten berufen werden,<br />
die nicht dem Plenum angehören müssen.<br />
Dazu sollen insbesondere fachlich<br />
benachbarte Verbände, Forschungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> die Industrie angesprochen<br />
werden. Bei indikationsbezogenen<br />
Fragestellungen sollen weitere Beiräte<br />
bzw. Fachleute hinzugezogen werden.<br />
Das nächste Plenum des Fachbeirates<br />
ist für Ende November in Dortm<strong>und</strong> geplant.<br />
Neben der Unterstützung <strong>und</strong> Initiierung<br />
interdisziplinärer Forschungsprojekte<br />
ist das wichtigste Arbeitsfeld die<br />
mittelfristige Erarbeitung indikationsbezogener<br />
Versorgungspfade in der Technischen<br />
Orthopädie <strong>und</strong> der Hilfsmittelversorgung.<br />
Dazu wird ein Weißbuch<br />
„Versorgungsstrukturen in der Technischen<br />
Orthopädie“ erstellt. Ein nächster<br />
Schritt könnte dann die Erarbeitung eines<br />
Perspektivpapieres mit Blick auf die<br />
demografische Entwicklung sein.<br />
Die Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsstrukturen<br />
in der Technischen Orthopädie<br />
stärken<br />
Am jetzigen Stand des Wissens um die<br />
konservativen <strong>und</strong> technischen Inhalte<br />
wurde <strong>und</strong> wird viel Kritik geäußert. Der<br />
Fachbeirat wird deshalb versuchen, in<br />
Kooperation unter anderem mit der Initiative<br />
'93 Technische Orthopädie Aus-,<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsstrukturen in<br />
der Technischen Orthopädie für Ärzte<br />
<strong>und</strong> Therapeuten zu erarbeiten. Der<br />
handlungsleitende Gedanke dahinter:<br />
Wer den Nutzen des konservativ-technischen<br />
Ansatzes nicht kennt, kann ihn<br />
auch nicht in die Auswahl der Behandlungsmöglichkeiten<br />
einbeziehen. Darüber<br />
hinaus spricht der Fachbeirat Empfehlungen<br />
über die Beteiligung bei Aus-,<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen,<br />
Messen <strong>und</strong> Kongressen aus; ebenso<br />
über die Beteiligung in Fachzeitschriften,<br />
elektronischen Portalen <strong>und</strong> die Beteiligung<br />
bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen.<br />
Quelle: BIV direkt Newsletter 9/2012<br />
ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK KONGRESS 2012<br />
Fotos: BIV OT<br />
Der Orthopädie + Rhea-Technik-Kongress 2012 in Leipzig bot der Gründung des Fachbeirates eine passende <strong>und</strong> bunte Kulisse. Da die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> die Rolle der technischen Orthopädie weiter stärken möchte, findet beim diesjährigen <strong>Deutsche</strong>n<br />
Kongress für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> wie schon 2011 ein Tag der Technischen Orthopädie statt.<br />
394<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
Zentrale Notaufnahme: Die schnelle <strong>und</strong> fachspezifische Versorgung von Notfällen verlangt interdisziplinär besetzte Notaufnahmen <strong>und</strong> reibungslose<br />
Abläufe. Um diese besser gewährleisten zu können, erarbeitet die <strong>Deutsche</strong> Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI) derzeit ein<br />
Fortbildungsprogramm für die „Interdisziplinäre Notfallmedizin“.<br />
Foto: Techniker Krankenkasse<br />
ZENTRALE NOTFALLAUFNAHME<br />
Curriculum „Interdisziplinäre<br />
Notfallmedizin“ in Arbeit<br />
Die <strong>Deutsche</strong> Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI) lehnt einen eigenen<br />
Facharzt für Notfallmedizin ab. Gleichwohl erarbeitet sie derzeit eine zertifizierte Fortbildung für diejenigen<br />
Mediziner, die eine dauerhafte oder leitende Tätigkeit in einer Zentralen Notfallaufnahme anstreben.<br />
Auf die Bedeutung von Zentralen Notaufnahmen<br />
im Rahmen der notfallmedizinischen<br />
Versorgung der Bevölkerung<br />
wird von allen deutschen Organisationen<br />
<strong>und</strong> Fachgesellschaften hingewiesen<br />
[1]. In 2009 hat die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe<br />
Zentrale Notaufnahme der<br />
Fachgesellschaften (siehe Kasten) die<br />
Anforderungen an eine Zentrale Notaufnahme<br />
gemeinsam erarbeitet <strong>und</strong> vorgestellt<br />
[2]. Die Einrichtung von Zentralen<br />
Notaufnahmen wurde befürwortet, aber<br />
ein separater Facharzt für Notfallmedizin<br />
abgelehnt. Für denjenigen Personenkreis,<br />
der eine dauerhafte Tätigkeit in<br />
einer Notaufnahme oder eine leitende<br />
Position innerhalb einer Zentralen Notaufnahme<br />
anstrebt, wird in Abstimmung<br />
mit der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>und</strong> den<br />
Landesärztekammern eine zertifizierte<br />
Fortbildung unter dem Dach der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Interdisziplinären Vereinigung für<br />
Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI) mit<br />
dem Titel „Interdisziplinäre Notfallmedizin“<br />
erarbeitet. Das derzeit entstehende<br />
Curriculum für diese Qualifikation wird<br />
gleichermaßen medizinische als auch<br />
organisatorische Inhalte berücksichtigen<br />
ARBEITSGRUPPE ZENTRALE NOTAUFNAHME<br />
■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmedizin (DGAI)<br />
■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie (DGCH, vertreten durch die DGU),<br />
■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Innere Medizin (DGIM),<br />
■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin (DGKJM),<br />
■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Neurologie (DGN),<br />
■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Neurochirurgie (DGNC),<br />
■ <strong>Deutsche</strong> interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI),<br />
■ <strong>Deutsche</strong> Röntgengesellschaft (DRG)<br />
[3]. Für Assistenten in Weiterbildung ist<br />
keine zusätzliche Qualifikation vor Antritt<br />
der Tätigkeit in einer Notaufnahme<br />
erforderlich.<br />
Kriterien für Teilnahme an der<br />
Fortbildung<br />
Für die Erlangung der zertifizierten Fortbildung<br />
ist die Erfüllung folgender Kriterien<br />
vorgesehen:<br />
■ Eine abgeschlossene Facharztausbildung<br />
in einem der in der DIVI vertretenen<br />
Fachgebiete.<br />
■ Eine 24monatige Weiterbildungszeit<br />
in einer Zentralen Notaufnahme,<br />
hiervon können bis zu zwölf Monate<br />
in der Facharztweiterbildung angerechnet<br />
werden, des Weiteren sind<br />
bis zu sechs Monate Tätigkeit auf einer<br />
Intensivstation der DIVI Fachgebiete<br />
anrechenbar.<br />
396<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
■ Die erfolgreich abgeschlossene Zusatzqualifikation<br />
präklinische Notfallmedizin.<br />
■ Die Fachk<strong>und</strong>e Notfall-Röntgen, Weiterbildung<br />
in der Sonografie für Notfallmedizin<br />
sowie einen stets aktuellen<br />
Nachweis für die Unterweisung<br />
im Strahlenschutz sind erforderlich.<br />
Das Curriculum beinhaltet vier Module.<br />
Das erste <strong>und</strong> damit Hauptmodul vermittelt<br />
Inhalte, die sich in erster Linie<br />
nach Leitsymptomen ausrichten. Dieses<br />
Modul wird in der Vermittlung von allen<br />
Fachgebieten mit Inhalten <strong>und</strong> Referenten<br />
zu beschicken sein.<br />
Daneben wird es weitere fachbezogene<br />
Module geben, die spezielle Inhalte der<br />
einzelnen Fachgebiete enthalten sollen.<br />
Hier können auch von den Fachgebieten<br />
schon bisher etablierte Kursformate<br />
vorgeschlagen <strong>und</strong> zur Anerkennung gebracht<br />
werden. Ein letztes Modul soll sich<br />
abschließend mit Managementaufgaben<br />
in einer Zentralen Notaufnahme befassen.<br />
Kliniken mit Zentraler Notfallaufnahme<br />
können weiterbilden<br />
Weiterbildungseinrichtungen werden<br />
nur Kliniken sein können, die eine Zentrale<br />
Notaufnahme betreiben <strong>und</strong> die<br />
in der DIVI vertretenen Fachgebiete als<br />
Hauptabteilung innerhalb der Klinik führen.<br />
Die Weiterbildungseinrichtungen<br />
sollen durch die DIVI eine Akkreditierung<br />
erfahren. Die Weiterbildungsinhalte sind<br />
durch die beteiligten Fachgebiete bzw.<br />
Fachabteilungen vor Ort zu vermitteln,<br />
<strong>und</strong> deren Erfüllung ist durch sie zu bestätigen.<br />
Maßgebend ist hier die jeweils<br />
für das Fachgebiet vorhandene Weiterbildungsermächtigung.<br />
Eine Prüfung ist<br />
zunächst nicht vorgesehen. Es reicht der<br />
Nachweis der einzelnen erbrachten Leistungen,<br />
sodann wird seitens der DIVI das<br />
entsprechende Zertifikat ausgestellt werden<br />
können.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Kinder<strong>und</strong><br />
Jugendmedizin befürwortet, dass<br />
pädiatrische Notaufnahmen auch in Zukunft<br />
aufgr<strong>und</strong> einer besonderen Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> der besonderen Ausbildung<br />
des pflegerischen Personals weiterhin<br />
getrennt von einer Zentralen Notaufnahme<br />
betrieben werden, soweit innerhalb<br />
der Klinik eine eigene Abteilung für Pädiatrie<br />
vorhanden ist. Unfallverletzte Kinder<br />
<strong>und</strong> chirurgische Notfälle sind nach<br />
chirurgischem Facharztstandard zu behandeln,<br />
unbenommen hiervon sind Absprachen<br />
mit der Pädiatrie vor Ort. In den<br />
Fällen, in denen es keine eigene Kinderklinik<br />
gibt, können pädiatrische Notfälle<br />
auch in einer Zentralen Notaufnahme gesichtet<br />
werden, um diese dann nach dem<br />
notwendigen Facharztstandard (zum<br />
Beispiel Anästhesie, Chirurgie, Pädiatrie,<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>, etc.) zu behandeln. Dazu<br />
kann die Verlegung erforderlich sein.<br />
Curriculum wird Ende des Jahres<br />
vorgestellt<br />
Das durch die hier vertretenen Fachgesellschaften<br />
gemeinsam erarbeitete<br />
Curriculum wird voraussichtlich Ende<br />
2012 vorgestellt werden, so dass dann<br />
zunächst im Rahmen erster Pilotprojekte<br />
eine zeitnahe Umsetzung erwartet werden<br />
kann. Auf europäischer Ebene wird<br />
die Diskussion über die zukünftig verschiedenen<br />
Qualifikationen im Bereich<br />
der Notfallmedizin in der innerhalb der<br />
UEMS (Union Européenne des Médicins<br />
Spécialistes) im Oktober 2011 neu beschlossenen<br />
Sektion für Notfallmedizin<br />
(Section of Emergency Medicine) geführt.<br />
Auf der DIVI Fachbeiratssitzung<br />
wurde im Dezember 2011 daraufhin einstimmig<br />
beschlossen, Herrn Prof. Gries<br />
<strong>und</strong> Herrn Prof. Seekamp in die Sektion<br />
Notfallmedizin der UEMS zu delegieren.<br />
Prof. Dr. Andreas Seekamp<br />
Prof. Dr. Andreas<br />
Seekamp leitet die Klinik<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> am<br />
Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein,<br />
Campus Kiel.<br />
Literatur<br />
1 Anonymous (2008) Eckpunktepapier zur<br />
notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung<br />
in Klinik <strong>und</strong> Präklinik. Notfall Rettungsmed<br />
11: 421-422<br />
2 Gries A, Seekamp A, Welte T, Wygold Th,<br />
Meixensberger J, Deuschl G, Galanski M, Sybrecht<br />
G. (2010) Notfallbehandlung: Zentral<br />
<strong>und</strong> interdisziplinär. Dtsch Arzteblatt 107:<br />
A268-A269<br />
3 Gries A, Sybrecht G, Seekamp A (2011) Zusatzweiterbildung<br />
als Zukunftskonzept.<br />
Dtsch Ärztebl 108: A 1581<br />
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Aus unserem Fach<br />
Foto: Techniker Krankenkasse<br />
International Consensus Meeting: Im Mai 2012 einigten sich internationale Experten in Berlin auf eine Neudefinition des Polytraumas.<br />
VERLETZUNGSKLASSIFIZIERUNG<br />
Neue Definition des Polytraumas<br />
Im Mai 2012 traf sich nach achtmonatiger Vorbereitungszeit eine Gruppe internationaler Experten im Langenbeck-Virchow-Haus<br />
in Berlin, um die Neudefinition des Schwerverletzten zu konsentieren.<br />
Vorläufer dieses Treffens waren mehrere<br />
Sitzungen im Rahmen der European<br />
Society for Trauma and Emergency Surgery<br />
(ESTES) zu derselben Thematik,<br />
sowie im Rahmen internationaler Kurse<br />
zur Schwerverletztenbehandlung (Polytrauma<br />
Management – beyond ATLS),<br />
die diese Thematik beleuchtet hatten<br />
(Abb.1). Während in den vorherigen Sitzungen<br />
bereits verschiedene Gr<strong>und</strong>aspekte<br />
behandelt worden waren, wurde<br />
nunmehr in einem zweitägigen Treffen<br />
die Synopsis dieser bisherigen Initiativen<br />
angestrebt. Teilnehmer des Treffens<br />
waren: N. Butcher, New South Wales,<br />
Australien; Christoph Josten, Leipzig;<br />
Rolf Lefering, Köln; L. Leenen, Utrecht,<br />
Niederlande; Philipp Lichte, Aachen;<br />
Ingo Marzi, Frankfurt/Main; Hans-Christoph<br />
Pape, Aachen; A. Peitzman, Pittsburgh,<br />
USA; U. Schmucker, München; P.<br />
Stahel, Denver, USA.<br />
Hintergr<strong>und</strong> I: Absinken der Mortalität<br />
Aufgr<strong>und</strong> der verbesserten Rettungsstrukturen,<br />
besserer passiver Fahrzeugsicherheit<br />
<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des medizinischen<br />
Fortschritts kam es in den letzten<br />
NEUE DEFINITION<br />
2 Verletzungen mit AIS 2 oder mehr <strong>und</strong><br />
2 Regionen gemäß AIS<br />
ISS>16<br />
1 physiologischer Parameter<br />
30 Jahren zu einer deutlichen Absenkung<br />
der Mortalität (von 30 auf unter<br />
15 Prozent). Unabhängig von den medizinischen<br />
Fachgesellschaften hat sich<br />
auch eine Initiative seitens der Politik<br />
entwickelt. Bisherige Klassifizierungen<br />
von Verletzten werden zumeist von der<br />
Polizei vorgenommen. In Deutschland<br />
wird am Unfallort eine Differenzierung<br />
in Leicht- <strong>und</strong> Schwerverletzte vorgenommen,<br />
abhängig davon, ob ein Patient<br />
nach Verbringung in die Klinik stationär<br />
aufgenommen wird oder nicht. In anderen<br />
europäischen Ländern sind etwas<br />
modifiziertere Kriterien vorhanden.<br />
Hintergr<strong>und</strong> II: Mindestmengen der<br />
Schwerverletztenversorgung im TraumaNetzwerk<br />
In Deutschland wird zur Zeit die strukturierte<br />
Einteilung hinsichtlich des Schweregrades<br />
der Schwerverletzten <strong>und</strong> der<br />
Klassifizierung von Krankenhäusern<br />
überarbeitet. In den USA wird für die<br />
Einstufung in Level I eine Mindestzahl<br />
von Verletzten mit einem ISS> 15 verwendet<br />
(American Society of Surgery<br />
Committee on Trauma ACSCOT). Dies<br />
wird seitens der Krankenhausträger als<br />
einziges Kriterium verwendet, um die<br />
Einteilung in die verschiedenen Versorgungsstufen<br />
vorzunehmen. Weitere Parameter,<br />
wie zum Beispiel Intensivstationsdauer,<br />
Beatmungszeiten etc. werden<br />
nicht zur Klassifizierung berücksichtigt.<br />
Diese Einteilung ist ebenso für die Verteilung<br />
von Ressourcen bedeutsam. Sie<br />
erfolgt somit ausschließlich durch eine<br />
ärztlich ermittelte, retrospektiv erhobene<br />
Klassifikation.<br />
Hintergr<strong>und</strong> III: Notwendigkeit <strong>und</strong> Vorteile<br />
einer neuen Definition<br />
Die bisherige klinische Definition des<br />
Schwerverletzten basierte ausschließlich<br />
auf Expertenmeinung. Im Wesentlichen<br />
wurden die Kriterien von Border<br />
<strong>und</strong> Tscherne verwendet. Diese waren<br />
bewusst unspezifisch gehalten, das<br />
398<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
heißt, sie berücksichtigen „Patienten,<br />
welche Verletzungen von mindestens<br />
zwei Körperregionen aufweisen, von<br />
denen mindestens eine lebensbedrohlich<br />
ist“. Ein Score oder gar messbare Parameter<br />
waren <strong>und</strong> sind in dieser Definition<br />
nicht enthalten oder vorgesehen.<br />
Die bisherigen Beschreibungen von Border,<br />
Tscherne <strong>und</strong> Trentz (Verletzungen<br />
von mindestens zwei Körperegionen,<br />
von denen mindestens eine lebensbedrohlich<br />
ist) waren sinnvoll <strong>und</strong> nutzbringend<br />
für schwerverletzte Patienten.<br />
Zur Klassifikation von Verletzungen ist<br />
eine messbarere Einteilung als die der<br />
oben genannten Definitionen sinnvoll.<br />
Trotz der bekannten Mängel des Injury<br />
Severity Score (ISS) scheint zur Zeit<br />
<strong>und</strong> weiterhin dieser der bedeutsamste<br />
<strong>und</strong> wichtigste Score zu sein, um einen<br />
Vergleich von Patienten mit schweren<br />
Verletzungen zu erbringen. Insofern<br />
erscheint es zur Erlangung einer neuen<br />
Definition des Schwerverletzten weiterhin<br />
sinnvoll, vorhandene <strong>und</strong> bewährte<br />
Strukturen zu nutzen <strong>und</strong> eventuell<br />
weiterzuentwickeln. In Europa existieren<br />
zur Zeit verschiedene Initiativen zur<br />
Neudefinition des Polytraumas, welche<br />
zum Teil politikgesteuert, zum Teil<br />
durch ärztliche Initiativen getriggert<br />
sind. Diese haben allesamt zum Ziel, im<br />
frühen klinischen Verlauf die Steuerung<br />
hinsichtlich Wahl des Krankenhauses,<br />
Therapie, Prognose zu bewirken.<br />
Terminologie: „Polytrauma“, „multiply<br />
injured“, „Schwerverletzter“, Schwerstverletzter“,<br />
„lebensbedrohlich Verletzter“<br />
Im Rahmen der Konsensuskonferenz<br />
wurde ebenfalls der ideale Terminus diskutiert.<br />
Die bisherige Verwendung der<br />
oben genannten Nomenklatur ist nicht<br />
exakt formuliert oder definiert, zumeist<br />
wird sie nach subjektiven Kriterien verwendet.<br />
Einheitliche Richtlinien existieren<br />
nicht. Auch in der S3-Leitlinie ist eine<br />
stringente Verwendung der verschiedenen<br />
Nomenklaturen nicht durch Literatur<br />
belegt. Dennoch herrscht Übereinstimmung<br />
dahingehend, dass eine Vereinheitlichung<br />
Sinn macht <strong>und</strong> idealerweise<br />
durch Fakten belegbar sein sollte.<br />
Der Terminus „Polytrauma“ wurde bis<br />
vor circa zehn Jahren im Wesentlichen<br />
nur in Europa verwendet. In der englischsprachigen<br />
Literatur wurde zumeist<br />
ausschließlich zwischen „isolated injuries“<br />
<strong>und</strong> „multiple injuries“ unterschieden<br />
– darüberhinaus gab es keine weitere<br />
Spezifikation. Ob dies an der Strukturierung<br />
der Traumazentren anhand der<br />
ISS-Grenzen lag, ist denkbar, aber nicht<br />
belegt. Im deutschsprachigen Raum sind<br />
bis heute nur die Abgrenzung zwischen<br />
„Polytrauma“ <strong>und</strong> „Barytrauma“ beschrieben<br />
– eine Abgrenzung hinsichtlich<br />
der Schwer- <strong>und</strong> Schwerstverletzten<br />
existiert nicht. Zwar lässt sich der Begriff<br />
„lebensgefährlich Verletzter“ hinsichtlich<br />
eines akuten Interventionsbedarfes<br />
Unfälle <strong>und</strong> Verunglückte im Straßenverkehr<br />
Gegenstand der Nachweisung Einheit 2008 2009 2010 2011<br />
1<br />
Alkohol <strong>und</strong> andere berauschende Mittel. Bis 2007 Sonstige Alkoholunfälle.<br />
Polizeilich erfasste Unfälle insgesamt Anzahl 2.293.663 2.313.453 2.411.271 2.361.457<br />
davon<br />
Unfälle mit Personenschaden Anzahl 320.614 310.806 288.297 306.266<br />
Schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden<br />
im engeren Sinne Anzahl 91.144 89.519 92.107 81.487<br />
unter dem Einfluss berauschender<br />
Mittel 1 Anzahl 18.205 17.169 16.034 16.261<br />
Übrige Sachschadensunfälle Anzahl 1.863.700 1.895.959 2.014.833 1.957.443<br />
Verunglückte insgesamt Anzahl 413.524 401.823 374.818 396.374<br />
davon<br />
Getötete Anzahl 4.477 4.152 3.648 4.009<br />
Schwerverletzte Anzahl 70.644 68.567 62.620 68.985<br />
Leichtverletzte<br />
Tab. Polizeilich erfasste Unfälle (Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2012)<br />
separieren, wird aber nur in Kursen zur<br />
Versorgung Schwerverletzter gelehrt.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> macht es Sinn,<br />
eine Bestandsaufnahme zu machen. Die<br />
Neudefinition des Schwerverletzten sollte<br />
deshalb in der Lage sein, nicht nur eine<br />
Abgrenzung zu isolierten Verletzungen<br />
zu sein, sondern auch eine grobe Unterteilung<br />
im Bezug auf den klinischen Verlauf<br />
ermöglichen. Im Rahmen der Konsensuskonferenz<br />
wurden weitere Vorteile<br />
diskutiert <strong>und</strong> zusammengefasst:<br />
Vorteile einer besseren Abgrenzung<br />
Schwer-<strong>und</strong> Schwerstverletzter<br />
■ Medizinische Gründe: Weiterbildung<br />
von Assistenten <strong>und</strong> Vereinfachung<br />
klinischer Erfahrung<br />
■ Politische Gründe: Ressourcenallokation<br />
von Krankenhäusern <strong>und</strong> Benchmarking<br />
■ Wissenschaftliche Gründe: Vereinheitlichung<br />
der Terminologie <strong>und</strong><br />
der Einschlusskriterien für klinische<br />
Studien<br />
Eine Möglichkeit, die Genauigkeit zu<br />
verbessern, besteht in der Einführung<br />
verschiedener Definitionen zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten des klinischen<br />
Verlaufes. Diese könnten zum Beispiel<br />
am Unfallort, bei stationärer Aufnahme<br />
<strong>und</strong> im Intensivstationsverlauf erfolgen.<br />
Allerdings erfordert dies einen sehr hohen<br />
Dokumentationsaufwand. Die am<br />
Unfallort erhobenen Parameter sind allerdings<br />
nicht immer sehr akkurat im Bezug<br />
auf die Prognose, weshalb dieses als<br />
klinisch relevanter Definitionszeitpunkt<br />
nicht sinnvoll erscheint. Auch die Polizeidokumentation<br />
(stationäre Aufnahme ja/<br />
nein) erbringt keine Differenzierung, da<br />
viele Patienten trotz kurzer stationärer<br />
Überwachung wieder die Kliniken verlassen<br />
<strong>und</strong> somt die Schwerverletztendefinition<br />
verwässern würden.<br />
Auf der Basis dieser Überlegungen wurden<br />
Berechnungen anhand des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Traumaregisters angestellt. Diese<br />
machen die Verwendung des ISS zur Bedingung,<br />
kombiniert mit weiteren Parametern,<br />
welche den klinischen Zustand<br />
des Patienten beschreiben. Hier sind<br />
Ähnlichkeiten zum revised trauma-Score<br />
vorhanden, jedoch ist eine klinische Verwendung<br />
unabdingbar, ähnlich wie bei<br />
der Beschreibung des „Borderline“-Patienten,<br />
welcher in Abhängigkeit von der<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
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Aus unserem Fach<br />
klinischen Versorgung seinen Zustand<br />
in einen günstigen/komplikationslosen<br />
versus lebensbedrohlichen Verlauf zu<br />
verwandeln droht. Bei diesen Parametern<br />
handelt es sich um folgende: ISS 16<br />
<strong>und</strong> mehr, AIS 2 x 2, 2 Körperregionen<br />
<strong>und</strong> ein Mortalitätsrisiko > 10 %, ein AIS<br />
– Wert von mehr als 2 <strong>und</strong> verschiedene<br />
Körperregionen.<br />
Aus diesen Parametern wurden diejenigen<br />
berechnet, welche die stabilste<br />
Sensitivität <strong>und</strong> Spezifizität in Bezug auf<br />
eine zu erwartende Mortalität haben.<br />
Die Basis bildete die erwartete Sterblichkeit<br />
von 15 Prozent, wie sie bei Patienten<br />
mit einem ISS von 16 zu erwarten ist.<br />
Zusätzlich zu den erwähnten Parametern<br />
ist der Glasgow Coma Scale als wichtiger<br />
Prognosewert nach Datenlage sinnvoll.<br />
Für weitere Berechnungen im Rahmen<br />
des Treffens wurden folgende Parameter<br />
ausgewählt: Blutdruck, Gerinnung,<br />
Glasgow Coma Scale <strong>und</strong> Säure/Basen-<br />
Defizit. Die Ergebnisse der Konferenz<br />
beweisen anhand von Daten des Traumaregisters,<br />
dass die im Kasten gelisteten<br />
Parameter die neue Definition dergestalt<br />
hinterlegen, dass eine reproduzierbare<br />
Mortalität von 30 Prozent entsteht. Diese<br />
ist somit beweisend für das Vorhandensein<br />
eines Polytraumas, das heißt einer<br />
Schwerstverletzung im engeren Sinne.<br />
Somit ist nunmehr anhand medizinischer<br />
Daten eine neue Definition des<br />
Schwerverletzten vorhanden. Zur Zeit<br />
wird geprüft, ob diese anhand anderer<br />
klinischer Datenbanken (TARN, NTDB)<br />
verifiziert werden kann.<br />
Hans-Christoph Pape<br />
Philipp Lichte<br />
Rolf Lefering<br />
Prof. Dr. Hans-Christoph<br />
Pape, Aachen, stellvertretender<br />
Leiter des wissenschaftsausschusses<br />
der DGU<br />
ESTES-KONGRESS<br />
Many ways – one goal<br />
Vom 12. bis 15. Mai 2012 fand in Basel der 13. European Congress for Trauma and Emergency Surgery<br />
(ECTES) der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) mit 1.200 Teilnehmern aus insgesamt<br />
63 Ländern statt. In zahlreichen, teils interaktiven, gut besuchten Sitzungen wurden die neuesten<br />
Aspekte der <strong>Unfallchirurgie</strong>, Notfallchirurgie, Intensivmedizin <strong>und</strong> Katastrophenchirurgie diskutiert.<br />
Many ways – one goal: Unter diesem<br />
Motto stand der 13. European Congress<br />
for Trauma and Emergency Surgery der<br />
European Society for Trauma and Emergency<br />
Surgery (ESTES), den sie unter den<br />
Kongresspräsidenten Dominik Heim <strong>und</strong><br />
Reto Babst aus der Schweiz sowie dem<br />
Präsidenten der ESTES, Prof. Dr. Ingo<br />
Marzi, Frankfurt, gemeinsam mit den nationalen<br />
Schweizer <strong>Gesellschaft</strong>en SGTV<br />
(Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> für Traumatologie<br />
<strong>und</strong> Versicherungsmedizin) <strong>und</strong><br />
SGATC (Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Allgemeinchirurgie <strong>und</strong> Traumatologie)<br />
in Basel ausrichtete. Die internationale<br />
Bedeutung dieses Kongresses spiegelte<br />
sich in der aktiven Beteiligung zahlreicher<br />
Partnergesellschaften, zu denen europäische<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en wie die European<br />
Federation of National Association of Orthopedics<br />
and Traumatology (EFORT), die<br />
European Federation of Orthopedics and<br />
Sports Traumatology (EFOST), die Société<br />
Francaise de Chirurgie Orthopedique et<br />
Traumatologique (SOFCOT), die European<br />
Bone and Joint Infection Society (EBJIS),<br />
der Küntscher Kreis, die AO Fo<strong>und</strong>ation<br />
wie auch die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
(WHO) zählten. Neben vielen renommierten<br />
Wissenschaftlern war auch<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGU) mit ihrem Präsidenten Prof.<br />
Dr. Christoph Josten aus Leipzig <strong>und</strong> die<br />
American Association for the Surgery of<br />
Trauma (AAST) mit ihrem Präsidenten<br />
Wayne Meredith während des gesamten<br />
Meetings präsent. Etwa ein Drittel der<br />
Teilnehmer kam sogar von außerhalb<br />
Europas.<br />
Intensive Diskussionen<br />
In fünf Parallelsitzungen wurden Themen<br />
aus den Bereichen <strong>Unfallchirurgie</strong>, Notfall-<br />
<strong>und</strong> Akutchirurgie, Katastrophenmedizin<br />
<strong>und</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
in wissenschaftlichen Symposien, Instructional<br />
Lectures <strong>und</strong> in interaktiven<br />
Falldiskussionen behandelt. Die Zuhörer<br />
beteiligten sich sehr rege an den Diskussionen.<br />
Morgendliche Video-Sessions<br />
<strong>und</strong> eine umfangreiche Posterausstellung<br />
ÜBER ESTES<br />
ESTES versteht sich als die Europäische <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Unfall- <strong>und</strong> Notfallchirurgie<br />
<strong>und</strong> ist sowohl eine Dachorganisation mit 26<br />
nationalen Mitgliedsgesellschaften <strong>und</strong><br />
mehr als 1.000 individuellen, aktiven Mitgliedern.<br />
Als Dachorganisation vertritt ES-<br />
TES 10.000 institutionelle Mitglieder gegenüber<br />
nationalen <strong>und</strong> europäischen Institutionen<br />
<strong>und</strong> arbeitet aktiv an europäischen<br />
Trauma Guidelines, einem Traumacurriculum<br />
sowie einem Traumaregister mit. Alle Informationen<br />
über ESTES finden sich online<br />
unter: www.estesonline.org<br />
Dort kann man auch den Newsletter ESTES-<br />
NEWS abonnieren, der alle zwei Monate erscheint.<br />
Weitere Informationen finden sich<br />
regelmäßig in der Zeitschrift der Society European<br />
Journal of Trauma and Emergency<br />
Surgery: www.ejtes.springer.de.<br />
400<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
ergänzten das Programm. Im Speziellen<br />
wurden die Maßnahmen innerhalb der<br />
WHO Decade of Action on Road Safety<br />
(DARS), der Unfallprävention sowie<br />
der Polytraumabehandlung diskutiert.<br />
In verschiedenen Sitzungen wurden Diagnostik<br />
<strong>und</strong> Therapie muskuloskelettaler<br />
Verletzungen wie auch viszeraler<br />
Verletzungen nach Trauma detailliert<br />
besprochen <strong>und</strong> unfallchirurgisch/orthopädische<br />
Versorgungsstrategien <strong>und</strong> damage-control-Strategien<br />
verschiedenster<br />
Regionen ausdiskutiert.<br />
Chirurgische Basis für unfallchirurgische<br />
Spezialisierung<br />
Die Notfall- <strong>und</strong> Akutchirurgie wurde<br />
neben klinisch-praktischer Relevanz<br />
auch hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung<br />
des Faches Chirurgie in einer<br />
international besetzten Pro-<strong>und</strong>-Contra-<br />
Sitzung besprochen. Die europäische <strong>und</strong><br />
internationale Diskussion endete mit<br />
SAVE THE DATE<br />
Die nächsten Kongresse der ESTES finden<br />
vom 4. bis 7. Mai 2013 in Lyon <strong>und</strong> vom 25.<br />
bis 27. Mai 2014 gemeinsam mit der DGU in<br />
Frankfurt/Main statt. Abstracts für den ES-<br />
TES-Kongress 2013 können vom 10. September<br />
bis 5. November 2012 eingereicht<br />
werden. Ab 3. Dezember ist die Online-Registrierung<br />
freigeschaltet. Weitere Infos unter:<br />
www.ectes2013.org<br />
dem klaren Konsens, dass eine breite chirurgische<br />
Basis die Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />
für eine unfallchirurgische Spezialisierung<br />
sein muss.<br />
In kurzen Mittagsvorlesungen (12-to-<br />
12-lectures) <strong>und</strong> Key-note-lectures<br />
wurden aktuelle Topics pointiert angesprochen<br />
<strong>und</strong> regten zur Diskussion an.<br />
Diese konnten dann im Rahmen des attraktiven<br />
Rahmenprogrammes sowohl<br />
im Kongresscenter als auch außerhalb<br />
weiter vertieft werden.<br />
Dominik Heim <strong>und</strong> Reto Babst verdienen<br />
höchsten Respekt für die r<strong>und</strong>um<br />
gelungene Organisation des sehr gut angenommenen<br />
Kongresses in Basel <strong>und</strong><br />
das Zusammenbringen maßgeblicher<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en, Disziplinen, Kliniker <strong>und</strong><br />
Wissenschaftler zu den immer spannend<br />
bleibenden Themen Trauma <strong>und</strong> Notfallchirurgie.<br />
Prof. Dr. Ingo Marzi<br />
Prof. Dr. med. Ingo<br />
Marzi<br />
ESTES President<br />
2011/2012, Past-<br />
President 2012/2013<br />
KONGRESSIMPRESSIONEN<br />
Dominik Heim während der Eröffnungsveranstaltung.<br />
Luke Leenen, President-Elect; Pol Rommens, General Secretary, Dominik Heim,<br />
Congress President, Eric Voiglio, Treasurer and Congress President 2013, Ingo<br />
Marzi, President, Reto Bapst, Congress President.<br />
Prof. Dr. Ingo Marzi während einer Präsentation.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
401
Aus unserem Fach<br />
POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG<br />
Trauma an der Seele oft übersehen<br />
Es ist bekannt, dass Unfallopfer neben ihren körperlichen W<strong>und</strong>en oft auch Verletzungen an der Seele<br />
davontragen. Trotzdem werden posttraumatische Belastungsstörungen im Krankenhaus oft nicht ausreichend<br />
berücksichtigt. Lesen Sie hier einen beispielhaften Fallbericht.<br />
Im Frühjahr 2010 wurde ein PKW fahrerseitig<br />
von einem anderen PKW gerammt.<br />
Im Fahrzeug<br />
befanden sich<br />
drei Personen:<br />
der 19-jährige<br />
Fahrer, sein<br />
wenige Jahre<br />
älterer Bruder <strong>und</strong> dessen kleine Tochter.<br />
Während der Fahrer mit schwersten<br />
Verletzungen aus dem total demolierten<br />
Auto herausgeschnitten werden mussten,<br />
waren das Kind <strong>und</strong> sein Vater eher leicht<br />
verletzt <strong>und</strong> kamen in ein nahegelegenes<br />
Krankenhaus der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Regelversorgung.<br />
Der 19-jährige Fahrer wurde vor Ort intubiert<br />
<strong>und</strong> beatmet in ein großes überregionales<br />
traumatologisches Zentrum<br />
<strong>und</strong> universitäres Lehrkrankenhaus<br />
transportiert. Am Folgetag verstarb sein<br />
„Sie behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche <strong>und</strong> keine Blinddärme.<br />
Sie behandeln Menschen aus Fleisch <strong>und</strong> Blut, mit Leib <strong>und</strong> Seele.“<br />
Bruder unerwartet an einer intrakraniellen<br />
Blutung, die offenbar <strong>und</strong>iagnostiziert<br />
geblieben war. Der jugendliche Fahrer<br />
wurde mehrfach operiert, verbrachte fast<br />
einen Monat auf der Intensivstation <strong>und</strong><br />
wurde dann „mobil im Gehwagen unter<br />
physiotherapeutischer Anleitung“ nach<br />
über zwei Monaten nach Hause entlassen.<br />
Im Entlassungsbrief finden sich folgende<br />
Diagnosen: Milzruptur, Mesenterialeinriss<br />
<strong>und</strong> Nierenparanchymverletzung,<br />
Femurschaftfraktur, Talusfraktur, hintere<br />
Beckenringfraktur, Ulnaschaftfraktur,<br />
Rippenserienfraktur, Hämatopneumothorax,<br />
Contusiocordis,<br />
Weber-<br />
A-Fraktur, tiefe<br />
Beinvenenthrombose<br />
<strong>und</strong> Lungenembolie,<br />
postoperative<br />
W<strong>und</strong>infektion an Gesäß <strong>und</strong><br />
Becken.<br />
Der junge Mann, drei Monate zuvor kernges<strong>und</strong>,<br />
voller Lebensfreude im Kreise der<br />
Familie, sportlich, dynamisch, beliebt <strong>und</strong><br />
geliebt –jetzt ein Mensch in den Trümmern<br />
seiner Existenz, der Bruder tot, er<br />
selbst „mobil im Gehwagen“, mit Angst<br />
<strong>und</strong> Schuldgefühlen, wenn er auch den<br />
Unfall nicht selbst verschuldet hatte. In<br />
zwei Monaten hatte er mehr Operationen<br />
Foto: Fotolia<br />
Hinwendung zum Patienten: Ärzte behandeln nicht in erster Linie Krankheiten <strong>und</strong> Verletzungen, sondern Patienten. Leider geht das im<br />
Behandlungsalltag oft unter.<br />
402<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
durchlitten als andere in ihrem ganzen<br />
Leben <strong>und</strong> vier Wochen Intensivtherapie<br />
erfahren. Wir sind uns alle klar darüber,<br />
dass Intensivtherapie zwar lebensrettend,<br />
aber für den Patienten meist ein<br />
Alptraum aus Schmerz, Ohnmacht, Angst<br />
<strong>und</strong> „Drogen“ darstellt.<br />
Trauma an Körper <strong>und</strong> Seele<br />
Dieser junge Mann ist schwersttraumatisiert<br />
am Körper – <strong>und</strong> zweifelsfrei auch<br />
an seiner Seele. Die Diagnose einer posttraumatischen<br />
Belastungsreaktion oder<br />
-störung findet sich in seinem Entlassungsbrief<br />
jedoch nicht. In den zwei Monaten<br />
seines Krankenhausaufenthaltes<br />
hat nie jemand an das Offensichtliche gedacht.<br />
Lediglich in der Verlaufsbeschreibung<br />
wird lapidar erwähnt, der Patient<br />
beklage auf der Normalstation Ein- <strong>und</strong><br />
Durchschlafstörungen. Ein neurologischpsychiatrischer<br />
Konsiliarius verordnete<br />
daraufhin Mirtazepin <strong>und</strong> Zopiclon. Eine<br />
weitere psychosoziale oder psychotherapeutische<br />
Diagnostik oder gar Betreuung<br />
gab es nicht. In den Empfehlungen des<br />
Entlassungsbriefes zum weiteren Prozedere<br />
finden sich weder Hinweise auf eine<br />
adäquate Schmerzmedikation noch auf<br />
die Notwendigkeit einer psychosozialen<br />
Unterstützung.<br />
Endlich Psychotherapie<br />
Ich lernte diesen Patienten etwa ein Jahr<br />
später in meiner schmerztherapeutischen<br />
Sprechst<strong>und</strong>e kennen, als er mit<br />
Ibuprofen 3 x 800 mg nicht mehr weiter<br />
kam. Glücklicherweise hatte ihn mittlerweile<br />
ein mitfühlender Hausarzt einer<br />
Wie sehr ein Unfall <strong>und</strong> die Unfallfolgen Patienten<br />
<strong>und</strong> Angehörige belasten, zeigt eindrucksvoll<br />
die Sammlung authentischer Berichte – zusammengestellt<br />
von Irena Kutscher – in dem von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> 2009<br />
herausgegebenen Buch „Jeden kann es treffen.<br />
Gesichter jenseits der Statistik“.<br />
psychotherapeutischen Behandlung zugeführt.<br />
Auf den ersten Termin hatte er<br />
ein Dreivierteljahr warten müssen.<br />
Das Schicksal dieses jungen Mannes ist<br />
leider kein Einzelfall, sondern offenbar<br />
eher die Regel. Ich frage mich, wie ich<br />
mich bei meiner Krankenhausentlassung<br />
gefühlt hätte, wenn mir das Gleiche<br />
widerfahren wäre. Es ist mehr als<br />
20 Jahre her, dass in einer meiner ersten<br />
medizinischen Vorlesungen ein älterer<br />
Professor uns Studenten ermahnte: „Sie<br />
behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche<br />
<strong>und</strong> keine Blinddärme. Sie behandeln<br />
Menschen aus Fleisch <strong>und</strong> Blut, mit<br />
Leib <strong>und</strong> – Seele.“<br />
Mehr Achtung vor dem Menschen, bitte<br />
Ich hatte diesen Satz vergessen, in all den<br />
Jahren, in denen ich selbst Intensivmedizin<br />
betrieben habe. Erst heute erinnere<br />
ich mich wieder daran: Unsere ärztliche<br />
Aufgabe gilt nicht der Verletzung, sondern<br />
dem Menschen. Und beim Menschen geht<br />
das körperliche Trauma mit dem seelischen<br />
Hand in Hand. Wo bleibt unser gepriesenes<br />
interprofessionelles, interdisziplinäres<br />
<strong>und</strong> multimodales Arbeiten? Wo<br />
bleibt die Achtung vor dem Menschen?<br />
Traumatologie ist die Wissenschaft, die<br />
sich mit dem Trauma beschäftigt. Liebe<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, werden Sie<br />
sich dieser Aufgabe bewusst <strong>und</strong> helfen<br />
Sie traumatisierten Menschen auf körperlicher,<br />
aber auch auf psychischer Ebene.<br />
Helfen ist unser Beruf!<br />
Thomas M. Engel<br />
Thomas M. Engel<br />
ist Facharzt für<br />
Anästhesiologie <strong>und</strong> spezielle<br />
Schmerztherapie,<br />
Psychotherapeut<br />
in Ausbildung <strong>und</strong><br />
Transplantationsbeauftragter<br />
im DRK<br />
Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg.<br />
HINTERGRUND<br />
Es geht nicht nur um das Ob, sondern<br />
auch um das Wie des Überlebens<br />
Glaubt man den Statistiken des Statistischen<br />
B<strong>und</strong>esamtes <strong>und</strong> anderer Register, hat sich<br />
innerhalb von 20 Jahren die Mortalitätsrate<br />
des schwerverletzten Patienten halbiert. Je<br />
nach Verletzungsschwere liegt sie zwischen<br />
10 <strong>und</strong> 18 Prozent. Wie wir aus mehreren,<br />
auch deutschen klinischen Studien wissen,<br />
leidet mehr als die Hälfte der überlebenden<br />
schwerstverletzten Patienten auch noch<br />
nach Jahren unter den Folgen ihrer Verletzungen.<br />
Neben funktionelle Beschwerden klagen<br />
die Patienten am häufigsten über störende<br />
Schmerzzustände – auch Kopfschmerz – <strong>und</strong><br />
mangelnde Belastbarkeit (siehe Weißbuch, 2.<br />
Auflage 2012, S.8). Das posttraumatische Belastungssyndrom<br />
(PTBS) ist den bei der Akutbehandlung<br />
von Verletzten Beteiligten bekannt<br />
<strong>und</strong> inzwischen Teil der Standard-Empfehlungen<br />
zu rehabilitativen Maßnahmen<br />
nach schwerer Verletzung.<br />
Mit dem Fallbericht von Thomas Engel wollen<br />
wir an das zentrale Thema der Rehabilitation<br />
unserer Patienten erinnern <strong>und</strong> Sie bei Ihren<br />
Bemühungen unterstützen, das Wissen um<br />
diese Unfallfolgen auch in die praktische Anwendung<br />
umzusetzen.<br />
Prof. Dr. Hartmut<br />
Siebert, Generalsekretär<br />
DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
403
Aus unserem Fach<br />
AWMF-ARBEITSKREIS<br />
Sitzung der „Ärzte <strong>und</strong> Juristen“<br />
Der Arbeitskreis „Ärzte <strong>und</strong> Juristen“ in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen<br />
Fachgesellschaften (AWMF) – dessen Frühjahrssitzung 2011 aus technischen Gründen ausgefallen war –<br />
hat sich auf seiner Sitzung am 26./27. November 2011 in Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. H.-D.<br />
Saeger unter anderem mit nachfolgenden Themen befasst:<br />
Bild: www.awmf.org<br />
Zertifizierung von Krankenhäusern <strong>und</strong><br />
Patientensicherheit<br />
Prof. Dr. Stefan Post, Mannheim: „Aktueller<br />
Stellenwert <strong>und</strong> Perspektiven“:<br />
Der PowerPoint präsentierte Beitrag<br />
orientiert sich neben allgemeinen Gesichtspunkten<br />
(Funktion der Zertifizierung,<br />
Formalisierungen administrativ,<br />
technisch, Qualitätsmanagement, Patientenferne,<br />
Patientensicherheit) spezifisch<br />
nach Vorgabe der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
(DGAV) <strong>und</strong> der <strong>Deutsche</strong>n Krebsgesellschaft<br />
(DKG); speziell angesprochen Coloproktologie,<br />
MIV Chirurgie, Pankreas,<br />
Leber, Adipositas <strong>und</strong> metabolische Chirurgie,<br />
Endokrino-Chirurgie, ob. GI-Trakt,<br />
Endoskopie.<br />
Dr. Thomas Hilse, Abt.-Dir. DKV, Köln:<br />
„Wie wertvoll sind Zertifikate – gibt<br />
es Alternativen?“: Darstellung der Zertifizierungsmöglichkeiten,<br />
Zertifizierung<br />
als Herausforderung (Qualitätsmanagementsysteme,<br />
Ressourcenbindung, Kurzzeit-/Langzeit-Effektivität,<br />
Akzeptanz,<br />
höhere Qualitätsanforderungen der Re-<br />
Zertifizierung).<br />
Alternativen (?): Benchmarking <strong>und</strong> Qualitätsvergleiche,<br />
Qualitätsmanagement,<br />
Management von Qualitätsverbesserungen,<br />
QM-System mit Total-Quality Ansatz,<br />
Internet-Auftritt, Qualitätsmessung mittels<br />
Routinedaten, Peer review-Verfahren,<br />
Patientenbewertungen, interdisziplinäre<br />
Konferenzen <strong>und</strong> andere Qualitätspartnerschaften<br />
mit Patienten.<br />
Zum Download: Unter www.awmf.org/die-awmf/arbeitskreise/ak-aerzte-juristen/1-sitzung-2011.<br />
html können die Präsentationen der Arbeitskreissitzung heruntergeladen werden. Dort wird nach<br />
Fertigstellung ebenfalls das Protokoll der nichtöffentlichen Sitzung veröffentlicht.<br />
Dr. jur. Herfried Kohl, Intercert, Nürnberg:<br />
Juristische Aspekte: Zertifizierung<br />
ist eine Konformitätsbestätigung <strong>und</strong><br />
bedeutet: Ein Produkt, System, Personalqualifikation<br />
stimmen mit bestimmten,<br />
vorher definierten Anforderungen<br />
überein. Sind diese Anforderungen nicht<br />
ordentlich definiert, ist das Zertifizierungsverfahren<br />
mangelhaft, eventuell<br />
inhaltsleer. Das Zertifizierungsdesign<br />
muss den Vertragsparteien zugänglich/<br />
bekannt sein. Die Arbeitsweise von Zertifizierungsgesellschaften<br />
ist international<br />
durch die ISO 17021 geregelt (rechtliche<br />
Identifizierbarkeit, wirtschaftliche <strong>und</strong><br />
sonstige Unabhängigkeit, Unparteilichkeit,<br />
Verantwortlichkeit für die Zertifizierung,<br />
Transparenz in der Durchführung<br />
der Zertifizierung, klare Regeln bezüglich<br />
Auditoren <strong>und</strong> Personal. Nationale<br />
Akkreditierungsstelle in Deutschland ist<br />
gesetzlich die <strong>Deutsche</strong> Akkreditierungsstelle<br />
(DAkkS - spielt jedoch in Deutschland<br />
eine untergeordnete Rolle). Die Zertifizierungsverfahren<br />
sind nach Versorgungsbereichen<br />
gegliedert (Akutkliniken,<br />
Reha-Kliniken, stationäre <strong>und</strong> ambulante<br />
Pflege, niedergelassene Ärzte, sonstige<br />
Versorger). Mögliche juristische Risiken<br />
für Zertifikatinhaber: Nichteinhalten von<br />
Zertifizierungsregeln, irreführende Verwendung<br />
des Zertifikats, Verschweigen<br />
meldepflichtiger Angaben mit jeweiligen<br />
juristischen Folgen.<br />
Leitlinien <strong>und</strong> „Clinical Pathways“<br />
Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann, Tübingen:<br />
„Fesselnde Leitlinien?“: „Behandlungsleitlinien<br />
sind systematisch<br />
entwickelte Aussagen, die den gegenwärtigen<br />
Erkenntnisstand wiedergeben <strong>und</strong><br />
den behandelnden Ärzten <strong>und</strong> ihren Patienten<br />
die Entscheidungsfindung für eine<br />
angemessene Behandlung in spezifischen<br />
Krankheitssituationen erleichtern.“ Die<br />
Entscheidungsfindung geht im Versorgungsalltag<br />
von vorgegebenen Faktoren<br />
aus: Beim Arzt Erfahrung, Kompetenz,<br />
Intuition, Ethik, Recht, Kostenbewusstsein.<br />
Beim Patienten subjektive Erfahrung,<br />
Erwartungen, Werte (Präferenzen),<br />
Bewältigungsstrategien, Kultur. Externe<br />
Faktoren sind externes Wissen, Leitlinien,<br />
Evidenzberichte, Wissensbanken;<br />
hinzukommt der ethische, soziale <strong>und</strong><br />
ökonomische Rahmen. Die systematische<br />
Evidenzbasierung geht von der Existenz<br />
(oder Nichtexistenz) klinischer Belege<br />
404<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus unserem Fach<br />
aus, sucht nach diesen, bewertet methodische<br />
Qualität (Evidenzstärke), schließt<br />
schlecht qualifizierte Belege aus <strong>und</strong> bereitet<br />
methodologische Belege in Form<br />
von systematischen Reviews. Die klinische<br />
Bewertung der Tatsachen bezüglich<br />
der Aufnahme in Leitlinien (LL) berücksichtigt<br />
die Passfähigkeit im deutschen<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen, den Import von Belegen<br />
aus dem Ausland, den Nutzen, die<br />
Abwägung von Nutzen <strong>und</strong> Schaden, die<br />
Ergänzung fehlender Schutzmaßnahmen<br />
gegen Befangenheit im AWMF-Regelwerk<br />
(kein Durchgriff der Finanziers auf<br />
die LL-Entwicklung, Transparenz, Konsensfindung<br />
unter unabhängiger Moderation,<br />
gegebenenfalls unabhängiger Review<br />
<strong>und</strong> andere).<br />
Die juristische Sicht: Der medizinische<br />
Standard ist für behandelnde Ärzte verbindlich,<br />
er ist rechtlicher Standard. Der<br />
medizinische Standard ist der jeweilige<br />
naturwissenschaftliche Erkenntnisstand.<br />
Leitlinienkonform behandeln heißt neben<br />
Kenntnis der Empfehlungen der LL<br />
unbegründetes Übernehmen bzw. begründetes<br />
Abweichen. Laut BGH VI ZR<br />
57/07 vom 28. März 2008 können LL<br />
aber „nicht unbesehen mit dem zur Beurteilung<br />
eines Behandlungsfehlers gebotenem<br />
medizinischen Sachverstand<br />
gleichgesetzt werden.“ Sie ersetzen nicht<br />
das Sachverständigengutachten. Die Anwendung<br />
der LL im Einzelfall hat zu berücksichtigen:<br />
Lücken in der LL durch<br />
schwächere Evidenzen, begrenzte Berücksichtigung<br />
der Multimorbidität in<br />
den LL, die Ausrichtung der LL auf den<br />
„Durchschnittsfall“, individuelle Situationen<br />
durch Präferenzen beim Patienten.<br />
Prof. Dr. M. Schilling, Homburg/Saar:<br />
„Patientenpfade – Profitieren die<br />
Patienten?“: Der viszeralchirurgisch<br />
aufgebaute Vortrag kann anhand der<br />
PowerPoint-Wiedergabe nicht referiert<br />
werden.<br />
Rechtsanwalt Dr. Albrecht Wienke,<br />
Köln: „Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />
von Leitlinien“: Das Referat beantwortet<br />
in einer Reihe von Leitsätzen bzw.<br />
Gerichtsentscheiden Gr<strong>und</strong>satzfragen:<br />
Unter anderem: Was wollen, was sind<br />
LL aus juristischer Sicht, wer oder was<br />
verlangt die Erstellung von LL? Denkbare<br />
Konfliktlagen. Wer haftet für den Inhalt<br />
von LL? Wer haftet für die Richtigkeit von<br />
LL? Der Referent gibt darüber stichwortartige,<br />
dennoch weitgehende Auskünfte,<br />
die wegen ihres großen Umfanges, in ihren<br />
Einzelheiten wichtigen Aussagen hier<br />
nicht wiedergegeben werden können. Sie<br />
sind in der PowerPoint-Präsentation gut<br />
lesbar.<br />
Prof. Dr. Jürgen Probst<br />
Prof. Dr Jürgen Probst,<br />
Murnau/Staffelsee.<br />
Kontakt: Prof.Juergen.<br />
Probst.Murnau@tonline.de<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
405
Aus unserem Fach<br />
Das Altonaer Kinderkrankenhaus: Dort findet im November<br />
2012 die Jahrestagung von „Die Orthopädinnen e.V.“ statt.<br />
Foto: Privat<br />
DIE ORTHOPÄDINNEN E.V.<br />
Die Orthopädinnen<br />
reisen <strong>und</strong> tagen<br />
Seit über vier Jahren fördert der Verein „Die Orthopädinnen<br />
e.V.“ Frauen in der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />
Ein stetiger Mitgliederzuwachs bestätigt uns in<br />
unserem Vorhaben <strong>und</strong> unseren Ideen.<br />
Der Aktionismus unserer Mitglieder<br />
schlug sich in diesem Jahr in einer Buchveröffentlichung<br />
nieder. Frau Susanne<br />
Scheipl aus Graz ist Mitherausgeberin<br />
des neu auf dem Markt erschienenen<br />
Buches „Gender-Unterschiede in der Orthopädie“.<br />
Ich selber unterstütze den<br />
Thieme-Verlag als Mitherausgeberin der<br />
Zeitschrift „XX-Die Zeitschrift für Frauen<br />
in der Medizin“. „Die Orthopädinnen“<br />
mischen mit <strong>und</strong> sind aktiv daran beteiligt,<br />
das Thema Gender <strong>und</strong> Frauen in der<br />
Medizin voran zu bringen.<br />
Reisestipendium für zwei Kolleginnen<br />
Neben den diversen Angeboten des Vereines<br />
wie zum Beispiel unserem Mentoring-Programm<br />
sind wir auf unser neuestes<br />
Projekt sehr stolz. Dieses Jahr konnte<br />
ein Reisestipendium für zwei Kolleginnen<br />
ausgeschrieben werden. Die Reise<br />
wurde mit 14 Tagen veranschlagt <strong>und</strong><br />
mit 1.000 Euro unterstützt. Die Kolleginnen<br />
wählten unter anderem das kinderorthopädische<br />
Zentrum in Poznan, Polen,<br />
unter der Leitung von Herrn Dr. Marek<br />
Jozwiak, <strong>und</strong> das Centre for Sports and<br />
Exercise Medicine in London als Hospitationskliniken.<br />
Ein Reisebericht wird auf<br />
der diesjährigen Tagung zu hören sein.<br />
Wir wünschen den Kolleginnen auch an<br />
dieser Stelle eine lehrreiche Zeit <strong>und</strong> eine<br />
gute Reise.<br />
Jahrestagung in Hamburg<br />
Wie schon in den letzten Jahren veranstaltet<br />
der Verein „Die Orthopädinnen<br />
e.V.“ auch in diesem Jahr am 10. / 11.<br />
November 2012 eine vielfältige Jahrestagung<br />
zum Kennenlernen <strong>und</strong> Netzwerken.<br />
Unfallchirurgische wie orthopädische<br />
Themen werden facettenreich – von<br />
Frakturen bis Knicksenkfußbehandlung<br />
– präsentiert. Das hochkarätige wissenschaftliche<br />
Programm wird dieses Jahr<br />
um einen interaktiven Block erweitert.<br />
Das Thema Burnout soll hier theoretisch,<br />
aber auch durch Praktisches beleuchtet<br />
werden. Die in letzter Zeit sehr aktuelle<br />
Diskussion des Mutterschutzes in den<br />
chirurgischen Fächern wird auf der Tagung<br />
von rechtlicher Seite durch eine<br />
Mitarbeiterin des Amtes für Arbeitsschutz<br />
präsentiert werden. Betroffene<br />
Kolleginnen werden von ihren sehr individuellen<br />
Erfahrungen berichten. Wir<br />
hoffen, mit dieser Diskussionsr<strong>und</strong>e Anstoß<br />
für ein Umdenken geben zu können.<br />
Natürlich soll auch die gesellige Seite<br />
nicht zu kurz kommen. Neben einem gemeinsamen<br />
Abendessen ist am Folgetag<br />
der Jahrestagung eine Führung auf der<br />
Elbphilharmonie geplant. Wir würden<br />
uns sehr freuen, viele bekannte, aber<br />
auch viele neue Kolleginnen aus der Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> auf unserer<br />
Jahrestagung begrüßen zu dürfen.<br />
Dr. Sandra Lipovac<br />
Dr. Sandra Lipovac,<br />
Hamburg, ist Erste<br />
Vorsitzende des Vereins<br />
„Die Orthopädinnen<br />
e.V.“ Kontakt:<br />
s.lipovac@orthopaedinnen.org.<br />
FÜR DEN TERMINKALENDER<br />
Jahrestagung „Die Orthopädinnen e.V.“<br />
Wann? 10./11. November 2012<br />
Wo? Hamburg, Altonaer Kinderkrankenhaus<br />
Mehr Infos: www.orthopaedinnen.org<br />
406<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
HÜFTSONOGRAFIE BEI SÄUGLINGEN<br />
Checklisten helfen, Fehler zu<br />
vermeiden<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich hat die Einführung des frühen generellen sonografischen Hüftscreenings in Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Schweiz einen Quantensprung in der Prophylaxe <strong>und</strong> Behandlung von Hüftreifungsstörungen<br />
mit sich gebracht. Leider scheint sich aber zuletzt ein leicht gegenläufiger Trend einzuschleichen.<br />
In jüngerer Zeit sind eine Zunahme von<br />
Schlichtungs- <strong>und</strong> Regressfällen, wieder<br />
häufiger auftretende operationsbedürftige<br />
Spätfälle <strong>und</strong> ein oft erschreckendes<br />
Defizit an Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
bei vielen Teilnehmern an Sonografie-<br />
Refresherkursen zu beobachten. So<br />
konnten bei Refresherkursen (das heißt<br />
alle Teilnehmer praktizierten aktiv die<br />
Hüftsonografie) lediglich 21 Prozent der<br />
Absolventen vier Hüftsonogramme fehlerlos<br />
beurteilen! Diese unbefriedigende<br />
Situation spiegelt sich auch nach Einführung<br />
der Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
der Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
(KBV) zum 1. April 2005 in einer<br />
ungewöhnlich hohen Rate an Widerrufen<br />
der Abrechnungsgenehmigung bei den<br />
Qualitätssicherungs(QS)-Kommissionen<br />
der Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
(KVen) wider.<br />
Beim Vergleich verschiedener KVen ließen<br />
sich zudem stark differente Prüfergebnisse<br />
nachweisen (Tab. 1). Dies<br />
muss als Ausdruck einer höchst unterschiedlichen<br />
Prüfpraxis der Sonografiekommissionen<br />
bei gleich lautender KBV-<br />
Vorlage gewertet werden. Die Vertreter<br />
der Spitzenverbände der Krankenkassen<br />
haben in der völlig überarbeiteten QS-<br />
Vereinbarung „Säuglingshüfte“ auch<br />
größten Wert auf die Vergleichbarkeit<br />
der Prüfergebnisse durch Angleichen relevanter<br />
Aspekte der Beurteilungs- <strong>und</strong><br />
Bewertungspraxis gelegt. In der Kommission<br />
„Säuglingshüfte“ der KBV werden<br />
derzeit auch noch nach Veröffentlichung<br />
der Vereinbarung entsprechende Bewertungsparameter<br />
erarbeitet.<br />
Methodische Fehleranalyse<br />
Die systematische Analyse der Regress<strong>und</strong><br />
Schlichtungsfälle sowie die Aus-<br />
Ob die Hüftgelenke<br />
dieses Säuglings ges<strong>und</strong><br />
sind, lässt sich per<br />
Ultraschall leicht feststellen<br />
– vorausgesetzt, der<br />
Untersucher beherrscht<br />
sein sonografisches<br />
Handwerk.<br />
Foto: Barbara Helgason/Fotolia<br />
408<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
wertung der Eingangstests bei Refresherkursen<br />
offenbarte eine Reihe immer<br />
wiederkehrender „klassischer“ Fehler<br />
<strong>und</strong> Fallstricke: Meist handelt es sich um<br />
die Missachtung oder Vernachlässigung<br />
gr<strong>und</strong>sätzlicher methodischer Regeln<br />
<strong>und</strong> Checklisten. Folgerichtig werden die<br />
schwerstwiegenden Fehler am Anfang<br />
des diagnostischen Algorithmus gemacht<br />
<strong>und</strong> nicht bei der Winkelmessung, die<br />
methodisch gesehen erst am Ende eines<br />
systematischen diagnostischen Algorithmus<br />
steht.<br />
Folgende Fehler sind in absteigender Priorität<br />
<strong>und</strong> Häufigkeit zu erwarten:<br />
■ Insuffiziente Lagerung <strong>und</strong> Abtasttechnik<br />
(zum Beispiel fehlende Lagerungsschale<br />
<strong>und</strong>/oder Schallkopfführung)<br />
■ keine oder unvollständige anatomische<br />
Identifizierung (→ Checkliste 1)<br />
■ fehlende Brauchbarkeitsprüfung <strong>und</strong><br />
Kippfehlercheck (→ Checkliste 2)<br />
■ Danach folgen mit großem Abstand:<br />
■ inadäquate Messtechnik mit nicht<br />
plausiblen Alpha- <strong>und</strong> Betawinkeln<br />
■ fehlende Plausibilitätsprüfung (inkonsistente<br />
Bef<strong>und</strong>e von Deskription<br />
<strong>und</strong> Messwerten)<br />
■ nicht phasengerechte therapeutische<br />
Konsequenzen.<br />
Bei näherer Betrachtung, warum zum<br />
Beispiel ein Hüftgelenk offen reponiert<br />
werden musste, stellte sich heraus, dass<br />
bei 13 Prozent der operierten Säuglingshüften<br />
die OP-Indikation auf einer primären<br />
Fehldiagnose beruhte. Beispielsweise<br />
wurde bei der U3 ein tatsächliches 2c-Gelenk<br />
fälschlich als Typ 1 fehleingeschätzt<br />
<strong>und</strong> erst einige Zeit später (= zu spät!) als<br />
definitiv dezentriert („luxiert“) wieder<br />
vorgestellt. Mit gutem Gr<strong>und</strong> bezeichnet<br />
Graf die Hüftsonografie als „finale“ Untersuchung:<br />
Ein primärer diagnostischer<br />
Fehler lässt sich später oft nicht wiedergutmachen,<br />
weil die Pathomorphologie<br />
unbemerkt fortschreiten konnte <strong>und</strong> das<br />
kurze Zeitfenster für eine restitutio ad integrum<br />
längst geschlossen ist.<br />
Gegenstrategien<br />
Unbedingt anzustreben ist die standardisierte<br />
Durchführung der Hüftsonografie:<br />
Diese beginnt mit der Lagerung <strong>und</strong> Abtasttechnik<br />
<strong>und</strong> endet mit einer adäquaten,<br />
phasengerechten therapeutischen<br />
Konsequenz sowie ausreichend langen<br />
Verlaufskontrollen biomechanisch behandelter<br />
Hüftgelenke.<br />
Die standardisierte Hüftsonografie erfordert<br />
ein systematisiertes Vorgehen<br />
nach Checklisten (im Sinne des Risikomanagements).<br />
Graf hat als Orientierungshilfe<br />
neben seinem ausführlichen<br />
„Kompendium“ [Graf 2010] einen gestrafften<br />
Ausbildungskatalog mit den<br />
methodischen Mindeststandards publiziert<br />
[R. Graf: Warum ein Ausbildungskatalog<br />
für die Hüftsonographie? Orthopädische<br />
Praxis 45/2;2009:67–73], der<br />
als Referenz für Ausrichter <strong>und</strong> Teilnehmer<br />
von Ausbildungskursen nach DE-<br />
GUM-Richtlinien dient oder zumindest<br />
dienen sollte.<br />
Anhand der Checkliste 1 arbeitet man<br />
systematisch die sonoanatomischen<br />
Landmarken ab:<br />
1 Knorpel-Knochen-Grenze<br />
2 Hüftkopf<br />
3 Umschlagfalte<br />
4 Gelenkkapsel<br />
5 Labrum<br />
6 Knorpel<br />
7 Knochen (5–7 = „Standardreihe“)<br />
8 Konkavität-Konvexität („Erker-Umschlagpunkt“)<br />
Mit der Abarbeitung der Checkliste 1<br />
werden der Erker-Umschlagpunkt festgelegt<br />
<strong>und</strong> definitiv dezentrierte von zentrierten<br />
Hüftgelenken abgegrenzt.<br />
Bei zentrierten Gelenken sind anschließend<br />
obligatorisch die Checkliste 2<br />
(„Brauchbarkeitsprüfung“ der Standardschnittebene)<br />
abzuarbeiten:<br />
1 Unterrand des Os ilium<br />
2 Schnitt<br />
3 Labrum<br />
Mit der Checkliste 2 werden (unbrauchbare)<br />
vordere <strong>und</strong> hintere Schnitte sowie<br />
gegebenenfalls Kippfehler identifiziert<br />
<strong>und</strong> eliminiert. Nach vollständiger <strong>und</strong><br />
korrekter Abarbeitung beider Checklisten<br />
sind die essenziellen methodischen<br />
Schritte abgewickelt <strong>und</strong> damit für die<br />
Hüftgelenke des Säuglings fatale diagnostische<br />
Fehler vermieden worden.<br />
Alle weiteren Schritte im diagnostischen<br />
Algorithmus bauen auf einer korrekten<br />
anatomischen Identifizierung (Checkliste<br />
1) <strong>und</strong> einer brauchbaren frontalen<br />
Standardschnittebene (Checkliste 2) auf:<br />
Es folgt eine beschreibende Bef<strong>und</strong>ung<br />
(Deskription) des vorläufigen Hüfttyps<br />
nach Graf (Typ 1–4) mithilfe einer definierten<br />
verbalen Terminologie von<br />
knöcherner Formgebung, knöchernem<br />
Erkerareal <strong>und</strong> knorpeligem Pfannendach.<br />
Anschließend wird der vorläufige<br />
deskriptive Bef<strong>und</strong> mittels standardisierter<br />
Messtechnik des „Knochenwinkels“<br />
Alpha <strong>und</strong> des „Knorpelwinkels“ Beta abgesichert<br />
bzw. verifiziert. Damit ist unter<br />
Einbeziehung des Lebensalters (Reifungskurve)<br />
<strong>und</strong> gegebenenfalls eines<br />
Stresstests eine Feintypisierung <strong>und</strong> also<br />
der definitive Hüfttyp festgelegt. Dieser<br />
sollte nochmals durch eine Rückkoppelung<br />
auf seine Konsistenz mit der vorherigen<br />
Deskription überprüft werden<br />
Ergebnistabelle einiger kassenärztlichen Vereinigungen 2007<br />
abrechnende Ärzte<br />
GOP 01722 + 33051<br />
KV Westfalen-Lippe<br />
KV Nordrhein<br />
KV Berlin<br />
KV Schleswig-<br />
Holstein<br />
KV<br />
Thüringen<br />
KV Saar-land<br />
KV Brandenburg<br />
Fachärzte gesamt (N=) 683 755 225 207 132 127 124 123<br />
KV Sachsenanhalt<br />
Bisherige Ergebnisse N % N % N % N % N % N % N % N %<br />
Anzahl durchgeführter<br />
Verfahren im Jahr 2007<br />
279 261 60 145 50 80 12 62<br />
nicht sachgerechte Qualität:<br />
Widerruf der Genhemigung<br />
122 43,7 10 3,8 7 11,7 9 6 0 0 2 2,5 0 0 1 1,6<br />
Tab. 1 Ergebnistabelle der Kassenärztlichen Vereinigungen 2007<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten |August 2012<br />
409
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
(Plausibilitätsprüfung). Dabei womöglich<br />
zutage tretende Widersprüche müssen<br />
aufgelöst werden. Der beschriebene<br />
schrittweise eingrenzende diagnostische<br />
Algorithmus entspricht dem Prinzip der<br />
Rasterfahndung in der Kriminologie.<br />
Das diagnostische Endprodukt dieser<br />
sonografischen Rasterfahndung ist nicht<br />
ein bestimmter Alpha-Winkel, sondern<br />
ein Hüfttyp: Dadurch werden inhärente<br />
methodische Schwächen (Intra-/Interobserver-Varianz)<br />
kompensiert; auch die<br />
therapeutische Konsequenz („sonografiegesteuerte“<br />
Therapie) ist nicht winkel-,<br />
sondern typenbezogen (Tab. 2).<br />
Auch wenn statistisch nur bei circa einem<br />
Prozent aller Neugeborenen mit einer<br />
schwerwiegenden Hüftreifungsstörung<br />
mit sonografischer Instabilität oder<br />
gar schon Dezentrierung zu rechnen<br />
ist, muss gerade diese „Negativauslese“<br />
schnellstmöglich korrekt diagnostiziert<br />
<strong>und</strong> ohne Zeitverzögerung einer adäquaten<br />
(phasengerechten) biomechanischen<br />
Therapie (Tab. 2) zugeführt werden.<br />
Alle Hüftgelenke, die eine biomechanische<br />
Behandlung gemäß Tabelle 2 erhalten<br />
haben <strong>und</strong> erfolgreich bis zum Typ 1<br />
ausbehandelt wurden, müssen bis zum<br />
Wachstumsende regelmäßig kontrolliert<br />
werden („Meilensteinröntgen“), um potenzielle<br />
sek<strong>und</strong>äre Verschlechterungen<br />
(sek<strong>und</strong>äre/endogene Dysplasien) herauszufiltern.<br />
Deren Häufigkeit liegt bei<br />
10 bis 30 Prozent der Therapiefälle.<br />
Analyse der Entscheidungspraxis der QS-<br />
Kommissionen der KVen<br />
Vor Einführung der „Prüfung der Auflage<br />
zur Aufrechterhaltung der fachlichen<br />
Befähigung von sonografischen Untersuchungen<br />
der Säuglingshüfte im B-Mode-<br />
Verfahren gemäß § 7a der Ultraschall-<br />
Vereinbarung“ zum 1. April 2005 haben<br />
die Mitglieder der QS-Kommission der<br />
KV Westfalen-Lippe (KVWL) in Anlehnung<br />
an die Vorgaben der KBV Kriterien<br />
zur Beurteilung der Bild- <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>dokumentation<br />
erarbeitet. Diese wurden in<br />
Form eines „Fehlerkatalogs“ tabellarisch<br />
den Qualitätsstufen I bis III (regelrecht,<br />
eingeschränkt, unzureichend) zugeordnet.<br />
Die ersten Ergebnisse zwischen April<br />
2006 <strong>und</strong> August 2007 waren desaströs:<br />
Nur 6,2 Prozent der Ärzte konnten eine<br />
Endpunkt der sonografischen Rasterfahndung: der Hüfttyp<br />
Pathomorphologische Phase Hüfttyp nach Graf biomechanisches Therapieprinzip<br />
Dezentrierung 4,3, D Reposition<br />
Instabilität 2c -instabil (stabile!) Retention<br />
Verknöcherungsverzögerung 2c -stabil, 2b, 2a-minus (funktionelle) Nachreifung<br />
Tab. 2 Endpunkt der sonografischen Rasterfahdung: der Hüfttyp<br />
sachgerechte Qualität nachweisen. 93,8<br />
Prozent wurden als nicht sachgerecht<br />
beurteilt. 85,7 Prozent hätten ihre Abrechnungsfähigkeit<br />
verloren.<br />
Alle Betroffenen waren aufgebracht, ließen<br />
ihrem Zorn freien Lauf <strong>und</strong> suchten<br />
die Fehler vornehmlich in der „Realitätsferne“<br />
<strong>und</strong> „Pedanterie“ der Kommissionsmitglieder.<br />
Die zahlenmäßig erfasste<br />
Fehleranalyse der KVWL zeigte neben<br />
Flüchtigkeits- <strong>und</strong> methodisch-technischen<br />
Fehlern insbesondere erheblich<br />
defizitäre Kenntnisse bei der anatomischen<br />
Identifizierung <strong>und</strong> der Brauchbarkeitsprüfung.<br />
Da viele systemische<br />
Fehler begangen wurden (die häufigsten:<br />
Abbildungsverhältnis nicht 1,7:1, Ausstelllinie<br />
falsch angelegt, Brauchbarkeitskriterien<br />
nicht erfüllt etc.) hat die KV<br />
Informationsveranstaltungen durchgeführt,<br />
die mit zusätzlich wohlwollender<br />
Bewertung der Messtechnik von Stufe<br />
III in Stufe II deutlich bessere Prüfergebnisse<br />
ergaben. Zumindest konnte der<br />
Abrechnungswiderruf auf 49 Prozent<br />
gesenkt werden. Gleichwohl ist die nicht<br />
sachgerechte Beurteilung mit zurzeit<br />
62 Prozent immer noch zu hoch. Eine<br />
hervorragende Untersuchungsmethode<br />
kann aber nur dann flächendeckend erfolgreich<br />
sein, wenn alle Anwender sie<br />
fehlerfrei praktizieren.<br />
Die Frage nach der Ursache dieser<br />
schlechten Prüfergebnisse lässt sich mit<br />
der Historie beantworten. Die Ultraschall-Richtlinien<br />
aus den Jahren 1982<br />
<strong>und</strong> 1987 sahen vor, dass die Kenntnisse<br />
in drei Kursen erworben werden mussten.<br />
Danach konnten Ärzte in einem Kolloquium<br />
bei der KV die Abrechnungsfähigkeit<br />
sonografischer Leistungen erwerben.<br />
Seit 1988 (Kinderärzte <strong>und</strong> Radiologen)<br />
bzw. 1993 (Orthopäden) werden<br />
die Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten sonografischer<br />
Untersuchungen im Rahmen der<br />
Weiterbildung gelehrt <strong>und</strong> im Zeugnis<br />
zur Facharztanerkennung vom weiterbildungsbefugten<br />
Chefarzt attestiert.<br />
In den Facharztprüfungen zeigen sich<br />
leider häufig erhebliche Diskrepanzen<br />
zwischen den Chefarztzeugnissen <strong>und</strong><br />
den tatsächlich vorhandenen Kenntnissen.<br />
Auch wird die Säuglingssonografie<br />
insbesondere bei jenen Kollegen, die den<br />
neuen Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
anstreben, in der Facharztprüfung<br />
nicht mehr geprüft. Nach der<br />
Niederlassung wird dann aus wirtschaftlichen<br />
Gründen munter geschallt – <strong>und</strong><br />
viele Kollegen geraten in die Fänge der<br />
ärztlichen Gutachterstellen oder fallen<br />
nach etwa zweijähriger Tätigkeit bei der<br />
Qualitätssicherung der KVen durch.<br />
Die neue QS-Vereinbarung hat neben<br />
einer Vielzahl weiterer Veränderungen<br />
auch einen Prüfalgorithmus mit sich<br />
gebracht, demzufolge bei bestimmten<br />
Bedingungen expressis verbis ein Fortbildungskurs<br />
(Refresherkurs) bindend vorgeschrieben<br />
ist. Da an vielen zur Weiterbildung<br />
befugten Kliniken keine strukturierte<br />
Ausbildung mehr erfolgt oder nicht<br />
erfolgen kann, sollten die Kenntnisse in<br />
den Facharztprüfungen auch nur dann<br />
abgefragt werden, wenn ein Zertifikat<br />
über eine strukturierte Weiterbildung<br />
vorgelegt wird. Nur diese Ärzte sollten<br />
auch geprüft werden.<br />
Die KV prüft zur Abrechnungsfähigkeit<br />
allerdings noch, ob die in der Vereinbarung<br />
vorgeschriebene Anzahl von 200<br />
Kindern (also 400 Hüftgelenken) nachgewiesen<br />
werden kann. Ein derartiges Konzept<br />
wird derzeit in der Ärztekammer<br />
Westfalen-Lippe beraten. Nicht jeder zur<br />
Facharztprüfung zugelassene Kollege –<br />
wenn er zum Beispiel in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
weiterarbeiten möchte – müsste<br />
dann die Sonografie der Säuglingshüfte<br />
nach Graf beherrschen, <strong>und</strong> der Chefarzt<br />
würde nicht genötigt, ein Gefälligkeitszeugnis<br />
auszustellen.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die Analyse der Regressfälle <strong>und</strong> der<br />
operativ zu behandelnden Hüftgelenke<br />
sowie die Ergebnisse der Qualitätskom-<br />
410<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
missionen der KVen bestätigen die Notwendigkeit<br />
der strukturierten Vermittlung<br />
von Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten in<br />
einem strukturierten Ausbildungssystem<br />
(Gr<strong>und</strong>-, Aufbau- <strong>und</strong> Ab¬schlusskurs)<br />
sowie die Sinnhaftigkeit einer regelmäßigen<br />
Rezertifizierung (Refresherkurse).<br />
Das Curriculum dieser Kurse wird durch<br />
den Ausbildungskatalog nach Graf (2009)<br />
strukturiert, der einen Mindeststandard<br />
darstellt. Sämtliche Details sind in der jeweils<br />
aktuellsten Auflage des Graf-Kompendiums<br />
nachlesbar.<br />
Die Kenntnis der Literatur kann allerdings<br />
die Teilnahme an einem strukturierten<br />
Kurssystem nicht ersetzen, sondern<br />
lediglich ergänzen. Gleichbedeutend<br />
ist in der Ultraschallvereinbarung<br />
vom 31. Oktober 2008 der Erwerb der<br />
fachlichen Befähigung durch computergestützte<br />
Fortbildung in Verbindung mit<br />
Ultraschallkursen festgeschrieben. Ebenso<br />
sollte die technische Ausstattung (Lagerungsschale<br />
plus Schallkopfführung)<br />
dem State of the Art 2012 entsprechen.<br />
Eine unstrukturierte „Ausbildung am<br />
Krankenbett“ durch nicht speziell in der<br />
Hüftsonografie ausgebildete Kursleiter<br />
systematisiert Fehler <strong>und</strong> zerstört letztlich<br />
Hüftgelenke von Säuglingen.<br />
Literatur bei den Verfassern<br />
PD Dr. Christian<br />
Tschauner,<br />
Departmentleiter <strong>und</strong> 1.<br />
Oberarzt der Abteilung<br />
für Orthopädie des LKH<br />
Stolzalpe. Kontakt:<br />
christian.tschauner@lkhstolzalpe.at<br />
QUELLE<br />
Der Beitrag erschien ursprünglich in „Orthopädie<br />
& Rheuma“, Springer 2012; 2: 43-47.<br />
Nachdruck mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung.<br />
Dr. Hans Dieter<br />
Matthiessen, Facharzt<br />
für Orthopädie,<br />
Rheumatologie,<br />
Kinderorthopädie,<br />
Chirotherapie,<br />
Sportmedizin,<br />
DEGUM-Seminarleiter,<br />
Dortm<strong>und</strong>. Kontakt:<br />
dieter@matthiessen.eu<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten |August 2012<br />
411
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
NIEDERGELASSENE VERTRAGSÄRZTE<br />
Korruptives Verhalten nicht strafbar<br />
Der Große Senat für Strafsachen des B<strong>und</strong>esgerichtshofes (BGH), der für die Beantwortung gr<strong>und</strong>sätzlicher<br />
Rechtsfragen zuständig ist, hat in seinem seit Monaten mit Spannung erwarteten Gr<strong>und</strong>satzbeschluss<br />
(Az.: GSSt 2/11) entschieden, dass niedergelassene <strong>und</strong> zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassene<br />
Ärzte, die von Pharmaunternehmen Geschenke oder andere Vorteile <strong>und</strong> Provisionen für die<br />
Verschreibung bestimmter Arzneimittel entgegennehmen, sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar<br />
machen.<br />
Der erst jetzt veröffentlichten Entscheidung<br />
vom 29. März 2012 lag die Frage<br />
zugr<strong>und</strong>e, ob niedergelassene, für die<br />
vertragsärztliche Versorgung zugelassene<br />
Ärzte bei der Wahrnehmung der<br />
ihnen gemäß § 73 Absatz 2 Sozialgesetzbuch<br />
V (SGB V) übertragenen Aufgaben,<br />
insbesondere bei der Verordnung von<br />
Arzneimitteln, als Amtsträger im Sinne<br />
des § 11 Absatz 1 Nr. 2 Strafgesetzbuch<br />
(StGB) <strong>und</strong>/oder als Beauftragte der gesetzlichen<br />
Krankenkassen im Sinne des<br />
§ 299 StGB handeln. Diese Eigenschaft ist<br />
Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach<br />
den sogenannten Korruptionstatbeständen<br />
des Strafgesetzbuches. In seinem am<br />
22. Juni 2012 veröffentlichten Beschluss<br />
stellt der BGH nunmehr klar, dass niedergelassene<br />
Ärzte weder als „Amtsträger“<br />
noch als „Beauftragte“ der gesetzlichen<br />
Krankenkassen anzusehen sind, so dass<br />
eine Strafbarkeit wegen Bestechlichkeit<br />
nach den derzeit geltenden Strafvorschriften<br />
ausscheidet.<br />
Dieser Entscheidung lag ein Fall zugr<strong>und</strong>e,<br />
in dem ein Arzneimittelhersteller<br />
niedergelassenen Ärzten Provisionen in<br />
Höhe von fünf Prozent des Herstellerabgabepreises<br />
dafür gezahlt hatte, dass sie<br />
ein bestimmtes Arzneimittel verschrieben.<br />
Das Landgericht Hamburg verurteilte<br />
den Arzt wegen Bestechlichkeit sowie<br />
die Pharmareferentin wegen Bestechung<br />
zu Geldstrafen. Gegen diese Entscheidung<br />
legte die Pharmareferentin Revision<br />
zum B<strong>und</strong>esgerichtshof ein.<br />
Freiberufliche Vertragsärzte sind keine<br />
Amtsträger<br />
Der BGH führte in seiner Entscheidung<br />
aus, dass zwar die Krankenkassen als<br />
Stellen der öffentlichen Verwaltung zu<br />
qualifizieren seien <strong>und</strong> das System der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung eine<br />
aus dem Sozialstaatsprinzip folgende<br />
Aufgabe sei. Dennoch seien Vertragsärzte<br />
nicht dazu bestellt, Aufgaben der öffentlichen<br />
Verwaltung wahrzunehmen.<br />
Der freiberuflich tätige Vertragsarzt sei<br />
weder Angestellter noch Funktionsträger<br />
einer öffentlichen Behörde <strong>und</strong> damit<br />
kein Amtsträger. Er werde aufgr<strong>und</strong> der<br />
individuellen, freien Auswahl des gesetzlich<br />
versicherten Patienten tätig. Sein<br />
Verhältnis zu dem Patienten werde – ungeachtet<br />
der mit der Zulassung verb<strong>und</strong>enen<br />
Verpflichtung zur Teilnahme an<br />
der vertragsärztlichen Versorgung – wesentlich<br />
von persönlichem Vertrauen <strong>und</strong><br />
einer Gestaltungsfreiheit gekennzeichnet,<br />
die der Bestimmung durch die gesetzlichen<br />
Krankenkassen entzogen sei.<br />
Die Einbindung des Vertragsarztes in das<br />
System der öffentlichen Daseinsfürsorge<br />
verleihe der vertragsärztlichen Tätigkeit<br />
daher nicht den Charakter hoheitlich gesteuerter<br />
Verwaltungsausübung.<br />
Auch sei der Vertragsarzt bei der Verordnung<br />
von Arzneimitteln nicht Beauftragter<br />
der gesetzlichen Krankenkasse.<br />
Zum einen bewegten sich Vertragsärzte<br />
<strong>und</strong> Krankenkassen bei der Versorgung<br />
gesetzlich versicherter Patienten auf Augenhöhe.<br />
Zum anderen träfen nicht die<br />
Krankenkassen, sondern die Patienten<br />
die Arztwahl, an welche die Krankenkassen<br />
geb<strong>und</strong>en sei. Von der Übernahme<br />
einer Aufgabe durch den Vertragsarzt für<br />
die Krankenkasse könne daher auch bei<br />
der Verordnung von Medikamenten keine<br />
Rede sein.<br />
Urteil stärkt die Freiberuflichkeit des<br />
Arztberufes<br />
Die Entscheidung des Großen Senats für<br />
Strafsachen beim BGH ist sehr zu begrüßen,<br />
da sie den ärztlichen Beruf als freien<br />
Beruf stärkt <strong>und</strong> das Arzt-Patienten-<br />
Verhältnis in den Vordergr<strong>und</strong> rückt.<br />
Der BGH betont in seinem Beschluss zu<br />
Recht, dass der freiberuflich tätige Vertragsarzt<br />
weder Angestellter noch Funktionsträger<br />
einer öffentlichen Behörde<br />
ist. Dennoch darf diese Entscheidung<br />
nicht insoweit missverstanden werden,<br />
dass unzulässige Zuwendungen an Ärzte<br />
nur an strafrechtlichen Vorschriften<br />
gemessen werden. Vielmehr sind solche<br />
Zahlungen an den geltenden Vorschriften<br />
des Berufsrechts, des Sozialrechts sowie<br />
des Wettbewerbs- <strong>und</strong> Heilmittelwerberechts<br />
zu messen, welche die Forderung<br />
oder Annahme unzulässiger Zuwendungen<br />
als unzulässig qualifizieren <strong>und</strong> auch<br />
entsprechend sanktionieren.<br />
So ist es nach § 31 der Musterberufsordnung<br />
(MBO) allen Ärzten untersagt, für<br />
die Verordnung oder den Bezug von Arznei-<br />
oder Hilfsmitteln oder Medizinprodukten<br />
ein Entgelt oder andere Vorteile<br />
zu fordern oder anzunehmen. Darüber<br />
hinaus enthält § 32 MBO das Verbot, Geschenke<br />
oder andere Vorteile zu fordern<br />
oder anzunehmen, wenn hierdurch der<br />
Eindruck erweckt wird, dass die Unabhängigkeit<br />
der ärztlichen Entscheidung<br />
beeinflusst wird. Diese Verbote sind Ausfluss<br />
der Verpflichtung aus § 30 MBO,<br />
dass Ärzte in allen vertraglichen <strong>und</strong><br />
sonstigen beruflichen Beziehungen zu<br />
Dritten ihre ärztliche Unabhängigkeit bei<br />
der Behandlung der Patienten zu wahren<br />
haben. Auch im SGB V finden sich<br />
entsprechende Regelungen. Nach § 128<br />
SGB V sind Zahlungen an Ärzte im Zusammenhang<br />
mit der Verordnung von<br />
Arznei-, Heil- <strong>und</strong> Hilfsmitteln untersagt.<br />
Diese Vorschrift wurde zuletzt im Zuge<br />
des Versorgungsstrukturgesetzes um einen<br />
weiteren Absatz ergänzt, in dem der<br />
412<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten |August 2012
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
Gesetzgeber ausdrücklich klarstellt, dass<br />
Vertragsärzte, die unzulässige Zuwendungen<br />
fordern oder annehmen oder<br />
Versicherte zur Inanspruchnahme einer<br />
privatärztlichen Versorgung anstelle der<br />
ihnen zustehenden Leistung der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung von sich aus<br />
drängen, gegen ihre vertragsärztlichen<br />
Pflichten verstoßen. Verstöße gegen<br />
diese Vorschriften können disziplinarrechtlich<br />
geahndet werden <strong>und</strong> bis zum<br />
Verlust der Zulassung <strong>und</strong> Approbation<br />
führen.<br />
Letztlich hat auch der BGH in seiner Entscheidung<br />
abschließend betont, dass er<br />
lediglich zu entscheiden gehabt habe,<br />
ob korruptives Verhalten von Vertragsärzten<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern von Pharmaunternehmen<br />
nach dem derzeit geltenden<br />
Strafrecht strafbar sei. Über die Frage,<br />
ob dieses Verhalten rechtspolitisch generell<br />
strafwürdig sei <strong>und</strong> es daher der<br />
Schaffung neuer strafrechtliche Regelungen<br />
bedürfe, müsse der Gesetzgeber<br />
befinden. Ob dieser neue Straftatbestände<br />
schaffen wird, die neben der berufsrechtlichen<br />
<strong>und</strong> vertragsarztrechtlichen<br />
auch eine strafrechtliche Ahndung dieses<br />
Verhaltens ermöglichen, bleibt abzuwarten.<br />
Die Gr<strong>und</strong>satzentscheidung des BGH<br />
betrifft schließlich nur die niedergelassenen,<br />
freiberuflich in eigener Praxis<br />
tätigen Ärzte. Angestellte <strong>und</strong> verbeamtete<br />
Ärzte in Kliniken <strong>und</strong> Krankenhäusern<br />
öffentlicher, kirchlicher oder privater<br />
Träger sowie angestellte Ärzte bei<br />
anderen niedergelassenen Ärzten oder<br />
bei MVZ unterlagen schon immer den<br />
Straftatbeständen der Bestechlichkeit<br />
<strong>und</strong> Bestechung im geschäftlichen Verkehr.<br />
Dr. Albrecht Wienke<br />
Anna Stenger, LL.M.<br />
Dr. Albrecht Wienke<br />
ist Fachanwalt für<br />
Medizinrecht in Köln.<br />
Kontakt: AWienke@<br />
Kanzlei-WBK.de<br />
Anna Stenger, LL.M.,<br />
ist Fachanwältin für<br />
Medizinrecht in Köln.<br />
GESETZESÄNDERUNG<br />
Honorarärzte ab 2013 legalisiert<br />
Seit Mai 2012 war bekannt, dass der Gesetzgeber eine Änderung des Krankenhausentgeltgesetzes plant<br />
<strong>und</strong> damit die stationäre Tätigkeit von Honorarärzten legalisieren will. Diese Absichten sind nun durch entsprechende<br />
positive Beschlüsse des B<strong>und</strong>estags <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>esrats umgesetzt worden.<br />
Zukünftig können voll- <strong>und</strong> teilstationäre<br />
Krankenhausleistungen auch durch<br />
nicht fest angestellte Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />
erbracht werden. Dabei hat das Krankenhaus<br />
sicherzustellen – so der Wortlaut<br />
der Neuregelung weiter –, dass die nicht<br />
im Krankenhaus fest angestellten Ärztinnen<br />
<strong>und</strong> Ärzte für ihre Tätigkeit im Krankenhaus<br />
die gleichen Anforderungen<br />
erfüllen, wie sie auch für fest im Krankenhaus<br />
angestellte Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />
gelten. Damit soll gewährleistet werden,<br />
dass Honorarärzte die fachlichen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> Nachweispflichten in dem<br />
Umfang erfüllen, wie sie auch für das<br />
ärztliche Krankenhauspersonal bestehen.<br />
Diese Sicherstellung erstreckt sich zum<br />
Beispiel auf die Facharztqualifikation<br />
für den jeweiligen Tätigkeitsbereich, das<br />
Vorliegen von Fortbildungszertifikaten<br />
der Ärztekammern, die Durchführung<br />
einer Einweisung gemäß Medizinprodukte-Betreiberverordnung,<br />
die stetige<br />
Teilnahme an Einrichtungen des Risikomanagements<br />
(beispielsweise CIRS),<br />
Kenntnisse der Standard- sowie der Notfallabläufe<br />
<strong>und</strong> Kenntnisse von internen<br />
Dienstanweisungen etc.<br />
Der Gesetzgeber weist im Übrigen in<br />
der Begründung zu den Neuregelungen<br />
darauf hin, dass die Durchführung <strong>und</strong><br />
Vergütung von allgemeinen Krankenhausleistungen<br />
nicht vom Status des<br />
ärztlichen Personals im Krankenhaus<br />
(Beamten- oder Angestelltenverhältnis<br />
oder sonstige Vertragsbeziehung) abhängen<br />
dürfe. Die gesetzlichen Vorgaben<br />
für Krankenhäuser, jederzeit verfügbares<br />
ärztliches Personal vorzuhalten, seien<br />
statusneutral; es sei daher nicht geboten,<br />
allgemeine Krankenhausleistungen<br />
nur durch fest angestellte Ärztinnen <strong>und</strong><br />
Ärzte erbringen zu lassen. Hinzu komme,<br />
dass die Versorgungsrealität, insbesondere<br />
in strukturell benachteiligten Räumen<br />
von Flächenländern, flexible Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit von Krankenhäusern<br />
mit niedergelassenen Ärzten<br />
erfordere, um eine ordnungsgemäße Patientenversorgung<br />
sicherzustellen.<br />
Die Neuregelungen beinhalten eine längst<br />
überfällige gesetzliche Klarstellung einer<br />
bislang rechtlich sehr strittigen Situation.<br />
Honorarärzte treten gleichzeitig aus einer<br />
rechtlichen Grauzone heraus <strong>und</strong> unterliegen<br />
in Bezug auf Kooperationen mit<br />
Krankenhäusern zukünftig nicht mehr<br />
den mancherorts vorschnell geäußerten<br />
Korruptionsvorwürfen. Die gesetzlichen<br />
Neuregelungen führen zu einem hohen<br />
Maß an Rechtssicherheit bei Kooperationen<br />
ambulanter <strong>und</strong> stationärer Leistungsbereiche.<br />
Die Neuregelungen treten<br />
am 1. Januar 2013 in Kraft.<br />
Dr. Albrecht Wienke<br />
Fachanwalt für Medizinrecht<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
413
Unterwegs<br />
Fotos: <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga/Bildschön; Jentsch<br />
Beim Auftakt in Berlin auf der Bühne: Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Generalsekretär der DGOOC (Mitte), zusammen mit Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, der<br />
Präsidentin der <strong>Deutsche</strong>n Rheuma-Liga, bei einem Pressegespräch.<br />
DEUTSCHE RHEUMA-LIGA<br />
Erfolgreicher Auftakt der Aktiv-Tour<br />
2012<br />
Im Juni startete die <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga die Aktiv-Tour 2012 am Potsdamer Platz in Berlin. Im Juni <strong>und</strong><br />
September wird der Rheuma-Truck auf seiner Deutschland-Tour in 29 Städten Halt machen <strong>und</strong> über Sport<br />
bei Rheuma informieren. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsminister Daniel Bahr eröffnete als Schirmherr der Kampagne<br />
„Aktiv gegen Rheumaschmerz“ die Aktiv-Tour 2012.<br />
„Runter vom Sofa“ ist die zentrale Botschaft<br />
der Kampagne der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Rheuma-Liga <strong>und</strong> ihrer Partner aus Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Rheumatologie: „ Wer an<br />
Rheuma erkrankt, sollte seine Bewegungen<br />
deshalb nicht einschränken, sondern<br />
der Erkrankung angepasst weiter Sport<br />
betreiben wie Schwimmen, Walking,<br />
Radfahren <strong>und</strong> anderes mehr“, unterstreicht<br />
Prof. Erika Gromnica-Ihle, Rheumatologin<br />
<strong>und</strong> Präsidentin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Rheuma-Liga. Auf ihrer Tour will<br />
die <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga über die verschiedenen<br />
Krankheitsbilder <strong>und</strong> Trainingsmöglichkeiten<br />
zur Schmerzbewältigung<br />
informieren. Allein in Deutschland<br />
leiden 20 Millionen Menschen an rheumatischen<br />
Erkrankungen.<br />
Aktivisten aus Thüringen, Berlin <strong>und</strong><br />
Brandenburg protestierten auf dem Potsdamer<br />
Platz gegen die fortschreitende<br />
Schließung von Therapiebädern, ohne die<br />
viele Bewegungsangebote der Rheuma-<br />
Ligen nicht mehr stattfinden können. In<br />
ganz Deutschland sind in den letzten Jahren<br />
Therapiebäder geschlossen worden.<br />
In Berlin standen vor zehn Jahren 70 Therapiebäder<br />
offen, heute sind es noch 48.<br />
Quelle: <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga<br />
MEHR INFOS<br />
www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de:<br />
Dort erfahren Sie alles über die Bewegungskampagne<br />
der Rheuma-Liga.<br />
Hochrangiger Schirmherr: B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsminister Daniel Bahr eröffnete die Aktiv-Tour.<br />
414<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Unterwegs<br />
Bild: DRL<br />
Der Aktiv-Truck der <strong>Deutsche</strong>n Rheuma-Liga macht<br />
in 29 Städten Halt <strong>und</strong> informiert die Menschen<br />
über die Möglichkeiten, trotz oder gerade wegen<br />
einer Rheuma-Erkrankung Sport zu treiben.<br />
STATEMENT DES DGOOC-GENERALSEKRETÄRS<br />
Neben dem BVOU <strong>und</strong> anderen Partnern engagiert sich Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC) für die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“.<br />
DGOOC-Generalsekretär Prof.<br />
Dr. Fritz Uwe Niethard erläutert die<br />
Gründe:<br />
„Es schmerzt; ich kann mich nicht mehr<br />
bewegen“ – das sind die Alltagsprobleme<br />
der orthopädischen <strong>und</strong> rheumatologischen<br />
Praxis. Die Kampagne „Aktiv gegen<br />
Rheumaschmerz“ stärkt die Vorbeugung<br />
vieler Schmerzzustände an Knochen, Gelenken<br />
<strong>und</strong> der Wirbelsäule. Aktivität ist<br />
angesagt; denn nur sie kann zum Wiederaufbau brach liegender Strukturen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
beitragen. Aktivität stärkt das Bewusstsein für den eigenen Körper, beseitigt funktionelle Defizite<br />
<strong>und</strong> hilft bei der Integration in den Beruf <strong>und</strong> die <strong>Gesellschaft</strong>. Wie die wissenschaftliche<br />
Literatur zeigt, beseitigt körperliche Aktivität auch Stoffwechselstörungen, baut Übergewicht<br />
ab <strong>und</strong> hilft sogar gegen Depressionen. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie unterstützt die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ nachhaltig.<br />
Orthopäden in Klinik <strong>und</strong> Praxis werden die Gelegenheit „beim Schopfe packen“ <strong>und</strong> die Betroffenen<br />
über ihre Möglichkeiten der Aktivierung aufklären. Die bebilderten Broschüren der<br />
Kampagne <strong>und</strong> die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Orthopädie <strong>und</strong> Physiotherapie<br />
bieten her -vorragende Voraussetzungen für eine Verwirklichung des Kampagnenziels.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
415
Namen<br />
Personalia<br />
Dr. Andreas Bonk ist seit dem 1. Juli Leitender<br />
Arzt der <strong>Unfallchirurgie</strong> der Abteilung<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
des Klinikums Starnberg. Er war zuvor als<br />
Oberarzt an der BG-Unfallklinik in Frankfurt<br />
tätig.<br />
Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Direktor<br />
der Chirurgischen Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />
am Klinikum der Universität München,<br />
ist der neue Präsident 2012/2013 der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie<br />
(DGCH). Er löst turnusgemäß Prof. Dr.<br />
Markus W. Büchler aus Heidelberg ab.<br />
PD Dr. Jens Dargel, Oberarzt der Klinik<br />
<strong>und</strong> Poliklinik für O <strong>und</strong> U an der Uniklinik<br />
Köln, hat im Fach Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
habilitiert. Das Thema seiner<br />
Habilitation: „Die ligamentäre Instabilität<br />
des Ellenbogens: Biomechanische Untersuchungen<br />
zur Wertigkeit aktueller Techniken<br />
der medialen <strong>und</strong> lateralen Kollateralbandrekonstruktion“.<br />
PD Dr. Christian Lüring, Leitender Oberarzt<br />
<strong>und</strong> Stellvertretender Klinikdirektor<br />
der Klinik für Orthopädie des Universitätsklinikums<br />
Aachen, ist von der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule<br />
(RWTH) Aachen der Titel außerplanmäßiger<br />
Professor verliehen worden.<br />
Univ.-Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer,<br />
Charité Universitätsmedizin Berlin <strong>und</strong><br />
Chefarzt der Medical Park Berlin Humboldtmühle,<br />
wurde in den Vorstand des<br />
<strong>Deutsche</strong>n Netzwerks für Versorgungsforschung<br />
(DNVF) gewählt.<br />
Univ.-Prof. Dr. Andrea Meurer wurde<br />
auf dem diesjährigen Kongress der Vereinigung<br />
der Süddeutschen Orthopäden<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgen (VSOU) in Baden-<br />
Baden zur Kongresspräsidentin für das<br />
Jahr 2014 gewählt. Erstmalig in der über<br />
60-jährigen Geschichte des Kongresses<br />
wird dieser von einer Frau ausgerichtet.<br />
Dr. Matthias Frank wurde von der Ernst-<br />
Moritz-Arndt-Universität Greifswald die<br />
venia legendi für das Fach Chirurgie <strong>und</strong><br />
das Recht zur Führung des Titels Privatdozent<br />
verliehen. Seine Habilitationsschrift<br />
trägt den Titel „Physikalische Größen zur<br />
Bewertung stumpfer <strong>und</strong> perforierender<br />
ballistischer Einwirkungen <strong>und</strong> daraus resultierender<br />
Verletzungsmuster".<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Chefarzt<br />
an der Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
am Städtischen Klinikum<br />
Solingen, ist der neue Generalsekretär<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie<br />
(DGCH). Er folgt damit Prof. Hartwig<br />
Bauer, der diese Position die vergangenen<br />
zehn Jahre ausfüllte.<br />
Prof. Dr. Norbert Haas, Direktor des<br />
Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie<br />
der Charité Universitätsmedizin Berlin,<br />
ist für seine langjährige Ehrenamtstätigkeit<br />
mit dem B<strong>und</strong>esverdienstkreuz<br />
1. Klasse ausgezeichnet worden. Er engagiert<br />
sich in vielen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
wissenschaftlichen Organisationen<br />
<strong>und</strong> unterstützt Universitäten in<br />
der ehemaligen Sowjetunion.<br />
Dr. Andreas Niemeier wurde am 1. Juni<br />
2012 an der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Orthopädie<br />
des Universitätsklinikums<br />
Hamburg-Eppendorf zum Professor für<br />
Allgemeine Orthopädie ernannt.<br />
416<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Namen<br />
Dr. Matthias Nossek leitet seit 2012<br />
die Klinik für Unfall- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />
am Petrus Krankenhaus<br />
in Wuppertal-Barmen.<br />
Wir gratulieren...<br />
Dr. Alexander Olk ist seit 1. März 2012<br />
neuer Chefarzt der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>und</strong> Orthopädie am Sana-Krankenhaus<br />
Benrath. Er löst damit PD Dr.<br />
Michael Roesgen ab, der sich nach 19<br />
Jahren in den wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedet hat.<br />
Bild: adimas/Fotolia<br />
Dr. Wolff Voltmer ist seit Mai Chefarzt<br />
der Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
am Radolfzeller Standort des Hegau-Bodensee-Hochrhein-Klinikums<br />
(HBH). Er war dort bisher als Oberarzt<br />
tätig.<br />
PD Dr. Oliver Weber ist als leitender<br />
Oberarzt aus der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> am Universitätsklinikum<br />
Bonn ausgeschieden<br />
<strong>und</strong> hat die Chefarztposition der Klinik<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> am Prosper Hospital<br />
Recklinghausen angetreten.<br />
… Herrn Prof. Dr. Karl Rossak, Karlsruhe, zum 85. Geburtstag.<br />
Er war von 1974 bis 1987 Vorsitzender des BVO, 1976 präsidierte<br />
er der 24. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher<br />
Orthopäden, 1989 war er Präsident der DGOT.<br />
… Herrn Prof. Dr. Jürgen Probst, Präsident der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> des Jahres 1982, zweimaliger<br />
Generalsekretär der DGU in den Jahren 1975 bis 1980 <strong>und</strong> 1989<br />
bis 1997, Ehrenmitglied der DGU seit 1992 <strong>und</strong> der DGOU seit<br />
2009, zum 85. Geburtstag.<br />
… Herrn Prof. Dr. Eugen H. Kuner, Präsident der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> des Jahres 1987, Ehrenmitglied<br />
der DGU seit 1994, zum 80. Geburtstag.<br />
… Herrn Prof. Dr. Peter Matter, Alt-Päsident der AO-Stiftung in<br />
Davos, Ehrenmitglied der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
seit 2000, zum 80. Geburtstag.<br />
ERRATUM<br />
In der OUMN 3/2012 vermeldeten wir, dass<br />
Prof. Dr. Georg Täger der neue Chefarzt<br />
der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie am Kliniken<br />
Kempten ist <strong>und</strong> zuvor dort als Leitender<br />
Oberarzt tätig war. Dies ist nicht korrekt: Bis<br />
zum 30. September 2011 war er als kommissarischer<br />
Direktor der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
am Uniklinikum Essen tätig. Dort<br />
hatte er zuvor den Ruf auf die W2-Professur<br />
für O <strong>und</strong> U, Schwerpunkt Sarkomchirurgie,<br />
angenommen.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Wir möchten Ihnen auf diesem Weg dafür danken, dass Sie<br />
unsere <strong>Gesellschaft</strong>en mit Ihrem Einsatz <strong>und</strong> Ihren Ideen mitgestaltet<br />
<strong>und</strong> vorangebracht haben. Ihnen alles erdenklich Gute zu<br />
Ihrem Jubiläum!<br />
Die Vorstände von BVOU, DGOOC, DGOU <strong>und</strong> DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
417
Namen<br />
Nachruf für Prof. Dr. Heinrich Roesler<br />
Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. rer.<br />
nat. Heinrich Roesler, der am 7. April 2012<br />
im Alter von 82 Jahren verstorben ist.<br />
Professor Roesler kann als einer der Pioniere<br />
gelten, die als Naturwissenschaftler<br />
eine Brücke geschlagen haben zwischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschern <strong>und</strong> klinisch tätigen<br />
Orthopäden. Als Diplomphysiker war<br />
er seit 1964 an der Stiftung Orthopädische<br />
Universitätsklinik Heidelberg tätig.<br />
1971 habilitierte<br />
er bemerkenswerter<br />
Weise für<br />
das Fach „Bionik“<br />
(Biomechanik),<br />
ein Begriff, der<br />
erst in jüngster<br />
Zeit auf dem Gebiet<br />
der anwendungsorientierten<br />
orthopädietechnischen Forschung<br />
national <strong>und</strong> international besondere<br />
Aufmerksamkeit genießt. Der Titel seiner<br />
Antrittsvorlesung lautete „Über die<br />
Bedeutung statischer Messungen <strong>und</strong> Berechnungen<br />
am Hüftgelenk“. 1978 erhielt<br />
er in Würdigung seiner wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten eine außerplanmäßige<br />
Professur der Universität Heidelberg. In<br />
seiner langjährigen, äußerst kreativen<br />
Wirkungszeit hat er auf dem Gebiet der<br />
prothetischen Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />
Erprobung bioelektronisch gesteuerter<br />
Prothesensysteme sowie auf den Gebieten<br />
der Biomechanik der Wirbelsäule<br />
<strong>und</strong> des Hüftgelenkes hervorragende<br />
Arbeiten geleistet, die in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
<strong>und</strong> darüber hinaus internationale<br />
Anerkennung gef<strong>und</strong>en haben. Für die<br />
wissenschaftlichen Mitarbeiter der Heidelberger<br />
Klinik war Professor Roesler<br />
ein unentbehrlicher Ratgeber, sowohl bei<br />
der Planung als auch bei der Durchführung<br />
zahlreicher Forschungsprojekte.<br />
Ich persönlich hatte auch das Privileg,<br />
von seiner liebenswürdigen Hilfsbereitschaft,<br />
seinem beeindruckenden Kenntnisreichtum<br />
<strong>und</strong> seinem scharfen, wissenschaftlich<br />
geschulten Verstand zu<br />
profitieren. Er war mir, wie vielen anderen<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, ein großes<br />
Vorbild, auf dessen selbstlose Hilfe wir<br />
Heinrich Roesler hat an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg<br />
<strong>und</strong> insbesondere im nationalen Rahmen auf dem Gebiet der<br />
orthopädietechnischen Forschung <strong>und</strong> der Verbindung zwischen Physik<br />
<strong>und</strong> Medizin Großes geleistet. Auf seinen Ergebnissen fußen noch heute<br />
zahlreiche Entwicklungen, von denen unsere Patienten profitieren.<br />
immer bauen konnten. Seine konstruktive,<br />
nie verletzende Kritik hat uns immer<br />
auf den richtigen Weg geführt <strong>und</strong> war<br />
stets gewürzt mit einer Prise des für ihn<br />
charakteristischen trockenen Humors.<br />
Heinrich Roesler hat an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik Heidelberg <strong>und</strong><br />
insbesondere im nationalen Rahmen auf<br />
dem Gebiet der orthopädietechnischen<br />
Forschung <strong>und</strong> der Verbindung zwischen<br />
Physik <strong>und</strong> Medizin Großes geleistet. Auf<br />
seinen Ergebnissen<br />
fußen noch<br />
heute zahlreiche<br />
Entwicklungen,<br />
von denen unsere<br />
Patienten<br />
profitieren. Wir<br />
werden seinem<br />
Wirken <strong>und</strong> seiner<br />
Person ein<br />
ehrendes Andenken bewahren. Wir sind<br />
traurig, dass er nicht mehr bei uns ist,<br />
aber dankbar, dass wir ihn kennenlernen<br />
<strong>und</strong> mit ihm zusammen arbeiten durften.<br />
Prof. Dr. Volker Ewerbeck<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
Heidelberg<br />
418<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Namen<br />
Nachruf für Prof. Dr. Wolfgang Krause<br />
Prof. Dr. Wolfgang Krause<br />
in die Orthopädische Klinik Kassel, wo<br />
er unter Prof. Heinrich Breitenfelder<br />
1962 als Assistenzarzt begann, 1966 die<br />
Oberarztfunktion übernahm, 1967 die<br />
Facharztanerkennung erhielt <strong>und</strong> 1969<br />
als Landesobermedizinalrat 1. Oberarzt<br />
wurde.<br />
für Orthopädie krönte er 1987 mit der<br />
Fortbildungstagung des Berufsverbandes<br />
in Baunatal <strong>und</strong> mit der wissenschaftlichen<br />
Leitung für den BVO beim Gesamtdeutschen<br />
Orthopädenkongress in Wiesbaden<br />
1994.<br />
Wolfgang Krause war seit Juli 1994 im<br />
offiziellen Ruhestand – diesen Ruhestand<br />
gab in seinem realen Leben jedoch<br />
nie. Von 1994 bis 1998 war er Leitender<br />
Orthopäde in der Rehaklinik Parkhöhe<br />
Bad Wildungen, bis zum letzten<br />
Jahrzehnt wissenschaftlicher Beirat der<br />
Bauerfeind - AG. Seine ärztlichen Sprechst<strong>und</strong>en<br />
hielt der bis in die letzten Lebenstage<br />
geistig rege Krause zeitlebens<br />
Am 26. Mai 2012 verstarb der ehemalige<br />
Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik<br />
Kassel, Prof. Dr. Wolfgang Krause.<br />
Kurz nach seinem 80. Geburtstag verstarb<br />
für uns alle unerwartet unser<br />
Fre<strong>und</strong> Wolfgang Krause am 26. Mai<br />
2012 auf seinem Landgut in Hofbieber/<br />
Rhön.<br />
Der für seinen aufrechten Gang <strong>und</strong> klaren<br />
Stellungnahmen ohne Rücksicht auf<br />
etwaige eigene persönliche Nachteile<br />
bekannte Orthopäde wurde am 19. März<br />
1932 im Schlosswalden/Oberschlesien<br />
geboren.<br />
Nach Staatsexamen 1958, Approbation<br />
1961 <strong>und</strong> Promotion 1962 mit Summa<br />
cum laude führte ihn sein Berufsweg<br />
Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger Mensch mit zahlreichen<br />
Ideen <strong>und</strong> Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt bei den<br />
Olympischen Sommerspielen in München im Einsatz. 1988 gründete<br />
er mit anderen Kollegen das Forum „Ges<strong>und</strong>er Rücken“.<br />
Breitenfelder wusste, dass Krause nicht<br />
nur ein umsichtiger Operateur mit Spezialkenntnissen<br />
auf dem Gebiet der Wirbelsäulenpathologie<br />
<strong>und</strong> -chirurgie war,<br />
sondern schätzte insbesondere seine<br />
hervorragenden organisatorischen <strong>und</strong><br />
didaktischen Fähigkeiten. Er sorgte für<br />
ein ausgezeichnetes Betriebsklima mit<br />
Ärzten <strong>und</strong> Pflegekräften. 1971 übernahm<br />
Wolfgang Krause in der Orthopädischen<br />
Klinik Kassel die Chefarztposition,<br />
die er bis 1994 ausfüllte.<br />
Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger<br />
Mensch mit zahlreichen Ideen<br />
<strong>und</strong> Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt<br />
bei den Olympischen Sommerspielen<br />
in München im Einsatz. 1988 gründete<br />
er mit anderen Kollegen das Forum<br />
„Ges<strong>und</strong>er Rücken“. Seine langjährige Tätigkeit<br />
im Vorstand des Berufsverbandes<br />
durch. Seine reichhaltige medizinische<br />
Erfahrung, seine Gewissenhaftigkeit, sein<br />
Menschenverstand <strong>und</strong> seine besondere<br />
Gabe, Patienten zu führen, halfen unzähligen<br />
von ihnen.<br />
Mit Wolfgang Krause verliert seine Familie<br />
<strong>und</strong> die deutsche Orthopädie einen<br />
großartigen Menschen.<br />
PD Dr. Martin Engelhardt /<br />
Dr. Georg Holfelder<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
419
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Aus unseren Verbänden<br />
Berichte <strong>und</strong> Angebote<br />
Berufsverband<br />
der Fachärzte für<br />
Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
<strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie e. V.<br />
<strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Liebe Mitglieder!<br />
Auf den nachfolgenden Seiten berichten die<br />
Fachgesellschaften <strong>und</strong> der Berufsverband aus ihren<br />
Gremien <strong>und</strong> Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie,<br />
welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet<br />
wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen<br />
Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben.<br />
Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet.<br />
Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben,<br />
zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns<br />
zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich<br />
an den passenden Ansprechpartner weiterleiten<br />
<strong>und</strong> Frage <strong>und</strong> Antwort in der nachfolgenden<br />
Ausgabe der „OU Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten“<br />
veröffentlichen.<br />
Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen<br />
wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die<br />
Geschäftsstelle<br />
des Berufsverbandes: bvou@bvou.net<br />
der DGOOC: info@dgooc.de<br />
der DGOU: office@dgou.de<br />
der DGU: office@dgu-online.de<br />
420<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Foto: Privat<br />
BVOU<br />
Orthofit 2011: Kollege Ernst-Thomas Kuhlmann war einer von zahlreichen Orthopäden, die im vergangenen Jahr Schulklassen<br />
besuchten.<br />
Aktion Orthofit<br />
„Zeigt her Eure Füße“<br />
Dr. Andreas Gassen<br />
In diesem Jahr gibt es statt<br />
eines einzelnen Aktionstages<br />
eine ganze Aktionswoche für<br />
Erstklässler vom 3. bis 7.<br />
Dezember 2012.<br />
Der BVOU möchte wie in den vergangenen<br />
Jahren auch in 2012 an die so erfolgreichen<br />
Aktionstage Orthofit „Zeigt her<br />
Eure Füße“ anknüpfen. Wir haben auf<br />
Verbesserungsvorschläge reagiert. Deshalb<br />
werden wir anstatt eines Aktionstages<br />
eine ganze Aktionswoche durchführen,<br />
so dass eine individuelle Planung für<br />
die Teilnehmer möglich wird.<br />
Zusätzlich besteht dieses Jahr die Möglichkeit,<br />
regionale Schirmherren einzubinden.<br />
Wir hoffen auch, dass sich hierdurch<br />
die Medienwirksamkeit erhöht.<br />
Für dieses Schuljahr planen wir eine b<strong>und</strong>esweite<br />
Aktionswoche, <strong>und</strong> zwar vom<br />
3. bis 7. Dezember 2012, für unsere Erstklässler.<br />
Es wird erneut ein Konzept zum<br />
Thema „Kinderfüße“ <strong>und</strong> Unterlagen für<br />
Schüler, Eltern <strong>und</strong> Lehrer geben. Mitglieder,<br />
die sich vor Ort an dieser Aktion<br />
beteiligen möchten, bitten wir um zeitnahe<br />
Rückantwort direkt an die E-Mail<br />
info@aktion-orthofit.de.<br />
Über weitere Einzelheiten werden wir<br />
Sie gern auf dem Laufenden halten <strong>und</strong><br />
aktuell informieren. Herzlichen Dank für<br />
Ihr Engagement!<br />
Dr. Andreas Gassen<br />
Vizepräsident des BVOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
421
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Wählen Sie mit!<br />
Helmut Mälzer<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
sind Sie in der Weiterbildung oder Oberarzt?<br />
Dann ist Ihre Mitwirkung gefragt<br />
bei der Wahl: Nach § 10 Absatz 1 unserer<br />
Satzung fehlen im Gesamtvorstand des<br />
BVOU noch ein Vertreter der Oberärzte<br />
<strong>und</strong> ein Vertreter der Weiterbildungsassistenten.<br />
Deshalb werden Sie alsbald<br />
eine Aufforderung zur Kandidatur <strong>und</strong><br />
später eine Aufforderung zur Wahl Ihres<br />
Vertreters bekommen. Diesen wollen wir<br />
dann zu unseren regelmäßigen Sitzungen<br />
im Gesamtvorstand einladen <strong>und</strong> begrüßen<br />
<strong>und</strong> ihn auch als Verantwortlichen<br />
des BVOU für die Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) bzw. mit<br />
dem Jungen Forum der DGOU benennen.<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichen kollegialen Grüßen<br />
Helmut Mälzer<br />
Präsident des BVOU<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Änderung Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie<br />
des G-BA<br />
Für Ihre Arbeit in der Praxis gibt es eine<br />
wichtige Neuerung, die im Gemeinsamen<br />
B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA) beschlossen<br />
wurde <strong>und</strong> zu Rückfragen geführt hatte.<br />
Dies betrifft die attestierte Arbeitsunfähigkeit<br />
(AU) von Empfängern von Arbeitslosengeld<br />
(ALG) II, auch als Hartz-IV-<br />
Empfänger bekannt. Neu darin ist, dass<br />
wir entgegen der bisherigen Praxis ein<br />
anderes Kriterium nutzen müssen.<br />
Erwerbsfähige ALG II-Empfänger sind<br />
dann arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt<br />
nicht mindestens drei St<strong>und</strong>en<br />
täglich arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme<br />
teilnehmen können.<br />
Bitte beachten Sie: „nicht mindestens<br />
drei St<strong>und</strong>en täglich”. Das dürfte<br />
auf die wenigsten der ALG II-Empfänger<br />
zutreffen. Damit ist nach Jahren der Unsicherheit<br />
endlich Klarheit geschaffen, die<br />
nach meiner jetzigen Erfahrung die Arbeit<br />
in meiner Praxis vereinfacht.<br />
Den Beschlusstext des G-BA finden Sie<br />
zusammen mit den Gründen für die Entscheidung<br />
<strong>und</strong> weiterführenden Informationen<br />
auf der g-BA-Homepage unter:<br />
www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1517/<br />
Diesen können Sie in<br />
Ihrer Praxis auslegen, um Ihre Patienten<br />
darüber zu informieren bzw. um die Diskussion<br />
mit ihnen zu erleichtern.<br />
Nachgefragt bei der KBV: Verordnung<br />
von Heilmitteln<br />
Frage: Folgt man der Logik bei Röntgenleistungen,<br />
untergliedert sich die Wirbelsäule<br />
in der Tat auf die 3 Abschnitte HWS,<br />
BWS <strong>und</strong> LWS, also auf drei Organe, während<br />
andererseits der Wirbelsäulenkomplex<br />
im EBM-Kapitel 18 die 3 Abschnitte<br />
zusammenfasst auf eine.<br />
Antwort: Die Heilmittel-Richtlinie unterscheidet<br />
Wirbelsäulenerkrankungen<br />
nicht in HWS, BWS <strong>und</strong> LWS, so dass die<br />
zweite Verordnung im hier dargestellten<br />
Fall eine Folgeverordnung darstellt, da<br />
kein Diagnosewechsel stattgef<strong>und</strong>en hat<br />
NEUE ALG-II-RICHTLINIE<br />
Vorbehaltlich der Genehmigung durch das<br />
B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium soll künftig<br />
gelten<br />
1. In § 2 Definition <strong>und</strong> Bewertungsmaßstäbe<br />
wird der Absatz 3 Satz 1 wie folgt neu gefasst:<br />
„Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig,<br />
wenn sie krankheitsbedingt nicht<br />
mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem<br />
zeitlichen Umfang zu verrichten, für<br />
den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur<br />
Verfügung gestellt haben."<br />
2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt:<br />
„Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die<br />
Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts<br />
nach dem SGB II (Gr<strong>und</strong>sicherung für<br />
Arbeitsuchende – „Hartz IV“) beantragt haben<br />
oder beziehen, sind arbeitsunfähig,<br />
wenn sie krankheitsbedingt nicht in der Lage<br />
sind, mindestens drei St<strong>und</strong>en täglich zu arbeiten<br />
oder an einer Eingliederungsmaßnahme<br />
teilzunehmen."<br />
422<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Stefanie Weber <strong>und</strong> Luisa Peter studieren Medizin an der Universität Göttingen <strong>und</strong> engagieren sich für<br />
die Nachwuchsförderung in O <strong>und</strong> U.<br />
BVOU Youngsters - mit Erfolg<br />
Stefanie Weber, Luisa Peter<br />
Immer weniger spezialisierte Fachärzte<br />
stehen aufgr<strong>und</strong> der demografischen<br />
Entwicklung einer stetig größer werdenden<br />
Patientenpopulation gegenüber. Mit<br />
einer verbesserten Nachwuchsförderung<br />
<strong>und</strong> familienfre<strong>und</strong>licheren Arbeitsbedingungen<br />
wollen wir – die „BVOU<br />
Youngsters“ – diesem Trend entgegenwirken.<br />
Zusammenarbeit mit Jungem Forum<br />
Seit Mai 2012 engagieren wir – Luisa<br />
Peter <strong>und</strong> Stefanie Weber, Studentinnen<br />
an der Universität Göttingen – uns für<br />
die Förderung des Nachwuchses in der<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>. Eine Zusammenarbeit<br />
mit dem Jungen Forum<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> ist Programm.<br />
Nun sind erste Erfolge zu verzeichnen.<br />
Wir haben es zusammen mit der Universitätsmedizin<br />
Göttingen geschafft,<br />
die Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> als<br />
Wahlfach in die Vorklinik zu integrieren,<br />
so dass Studentinnen <strong>und</strong> Studenten der<br />
Vorklinik ab Oktober 2012 die Möglichkeit<br />
haben, bereits in dem so theoretisch<br />
belasteten Studienabschnitt einen Einblick<br />
in die Fachrichtung zu erhalten. Das<br />
Wahlfach ist ein Pflichtmodul während<br />
der ersten zwei Jahre des Studiums der<br />
Humanmedizin <strong>und</strong> wird als benoteter<br />
Leistungsnachweis für das Physikum benötigt.<br />
Auch wir durften schon die Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile des vorklinischen Wahlfachangebotes<br />
kennenlernen <strong>und</strong> mussten<br />
feststellen, dass die Auswahl an spezialisierten<br />
Fachrichtungen auf die höheren<br />
Semester beschränkt ist <strong>und</strong> Voraussetzungen<br />
gefordert sind, die Vorkliniker<br />
nicht erfüllen können, da beispielsweise<br />
klinische Leistungsnachweise fehlen.<br />
Wahlfach O <strong>und</strong> U<br />
In Verbindung mit dem Projekt „BVOU<br />
Youngsters“ war eine der ersten Ideen<br />
die möglichst schnelle Einführung eines<br />
orthopädischen <strong>und</strong> unfallchirurgischen<br />
Wahlfaches, um frühzeitig junge Interessenten<br />
für das Fach O <strong>und</strong> U zu begeistern.<br />
Uns war es ein persönliches Anliegen,<br />
vor allem praktische Gr<strong>und</strong>lagen<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten zu vermitteln, um eine<br />
Abwechslung zum Lernalltag der Vorklinik<br />
zu schaffen <strong>und</strong> die Teilnehmer mit<br />
viel Spaß <strong>und</strong> Motivation durch das Modul<br />
zu führen.<br />
Strukturiert ist das Wahlfach in einen<br />
theoretischen <strong>und</strong> praktischen Blockkurs,<br />
die jeweils an zwei aufeinander<br />
folgenden Tagen in der Universitätsklinik<br />
stattfinden. Im Theorieteil werden<br />
an Hand von klinischen Fallbeispielen<br />
in Form von Rollenspielen <strong>und</strong> Patientenvorstellungen<br />
Anamnese, Untersuchungs-<br />
<strong>und</strong> Operationsmethoden, Therapien<br />
sowie Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation<br />
aufgezeigt. Im Anschluss besteht im<br />
Praxisblock die Möglichkeit, einen der<br />
leitenden Ärzte im Klinikalltag zu begleiten,<br />
um die erlernten theoretischen Fähigkeiten<br />
auch im direkten Umgang mit<br />
Patienten anwenden zu können.<br />
Die realistische Umsetzung unseres Gedankenexperimentes<br />
gelang doch schneller<br />
als erwartet <strong>und</strong> hat im Fachpersonal<br />
der O <strong>und</strong> U an der Uni Göttingen bereits<br />
sehr positive Resonanz erfahren dürfen.<br />
Unser nächstes Ziel ist die Umsetzung<br />
<strong>und</strong> Eingliederung des Projekts in Zusammenarbeit<br />
mit anderen medizinischen<br />
Fakultäten in Deutschland, um somit<br />
eine Gr<strong>und</strong>lage für die gezielte Nachwuchsförderung<br />
zu schaffen.<br />
Wir hoffen auch in Zukunft, dass unsere<br />
Vorschläge <strong>und</strong> Ideen dort genauso erfolgreich<br />
anlaufen, <strong>und</strong> freuen uns diesbezüglich<br />
über eine enge Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen als Mitglieder des BVOU<br />
<strong>und</strong> der DGOU.<br />
ANMERKUNG<br />
Die Initiative des BVOU ist der Beginn für ein<br />
künftig gemeinsames Projekt mit der DGOU,<br />
welche sich noch im internen Abstimmungsprozess<br />
befindet.<br />
Helmut Mälzer, Präsident BVOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
423
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Heilmittel: Richtig verordnen!<br />
Reinhard Deinfelder, Donzdorf, Landesvorsitzender Württemberg<br />
Sehr geehrte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
die meisten Reaktionen auf meinen Brief<br />
waren unterstützend, was mir zeigt, dass<br />
mein Standpunkt nicht völlig verkehrt<br />
ist. Gew<strong>und</strong>ert habe ich mich nur, dass<br />
vergleichsweise wenige Kollegen sich<br />
negativ zu meinen Gedanken äußerten.<br />
Dies ist eventuell auch ein Ausdruck, dass<br />
die schweigende Mehrheit ähnlich denkt.<br />
Doch nun zur Kritik:<br />
Mein Brief ist keine Aufforderung, im<br />
Hamsterrad tätig zu werden <strong>und</strong> Leistungen<br />
zu erbringen, die nicht honoriert<br />
werden. Nur wenn ich als Orthopäde/<br />
Unfallchirurg Leistungen (ob Medikamente<br />
oder Heil- <strong>und</strong> Hilfsmittel oder<br />
von mir selbst erbrachte Leistungen) indiziere,<br />
dann muss <strong>und</strong> soll ich auch den<br />
Mut haben, diese zu rezeptieren. Halte<br />
ich diese nicht für notwendig, dann bitte<br />
nicht. Mir ist aus den Prüfgremien kein<br />
Fall bekannt, dass ungerechtfertigte Regresse<br />
nicht zurückgenommen wurden.<br />
Nur: Die Voraussetzung dafür ist, dass die<br />
Therapie nachvollziehbar ist, den Regeln<br />
der ärztlichen Kunst entspricht <strong>und</strong> dies<br />
ausreichend dokumentiert wurde. Diese<br />
Prozedur des Nachweises steigert zwar<br />
jährlich unser Adrenalin, <strong>und</strong> Aufgabe<br />
für die Zukunft wird auch sein, diesen<br />
Adrenalin-Kick zu verhindern, aber solange<br />
viele Kollegen sich der Notwendigkeit,<br />
Therapien selbst zu indizieren <strong>und</strong><br />
zu rezeptieren, entziehen, werden wir<br />
damit leben müssen <strong>und</strong> für unsere Therapiefreiheit<br />
kämpfen müssen.<br />
Hier geht es nur darum, dass wir nicht<br />
alle Möglichkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse aus<br />
der Hand geben sollen <strong>und</strong> damit unser<br />
Fach ersetzlich <strong>und</strong> ersetzbar machen.<br />
Diese Selbstbeschneidung <strong>und</strong> der vorauseilende<br />
Gehorsam, uns selbst immer<br />
noch mehr zu beschneiden, hat ja gerade<br />
zu dieser unserer jetzigen Situation geführt,<br />
dass wir unsere Leistungen nicht<br />
mehr darstellen können. Wir müssen<br />
wieder lernen, dass unsere Therapien<br />
auch von den Prüfgremien positiv anerkannt<br />
werden, wenn wir sie selbst durchführen<br />
<strong>und</strong> nicht nur empfehlen. Dann<br />
werden wir uns auch wieder einen größeren<br />
Spielraum für unsere Therapien<br />
<strong>und</strong> Verordnungen erarbeiten.<br />
KOMMENTARE VON BVOU-MITGLIEDERN<br />
Andreas Pfeifer, Kaiserslautern: „Dieser Ansicht kann ich nur zustimmen, meine Erfahrung<br />
aus der Klinik bestätigt dies. Zunehmend werden Patienten ohne vorherige konservative Therapie<br />
zugleich zur Operationen zum Beispiel an der Schulter (bei Impingement) zugewiesen.<br />
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass auch die zuweisenden Hausärzten die konservative<br />
Therapie nicht vollständig durchführen <strong>und</strong> seltener den Patienten dem niedergelassenen<br />
Orthopäden zuweisen.“<br />
Dr. Christoph Pilhofer, Regensburg: „Sehr geehrter Herr Mälzer, ich bedanke mich für die<br />
Weiterleitung des Schreibens des Kollegen Deinfelder <strong>und</strong> möchte aus tiefstem Herzen dessen<br />
Inhalten zustimmen. Auch wenn ich mit meinen erst acht Jahren in der Niederlassung<br />
noch zu den Jüngeren gehöre, so spricht er mir aus der Seele. Leider haben sich die deutschen<br />
Ärzte <strong>und</strong> hier sicherlich gerade die Orthopäden viel zu sehr ins Bockshorn jagen lassen mit<br />
all den bürokratischen Irrungen <strong>und</strong> Wirrungen der letzten Jahre! Regressandrohungen, Budgetierung,<br />
Regelleistungsvolumina etc. sind nichts anderes als monetäre Geringschätzung<br />
unserer täglichen Arbeit. Und wir machen munter dabei mit, die Spirale der nicht (mehr) gegebenen<br />
Verordnungsfähigkeit täglich ein wenig weiter nach unten zu schrauben, bis eines<br />
Tages der Patient seine Therapie nur mehr mittels 10er-Karte beim Heil-(welch Hohn!)-Mittelerbringer<br />
auf eigene Kosten beziehen darf. Oder wir degradieren uns zum justiziablen Berechtigungsscheinerbringer<br />
für Leistungen Dritter (wobei uns da die Physiotherapeuten als sektorale<br />
Heilpraktiker auch ablösen werden <strong>und</strong> auch können!). Ich hoffe sehr, dass viele Kollegen<br />
den geforderten Mut aufbringen, wieder mehr Therapeut, Heiler oder was auch immer zu sein<br />
<strong>und</strong> nicht immer weiter zum Dienstleistungserbringer zu degenerieren! Mit kollegialen Grüßen<br />
<strong>und</strong> einem Hochruf auf Kollegen Deinfelder!“<br />
Silke Körber-Behkalam, Berlin: „Ich höre ebenfalls häufig von Kollegen, dass sie nur eine Serie<br />
Krankengymnastik etc. verordnen. Ich habe bisher zwei Regresse überstanden <strong>und</strong> sämtliche<br />
Patienten, die in meiner Kartei Rheuma-Symbol, Ca-Symbol, Parkinson, MS, u. a. haben,<br />
bekommen – wenn erforderlich – auch Behandlungen außerhalb der Regel. Bei allen anderen<br />
konnte ich meist den Regelfall ausschöpfen, ohne das Budget zu überlasten! Die Regresse haben<br />
Arbeit gemacht, sich aber gelohnt für die Patienten. Ansonsten war mein Honorar noch<br />
nie so niedrig wie zur Zeit bei durchschnittlich 1.100 Patienten in 19 Jahren. Ich verliere die<br />
Lust, aber das ist vielleicht Programm!!!???? MfG“<br />
Nun noch ein Wort zu IGeL:<br />
Auch ich wende IGeL-Leistungen an, <strong>und</strong><br />
mir ist bewusst, dass ohne diese Leistungen<br />
einzelne Praxen nicht überleben können.<br />
Nur: Wir müssen glaubwürdig bleiben<br />
<strong>und</strong> im Interesse unserer Patienten<br />
handeln. Eine Richtschnur sollte immer<br />
sein, ob man sich selbst dieser Therapie<br />
unterziehen würde. Denn auch wir Orthopäden<br />
sind Ärzte, <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>satz,<br />
nicht zu schaden, dem Patienten zu nützen<br />
<strong>und</strong> mit ausreichendem <strong>und</strong> gutem<br />
Einkommen die Früchte unserer Arbeit<br />
zu genießen, gilt auch für uns.<br />
Mir als Mitglied im Gesamtvorstand des<br />
BVOU geht es darum, dass ich die finanziellen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für unsere Praxen <strong>und</strong><br />
uns selbst sichern will. Aber ich fühle mich<br />
auch verpflichtet, unser Fach <strong>und</strong> unseren<br />
Anspruch, den wir durch Ausbildung <strong>und</strong><br />
Tätigkeit haben, aufrecht zu erhalten, als<br />
Ärzte zum Wohl unserer Patienten da<br />
zu sein <strong>und</strong> diese adäquat zu versorgen.<br />
Dies heißt auch, dafür zu sorgen, dass wir<br />
selbst nicht überflüssig werden.<br />
HINTERGRUND<br />
Den Brief von Kollegen Deinfelder an den<br />
BVOU-Präsidenten finden Sie nach dem Einloggen<br />
im BVOU.NET unter<br />
www.bvou.net<br />
424<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
BVOU<br />
Kamera aus – weiße Weste anbehalten<br />
Presseerklärung<br />
Helmut Mälzer, Präsident, Dr. Andreas Gassen, Vizepräsident<br />
Bild: Bedrin/Fotolia<br />
Selbst die Krankenkasse KKH hat vor laufender<br />
Kamera von „zdf zoom: Weiße<br />
Kittel – schwarze Kassen“ (12. Juli 2012)<br />
eingeräumt, dass mindestens 97 Prozent<br />
ihres Etats für richtig abgerechnete<br />
Leistungen ausgegeben werden. Keine<br />
schlechte Botschaft zum Abrechnungsverhalten<br />
im Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />
so der Berufsverband der<br />
Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU).<br />
Die im Magazinbeitrag debattierten<br />
drei Prozent möglicher<br />
fehlerhafter Abrechnungen<br />
findet auch der BVOU diskussionswürdig.<br />
Mindestens so diskussionswürdig<br />
wie zum Beispiel die permanente<br />
Regressdrohung gegenüber Ärzten: Was<br />
verordnet werden darf, ist bereits in einem<br />
so engen Korsett, dass Ärzte durch<br />
den Griff zum Rezeptblock teils die Existenz<br />
ihrer Praxen aufs Spiel setzen. Jeder<br />
Schritt über die engen Grenzen muss<br />
gut begründet sein – <strong>und</strong> wehe dem, der<br />
sich hier nicht gut abgesichert hat. Auch<br />
das wäre mal einen Beitrag wert: Leistungsrationierung<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
durch die Hintertür.<br />
„Von der Wiege bis zur Bahre“ – vom<br />
Krankenhaus über die Arztpraxen bis<br />
„Die Krankenkassen sind Teil der Probleme im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
<strong>und</strong> Teil der Lösung – die Rolle des Staatsanwalts<br />
steht ihnen aber nicht zu“.<br />
Helmut Mälzer, Präsident BVOU<br />
zum Pflegedienst stand fast das gesamte<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystem vor laufender Kamera<br />
auf dem Prüfstand. „Fast“ das ganze<br />
System, weil ein Teil als Ankläger auftrat<br />
– die Krankenkassen. „Die Krankenkassen<br />
sind Teil der Probleme im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
<strong>und</strong> Teil der Lösung – die Rolle des<br />
Staatsanwalts steht ihnen aber nicht zu“,<br />
so Helmut Mälzer, Präsident des BVOU.<br />
Insgesamt, so der BVOU, zeugen die positiven<br />
97 Prozent korrekter Abrechnungen<br />
vom Funktionieren der vielfältigen Sicherungsmaßnahmen.<br />
Ärzte müssen durch<br />
eine Kaskade von Kontrollen, bis sie am<br />
Ende viele Monate nach erbrachter Leistung<br />
ihr Honorar bekommen. Vor den<br />
Krankenkassen prüfen<br />
bereits die zur Abrechnung<br />
eingereichten<br />
Leistungen Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen<br />
auf Plausibilität. „Kaum<br />
ein Berufsstand unterliegt<br />
einer solchen<br />
Kontrolle seiner Berufsausübung.<br />
Weil es um die Beiträge<br />
der Versicherten geht, ist dies in Maßen<br />
erklärbar. Maßlos sind aber die stetigen<br />
Attacken auf uns Leistungserbringer bei<br />
permanenter Leugnung schleichender<br />
Leistungsauszehrung auf Betreiben der<br />
Kassen“, so Dr. Andreas Gassen, BVOU-<br />
Vizepräsident.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
425
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Rheumasymposium: Händewaschen<br />
nicht vergessen<br />
Dr. Claudia Stadelmann-Laski<br />
Das Schwerpunktthema „Infektionen in<br />
Orthopädie, Traumatologie <strong>und</strong> Rheumatologie“<br />
hatte trotz des sommerlichen<br />
Wetters viele interessierte Ärzte <strong>und</strong><br />
Therapeuten angelockt. Chefarzt Prof. Dr.<br />
Wolfgang F. Beyer konnte zum mittlerweile<br />
18. Rheumasymposium r<strong>und</strong> 100 Teilnehmer<br />
im Mehrzwecksaal des Orthopädie-Zentrums<br />
Bad Füssing begrüßen.<br />
Namhafte Referenten diskutierten zusammen<br />
mit Dr. Sebastian Schnarr,<br />
Chefarzt der Rheumaklinik Ostbayern,<br />
Thomas Skrebsky, Leitender Arzt der Abteilung<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Sportmedizin<br />
im Krankenhaus<br />
Rotthalmünster, Dr. Peter<br />
Wein, Chefarzt der Klinik<br />
Niederbayern Bad Füssing,<br />
<strong>und</strong> Dr. Thomas Laser, Orthopäde aus<br />
Bad Griesbach, der kurzfristig für den<br />
verhinderten stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />
Bayern des Berufsverbands<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Dr.<br />
Karl-Heinz Conrad, eingesprungen war,<br />
über eines der derzeit größten Probleme<br />
nach orthopädischen Operationen.<br />
Neue Hygieneverordnung seit 1. Januar<br />
2011 in Kraft<br />
Ein besonderes Augenmerk galt der<br />
neuen Hygieneverordnung (MedHygV),<br />
die seit 1. Januar 2011 für alle medizinischen<br />
Einrichtungen verpflichtend ist.<br />
In elf Paragrafen regelt sie die Pflichten<br />
<strong>und</strong> Aufgaben der Krankenhäuser zur<br />
Sicherstellung einer adäquaten Hygiene.<br />
PD Dr. Wulf Schneider, Abteilungsleiter<br />
für Bakteriologie <strong>und</strong> Hygiene am Institut<br />
für Medizinische Mikrobiologie <strong>und</strong><br />
Hygiene der Universität Regensburg,<br />
Bis zu zwei Prozent der operierten Patienten müssen<br />
damit rechnen, eine Infektion zu bekommen.<br />
führte als Fachmann die Auswirkungen<br />
des neuen Gesetzes auf den Klinikalltag<br />
aus. Eine Hygienekommission, bestehend<br />
aus ärztlichem Leiter, Verwaltungsleiter,<br />
Pflegedienst <strong>und</strong> weiteren Fachkräften,<br />
regelt Zusammenarbeit, Schulung des<br />
Personals <strong>und</strong> Umsetzung der Hygienevorschriften.<br />
Dazu gehören individuelle<br />
Hygienepläne, Überwachungsverfahren,<br />
Infektionsstatistiken <strong>und</strong> ein „Masterplan“<br />
für auftretende Infektionen. Ab<br />
400 Patienten ist sogar eine Vollkraft für<br />
Hygiene verpflichtend einzustellen. Problematisch<br />
ist, dass es derzeit nicht genügend<br />
Fachkräfte gibt. Mediziner können<br />
diese Ermächtigung in einer zweijährigen<br />
Weiterbildungszeit erwerben, bis<br />
zum Stichtag 31. Dezember 2016 muss<br />
das Gesetz umgesetzt werden. Als politischen<br />
Fauxpas betrachtete es Schneider,<br />
dass in der novellierten Gesetzesverfassung<br />
von 2012 (MedHygV 2,0) Pflegeheime<br />
aus dem Geltungsbereich<br />
herausfallen: „Das<br />
ist eine Katastrophe, denn<br />
gerade in den Heimen gibt<br />
es viele Patienten mit multiresistenten<br />
Keimen.“ Die<br />
neue Hygieneverordnung sei aber insgesamt<br />
ein immens wichtiger Schritt hin<br />
zur Verhinderung von Infektionen <strong>und</strong><br />
frühzeitigen Erkennung von Problemkeimen.<br />
Etwas ketzerisch schloss er an: „Sie<br />
können bedenkenlos aus jeder deutschen<br />
Toilette trinken, aber geben Sie keinem<br />
deutschen Arzt die Hand!“<br />
Nicht jede schmerzhafte Prothese bedeutet<br />
eine Infektion<br />
Die Referenten <strong>und</strong> Vorsitzenden: Thomas Skrebsky, Dr. Sebastian Schnarr, Prof. Dr. Wolfgang F.<br />
Beyer, Dr. Boris Ehrenstein, Dr. Tom Laser (vorne), Dr. Peter Wein (hinten), Dr. Heinz-Dieter Ziegler,<br />
DRV Direktor Gerhard Witthöft, Prof. Matthias Wettstein, Dr. Martin Ellenrieder (v. li. n. re.)<br />
Foto: Georg Laski<br />
Wie wichtig die frühzeitige <strong>und</strong> korrekte<br />
Diagnostik zur Erkennung von postoperativen<br />
Infektionen ist, zeigte Dr.<br />
Heinz-Dieter Ziegler, Leitender Oberarzt<br />
Orthopädie am Klinikum Passau, am Beispiel<br />
der Infektionen in der Endoprothetik.<br />
Bei 200.000 Hüfttotalendoprothesen<br />
<strong>und</strong> 175.000 Knietotalendoprothesen pro<br />
Jahr ist eine primäre Infektionsrate von<br />
0,4 bis 2 Prozent eine durchaus beachtliche<br />
Anzahl, bei Revisionsoperationen<br />
(Prothesenwechsel) sind es statistisch<br />
gesehen sogar 5 bis 15 Prozent der Patienten,<br />
die mit einer bakteriellen Infektion<br />
rechnen müssen. Gerade in den ersten<br />
St<strong>und</strong>en nach der Operation kommt<br />
es durch Anlagerung von Bakterien an<br />
die Prothesenoberfläche zur Bildung eines<br />
sogenannten „Biofilms“. Aber es gilt<br />
426<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
auch: Nicht jede schmerzhafte Prothese<br />
bedeutet eine Infektion. Häufiger noch<br />
sind mechanische Gründe (Lockerung,<br />
Abrieb, Luxation, muskuläre Beschwerden)<br />
oder gelegentlich Allergien dafür<br />
verantwortlich, dass die Patienten auch<br />
nach der OP über Schmerzen klagen.<br />
Früh- oder Spätinfekte – Punktion <strong>und</strong><br />
Gewebeentnahme bringen Gewissheit<br />
Generell sind Frühinfektionen (bis drei<br />
Wochen nach OP) von Low-grade-Infektionen<br />
(vier Wochen bis zwei Jahre nach<br />
OP) <strong>und</strong> Spätinfektionen zu unterscheiden.<br />
Frühinfekte sollen möglichst rasch<br />
erkannt <strong>und</strong> sofort aggressiv therapiert<br />
werden. Wenn nach einer Endoprothesenoperation<br />
Hämatome auftreten, die<br />
W<strong>und</strong>e nicht primär heilt oder es zu<br />
Fieber <strong>und</strong> Entzündungszeichen kommt,<br />
sollte nicht lange gezögert werden, sondern<br />
schnellstmöglich operiert werden.<br />
Infektionen nach Endoprothesen-OP bedürfen<br />
einer sorgfältigen Abklärung <strong>und</strong><br />
Untersuchung. Eine ausführliche Anamnese<br />
(Wie war der Heilungsverlauf? Hat<br />
die W<strong>und</strong>e genässt? War eine Rötung<br />
erkennbar? Hatte der Patient Fieber?) gehört<br />
standardmäßig ebenso dazu wie die<br />
gründliche klinische Untersuchung des<br />
Gewebes, die Sonografie zum Nachweis<br />
von Flüssigkeit, Röntgen <strong>und</strong> Labor. Eine<br />
Erhöhung der Blutsenkung, Veränderungen<br />
im Blutbild, Erhöhung des CRP oder<br />
Interleukin 6 geben Hinweise auf eine<br />
Entzündung. Weitere Gewissheit bringen<br />
Punktion <strong>und</strong> Gewebeproben, die<br />
nahe an der Prothese entnommen werden.<br />
Dazu gilt es aber unbedingt zu beachten,<br />
dass vorher eine mindestens 14<br />
Tage, besser noch vierwöchige Antibiotika-Pause<br />
eingehalten wird. Der Pathologe<br />
kann mitunter schon im operativen<br />
Schnellschnitt – ähnlich wie bei Tumoroperationen<br />
– eine Entzündung mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit bestätigen. Die<br />
Gewebeuntersuchung zum Nachweis<br />
einer Entzündung (Histo-Pathologie)<br />
wertete Ziegler insgesamt als sensibelste<br />
Methode <strong>und</strong> „Goldstandard“ neben der<br />
Erhöhung des CRPs <strong>und</strong> mikrobiologischem<br />
Erregernachweis. Klinische Symptome<br />
<strong>und</strong> Röntgenbef<strong>und</strong>e sind dem<br />
gegenüber alleine nicht aussagekräftig.<br />
Die Untersuchung des (ausgebauten) Implantats<br />
(sogenannte Sonifikation) zum<br />
Erregernachweis bleibt speziellen Zentren<br />
vorbehalten. Insgesamt sei aber das<br />
Wichtigste, bei Beschwerden überhaupt<br />
an eine Infektion zu denken, den Patienten<br />
ernst zu nehmen <strong>und</strong> niemals „blind“<br />
Antibiotika zu geben. Über die prophylaktische<br />
Antibiotikagabe bei Endoprothesen-Operationen<br />
gingen allerdings<br />
die Meinungen auseinander. Einig waren<br />
sich die Experten darin, dass die Antibiotikagabe<br />
bei Prothesenwechsel großzügiger<br />
zu handhaben sei.<br />
Kortison erhöht Infektionsrisiko bei<br />
Rheumatikern<br />
Foto: AOK<br />
Saubere Hände: Ärzte <strong>und</strong> Pflegepersonal sollten<br />
ihre Hände gründlich waschen <strong>und</strong> desinfizieren,<br />
um Infektionen vorzubeugen.<br />
Ein besonderes Problem stellen laut PD<br />
Dr. Boris Ehrenstein, Oberarzt an der<br />
Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Rheumatologie<br />
<strong>und</strong> Klinische Immunologie Bad Abbach,<br />
Patienten dar, die mit immunsupressiven<br />
Medikamenten behandelt werden, wie<br />
dies bei Rheumatikern, HIV-Patienten,<br />
bei Chemotherapie oder nach Organtransplantationen<br />
der Fall ist. Mit der<br />
Anzahl der verabreichten Medikamente<br />
steigt das Infektionsrisiko bis auf das<br />
Doppelte an, verglichen mit einem „ges<strong>und</strong>en“<br />
Patienten. Ein besonders hohes<br />
Infektionsrisiko haben Patienten, die<br />
Corticosteroide (Cortison) erhalten. Ihr<br />
Risiko steigt mit der Dosis <strong>und</strong> Dauer<br />
der Anwendung an <strong>und</strong> hält auch nach<br />
Absetzen der Medikamente bis zu sechs<br />
Monate an. „Kortison ist, was das Infektionsrisiko<br />
angeht, schlimmer als alle<br />
anderen Rheumamedikamente“, so Ehrenstein.<br />
Ist erst einmal eine Infektion im Bereich<br />
der Endoprothese nachgewiesen, führt<br />
der Weg fast zwangsläufig zum Chirurgen.<br />
Dieser entscheidet dann, ob die<br />
Prothese sofort gegen eine neue ausgetauscht<br />
wird (einzeitige OP) oder ein<br />
sogenannter „Spacer“ (Platzhalter mit<br />
Antibiotikazusatz) für gewisse Zeit eingebaut<br />
wird <strong>und</strong> der Patient zu einem<br />
späteren Zeitpunkt wieder mit einer<br />
Endoprothese versorgt wird. Beide Verfahren<br />
haben Vor- <strong>und</strong> Nachteile, führen<br />
aber meist zum Erfolg. Während sich die<br />
einzeitige OP für früh aufgetretene Infekte<br />
eignet <strong>und</strong> dem Patienten eine zusätzliche<br />
Operation erspart, sollte bei Risikopatienten<br />
oder Spätinfektionen eher<br />
der zweizeitigen Operation der Vorzug<br />
gegeben werden, postulierte Dr. Ellenrieder,<br />
Oberarzt der Orthopädischen Klinik<br />
<strong>und</strong> Poliklinik am Universitätsklinikum<br />
Rostock. Für Rheumatiker gelte es zu beachten,<br />
dass neben dem doppelten Infektionsrisiko<br />
häufig W<strong>und</strong>komplikationen<br />
aufträten <strong>und</strong> ein Befall mit dem Bakterium<br />
Staphylococcus aureus häufiger sei<br />
als bei Nichtrheumatikern. Funktion <strong>und</strong><br />
Haltbarkeit der Endoprothesen seien aber<br />
auch bei Rheumatikern insgesamt gut.<br />
Nicht nur bei Protheseninfektionen, auch<br />
bei anderen Infekten gelten bei Rheumapatienten<br />
besondere Vorsichtsmaßnahmen.<br />
Ob Harnwegsinfekt, Pilzbefall oder<br />
seltene atypische Pneumonien, Rheumatiker<br />
bedürften einer besonders sorgfältigen<br />
Überwachung, so Prof. Matthias<br />
Wettstein, Chefarzt der I. Medizinischen<br />
Klinik am Klinikum Passau. Unter Immunsuppression<br />
kann zum Beispiel eine<br />
Hepatitis-B-Erkrankung wieder aufflackern<br />
<strong>und</strong> einen schwerwiegenden Verlauf<br />
nehmen. Dennoch können mit den<br />
richtigen Antibiotika auch bei Rheumatikern<br />
Infektionen gut behandelt werden.<br />
Zur Prophylaxe plädierte Wettstein bei<br />
Rheumatikern für eine standardmäßige<br />
Impfung gegen Pneumokokken, Hepatitis<br />
B sowie eine alljährliche Grippeimpfung.<br />
Den „Blick für das Ganze“ nicht zu verlieren<br />
<strong>und</strong> sich öfters die Hände zu desinfizieren<br />
– mit diesem Wunsch bedankte<br />
sich Prof. Dr. Wolfgang F. Beyer am Ende<br />
des Symposiums bei Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern<br />
<strong>und</strong> gab seiner Hoffnung Ausdruck,<br />
in Zukunft zum Wohle des Patienten<br />
noch mehr Infektionen verhindern<br />
bzw. frühzeitig erkennen zu können.<br />
Dr. Claudia Stadelmann-<br />
Laski<br />
BVOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
427
Aus den Verbänden<br />
Bild: adimas/Fotolia<br />
BVOU<br />
Facharztvorbereitungskurs<br />
2012<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r Orthopäden, Berlin<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der Neustrukturierung der<br />
Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> sehen sich die<br />
Facharztanwärter vor neuen Herausforderungen.<br />
Trotz Verb<strong>und</strong>weiterbildungen<br />
ist es nicht in jedem Falle möglich, dass<br />
das gesamte Fachgebiet der Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> in jedem Haus komplett<br />
vorgehalten werden kann. Insbesondere<br />
trifft dies im unfallchirurgischen<br />
Sektor für die Beckenchirurgie <strong>und</strong> zum<br />
Beispiel die Polytraumaversorgung zu,<br />
aber auch für spezielle Fragestellungen<br />
der Kindertraumatologie.<br />
Auf dem Sektor der Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädischen<br />
Chirurgie werden insbesondere<br />
die Kinderorthopädie <strong>und</strong> die<br />
Wirbelsäulenorthopädie von den Facharztanwärtern<br />
im Rahmen von Weiterbildungen<br />
besonders nachgefragt. Obgleich<br />
die Facharztprüfung zum neuen Facharzt<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> in<br />
den verschiedenen B<strong>und</strong>esländern inzwischen<br />
sehr gut standardisiert ist, haben<br />
Facharztanwärter immer wieder die Frage<br />
geäußert, ob eine komplexe Zusammenfassung<br />
prüfungsrelevanter Inhalte<br />
im Rahmen eines Kurses möglich ist.<br />
Facharztvorbereitungsseminar<br />
Das Facharztvorbereitungsseminar in<br />
Berlin ist hierfür bestens geeignet. Als<br />
wissenschaftliche Leiter des Seminars<br />
haben sich Prof. Wich, PD Dr. Tohtz <strong>und</strong><br />
Dr. John mit großem Enthusiasmus <strong>und</strong><br />
Engagement der Vorbereitung der Kurse<br />
seit 2009 gewidmet. Wesentliche Hilfe<br />
hierbei waren insbesondere die kritischen<br />
Kommentare der ehemaligen<br />
Kursteilnehmer sowie die Notizen aus<br />
vorjährigen Pausengesprächen. Zusammen<br />
mit den Evaluierungen dienten<br />
diese Fakten als Gr<strong>und</strong>lage für einige<br />
Veränderungen im Ablauf des Kurses.<br />
So wurde das Programm thematisch<br />
neu strukturiert <strong>und</strong> teilweise mit neuen<br />
Referenten belegt. Hierbei haben wir<br />
jedem Referenten bei seiner Einladung<br />
unsere Erwartungen <strong>und</strong> damit die Erwartungen<br />
der Kursanten mitgeteilt.<br />
Durch konkret thematisierte Fragen soll<br />
der Facharztanwärter mit einer entsprechenden<br />
Prüfungssituation vertraut<br />
gemacht werden. Letztendlich sollen<br />
mit diesem Kurs ärztliche Kollegen in<br />
die Lage versetzt werden, ihre Prüfung<br />
möglichst gut vorbereitet <strong>und</strong> damit<br />
stressfrei zu bestehen. Auf Gr<strong>und</strong> von<br />
vielen positiven Rückmeldungen können<br />
wir auf einige erfolgreiche Kurse zurück<br />
blicken <strong>und</strong> würden uns freuen, Sie bei<br />
unserem 13. Facharztvorbereitungskurs<br />
als Teilnehmer begrüßen können.<br />
INFOS<br />
Der 13. Facharztvorbereitungs-Refresherkurs<br />
findet vom 26. November bis 1. Dezember<br />
2012 statt.<br />
Anmeldung<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r Orthopäden (ADO)<br />
Kantstr. 13<br />
10623 Berlin<br />
info@institut-ado.de<br />
www.institut-ado.de<br />
Ansprechpartner<br />
Melanie Dewart <strong>und</strong> Ina Schimpf<br />
Tel.: (0 30) 797 444-51/-59<br />
Teilnahmegebühr<br />
BVOU-Mitglieder 590 Euro<br />
Nichtmitglieder 790 Euro<br />
Preise inklusive Pausen- <strong>und</strong> Mittagsverpflegung.<br />
Die Facharztvorbereitungswoche wird von<br />
der Ärztekammer Berlin mit 46 CME-Punkten<br />
bewertet.<br />
428<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Warum eine private<br />
Unfallversicherung?<br />
SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER<br />
Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe<br />
„Ich bin doch gesetzlich unfallversichert!<br />
Warum sollte ich dann noch eine private<br />
Unfallversicherung abschließen?“ „Ich<br />
habe noch nie einen Unfall gehabt.“ „Ich<br />
passe auf – mir passiert schon nichts.“<br />
All dies sind Argumente, die vorgebracht<br />
werden, wenn Menschen auf das Thema<br />
einer privaten Unfallversicherung angesprochen<br />
werden. Unstrittig dürfte sein,<br />
dass niemand, auch bei allergrößter Vorsicht,<br />
vor dem Eintritt eines Unfallereignisses<br />
gefeit ist. Was nutzt eigene Umsichtigkeit,<br />
wenn Dritte mit großer Nachlässigkeit<br />
agieren? Was aber bietet die<br />
gesetzliche Unfallversicherung, auf die<br />
sich viele zurückziehen, im Schadenfall<br />
<strong>und</strong> wann tritt sie überhaupt ein? Leider<br />
wird oftmals verkannt, dass die gesetzliche<br />
Unfallversiche-rung nur greift, wenn<br />
der Unfall bei der Arbeit oder dem Hin<strong>und</strong><br />
Rückweg zur Arbeit geschieht, der<br />
gesamte übrige Zeitraum jedoch nicht<br />
abgesichert ist. Wenn man dann noch<br />
weiß, dass von den knapp sieben Millionen<br />
Unfällen, die pro Jahr in Deutschland<br />
passieren, mehr als zwei Drittel dem<br />
Freizeitbereich zuzuordnen sind, ist eine<br />
Riesenlücke zu erkennen, die nur durch<br />
eine private Unfallversicherung abgedeckt<br />
werden kann.<br />
Was kostet eine private Unfallversicherung?<br />
Der BVOU kooperiert schon seit vielen Jahren<br />
mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler<br />
GmbH, auch hinsichtlich einer privaten<br />
Unfallversicherung. Für Informationen<br />
<strong>und</strong> die Erstellung von entsprechenden Angeboten<br />
stehen die Mitarbeiter des BVOU-<br />
Kooperationspartners gerne zur Verfügung.<br />
Kontakt:<br />
Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH<br />
Funk Ärzte Service<br />
Valentinskamp 20<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 35 91 40<br />
s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />
Hier kann man nur sagen: Das kommt<br />
darauf an! Die zu zahlenden Prämien<br />
richten sich vor allem nach den versicherten<br />
Leistungsbausteinen: Zahlung<br />
bei Invalidität, Zahlung bei Tod, Zahlung<br />
einer Unfallrente, Mitversicherung diverser<br />
Nebenpositionen wie zum Beispiel<br />
Bergungskosten oder Aufwendungen für<br />
notwendig gewordene kosmetische Operationen.<br />
Auch die Höhe der jeweils abgeschlossenen<br />
Versicherungsleistungen<br />
spielt natürlich eine entscheidende Rolle,<br />
ebenso wie die vereinbarte Gliedertaxe,<br />
die in verschiedenen Versicherungskonzepten<br />
sehr unterschiedlich ausgestaltet<br />
sein kann. So beträgt der festgeschriebene<br />
Invaliditätsgrad für die Gebrauchsun-<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
429
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Häufige Fragen zur Unfallversicherung<br />
Häufige Fragen zur Unfallversicherung<br />
Was ist ein Unfall im Sinne der Unfallversicherung?<br />
Wo gilt eine private Unfallversicherung?<br />
Wann gilt eine private Unfallversicherung?<br />
Wann liegt eine Invalidität vor?<br />
Wie berechnet sich die Höhe einer Invaliditätsleistung?<br />
fähigkeit oder den Verlust beispielsweise<br />
eines Daumens in einer „normalen"<br />
Unfallversicherung lediglich 20 Prozent,<br />
in Spezialkonzepten jedoch bis zu 100<br />
Prozent.<br />
Ein Unfall ist ein plötzliches, von außen auf den<br />
Körper einwirkendes unfreiwilliges Ereignis, das<br />
eine ges<strong>und</strong>heitliche Schädigung nach sich zieht.<br />
Die private Unfallversicherung gilt weltweit.<br />
Versicherungsschutz besteht 24 St<strong>und</strong>en am<br />
Tag, also nicht nur während der Arbeit, sondern<br />
insbesondere auch in der Freizeit, also auch<br />
zum Beispiel beim Sport. Werden sogenannte<br />
Risikosportarten betrieben, so empfiehlt sich<br />
im Vorfeld eines Vertragsabschlusses die<br />
Abstimmung mit dem Versicherer.<br />
Voraussetzung für die Anerkennung einer<br />
Invalidität ist die dauerhafte Einschränkung der<br />
körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit.<br />
Die Höhe des Invaliditätsgrades wird durch ein<br />
ärztliches Gutachten ermittelt, wobei durch die<br />
sogenannte Gliedertaxe bestimmten Körperteilen<br />
bei einer dauerhaften Schädigung feste<br />
Invaliditätsgrade zugeordnet werden.<br />
Sie berechnet sich nach der gutachtlich festgestellten<br />
Höhe des Invaliditätsgrades. Ist beispielsweise<br />
bei einer versicherten Invaliditätssumme<br />
von 500.000 Euro eine Invalidität von 50 Prozent<br />
festgestellt, so gelangen 250.000 Euro zur<br />
Auszahlung.<br />
auf die Prämie zu schauen, sondern vor<br />
allem die gebotenen Leistungen <strong>und</strong> das<br />
„Kleingedruckte“ auf Herz <strong>und</strong> Nieren<br />
zu prüfen. Dabei kann ein unabhängiger<br />
Berater natürlich wertvolle Hilfe leisten!<br />
Der BVOU hat für seine Mitglieder zwei<br />
Konzepte ausgewählt. Zum einen die sogenannte<br />
Unfallversicherung für Ärzte<br />
(UVÄ), die insbesondere den Katastrophenfall<br />
abdeckt (zum Beispiel Verlust<br />
das Daumens 100 Prozent Invalidität<br />
<strong>und</strong> damit 100 Prozent Auszahlung der<br />
vereinbarten Invaliditätsleistung), wobei<br />
hier gr<strong>und</strong>sätzlich erst eine Versicherungsleistung<br />
fließt, wenn ein Invaliditätsgrad<br />
von 50 Prozent überschritten<br />
wird. Prämienmäßig etwas günstiger<br />
wird die „Unfallversicherung Spezial“.<br />
Hier liegen die in der Gliedertaxe festgeschriebenen<br />
Invaliditätsgrade etwas<br />
niedriger (zum Beispiel für den Daumen<br />
bei 60 Prozent), doch wird eine anteilige<br />
Versicherungsleistung bereits ab dem<br />
ersten Invaliditätsgrad fällig.<br />
Welches Konzept am besten passt, welche<br />
Leistungsbausteine vereinbart <strong>und</strong><br />
welche Versicherungssummen gewählt<br />
werden sollten, hängt von der jeweiligen<br />
persönlichen Situation des Versicherungsnehmers<br />
ab. Hier ist in jedem Fall<br />
ein Beratungsgespräch sinnvoll, für das<br />
die Spezialisten der Funk-Gruppe gerne<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Bei der Prüfung von Angeboten zur Unfallversicherung<br />
gilt es daher, nicht nur<br />
430<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Nutzen Sie Ihre Vorteile als BVOU-Mitglied.<br />
BVOU<br />
Risiken durchleuchten.<br />
Und sinnvoll absichern.<br />
Wir geben Sicherheit.<br />
Als Arzt mit Ihrem Tätigkeitsspektrum ist ein umfassender beruflicher Versicherungsschutz<br />
existenzsichernd. In enger Kooperation mit Ihrem Berufsverband bieten wir<br />
Ihnen hierzu die Vorzüge diverser exklusiver Rahmenverträge. Eine detaillierte<br />
Risikoanalyse, Versicherungsschutz zu besonders günstigen Konditionen <strong>und</strong> effiziente<br />
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Die Funk Gruppe berät <strong>und</strong> betreut als größter unabhängiger Versicherungsmakler in<br />
Deutschland seit Jahrzehnten Ärzte, medizinische <strong>und</strong> soziale Einrichtungen sowie<br />
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Gern beraten wir Sie persönlich:<br />
Bitte senden an:<br />
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Herr Ass. jur. Stefan Wilhelmi<br />
fon 040-35914-285<br />
s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />
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y.tailby@funk-gruppe.de<br />
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Berufshaftpflicht<br />
Rechtsschutz-Versicherung<br />
Elektronik-Versicherung<br />
Berufsunterbrechungs-Versicherung f. niedergel. Ärzte (Ärzte-BU)<br />
Unfall-Versicherung für Ärzte (UvÄ)<br />
Sonstiges<br />
Diese Beratung ist für Sie - als Mitglied des Berufsverbandes BVOU - kostenfrei.<br />
Bitte senden Sie den Coupon ausgefüllt <strong>und</strong> unterschrieben per Fax zurück oder mailen Sie uns (Stichwort: BVOU/Rahmenverträge).<br />
Name, Vorname<br />
Geburtsdatum<br />
Telefon-Nr.<br />
E-Mail<br />
Beste Erreichbarkeit<br />
Datum/Unterschrift/Praxisstempel<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
431
Aus den Verbänden<br />
Neue Mitglieder<br />
BVOU<br />
Heide Barnowsky · Bad Soden<br />
Dr. med. Volker Carrero · Hamburg<br />
Monika Claeys · Herne<br />
Sybille Diem · München<br />
Dr. med. Patrick Frei · Wangen<br />
Dr. med. Ralf Hellm<strong>und</strong> · Dresden<br />
Christian Kellner · Innsbruck<br />
Sebastian Kellner · Innsbruck<br />
Dr. med. Michael Köpernik · Leuna<br />
Dr. med. Björn Marx · Berlin<br />
Dr. med. Hrefna Sara Müller · Dortm<strong>und</strong><br />
Dr. med. Annett Nix · Oschatz<br />
Nicole Peikert · Velbert<br />
Dr. med. Sönke Schemionek · Osterholz-Scharmbeck<br />
Anna Janine Schreiner · Tübingen<br />
Karsten Tank · Illingen<br />
Kevin Wiemann · Hünxe<br />
Änderungen der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken<br />
Bayern<br />
Bezirk Oberfranken. Als Bezirksvorsitzender wurde Dr. Wolfgang Willauschus<br />
aus Bamberg wiedergewählt, sein Stellvertreter ist<br />
Dr. Heino Arnold aus Rehau. Als zweiter Stellvertreter fungiert intern<br />
Dr. Markus Schneider aus Bamberg.<br />
Neue Kompetenznetze<br />
Im Zuge der Qualitätsoffensive Orthopädische Rheumatologie hat sich<br />
in den vergangenen Wochen ein neues regionales Qualitätsnetz Rheumatologie<br />
formiert.<br />
Qualitätsnetz Rheumatologie BRANDENBURG<br />
Ansprechpartner: Dr. med. Monika Schulze-Bertram, Nauen<br />
Nachruf!<br />
Der BVOU Bezirksverband Oberpfalz trauert um sein langjähriges<br />
Mitglied: Dr. Heribert Peter.<br />
Er starb plötzlich <strong>und</strong> unerwartet im 74. Lebensjahr.<br />
Auch als langjähriger Bezirksverbandsvorsitzender bleibt er in bester<br />
kollegialer Erinnerung <strong>und</strong> hinterlässt eine schmerzhafte Lücke.<br />
Die Mitglieder des BVOU Bezirksverband Oberpfalz<br />
432<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
433
Aus den Verbänden<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOU<br />
DGOU<br />
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter<br />
Herr Kollege, liebe Mitglieder!<br />
Wir laden Sie satzungsgemäß - § 10 der Satzung<br />
DGOU - im Auftrag des Präsidenten Prof.<br />
Dr. Wolfram Mit-telmeier herzlich ein zur<br />
Mitgliederversammlung der DGOU am<br />
Mittwoch, den 24. Oktober 2012,<br />
von 12.45 bis 14.15 Uhr<br />
Saal 3, ICC/Messe, Berlin<br />
(Zutritt nur für DGOU-Mitglieder: Alle DGOOCbzw.<br />
DGU-Mitglieder sind satzungsgemäß zugleich<br />
DGOU-Mitglieder!)<br />
4. Bericht der Schatzmeister<br />
4.1 Abstimmung über die neue Beitragsordnung<br />
– siehe Anlage<br />
5. Bericht der Kassenprüfer Prof. Dr. Heino<br />
Kienapfel <strong>und</strong> PD Dr. Reinhold-Alexander<br />
Laun (beide Berlin)<br />
6. Entlastung des Vorstands<br />
7. Wahlen<br />
7.1. Wahl des Präsidenten 2013<br />
Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Reinhard Hoffmann<br />
(Frankfurt/Main) vor.<br />
Ende des Jahres scheiden sechs Mitglieder aus<br />
dem nichtständigen Beirat aus. Da der Beirat<br />
laut der 2011 geänderten Satzung auf sechs<br />
Mitglieder beschränkt wurde, sind vier Personen<br />
aus der in der Anlage befindlichen Liste in<br />
den Beirat zu wählen.<br />
7.4. Wahl der Kassenprüfer<br />
Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. Heino<br />
Kienapfel (Berlin) <strong>und</strong> Herrn PD Dr. Reinhold-<br />
Alexander Laun (Berlin) vor.<br />
8. Verschiedenes<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />
Tagesordnung<br />
1. Begrüßung <strong>und</strong> Eröffnung der Mitgliederversammlung<br />
7.2. Wahl des Stellvertretenden Präsidenten<br />
2013<br />
Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Bernd Kladny<br />
(Herzogenaurach) vor.<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
Stellv. Generalsekretär<br />
2. Bericht der Präsidenten<br />
3. Bericht der Generalsekretäre<br />
7.3. Wahl des nichtständigen Beirates<br />
2013 – 2015<br />
Wahlvorschläge für Nichtständigen Beirat 2013-2015<br />
Die Mitgliederversammlung hat vier<br />
Mitglieder im Nichtständigen Beirat<br />
der DGOU für die Amtszeit vom 1. Januar<br />
2013 bis 31. Dezember 2015 per<br />
Wahl neu zu besetzen. Alle Mitglieder<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> waren in Heft<br />
1/2012 der „Orthopädie & <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
– Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten“<br />
dazu aufgerufen worden, Vorschläge für<br />
vier neu zu besetzende Plätze im Nichtständigen<br />
Beirat der DGOU einzureichen.<br />
Aus den eingegangenen Vorschlägen hat<br />
der Gesamtvorstand die folgenden neun<br />
Kandidaten ausgewählt. Satzungsgemäß<br />
muss mindestens einer der Gewählten<br />
in nichtselbstständiger Stellung tätig<br />
sein.<br />
Die Kandidaten sind:<br />
■ Dr. Dirk Albrecht, Oberarzt, Berufsgenossenschaftliche<br />
Unfallklinik Tübingen<br />
■ Prof. Dr. Alexander Christof Beck,<br />
Chefarzt, Abteilung für Orthopädie,<br />
Unfall- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />
Stiftung Juliusspital Würzburg<br />
■ PD Dr. Ulf Culemann, Chefarzt <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
Allgemeines Krankenhaus<br />
Celle<br />
■ Prof. Dr. Sascha Flohé, Oberarzt,<br />
Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong>, Heinrich-<br />
Heine-Universität Düsseldorf<br />
■ PD Dr. Hansjörg Heep, Leitender<br />
Oberarzt, Orthopädische Universitätsklinik<br />
Essen<br />
■ Prof. Dr. Dietmar Pierre König, Ärztlicher<br />
Direktor, Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
LVR-Klinik für Orthopädie<br />
Viersen<br />
■ Dr. Matthias Psczolla, Chefarzt, Wirbelsäulenzentrum,<br />
Loreley-Kliniken<br />
St. Goar-Oberwesel<br />
■ Prof. Dr. Stefan Rammelt, Leitender<br />
Oberarzt für Forschung, Klinik <strong>und</strong><br />
Poliklinik für Unfall- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />
Universitätsklinikum<br />
Dresden<br />
■ Dr. Richard Stange, Oberarzt Klinik<br />
für Unfall-, Hand- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />
Universitätsklinikum<br />
Münster<br />
434<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Beschlussvorlage: Beitragsordnung ab 2013<br />
§ 5 der Satzung vom 26. Oktober 2010<br />
(Mitgliedsbeiträge)<br />
1. Jedes ordentliche <strong>und</strong> jedes außerordentliche<br />
Mitglied ist zur Zahlung des<br />
Mitgliedsbeitrages verpflichtet. Der<br />
Mitgliedsbeitrag wird jeweils zum 31.<br />
März eines jeden Kalenderjahres fällig.<br />
2. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages wird<br />
von der Mitgliederversammlung durch<br />
Beschluss festgestellt.<br />
3. Einzelheiten regelt die von der Mitgliederversammlung<br />
zu beschließende<br />
Beitragsordnung.<br />
Der Jahresbeitrag beträgt ab dem Jahre<br />
2013 für ordentliche Mitglieder bei Teilnahme<br />
am Lastschrifteinzugsverfahren<br />
entsprechend den Angaben in der Tabelle.<br />
Bei Rechnungsstellung erhöht sich der<br />
jeweilige Mitgliedsbeitrag um 10 Euro.<br />
Ehrenmitglieder <strong>und</strong> korrespondierende<br />
Mitglieder sind beitragsfrei [§3 (5<br />
<strong>und</strong> 6)].<br />
MITGLIEDSBEITRÄGE DGOU DGOOC/DGOU DGU/DGOU DGOU/DGU/DGOOC<br />
Studierende<br />
(Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.)<br />
Assistenzärzte in Weiterbildung<br />
(Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.)<br />
0 Euro 0 Euro 0 Euro 0 Euro<br />
30 Euro 30 Euro 30 Euro 30 Euro<br />
Fachärzte, Funktionsoberärzte 60 Euro 60 Euro 60 Euro 60 Euro<br />
Ärzte in selbstständiger/leitender Position<br />
(Oberärzte, Chefärzte, Niedergelassene Ärzte)<br />
120 Euro 120 Euro 120 Euro 120 Euro<br />
Pensionäre 40 Euro 40 Euro 40 Euro 40 Euro<br />
Außerordentliche Mitglieder, Körperschaften 320 Euro 320 Euro 320 Euro 320 Euro<br />
Fördernde Mitglieder 1.200 Euro 1.200 Euro 1.200 Euro 1.200 Euro<br />
DGOU<br />
BANKVERBINDUNG<br />
Zahlungen sind zu leisten auf das Konto der<br />
DGOU bei der<br />
Apotheker- <strong>und</strong> Ärztebank (APO-Bank)<br />
BLZ 300 606 01<br />
Kontonummer: 000 742 67 39<br />
unter Angabe des Namens <strong>und</strong> der Mitgliedsnummer.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
435
Aus den Verbänden<br />
Foto: WHO<br />
DGOU<br />
1,3 Millionen Tote: Diese hohe Opferzahl fordert jedes Jahr der Straßenverkehr weltweit. Die meisten dieser Unfälle sind vermeidbar. Die Vereinten Nationen<br />
haben deshalb eine „Decade of Action for Road Safety“ gestartet. Die Kampagne war eines der Schwerpunktthemen beim EFORT-Kongress.<br />
Prävention funktioniert<br />
PD Dr. Carl Haasper, Dr. Uli Schmucker, Dr. Christian Juhra, Dr. Steffi Märzheuser, Prof. Dr. Günther Lob, Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />
Die Verkehrssicherheitsdekade 2011 bis<br />
2020 war eines der Schwerpunktthemen<br />
des EFORT-Kongresses. Eine von vielen<br />
Veranstaltungen zu dem Thema war eine<br />
Sitzung zur Unfallprävention, die von der<br />
Sektion Prävention der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
ausgerichtet wurde.<br />
Prof. Dr. Steffen Ruchholtz, Marburg,<br />
stellte aktuelle Entwicklungen zu dem im<br />
Jahre 2007 gestarteten Projekt Trauma-<br />
NetzwerkDGU® vor. In diesem Netzwerk<br />
fungieren die zertifizierten TraumaKliniken<br />
als überregionale, regionale oder<br />
lokale Traumazentren mit unterschiedlichem<br />
Versorgungsauftrag, um Qualität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung<br />
flächendeckend, r<strong>und</strong><br />
um die Uhr an jedem Tag des Jahres zu<br />
befördern. Dieses interessante Feld bietet<br />
viele Chancen <strong>und</strong> führte zu einer<br />
angeregten Diskussion mit Teilnehmern<br />
aus Asien <strong>und</strong> Australien. Der Austausch<br />
bot eine gute Überleitung von der nationalen<br />
auf die internationale Perspektive.<br />
Gegenwärtig versterben jährlich über<br />
1,3 Millionen Menschen an den Folgen<br />
eines Verkehrsunfalls, Tendenz steigend.<br />
Das heißt: Weltweit wird alle sechs Sek<strong>und</strong>en<br />
ein Mensch im Straßenverkehr<br />
getötet oder schwerstverletzt. Dies bedeutet<br />
auch, dass im Jahr 2025 doppelt<br />
so viele Menschen an Verkehrsunfällen<br />
versterben werden als an HIV/AIDS. Die<br />
Vereinten Nationen (UN) haben daher im<br />
Mai 2011 die „Verkehrssicherheitsdekade<br />
2011-2020“ ausgerufen. Ziel ist es, die<br />
fatalen menschlichen, sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Folgen dieses weltweit größten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsproblems zu verringern.<br />
Zum Thema sprach der WHO-Verantwortliche<br />
aus Genf, Dr. Manjul Joshipura,<br />
der Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg ist.<br />
Die deutsche <strong>Unfallchirurgie</strong> mit ihren<br />
vielfältigen Kompetenzen in Prävention,<br />
Unfallforschung, Akutversorgung <strong>und</strong> Rehabilitation<br />
übernimmt hierbei auch globale<br />
Verantwortung. Im UN-Aktionsplan<br />
werden folgende fünf wichtigen Handlungsfelder<br />
genannt: Verkehrssicherheitsmanagement,<br />
Infrastruktur, Fahrzeugtechnik,<br />
Verkehrsteilnehmer <strong>und</strong> Unfallversorgung.<br />
Alle Aktivitäten von Verbänden,<br />
Institutionen <strong>und</strong> Unternehmen in<br />
diesen Bereichen können die weltweite<br />
Initiative für Verkehrssicherheit unterstützen<br />
(www.roadsafetyf<strong>und</strong>.org)<br />
Verkehrsunfallforschung in Deutschland<br />
– gestern <strong>und</strong> heute<br />
PD Dr. Carl Haasper, Hamburg, schilderte<br />
die Erfolgsgeschichte der deutschen<br />
Verkehrssicherheit in der Nachkriegszeit.<br />
436<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Kam die B<strong>und</strong>esrepublik im Jahr 1970<br />
bei lediglich 17 Millionen Kraftfahrzeugen<br />
auf über 21.000 Verkehrstote pro<br />
Jahr, so waren es 2010 bei über 50 Millionen<br />
Fahrzeugen nur<br />
noch 3.648. Die Stationen<br />
dieser Erfolgsgeschichte<br />
waren sukzessive Verbesserungen<br />
auf mehreren<br />
Ebenen. Gesetzliche<br />
Vorschriften lassen sich<br />
jeweils mit deutlichen<br />
Abnahmen der Verkehrsopferzahlen,<br />
etwa durch<br />
die Einführung von Tempo<br />
100 auf Landstraßen,<br />
der Promille-Grenzen<br />
für Alkohol am Steuer sowie durch die<br />
Einführung der Helmtragepflicht bei<br />
Motorradfahrern oder der Gurtpflicht<br />
korrelieren. Weitere Fortschritte wurden<br />
aber auch durch Verbesserungen der<br />
Fahrzeugtechnologie wie verpflichtende<br />
Knautschzonen, Airbags oder ABS sowie<br />
durch ein sichereres Straßendesign wie<br />
nachgebende Seitenbebauung <strong>und</strong> räumliche<br />
Trennung des motorisierten vom<br />
unmotorisierten Verkehr erreicht. Für<br />
jene Unfälle, die dennoch passieren, hat<br />
auch die Optimierung der Rettungskette<br />
zur Reduktion der Todesopfer beigetragen.<br />
Schwellen- <strong>und</strong> Entwicklungsländer können<br />
von Deutschland lernen<br />
Die deutsche <strong>Unfallchirurgie</strong> mit ihren vielfältigen Kompetenzen<br />
in Prävention, Unfallforschung, Akutversorgung<br />
<strong>und</strong> Rehabilita tion sieht sich seit dem Start der Decade<br />
of Action for Road Safety vor einem Jahr in der globalen<br />
Verantwortung <strong>und</strong> hat zusammen mit der European<br />
Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) drei<br />
Projekte im europäischen Bereich angeschoben.<br />
Aus diesen Erfahrungen könnten die<br />
heutigen Schwellenländer <strong>und</strong> Entwicklungsländer<br />
von uns lernen, die sonst<br />
sicher vorhersagbare Epidemie an künftigen<br />
Verkehrstoten wirksam zu vermeiden.<br />
Dr. Uli Schmucker, München, wies<br />
jedoch darauf hin, dass im Jahr 2011 erstmals<br />
nach 20 Jahren mit 4.000 Verkehrstoten<br />
die Zahl der Todesopfer erstmals<br />
wieder anstiegen ist. Trendwende oder<br />
„nur“ Ausreißer? Die Sektion Prävention<br />
hat in einem interdisziplinären Ansatz<br />
wichtige Einflussfaktoren auf das Unfallgeschehen<br />
der zurückliegenden Jahre<br />
untersucht. Die Ergebnisse sind bislang<br />
als vorläufig zu betrachten. Neben dem<br />
Wetter scheint auch die Wiederbelebung<br />
der Konjunktur in Deutschland eine Rolle<br />
zu spielen. Ähnliche Ergebnisse hat<br />
man auch in anderen europäischen Ländern<br />
beobachtet.<br />
Während die Gefährlichkeit des Motorradfahrens<br />
hinlänglich bekannt <strong>und</strong> eine<br />
Vielzahl präventiver Aktionen festzustellen<br />
sind, wird das Risiko beim Fahrradfahren<br />
unterschätzt. Zu diesem Thema<br />
sprach Dr. Christian Juhra, Münster. In<br />
der „Fahrradhauptstadt Deutschlands“<br />
verunglücken zahlreiche Personen mit<br />
dem Fahrrad. Lediglich 6,4 Prozent aller<br />
Unfallopfer trugen einen Helm. Die<br />
Münsteraner Fahrrad-Studie zeigt in eindrucksvoller<br />
Weise die Notwendigkeit<br />
zielgerichteter Verkehrssicherheitsarbeit<br />
zur weiteren Reduktion von Fahrradunfällen.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des weiter<br />
steigenden Fahrradbooms, der technischen<br />
Weiterentwicklung (Pedelecs bzw.<br />
E-Bikes) <strong>und</strong> der politischen Willenserklärungen<br />
ist ein weiterer Anstieg der<br />
Nutzung des Fahrrads <strong>und</strong> somit auch<br />
der Fahrradunfälle zu erwarten. Es geht<br />
laut Juhra et al. nicht nur darum, Fahrradfahren<br />
verbal zu unterstützen, es<br />
bedarf vielmehr einer zukunftsfähigen<br />
Infrastruktur, die der zunehmenden Verkehrsdichte<br />
gerecht wird <strong>und</strong> die finanzielle<br />
Basis für zielgerichtete Präventionsaktion<br />
schafft.<br />
Ausstellungen als Präventionswerkzeug<br />
in der Kinderunfallforschung<br />
Ergänzend zum traditionellen Schwerpunkt<br />
Verkehrsunfallforschung konnte<br />
Dr. Steffi Märzheuser, Berlin, dafür gewonnen<br />
werden, über die Prävention<br />
von Kinderunfällen zu sprechen. Unfälle<br />
sind im Kindesalter die häufigste<br />
VERKEHRSSICHERHEITSDEKADE 2011 BIS 2020<br />
Informationen über die „Verkehrssicherheitsdekade 2011-2020“ (Decade of Action for Road<br />
Safety) finden Sie im Internet unter:<br />
www.who.int/roadsafety/decade_of_action/en/index.html<br />
www.decadeofaction.org<br />
Todesursache. Jedes Jahr verunglücken<br />
in Deutschland r<strong>und</strong> 1,69 Millionen<br />
Kinder, mehr als 492.000 von ihnen im<br />
Heim- <strong>und</strong> Freizeitbereich. Aufgr<strong>und</strong><br />
epidemiologischer Daten<br />
aus dem Unfallmonitoring<br />
sind die häufigsten<br />
Unfallhergänge <strong>und</strong> Diagnosen<br />
für die jeweilige<br />
Altersgruppe bekannt.<br />
Die Ergebnisse machen<br />
deutlich, dass Unfälle im<br />
Kindesalter ein alterstypisches<br />
Profil haben.<br />
Kinder, die unter sozial<br />
schwierigen Bedingungen<br />
aufwachsen, haben<br />
ein erhöhtes Unfallrisiko. Deshalb sollte<br />
sozial benachteiligten Kindern bei der<br />
Unfallprävention besondere Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden. Für die Effektivität<br />
von Präventionsmaßnahmen<br />
ist es daher wichtig, Zugangswege <strong>und</strong><br />
Methoden der Informationsvermittlung<br />
zu entwickeln, mit denen die betroffenen<br />
Familien erreicht, Sicherheitshinweise<br />
verstanden <strong>und</strong> sicherheitsfördernde<br />
Verhaltensweisen angenommen<br />
werden. Dies gilt in besonderem Maße<br />
für Kinder aus Familien mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />
Informationen zur Verhütung<br />
von Kinderunfällen können mittels<br />
unterschiedlicher Ansätze verbreitet<br />
werden. Dies können individuelle Aufklärungsmaßnahmen<br />
für Eltern, Kinder<br />
oder Erzieher sein. Auch öffentliche Einrichtungen<br />
wie Schulen oder Kindergärten<br />
können angesprochen werden. Gezielte<br />
Öffentlichkeitsarbeit in Richtung<br />
der Publikumsmedien können – zumindest<br />
kurzfristig – das Interesse an an<br />
sicherheitsrelevanten Themen wecken.<br />
Eine Kombination unterschiedlicher<br />
Vorgehensweisen erscheint sinnvoll.<br />
Auch das Angebot, Sicherheitsartikel<br />
günstiger zu erwerben, weckt Interesse<br />
an dem Thema. Elterninformation über<br />
bestimmte Verletzungsarten <strong>und</strong> deren<br />
Folgen führt zu einem besseren Wissensstand<br />
– ob letztlich so die Unfallzahlen<br />
reduziert werden können, ist bislang<br />
allerdings nicht erwiesen. Ausstellungen<br />
überlassen dem einzelnen Besucher<br />
die Entscheidung über Tempo, Auswahl<br />
<strong>und</strong> Vermittlungsform der Information<br />
selbst. Durch ihre Gestaltung sollen sie<br />
auch emotional ansprechen, motivieren,<br />
zum Handeln anregen.<br />
DGOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
437
Aus den Verbänden<br />
DGOU<br />
Experts meet experts: Im Juli 2011 tagte das AE-Forum „Experts meet experts“ in Stuttgart – auf dem Bild zu sehen sind Prof. Albrecht, Prof. Günther,<br />
Prof. Siebert <strong>und</strong> Prof. Ewerbeck (v. li. n. re.)<br />
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft<br />
Endoprothetik<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter Günther, Prof. Dr. Bernd Fink, Prof. Dr. Wolfhart Puhl<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik<br />
(AE) berichtet erstmals als Sektion der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) in den „Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> – Mitteilungen<br />
<strong>und</strong> Nachrichten“ (OUMN) über<br />
ihre Aktivitäten. Seit ihrer Gründung im<br />
Jahr 1996 hat die AE einen Schwerpunkt<br />
auf die Gestaltung einer umfassenden<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für Ärzte <strong>und</strong><br />
OP-Personal gelegt. Daneben wurden<br />
weitere Tätigkeitsfelder wie Forschungsunterstützung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />
zuletzt vor allem eine Initiative im Bereich<br />
der Qualitätssicherung endoprothetischer<br />
Versorgung angeschoben. Die<br />
AE hat heute knapp 320 Mitglieder, <strong>und</strong><br />
in der ComGen – einer Organisation für<br />
jüngere Kollegen in nicht selbstständiger<br />
Position – sind weitere 70 Orthopäden<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgen aktiv.<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Ein zentrales Element sind die AE-Kurse<br />
mit Schwerpunkt im Bereich der Hüft<strong>und</strong><br />
Kniegelenkchirurgie, die deutschlandweit<br />
an meist wechselnden Standorten<br />
entweder im Basis- oder Master-<br />
Format angeboten werden. Jährlich<br />
mindestens einmal werden sie ergänzt<br />
durch einen Dreiländerkurs in gemeinsamer<br />
Ausrichtung durch AE-Mitglieder<br />
aus Österreich, Schweiz <strong>und</strong> Deutschland<br />
(2011 in Kitzbühel, 2012 in Zürich). Neben<br />
Plenumsvorträgen <strong>und</strong> ausführlichen<br />
Falldiskussionen bilden Workshops<br />
zur Planung <strong>und</strong> Durchführung operativer<br />
Eingriffe sowie der sicheren Handhabung<br />
von Implantaten ein zentrales<br />
Element aller Kurse. Die Mitglieder des<br />
AE-Teaching-Komitees haben gemeinsam<br />
mit Vertretern der Industriepartner eine<br />
Workshop-Struktur entwickelt, die praktisches<br />
Training sicherstellt.<br />
Neu in das Programm aufgenommen<br />
wurden Kurse für evidenzbasierte Medizin<br />
sowie ein sogenanntes AE-Tutorial,<br />
das im November 2011 mit enormem Erfolg<br />
eine vollständig neue Form der Wissensvermittlung<br />
nutzte. Daneben gibt es<br />
regelmäßig sogenannte Kompaktkurse<br />
zu streng umschriebener Thematik wie<br />
„Zementiertechnik“ oder „Thromboseprophylaxe“,<br />
<strong>und</strong> die ComGen gestaltet<br />
jährlich mehrmalige Kursveranstaltungen<br />
für OP-Personal.<br />
Insgesamt waren 2011 bei 24 AE-Veranstaltungen<br />
1.223 Teilnehmer registriert,<br />
die detaillierten Evaluationen spiegeln<br />
eine durchgängig hohe Zufriedenheit.<br />
Ein zunehmend wichtiges F<strong>und</strong>ament<br />
für die Qualifikation von Kursleitern,<br />
aber auch Referenten im Rahmen von AE-<br />
Veranstaltungen bilden die als Teach-the-<br />
Teacher bezeichneten Didaktik-Kurse.<br />
Unter der Leitung von Wolf Mutschler<br />
werden innovative Lehrformen vermittelt,<br />
die unser tradiertes Verständnis der<br />
Vortragsgestaltung in Frage stellen. Eine<br />
Projektgruppe unter Leitung von Florian<br />
Gebhard <strong>und</strong> Carsten Perka entwickelt<br />
derzeit ein Konzept, wie diese neuen<br />
Lehrmethoden in das bislang gültige<br />
Kursangebot so integriert werden können,<br />
dass eine organische Weiterentwicklung<br />
in sowohl qualitativer als auch<br />
organisatorisch-logistischer Hinsicht zukünftig<br />
erreichbar ist.<br />
AE-Jahreskongress mit zweisprachigen<br />
Sitzungen<br />
Der AE-Jahreskongress fand im Dezember<br />
2011 in Berlin unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung von Carsten Perka<br />
438<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
<strong>und</strong> Norbert Haas statt. Erstmals sind<br />
zweisprachige Sitzungen mit Gästen aus<br />
Großbritannien <strong>und</strong> den USA angeboten<br />
worden, für die insgesamt 266 Teilnehmer<br />
war der Wissensaustausch zu kontroversen<br />
Themen in der Hüftendoprothetik<br />
äußerst spannend. Im Rahmen des<br />
Kongresses wurde die AE-Ehrenmitgliedschaft<br />
an Clive Duncan aus Vancouver<br />
verliehen, der nicht nur mit seiner weit<br />
verbreiteten Klassifikation periprothetischer<br />
Frakturen zur Entwicklung internationaler<br />
Standards in der Endoprothetik<br />
beigetragen hat.<br />
Nicht nur für ihre Mitglieder, sondern<br />
auch für viele weitere Teilnehmer bot der<br />
ComGen-Kongress 2011 ein spannendes<br />
wissenschaftliches Programm. ComGen-<br />
Präsident Stephan Kirschner <strong>und</strong> die<br />
wissenschaftlichen Leiter Hans-Michael<br />
Klinger <strong>und</strong> Karl-Heinz Frosch konnten<br />
61 Teilnehmer in Göttingen begrüßen.<br />
Die Tagung bietet traditionell eine Mischung<br />
aus medizinischen Themen sowie<br />
Beiträgen aus Klinikorganisation <strong>und</strong><br />
Personalentwicklung.<br />
Publikationen<br />
Neben der Wissensvermittlung im Rahmen<br />
von Veranstaltungen sieht die AE<br />
ihre Aufgabe auch darin, Standards in<br />
gedruckter Form zu verbreiten. In einem<br />
zentralen Projekt der letzten Jahre<br />
konnte mittlerweile das aktuelle Wissen<br />
um den Gelenkersatz in vier Bänden gebündelt<br />
werden: Unter der Koordination<br />
von Ulrich Holz haben AE-Mitglieder mit<br />
besonderer Expertise ein Werk zusammengetragen,<br />
das in der endoprothetischen<br />
Versorgung von Schulter-, Knie-,<br />
Hüft- <strong>und</strong> Sprunggelenk als Standard im<br />
Teach the teacher: In Teach-the-Teacher-Kursen der AE wird Seminarleitern <strong>und</strong> Referenten didaktisches<br />
Know-how vermittelt.<br />
deutschsprachigen Raum gelten kann.<br />
Restexemplare der AE-Manuale sind<br />
über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich.<br />
Ganz aktuelle Informationen werden<br />
jeweils in sogenannten AE-Bulletins zusammengefasst.<br />
Bernd Fink, Carsten Perka<br />
<strong>und</strong> Wolf Mutschler veröffentlichen<br />
darin die Manuskripte der Referenten<br />
vom AE-Sektionstag beim jährlichen<br />
Kongress für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
– aktuell zu den Themen periprothetische<br />
Infekte (2010) <strong>und</strong> periprothetische<br />
Frakturen (2011). Aber auch die<br />
Ergebnisse von Arbeitsgruppen aus dem<br />
Bereich der Schadensanalyse (siehe unten)<br />
werden damit allen Mitgliedern <strong>und</strong><br />
sonstigen Interessierten zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
AE-Preis <strong>und</strong> Reisestipendium<br />
Jährlich wird der mit 10.000 Euro dotierte<br />
AE-Preis als Auszeichnung für eine<br />
innovative wissenschaftliche Arbeit auf<br />
dem Gebiet der Endoprothetik ausgeschrieben.<br />
2011 wurden insgesamt 12<br />
höchstrangige Publikationen aus den<br />
besten Journalen des Faches dafür eingereicht.<br />
Die Jury kam zum Ergebnis, dass<br />
insgesamt drei gleichrangige Arbeiten<br />
die Vergabekriterien in herausragender<br />
Weise erfüllen. Deshalb konnte Volker<br />
Ewerbeck als Leiter der Preis-Kommission<br />
im Rahmen des AE-Kongresses die<br />
Auszeichnung an die Arbeitsgruppen von<br />
Arne Hothan (Hamburg), Jan Philippe<br />
Kretzer (Heidelberg) <strong>und</strong> Gerold Labek<br />
(Innsbruck) vergeben.<br />
Eine weitere Initiative zur Unterstützung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
ist die Vergabe von jährlich zwei AE-<br />
Reisestipendien zur Teilnahme am internationalen<br />
Kongress „Current Concepts<br />
in Joint Replacement“ in den USA. Teilnahmeberechtigt<br />
sind Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen <strong>und</strong> alle AE- sowie Com-<br />
Gen-Mitglieder. Im vergangenen Jahr<br />
konnten Andreas C. Niemeier (Hamburg)<br />
<strong>und</strong> Ralf Skripitz (Rostock) als Auszeichnung<br />
für ihr wissenschaftliches Engagement<br />
an dieser Veranstaltung teilneh-<br />
DGOU<br />
Gebündeltes Expertenwissen: Die AE-Manuale zur endoprothetischen Versorgung von Schulter-, Knie-, Hüft- <strong>und</strong> Sprunggelenk gelten als Standard im deutschsprachigen<br />
Raum. Restexemplare sind über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
439
Aus den Verbänden<br />
DGOU<br />
men <strong>und</strong> schilderten in einem beeindruckenden<br />
Reisebericht ihre Erfahrungen.<br />
AE-Qualitätsinitiative<br />
Als Sektion der DGOU ist die AE in besonderer<br />
Weise dazu prädestiniert, qualitätsrelevante<br />
Themen im Bereich der<br />
Endoprothetik zu bearbeiten. Hier sind<br />
in den letzten Jahren einige ganz zentrale<br />
Projekte entwickelt bzw. begleitet<br />
worden, die für Patienten, Ärzte <strong>und</strong><br />
Implantathersteller größte Bedeutung<br />
haben. Dominik Parsch hat mit Unterstützung<br />
von Kollegen aus Klinik, Biomechanik<br />
<strong>und</strong> Industrie ein AE-Arbeitspapier<br />
zur Verbesserung der Abläufe bei<br />
der Analyse drohender <strong>und</strong> tatsächlicher<br />
implantatbezogener Vorkommnisse erarbeitet.<br />
Zusammen mit dem im März<br />
2011 von der DGOU, dem Medizinischen<br />
Dienst des Spitzenverbandes B<strong>und</strong> der<br />
Krankenkassen (MDS) <strong>und</strong> dem BVMed<br />
publizierten Positionspapier „Sicherheit<br />
von Medizinprodukten – Hinweise<br />
zum Meldeverfahren“ sind damit die<br />
wesentlichen Handreichungen zum Umgang<br />
mit entsprechenden Problemen<br />
zusammengestellt. Mit Unterstützung<br />
von Rudi Ascherl ist aktuell ein Internetbasiertes<br />
CIRS-System am Entstehen, das<br />
zunächst für AE-Mitglieder – <strong>und</strong> nach<br />
einem Probelauf gegebenenfalls auch<br />
in erweiterter Form – eine Plattform<br />
zum Austausch von Informationen zur<br />
Implantatsicherheit gewährleisten soll.<br />
Schließlich haben Michael Morlock <strong>und</strong><br />
Dominik Parsch mit Unterstützung von<br />
Wilhelm Blömer eine Kurzanleitung zur<br />
Implantatasservierung im Schadensfallverdacht<br />
herausgegeben, die ebenfalls<br />
als AE-Bulletin über die Geschäftsstelle<br />
bezogen werden kann.<br />
Diese Initiativen haben ihren Ausgang<br />
vom traditionellen AE-Forum „Experts<br />
meet Experts“ genommen, das in den<br />
vergangenen Jahren zu einem zentralen<br />
Pfeiler der Qualitätsinitiative geworden<br />
ist. AE-Mitglieder aus Klinik <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
diskutieren im Rahmen dieser<br />
internen Veranstaltung gemeinsam mit<br />
Repräsentanten der Industriepartner<br />
ganz unterschiedliche Aspekte der Implantat-<br />
<strong>und</strong> Prozessqualität. Dazu gehören<br />
die strategische Ausrichtung von<br />
Aktivitäten in diesem Bereich ebenso<br />
wie eine ganz konkrete Aufarbeitung von<br />
ausgewählten Schadensfällen.<br />
Enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en <strong>und</strong> BVOU<br />
Von besonderer Bedeutung ist für die AE<br />
eine enge Verzahnung mit den Aktivitäten<br />
der wissenschaftlichen <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
(<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie <strong>und</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>) sowie auch des Berufsverbandes<br />
der Fachärzte für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) zur Weiterentwicklung<br />
unterschiedlicher <strong>und</strong> oft<br />
auch gemeinsam getragener Projekte im<br />
Bereich der Endoprothetik. So arbeitet<br />
unter Führung von Dieter Wirtz, Dominik<br />
Franz <strong>und</strong> Frank Schemmann eine<br />
Expertengruppe an der verbesserten Abbildung<br />
der Revisionsendoprothetik im<br />
DRG-System (siehe OUMN 3/2012: „Wie<br />
wird die Revisionsendoprothetik im<br />
G-DRG-System gebildet?“, Seite 274f.).<br />
Mit finanzieller Unterstützung von AE,<br />
DGOU <strong>und</strong> BVOU erfolgt zunächst eine<br />
datenbasierte fallbezogene Analyse der<br />
Leistungs- <strong>und</strong> Kostenheterogenität in<br />
der Revisionsendoprothetik an verschiedenen<br />
Gelenken. Daran werden sich<br />
notwendige Leistungsdefinitionen für<br />
Schlüsseleingriffe (modulare Endoprothesen,<br />
Megaprothese, Pfannenrekonstruktion<br />
etc.) anschließen, die eine möglichst<br />
eindeutige <strong>und</strong> interpretationsfreie<br />
Anwendung der DRG-Verschlüsselung im<br />
Alltag erlauben.<br />
AE-Präsidiumsmitglieder arbeiten in<br />
verschiedenen Positionen an der Etablierung<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Endoprothesenregisters<br />
(EPRD) mit, da diese Initiative<br />
einen ganz zentralen Baustein der Qualitätssicherung<br />
in der endoprothetischen<br />
Versorgung darstellt. Schließlich<br />
unterstützt die AE die Entwicklung des<br />
Konzeptes zertifizierter Endoprothetikzentren,<br />
das aus der DGOOC heraus<br />
entstanden ist <strong>und</strong> für eine flächendeckende<br />
Einführung ansteht. Mehr als 40<br />
AE-Mitglieder haben bereits die Fachexperten-Schulung<br />
durchlaufen, <strong>und</strong> viele<br />
OP-Personalkurs: Die AE <strong>und</strong> die ComGEn veranstalteten gemeinsam im April 2011 in Kassel einen Kurs für OP-Personal. Im Bild: Dr. Oehme, Dr. Holz,<br />
Frau Bindemann, Prof. Heller, Frau Oberberger <strong>und</strong> Dr. Klauser (v. li. n. re.).<br />
440<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
OP-Personalkurs: Dr. Diethelm Träger <strong>und</strong> Dr. Iris Schleicher<br />
davon waren in Audits im Rahmen der<br />
Pilotphase tätig.<br />
besten die Umsetzung der Vereinsziele<br />
unterstützen.<br />
DGOU<br />
Die AE öffnet sich für neue Mitglieder<br />
Die Übernahme des Status als Sektion<br />
der DGOU beeinflusst zwangsläufig auch<br />
das Aufgaben- <strong>und</strong> Verantwortungsspektrum<br />
der AE. Die Zuständigkeit für<br />
Fragen der Endoprothetik innerhalb der<br />
Dachgesellschaft ist nicht mehr mit der<br />
herkömmlichen Beschränkung von AE-<br />
Mitgliedschaften auf nur leitende Ärzte<br />
kompatibel. Deshalb sind neue Modelle<br />
entwickelt worden <strong>und</strong> von der Mitgliederversammlung<br />
im Dezember 2012<br />
abgestimmt. Danach steht künftig die AE<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich für Fachärzte aus dem Bereich<br />
der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
bzw. für Wissenschaftler mit nachgewiesenem<br />
Tätigkeitsschwerpunkt in der<br />
Endoprothetik offen. Damit können jetzt<br />
auch nicht-selbstständige Kollegen (zum<br />
Beispiel angestellte oder niedergelassene<br />
Fachärzte, Oberärzte etc.) Mitglied werden,<br />
sofern ein besonderes Engagement<br />
<strong>und</strong> die entsprechende Qualifikation im<br />
endoprothetischen Bereich nachgewiesen<br />
sind. Innerhalb der AE ist dann unter<br />
definierten Voraussetzungen eine Aufnahme<br />
in die ComGen sowie in eine neu<br />
zu gründende AE-Akademie möglich.<br />
Diese beiden Gruppierungen werden ein<br />
Forum für besonders interessierte <strong>und</strong><br />
engagierte Kollegen mit unterschiedlichen<br />
Zielsetzungen darstellen. Heiko Reichel<br />
erarbeitet mit weiteren Präsidiumsmitgliedern<br />
derzeit ein Konzept, wie die<br />
unterschiedlichen Gruppierungen am<br />
Die notwendige Qualität der täglichen<br />
Arbeit zu stützen <strong>und</strong>, wenn möglich,<br />
den Entwicklungen der Wissenschaft,<br />
Medizintechnik <strong>und</strong> Pharmazie, aber<br />
auch des Ges<strong>und</strong>heitssystems permanent<br />
anzupassen, bestimmt <strong>und</strong> prägt<br />
nun die weitere Entwicklung der AE.<br />
Eine Begrenzung von Zeit <strong>und</strong> Ressourcen<br />
gerade im Bereich der klinisch tätigen<br />
AE-Mitglieder erfordert jedoch das<br />
Beschreiten neuer Wege, wenn die Aktivitäten<br />
im bisherigen Umfang gehalten<br />
<strong>und</strong> weiter ausgebaut werden sollen.<br />
Dazu hat sich die AE selbst mit professionaler<br />
Hilfe auf eine tiefreichende Strategiediskussion<br />
eingelassen, um die effektivsten<br />
zukünftigen Strukturen <strong>und</strong><br />
Arbeitsweisen identifizieren zu können.<br />
Die Mitglieder des Präsidiums arbeiten<br />
gemeinsam an dieser Aufgabe <strong>und</strong><br />
stellen sich der Herausforderung, dabei<br />
auch gewohnte Pfade zu verlassen. Eine<br />
großartige Unterstützung gibt dabei das<br />
Team unserer Geschäftsstelle mit Andrea<br />
Trautwein, Bettina Oberberger, Lilli Geng<br />
<strong>und</strong> Jelena Bindemann. Ihnen gilt unser<br />
Dank ganz besonders, denn sie bringen<br />
in ihren Kontakten mit Veranstaltungsteilnehmern,<br />
Mitgliedern <strong>und</strong> vielen anderen<br />
Ansprechpartnern „an vorderster<br />
Front“ täglich das zum Ausdruck, was<br />
die AE seit Anbeginn geprägt hat <strong>und</strong><br />
wofür unsere Arbeitsgemeinschaft auch<br />
in der Zukunft stehen wird: Engagement<br />
in Themen, Kompetenz in der Sache <strong>und</strong><br />
Respekt im Umgang.<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter<br />
Günther, Dresden, ist<br />
Präsident der AE.<br />
Prof. Dr. Bernd Fink,<br />
Markgröningen, ist AE-<br />
Vizepräsident.<br />
Prof. Dr. Wolfhart Puhl,<br />
Oberstdorf, ist AE-<br />
Generalsekretär.<br />
Bei Interesse an einer Mitgliedschaft in der<br />
AE können sich Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
gerne mit der Geschäftsstelle bezüglich der<br />
aktuellen Aufnahmekrite rien in Verbindung<br />
setzen.<br />
Kontakt: sekretariat@ae-germany.com<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
441
Aus den Verbänden<br />
Die DGORh: Schnittstellen-Spezialist<br />
Prof. Dr. Stefan Rehart, Dr. Ingo Arnold<br />
DGOU<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädische<br />
Rheumatologie (DGORh) steht<br />
an einem entscheidenden Knotenpunkt<br />
zwischen Orthopäden, internistischen<br />
Rheumatologen, konservativen <strong>und</strong> hoch<br />
spezialisierten operativen Orthopäden,<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Rheuma-Liga, dem Berufsverband<br />
der Fachärzte für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU), der<br />
Politik, internationalen <strong>Gesellschaft</strong>en,<br />
ärztlichen Standesorganisationen <strong>und</strong><br />
anderen.<br />
Regionale Qualitätszirkel „Orthopädische<br />
Rheumatologie“<br />
In Zusammenarbeit mit der DGORh sind<br />
in (fast) allen B<strong>und</strong>esländern die Qualitätszirkel<br />
„Orthopädische Rheumatologie“<br />
des BVOU (Sektion „Orthopädische<br />
Rheumatologie, Leiter Dr. Uwe Schwokowski)<br />
inauguriert worden. Ein Ziel besteht<br />
in der verstärkten Implementierung<br />
orthopädisch-rheumatologischer Inhalte<br />
auf regionaler Ebene bei den Kollegen in<br />
niedergelassener Position. Da die europäische<br />
Interpretation der Rheumatologie<br />
auch die degenerativen Erkrankungen<br />
beinhaltet, ist es berufspolitisch von besonderer<br />
Bedeutung, als Orthopäde <strong>und</strong><br />
Unfallchirurg rheumatologisches Wissen<br />
aufzuweisen. Zudem sollen Fragen der<br />
Vergütung angesprochen <strong>und</strong> gelöst werden.<br />
Komplikationsregister<br />
Der Betrieb des orthopädisch-rheumatologischen<br />
Komplikationsregisters der<br />
DGORh unter der Leitung von PD Dr.<br />
Klaus Schmidt, Dortm<strong>und</strong>, ist aufgenommen<br />
worden. Seit einigen Monaten bereits<br />
werden von großen, operativ rheumatologisch<br />
ausgerichteten Zentren anonymisierte<br />
Daten operierter Patienten<br />
des rheumatologischen Formenkreises in<br />
das Register eingespeist. Gerade in Bezug<br />
auf die spezielle biologische Medikation<br />
gilt besondere Aufmerksamkeit Gelenkinfekten,<br />
der Prothesenversorgung, aber<br />
auch Traumata. Die ersten Daten befinden<br />
sich in der Auswertung <strong>und</strong> werden<br />
auf dem deutschen Rheumatologenkongress<br />
in Bochum Ende September vorgestellt.<br />
Kooperation mit Vertretern der deutschen<br />
konservativen Therapie<br />
Die deutsche orthopädische Rheumatologie<br />
hat traditionell sehr starke Wurzeln<br />
in den konservativen Behandlungsverfahren<br />
<strong>und</strong> versteht sich unter anderem als<br />
deren Sammelbecken in der deutschen<br />
Orthopädie. In diesem Jahr hat ein großes<br />
Meeting verschiedener konservativ<br />
ausgerichteter Fachgesellschaften stattgef<strong>und</strong>en,<br />
um Zielrichtungen konservativ<br />
tätiger Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
zu bündeln. In einer „IG Orthopädische<br />
Rheumatologie / Rehabilitation“ sind die<br />
Aspekte zusammengefasst worden <strong>und</strong><br />
strategische Vorgehen besprochen. Als<br />
Sprecher dieser IG ist Prof. Dr. Stefan Rehart<br />
aus Frankfurt, der das Meeting initiierte<br />
<strong>und</strong> ausrichtete, gewählt worden,<br />
Stellvertreter ist Dr. Mathias Psczolla aus<br />
St. Goar. Das nächste Treffen dieser starken<br />
Gruppe ist noch vor dem <strong>Deutsche</strong>n<br />
Kongress für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DKOU) im Oktober festgesetzt.<br />
Curriculum orthopädische Rheumatologie<br />
Das Curriculum „Orthopädische Rheumatologie“<br />
mit dem Ziel der Erteilung<br />
eines Zertifikates für diese Disziplin nach<br />
Absolvenz der Inhalte ist ausgearbeitet<br />
worden. Neben typischen orthopädischrheumatologischen<br />
operativen Verfahren<br />
wird stark auf die konservativen Therapieinhalte<br />
fokussiert. Auch internistischrheumatologische<br />
Anteile des Faches<br />
werden vermittelt. Die breite Palette<br />
der spezifisch arthrologischen Krankheitsbilder<br />
(PVNS, Calcinose, Charcot,<br />
etc.) wird ebenfalls einen Schwerpunkt<br />
darstellen. Das Curriculum besteht aus<br />
vier einzelnen Tagen (jeweils freitags<br />
von 9 bis 17 Uhr), die einmal im Quartal<br />
angeboten werden, das heißt nach vier<br />
Curriculum-Tagen bzw. einem Jahr kann<br />
das Zertifikat durch die DGORh erteilt<br />
werden. Inhaltlich (Kenntnisgrad) ist es<br />
zwischen der FA-Ausbildung „Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“ <strong>und</strong> der speziellen<br />
dreijährigen Zusatzbezeichnung<br />
(ZB) „Orthopädische Rheumatologie“<br />
angesiedelt. KollegInnen, die in ihrer<br />
FA-Weiterbildung nicht mit dieser Disziplin<br />
in Kontakt treten konnten oder die<br />
ZB nicht erwerben konnten, sollen Gelegenheit<br />
erhalten, sich die entsprechenden<br />
Inhalte bis zu einem gewissen Grad<br />
anzueignen. Vorgesehen ist eine Beteiligungspauschale<br />
der Teilnehmer an dem<br />
hochwertigen Ausbildungsgang von 100<br />
Euro pro Kurstag, die rein der Kostendeckung<br />
für die Veranstalter dienen. Der<br />
erste Kurs wird im Oktober in Frankfurt<br />
von Prof. Dr. Stefan Rehart angeboten<br />
(Informationen unter: Rehart@fdk.info /<br />
www.orthopaedische-rheumatologie.<br />
de). Weitere werden in unterschiedlichen<br />
Regionen Deutschlands (Hamburg<br />
(Prof. Dr. Wolfgang Rüther), Sendenhorst<br />
(Dr. Ludwig Bause), Bad Aibling (Dr. Stefan<br />
Schill), Bremen (Dr. I. Arnold), Leipzig<br />
(Dr. R. Scholz), u. a. folgen. Ziel des Zertifikatkurses<br />
ist es, einen orthopädischrheumatologisch<br />
versierten (<strong>und</strong> zertifizierten)<br />
Orthopäden-Unfallchirurgen zu<br />
kreieren. Es besteht die spätere Option,<br />
diesen Kompetenznachweis auch bei abrechnungstechnischen<br />
Belangen nutzen<br />
zu können.<br />
Gemeinsamer Rheumatologenkongress<br />
in Bochum<br />
Das Vorprogramm des deutschen Rheumatologenkongresses<br />
vom 19. bis 22.<br />
September 2012 (gemeinsam mit der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für internistische<br />
Rheumatologie <strong>und</strong> der <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Kinder- <strong>und</strong> Jugendrheumatologie)<br />
ist erstellt <strong>und</strong> im Internet einsehbar<br />
(www.orthopaedische-rheumatologie.<br />
de). Die Beteiligung <strong>und</strong> interdisziplinäre<br />
Verzahnung der Orthopäden mit den<br />
anderen Fächern dabei ist offensichtlich.<br />
Die traditionelle Ausrichtung eines gemeinsamen<br />
Abends der DGORh erfolgt<br />
am Donnerstag der Kongresswoche.<br />
Kongresspräsident der DGORh ist PD Dr.<br />
Klaus Schmidt aus Dortm<strong>und</strong><br />
442<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
(k.schmidt@lukas-gesellschaft.de), der<br />
bei Bedarf nähere Informationen erteilt<br />
<strong>und</strong> einen Flyer über die rheumaorthopädischen<br />
Symposien bei dem Kongress<br />
bereit hält. Informationen sind auch auf<br />
der Homepage der DGRh (www.dgrh.de)<br />
zu erhalten.<br />
Strategie-Meeting Vorstand <strong>und</strong> Beirat<br />
Bereits vor eineinhalb Jahren hat die<br />
DGORh ein erstes Meeting für die Festlegung<br />
der Ziele <strong>und</strong> Marschroute der<br />
Fachgesellschaft veranstaltet. Im Zuge<br />
der Evaluation der Arbeitsaufträge, die<br />
hieraus resultierten, <strong>und</strong> zur Bestimmung<br />
der nächsten Ziele erfolgt im August<br />
2012 eine Wiederholung dieser hervorragend<br />
geeigneten Institution. Auch<br />
die Aufrechterhaltung des Kontaktes des<br />
Vorstandes im engeren Sinn mit den Mitgliedern<br />
<strong>und</strong> dem Beirat wird dadurch<br />
sehr eng <strong>und</strong> „lebensnah“ gestaltet.<br />
Verschiedenes<br />
■ Die DGORh ist an der Erstellung von<br />
Leitlinien beteiligt: „Der entzündliche<br />
Rückenschmerz“ (Prof. Dr. Bernd<br />
Swoboda) <strong>und</strong> „Synovialitis“ (N.N.).<br />
■ Ehrenmitglied der DGORh 2012 wird<br />
Prim. em. Dr. Hilzensauer aus Innsbruck.<br />
■ Unter der Ausarbeitung von Fr. Dr.<br />
Christine Seyfert, Chemnitz, hat die<br />
DGORh einen F<strong>und</strong>s-Raising-Flyer<br />
erstellt, der allen Interessierten zugänglich<br />
ist.<br />
■ Die DGORh ist an der Kampagne der<br />
Rheuma-Liga „Aktiv gegen den Rheumaschmerz“<br />
beteiligt.<br />
■ Die eingereichten Arbeiten zu dem<br />
von der DGORh jährlich ausgelobten<br />
wissenschaftlichen „Arthur-Vick-Preis<br />
2012“ mit einer Dotation von 5.000<br />
Euro befinden sich zur Zeit Im Begutachtungsprozess.<br />
■ Beim <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU)<br />
2012 in Berlin richtet die DGORh<br />
hauptverantwortlich sechs wissenschaftliche<br />
Sitzungen aus.<br />
■ Das 2012 stattgehabte, alle vier Jahre<br />
in Deutschland veranstaltete „combined<br />
meeting“ der DGORh mit der<br />
japanischen Schwestergesellschaft JS-<br />
RAS wurde von Dr. Stefan Schill, Bad<br />
Aibling, ausgerichtet. Zweijährig versetzt<br />
reist eine Delegation der DGORh<br />
nach Japan, um dort zu tagen. Somit<br />
kommt es turnusgemäß alle zwei Jahre<br />
zu einem entsprechenden wissenschaftlichen<br />
orthopädisch-rheumatologischen<br />
Austausch.<br />
■ Regelmäßig formuliert der Vorstand<br />
der DGORh schriftliche Stellungnahmen<br />
zu rheumatologischen Themen<br />
bei Bedarf (zum Beispiel IQWIG).<br />
■ Unterjährig beteiligen sich zahlreiche<br />
Mitglieder der DGORh aus Vorstand/<br />
Beirat <strong>und</strong> Mitgliedschaft an Fortbildungen<br />
orthopädisch-rheumatologischer<br />
Inhalte auf allen Ebenen.<br />
■ Mehrere Themenhefte mit orthopädisch-rheumatologischen<br />
Inhalten<br />
sind von unterschiedlichen Mitgliedern<br />
der DGORh herausgegeben worden<br />
(„Orthopäde“/„Aktuelle Rheumatologie“/„arthritis<br />
& rheuma“).<br />
■ Die Mitarbeit an Projekten der<br />
„Rheuma-Akademie“ erfolgt durch<br />
die DGORh (kleine Anteile werden<br />
gehalten).<br />
Prof. Dr. Stefan Rehart,<br />
Frankfurt a. M.,<br />
Präsident der DGORh<br />
Dr. Ingo Arnold,<br />
Bremen, Schriftführer<br />
der DGORh<br />
DGOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
443
Aus den Verbänden<br />
DGOU<br />
Die aufmerksam gebannten Teilnehmer bei der sonografischen hands-on-Demonstration.<br />
2. DGORh-Intensiv-Meeting in Bremen<br />
Dr. Ingo Arnold<br />
Am 17. <strong>und</strong> 18. Februar dieses Jahres<br />
fand das 2. Intensiv-Meeting unserer<br />
<strong>Gesellschaft</strong> in der Klinik für operative<br />
Rheumatologie <strong>und</strong> Orthopädie des Rotes<br />
Kreuz Krankenhauses Bremen statt. Der<br />
fachliche Austausch auf hohem Niveau,<br />
gerade auch mit der speziellen Problematik<br />
des immunkompromittierten Patienten,<br />
sorgte erneut für eine große Resonanz.<br />
Chefarzt Dr. Ingo Arnold hatte ein<br />
facettenreiches Programm zusammengestellt.<br />
Einen Schwerpunkt bildete der<br />
Umgang mit besonderen Formen rasch<br />
destruktiver Gelenkveränderungen wie<br />
den multizentrischen Osteolysen. Diese<br />
destruktiven Knochenprozesse führen<br />
unbehandelt zu irreversiblen Deformitäten<br />
<strong>und</strong> erfordern besondere Aufmerksamkeit.<br />
Auch seltenere rheumatologische<br />
Krankheitsbilder mit meist ausgeprägten<br />
serologischen Entzündungskonstellationen,<br />
die als autoinflammatorische<br />
Syndrome subsumiert werden, wurden<br />
umfänglich besprochen. Diese Patientengruppe<br />
weist häufig neben den Dysplasien<br />
der großen Gelenke Wachstumsretadierungen<br />
auf, die rheumaorthopädisch<br />
rekonstruktive Maßnahmen erschweren.<br />
Am Fallbeispiel einiger solcher Patienten<br />
mit einem familiären juvenilen systemischen<br />
Granulomatosensyndrom (Blau-<br />
Syndrom) konnte insbesondere diese<br />
skizzierte besondere therapeutische Herausforderung<br />
verdeutlicht werden.<br />
Einen weiteren Themenkomplex bildete<br />
der rheumatische Schultergelenkbefall<br />
<strong>und</strong> in diesem Zusammenhang die Indikation<br />
<strong>und</strong> Möglichkeiten der Verwendung<br />
minimalisierter Implantate bis hin<br />
zum ausschließlichen Oberflächenersatz.<br />
Die konstruktive Diskussion der hochrangigen<br />
Teilnehmer verdeutlichte die<br />
sich diesbezüglich offerierenden Anwendungsmöglichkeiten,<br />
auch im Zusammenhang<br />
mit bereits weit fortgeschritten<br />
etablierten Rotatorenmanschettendefektarthropathien.<br />
Vertieft wurde dabei<br />
die indikatorische Trennlinie für den<br />
Einsatz der unproblematischen inversen<br />
Schultergelenkendoprothesen.<br />
Abger<strong>und</strong>et wurde das Programm durch<br />
einen sonografischen Erfahrungsaustausch<br />
mit hands-on-Charakter, die Vorstellung<br />
der § 116b-Ambulanz des RKK<br />
Bremen <strong>und</strong> die Darstellung des Bremer<br />
Vereins „Ambulante Versorgungslücken“.<br />
Die rheumaorthopädische Zusammenarbeit<br />
mit dieser Patienteninitiative setzt<br />
die Tradition enger Verb<strong>und</strong>enheit unserer<br />
Auftraggruppe mit den insbesondere<br />
in der Rheuma-Liga organisierten<br />
Betroffenen fort. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
weiter bestehender Versorgungsengpässe<br />
in der Rheumatologie erfuhr die Schilderung<br />
der berufspolitischen Einordnung<br />
des niedergelassenen orthopädischen<br />
Rheumatologen innerhalb der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung eine besondere<br />
Bedeutung.<br />
Das nächste DGORh-Meeting findet dann<br />
bei Herrn R. Scholz in Leipzig statt, <strong>und</strong><br />
dies mit Sicherheit wieder mit der gewohnten<br />
Resonanz <strong>und</strong> Intensität.<br />
Dr. Ingo Arnold<br />
Chefarzt<br />
444<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der AG Lehre<br />
Dr. Susanne Fröhlich<br />
Nachdem im Jahr 2011 der Lehrzielkatalog<br />
für PJ-Studierende (siehe Kasten)<br />
erfolgreich publiziert worden ist, steht<br />
nun das Logbuch vor der entsprechenden<br />
Veröffentlichung. Es sind eine deutsche<br />
als auch eine englische Version geplant,<br />
um auch dem PJ-Studierenden während<br />
eines möglichen Auslandstertials die<br />
Möglichkeit zu geben, vor Ort dem zuständigen<br />
Lehrenden die gewünschten<br />
Lehrziele inklusive der zu erreichenden<br />
Fertigkeitsstufe darzulegen.<br />
Am 13. April 2012 ist zudem eine<br />
deutschlandweite vergleichende Evaluation<br />
der praktischen Anteile Ihres Medizinstudiums<br />
gestartet. Ziel der Studie<br />
ist es unter anderem, die Bedingungen<br />
im Pflegepraktikum, während der Famulatur<br />
<strong>und</strong> des Praktischen Jahres zu<br />
evaluieren, um letztendlich das Problem<br />
der Nachwuchsakquise zu beleuchten.<br />
Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten<br />
über 3.600 Studenten erreicht werden.<br />
Anhand der Ergebnisse erhoffen wir uns<br />
entsprechende Aussagemöglichkeiten,<br />
welche ebenfalls veröffentlicht werden<br />
sollen.<br />
LERNZIELKATALOG<br />
Fröhlich, Obertacke, Ruesseler, Schwanitz,<br />
Roth, Gollwitzer, Walcher, Kasch, Mittelmeier:<br />
An educational skills programme for <strong>und</strong>ergraduate<br />
training in orthopaedic and<br />
trauma surgery. Zeitschrift für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>; Oktober 2011<br />
Am 24. April 2012 fand eine Sitzung des<br />
Arbeitskreises E-Learning der AG Lehre<br />
der DGOU in Saarbrücken statt. Prof.<br />
Knopp berichtete in diesem Rahmen<br />
über den bisherigen Entwicklungsstand<br />
bezüglich der E-Learning Plattform<br />
MEC.O. Hier besteht ein Verb<strong>und</strong> zwischen<br />
der Universität des Saarlandes<br />
<strong>und</strong> der Frankfurter Universität. Dort ist<br />
MEC.O inzwischen in die örtliche E-Learning-Plattform<br />
OLAT integriert <strong>und</strong> kann<br />
von allen Studierenden genutzt werden.<br />
Da es Ziel der AG Lehre der DGOU ist, die<br />
Lehre b<strong>und</strong>esweit einheitlicher zu gestalten,<br />
besteht der Wunsch, diese Plattform<br />
interuniversitär auszuweiten. Um dieses<br />
zu ermöglichen, soll zunächst über eine<br />
Evaluation festgestellt werden, welche E-<br />
Learning-Modalitäten überhaupt genutzt<br />
werden, <strong>und</strong> schließlich, welche E-Learning-Inhalte<br />
in einem Content-Sharing-<br />
Verfahren zur Verfügung gestellt würden.<br />
Letztendlich könnten somit unter der<br />
Mitwirkung mehrerer Beteiligter <strong>und</strong> der<br />
entsprechenden Aufgabenverteilung die<br />
E-Learning-Inhalte regelmäßig aktualisiert<br />
werden.<br />
Augenmerk soll außerdem auf die Lehre<br />
<strong>und</strong> Lehrforschung in Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> deren Stellenwert gelegt<br />
werden. Es ist eine Status-Quo-Erhebung<br />
mit wissenschaftlicher Gewichtung<br />
vorgesehen. Ein weiteres Betätigungsfeld<br />
wird die mündliche Prüfung darstellen,<br />
hier im Besonderen die Notenfindung.<br />
Ziel ist es, Standards bezüglich dieser zu<br />
entwickeln, bei offensichtlich vorliegender<br />
Problematik der einheitlichen Notengebung.<br />
DGOU<br />
Für weitere Wünsche <strong>und</strong> Anregungen<br />
bezüglich neuer Tätigkeitsfelder sind<br />
die Mitglieder unserer AG jederzeit ansprechbar.<br />
Wir danken dem Vorstand der<br />
DGOU für den großen Rückhalt <strong>und</strong> die<br />
Unterstützung unserer Arbeit.<br />
Bild: http://umfrage-dgou.de<br />
Online-Umfrage: Bis Ende Juli war eine Internetseite freigeschaltet, auf der PJ-Studierende die praktischen<br />
Anteile ihres Medizinstudiums bewerten konnten.<br />
Dr. Susanne Fröhlich,<br />
Rostock, ist Vorsitzende<br />
der AG Lehre der DGOU.<br />
Kontakt: susanne.froehlich@med.uni-rostock.de<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
445
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der Sektion Arthroskopie<br />
AGA – <strong>Gesellschaft</strong> für Arthroskopie <strong>und</strong> Gelenkchirurgie<br />
Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer, Prof. Dr. med. Roland Becker<br />
DGOU<br />
Die AGA-<strong>Gesellschaft</strong> für Arthroskopie<br />
<strong>und</strong> Gelenkchirurgie wurde 1983 von<br />
enthusiastischen Arthroskopeuren gegründet<br />
<strong>und</strong> hat sich seither zur größten<br />
nationalen Arthroskopiegesellschaft Europas<br />
(3.215 Mitglieder) entwickelt. Die<br />
wesentlichen Ziele der AGA sind:<br />
■ Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Ärztinnen<br />
<strong>und</strong> Ärzten auf dem Gebiet der<br />
Arthroskopie <strong>und</strong> Gelenkchirurgie<br />
■ Förderung von klinischen <strong>und</strong> experimentellen<br />
Studien mit Bezug zur<br />
Arthroskopie<br />
■ Wissenschaftliche Vertretung der Arthroskopie<br />
im nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Rahmen<br />
Weiterbildung<br />
Der AGA-Kongress 2011 in Regensburg<br />
hatte über 1.000 Teilnehmer. Er bot mit<br />
Vorträgen, Postern, Instruktionskursen<br />
<strong>und</strong> Live-Operationen eine breite Plattform<br />
für Fortbildung <strong>und</strong> Meinungsaustausch.<br />
Seit 2009 findet vor dem eigentlichen<br />
jährlichen zweitägigen Kongress<br />
ein Research Day statt, der die Vorträge<br />
zur Gr<strong>und</strong>lagenforschung zusammenfasst<br />
<strong>und</strong> überaus erfolgreich ist. Als<br />
wissenschaftliche Preise wurden der<br />
Medi-Award, dotiert mit 15.000 Euro, der<br />
Research Day Preis der Firma Ormed Djo,<br />
dotiert mit 3.000 Euro, der Posterpreis<br />
der Stiftung zur Förderung der Arthroskopie<br />
(SFA), dotiert mit 3.000 Euro, sowie<br />
der Alwin-Jäger-Preis der Firma Arthrex<br />
mit 2.500 Euro verliehen.<br />
2008 richtete die AGA eine eigene Akademie<br />
ein, um die Fortbildung von Arthroskopeuren<br />
in Gebieten zu verbessern,<br />
welche von den konventionellen Kursen<br />
nicht abgedeckt werden. Bislang haben<br />
333 Arthroskopeure an diesen Akademiekursen<br />
teilgenommen. Es werden<br />
jährlich vier zweitägige Veranstaltungen<br />
in Deutschland, eine in Österreich <strong>und</strong><br />
eine in der Schweiz angeboten.<br />
Traditionell unterstützt die AGA Fellowships<br />
in vielen Ländern. An dieser Stelle<br />
sei das einjährige Forschungsfellowship<br />
<strong>und</strong> das sechswöchige klinischen Fellowship<br />
an der Universität von Pittsburgh<br />
(unterstützt durch die Firma Ormed Djo/<br />
Aircast) erwähnt. Jedoch ist auch das<br />
einjährige klinische Fellowship in Annecy<br />
(Frankreich) bei Dr. Laurent Lafosse<br />
(unterstützt durch die Firma Mitek)<br />
sowie das kombinierte Fellowship aus<br />
Klinik <strong>und</strong> Forschung in Vail bei Peter<br />
Millett MD am Steadman Philippon Research<br />
Institute <strong>und</strong> Clinic sowie in Paris<br />
bei Prof. Philippe Hardy (unterstützt<br />
durch die Firma Arthrex) sehr interessant.<br />
Die vierwöchige amerikanische<br />
Schulter-Hospitationsreise (unterstützt<br />
von Smith&Nephew) bietet eine einmalige<br />
Möglichkeit, den bekanntesten Schulterchirurgen<br />
in den USA über die Schulter<br />
in die Schulter zu schauen. Seit kurzem<br />
bieten wir auch eine zweiwöchige<br />
Hüft-Hospitationsreise in verschiedene<br />
Zentren des deutschsprachigen Raumes<br />
an. Dieses Fellowship wird zusätzlich mit<br />
dem AGA- Akademie-Hüftkurs kombiniert<br />
(unterstützt von Smith&Nephew).<br />
Das EAF (European Arthroscopy Fellowship)<br />
in Zusammenarbeit mit der European<br />
Society of Sports Traumatology,<br />
Knee Surgery and Arthroplasty (ESSKA)<br />
<strong>und</strong> weiteren nationalen Arthroskopiegesellschaften<br />
wie Italien, Frankreich,<br />
Portugal <strong>und</strong> Spanien (unterstützt von<br />
der Firma Otto Bock) ― sowie das seit<br />
zwei Jahren stattfindende einwöchige<br />
Fellowship in Zusammenarbeit mit der<br />
niederländischen Arthroskopiegesellschaft<br />
(NVA) (unterstützt durch die Firma<br />
Ormed Djo) bilden großartige Möglichkeiten,<br />
mit Kollegen aus dem In- <strong>und</strong><br />
Ausland in Erfahrungsaustausch zu treten.<br />
Basic Skills Course<br />
Um auch unseren jungen Assistenzärzten<br />
die Gr<strong>und</strong>lagen der Arthroskopie<br />
strukturierter zu vermitteln, planen wir<br />
mit den Arthroskopiegesellschaften aus<br />
Griechenland, der Türkei <strong>und</strong> Holland im<br />
April 2013 die erste gemeinsame Arthroskopieveranstaltung<br />
in Istanbul, die sich<br />
speziell an unsere jungen Kollegen, die<br />
das Arthroskopieren erlernen möchten,<br />
richtet. Dabei stehen die manuellen Fertigkeiten<br />
ganz im Vordergr<strong>und</strong>, welche<br />
an speziellen Modellen geübt werden<br />
können.<br />
Qualitätskontrolle<br />
Die AGA hat ein detailliertes Weiterbildungscurriculum<br />
erarbeitet, welches<br />
eine umfassende theoretische <strong>und</strong> praktische<br />
Qualifikation in der Arthroskopie<br />
gewährleistet. Auf Basis dieses Curriculums<br />
werden zwei Qualifikationen vergeben,<br />
der Arthroskopeur (AGA) <strong>und</strong> der<br />
Instruktor der AGA. 2011 wurden zwölf<br />
bzw. elf Kollegen als Arthroskopeur bzw.<br />
Instruktor zugelassen.<br />
Forschung<br />
Die AGA unterhält ein peer-reviewed System<br />
zur Förderung wissenschaftlicher<br />
Studien mit Bezug zur Arthroskopie. In<br />
den letzten zehn Jahren wurden 574.680<br />
Euro für experimentelle Forschungsarbeiten<br />
bereitgestellt. Viele Projekte führten<br />
zu erstklassigen Publikationen in internationalen<br />
Journalen.<br />
Zeitschriften<br />
Die AGA finanziert eine deutschsprachige<br />
Zeitschrift („Arthroskopie“), welche<br />
viermal jährlich erscheint. Jedes Heft ist<br />
einem Leitthema gewidmet <strong>und</strong> enthält<br />
nur praxisbezogene eingeladene Beiträge<br />
von Experten. Zusätzlich ist die AGA an<br />
AOTS (Archives Orthopaedic and Trauma<br />
Surgery) beteiligt, so dass peer reviewed<br />
Studien in englischer Sprache hier publiziert<br />
werden können.<br />
Komitees<br />
Vor vier Jahren gründete die AGA Komitees,<br />
welche zu Sachthemen (Schulter,<br />
Knie, Hüfte etc.) aktiv sind <strong>und</strong> dem Vorstand<br />
zuarbeiten. Diese Arbeitsgruppen<br />
ermöglichen es, das Fachwissen <strong>und</strong> die<br />
Kompetenz von Mitgliedern unserer Ge-<br />
446<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
sellschaft zu konzentrieren <strong>und</strong> zu nutzen.<br />
Mittlerweile sind über 160 Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen in den Komitees tätig.<br />
Junges Forum<br />
Studentinnen <strong>und</strong> Studenten bieten wir<br />
im AGA-Jungen Forum (beitragsfreie<br />
AGA-Mitgliedschaft für Studenten) frühzeitig<br />
den Zugang zu unserm Fachgebiet.<br />
Die Studenten dürfen kostenlos an diversen<br />
AGA-Veranstaltungen teilnehmen,<br />
wie zum Beispiel den AGA-Akademiekursen<br />
oder den Basiskursen der SFA.<br />
Hier erhalten sie die Möglichkeit, an Präparaten<br />
selbst operativ tätig zu werden.<br />
Erstmals wird im Juli 2012 die Summer<br />
School in München <strong>und</strong> am AGA-Kongress<br />
2012 ein AGA-Students Day organisiert.<br />
Für angehende Arthroskopeure (Assistenzärzte)<br />
hat die AGA den Kongresseintritt<br />
im ersten Jahr beitragsfrei gestellt<br />
<strong>und</strong> zusätzlich ein Mentorenprogramm<br />
eingerichtet, um den Zugang zur Arthroskopie<br />
zu erleichtern.<br />
DGOU<br />
Die AGA ist somit eine dynamische <strong>und</strong><br />
aktive <strong>Gesellschaft</strong>, die für die Zukunft<br />
gut gerüstet ist <strong>und</strong> das Gebiet der Arthroskopie<br />
weiter entwickeln wird.<br />
Prof. Dr. Philipp<br />
Lobenhoffer ist Sekretär<br />
der AGA.<br />
Prof. Dr. Roland Becker<br />
ist Präsident der AGA.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
447
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft<br />
Intraoperative Bildgebung <strong>und</strong><br />
Technologie Integration (AGiTEC)<br />
Prof. Dr. Rolf Haaker<br />
DGOU<br />
Durch den erfolgreichen Zusammenschluss<br />
der ursprünglichen Arbeitsgemeinschaft<br />
08 (Computerunterstützte<br />
Verfahren) der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />
(DGOOC) <strong>und</strong> der AGROP (Arbeitsgemeinschaft<br />
Rechnerunterstützte OP-<br />
Verfahren) der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) zur Arbeitsgemeinschaft<br />
Intraoperative Bildgebung<br />
<strong>und</strong> Technologie Integration (AGiTEC)<br />
konnten im vergangenen Jahr diverse erfolgreiche<br />
gemeinsame Veranstaltungen<br />
geplant werden.<br />
So führte die AGiTEC nach offizieller<br />
Anerkennung durch den Generalsekretär<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Herrn<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, ihre erste<br />
gemeinsame Veranstaltung im Rahmen<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Kongresses für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) in Berlin<br />
durch. Hier konnte unter dem Arbeitstitel<br />
„Operationssaal mit Zukunft – Zukunft<br />
im Operationsaal“ sowohl über die interdisziplinäre<br />
Nutzung der stationären<br />
3D-Bildgebung (Artis zeego, Siemens)<br />
von Herrn Prof. Dr. Florian Gebhard in<br />
Ulm über die 3D-C-arm-Navigation von<br />
Herrn Prof. Dr. Paul Alfred Grützner (Arcadis<br />
Orbic) bis hin zum idealen OP-Saal,<br />
Prof. Dr. Tobias Hüfner, Hannover, <strong>und</strong> die<br />
Erfahrungen mit dem O-arm der Firma<br />
MEDTRONIC, Prof. Volker Bühren, Murnau,<br />
ein Überblick über die derzeit maximal<br />
mögliche OP-Technologie vermittelt<br />
werden. Diese Sitzung war mit über 60<br />
Teilnehmern außerordentlich gut besucht,<br />
<strong>und</strong> es fanden rege Diskussionen<br />
zu den Einzelbeiträgen statt.<br />
Offene Arbeitskreissitzung<br />
Ein weiteres Highlight der Zusammenarbeit<br />
war der Ersatz der ehemaligen<br />
AGROP-Frühjahrstagung durch eine offene<br />
Arbeitskreissitzung im Rahmen des<br />
Süddeutschen Orthopädenkongresses in<br />
Baden-Baden. Hier fand unter dem Aspekt<br />
der neuen individualschablonenbasierten<br />
Knie-Endoprothetik zunächst<br />
ein historischer Beitrag von Herrn Univ.-<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Radermacher vom<br />
Helmholtz-Institut in Aachen statt, der<br />
aus historischer Sicht seine bereits vor<br />
zehn Jahren umgesetzte Idee nun breit<br />
verwirklicht sah. Darüber hinaus berichteten<br />
Herr Dr. Erhan Basad, Gießen, <strong>und</strong><br />
Herr Prof. Dr. Carsten Tibesku, Straubing,<br />
über die am weitesten verbreiteten schablonenbasierten<br />
Knie-Totalendoprothesen-Implantationssysteme<br />
Conformis<br />
<strong>und</strong> Visionaire.<br />
Navigationssysteme als Qualitätsmerkmal<br />
Im Anschluss daran gab es ein Potpourri<br />
über neue ges<strong>und</strong>heitspolitische Entwicklungen<br />
wie die Endozertifizierung,<br />
vorgetragen einerseits von einem Oberarzt<br />
mit Erfahrung in der Pilotzertifizierung<br />
des EndoCert-Modelles, Herrn<br />
Martin Stockheim, Borken, sowie durch<br />
den Zertifizierer, Herrn Michael Ebner,<br />
iQ-Network, Mellrichstadt. Im Anschluss<br />
daran berichtete Herr Prof. Dr. Joachim<br />
Hassenpflug über die Entwicklung des<br />
Endoprothesenregisters. Es schlossen<br />
sich lebhafte Diskussionen zu dieser<br />
Thematik an, insbesondere auch zu der<br />
Frage, ob die entsprechende Nutzung<br />
von Navigationssystemen im Bereich der<br />
Endozertifizierung als Qualitätsmerkmal<br />
bzw. im Bereich des Endoprothesenregisters<br />
als aufzunehmender Aspekt<br />
vorgesehen sind. In beiden Fällen konnten<br />
durch die entsprechend versierten<br />
Referenten positive Antworten gegeben<br />
werden, wobei bezüglich des Endoprothesenregisters<br />
eine aktive Eintragung<br />
der Verwendung von Navigationssystemen<br />
unumgänglich ist.<br />
Zusammenfassend handelte es sich hier<br />
um eine sehr lebhaft diskutierte Sitzung<br />
auf hohem Niveau. An gemeinsamen<br />
Projekten konnte eine wissenschaftliche<br />
Publikation einer Arbeitsgruppe der<br />
ehemaligen AG 08 über die minimalinvasive<br />
Implantation navigierter Knietotalendoprothesen<br />
in der Zeitschrift „Operative<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Traumatologie“<br />
veröffentlicht werden. Ein gemeinsames<br />
wissenschaftliches Vorhaben zur Ermittlung<br />
der aktuellen Verbreitung von navigationsunterstützten<br />
Operationen in<br />
Deutschland unter Mitwirkung der Firma<br />
BrainLab wurde von den beiden Vorsitzenden<br />
der Arbeitsgemeinschaft, Herrn<br />
Prof. Dr. Paul Alfred Grützner <strong>und</strong> Herrn<br />
Prof. Dr. Rolf Haaker, auf den Weg gebracht.<br />
Symposium beim DKOU<br />
Für die Zukunft sind weitere regelmäßige<br />
offene Arbeitskreissitzungen, wie auf<br />
dem kommenden Kongress in Berlin in<br />
Form eines Symposiums unter dem Titel<br />
„Minimal-invasive OP-Verfahren – Planung,<br />
Visualisierung <strong>und</strong> Navigation“ am<br />
23. Oktober 2012 in der Zeit von 11 bis<br />
12.30 Uhr vorgesehen. Hier wird es sicherlich<br />
erneut gelingen, die Bandbreite<br />
von computerunterstützter Technologieintegration<br />
im OP einem breiteren Publikum<br />
darzustellen, da die Technologieintegration<br />
zumindest in den Köpfen der<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen bereits<br />
vollzogen ist.<br />
Prof. Dr. Rolf Haaker,<br />
Brakel, leitet die AGiTEC.<br />
Kontakt: r.haaker@<br />
khwe.de<br />
448<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Workshop zum Erlernen mikrochirurgischer Operationstechniken in der orthopädischen Chirurgie in Heidelberg<br />
Foto: Eisenschenk<br />
Jahresbericht der Sektion Hand- <strong>und</strong><br />
Mikrochirurgie<br />
Prof. Dr. Andreas Eisenschenk<br />
Die Sektion Hand- <strong>und</strong> Mikrochirurgie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />
(DGOOC) arbeitet seit 2009/2010 vollständig<br />
<strong>und</strong> uneingeschränkt mit der<br />
Sektion Handchirurgie der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />
zusammen. Herr Prof. Dr. Joachim Windolf<br />
ist mein Stellvertreter. Seit Frühjahr<br />
2011 ist Herr Prof. Dr. Michael Schädel-<br />
Höpfner Leiter der Sektion Handchirurgie<br />
der DGU <strong>und</strong> meine Person sein Vertreter.<br />
Beide Sektionen zusammen haben<br />
106 Mitglieder. Seit Frühjahr 2011 ist die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Handchirurgie<br />
(DGH, 710 Mitglieder aktuell) nun mit<br />
einer Stimme im selbstständigen Fachbeirat<br />
des Dachverbandes der DGOU vertreten.<br />
Auf dem <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) 2011<br />
in Berlin wurden erfreulicherweise multiple<br />
Sitzungen über das Thema Handchirurgie<br />
konzipiert <strong>und</strong> abgehalten. Dies<br />
geschah teilweise unter den Rigiden der<br />
gemeinsamen Sektionen der DGOOC <strong>und</strong><br />
DGU, wobei die jeweiligen Vorsitzenden<br />
<strong>und</strong> Referenten aus beiden Bereichen<br />
agierten. Die Sektionen hielten eine Sitzung<br />
Handchirurgie beim älteren Menschen<br />
(100 Teilnehmer), eine Sitzung<br />
Handchirurgie bei Kindern (110 Teilnehmer)<br />
<strong>und</strong> eine Sitzung Komplikationen<br />
<strong>und</strong> Problemlösungen an der Hand (120<br />
Teilnehmer) ab.<br />
Ein traditioneller Bestandteil dieser Sektion<br />
ist der sehr aufwändige Workshop<br />
zum Erlernen mikrochirurgischer Operationstechniken<br />
in der orthopädischen<br />
Chirurgie (unverändert mit Herrn Prof.<br />
Martini in Heidelberg). Im Mai 2012 lag<br />
der Schwerpunkt bei den<br />
■ gestielten <strong>und</strong> freien Lappenplastiken,<br />
■ den Muskel- <strong>und</strong> muskulokutanen<br />
Lappenplastiken <strong>und</strong><br />
■ den freien vaskularisierten Knochentransplantationen.<br />
Der nächste Workshop für 2013 in Heidelberg<br />
ist festgelegt worden. Im März<br />
2011 fand in bewährter Weise, federführend<br />
durch die Mitglieder unserer <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
Herrn Prof. Dr. Wolfgang Daecke<br />
<strong>und</strong> Herrn PD Dr. Martin Jung, das 27.<br />
Handchirurgische Frühjahrssymposium<br />
in Wengen/Schweiz statt. Das Symposium<br />
lebt von der offenen Diskussion in<br />
einem angenehmen Umfeld. Insbesondere<br />
der Block Problemfälle zeigt immer<br />
wieder die Vielfalt der Möglichkeiten, ein<br />
Therapieproblem zu lösen. Dieses Symposium<br />
der Sektion der Hand- <strong>und</strong> Mikrochirurgie<br />
der DGOOC wird 2013 weiter<br />
geführt werden. 2012 wurden <strong>und</strong> werden<br />
vier Arbeitssitzungen der Sektion<br />
Handchirurgie der DGU gemeinsam mit<br />
der Sektion Hand- <strong>und</strong> Mikrochirurgie<br />
der DGOOC in Frankfurt/Düsseldorf/<br />
München <strong>und</strong> Berlin abgehalten.<br />
Es wird ein Studienprojekt zur operativen<br />
Therapie von subkapitalen Frakturen des<br />
Metakarpale beginnen. Es handelt sich<br />
um eine randomisierte, multizentrische<br />
Studie zum Vergleich der antegraden intramedullären<br />
Osteosynthese durch einen<br />
oder zwei Drähte.<br />
Im November wird in Bonn das 15. Fortbildungsseminar<br />
der Handchirurgie der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Handchirurgie<br />
(DGCH) in Zusammenarbeit mit den<br />
Arbeitsgemeinschaften für Handchirurgie<br />
der DGOOC, der DGU sowie der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> der Plastischen,<br />
Rekonstruktiven <strong>und</strong> Ästhetischen Chirurgie<br />
(DGPRÄC) durchgeführt (ca. 150<br />
Teilnehmer). Das Konzept wurde überarbeitet.<br />
In nun acht Kursen wird die gesamte<br />
Handchirurgie abgehandelt.<br />
Das von meinem Vorgänger eingeführte<br />
nationale Hand-Endoprothesenregister<br />
wird weiterhin geführt <strong>und</strong> gepflegt bei<br />
allerdings nach wie vor nicht steigender<br />
Teilnehmerzahl.<br />
Die S3-Leitlinie über periphere Nervenläsionen<br />
ist abgeschlossen <strong>und</strong> liegt der<br />
AWMF vor. Für die DGOOC ist federführend<br />
Herr Dr. Lautenbach aus Berlin zuständig.<br />
Für die S3-Leitlinie im Sinne der<br />
Weiterentwicklung der bereits erstellten<br />
S1-Leitlinie über Skaphoidfrakturen haben<br />
bereits zehn Sitzungen stattgef<strong>und</strong>en<br />
(mit einem Abschluss ist frühestens Ende<br />
2013 zu rechnen).<br />
Prof. Dr. Andreas<br />
Eisenschenk leitet<br />
die Sektion Hand<strong>und</strong><br />
Mikrochirurgie.<br />
Kontakt: andrease@<br />
ukb.de<br />
DGOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
449
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der Sektion<br />
Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />
Prof. Dr. Christian H. Siebert<br />
DGOU<br />
In Anbetracht der DGOU-internen Entwicklung<br />
im Bereich der Sportorthopädie<br />
wurde unsere Sektion auf dem<br />
<strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) in Berlin in 2011<br />
reaktiviert. Eine entsprechende Information<br />
wurde im letzten Jahr in den „Orthopädischen<br />
Mitteilungen“ veröffentlicht.<br />
Ziel der Sektion ist es, die „orthopädischen“<br />
Interessen in der Sportmedizin<br />
weiterhin zu wahren, eine erkennbare<br />
Vertretung <strong>und</strong> einen Ansprechpartner<br />
innerhalb der Fachgesellschaft darzustellen.<br />
Zwischenzeitlich hat der Vorstand der<br />
Sektion erneut den „Kniekurs“ im Rahmen<br />
der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung zum<br />
speziellen orthopädischen Chirurgen<br />
in Berlin im Langenbeck-Virchow-Haus<br />
vom 9. bis 11. Februar 2012 erfolgreich<br />
gestaltet. Die Neuauflage dieser Veranstaltung<br />
befindet sich für 2013 bereits<br />
in Planung. Auch auf dem diesjährigen<br />
Jahreskongress in Berlin wird die Sektion<br />
am Dienstag, den 23. Oktober 2012, zwei<br />
Sitzungen – „Verletzungen bei olympischen<br />
Mannschaftssportarten“ sowie<br />
„Fuß- <strong>und</strong> Sprunggelenksverletzungen<br />
Anzahl der Mitglieder im laufenden<br />
Jahr: 52<br />
im Sport“ – in Zusammenarbeit mit der<br />
Arbeitsgemeinschaft Sporttraumatologie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
gestalten. Unsere Mitgliederversammlung<br />
findet am selben Tag um<br />
14.30 Uhr in Raum 28 statt. Wir würden<br />
uns freuen, Interessierte in unserer R<strong>und</strong>e<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Ein enger Kontakt zur sportmedizinischen<br />
Vertretung in der DGOU, der <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädisch-Traumatologische<br />
Sportmedizin (GOTS), besteht auf<br />
Vorstandsebene. Neben verschiedenen<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungstätigkeiten ist<br />
der Sektionsvorstand in den wissenschaftlichen<br />
Beiräten verschiedener<br />
sportmedizinischer Zeitschriften sowie<br />
in Gutachtenverfahren für das B<strong>und</strong>esinstitut<br />
für Sportwissenschaften involviert.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den<br />
Schwestervertretungen in der DGU <strong>und</strong><br />
DGOU werden auch in den nächsten Jahren<br />
unter anderem aufgr<strong>und</strong> guter persönlicher<br />
Kontakte weiter gepflegt werden,<br />
um ein möglichst einheitliches Bild<br />
der Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />
in den Fachgesellschaften zu erreichen.<br />
Dieses gilt insbesondere im Bereich von<br />
Expertengremien, in denen externe Anfragen<br />
gemeinsam bearbeitet werden.<br />
Wir freuen uns, dass unsere Sektion aus<br />
dem „Dornröschenschlaf“ erwacht ist<br />
<strong>und</strong> wir nun die Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />
wieder aktiv mitgestalten<br />
können.<br />
Prof. Dr. Christian<br />
H. Siebert ist der<br />
Präsident der Sektion<br />
Sportorthopädie-<br />
Sporttraumatologie.<br />
450<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der Sektion Schulter<br />
<strong>und</strong> Ellbogen<br />
<strong>Deutsche</strong> Vereinigung für Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />
Prof. Dr. Ulrich H. Brunner<br />
DGOU<br />
Die Kongresspräsidenten beim Festabend im Spreespeicher<br />
Prof EijiItoi, Tohoku, Japan, korrespondierendes<br />
Mitglied der DVSE<br />
2011/2012<br />
Prof. Frank Gohlke, Präsident des 20.<br />
DVSE-Kongresses 2013 in Würzburg<br />
Prof. Markus Scheibel <strong>und</strong> Dr. Falk Reuther,<br />
die Kongresspräsidenten 2012<br />
Die erste Solotänzerin des Berliner<br />
Staatsballets zu Gast bei der DVSE<br />
Die Gäste der International Session: Dr. F. Reuther, Prof.M. Scheibel,<br />
Dr. A. Castagna (Italien), Prof. Anders Ekel<strong>und</strong> (Schweden),<br />
Prof. EijiItoi (Japan), Dr. Joe de Beer (Südafrika),<br />
Prof. Roger Emery (Großbritannien), Prof. U. Brunner (v.l.n.r.)<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
451
Aus den Verbänden<br />
DGOU<br />
Die <strong>Deutsche</strong> Vereinigung für Schulter<strong>und</strong><br />
Ellbogenchirurgie (DVSE) blickt als<br />
selbstständige Sektion der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie (DGOOC) <strong>und</strong> der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) auf ein erfolgreiches<br />
<strong>und</strong> sehr aktives Jahr zurück.<br />
Mitgliederentwicklung<br />
Durch die aktive Außendarstellung mit<br />
Flyern, verstärkte Fortbildungs- <strong>und</strong><br />
Kongressaktivität <strong>und</strong> verbesserte Ansprechbarkeit<br />
über unsere inzwischen<br />
zwei Sekretariate (Geschäftsstelle Frau<br />
Magritsch, E-Mail: sekretariat@dvse.info,<br />
Frau Botz, E-Mail: botz@sportklinik.de)<br />
konnten wir die Mitgliederzahl von 314<br />
im Januar 2010 auf 527 im Juni 2012<br />
steigern.<br />
Zur Verbesserung der Kommunikation<br />
mit befre<strong>und</strong>eten Fachgesellschaften<br />
hatten wir besprochen, die eingeladenen<br />
Referenten unserer internationalen<br />
Sitzung am Jahreskongress zu korrespondierenden<br />
Mitgliedern zu ernennen.<br />
Daher sind nun Prof. Dr. Stefaan Nijs,<br />
Präsident der belgischen <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Traumatologie, sowie Dr. Antonio Gosak,<br />
Gründungsmitglied der argentinischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Schulterchirurgie, Argentinien,<br />
als Gäste des letztjährigen<br />
Kongresses ernannt.<br />
2012 wurden zu korrespondierenden<br />
Mitgliedern ernannt:<br />
■ Prof. Dr. Eiji Itoj (Tohoku, Japan), Präsident<br />
des International Congress for<br />
Shoulder and Elbow Surgery<br />
■ Prof. Joe de Beer (Kapstadt/Südafrika)<br />
■ Prof. Alessandro Castagna, Präsident<br />
der italienischen <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />
(Mailand/Italien)<br />
■ Prof. Roger Emery (London/Großbritannien)<br />
■ Prof. Anders Ekel<strong>und</strong> (Stockholm/<br />
Schweden)<br />
Als Ehrenmitglied wurde Prof. Dr. Jochen<br />
Eulert, Würzburg, aufgenommen.<br />
19. Jahreskongress im Berliner Congress-<br />
Center 10. bis 12. Mai 2012<br />
Unser 19. Jahreskongress fand erstmalig<br />
in der B<strong>und</strong>eshauptstadt im attraktiv gestalteten<br />
Berliner Congress Center (BCC)<br />
am Alexanderplatz statt. Zuletzt aufgr<strong>und</strong><br />
des enormen Interesses <strong>und</strong> der<br />
weiter raschen Entwicklung der Schulter-<br />
<strong>und</strong> Ellbogenchirurgie sowie der stetig<br />
steigenden Mitgliederzahl wurde die<br />
diesjährige Tagung zum ersten Mal auf<br />
drei Tage ausgeweitet. Erstmals wurden<br />
618 Teilnehmer registriert, darunter 29<br />
für das OP-Pflege- <strong>und</strong> 19 für das Physiotherapieseminar.<br />
Der Kongress wurde<br />
hervorragend von Prof. Dr. Markus<br />
Scheibel <strong>und</strong> Dr. Falk Reuther <strong>und</strong> ihrem<br />
Team gemeinschaftlich vorbereitet <strong>und</strong><br />
durchgeführt. Aus 194 Anmeldungen<br />
wurden die 96 besten als Vorträge sowie<br />
weitere 70 als Posterpräsentationen ausgewählt.<br />
Die Hauptthemen widmeten sich neben<br />
der Gr<strong>und</strong>lagenforschung der proximalen<br />
Humerusfraktur, der Instabilität, der<br />
Rotatorenmanschettenruptur, der Ellbogenfraktur<br />
<strong>und</strong> Instabilität. Geboten<br />
waren sieben Übersichtsreferate, eine<br />
International Session mit fünf Vorträgen<br />
zu den Forschungs- <strong>und</strong> Publikationsschwerpunkten<br />
der eingeladenen Referenten,<br />
eine gemeinsame Sitzung mit der<br />
AGA (Gesellschft für Arthroskopie <strong>und</strong><br />
Gelenkchirurgie) mit sechs Vorträgen,<br />
eine Sitzung des Berufsverbands für Arthroskopie<br />
(BVSAK) mit vier Vorträgen<br />
sowie vier Instruktionskurse, zehn Firmenworkshops<br />
<strong>und</strong> umfassende Seminare<br />
der OP-Pflege <strong>und</strong> der Physiotherapie.<br />
39 Firmen präsentierten sich auf<br />
einer Fläche von 324 Quadratmetern.<br />
Besonders spannend war die internationale<br />
Sitzung. Prof. Eiji Itoj berichtete<br />
über das Konzept der Ruhigstellung in<br />
Außenrotation nach Schulterluxation,<br />
Dr. Joe de Beer über die Behandlung der<br />
Schulterinstabilität bei Hochleistungssportlern,<br />
Dr. Alessandro Castagna über<br />
neue Strategien bei Partialläsionen der<br />
Rotatorenmanschette, Roger Emery über<br />
neue Aspekte bei Kurzschaftprothesen<br />
am Humeruskopf sowie Anders Ekel<strong>und</strong><br />
über die Behandlung der Komplikationen<br />
bei inversen Schulterprothesen.<br />
Zum fre<strong>und</strong>schaftlichen Austausch traf<br />
man sich zum Festabend mit musikalischen<br />
Einlagen im Berliner Spreespeicher.<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Kongresses<br />
war, zur Auflockerung des intensiven<br />
wissenschaftlichen Austausches,<br />
eine Präsentation von zwei ersten Solotänzerinnen<br />
<strong>und</strong> Tänzern des Berliner<br />
Staatsballetts, deren Grazie <strong>und</strong> Eleganz<br />
kaum zu überbieten waren.<br />
Kooperation mit anderen Verbänden<br />
Die Kooperation mit der AGA erbrachte<br />
eine gemeinsame Sitzung auf dem<br />
AGA-Kongress in Regensburg 2011, eine<br />
gemeinsame Sitzung auf dem DVSE-Kongress<br />
in Berlin zum Thema „Arthroskopische<br />
Frakturversorgung an der Schulter<br />
<strong>und</strong> am Schultergürtel“. Die DVSE wird<br />
eine Sitzung auf dem AGA-Kongress<br />
2012 in Zürich zum biologischen Ersatz<br />
im Rahmen von Schulteroperationen<br />
präsentieren.<br />
Der BVASK hat in Berlin erstmals eine eigene<br />
Sitzung mit vier Vorträgen zu ambulanten<br />
Schulteroperationen gestaltet.<br />
Eine Kooperation mit der <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin<br />
(GOTS) ist in Vorbereitung. Auf<br />
unserem nächstjährigen Kongress in<br />
Würzburg wird eine Kooperation mit der<br />
kinderorthopädischen <strong>Gesellschaft</strong> verwirklicht.<br />
Im September 2013 wird ein DVSE-Symposium<br />
auf der Tagung der Lateinamerikanischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Schulter <strong>und</strong><br />
Ellenbogenchirurgie (SLAHOC) in Mendoza<br />
/Argentinien stattfinden.<br />
20. Jahreskongress der DVSE<br />
Der Jahreskongress der DVSE findet vom<br />
20. bis 22. Juni 2013 im Kongresszentrum<br />
Maritim Würzburg unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Frank Gohlke, Bad Neustadt,<br />
statt. Der Jahreskongress feiert den 20.<br />
Geburtstag unserer jungen <strong>Gesellschaft</strong>.<br />
Ziel wird es deshalb sein, die Entwicklungen<br />
der letzten 20 Jahre zu hinterfragen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt, gemeinsam<br />
mit der Vereinigung für Kinderorthopädie<br />
ausgerichtet, wird eine Sitzung zur<br />
Erkrankung <strong>und</strong> Verletzung an Schulter-<br />
<strong>und</strong> Ellbogenchirurgie sein. Weitere<br />
Hauptthemen betreffen Tumoren an<br />
Schulter- <strong>und</strong> Ellbogen, Schmerz <strong>und</strong> dessen<br />
Behandlung in Klinik <strong>und</strong> Praxis sowie<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung, Stammzellenbiotechnologie<br />
<strong>und</strong> regenerative Medizin.<br />
Ein besonderer Höhepunkt wird der sogenannte<br />
„Reverse Day“ sein. Wir führen<br />
derzeit eine multizentrische Studie zu<br />
452<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
den Ergebnissen der inversen Prothese<br />
bei besonderen Indikationen (zum Beispiel<br />
bei Fraktur, Glenoiddefekten oder<br />
Dysplasie, Atrophie <strong>und</strong> fettiger Degeneration<br />
der Rotatorenmanschette) sowie<br />
zu den 5-Jahres-Langzeitergebnissen bei<br />
Cuff Tear-Arthropathie durch. Die Ergebnisse<br />
werden dort präsentiert werden.<br />
Einsendeschluss für wissenschaftliche<br />
Beiträge zum Kongress ist der 7. Januar<br />
2013, die Anmeldung erfolgt über unsere<br />
Homepage www.dvse-kongress.de.<br />
Auszeichnungen <strong>und</strong> Preise<br />
Der traditionelle Perthes-Preis (3.000<br />
Euro) wird in Zukunft eher der Gr<strong>und</strong>lagenforschung,<br />
der neu gestaltete Jochen<br />
Löhr-Preis (3.000 Euro) wird eher der<br />
klinischen Forschung gewidmet sein.<br />
Der diesjährige Preisträger des Perthes-<br />
Preises ist Dr. Peter Moroder aus der Abteilung<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> der Paracelsius-Universität<br />
Salzburg mit der Arbeit<br />
„Restoration of anterior glenoid bone<br />
defects in post-traumatic recurrent anterior<br />
shoulder instability using the J-bone<br />
graft shows anatomical graft remodeling“.<br />
Preisträger des Jochen Löhr-Preises<br />
ist Dr. Olaf Lorbach, Orthopädische Universitätsklinik<br />
Homburg/Saar, mit der<br />
Arbeit „Three dimensional evaluation of<br />
cyclic displacement in single-row and<br />
double-row rotator cuff reconstruction<br />
<strong>und</strong>er static external rotation“.<br />
Neu ins Leben gerufen wurde ein Preis<br />
für Innovation in der arthroskopischen<br />
Schulterchirurgie. Der Alwin Jäger-Preis<br />
(2.500 Euro) wird von der Alwin Jäger-<br />
Stiftung ausgeschrieben <strong>und</strong> durch die<br />
DVSE vergeben. Die erste Preisträgerin ist<br />
Natascha Kraus, Charité Berlin, mit dem<br />
Thema „Arthroskopische Pfannenrekonstruktion<br />
mit autologer Spanplastik“.<br />
Best Paper Preis goes Europe<br />
Um den Kontakt der nationalen <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
mit der europäischen <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />
(SECEC) zu verstärken, wurde<br />
vereinbart, erstmals auf der diesjährigen<br />
Tagung in Dubrovnik eine Preisträgersitzung<br />
der Best Papers aus nationalen<br />
<strong>Gesellschaft</strong>en zu veranstalten <strong>und</strong> dort<br />
erneut einen Preis unter dem Motto<br />
„the best of the best“ auszuloben. Die<br />
DVSE unterstützt diese Reise mit einem<br />
Preisgeld <strong>und</strong> Reisestipendium von 3.000<br />
Euro. Unser Best Paper Preisträger 2012<br />
ist PD Dr. Stefan Greiner, Charité Berlin,<br />
mit der Arbeit „Die Lateralisierung des<br />
Drehzentrums bei inverser Schulterprothese<br />
(Bio-RSA erhält die biomechanischen<br />
Eigenschaften der verbliebenen<br />
Rotatorenmanschette/eine In vitro-Analyse).<br />
DVSE-Reisestipendium 11/2011 (4.000<br />
Euro)<br />
Die Reisestipendiaten 2011 der DVSE<br />
mit einer 14tägigen Reise durch Schulter-<br />
<strong>und</strong> Ellbogenzentren in Deutschland<br />
waren Dr. Andreas Hann von Weyhern,<br />
Kempten, sowie PD. Dr. Chlodwig Kirchhoff<br />
aus München. Über ihre wissenschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Erfahrungen<br />
haben sie eine w<strong>und</strong>erbare Präsentation<br />
im Rahmen der Preisträgersitzung in<br />
Berlin abgeliefert.<br />
Die Kommissionen sind wie folgt besetzt:<br />
■ Fortbildung: Dr. T. Ambacher<br />
■ Kommunikation: Dr. Petra Magosch<br />
■ Preise / Stipendien: Prof. Dr. Markus<br />
Scheibel, PD Dr. Andreas Werner<br />
■ Research & Development: PD Dr.<br />
Ulrich Irlenbusch<br />
■ Wissenschaftliche Studien: Prof Dr.<br />
Markus Scheibel<br />
■ Forschungsförderung: Prof. Dr. Ulrich<br />
Brunner<br />
■ Berufspolitik <strong>und</strong> Abrechnung: PD<br />
Dr. A. Werner, Dr. Ansgar Ilg (BVASK)<br />
■ Schriftleiter „Obex“: Prof. Dr. Markus<br />
Loew<br />
■ Junges Forum: Natascha Kraus<br />
■ Ellenbogen: Prof. Dr. Lars Müller,<br />
Dr. Sven Lichtenberg<br />
■ Webmaster: PD Dr. Dirk Böhm<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Im Rahmen der Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen<br />
konnten auch<br />
im vergangenen Jahr über 50 Veranstaltungen<br />
mit dem DVSE-Siegel ausgezeichnet<br />
werden. Nach erfolgreicher Absolvierung<br />
von 80 St<strong>und</strong>en Theorie <strong>und</strong> 20<br />
St<strong>und</strong>en Praxis, entsprechend unserem<br />
Fortbildungs-Curriculum, konnte im<br />
Rahmen des Berliner Kongresses Dr. Boris<br />
Hollinger aus Pforzheim das Fortbildungszertifikat<br />
unserer <strong>Gesellschaft</strong> verliehen<br />
werden.<br />
Kommission Untersuchungstechniken<br />
Die Kommission unter der Leitung von<br />
PD Dr. Ulrich Irlenbusch aus Arnstadt hat<br />
ihre expertenevaluierte Dokumentation<br />
zur klinischen Untersuchung der Schulter<br />
abgeschlossen. Von ursprünglich über<br />
70 Tests wurden 47 als empfehlenswert<br />
evaluiert <strong>und</strong> mit Fotos sowie Videos<br />
hinterlegt. Die Untersuchung ist online<br />
unter www.dvse.info publiziert <strong>und</strong> ist<br />
als Sonderheft der „Obex“ erschienen.<br />
Kommission Wissenschaftliche Studien<br />
Unter der Leitung von Prof. Dr. Markus<br />
Scheibel sind inzwischen drei prospektiv<br />
kontrollierte Multicenter-Studien aktiv.<br />
■ Abduktions-/Außenrotationsruhigstellung<br />
versus arthroskopische Stabilisierung<br />
nach primär traumatischer<br />
Schulterluxation, Federführung<br />
Charité Berlin. Studienstart 1. Oktober<br />
2011, bislang zehn (vier konservative,<br />
sechs operative Patienten)<br />
eingeschlossen.<br />
■ Rockwood III: Konservative versus<br />
operative Versorgung, Federführung<br />
ATOS München (Tauber). Studienstart<br />
1. März 2011, bislang 32 Patienten<br />
(13 konservative, 19 operative)<br />
eingeschlossen.<br />
■ Arthroskopische Bizepstenodese versus<br />
Tenotomie bei isolierten Bizepssehnenpathologien,<br />
Federführung TU<br />
München. Abgeschlossenes Ethikvotum,<br />
abschließende Diskussion über<br />
technische Aspekte. Noch kein Studienstart.<br />
Geplant bzw. in Vorbereitung sind folgende<br />
Studien:<br />
■ Plattenosteosynthese versus Frakturprothese<br />
bei Humeruskopffrakturen,<br />
Federführung Universität Dresden<br />
(Kasten) sowie Sportklinik Stuttgart<br />
(Mauch).<br />
■ Versorgung posttraumatischer rezidivierender<br />
anteriorer Schulterinstabilität<br />
mit kleinen Glenoiddefekten<br />
mittels arthroskopischer Bankartrekonstruktion<br />
versus arthroskopischer<br />
knöcherner Augmentation, Federführung<br />
PMU Salzburg (Moroder/<br />
Resch).<br />
Junges Forum<br />
Das Junge Forum der DVSE unterscheidet<br />
sich von vergleichbaren Organisationen,<br />
beispielsweise der DGOU bzw. der AGA,<br />
DGOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
453
Aus den Verbänden<br />
DGOU<br />
die sich etwa mit Aspekten der beruflichen<br />
Weiterentwicklung oder mit beruflicher<br />
Fortbildung beschäftigen. Hauptthema<br />
des Jungen Forums der DVSE ist<br />
neben der Heranführung an das Gebiet<br />
der Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie vor<br />
allem die Ausbildung <strong>und</strong> Förderung des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses. Zum<br />
Ausdruck seiner Aktivität <strong>und</strong> Identität<br />
hat das Junge Forum ein eigenes Logo<br />
entwickelt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />
10 Euro pro Jahr einschließlich des Bezuges<br />
von vier Ausgaben der „Obex“ sowie<br />
einer vergünstigten Kongresskarte. Weiterhin<br />
wird eine kostenfreie Teilnahme<br />
an ausgewählten Kursen unter dem Patronat<br />
der DVSE organisiert.<br />
Neu konzipiert wurde eine 30-tägige Famulaturreise,<br />
unterstützt mit 500 Euro,<br />
mit individueller Betreuung an einem<br />
der Ausbildungszentren der DVSE. Erste<br />
Stipendiatin war Sandra Weisemann,<br />
Medizinstudentin aus Berlin.<br />
Auf dem Jahreskongress wurde erstmals<br />
eine eigene Sitzung des Jungen Forums<br />
mit studentischem Vorsitz mit sieben<br />
studentischen Vorträgen, ausgewählt aus<br />
20 Abstracts, gestaltet. Weiterhin konnte<br />
ein Workshop zum wissenschaftlichen<br />
Arbeiten angeboten werden mit den<br />
Themen: EBM-Richtlinien (Lehmann),<br />
Gr<strong>und</strong>lagen biomechanischer Studien<br />
(Wellmann), Instrumentierte Schulterimplantate<br />
(Westerhoff), Gr<strong>und</strong>lagen<br />
klinischer Studien (Jost), Statistische<br />
Auswertung (Magosch), Funktionsscores<br />
(Krüger).<br />
Kommission Ellbogenchirurgie<br />
Auf unserer Vorstandssitzung in Berlin<br />
haben wir eine Kommission zur Weiterentwicklung<br />
der Themen der Ellbogenchirurgie<br />
ins Leben gerufen. Kommissionsleiter<br />
ist Prof. Dr. Lars-Peter Müller,<br />
Universitätsklinikum Köln, in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Sven Lichtenberg,<br />
ATOS-Klinik Heidelberg. Erste Arbeitsansätze<br />
betreffen die bessere Integration<br />
der Fortbildungsinhalte Ellbogen in<br />
unsere Fortbildungs-Curricula, die Entwicklung<br />
eines Auslands-Fellowships der<br />
DVSE sowie in Zukunft die Präzisierung<br />
von Studien.<br />
Leitlinienentwicklung<br />
Die DVSE widmet sich der Entwicklung<br />
der S2e-Leitlinie zur Behandlung der Rotatorenmanschettenläsionen<br />
unter der<br />
Koordination von mir <strong>und</strong> PD Dr. Dennis<br />
Liem, Münster. Verschiedene Fachgesellschaften<br />
wurden integriert: Eckhardt<br />
Böhle (Generalsekretär des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Verbandes für Physiotherapie (ZVK)), Dr.<br />
Ansgar Ilg (BVASK), Prof. Dr. Philipp Kasten<br />
(GOTS), PD Dr. Lars Lehmann (DGU),<br />
Prof. Dr. Andreas Imhoff (AGA), Prof.<br />
Dr. Markus Scheibel (DVSE) <strong>und</strong> PD Dr.<br />
Christine Voigt (DGU).<br />
Nach Anmeldung der Leitlinie beim<br />
AWMF-Register im August 2011 hat im<br />
April 2012 die erste Konsensus-Konferenz<br />
stattgef<strong>und</strong>en. Derzeit erfolgt die<br />
Recherche <strong>und</strong> methodische Bewertung<br />
der Literatur, anschließend die Zusammenstellung<br />
<strong>und</strong> Abstimmung bis September<br />
2012. Die externe Begutachtung<br />
<strong>und</strong> gesamte Abstimmung ist für Dezember<br />
2012 vorgesehen.<br />
Endoprothesenregister der DVSE<br />
Das Endoprothesenregister besteht bereits<br />
seit 2006. Es wurde initiiert von<br />
der AO International, der DGOOC, der<br />
DGU <strong>und</strong> der DVSE. Es ist bislang in Bern<br />
(MEMDOC) angesiedelt. Die Datenerhebung<br />
erfolgt bezogen auf die einzelnen<br />
Versorger (Nutzung der Krankenhaus-ID<br />
des Patienten). Auch die aktuelle Studie<br />
zur inversen Prothese wird über das<br />
Endoprothesenregister abgewickelt. Im<br />
Rahmen des Projektes „Registerforschung<br />
der DGOOC“ werden neue <strong>und</strong> aktuelle<br />
Anforderungen wie Aspekte des Datenschutzes<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeit der anonymisierten<br />
Nachverfolgung der Patienten<br />
in das Register implementiert.<br />
Zeitschrift Obere Extremität (Obex)<br />
Wir haben beschlossen, dass die Zeitschrift<br />
„Obex“ weiter als unser offizielles<br />
Organ bestehen <strong>und</strong> im Mitgliedsbeitrag<br />
beinhaltet bleiben soll. Wir konnten<br />
durch den Abschluss eines Vertrages mit<br />
dem Springer Verlag mit fester Laufzeit<br />
einen deutlich günstigeren Bezugspreis<br />
erzielen. Bei der „Obex“ wurde das Herausgebergremium<br />
neu <strong>und</strong> erweitert<br />
besetzt. In Zukunft werden Themenhefte<br />
gestaltet. Zusätzlich soll in der Zeitschrift<br />
„Der Orthopäde“ ein Themenheft<br />
pro Jahr zum Thema Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />
durch die DVSE gestaltet<br />
werden.<br />
Neubesetzung des Vorstandes<br />
Nach satzungsgemäß sechs Jahren stand<br />
die Neuwahl des 1. Vizepräsidenten an.<br />
Wir danken Prof. Dr. Jörn Steinbeck aus<br />
Münster für die engagierte Mitarbeit im<br />
Vorstand. Neu als erster Vizepräsident<br />
wurde Prof. Dr. Markus Scheibel, Charité<br />
Berlin, gewählt. Der übrige Vorstand<br />
wurde durch Wiederwahl in seiner<br />
Funktion bestätigt.<br />
Ich danke allen, die sich erneut überaus<br />
aktiv eingebracht haben, um die DVSE in<br />
ihren Kommissionen <strong>und</strong> aktiven Gremien<br />
oder beim Kongress <strong>und</strong> den Fortbildungsaktivitäten<br />
zu unterstützen <strong>und</strong><br />
um die Aspekte der Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />
in praktischer <strong>und</strong> wissenschaftlicher<br />
Form weiterzuentwickeln.<br />
Gerne begrüßen wir auch Sie als neue<br />
Mitglieder in unserem Kreis, wenn Sie<br />
sich für dieses Gebiet interessieren <strong>und</strong><br />
begeistern können oder falls Sie schon<br />
lange in diesem Feld tätig sind, sich uns<br />
aber noch nicht angeschlossen haben.<br />
Prof. Dr. Ulrich H.<br />
Brunner, Hausham, ist<br />
Präsident der DVSE.<br />
Kontakt: brunner@khagatharied.de<br />
454<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der Vereinigung für<br />
Kinderorthopädie für 2011/2012<br />
Prof. Dr. Thomas Wirth<br />
Mit Beginn des Jahres 2011 hat die Vereinigung<br />
für Kinderorthopädie (VKO) ihre<br />
interne Organisationsstruktur den gegebenen<br />
Erfordernissen angepasst. Neben<br />
Vorstand <strong>und</strong> Beirat wurden ein Wissenschafts-<br />
<strong>und</strong> ein Ausbildungsboard etabliert,<br />
die die bisherigen Aktivitäten der<br />
Vereinigung in diesen Bereichen effizienter<br />
gestalten sollen.<br />
Aktivitäten 2011<br />
Die VKO hat auch im vergangenen Jahr<br />
weiteren Zuspruch erfahren <strong>und</strong> zählt<br />
seit der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
am 17. März 2012 in Wien<br />
236 Mitglieder. Im Jahre 2011 fanden<br />
eine Reihe von der VKO oder mit deren<br />
Unterstützung ausgerichtete Veranstaltungen<br />
statt. Die 25. Jahrestagung, vom<br />
11. bis 12. März 2011 in Arnstadt abgehalten,<br />
war mit etwa 330 Teilnehmern<br />
wieder sehr erfolgreich. Auf der Jahrestagung<br />
der Vereinigung Süddeutscher<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen (VSOU)<br />
in Baden-Baden war die Kinderorthopädie<br />
ebenfalls gut repräsentiert, <strong>und</strong> beim<br />
<strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) 2011 in Berlin organisierte<br />
die VKO zahlreiche Veranstaltungen<br />
auch in Zusammenarbeit mit der<br />
Sektion Kindertraumatologie der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGU) <strong>und</strong> erstmalig mit der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin<br />
(DGKJ). Das 14. Symposium Kinderorthopädie<br />
lockte Anfang September<br />
zahlreiche Teilnehmer nach Basel, während<br />
der bereits vierte Kompaktkurs Kinderorthopädie<br />
vom 15. bis 18. November<br />
2011 in Münster stattfand.<br />
Wissenschaftsförderung<br />
Die Aktivitäten des Wissenschaftsboards<br />
haben sich auf die Fertigstellung der<br />
Vorbereitungen zur Durchführung der<br />
Multicenterstudie zur Epiphyseolysis capitis<br />
femoris konzentriert. Seit wenigen<br />
Wochen können die Patienten rekrutiert<br />
werden. Darüber hinaus wurden der<br />
Wissenschaftpreis 2012 an die Arbeitsgruppe<br />
Erich Rutz, Richard Baker, Oren<br />
Tirosh, Jacqueline Romkes, Celina Haase,<br />
Reinald Brunner, Basel/Melbourne<br />
für die Arbeit „Tibialis anterior tendon<br />
shortening in combination with Achilles<br />
tendon lengthening in spastic equinus<br />
in cerebral palsy“ verliehen <strong>und</strong> die Vortrags-<br />
<strong>und</strong> Posterpreise auf den Jahrestagungen<br />
2011 <strong>und</strong> 2012 ausgewählt. Das<br />
Ausbildungsboard treibt die Etablierung<br />
eines Weiterbildungskursangebots für<br />
die Zusatzweiterbildung Kinderorthopädie,<br />
aufbauend auf den erfolgreichen<br />
Kompaktkursen, voran <strong>und</strong> hofft auf einen<br />
Start in 2013.<br />
Aktivitäten 2012<br />
In diesem Jahr blickt die Vereinigung<br />
bereits auf eine sehr schöne <strong>und</strong> von hohem<br />
wissenschaftlichem Gehalt geprägte<br />
Jahrestagung zurück. In Wien trafen<br />
sich vom 15. bis 17. März in Wien über<br />
300 kinderorthopädisch interessierte<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen zu einem<br />
regen fachlichen Gedankenaustausch.<br />
Auch bei der diesjährigen VSOU-Tagung<br />
in Baden-Baden nahm die Kinderorthopädie<br />
in einigen Sitzungen zu aktuellen<br />
Themen Stellung. Die sehr erfolgreiche<br />
interdisziplinäre Veranstaltung des 2.<br />
Focus Zerebralparese wurde vor kurzem<br />
in Düsseldorf abgehalten. Auf dem diesjährigen<br />
Programmkalender stehen das<br />
15. Basler Symposium Kinderorthopädie<br />
vom 31. August bis 1. September 2012,<br />
die gemeinsame kinderorthopädischkindertraumatologische<br />
Sitzung mit der<br />
Sektion Kindertraumatologie der DGU<br />
<strong>und</strong> weitere kinderorthopädische Programmpunkte<br />
auf dem diesjährigen<br />
DKOU sowie der 5. Kompaktkurs Kinderorthopädie,<br />
dieses Mal von 27. bis 30. November<br />
2012 in München.<br />
Auch für das Jahr 2012 gibt es wieder ein<br />
gemeinsam von VKO <strong>und</strong> der Deustchen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie (DGOOC) getragenes<br />
Reisestipendium, das für dieses Jahr Dr.<br />
Albert Handlbauer aus Wien <strong>und</strong> Dr. Nils<br />
Schikora aus Augsburg zuerkannt wurde.<br />
Das Jahr 2012 ist das Silberjubiläumsjahr<br />
der VKO. Mit großem Dank haben wir<br />
den Jubiläumsband „25 Jahre Vereinigung<br />
für Kinderorthopädie 1987 – 2012“,<br />
den unsere Historiker Prof. Klausdieter<br />
Parsch <strong>und</strong> Prof. Siegfried Stotz in akribischer<br />
geduldiger Kleinarbeit zusammengestellt<br />
haben, entgegengenommen. Dieses<br />
Büchlein ist für uns alle ein außergewöhnlich<br />
wertvolles Werk <strong>und</strong> fasst die<br />
Bedeutung unseres Faches so w<strong>und</strong>erbar<br />
zusammen.<br />
Prof. Dr. Thomas Wirth<br />
ist 1. Vorsitzender<br />
der Vereinigung für<br />
Kinderorthopädie.<br />
DGOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
455
DGOU<br />
Im Mai 2012 fand die erste deutsch-japanische orthopädische <strong>und</strong> unfallchirurgische Tagung statt.<br />
Die deutsch-japanische orthopädische<br />
<strong>und</strong> unfallchirurgische <strong>Gesellschaft</strong><br />
Prof. Dr. Jörg Scholz; Berlin<br />
Foto: Privat<br />
Aufgr<strong>und</strong> der traditionellen Beziehungen<br />
der japanischen <strong>und</strong> deutschen Medizin,<br />
die bis ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zurückgehen,<br />
hat sich 1977 eine deutsch-japanische<br />
orthopädische <strong>Gesellschaft</strong> gegründet.<br />
Zweck dieser <strong>Gesellschaft</strong> ist es, einen<br />
intensiven Austausch auf wissenschaftlicher<br />
<strong>und</strong> sozialer Ebene zu pflegen. Hierzu<br />
wurde vereinbart in möglichst zweijährigen<br />
Abständen, wechselnd in Japan<br />
<strong>und</strong> Deutschland, eine deutsch-japanische<br />
orthopädische Tagung zu veranstalten.<br />
Die erste Tagung fand am 21.Oktober<br />
1977 in Kyoto unter der Leitung von Prof.<br />
Tamikazu statt. Die erste deutsche Tagung<br />
wurde am 15. September 1980 in<br />
Münster von Prof. Matthias geleitet. In<br />
der Folge ist es gelungen, den angestrebten<br />
zweijährigen Rhythmus einzuhalten.<br />
Nur die Katastrophe von Fukushima<br />
führte zu einer Verschiebung des ursprünglichen<br />
Termins im Jahr 2011 auf<br />
den 18. Mai 2012. Es war auch die erste<br />
deutsch-japanische orthopädische Tagung,<br />
die als orthopädisch-unfallchirurgische<br />
Tagung stattfand. Geleitet wurde<br />
die wissenschaftliche Veranstaltung von<br />
Prof. Nagata, der seit 2002 Präsident der<br />
<strong>Gesellschaft</strong> – japanische Seite - ist. Das<br />
wissenschaftliche Programm beinhaltete<br />
insgesamt 28 Vorträge von japanischen<br />
<strong>und</strong> deutschen Teilnehmern <strong>und</strong> umfasste<br />
Themen der Endoprothetik einschließlich<br />
der Revisionsendoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie<br />
sowie vielfältige Themen<br />
aus der Traumatologie einschließlich<br />
molekularbiologischer Forschungsergebnisse.<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft beeindruckt<br />
Die deutschen Teilnehmer waren wiederum<br />
tief beeindruckt von der außergewöhnlichen<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft unserer<br />
japanischen Kollegen. Wir sind zu einem<br />
Empfangsdinner von Prof. Nagata eingeladen<br />
worden, wo wir uns in persönlichen<br />
Gesprächen austauschen konnten.<br />
Es schloss sich eine nächtliche Führung<br />
zu den erleuchteten kulturhistorischen<br />
Gebäuden der alten Kaiserstadt Kyoto an.<br />
Nach dem intensiven wissenschaftlichen<br />
Programm erhielten wir eine Einladung<br />
zum Galadinner des Präsidenten der japanischen<br />
orthopädischen <strong>Gesellschaft</strong>,<br />
die parallel hierzu tagte. Sowohl das Dinner<br />
selbst als auch die gebotenen traditionellen<br />
Programmpunkte haben uns tief<br />
beeindruckt.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil unserer<br />
Besprechung war die Bemühung, die<br />
deutsch-japanische orthopädische <strong>und</strong><br />
unfallchirurgische <strong>Gesellschaft</strong> sowohl<br />
in Deutschland in die jährliche Tagung<br />
der DGOU, als auch in Japan in die jährliche<br />
Tagung der JAO einzugliedern. Ich<br />
bin Herrn Prof. Dr. Josten – stellvertretender<br />
Präsident der DGOU <strong>und</strong> Präsident<br />
der DGU sowie Herrn Prof. Pennig<br />
(Vorsitzender des Verbandes leitender<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen) sehr<br />
dankbar, dass sie am wissenschaftlichen<br />
Programm teilgenommen <strong>und</strong> mich bei<br />
meinen Bemühungen zur weiteren Integration<br />
der deutsch-japanischen orthopädisch-unfallchirurgischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
unterstützt haben.<br />
Prof. Dr. Jörg Scholz,<br />
Präsident der deutsch-japanischen<br />
orthopädischunfallchirurgischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
― deutsche Seite ―<br />
456<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Forschung in Netzwerken<br />
Die Sektion Gr<strong>und</strong>lagenforschung der DGOU<br />
Prof. Dr. Ingo Marzi<br />
Seit der Neugründung der Sektion<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung der DGOU e. V.<br />
zeigt sich, dass sich die Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
netzwerkbasiert <strong>und</strong> thematisch<br />
konzentriert hervorragend weiterentwickelt.<br />
Viele unfallchirurgische <strong>und</strong> orthopädische<br />
Kliniken oder deren Labore haben<br />
sich angeschlossen <strong>und</strong> sich aktiv an<br />
Netzwerktreffen beteiligt. Im Einzelnen<br />
handelt es sich um das<br />
■ Netzwerk Traumaforschung (NTF),<br />
Sprecher Prof. Huber-Lang, Ulm<br />
■ Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik<br />
(MSB-Net), Sprecher Prof.<br />
Hurschler, Hannover<br />
■ Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration<br />
(MSR), Sprecherin Prof. Grässel,<br />
Regensburg<br />
Das Netzwerk Traumaforschung hat in<br />
einer zweitägigen Klausurtagung am<br />
2. / 3. Februar 2012 in Frankfurt bi- <strong>und</strong><br />
trilaterale Kooperationsmöglichkeiten<br />
ausdiskutiert, die zu substantiellen qualitativen<br />
Projekterweiterungen führen.<br />
Darüberhinaus wurde konzeptionell<br />
eine Polytrauma-Serum-Datenbank sowie<br />
eine W<strong>und</strong>flüssigkeits-Datenbank<br />
für kooperative Forschungsprojekte<br />
entwickelt. Diese steht derzeit zur Genehmigung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung an <strong>und</strong> wird<br />
eine überregionale Forschungsmöglichkeit<br />
mit lokalen Schwerpunkten ermöglichen.<br />
Das Netzwerk muskuloskelettale Biomechanik<br />
hat sich am 22. / 23. Juni 2012<br />
in Ulm mit einem großen Tagungsprogramm<br />
getroffen: mit den Schwerpunkten<br />
Biomechanische Charakterisierung<br />
von TE–Gewebe, Numerische Simulation,<br />
Ganganalyse, Tribologie <strong>und</strong> Wirbelsäule.<br />
Die Rotation des Veranstaltungsortes<br />
mit Darstellung der eigenen Labore<br />
gehört hier zur Tradition.<br />
Das Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration,<br />
früher NRO, hat insbesondere<br />
das Stammzellprojekt der DGOOC-Labore<br />
weiter bearbeitet. Dabei werden in experimentellen<br />
Laboren in Heidelberg, Ulm,<br />
Tübingen, Würzburg, Homburg, Bonn<br />
<strong>und</strong> Regensburg ex-vivo Untersuchungen<br />
mit adulten mesenchymalen Stammzellen<br />
zur Knorpelregeneration durchgeführt.<br />
Die Sektion Gr<strong>und</strong>lagenforschung hat<br />
über die Benennung kompetenter Fachgutachter<br />
aktiv an der Kongressgestaltung<br />
des DKOU 2012 mitgewirkt. Sie<br />
wird darüberhinaus eigene Sitzungen gestalten,<br />
wobei vor allem die Sitzung über<br />
translationale Gr<strong>und</strong>lagenforschung ein<br />
besonderes Augenmerk verdient.<br />
Neu ab dem DKOU 2012 ist die Möglichkeit,<br />
für nichtärztliche Wissenschaftler<br />
zu einem reduzierten Beitrag (20 Euro)<br />
an den wissenschaftlichen Sitzungen<br />
der Sektion teilnehmen zu können. Diese<br />
Möglichkeit sollte in der Tat reichlich<br />
genutzt werden, um den Stellenwert der<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung nachhaltig zu betonen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden auch<br />
Gespräche mit der Sektion Chirurgische<br />
Forschung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Chirurgie zwischen Prof. Menger <strong>und</strong><br />
Prof. Marzi geführt. Auf Gr<strong>und</strong> der großen<br />
wissenschaftlichen Nähe in vielen<br />
Bereichen wurde eine gegenseitige Information<br />
<strong>und</strong> möglichst auch Interaktion<br />
vereinbart. Hierzu wurde festgehalten,<br />
dass sich die Gesamtsitzung der Sektion<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung der DGOU sowie<br />
einzelne Netzwerke im Rahmen der<br />
Jahrestagung der Sektion Chirurgische<br />
Forschung der DGCh treffen. Die erste<br />
gemeinsame Tagung soll am 26. / 27. September<br />
2013 in Frankfurt stattfinden.<br />
Dies soll keine Konkurrenz zur aktiven<br />
Teilnahme der Sektion am DKOU sein,<br />
sondern möglichst pragmatisch überlappende<br />
Forschungsaktivitäten voranbringen.<br />
Mit der DGOU konnte zwischen Prof.<br />
Mittelmeier, Prof. Josten <strong>und</strong> Prof. Marzi<br />
vereinbart werden, dass es einen<br />
weiteren hochkarätigen Gr<strong>und</strong>lagenforschungspreis<br />
der DGOU geben wird.<br />
Die Modalitäten wie auch die Anpassung<br />
des Wilhelm-Roux-Preises bzw. der<br />
Posterpreise der Sektion stehen ab dem<br />
Jahr 2013 vor einer Veränderung. Über<br />
diese erheblichen Preiserweiterungen<br />
wird der Stellenwert der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
für die Zukunft des Faches Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> ausdrücklich<br />
betont.<br />
Allen aktiven Mitgliedern der Sektion<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung sei für die konstruktive<br />
Mitarbeit gedankt. Dies wird jedoch<br />
verb<strong>und</strong>en mit der Bitte, weiter für<br />
die Netzwerkarbeit wie auch die separate<br />
Mitgliedschaft in der Sektion Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
der DGOU e. V. zu werben.<br />
Prof. Dr. med. Ingo<br />
Marzi,1. Präsident<br />
der Sektion<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
der DGOU e. V.<br />
DGOU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
457
Aus den Verbänden<br />
Foto: AFACOT<br />
Über 100 Teilnehmer kamen im Juni 2012 zum Kongress der AFACOT nach Cavaillon in der Provence.<br />
DGOU<br />
AFACOT 2012<br />
Prof. Dr. Joachim Pfeil, Wiesbaden<br />
Beim VSOU-Kongress in Baden-Baden hat<br />
die AFACOT (Association Franco-Allemand<br />
Chirurgiens Orthopédistes et Traumatologues<br />
– der Deutsch-französische Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>)<br />
eine interessante Sitzung mit dem<br />
Thema der Knieendoprothetik abgehalten,<br />
die – obgleich am Kongressbeginn um<br />
8 Uhr terminiert – gut <strong>und</strong> hochkarätig<br />
besucht war. Von den französischen Kollegen<br />
wurden unter anderem die Daten der<br />
SOFCOT-Studie (SOFCOT: Société francaise<br />
de Chirurgie Orthopédique et Traumatologique)<br />
mit 10-Jahres-Ergebnissen der<br />
prothetischen Versorgung des Kniegelenkes<br />
präsentiert. Lebhaft wurde im Mix der<br />
deutschen, französischen <strong>und</strong> englischen<br />
Sprache in der Sitzung diskutiert. Der Besuch<br />
des Burda-Museums <strong>und</strong> der schöne<br />
Abend auf Schloss Neuweiher waren – mit<br />
aktiven Beiträgen von einigen deutschen<br />
Kollegen – r<strong>und</strong>um gelungen.<br />
Im Juni fand in Cavaillon im Zentrum der<br />
Provence der AFACOT-Kongress mit über<br />
100 Teilnehmern statt, hervorragend organisiert<br />
von Prof. Philippe Tracol mit 25<br />
Referenten, davon 12 aus Deutschland.<br />
In den Referaten <strong>und</strong> in der Diskussion<br />
wurden die Unterschiede <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten<br />
unseres Faches deutlich. Neben<br />
Einzelreferaten wurden drei Themen (Meniskuschirurgie;<br />
Kreuzbandersatz <strong>und</strong><br />
Behandlung der patellofemoralen Instabilität)<br />
jeweils von einem französischen <strong>und</strong><br />
einem deutschen Experten vorgetragen.<br />
Dieses Konzept, ebenso wie die Sitzung<br />
mit der Diskussion klinischer Fälle, war<br />
erfolgreich <strong>und</strong> wird bei den nächsten<br />
Veranstaltungen sicherlich fortgeführt.<br />
Das provencalische Begleitprogramm<br />
bleibt unvergesslich: laue Sommerabende<br />
im Garten des mittelalterlichen Maison de<br />
la truffe et du vin <strong>und</strong> beim Gastgeber zu<br />
Hause mit einer Zigeunerband am Rande<br />
des Pools. Sogar in der Zeitung „Provence“<br />
wurde vom Kongress berichtet.<br />
Neues Stipendium<br />
Die SOFCOT hat ein Stipendium (beginnend<br />
2013) für zwei französische Kollegen<br />
genehmigt. Diese werden jeweils mit<br />
2.500 Euro unterstützt <strong>und</strong> werden für<br />
drei Wochen Kliniken in Deutschland besuchen.<br />
Das Stipendium wird jetzt ausgeschrieben.<br />
Den Beschluss zum Gegenstipendium<br />
hat die DGOU kürzlich getätigt.<br />
Dies ermöglicht jungen Fachärzten, das<br />
Knowhow unseres Fachgebietes auf beiden<br />
Seiten des Rheins kennenzulernen<br />
<strong>und</strong> Kontakte zu knüpfen.<br />
Seit kurzem ist die AFACOT mit elsässischem<br />
Recht als Verein gegründet. In<br />
Deutschland sind wir Interessengemeinschaft<br />
der DGOOC/DGOU. Die Vereinsgründung<br />
wird die Durchführung von<br />
zukünftigen Veranstaltungen erleichtern.<br />
Was steht an?<br />
Im Rahmen der internationalen Schultersitzung<br />
der DGOU-Tagung 2012 wird Dr.<br />
Glasson aus Frankreich referieren. Für die<br />
DGOU-Tagung 2013 ist beantragt, Frankreich<br />
zum Gastland zu machen <strong>und</strong> sowohl<br />
eine Sitzung mit traumatologischen<br />
Themen als auch eine Sitzung mit elektiven<br />
Themen durch französische Referenten<br />
zu bestreiten. Gespräche hierzu sind<br />
im Gange. Falls dies nicht realisiert werden<br />
kann, werden wir alternativ – analog<br />
zu Cavaillon – ein separates Treffen in<br />
Deutschland durchführen.<br />
Weitere Ideen entwickeln sich...<br />
(Strassburg: gemeinsame Tagung 2014<br />
oder 2015 mit der SOTEST, Société<br />
d’Orthopédie et Traumatologie de l’Est,<br />
bis hin zur Documenta 2017). Neue Vorschläge<br />
werden gerne aufgenommen.<br />
Als nächstes steht im März 2013 die Tagung<br />
auf St. Martin in der Karibik an.<br />
Mitglieder der AFACOT sind eingeladen,<br />
dort Vorträge zu halten. Prof. Jean Louis<br />
Rouvillain, der dortige Ordinarius <strong>und</strong><br />
Organisator der Tagung, hat zwei Themenvorschläge<br />
gegeben, aber auch andere<br />
Vorträge von deutschen Referenten<br />
(französisch oder englisch vorgetragen)<br />
sind willkommen. Die Themenvorschläge:<br />
„Les différents cols et tiges court pour<br />
la préservation de la longueur et de l’Off-<br />
458<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
set dans les PTH“ (Die unterschiedlichen<br />
modularen <strong>und</strong> Kurzschäfte zum Erhalt<br />
von Länge <strong>und</strong> Offset) <strong>und</strong> „Les prothèses<br />
d'épaule du resurfaçage à la prothèse<br />
inversée?“ (Schulterprothesen vom<br />
Oberflächenersatz bis zur inversen Prothese).<br />
Dazu sind auch R<strong>und</strong>tischgespräche<br />
vorgesehen.<br />
AB IN DIE KARIBIK<br />
Die AFACOT-Tagung 2013 findet vom 25. bis<br />
29. März 2013 im Hotel Radisson auf St. Martin<br />
statt. Informationen hierzu auf unserer<br />
Homepage: www.afacot.eu oder www.<br />
jofdf.org/. Bezüglich der Reiseorganisation<br />
gibt es Unterstützung bei ojamet@caribcongres.com.<br />
Harald Kuhn (hkuhndr.@aol.com)<br />
wird dort zugegen sein, er kennt Prof. Rouvillain<br />
persönlich.<br />
Prof. Dr. Joachim Pfeil,<br />
Wiesbaden, ist deutscher<br />
Generalsekretär<br />
der AFACOT. Kontakt:<br />
pfeiljo@joho.de<br />
HIP 2011 TOULOUSE<br />
DGOU<br />
In Toulouse v.l.n.r.: Dr. Harald Kuhn, Prof. Philippe Chiron, Prof. Joachim Pfeil, Dr. Pierre Henky, Strassburg<br />
Seit der Etablierung des Deutsch-französischen<br />
Fre<strong>und</strong>eskreises für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> werden zunehmend Landeskongresse<br />
durch Referenten des Nachbarlandes<br />
bereichert – so auch das französisch- <strong>und</strong><br />
deutschsprachig ausgerichtete H.I.P.-Meeting<br />
in Toulouse, das künftig für die deutsche Orthopädenwelt<br />
von großem Interesse sein<br />
kann. Die Organisatoren Prof. Jean Puget <strong>und</strong><br />
Prof. Philippe Chiron organisieren seit 1999<br />
alle drei Jahre ein Update der orthopädischen<br />
<strong>und</strong> unfallchirurgischen Hüftbehandlung.<br />
Das internationale Treffen vereinte im Oktober<br />
2011 über 90 Vortragende zur Präsentation<br />
ihres Wissens, <strong>und</strong> mehr als 40 Firmen<br />
boten eine Marktübersicht bei der Industrieausstellung.<br />
Diese größte französische ausschließlich auf<br />
das Thema des Hüftgelenkes fokussierte Veranstaltung<br />
wurde von über 800 Teilnehmern<br />
besucht. Hierbei wurden im Detail viele andere<br />
Denk- <strong>und</strong> Vorgehensweisen in unserem<br />
Nachbarland erkennbar. Um die nachbarschaftliche<br />
Zusammenarbeit zu fördern, wurden<br />
dieses Jahr Prof. Joachim Pfeil (Wiesbaden),<br />
Dr. Harald Kuhn (Cloppenburg) <strong>und</strong> Dr.<br />
Martin Ihle (Kassel / Worms) eingeb<strong>und</strong>en,<br />
um zur Gleitpaarungswahl, zur digitalen Planung<br />
des endoprothetischen Hüftgelenksersatzes,<br />
zu Langzeitergebnissen von Monoblockpfannen<br />
<strong>und</strong> zur Verwendung von Kurzschäften<br />
vorzutragen. Für September 2014<br />
können interessierte Kollegen ihre aktive<br />
oder passive Teilnahme in der „rosaroten<br />
Stadt“ Toulouse schon einmal planen. Die<br />
Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologiemetropole<br />
Toulouse in Südfrankreich präsentiert einen<br />
vielseitig modernen <strong>und</strong> auch traditionellen<br />
Rahmen (für 2014 ist unter anderem ein Besuch<br />
der Airbusproduktion vorgesehen). Diesen<br />
Eindruck erhielten die Teilnehmer beim<br />
Kongress <strong>und</strong> bei den Abendveranstaltungen<br />
im Säulensaal des historischen Krankenhauses<br />
<strong>und</strong> auf dem Place du Capitol im Herzen<br />
der Stadt.<br />
Dr. Harald Kuhn<br />
Prof. Joachim Pfeil<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
459
Aus den Verbänden<br />
Neue Mitglieder<br />
A<br />
Adam, Yousef · Köln<br />
Al-Hasani, Dr. med. Mohammed · Koblenz<br />
Ansari, Abdul-Muti · Berlin<br />
D<br />
Dehlinger, Dr. med. Friedrich · Pforzheim<br />
E<br />
Erbil-Sahan, Sema · Berlin<br />
V<br />
Varvaritou, Dr. med. Chrysanthi · Frankfurt<br />
am Main<br />
Vingerhoedt, Noreen · Xanten<br />
von Grisczynksi, Dr. med. Catherine · Mayen<br />
W<br />
Weihrauch, Dr. med. Thomas · Mayen<br />
DGOU<br />
F<br />
Feustel, Dr. med. Martin · Schweinfurt<br />
Fischer, Dr. med. Hans-Jörg · München<br />
Frankenstein, Dipl. Med. Bernd · Berlin<br />
Freiberger, Odine · Potsdam<br />
G<br />
Geisler, Anja · Leipzig<br />
Goepel, Ulrike · S/C de Tenerife<br />
H<br />
Hofmann, Jörg · Bonn<br />
K<br />
Kemmerling, Michael · Köln<br />
Kiel, Andreas · Dresden<br />
M<br />
Marlinghans, Dr. med. Lutz · Berlin<br />
Mbu, Jones Ayuk · Ganderkesee<br />
Müller, Jörn · Mayen<br />
R<br />
Reek, Dr. med. Philipp · Düsseldorf<br />
Reinke, Dipl. Med. Peter · Berlin<br />
Rödl, Prof. Dr. med. Robert · Münster<br />
Rubenbauer, Dr. med. Bianka · München<br />
S<br />
Schick, Dr. med. Andreas · Köln<br />
Schrimpf, Dr. med. Florian · München<br />
Stadler, Dr. med. Suhi ·Heppenheim<br />
T<br />
Tarawneh, Basim · Gunzenhausen<br />
460<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOOC<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />
Präsident 2012 – Prof. Dr. Wolfram<br />
Mittelmeier, Rostock<br />
am Dienstag, 23.10.2012, 12.45 bis<br />
14.15 Uhr<br />
ICC Berlin, Saal 3<br />
(Zutritt nur für Mitglieder der DGOOC)<br />
Tagesordnung<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU),<br />
ist eine entsprechende Änderung der Beitragsordnung<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />
notwendig. (Siehe Beitragsordnung der<br />
DGOU, Seite 435.<br />
5. Bericht der Kassenprüfer<br />
6. Entlastung des Vorstands<br />
7. Wahlen<br />
7.1. Wahl des 3. Vizepräsidenten<br />
Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. med.<br />
Rüdiger Krauspe, Orthopädische Klinik des<br />
Universitätsklinikums Düsseldorf, als Kandidaten<br />
für den 3. Vizepräsidenten <strong>und</strong> damit<br />
für das Amt des Präsidenten für das Jahr<br />
2015 vor. Herr Prof. Dr. Krauspe hat den<br />
Vorschlag des Gesamtvorstands der<br />
DGOOC als Kandidat für dieses Amt angenommen.<br />
Prof. Dr. med. Krismer <strong>und</strong> PD Dr. Kirschner<br />
können für eine weitere Amtperiode wiedergewählt<br />
werden <strong>und</strong> stehen für das Amt<br />
erneut zur Verfügung. Prof. Dr. med. Reichel<br />
kann nicht wiedergewählt werden.<br />
Der Vorstand schlägt Frau Prof. Dr. med.<br />
Andrea Meurer, Orthopädische Universitätsklinik<br />
Friedrichsheim, als Kandidatin für<br />
den gewählten Beirat vor.<br />
7.3. Wahl der Kassenprüfer 2013<br />
Der Vorstand schlägt Prof. Dr. med. Andreas<br />
Kienapfel, Auguste-Victoria-Klinikum,<br />
Abt. Orthopädie, Berlin, <strong>und</strong> PD Dr.<br />
med. Jens Alexander Richter, Klinik für<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Marienhospital<br />
Gelsenkirchen, zur Wiederwahl<br />
vor. Prof. Dr. med. Kienapfel <strong>und</strong> PD Dr.<br />
med. Richter haben den Vorschlag, als Kandidat<br />
für dieses Amt erneut anzutreten,<br />
angenommen.<br />
8. Verschiedenes<br />
1. Anträge zur Tagesordnung<br />
2. Bericht des Präsidenten<br />
3. Bericht des Generalsekretärs<br />
4. Bericht des Schatzmeisters<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Änderungen der Mitgliedsbeiträge<br />
in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
7.2. Wahl des Beirats<br />
Dieses Jahr laufen die Amtszeiten von folgenden<br />
Beiratsmitgliedern ab: Herrn Prof.<br />
Dr. Heiko Reichel, Orthopädische Universitätsklinik<br />
am RKU in Ulm, Herrn Prof. Dr.<br />
med. Martin Krismer, Orthopädie der Universitätsklinik<br />
Innsbruck sowie PD Dr. med.<br />
Stephan Kirschner, Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für<br />
Orthopädie, Universitätsklinik Dresden.<br />
Beitragszahlung in den Fachgesellschaften<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
(Wegen der Wahlen kann nach Zustimmung<br />
der Versammlung eine Änderung in<br />
der Reihenfolge der Tages ordnung erfolgen)<br />
Der Generalsekretär im Auftrage des<br />
Präsidenten Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier/<br />
Rostock<br />
DGOOC<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />
<strong>und</strong> die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) wachsen<br />
immer stärker zusammen. Zahlreiche<br />
Gremien sind bereits unter dem Dach der<br />
DGOU untergebracht. Alle Mitglieder von<br />
DGOOC <strong>und</strong> DGOU sind automatisch auch<br />
Mitglieder der DGOU. Bisher waren die<br />
Beitragsordnungen der DGOOC <strong>und</strong> der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGU) noch nicht mit derjenigen der<br />
DGOU abgestimmt, da die von der DGOU<br />
finanzierten Projekte von beiden Fachgesellschaften<br />
finanziert wurden. Nach den<br />
Anregungen der Potsdamer Konferenz II<br />
haben die Vorstände von DGOU, DGOOC<br />
<strong>und</strong> DGU empfohlen, die DGOU als die<br />
eigentliche „Mitgliedergesellschaft“ von<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> auszurufen.<br />
Daraus resultiert eine Anpassung der<br />
Beitragsordnungen, die nun für alle drei<br />
Fachgesellschaften harmonisiert <strong>und</strong> völlig<br />
identisch sind.<br />
Neumitglieder werden daher über die<br />
DGOU aufgenommen, können aber bei<br />
Interesse auch in die DGOOC <strong>und</strong> DGU<br />
(durch die Empfehlung von entsprechenden<br />
Bürgen) eintreten, ohne dass<br />
dadurch Mehrkosten entstehen. Die Beitragsordnungen<br />
müssen von den einzelnen<br />
Fachgesellschaften <strong>und</strong> in den entsprechenden<br />
Mitgliederversammlungen<br />
einzeln abgestimmt werden.<br />
Für die DGOOC wird die Beitragszahlung<br />
unter § 6 der Satzung abgehandelt. Die<br />
Beitragsordnung wird von der Mitgliederversammlung<br />
festgesetzt. Die abzustimmende<br />
Beitragsordnung ist auf Seite<br />
435 dieses Heftes im Zusammenhang mit<br />
der Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
der DGOU wiederzufinden.<br />
Prof. Dr. Fritz<br />
Uwe Niethard ist<br />
Generalsekretär der<br />
DGOOC <strong>und</strong> stellvertretender<br />
Generalsekretär<br />
der DGOU.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
461
Aus den Verbänden<br />
Jahresbericht der Sektion Osteologie<br />
PD Dr. Andreas Roth<br />
DGOOC<br />
Im letzten Jahr waren wieder die Osteologischen<br />
Seminare ein Schwerpunkt der<br />
Arbeit der Sektion Osteologie der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong><br />
Orthopädische Chirurgie (DGOOC), welche<br />
inzwischen ausnahmslos gemeinsam<br />
mit der AG Osteologie der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) unter<br />
Leitung von Prof. Dr. Mathias Schiecker<br />
gestaltet wurden. Auf dem Specialty Day<br />
zum <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) 2011 in Berlin<br />
wurden „Problemfälle der Osteologie“<br />
einmal mit Fokussierung auf atypische<br />
Femurfrakturen, Langzeittherapie von<br />
Antiosteoporotika sowie Therapieversager<br />
<strong>und</strong> in einem zweiten Seminar mit<br />
dem Schwerpunkt Kiefernekrosen vorgestellt.<br />
Auf dem Osteologiekongress,<br />
der dieses Jahr in Basel stattfand, waren<br />
die Themen „Kleinwuchs“, „Knochenmarködemsyndrome“<br />
<strong>und</strong> „Leitlinien<br />
Atraumatische Femurkopfnekrose des<br />
Erwachsenen“. Zum Norddeutschen Orthopädenkongresses<br />
des NOUV in Hamburg<br />
gestalteten Sektion <strong>und</strong> AG ein Seminar<br />
über „Prävention <strong>und</strong> Therapie der<br />
Osteoporose“.<br />
Wissenschaftliche Arbeit<br />
Wissenschaftliche Publikationen der<br />
Sektion erfolgen zum Jahresende im<br />
Themenheft „Osteonekrosen“ in der<br />
Zeitschrift „Osteologie/Osteology“. Hier<br />
sind neue Ansätze zur Diagnostik <strong>und</strong><br />
Therapie zu erwarten, welche bisherige<br />
Lehrmeinungen konkretisieren <strong>und</strong> erweitern<br />
werden. Zentrales Thema der<br />
wissenschaftlichen Tätigkeiten ist die<br />
S2e-Leitlinie „Atraumatische Hüftkopfnekrose<br />
des Erwachsenen“, deren Fertigstellung<br />
bevorsteht. Nach Anwendung<br />
der Ausschlusskriterien blieben von circa<br />
3.000 Literaturstellen letztlich 1.100 zur<br />
Bewertung übrig. Der Fragenkatalog, anhand<br />
dessen die Auswertung erfolgt, soll<br />
Antworten zu Diagnostik, konservativer<br />
Therapie, Wertigkeit gelenkerhaltender<br />
Operationen sowie Gelenkersatz <strong>und</strong><br />
prognostischen Faktoren geben. Die Vorstellung<br />
der Entwicklung <strong>und</strong> Inhalte der<br />
Leitlinien als Qualitätsindikator erfolgt<br />
auf dem DKOU in Berlin am 24. Oktober<br />
2012. Ein Leitlinien-Update ist für den<br />
Osteologenkongress in Weimar am 8.<br />
März 2013 geplant. Zum DKOU in Berlin<br />
präsentieren die Sektion Osteologie der<br />
DGOOC <strong>und</strong> die AG Osteologie der DGU<br />
gemeinsam „Knochenmarködemsyndrome“.<br />
Osteologiekongress 2013<br />
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit<br />
ist die Vorbereitung <strong>und</strong> Gestaltung<br />
des nächsten Osteologiekongresses,<br />
der vom 6. bis 9. März 2013 in Weimar<br />
stattfinden wird. Schirmherren sind der<br />
Dekan der Medizinischen Fakultät der<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof.<br />
Klaus Benndorf, die Ministerpräsidentin<br />
des B<strong>und</strong>eslandes Thüringen, Frau Christine<br />
Lieberknecht, <strong>und</strong> der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Weimar, Stefan Wolf.<br />
Ein Höhepunkt des Kongresses wird das<br />
Update der „Leitlinie zur Prophylaxe <strong>und</strong><br />
Therapie der Osteoporose“ sein. Sektion<br />
<strong>und</strong> AG organisieren gemeinsam Vortragsblöcke<br />
zu den Themen „Biomaterialien“<br />
<strong>und</strong> „Alterstraumatologie“. Als<br />
Hands-on-Kurse veranstalten wir einen<br />
Knochenbiopsie-Kurs (Prof. Klaus Peters)<br />
<strong>und</strong> einen Kyphoplastie-Kurs (PD<br />
Dr. Uwe Maus). Beide Kurse werden im<br />
Anatomischen Institut der Friedrich-<br />
Schiller-Universität Jena stattfinden. Eine<br />
Besonderheit des Kongresses wird ein<br />
Vortragsblock über moderne Bildgebung<br />
sein, für den wir eine Förderung durch<br />
die Stiftung für Technologie, Innovation<br />
<strong>und</strong> Forschung Thüringen (STIFT) beantragen.<br />
Themen sind unter anderem die<br />
3D-Mikroskopie, das Insektenauge als<br />
Mikroskop der Zukunft <strong>und</strong> die moderne<br />
Bildverarbeitung <strong>und</strong> Bildanalyse. Hierzu<br />
werden Thüringer Forschergruppen <strong>und</strong><br />
Firmen innovative Entwicklungen vortragen,<br />
die Eingang in die osteologische<br />
Forschung finden können. Die Anmeldung<br />
freier Vorträge zum Kongress ist bis<br />
zum 10. Oktober 2012 über die Webseite<br />
des Kongresses (www.osteologie13.de)<br />
möglich.<br />
Als Sektion sind wir sehr stolz darauf,<br />
dass der Dachverband Osteologie (DVO)<br />
unserem Antrag auf Ausrichtung des<br />
Osteologiekongresses in Weimar gefolgt<br />
ist. Welche Bedeutung das orthopädischtraumatologische<br />
Fach für die Osteologie<br />
besitzt, wurde nochmals mit der Bestätigung<br />
von Prof. Mathias Schieker als<br />
Leiter der AG Osteologie der DGU zum<br />
Kongresspräsidenten 2014 in München<br />
deutlich. Die Möglichkeit zur Kongressausrichtung<br />
in zwei aufeinanderfolgenden<br />
Jahren werten wir als Anerkennung<br />
unserer Tätigkeit in Vertretung unserer<br />
Fachgesellschaften im Dachverband Osteologie.<br />
Dr. Herrmann Schwarz hat nach vierjähriger<br />
Amtszeit als erster Vorsitzender des<br />
DVO sein Amt im März dieses Jahres an<br />
Frau Prof. Heide Siggelkow übergeben.<br />
Projekte, die unter seiner Leitung verwirklicht<br />
wurden, waren unter anderem<br />
die Zertifizierung zum „Osteologen<br />
DVO“, die Schaffung der Osteologischen<br />
Fortbildungsakademie (OSTAK) unter<br />
Leitung von Frau Dr. B. Kastner <strong>und</strong> die<br />
Stärkung der Verbandszeitschrift Osteologie/Osteology<br />
unter Herausgeberschaft<br />
von Prof. Peter Burckhardt. Sein Anliegen,<br />
eine Brücke zwischen Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Patienten zu schlagen, ist gelungen<br />
<strong>und</strong> wird auch in Zukunft fortgesetzt.<br />
Dr. Schwarz bleibt weiter als kooptiertes<br />
Mitglied im Vorstand. Zum zweiten Vorsitzenden<br />
wurde Prof. Andreas Kurth gewählt,<br />
zum Sekretär PD Dr. Andreas Roth.<br />
Die nächste gemeinsame Mitgliederversammlung<br />
von AG Osteologie der DGU<br />
<strong>und</strong> Sektion Osteologie der DGOOC findet<br />
in Berlin aus Anlass des DKOU am 24.<br />
Oktober 2012 von 14.30 Uhr bis 16 Uhr<br />
im Salon Koch statt.<br />
PD Dr. Andreas Roth,<br />
Eisenberg, leitet die<br />
Sektion 10 Osteologie<br />
der DGOOC. Kontakt:<br />
a.roth@krankenhauseisenberg.de<br />
462<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Weltkongress Orthopädie + Reha Technik 2012 in Leipzig: Die Sektion Orthopädie-Technik <strong>und</strong> Orthopädie-Schuhtechnik arbeitet eng mit dem<br />
B<strong>und</strong>esinnungsverband Orthopädie-Technik (BIV-OT) zusammen. So war Prof. Dr. Bernd Greitemann einer der Kongresspräsidenten.<br />
Fotos: BIV-OT<br />
Jahresbericht der Sektion Orthopädie-<br />
Technik <strong>und</strong> Orthopädie-Schuhtechnik<br />
Prof. Dr. Bernhard Greitemann<br />
Im Berichtszeitraum führte die Sektion in<br />
Kooperation mit der Initiative ’93 Technische<br />
Orthopädie zahlreiche Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Fortbildungskurse durch, die<br />
Vereinigung war in zahlreichen nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Gremien vertreten.<br />
Vom prinzipiellen Aufbau her führt<br />
die Vereinigung Technische Orthopädie<br />
(VTO) zum <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) in<br />
Berlin einerseits eine Vorstandssitzung<br />
<strong>und</strong> Mitgliederversammlung durch, andererseits<br />
veranstaltet sie dort ein wissenschaftliches<br />
Symposium. In diesem<br />
Symposium werden zu einem Hauptthema<br />
konservative Therapiemöglichkeiten,<br />
operative Therapie <strong>und</strong> hierzu passend<br />
entsprechend technisch-orthopädische<br />
Versorgungen dargestellt. Zielsetzung<br />
soll es sein, Praktikern <strong>und</strong> Klinikern die<br />
Möglichkeiten technisch-orthopädischer<br />
Versorgung sowohl in der konservativen<br />
Therapie als auch in der postoperativen<br />
Nachsorge nahe zu bringen. Zum DKOU in<br />
Berlin fand hierzu ein Symposium unter<br />
Leitung von Herrn Dr. Schröter, Wiesbaden,<br />
zum Thema Wirbelfrakturen statt.<br />
Die Teilnehmerzahl bei diesem wichtigen<br />
Thema war erfreulich hoch, mit mehr als<br />
200 Teilnehmern war der Saal nahezu<br />
ausgebucht. Das Thema 2012 auf dem<br />
DKOU behandelt die Gonarthrose.<br />
Auf der Jahrestagung der Vereinigung<br />
Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
(VSOU) in Baden-Baden findet<br />
seit Jahren regelmäßig passend zu einem<br />
der Hauptthemen des Kongresses das<br />
Symposium der Nordamerika Fellows<br />
der Initiative ’93 Technische Orthopädie<br />
statt. Im Jahre 2012 stand dieses Symposium<br />
unter dem Aspekt der Infektbehandlung.<br />
Eindrucksvoll konnten unter<br />
der Leitung von Dr. Armin Koller, Rheine,<br />
operative <strong>und</strong> technisch-orthopädische<br />
Versorgungsbeispiele bei schwerwiegenden<br />
Infekten dargestellt werden.<br />
DKOU: Tag der technischen Orthopädie<br />
Erstmals fand auf dem DKOU 2011 der<br />
Tag der Technischen Orthopädie in enger<br />
Kooperation mit den B<strong>und</strong>esinnungsverbänden<br />
Orthopädie-Technik <strong>und</strong> Orthopädie-Schuhtechnik<br />
statt. Es ist zu betonen,<br />
dass hier die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
der Schulterschluss zwischen ärztlicher<br />
technischer Orthopädie <strong>und</strong> den orthopädie-technischen/-schuhtechnischen<br />
Berufen deutlichen Ausdruck findet. Erfreulicherweise<br />
konnten in Berlin zum<br />
Mittagsempfang die Gastgeber der Nordamerika<br />
Travelling Fellowship mit vier<br />
hochrangigen Vertretern großer amerikanischer<br />
Kliniken begrüßt werden.<br />
Auch in Baden-Baden wird nach bereits<br />
erfolgter Absprache mit dem Kongresspräsidenten,<br />
Herrn Kollegen Locher, der<br />
Nachmittag der Technischen Orthopädie<br />
durch einen Mittags-empfang der Initiative<br />
ʼ93 Technische Orthopädie, der VTO<br />
<strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esinnungsverband Orthopädie-Technik<br />
erfolgen. Hier sollen auch<br />
interessante Neuigkeiten auf dem Gebiet<br />
der Technischen Orthopädie präsentiert<br />
werden.<br />
Die Fortbildungsvereinigung der VTO, die<br />
Initiative ʼ93 Technische Orthopädie, veranstaltete<br />
wie bereits seit 1994 entsprechende<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungskurse<br />
mit modularem Aufbau (www.technischeorthopaedie.de).<br />
In einem modularen<br />
Kurssystem können interessierte Kollegen<br />
eine Zertifizierung auf dem Gebiet<br />
der Technischen Orthopädie erreichen.<br />
Die Kurse 2011 erfolgten in Aschau (Dr. L.<br />
Döderlein) <strong>und</strong> in Ulm (Dr. R. Eckhardt),<br />
der Prüfungskurs an der B<strong>und</strong>esfachschule<br />
für Orthopädie-Technik in Dortm<strong>und</strong><br />
fand unter der Leitung von Prof.<br />
Greitemann statt. Es wird weiterhin ein<br />
Kurs „Spezielle Amputationstechniken“<br />
in Kooperation mit der ISPO Österreich<br />
(Dr. F. Landauer) in Innsbruck angeboten.<br />
Die Kurstermine im Jahr 2012 sind folgende:<br />
■ Modul I <strong>und</strong> III (Bad Rothenfelde):<br />
14. – 16. September 2012<br />
■ Modul II <strong>und</strong> IV (Göttingen): 10. – 12.<br />
Februar 2012<br />
■ Modul VI „Spezielle Amputationstechniken“<br />
(Innsbruck): 21. – 22. September<br />
2012<br />
■ Prüfungskurs (Dortm<strong>und</strong>): 23. – 24.<br />
November 2012<br />
Die Kurstermine im Jahr 2013 sind folgende:<br />
■ Modul I <strong>und</strong> III (Magdeburg): voraussichtlich<br />
27. – 29. September 2013<br />
■ Module II <strong>und</strong> IV (Bad Häring/Österreich):<br />
8. – 10. März 2013<br />
■ Modul VI (Innsbruck): voraussichtlich<br />
20. – 21. September 2013<br />
DGOOC<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
463
Aus den Verbänden<br />
DGOOC<br />
■ Prüfungskurs (Dortm<strong>und</strong>): 22. – 23.<br />
November 2013<br />
Reise-Fellowship<br />
Zweijährlich veranstaltet die Initiative<br />
ʼ93 ein Reise-Fellowship. Hierzu reisen<br />
jeweils ein bis zwei Fellows aus Deutschland,<br />
ein Schweizer Kollege, getragen<br />
durch die APO, ein österreichischer Kollege<br />
(getragen durch die ISPO Österreich)<br />
<strong>und</strong> ein Orthopädie-Techniker (getragen<br />
von der FTO) nach Nordamerika. Im Jahr<br />
2012 besuchten die drei Fellows Centres<br />
of Excellence in San Francisco, Los Angeles,<br />
San Diego, Salt Lake City, San Antonio,<br />
Dallas, Minneapolis, Chicago <strong>und</strong> Miami.<br />
Im Jahr 2014 wird erneut ein Reise-Fellowship<br />
stattfinden. Besucht werden die<br />
oben angesprochenen Zentren, ergänzt<br />
durch Zentren in Toronto, Reykjavik <strong>und</strong><br />
Christiansstad (voraussichtlich). Bewerber<br />
können sich auf der Internetseite<br />
der Initiative ʼ93 Technische Orthopädie<br />
(www.technischeorthopaedie.de) für<br />
das Reise-Fellowship anmelden.<br />
Enge Kooperation mit B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />
Orthopädie-Technik<br />
Die enge Kooperation mit dem B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />
Orthopädie-Technik zeigte<br />
sich auch auf dem Weltkongress Orthopädie<br />
+ Reha-Technik 2012 in Leipzig unter<br />
der Kongresspräsidentschaft von Prof.<br />
Dr. Bernd Greitemann, Bad Rothenfelde.<br />
Es besuchten mehr als 20.000 Besucher<br />
die Messe <strong>und</strong> mehr als 5.000 Besucher<br />
den Kongress selbst, der als außerordentlich<br />
erfolgreich beschrieben werden kann<br />
<strong>und</strong> in der Presse zahlreiches Presse-Echo<br />
hervorrief. Unter anderem Highlights des<br />
Kongresses waren die inzwischen Marktreife<br />
weit fortgeschrittenen Produkte<br />
der Exoskelett-Versorgungen bei Querschnittsläsionen<br />
<strong>und</strong> mit Mikroprozessor<br />
gesteuerten Gelenken versehene Orthesen<br />
bei Lähmungen (C-Brace). Der Kongresspräsident<br />
2014 ist bereits benannt:<br />
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock,<br />
wird die Präsidentschaft übernehmen,<br />
was die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädie-Technik unterstreicht.<br />
Die VTO <strong>und</strong> die Initiative ʼ93 Technische<br />
Orthopädie waren an zahlreichen<br />
weiteren Veranstaltungen als Kooperationspartner<br />
beteiligt, so auf dem Kongress<br />
der Landesinnung Orthopädie-<br />
Schuhtechnik Bayern in Garmisch, dem<br />
Kongress Orthopädie-Schuhtechnik in<br />
Wies-baden sowie auf den Symposien in<br />
Bad Klosterlausnitz <strong>und</strong> Bad Rothenfelde<br />
sowie Bad Berleburg. Die VTO <strong>und</strong> die Initiative<br />
ʼ93 Technische Orthopädie ist eng<br />
in die Vorstandsarbeit der ISPO Deutschland<br />
(International Society of Prosthetics<br />
and Orthotics) eingeb<strong>und</strong>en, auch auf<br />
internationaler Ebene besteht eine enge<br />
Kooperation zur ISPO, die insbesondere<br />
für die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
wesentliche Ansprechpartner auf dem<br />
Gebiet der orthopädietechnischen Beratungen<br />
ist. Prof. Dr. Greitemann arbeitet<br />
hier in einem Leitlinien-Ausschuss der<br />
DIN mit <strong>und</strong> erarbeitet DIN ISO-Leitlinien.<br />
In den vergangenen Jahren wurden<br />
hierzu Leitlinien zur Verordnung von<br />
Orthesen <strong>und</strong> Prothesen, zur Rehabilitation<br />
nach Amputationen, zum normalen<br />
<strong>und</strong> pathologischen Gangbild erarbeitet.<br />
Die VTO <strong>und</strong> die Initiative ʼ93 Technische<br />
Orthopädie war durch Prof. Greitemann<br />
weiter vertreten in der Kommission<br />
Hilfsmittel der <strong>Deutsche</strong>n Vereinigung<br />
für Rehabilitation (DVfR) sowie in einer<br />
Kommission konservativer Orthopädie<br />
der Arbeitsgemeinschaft Rheumaorthopädie<br />
(ARO).<br />
Die enge Kooperation zur Orthopädie-<br />
Technik wird auch dadurch dokumentiert,<br />
dass seitens des B<strong>und</strong>esinnungsverbandes<br />
Orthopädie-Technik ein neuer Beratungsausschuss<br />
Technische Orthopädie<br />
gegründet worden ist, Prof. Bernd Greitemann<br />
<strong>und</strong> Prof. Wolfram Mittelmeier sind<br />
hier stellvertretende Vorsitzende, Herr PD<br />
Lutz Brückner, Dr. Frank Braatz, Herr Prof.<br />
Volker Bühren sind weitere ärztliche Mitarbeiter<br />
dieses Fachberatungsausschusses<br />
(siehe Seite 395: „Fachbeirat Technische<br />
Orthopädie gegründet“).<br />
20-jähriges Jubiläum des Beratungsausschusses<br />
Sein 20-jähriges Jubiläum feierte im<br />
letzten Jahr der Beratungsausschuss der<br />
DGOOC für das Orthopädie-Schuhtechnik-<br />
Handwerk. Zielsetzung des Beratungsausschusses<br />
ist es, für berufspolitische Fragestellungen<br />
<strong>und</strong> wissenschaftliche Fragestellungen<br />
die orthopädie-schuhtechnische<br />
Versorgung betreffend zur Verfügung<br />
zu stehen. Der Beratungsausschuss<br />
(Vorsitz Prof. Bernhard Greitemann, ärztliche<br />
Mitglieder Dr. W. Franzen, Dr. Hartmut<br />
Stinus, Prof. Dr. Hans Henning Wetz)<br />
hatte sich zur Aufgabe gemacht, gleichzeitig<br />
eine Stellungnahme jeweils zu wichtigen<br />
orthopädie-schuhtechnischen Fragen<br />
in den Orthopädischen Mitteilungen <strong>und</strong><br />
in Fachjournal Orthopädie-Schuhtechnik<br />
zu veröffentlichen. Im Jahr 2011 <strong>und</strong> 2012<br />
erfolgten Stellungnahmen zu<br />
■ Versorgung des Diabetes-Fußes<br />
■ Pelottenlage beim Spreizfuß<br />
■ Stellung des Total Contact Castes im<br />
Versorgungsablauf.<br />
In Vorbereitung ist eine Stellungnahme<br />
zur Tragedauer orthopädischer Maßschuhe.<br />
Die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie<br />
war mit der VTO an der Erstellung<br />
des Kapitels Technische Orthopädie im<br />
Weißbuch Forschung in der Orthopädie<br />
beteiligt, ebenso erfolgte die Bearbeitung<br />
des Kapitels Technische Orthopädie im<br />
Weißbuch Konservative Orthopädie.<br />
Im letzten Jahr erfolgte ebenfalls die<br />
Neubesetzung an der Prüfstelle für orthopädische<br />
Hilfsmittel an der Klinik<br />
<strong>und</strong> Poliklinik für Technische Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Rehabilitation an der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität (WWU) in Münster.<br />
Die Nachfolge von Prof. Drerup, der<br />
altersbedingt ausschied, übernahm Herr<br />
Dr. S. Schüling.<br />
Die Sektion Technische Orthopädie <strong>und</strong><br />
Orthopädie-Schuhtechnik der DGOOC<br />
ist traditionsgemäß eine kleinere Sektion<br />
von der Mitgliederzahl. Wie dieser<br />
Bericht verdeutlichen soll, sind dennoch<br />
zahlreiche Aktivitäten im abgelaufenen<br />
Jahr durchgeführt worden. Die wichtige<br />
Stellung der Technischen Orthopädie<br />
scheint sich gerade auch durch die rasant<br />
fortschreitende technische Entwicklung<br />
auf dem Prothesen- <strong>und</strong> Orthesensektor<br />
noch zu verstärken. Interessierte sind<br />
herzlich eingeladen, die derzeitige Mitgliederschaft<br />
bei den Aktivitäten zu unterstützen.<br />
Prof. Dr. Bernhard<br />
Greitemann, Bad<br />
Rothenfelde<br />
464<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
DGOOC-Studentenstipendien 2012<br />
sind vergeben<br />
DGOOC<br />
Die DGOOC unterstützt Studierende, die<br />
auf orthopädisch-unfallchirurgischem<br />
Gebiet tätig sind, mit bis zu 500 Euro.<br />
Die Stipendiaten für 2012 stellen hier<br />
ihre Arbeit vor.<br />
1<br />
Falko Frank, Universitätsklinikum<br />
Heidelberg: Im Juni 2010 begann<br />
ich meine Promotionsarbeit am Universitätsklinikum<br />
Heidelberg – Stiftung Orthopädische<br />
Universitätsklinik mit dem<br />
Thema „Bewegungsanalytische Untersuchungen<br />
nach Kalkaneusfraktur mit dem<br />
Heidelberger Fußmodell“. Doktorvater<br />
ist Prof. Dr. Volker Ewerbeck, Betreuer ist<br />
Oberarzt Dr. S. Müller.<br />
Die Analyse postoperativer Ergebnisse<br />
nach Kalkaneusfrakturen erfolgt primär<br />
durch klinische, radiologische <strong>und</strong> statische<br />
Untersuchungen. Eine Beurteilung<br />
der dynamischen Verhältnisse ist auf<br />
diese Weise jedoch nicht möglich. Mit<br />
der instrumentellen dreidimensionalen<br />
Ganganalyse steht eine Messmethode<br />
zur Verfügung, mit der die Bewegungen<br />
in der Stand- <strong>und</strong> Schwungphase<br />
während des Ganges registriert werden<br />
können. Das Heidelberger Fußmodell erlaubt<br />
in einzigartiger Weise, detaillierte<br />
kinematische Messungen der Vor-, Mittel-<br />
<strong>und</strong> Rückfußbeweglichkeit. Bewegungseinschränkungen<br />
<strong>und</strong> Kompensationsmechanismen<br />
werden so genau<br />
dokumentiert <strong>und</strong> in wichtige Kriterien<br />
aufgeschlüsselt.<br />
Mit diesem Modell werden die Auswirkungen<br />
einer einseitigen Kalkaneusfraktur<br />
auf die Fußfunktion sowie mögliche<br />
Kompensationsmechanismen in den<br />
angrenzenden Gelenken untersucht. Die<br />
ersten Ergebnisse der Arbeit wurden bereits<br />
im Jahr 2011 auf dem 27th Annual<br />
Summer Meeting der AOFAS in Keystone,<br />
Colorado, <strong>und</strong> 2012 auf dem 13th EFORT<br />
Congress in Berlin vorgestellt. Derzeit<br />
befindet sich die Arbeit in der Überarbeitung<br />
<strong>und</strong> wird demnächst beim Promotionsamt<br />
eingereicht. Zudem sind die<br />
Ergebnisse zur Veröffentlichung in einschlägigen<br />
Fachzeitschriften eingereicht<br />
<strong>und</strong> befinden sich dort in Begutachtung.<br />
Das DGOOC-Forschungsstipendium unterstützt<br />
mich bei der Finanzierung von<br />
Kongressteilnahmen. Des Weiteren bedeutet<br />
es eine große finanzielle Unterstützung<br />
bei der Promotionserstellung,<br />
für die ich mich an dieser Stelle noch einmal<br />
ganz besonders bei Ihnen bedanken<br />
möchte.<br />
2<br />
Verena Herbert, Medizinische Universität<br />
Graz, Österreich: Das Forschungsstipendium<br />
der DGOOC wurde<br />
mir im Rahmen meiner Diplomarbeit<br />
mit dem Titel „Influence of Mechanical<br />
Loading on the Expresion of Matrix Metalloproteinases<br />
in Chondrocytes of the<br />
Human Growth Plate in vitro“ zuerkannt.<br />
Diese Forschungsarbeit beschäftigte sich<br />
mit den molekularen Mechanismen innerhalb<br />
der Wachstumsfuge, welche noch<br />
nicht ausreichend erforscht sind <strong>und</strong> zum<br />
besseren Verständnis des Remodelings<br />
nach einer Fraktur durch die Wachstumsfuge<br />
beitragen können.<br />
Hierzu wurden Chondrozyten aus der<br />
Wachstumsfuge überschüssiger Zehen<br />
von Kindern mit Polydaktylie isoliert,<br />
kultiviert <strong>und</strong> anschließend mechanisch<br />
belastet. Die gewonnenen Daten zeigen,<br />
dass mechanische Belastung die Expression<br />
Matrix Metalloproteinasen in<br />
Chondrozyten der menschlichen Wachstumsfuge<br />
in vitro beeinflussen <strong>und</strong> somit<br />
eine wichtige Rolle im Prozess des<br />
Remodelings innehaben. Wissen um die<br />
molekularen Mechanismen des Knochenremodelings<br />
können zur Verbesserung<br />
der gegenwärtigen Behandlungsansätze<br />
beitragen <strong>und</strong> Fehlstellungen nach Frakturen<br />
bei Kindern verhindern.<br />
Nach langer Arbeit in der Zellkultur <strong>und</strong> im<br />
orthopädischen Forschungslabor ermöglichte<br />
mir das Stipendium der DGOOC,<br />
die Teilnahme am EPOS Kongress 2012 in<br />
Helsinki zu finanzieren. Auf diesem Kongress<br />
wurde mir die Möglichkeit gegeben,<br />
die Ergebnisse meiner Forschungsarbeit<br />
vor internationalem <strong>und</strong> hochkarätigem<br />
Publikum zu präsentieren. Eine einzigartige<br />
Erfahrung für eine Studentin im letzten<br />
Studienjahr, die ohne die Unterstützung<br />
der DGOOC wohl nicht realisierbar<br />
gewesen wäre.<br />
3<br />
Mareen Kraus, Technische Universität<br />
München:<br />
Meine Promotionsarbeit behandelt das<br />
Thema: Bestimmung des Einflusses des<br />
Metabolischen Syndroms auf die T2 relaxation<br />
time an Kniegelenken mittels Magnetresonanztomographie<br />
– Datenerhebung<br />
durch die Osteoarthritis Initiative.<br />
Von Januar bis April 2011 war ich an der<br />
University of California in San Francisco<br />
(UCSF) bei Herrn Prof. Dr. Thomas Link<br />
beschäftigt. Dort habe ich mittels der<br />
T2 MRT-Sequenz (relaxation time) untersucht,<br />
ob das Metabolische Syndrom<br />
(Diabetes Mellitus, Hypertension, erhöhter<br />
BMI, erhöhter Bauchumfang) einen<br />
Einfluss auf die Inzidenz <strong>und</strong> Progredienz<br />
von Arthrose am Kniegelenk hat.<br />
Hierzu wurden 403 Patienten im Alter<br />
von 45 bis 60 Jahren ohne radiologische<br />
Anzeichen von Arthrose mittels der Osteoarthritis<br />
Initatitive rekrutiert. Der<br />
Einfluss der Risikofaktoren des Metabolischen<br />
Syndroms wurde bei Erstuntersuchung<br />
<strong>und</strong> nach zwei Jahren analysiert.<br />
Die MRT-Bilder wurden segmentiert,<br />
weiterhin wurden T2 maps generiert,<br />
<strong>und</strong> mittels spezieller Techniken wurden<br />
diese Verlaufsdaten mit den Ausgangsdaten<br />
verglichen, um den histologischen<br />
Knorpelumbau <strong>und</strong> dessen Degeneration<br />
genau zu evaluieren. Bis heute ist die<br />
Therapie der Knorpelrekonstruktion für<br />
den operativ tätigen Orthopäden/Unfallchirurgen<br />
eine Herausforderung, daher<br />
ist es von frappanter Wichtigkeit, ges<strong>und</strong>en<br />
Knorpel zu erhalten <strong>und</strong> dessen,<br />
auch natürliche, Degeneration nach Möglichkeit<br />
zu limitieren. Schon bei der Ausgangsuntersuchung<br />
konnten individuell<br />
DGOOC<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
465
Aus den Verbänden<br />
1 2 3 4<br />
5<br />
DGOOC<br />
beinflussbare Faktoren, wie sie beim Metabolischen<br />
Syndrom vorkommen, sowie<br />
beispielsweise erhöhter Bierkonsum, mit<br />
erhöhten T2 Werten korreliert werden.<br />
Wie erwartet, waren auch nach zwei<br />
Jahren erhöhte T2 Werte im Zusammenhang<br />
mit dem Metabolischen Syndrom<br />
<strong>und</strong> gesteigerten Bierkonsum nachweisbar.<br />
Dies lässt Rückschlüsse auf eine erhöhte<br />
Knorpeldegeneration bei betroffenen<br />
Patienten zu <strong>und</strong> verdeutlicht die<br />
Rolle der öffentlichen Aufklärung <strong>und</strong><br />
die Bedeutung präventiver Maßnahmen,<br />
ges<strong>und</strong>en Knorpel zu schonen <strong>und</strong> zu<br />
erhalten. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!<br />
Ich freue mich wirklich sehr<br />
über Ihre Anerkennung meiner bisherigen<br />
Forschungstätigkeiten.<br />
4<br />
Matthias Golla, Vitos Orthopädische<br />
Klinik Kassel: Meine Promotionsarbeit<br />
heißt: „Ergebnisse einer<br />
10-Jahres-Langzeitstudie bei der Hüftendoprothesenimplantation<br />
des zementierten<br />
Prothesenschaftes ‚Marathon‘/<br />
‚Basis CL‘ in Kombination mit der ‚RM-<br />
Pfanne‘“. Bei der Arbeit wird der zementierte<br />
Femurschaft „Marathon“, jetzt „Basis<br />
CL“, der im Jahre 1999 in der Vitos<br />
Orthopädischen Klinik in Kassel bei 205<br />
Patienten in Kombination mit der „RM-<br />
Pfanne“ implantiert wurde, im Hinblick<br />
auf die klinischen <strong>und</strong> radiologischen Ergebnisse<br />
nach einem Zeitraum von zehn<br />
Jahren abschließend ausgewertet. Ziel<br />
ist der Nachweis, dass es sich bei dem<br />
Implantat um eine zuverlässige Prothese<br />
handelt, die auch nach zehn Jahren noch<br />
6 7<br />
8 9 10<br />
qualitativ gute Ergebnisse liefert. Erhoben<br />
wurden alle Datensätze mithilfe des<br />
Harris-Hip-Scores (modifiziert nach Haddad)<br />
sowie durch eine klinische Untersuchung.<br />
Aktuell sind alle im Jahr 1999<br />
operierten Patienten kontaktiert worden,<br />
im Todesfall erfolgte der Kontakt von Angehörigen.<br />
Es kam im Verlauf der zehn<br />
Jahre weder zu aseptischen Lockerungen<br />
noch zu Materialbrüchen innerhalb des<br />
Patientenkollektivs. Insgesamt kam es in<br />
dieser Zeit zu vier Prothesenwechseln,<br />
drei aufgr<strong>und</strong> septischer Lockerung <strong>und</strong><br />
eine aufgr<strong>und</strong> subjektiver Schmerzempfindungen.<br />
Bei 59 der nach zehn Jahren<br />
verbleibenden 120 Patienten liegt auch<br />
eine 10-Jahres-Röntgenauswertung<br />
vor. 36 Patienten zeigten hierbei keine<br />
Anzeichen für Ossifikationsbildungen,<br />
die restlichen 23 zeigten vor allem nur<br />
kleine Ossifikationen entsprechend der<br />
Brooker Klassifikationen I bzw. II. Angestrebt<br />
wird zudem noch eine genauere<br />
„Einzel-Bild-Röntgen-Analyse“ (EBRA-<br />
Messung). Insgesamt zeigte sich, dass der<br />
Basis-CL Schaft im Vergleich zum Standardschaft<br />
„Charnley" vergleichbar gute<br />
Langzeitergebnisse in der Überlebensrate<br />
zeigt. Momentan erfolgt die schriftliche<br />
Ausarbeitung der Dissertation mit den<br />
Ergebnissen der ausgewerteten Daten,<br />
nachdem die ersten Daten auf der Jahrestagung<br />
der Vereinigung Süddeutscher<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen e.V. sowie<br />
der Norddeutschen Orthopäden- <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgenvereinigung e.V. bereits<br />
präsentiert worden sind.<br />
5<br />
Martin Loher, Universität Regensburg:<br />
Unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka <strong>und</strong> der Betreuung<br />
durch Dr. M. Madl wurde die Studie<br />
zum Thema „Mittelfristige Ergebnisse der<br />
minimalinvasiven multimodalen Injektionstherapie<br />
bei Patienten mit radikulärem<br />
LWS-Syndrom“ von April 2010 bis<br />
Mai 2011 in der Orthopädischen Klinik<br />
für die Universität Regensburg in Bad Abbach<br />
durchgeführt. 60 Patienten, die sich<br />
wegen eines radikulären LWS-Syndroms<br />
einer stationären MIT unterzogen haben,<br />
wurden untersucht.<br />
Dabei wurden subjektive <strong>und</strong> objektive,<br />
klinische <strong>und</strong> anamnestische Parameter<br />
vor der Behandlung <strong>und</strong> in einem Zeitraum<br />
von einem Jahr ± zwei Wochen<br />
nach der Behandlung erhoben <strong>und</strong> miteinander<br />
verglichen. Neben begleitenden<br />
physiotherapeutischen <strong>und</strong> balneophysikalischen<br />
Maßnahmen sowie psychotherapeutischen<br />
Einheiten wurden die<br />
Patienten mindestens acht Tage lang mit<br />
epiduralen Injektionen, paravertebralen<br />
Spinalnervenanalgesien, Facetteninfiltrationen<br />
<strong>und</strong> ISG-Infiltrationen behandelt.<br />
Mit der beendeten <strong>und</strong> ausgearbeiteten<br />
Studie konnte festgestellt werden, dass<br />
die multimodale Schmerztherapie ein<br />
wirkungsvolles <strong>und</strong> risikoarmes Verfahren<br />
zur Behandlung von Patienten mit radikulären<br />
Rückenbeschwerden darstellt.<br />
In nahezu allen untersuchten Parametern<br />
konnte eine signifikante Verbesserung<br />
der Beschwerdesymptomatik festgestellt<br />
werden. Insbesondere zeigte sich eine<br />
466<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Aus den Verbänden<br />
deutliche Besserung der Schmerzintensität<br />
bei jüngeren Patienten, bei denen<br />
zusätzliche degenerative Prozesse noch<br />
keinen großen Stellenwert einnehmen.<br />
Das von der DGOOC bereitgestellte Forschungsstipendium<br />
für Studenten half<br />
mir unter anderem dabei, die Ergebnisse<br />
im Rahmen eines Vortrages auf dem 6.<br />
<strong>Deutsche</strong>n Wirbelsäulenkongress im Dezember<br />
2011 in Hamburg zu präsentieren.<br />
Für die Unterstützung möchte ich<br />
mich hiermit nochmals herzlich bedanken.<br />
6<br />
Anna Schreiner, Universität Tübingen:<br />
Seit Mitte April nun untersuche<br />
ich das 78 Patienten bzw. 87 Knietotalendoprothesen<br />
umfassende Patientenkollektiv<br />
der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallklinik Tübingen im Rahmen meiner<br />
Dissertation mit dem Titel „Kurz- <strong>und</strong><br />
mittelfristige Nachuntersuchungsergebnisse<br />
nach Primärimplantation einer<br />
achsgeführten Knietotalendoprothese“.<br />
Es handelt sich hierbei um die sogenannte<br />
Blauth-Knietotalendoprothese<br />
der Firma Aesculap, Tuttlingen, sowie<br />
das ISP-Achsstiel-Knie des Herstellers<br />
AQ-Implants GmbH, Grevesmühlen. Entgegen<br />
der früher geäußerten Kritik <strong>und</strong><br />
schlechter Ergebnisse älterer Modelle<br />
achsgeführter Knietotalendoprothesen<br />
scheint die neuere Generation, vor allem<br />
das Blauth-Knie, weitergehende Akzeptanz<br />
bei den Patienten zu finden.<br />
Klinische <strong>und</strong> radiologische Langzeiterfahrungen<br />
mit der ISP-Achstiel-Knieendoprothese<br />
fehlen bisher, <strong>und</strong> auch aufgr<strong>und</strong><br />
der allgemeinen Studienlage zu<br />
der oben genannten Thematik soll hier<br />
ein wesentlicher Beitrag geleistet werden.<br />
Bisher wurden 32 Patienten mit<br />
(posttraumatischer) Gonarthrose untersucht,<br />
das heißt es wurden aktuelle<br />
Röntgenbilder angefertigt, diverse Fragebögen<br />
durchgegangen (Oxford-Knee-<br />
Score, KSS, KOOS, Aktivitätsscore nach<br />
Tegner-Lysholm, WOMAC) <strong>und</strong> eine klinische<br />
Nachuntersuchung durchgeführt.<br />
Rein radiologisch gab es bisher noch keinen<br />
Fall von Lockerung <strong>und</strong> Migration<br />
von Prothesenkomponenten.<br />
Die Patienten kommen im Alltag mit<br />
dem achsgeführten Knie im Rahmen des<br />
möglichen Bewegungsumfanges gut zurecht.<br />
Es trat bisher eine Komplikation<br />
auf – bedingt durch den intraoperativen<br />
Wechsel von einem Oberflächenersatzauf<br />
ein achsgeführtes Knie. Zehn der zu<br />
untersuchenden Patienten sind verstorben.<br />
Diesen Sommer werden die Patientennachuntersuchungen<br />
abgeschlossen<br />
sein, <strong>und</strong> die Auswertungsphase beginnt.<br />
Ziel ist es, die Ergebnisse sowohl für den<br />
<strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) als auch für den<br />
Kongress der European Federation of National<br />
Associations of Orthopaedics and<br />
Traumatology (EFORT) 2013 einzureichen.<br />
Durch Herrn PD Dr. G. Ochs bin ich<br />
sehr gut betreut <strong>und</strong> sehr dankbar für<br />
den Erhalt des Forschungsstipendiums<br />
der DGOOC!<br />
7<br />
Nils Rosshirt, Orthopädische Universitätsklinik<br />
Heidelberg: In der<br />
Sektion für Experimentelle Orthopädie<br />
an der Orthopädischen Universitätsklinik<br />
Heidelberg forsche ich unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Zeifang <strong>und</strong> der Betreuung<br />
durch Dr. Moradi über den Einfluss der<br />
proinflammatorischen Th1/Th17-Lymphozyten<br />
in der Pathogenese der Osteoarthrose.<br />
Anhand einer durchflusszytometrischen<br />
Analyse wird deren Präsenz,<br />
Phänotyp <strong>und</strong> Funktion bei Patienten<br />
mit unterschiedlichen Arthrosegraden<br />
(ges<strong>und</strong>e Kontrollpersonen, beginnende<br />
Osteoarthrose, Teilgelenksarthrose, Pangonarthrose)<br />
ermittelt. Das vornehmliche<br />
Ziel ist es, die quantitative Verteilung<br />
dieser T-Lymphozyten hinsichtlich der<br />
drei Kompartimente Synovialgewebe, Synovialflüssigkeit<br />
<strong>und</strong> peripheres Blut zu<br />
bestimmen, sowie qualitativ aus ihrem<br />
Zytokinprofil Rückschlüsse auf den Aktivierungszustand<br />
sowie die molekulare<br />
Interaktion zu erhalten.<br />
Die ersten Ergebnisse unserer Studie sind<br />
sehr vielversprechend <strong>und</strong> zeigen eine<br />
zunehmende Infiltration der Synovialmembran<br />
mit CD4+ T Lymphozyten in<br />
Korrelation zum Kellgren-Lawrence Stadium.<br />
Zusätzlich zeigt sich eine Polarisation<br />
der CD4+ T Lymphozyten in Richtung<br />
der proinflammatorischen T-Zell Subpopulationen<br />
Th1 <strong>und</strong> Th17. Diese Daten<br />
weisen auf eine relevante Beteiligung der<br />
inflammatorischen CD4+ T Lymphozyten<br />
sowohl hinsichtlich der Initiierung als<br />
auch der Progression der Osteoarthrose<br />
hin.<br />
Diese Erkenntnisse können langfristig<br />
dazu beitragen, prognostische Marker<br />
zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs<br />
zu definieren <strong>und</strong> die Bedeutung neuer<br />
therapeutischer Ansätze zur Regulation/<br />
Manipulation dieser Zellpopulationen zu<br />
evaluieren. Die ersten Ergebnisse meiner<br />
Promotionsarbeit habe ich auf dem Weltkongress<br />
der Osteoarthritis Research Society<br />
International (OARSI) in Barcelona<br />
vom 26. bis 29. April 2012 präsentiert.<br />
Mit den Mitteln des Forschungsstipendiums,<br />
für das ich mich nochmals herzlich<br />
bedanken möchte, gedenke ich die<br />
Teilnahme an zukünftigen Kongressen zu<br />
finanzieren.<br />
8<br />
Kevin Wiemann, Universität Duisburg-Essen:<br />
Die schrifliche Ausarbeitung<br />
meiner Promotion „Klinische<br />
Nachuntersuchung bei Revisions-Knie-<br />
Endoprothesen“ ist zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits abgeschlossen. Die Arbeit umfasst<br />
circa 70 Seiten mit einem Literaturverzeichnis<br />
von 40 Einträgen. Ich strebe die<br />
baldige Einreichung nach dem Examen im<br />
Herbst 2012 an. Die Ergebnisse sollen auf<br />
dem <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> im Oktober in Berlin<br />
zusammen mit meinem Doktorvater<br />
PD Dr. Hansjörg Heep vorgestellt werden.<br />
Angemeldet ist ein Vortrag, den wir im<br />
Juli, nach dem Ende meines PJ-Tertialsin<br />
Zürich, gestalten werden. Weiterhin beschäftige<br />
ich mich im Moment mit der<br />
Erstellung eines wissenschaftlichen Artikels,<br />
um die Ergebnisse in einem Journal<br />
zu veröffentlichen. Ein deutschsprachiges<br />
Journal wird aktuell angestrebt in<br />
Zusammenhang mit der Einführung des<br />
deutschen Endoprothesenregisters Ende<br />
dieses Jahres. Ich bedanke mich recht<br />
herzlich bei der DGOOC für die Unterstützung<br />
dieser Arbeit.<br />
9<br />
Isabel Werner, Orthopädische Universitätsklinik<br />
Frankfurt/Main,<br />
Stiftung Friedrichsheim: Da Spondylodesen<br />
häufig mit Pathologien im cranialen<br />
Anschlusssegment <strong>und</strong> gleichzeitiger<br />
Indikation zur Dekompression verb<strong>und</strong>en<br />
sind, wurde nach Möglichkeiten<br />
gesucht, die Anschlussdegeneration zu<br />
reduzieren. Das coflex Implantat (ParadigmSpine)<br />
soll als dynamisches, interlaminares<br />
Implantat, eingesetzt als<br />
„topping off“ im cranialen Anschlusssegment<br />
einer mono- oder bisegmentalen<br />
Spondylodese im caudalen Lendenwirbelsäulenbereich,<br />
den biomechanisch<br />
ungünstigen Übergang der Rigidität zum<br />
normalen Bewegungsumfang eines ges<strong>und</strong>en<br />
Segments kompensieren. Zur Untersuchung<br />
der Wirksamkeit des coflex<br />
Implantats wurde diese Studie initiiert.<br />
Eingeschlossen wurden 22 Patienten mit<br />
durchschnittlich 43 Monaten Nachunter-<br />
DGOOC<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
467
Aus den Verbänden<br />
DGOOC<br />
suchungszeit. Die Erhebung der Daten<br />
(coflex- bzw. craniales Anschlusssegment)<br />
erfolgte durch prä- <strong>und</strong> postoperative,<br />
konventionelle Röntgenaufnahmen<br />
(ap./ seitlich) nach der FXA-Methode<br />
(„Functional X-Ray Analysis“, Röntgenbildanalyse).<br />
Zusätzlich wurden anhand von Fragebögen<br />
(SF-36, ODI) <strong>und</strong> einer Anamnese<br />
mit klinischer Untersuchung das allgemeine<br />
klinische Outcome sowie die Patientenzufriedenheit<br />
ermittelt. Es konnte<br />
unter anderem gezeigt werden, dass die<br />
Bewegungsumfänge vom fusionierten<br />
zum nicht operativ versorgten Segment<br />
(ROM; Range of Motion) einen stufenweisen<br />
Verlauf nehmen <strong>und</strong> somit der<br />
biomechanisch ungünstige Übergang reduziert<br />
wird. Zudem wurden die Neuroforamenhöhe<br />
auf präoperativem Niveau<br />
gehalten <strong>und</strong> die Bandscheibenraumhöhe<br />
minimal vergrößert.<br />
Aufgr<strong>und</strong> biomechanischer Gesichtspunkte<br />
<strong>und</strong> der erhobenen Parameter<br />
ist denkbar, dass trotz durchgeführter<br />
Spondylodese <strong>und</strong> Dekompression im<br />
Anschlusssegment durch das coflex<br />
Implantat die Anschlussdegeneration in<br />
ihrem Progress gemindert werden kann.<br />
Die Auswertung der Daten bezüglich<br />
Gehstrecke, Schmerzskala (NAS) <strong>und</strong> Fragebögen<br />
sowie der ausführliche Vergleich<br />
mit der Kontrollgruppe ist Gegenstand<br />
derzeitiger Auswertungsarbeit, die noch<br />
nicht abgeschlossen ist. Dies soll zeitnah<br />
erfolgen <strong>und</strong> wird im Rahmen der<br />
Dissertationsarbeit <strong>und</strong> auf Kongressen<br />
präsentiert sowie in internationalen<br />
Fachzeitschriften publiziert werden. In<br />
diesem Zusammenhang freue ich mich,<br />
das Stipendium der DGOOC gezielt einsetzen<br />
zu können.<br />
10<br />
Matthias Wurm, Universitäts-<br />
Klinikum Heidelberg – Stiftung<br />
Orthopädische Universitätsklinik:<br />
Die Therapie von Knorpeldefekten stellt<br />
nach wie vor ein unzureichend gelöstes<br />
Problem dar. Zwar existieren zahlreiche<br />
operative Behandlungsansätze, jedoch<br />
ist es bisher nicht möglich, eine kontrollierte<br />
Bildung hyalinen Gelenkknorpels<br />
zu induzieren. Zudem schädigen einige<br />
operative Ansätze ges<strong>und</strong>e Gelenkregionen,<br />
erfolgen zweizeitig <strong>und</strong>/oder benötigen<br />
eine kostenintensive <strong>und</strong> unter<br />
Infektionsaspekten nicht unbedenkliche<br />
in-vitro Zellkultivierung. Hinzu kommt,<br />
dass 2009 die Bedingungen für den invivo<br />
Einsatz von Stammzellen durch die<br />
Novellierung des Arzneimittelgesetzes<br />
neu reglementiert wurden, womit die<br />
Behandler vor neue Herausforderungen<br />
gestellt werden.<br />
An einem Lösungsansatz wird in der Universitätsklinik<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(Ärztlicher Direktor: Prof.<br />
Dr. Volker Ewerbeck) unter der Leitung<br />
von Dr. Tobias Gotterbarm <strong>und</strong> Dr. Sébastien<br />
Hagmann gearbeitet. Unter dem<br />
Arbeitstitel „Die einzeitige Therapie von<br />
Knorpeldefekten durch matrixgestützte<br />
Mikrofrakturierung <strong>und</strong> angereichertes<br />
Knochenmark – eine tierexperimentelle<br />
Studie am Göttinger Minipig“ versuchen<br />
wir die Problematik des zweizeitigenVorgehens<br />
zu umgehen <strong>und</strong> gleichzeitig das<br />
Potenzial mesenchymaler Stammzellen<br />
für die Knorpelregeneration zu nutzen.<br />
Anhand der gewonnenen Präparate wird<br />
zudem das Potenzial des 7-Tesla MRTs<br />
in der Knorpeldiagnostik untersucht (Kooperation<br />
mit Prof. Dr. M.-A. Weber, Dr.<br />
Armin Nagel).<br />
Sowohl die in-vivo als auch die in-vitro<br />
Versuche wurden erfolgreich beendet.<br />
Aktuell befinde ich mich in der Auswertungsphase<br />
des Projekts. Erste Ergebnisse<br />
liegen vor <strong>und</strong> sprechen für einen<br />
möglichen Einsatz einer stammzellaugmentierten<br />
Matrixtransplantation als<br />
einzeitiges Verfahren. Ich möchte mich<br />
hiermit bei meinen Betreuern, die mir<br />
jederzeit hilfreich zur Seite standen, <strong>und</strong><br />
bei der DGOOC für die finanzielle Unterstützung<br />
recht herzlich bedanken.<br />
Neue Mitglieder<br />
Folgende Personen haben einen Antrag<br />
auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.<br />
Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können<br />
Einsprüche gegen die Aufnahme bis<br />
zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in<br />
den Orthopädie Mitteilungen) mit eingehender<br />
schriftlicher Begründung beim<br />
Generalsekretär geltend gemacht werden.<br />
Beckmann, Dr. med. Nicholas · Heidelberg<br />
Brockmöller, Dr. med. Tobias · Bockhorn<br />
Drescher, Prof. Dr. med. Wolf · Aachen<br />
Engelmann, Dr. med. Sabrina · Berlin<br />
Gómez Rakebrand, Ivo · Göppingen<br />
Hüring, Dr. med. Holger Heinz · Reute<br />
Kraczyk, Jenny · Düsseldorf<br />
Lolo, Ahmed · Münster<br />
Pimpl, Sabine · Hamburg<br />
Piroth, Dr. med. Christian · Köln<br />
Riess, Dr. med.Peter · Siegburg<br />
Schmitz, Bernd · Meppen<br />
Schmolders, Dr. med. Jan · Köln<br />
Shosha, Mohamed Hamdy · Dresden<br />
Wagner, Dr. med. Markus · Jena<br />
Werber, Dr. med. Andreas · Heidelberg<br />
Werner, Isabel · Neustadt an der<br />
Weinstraße<br />
468<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Forum NSO<br />
Forum der Nichtselbstständigen Ärzte der DGOOC - Einladung<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
das Forum NSO ist die Organisation aller<br />
nicht-selbstständigen Ärzte in der<br />
DGOOC. Die vielfältigen Belange dieser<br />
enorm großen Gruppe werden hier diskutiert<br />
<strong>und</strong> ihre mehrheitlichen Interessen<br />
durch den Vorsitzenden im Vorstand<br />
der DGOOC vertreten. Dabei galt es immer,<br />
sowohl die Interessen der jungen, in<br />
Weiterbildung befindlichen Kollegen, als<br />
auch die der Fachärzte <strong>und</strong> die der Oberärzte<br />
gleichermaßen zu berücksichtigen.<br />
Seit Gründung des Jungen Forum als Interessenvertretung<br />
vor allem der jüngeren<br />
in Weiterbildung befindlichen Kollegen,<br />
obliegt es dem Forum NSO umso<br />
mehr den älteren Fachärzten <strong>und</strong> Oberärzten<br />
eine Heimat zu sein. Diese sind<br />
zwar Leistungsträger in ihren Kliniken,<br />
aber im eigentlichen Sinne des Forums<br />
nicht selbstständig, sondern Leitenden<br />
Ärzten, Chefärzten oder Direktoren unterstellt.<br />
Gerade diese Gruppe erfahrener<br />
Kollegen hat etwas beizutragen zur<br />
Entwicklung der DGOOC <strong>und</strong> der DGOU.<br />
Über das Forum NSO ist dies auf direktem<br />
Wege möglich.<br />
Wird ein Mitglied des Forum NSO selbst<br />
Chef – so ist er heute sicherlich nicht<br />
wirklich selbstständig, wie das vielleicht<br />
früher einmal der Fall war –, dann endet<br />
satzungsgemäß seine Mitgliedschaft.<br />
Dies gilt natürlich auch <strong>und</strong> besonders<br />
für den Vorsitzenden, als der ich mich<br />
hiermit verabschiede.<br />
Staffelstab übergeben<br />
Kommissarisch hat den Vorsitz des Forums<br />
NSO Prof. Dr. Ulrich Nöth vom<br />
König-Ludwig-Haus in Würzburg übernommen.<br />
Er ist dort Geschäftsführender<br />
Oberarzt <strong>und</strong> in der deutschen Orthopädie<br />
sehr gut vernetzt. Sein Chef, Prof.<br />
Maximilian Rudert, war früher selbst<br />
Vorsitzender des Forum NSO. Nöth leitet<br />
das Forum mit viel Elan <strong>und</strong> guten Ideen.<br />
Eine davon ist die nächste Sitzung im<br />
Rahmen des diesjährigen DKOU in Berlin,<br />
zu der er <strong>und</strong> ich Sie sehr herzlich einladen<br />
wollen! Interessante ungewöhnliche<br />
Themen <strong>und</strong> hervorragende renommierte<br />
Referenten werden geboten. Die Veranstaltung<br />
wird im Hauptprogramm <strong>und</strong><br />
auf dem Kongressportal veröffentlicht.<br />
Im Anschluss an das Vortragsprogramm<br />
finden die Wahlen von Vorsitzendem,<br />
Stellvertretern <strong>und</strong> Schriftführer statt.<br />
Gewählt werden kann jeder Nichtselbstständige<br />
Arzt, der Mitglied der DGOOC<br />
ist <strong>und</strong> von einem anderen Mitglied aus<br />
dem Auditorium vorgeschlagen wird. Der<br />
gewählte Vorstand wird in der Regel der<br />
Wahlversammlung Vorschläge zur Bildung<br />
eines Beirates unterbreiten.<br />
Ich bitte Sie alle persönlich <strong>und</strong> damit<br />
zahlreich zu erscheinen. Damit Sie Ihre<br />
eigenen Interessen auch mit Gewicht in<br />
den Vorstandsgremien der DGOU <strong>und</strong><br />
der DGOOC durchsetzen können, brauchen<br />
Sie eine schlagkräftige Truppe. Jeder,<br />
der bereit ist, sich zu engagieren, ist<br />
dazu herzlich eingeladen <strong>und</strong> willkommen!<br />
Im Sinne der Kontinuität <strong>und</strong> der<br />
repräsentativen Vertretung der nichtselbstständigen<br />
Orthopäden halte ich es<br />
für wichtig, den Vorstand des Forums<br />
NSO nicht nur von den oberen Sprossen<br />
universitärer Orthopädie zu rekrutieren,<br />
sondern Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aller<br />
Provenienz <strong>und</strong> allen Alters dafür zu<br />
motivieren! Ein Votum möglichst vieler<br />
DGOOC-Mitglieder in nichtselbstständiger<br />
Stellung ist wichtig, damit die oder<br />
der Vorsitzende auch mit entsprechendem<br />
Rückhalt auftreten kann.<br />
Seien Sie dabei! Wählen Sie Ihre Vertreter<br />
oder stellen Sie Sich selbst zur<br />
Wahl! Kommunizieren Sie die Wichtigkeit<br />
dieser Versammlung <strong>und</strong> bringen Sie<br />
möglichst viele Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
mit! Wahlberechtigt ist jedes ordentliche<br />
Mitglied der DGOOC in nichtselbstständiger<br />
Stellung. Wer noch nicht Mitglied ist,<br />
kann es vor der Sitzung auch noch kurzfristig<br />
werden.<br />
Wir sehen uns in Berlin!<br />
Jörg Ohnsorge<br />
Vorsitzender Forum NSO<br />
Jörg Ohnsorge ist<br />
seit Oktober 2011 als<br />
Ärztlicher Direktor<br />
des Orthopädischen<br />
Zentrums Oldenburger<br />
Münsterland sowie als<br />
Klinikdirektor in Emstek<br />
<strong>und</strong> Cloppenburg tätig.<br />
Prof. Dr. med.<br />
Ulrich Nöth,<br />
Geschäftsführender<br />
Oberarzt, König-Ludwig-<br />
Haus Würzburg.<br />
EINLADUNG ZUR SITZUNG<br />
Wann? 24. Oktober 2012, 9.30 bis 11 Uhr<br />
Wo? ICC Berlin, Salon Lilienthal<br />
Programm<br />
Weiterbildungskonzepte in der Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
PD Dr. Ralf Skripitz, Rostock<br />
Engagement in der Patientensicherheit zahlt<br />
sich in Wirtschaftlichkeit aus<br />
PD Dr. Stephan Kirschner, Dresden<br />
Der Arzt im Spannungsfeld zwischen Forschung<br />
<strong>und</strong> Leistungszahlen<br />
Prof. Dr. Wolf Mutschler, München<br />
DGOOC<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
469
Aus den Verbänden<br />
Bericht des Präsidenten<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />
Zwischen Euro-Rettung <strong>und</strong> nach der<br />
Fußball-EM möchte ich eine Halbjahresbilanz<br />
2012 ziehen <strong>und</strong> Ihnen über einige<br />
Entwicklungen unserer DGU berichten.<br />
Das Wichtigste: Die DGU lebt <strong>und</strong> ist auf<br />
vielen Ebenen aktiv.<br />
ESTES ein hervorragendes Forum für den<br />
Bereich des Polytraumas, einschließlich<br />
von thorakalen <strong>und</strong> abdominellen sowie<br />
von Gefäßverletzungen.<br />
DGOU<br />
DGU<br />
Traumanetzwerk / Telekooperation<br />
TraumaNetzwerk <strong>und</strong> TraumaRegister<br />
schreiten voran, <strong>und</strong> die verbliebenen<br />
„weißen Flecken“ auf der b<strong>und</strong>esdeutschen<br />
Landkarte werden immer weniger.<br />
433 zertifizierte Kliniken sind in<br />
den jetzt 34 zertifizierten TraumaNetzwerken<br />
zusammengeschlossen. Mit der<br />
Inaugurierung des TraumaNetzwerkes<br />
Göttingen/Kassel sowie des großen TraumaNetzwerkes<br />
Sachsen-Anhalt besteht<br />
eine flächendeckende Netzwerkabbildung,<br />
nicht nur von Süd nach Nord,<br />
sondern auch von Westen nach Osten.<br />
Mittlerweile stehen die Reauditierungen<br />
vor der Tür. Hier wird ein wichtiges Qualitätsmerkmal<br />
für das erfolgreiche Audit<br />
auch die Dokumentation darstellen. Ganz<br />
wesentlich sind die aus dem TraumaRegister<br />
entnommenen Daten, die regelhaft<br />
zu international anerkannten Publikationen<br />
führen.<br />
Ergänzt wird diese nationale Strukturmaßnahme<br />
durch das von der Akademie<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> (AUC) unter der<br />
Federführung von Prof. Sturm initiierte<br />
Konzept der Telekooperation. Dieses Projekt,<br />
das in der Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Radiologie<br />
entstanden ist, ist in den Pilotnetzwerken<br />
Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Saarlorlux<br />
schon erfolgreich implementiert <strong>und</strong><br />
wird dann, wenn es flächendeckend eingeführt<br />
wird, weiter die Kommunikation<br />
<strong>und</strong> damit die Qualität der Versorgung<br />
verbessern. Dies kam eindeutig auf dem<br />
4. Jahreskongress „Traumanetzwerk<br />
DGU“ am 31. März 2012 in Halle zum<br />
tragen.<br />
Weißbuch Schwerverletztenversorgung<br />
Unter der Federführung unseres Generalsekretärs,<br />
Prof. Hartmut Siebert, ist<br />
die 2. erweiterte Auflage des Weißbuchs<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig, ist der DGU-<br />
Präsident 2012.<br />
„Schwerverletztenversorgung“ fertig gestellt<br />
<strong>und</strong> veröffentlicht worden. Dieses<br />
Weißbuch wurde um wichtige Aspekte<br />
ergänzt, hier insbesondere um die<br />
Nachbehandlung <strong>und</strong> die Rehabilitation.<br />
Unverändert stellt das Weißbuch das<br />
F<strong>und</strong>ament unserer Außendarstellung in<br />
der Schwerverletztenversorgung dar <strong>und</strong><br />
weist ganz klar unsere berufspolitischen<br />
Positionen auf.<br />
EFORT / ESTES:<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Beschlusses der Generalversammlung<br />
der EFORT im Mai dieses<br />
Jahres sowie des Präsidiums der DGU ist<br />
unsere <strong>Gesellschaft</strong> jetzt auch Mitglied in<br />
der European Federation of National Associations<br />
of Orthopedics (EFORT). Insbesondere<br />
viele Vertreter aus den südeuropäischen<br />
Ländern erhoffen sich dadurch<br />
eine wesentliche Stärkung unfallchirurgischer<br />
Themen <strong>und</strong> Projekte in der EFORT.<br />
Schon auf dem sehr erfolgreichen diesjährigen<br />
EFORT-Kongress in Berlin nahm<br />
die <strong>Unfallchirurgie</strong> einen breiten Raum<br />
ein, sicherlich bedingt durch die Programm-Mitarbeit<br />
der Kollegen Gebhardt<br />
(Ulm) <strong>und</strong> Stöckle (Tübingen). Trotzdem<br />
bleibt auch die zweite Europäische Vereinigung<br />
European Society for Trauma and<br />
Emergency Surgery (ESTES) unter der<br />
jetzigen Präsidentschaft von Prof. Ingo<br />
Marzi (Frankfurt) ein wichtiger Partner.<br />
Während auf dem EFORT-Kongress mehr<br />
der Bereich der Extremitätentrauma <strong>und</strong><br />
Rekonstruktion zur Sprache kommen, ist<br />
Unsere Dachgesellschaft, die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGOU), entwickelt sich, nicht<br />
nur, was die Mitgliederzahlen anbetrifft,<br />
sondern auch, was die internen Strukturen<br />
angeht. Die Mitglieder des Gesamtvorstandes<br />
der DGU arbeiten harmonisch<br />
miteinander <strong>und</strong> haben in der anlässlich<br />
der letzten Mitgliederversammlung<br />
verabschiedeten Vereinsstruktur viele<br />
gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht.<br />
Hervorzuheben in den Aktivitäten<br />
war das „Honorararztforum“ mit<br />
Erstellung eines Positionspapiers, das<br />
politisch auf sehr große Resonanz stößt.<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt wird die<br />
Verabschiedung eines einheitlichen Mitgliederbeitrages<br />
sein, der anlässlich der<br />
Mitgliederversammlung in Berlin zur Abstimmung<br />
kommt.<br />
DKOU 2012<br />
Die Vorbereitungen zum <strong>Deutsche</strong>n Kongress<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
vom 23. bis 26. Oktober 2012 sind fast<br />
abgeschlossen. Das Interesse ist ungebrochen:<br />
Das belegt nicht nur die leicht<br />
gestiegene Zahl der Abstract-Einreichungen,<br />
sondern auch der Wunsch der<br />
Industrie nach Ausstellungsfläche <strong>und</strong><br />
eigenen Workshops. Ein hochwertiges<br />
wissenschaftliches Programm ist zu erwarten;<br />
dafür spricht, dass die erforderliche<br />
Punktzahl zur Annahme eines Vortrages<br />
deutlich höher liegt als die Jahre<br />
davor. Erweitert wurde das Kongressangebot<br />
durch sogenannte Seminare, die<br />
im Gegensatz zu den praxisorientierten<br />
Kursen mehr theoretisch ausgelegt sind.<br />
Diese Seminare, die ebenfalls gegen eine<br />
Gebühr gebucht werden können, laufen<br />
im Gegensatz zu den Kursen thematisch<br />
verteilt über den ganzen Tag <strong>und</strong> bieten<br />
so bei rechtzeitiger Buchung die Möglichkeit,<br />
zu interessanten Themen <strong>und</strong><br />
470<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
ohne Überfüllung einen entsprechenden<br />
Platz im Vortragssaal ohne Anstehen zu<br />
bekommen.<br />
Eine weitere Änderung ist, dass das wissenschaftliche<br />
Programm im Gegensatz<br />
zu den Jahren zuvor nicht erst um 9.30<br />
Uhr, sondern schon mit ausgewählten<br />
Themen um 7.45 Uhr beginnt. Damit<br />
erhöhen wir die Attraktivität des Kongresses<br />
<strong>und</strong> die Möglichkeit, sich vielfältig<br />
über die verschiedenen Themen<br />
auseinanderzusetzen. Ebenfalls neu ist,<br />
dass entsprechend des Kongressmottos<br />
„Effizienz, Ethik <strong>und</strong> Qualität“ die jeweiligen<br />
Tage in ihren Schwerpunktthemen<br />
ausgerichtet sind.<br />
Noch etwas Wichtiges: Jeder kann die<br />
Mitgliederversammlung seiner Fachgesellschaft<br />
besuchen ohne Überschneidungen<br />
mit anderen Versammlungen<br />
oder dem wissenschaftlichen Programm.<br />
Herzlich,<br />
Ihr<br />
Bericht aus der Präsidiumssitzung<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />
Das Präsidium der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> tagte vom 8. bis 9. Juni<br />
in Leipzig, dem Ort des diesjährigen Präsidenten,<br />
Professor Christoph Josten.<br />
Neben einer gr<strong>und</strong>sätzlichen Aussprache<br />
über die Entwicklungen in <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>und</strong> Fach mit entsprechenden Beschlüssen<br />
- siehe Beitrag des Präsidenten in<br />
diesem Heft -, obliegt dem Präsidium die<br />
Wahl verschiedener wichtiger Ämter <strong>und</strong><br />
Funktionen. Über letztere möchten wir<br />
Sie hier kurz informieren.<br />
Zum Kandidaten für den Dritten Vizepräsidenten<br />
2013, den künftigen Präsidenten<br />
für das Jahr 2015, hat das Präsidium<br />
auf Vorschlag der Findungskommission<br />
Prof. Dr. Michael Nerlich (Regensburg)<br />
einstimmig nominiert. Dieser Vorschlag<br />
wird der Mitgliederversammlung zur Abstimmung<br />
gestellt.<br />
Das Präsidium hat Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />
einstimmig beauftragt, das Amt des<br />
Generalsekretärs noch ein Jahr über das<br />
reguläre Auslaufen der zweiten Amtszeit<br />
Ende 2012 kommissarisch zu führen. Die<br />
Findungskommission wird im Laufe des<br />
Jahres zusammentreten, um einen geeigneten<br />
Personalvorschlag für das Amt des<br />
Generalsekretärs ab 1. Januar 2014 zu erarbeiten.<br />
Zum Wahlleiter der Mitgliederversammlung<br />
2012 wurde Prof. Dr. Gunther Hofmann<br />
(Halle/Saale <strong>und</strong> Jena) gewählt.<br />
Dr. Frank Hoffmann (Frankfurt/Oder)<br />
<strong>und</strong> Prof. Dr. Christian Jürgens (Hamburg)<br />
wurden als Kandidaten für das Amt<br />
der Kassenprüfer der DGU für das Rechnungsjahr<br />
2012 nominiert; die Wahl der<br />
Kassenprüfer erfolgt durch die Mitgliederversammlung.<br />
Der Leiter des Bildungsausschusses, Prof.<br />
Dr. Felix Bonnaire (Dresden), wurde für<br />
eine zweite Amtszeit bestätigt, ebenso<br />
wie der Stellvertretende Leiter des Programmausschusses,<br />
Prof. Dr. Uli Stöckle<br />
(Tübingen).<br />
Neu besetzt wurde der Leiter des Berufsständischen<br />
Ausschusses ab 2013, da die<br />
zweite Amtszeit von Prof. Dr. Reinhard<br />
Hoffmann (Frankfurt/Main) Ende 2012<br />
endet. Neuer Leiter ist Prof. Dr. Alexander<br />
Beck (Würzburg); er ist außerdem<br />
stellvertretender Leiter des Ausschusses<br />
für Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
der DGOU.<br />
Außerdem hat das Präsidium die Neubesetzung<br />
bzw. Bestätigung folgender<br />
Leitungsstellen vorgenommen:<br />
Arbeitsgemeinschaft Arthroskopische<br />
Chirurgie<br />
■ Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch als<br />
Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-<br />
31.12.2015)<br />
■ Dr. Christian Schoepp als Stellvertretender<br />
Leiter (Neuwahl, Amtszeit:<br />
1.1.2013-31.12.2015)<br />
Arbeitsgemeinschaft Becken III<br />
■ Dr. Fabian Stuby als Leiter (Neuwahl,<br />
Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015)<br />
■ PD Dr. Ulf Culemann als Stellvertretender<br />
Leiter (Neuwahl, Amtszeit:<br />
1.1.2013-31.12.2015)<br />
Arbeitsgemeinschaft Prävention von<br />
Verletzungen<br />
■ PD Dr. Carl Haasper als Leiter<br />
(Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.2013-<br />
31.12.2015)<br />
■ Dr. Uli Schmucker als Stellvertretender<br />
Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:<br />
1.1.2013-31.12.2015)<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Rechnergestütztes<br />
Operieren<br />
■ Prof. Dr. Paul Alfred Grützner als<br />
Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:<br />
1.1.2013-31.12.2015)<br />
■ Prof. Dr. Tobias Hüfner als Stellvertretender<br />
Leiter (Wiederwahl, 2.<br />
Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015)<br />
Arbeitsgemeinschaft Ultraschall<br />
■ Prof. Dr. Benedikt Friemert als<br />
Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:<br />
1.1.2013-31.12.2015)<br />
■ Dr. Kay Großer als Stellvertretender<br />
Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-<br />
31.12.2015)<br />
Allen gewählten Kollegen gratulieren<br />
Vorstand <strong>und</strong> Präsidium der DGU sehr<br />
herzlich <strong>und</strong> danken für die Bereitschaft,<br />
diese mit erheblichem Zeit- <strong>und</strong> Arbeitsmehraufwand<br />
verb<strong>und</strong>enen ehrenamtlichen<br />
Tätigkeiten für unsere <strong>Gesellschaft</strong><br />
erneut bzw. erstmalig zu übernehmen!<br />
DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
471
Aus den Verbänden<br />
Prof. Dr. Alexander Beck Prof. Dr. Felix Bonnaire PD Dr. Ulf Culemann Prof. Dr. Benedikt Friemert<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch Dr. Kay Großer Prof. Dr. Paul Alfred Grützner Dr. Frank Hoffmann<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Prof. Dr. Gunther Hofmann Prof. Dr. Christian Jürgens Prof. Dr. Michael Nerlich<br />
DGU<br />
Dr. Uli Schmucker Dr. Christian Schoepp<br />
Prof. Dr. Ulrich Stöckle Dr. Fabian Stuby<br />
472<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGU<br />
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren, liebe<br />
Mitglieder!<br />
Hiermit laden wir Sie herzlich ein zur<br />
Mitgliederversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Termin: 25. Oktober 2012,<br />
12.45 bis 14.15 Uhr<br />
Ort: Berlin, ICC/Messe, Saal 3<br />
Tagesordnung<br />
1. Eröffnung der Mitgliederversammlung<br />
Präsident<br />
2. Genehmigung der Tagesordnung<br />
Präsident<br />
3. Aufnahme neuer Mitglieder<br />
Generalsekretär<br />
4. Wahl des 3. Vizepräsidenten 2013 <strong>und</strong><br />
des Präsidenten 2015<br />
Präsident/Wahlleiter Prof. Dr. Gunther Hofmann<br />
(Jena, Halle/S.)<br />
Das Präsidium der DGU schlägt Herrn Prof.<br />
Dr. med. Michael Nerlich, Vorstand der Abteilung<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong>, Universitätsklinikum<br />
Regensburg, vor.<br />
5. Wahlen zum Nichtständigen Beirat<br />
2013 - 2015<br />
Präsident/Wahlleiter<br />
Es sind sechs Mitglieder im Nichtständigen<br />
Beirat neu zu besetzen. Das Präsidium hat satzungsgemäß<br />
aus den Vorschlägen der Mitglieder<br />
12 Kandidaten ausgewählt. (siehe Anlage)<br />
6. Bericht des Präsidenten<br />
Präsident<br />
7. Bericht des Generalsekretärs<br />
Generalsekretär<br />
8. Bericht des Schatzmeisters<br />
Schatzmeister<br />
9. Vorstellung <strong>und</strong> Beschlussfassung<br />
Schatzmeister<br />
Beitragsordnung ab1. Januar 2013 ( §6.1.)<br />
(siehe Anlage)<br />
10. Bericht der Kassenprüfer 2011<br />
Prof. Dr. Andreas Eisenschenk <strong>und</strong> Dr. Christian<br />
Geiger (beide Berlin) Präsident/Wahlleiter<br />
11. Entlastung des Vorstandes<br />
12. Wahl der Kassenprüfer für 2012<br />
Das Präsidium schlägt vor: Dr. Frank Hoffmann<br />
(Frankfurt/Oder) <strong>und</strong> Prof. Dr. Christian<br />
Jürgens (Hamburg)<br />
13. Bekanntgabe des Wahlergebnisses 3.<br />
Vizepräsident 2013<br />
Präsident<br />
14. Verschiedenes<br />
Hinweis: Wünschen Sie eine Ergänzung der<br />
Tagesordnung, bitten wir Sie, diese bis spätestens<br />
10. Oktober schriftlich mit Begründung<br />
zu Händen des Generalsekretärs vorzulegen.<br />
(§8. 3)<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. Christoph Josten<br />
Präsident<br />
Beitragszahlung DGU<br />
DGU, DGOOC <strong>und</strong> DGOU wachsen immer<br />
stärker zusammen. Zahlreiche Gremien<br />
sind bereits unter dem Dach der DGOU<br />
untergebracht. Alle Mitglieder von DGU,<br />
DGOOC <strong>und</strong> DGOU sind automatisch<br />
auch Mitglieder der DGOU. Bisher waren<br />
die Beitragsordnungen der Fachgesellschaften<br />
DGOOC <strong>und</strong> DGU noch nicht<br />
mit derjenigen der DGOU abgestimmt, da<br />
die von der DGOU finanzierten Projekte<br />
von beiden Fachgesellschaften finanziert<br />
wurden. Nach den Anregungen der Potsdamer<br />
Konferenz II haben die Vorstände<br />
von DGOU, DGOOC <strong>und</strong> DGU eine Anpassung<br />
der Beitragsordnungen empfohlen,<br />
die nun für alle drei Fachgesellschaften<br />
harmonisiert <strong>und</strong> völlig identisch sind.<br />
Neumitglieder werden über die DGOU<br />
aufgenommen <strong>und</strong> können bei Interesse<br />
auch in die DGOOC <strong>und</strong>/oder DGU zusätzlich<br />
durch gesonderte Antragstellung<br />
entsprechend der Satzung der DGU bzw.<br />
DGOOC sich um die Mitgliedschaft bewerben,<br />
ohne dass dadurch für den Einzelnen<br />
Mehrkosten entstehen.<br />
Der neuen Beitragsordnung – gleichlautender<br />
Vorschlag des Präsidiums der<br />
DGU <strong>und</strong> der Gremien der DGOOC <strong>und</strong><br />
DGOU – muss von den einzelnen Fachgesellschaften<br />
in den entsprechenden<br />
Mitgliederversammlungen zugestimmt<br />
werden.<br />
Als Neuerung schlägt der Vorstand der<br />
DGU folgende Ergänzung der Beitragsordnung<br />
vor: Bei Rechnungsstellung erhöht<br />
sich der jeweilige Mitgliedsbeitrag<br />
um 10 Euro. Damit sollen Mehrkosten<br />
der Geschäftsstelle-Mitgliederverwaltung<br />
durch eine jährliche Rechnungsstellung<br />
vermieden werden. Selbstverständlich<br />
wird die Beitragszahlung weiterhin<br />
dem Mitglied attestiert.<br />
Die abzustimmende Beitragsordnung ist<br />
auf Seite 435 dieses Heftes im Zusammenhang<br />
mit der Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
der DGOU wiederzufinden.<br />
Prof. Dr. Hartmut<br />
Siebert, Generalsekretär<br />
DGU/DGOU<br />
DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
473
Aus den Verbänden<br />
Anlage: Kandidaten für die Wahl<br />
zum Nichtständigen Beirat der DGU<br />
2013 - 2015<br />
Name Klinik DGU-Engagement<br />
Prof. Dr. Markus Arand,<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Dr. Markus Burkhardt,<br />
Oberarzt<br />
Dr. Thorsten Hammer<br />
Prof. Dr. Frank Hildebrand<br />
PD Dr. Sven Lendemans,<br />
Leitender Oberarzt<br />
Prof. Dr. Ulrich Liener,<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Prof. Dr. Wolfgang<br />
Linhart, Direktor<br />
Prof. Dr. Michael Schädel-<br />
Höpfner, Oberarzt<br />
Dr. Philipp Schwabe,<br />
Oberarzt<br />
Klinik für Unfall-,<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
<strong>und</strong> Orthopädie, Klinikum<br />
Ludwigsburg<br />
Klinik für Unfall-, Hand- <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie,<br />
Universitätsklinikum des<br />
Saarlandes Homburg/Saar<br />
Department Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Traumatologie,<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Unfallchirurgische Klinik,<br />
Medizinische Hochschule<br />
Hannover<br />
Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
Universitätsklinik Essen<br />
Klinik für Orthopädie,<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie,<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong> u.<br />
Orthopädie, Handchirurgie, SLK-<br />
Kliniken Heilbronn<br />
Klinik für Unfall- <strong>und</strong><br />
Handchirurgie,<br />
Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Centrum für Muskuloskeletale<br />
Chirurgie, Charité Berlin<br />
Mitglied der AGs Alterstraumatologie, Becken III, Wirbelsäule; Schatzmeister der DWG<br />
Kongresssekretär des DKOU 2011, Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin <strong>und</strong><br />
Schwerverletztenversorgung, Vor-Ort-Organisator des Definitive Surgical Trauma<br />
Care (DSTC) Kurses in Homburg, Instruktor für ATLS®- <strong>und</strong> DSTC-Kurse sowie<br />
den Homburger Beckenkurs <strong>und</strong> Homburger Wirbelsäulenkurs, Schriftführer <strong>und</strong><br />
Telekooperationsbeauftragter des regionalen Traumanetzwerks „Saar-(Lor)-Lux-West-pfalz“<br />
(Pilotregion des Projektes TeleKooperation TNW® DGU)<br />
Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin <strong>und</strong> Schwerverletztenversorgung, seit<br />
2005 Mitarbeit in der ATLS-Gruppe der AUC als Instruktor <strong>und</strong> seit 2008 als Kursdirektor,<br />
Instruktor am ersten <strong>und</strong> einzigen ATLS Refresher in Berlin 2011; Mitarbeit für HOTT-Kurs.<br />
Tätig im Kongressteam des DKOU 2010 für den Präsidenten Prof. Dr. Südkamp.<br />
Mitglied der Sektion NIS, des Wissenschaftsausschusses, der ComGen der<br />
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik als Sektion der DGOU<br />
2008-2011 Koordination des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet (als Stellvertreter von Prof.<br />
Dr. Nast-Kolb), Gründung des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet am 07.04.2011; Koordinator<br />
der DGU-S-3-Leitlinie Polytrauma für den Teilbereich Schockraum; Redaktionsmitglied<br />
des Arbeitskreises Weißbuch Schwer-verletztenversorgung; Mitglied der Sektion Notfall-/<br />
Intensivmedizin <strong>und</strong> Schwer-verletztenversorgung (NIS); Mitglied des Arbeitskreises<br />
Trauma-Register® DGU; Mitglied der Sektion Trauma innerhalb der <strong>Deutsche</strong>n interdisziplinären<br />
Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI).<br />
Stellv. Leiter der AG Alterstraumatologie, Gründungsmitglied des Jungen Forums, Mitglied<br />
im Nichtständigen Beirat 2006-2008, Organisation der Workshops Reisensburg I <strong>und</strong><br />
Reisensburg II<br />
Sektion Handchirurgie, Sektion Alterstraumatologie, Leitlinien-Kommission, Peer reviewer<br />
DKOU-Abstracts seit 2003, Mitorganisation der DGU-Jahrestagung 2003, ATLS-Instruktor<br />
Leiter der Sektion Handchirurgie, dort Mitglied seit 2003, Schriftführer 2008-2011; wissenschaftliche<br />
Leitung <strong>und</strong> Organisation der 1.-7. Jahrestagung der Sektion Handchirurgie<br />
2006-2012; Koordinator der interdisziplinären S3-Leitlinie "Skaphoidfraktur", Autor der S2-<br />
Leitlinie "Skaphoid-fraktur", Ko-Autor der S3-Leitlinie "Polytrauma".<br />
Mitglied der AG Becken III <strong>und</strong> der AG Osteologie, Mitarbeit im Ausschuss für Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Nachwuchs der DGOU<br />
Dr. Fabian Stuby,<br />
Leitender Oberarzt,<br />
Sektionsleiter<br />
Sektion Traumatologie, BG-<br />
Unfallklinik Tübingen<br />
Stellv. Leiter der AG Becken III, Mitglied der AG Rechnergestütztes Operieren/Sektion<br />
AGITEC der DGOU <strong>und</strong> der AG Arthroskopie/Komitee Trauma der AGA<br />
DGU<br />
Dr. Christoph Wölfl,<br />
Oberarzt<br />
Prof. Dr. Johannes<br />
Zeichen, Chefarzt<br />
Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong><br />
Orthopädie, BG-Unfallklinik<br />
Ludwigshafen<br />
Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>und</strong> Orthopädie, spezielle<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>, Klinikum<br />
Minden<br />
Stellv. Ltd. Sektion NIS, Gründungs-mitglied des Jungen Forum, Nicht-ständiger Beirat<br />
2009-2011, Sprecher NSB 2010-2011, Leiter des deutschen ATLS-Programms<br />
Stellv. Sprecher des TraumaNetzwerkes Ostwestfalen, Instruktor ATLS-Kurse, Mitglied des<br />
Komitees Trauma der AGA<br />
474<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Bericht aus dem Programmausschuss<br />
Prof. Dr. Florian Gebhard<br />
DGU<br />
Der Programmausschuss der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />
befasst sich seit Jahren mit zwei Hauptthemen.<br />
Das eine Thema ist die Betreuung<br />
der Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> der<br />
Sektionen, das andere Thema die Unterstützung<br />
des Präsidenten der DGU bei<br />
der Gestaltung des Programmes im Rahmen<br />
der Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Chirurgie.<br />
Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> Sektionen<br />
Einmal jährlich findet im Mai, dieses<br />
Jahr am 9. Mai, die Jahressitzung des<br />
Programmausschusses mit den Arbeitsgemeinschaften<br />
<strong>und</strong> zum ersten Mal<br />
zusammen mit den Sektionen statt. Neben<br />
dem Tätigkeitsbericht der Arbeitsgemeinschaften<br />
dient diese jährliche Sitzung<br />
dem Austausch von Projekten mit<br />
der Zielsetzung, mögliche Synergieeffekte<br />
zu identifizieren.<br />
Im Rahmen der Sitzung am 9. Mai 2012<br />
wurde das Thema der inaktiven Arbeitsgemeinschaften,<br />
die ihre Heimat in Arbeitsgemeinschaften<br />
oder Sektionen der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>en für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) gef<strong>und</strong>en<br />
haben, thematisiert. Es wird noch<br />
einmal festgehalten, dass auch aus ruhenden<br />
Arbeitsgemeinschaften der DGU<br />
Aktivitäten auf Wunsch der Mitarbeiter<br />
erwachsen können. Darüber hinaus<br />
wurde noch einmal darauf hingewiesen,<br />
dass auch ruhende Arbeitsgemeinschaften<br />
turnusgemäß die Leitung wählen<br />
müssen, damit sie jederzeit bei Bedarf<br />
Aktivitäten entfalten können. Konkret<br />
wurde dies am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft<br />
Arthroskopische Chirurgie,<br />
die als Komitee Trauma im Bereich der<br />
AGA – <strong>Gesellschaft</strong> für Arthroskopie <strong>und</strong><br />
Gelenkchirurgie tätig ist <strong>und</strong> damit eine<br />
Einschränkung der aktiven Mitglieder<br />
vornehmen musste.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie<br />
berichtete über vorgesehene Projekte<br />
<strong>und</strong> Studien. Dabei konnte festgestellt<br />
werden, dass hierbei eine Kooperation<br />
mit der Sektion Rehabilitation anzustreben<br />
ist.<br />
Bei der Vorstellung der AG Arthroskopische<br />
Chirurgie, die durch Frau Dr. Voigt<br />
erfolgte, wurde seitens der Sektion Kindertraumatologie<br />
angemerkt, dass die<br />
Einreichung von zwei Leitlinien als Update<br />
in der Qualität S2 ohne Beteiligung<br />
der Kinderchirurgen vorgenommen wurde<br />
<strong>und</strong> somit eigentlich nur Level 1 sein<br />
können. Diese Anregung wurde aufgegriffen<br />
<strong>und</strong> wird im Rahmen der Leitlinienkommission<br />
noch einmal thematisiert<br />
werden.<br />
Im Rahmen des Jahresberichtes der AG<br />
Becken wurde das Beckenregister <strong>und</strong><br />
das Traumaregister in Bezug auf Optimierung<br />
der Dateneingabemenge thematisiert.<br />
Auf Vorschlag von Dr. Flohé<br />
wurde beschlossen, dass die AG Becken<br />
eine Kontaktaufnahme mit der Sektion<br />
NIS vornimmt, um eine Diskussion der<br />
Registerspezialisten anzuregen im Sinne<br />
einer Ergänzung der Datensätze beider<br />
Register.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Fuß, vertreten<br />
durch Dr. Rammelt, berichtete über ein<br />
aktives Jahr <strong>und</strong> unproblematische Aktivitäten<br />
nach der Fusion mit der DAF zur<br />
Sektion in der DGOU.<br />
Im Rahmen des Jahresberichtes der AG<br />
Klinische Geweberegeneration wurde<br />
nochmals seitens des Generalsekretärs<br />
die Problematik von Tagungen <strong>und</strong> Nähe<br />
zur Industrie thematisiert. Hier wurde<br />
darauf hingewiesen, dass die Unabhängigkeit<br />
der Tagungen der Arbeitsgemeinschaften<br />
von der Industrie gewährleistet<br />
sein muss.<br />
Seitens der Arbeitsgemeinschaft Prävention,<br />
vertreten durch Dr. Schmucker,<br />
wurde berichtet über umfangreiche Aktivitäten<br />
im Rahmen der Decade of Action<br />
for Road Safety der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft Rechnergestütztes<br />
Operieren (AGROP) fusionierte<br />
letztes Jahr mit der AG 8 Computerassistierte<br />
Orthopädische Chirurgie der Deustchen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong><br />
Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Die<br />
AGROP der DGU ruht. Die Aktivität wird<br />
nun durch die Sektion AGiTEC der DGOU<br />
koordiniert. Die Vorstellung der geplanten<br />
Projekte erfolgt durch Dr. Grützner.<br />
Dr. Hoffmann berichtete über die AG Septische<br />
<strong>und</strong> rekonstruktive Chirurgie, deren<br />
Aktivitäten zunehmend Form annehmen,<br />
<strong>und</strong> betonte eine gute Zusammenarbeit<br />
mit den Bereichen der Orthopädie.<br />
Für die AG Ultraschall berichtete Herr<br />
Dr. Achaz von den Aktivitäten <strong>und</strong> insbesondere<br />
über die Kooperationen mit der<br />
Sektion Bildgebung der DGOU <strong>und</strong> der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Ultraschall in<br />
der Medizin (DEGUM).<br />
Dr. Settner berichtete für die Sektion<br />
Rehabilitation über die durchgeführten<br />
Treffen in 2011, informierte über die<br />
Neuregelung des BG-lichen Heilverfahrens<br />
sowie über die Beteiligung der Sektion<br />
an der Erstellung des Weißbuches.<br />
Darüber hinaus betonte er nochmals die<br />
Bereitschaft zur Kooperation bei Studienprojekten,<br />
die von den anderen Arbeitsgemeinschaften<br />
vorgestellt wurden.<br />
Herr Dr. Schmittenbecher berichtete für<br />
die Sektion Kindertraumatologie vor allem<br />
über die beratende Tätigkeit bei der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) <strong>und</strong> stellte Änderungen des<br />
BG-lichen Heilverfahrens aus der Sicht<br />
der Kindertraumatologie dar.<br />
Herr Dr. Flohé berichtete aus der Sektion<br />
NIS, insbesondere über das erfolgreiche<br />
Kurswesen. Er informierte über die hohe<br />
Nachfrage im ATLS-Kurs sowie über die<br />
Neuentwicklung von weiteren Kursangeboten.<br />
Für die Sektion Handchirurgie berichtete<br />
Herr Dr. Schädel-Höpfner über die<br />
Kursaktivitäten <strong>und</strong> vor allem über die<br />
Kooperation mit der deutschen AO im<br />
Kurswesen. Er berichtete auch über die<br />
476<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
sehr erfolgreiche Jahrestagung mit 360<br />
Teilnehmern.<br />
Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Chirurgie<br />
Die Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Chirurgie, die dieses Jahr in<br />
Berlin stattfand, hatte seitens der DGU als<br />
Schwerpunktthema Becken, Acetabulum<br />
<strong>und</strong> Wirbelsäule. Wie in den vergangen<br />
Jahren war auch dieses Thema aufgebaut<br />
als Fortbildungsreihe mit Übersichtsreferaten,<br />
die durch namhafte Vertreter der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
gehalten wurden. Freie Beiträge <strong>und</strong><br />
Abstracts wurden, soweit möglich, in die<br />
Sitzungen eingegliedert.<br />
Eine stichprobenartige Umfrage bei den<br />
Vorsitzenden ergab, dass trotz des speziellen<br />
Themas Wirbelsäule, Becken <strong>und</strong><br />
Acetabulum die Sitzungen durchweg gut<br />
besucht waren. Es wurden Teilnehmerzahlen<br />
von 60 bis über 100 gemeldet.<br />
Besondere Sitzungen zu Mehrfachverletzungen<br />
waren sehr gut besucht, <strong>und</strong> die<br />
Diskussion offenbarte eine fachübergreifende<br />
Beteiligung der Teilnehmer an diesen<br />
Sitzungen.<br />
In Abstimmung mit der DGOOC wurde<br />
dieses Jahr erstmals die Reihenfolge getauscht,<br />
sodass die <strong>Unfallchirurgie</strong> Mittwochnachmittag<br />
<strong>und</strong> Donnerstag für die<br />
Sitzungsgestaltung hatte. Dies war notwendig,<br />
um den orthopädischen Kollegen<br />
einen entsprechenden Abstand zu der<br />
Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />
(VSOU) in Baden-Baden zu ermöglichen.<br />
Im Jahr 2013 wird als Thema entsprechend<br />
des ausgearbeiteten Kursprogrammes<br />
ein Update der Themen aus dem<br />
Jahre 2010 erfolgen. Die Thematik ist die<br />
untere Extremität, Schenkhalsfrakturen<br />
<strong>und</strong> pertrochantäre Frakturen, kniegelenksnahe<br />
Frakturen sowie Sprunggelenksfrakturen<br />
<strong>und</strong> Fußverletzungen.<br />
Darüber hinaus werden wie jedes Jahr<br />
parallele Sitzungen organisiert durch die<br />
Sektion NIS sowie zum TraumaNetzwerk.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des großen Erfolges der vergangenen<br />
drei Jahre besteht mittelfristig<br />
keine Notwendigkeit, dieses neue Sitzungskonzept<br />
zu ändern.<br />
Zusammenfassend stellt die Tätigkeit des<br />
Programmausschusses eine vielfältige<br />
<strong>und</strong> abwechslungsreiche Tätigkeit dar.<br />
Prof. Dr. Florian<br />
Gebhard, Ulm,<br />
leitet den<br />
Programmausschuss<br />
der DGU. Kontakt: florian.gebhard@uniklinikulm.de<br />
Bericht aus dem Gr<strong>und</strong>satzausschuss<br />
der DGU<br />
PD Dr. Julia Seifert<br />
Promotionspreis<br />
Zur Förderung des wissenschaftlichen<br />
unfallchirurgischen Nachwuchses hat<br />
der Gr<strong>und</strong>satzausschuss in Zusammenarbeit<br />
mit dem Senat der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />
einen Promotionspreis entworfen, der<br />
in der letzten Präsidiumssitzung zur<br />
nochmaligen Überarbeitung von der Beschlussfassung<br />
zurückgenommen wurde.<br />
Unsere Motive <strong>und</strong> Hintergründe für<br />
die Entwicklung eines solchen Preises<br />
hatten wir bereits publiziert (Seifert,<br />
Probst: „Dr. med.: Eine Titelgeschichte“,<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> - MuN<br />
02/2012:18-20).<br />
Umgang mit Zertifizierungen <strong>und</strong> zukünftige<br />
Struktur von Zertifizierungen<br />
Der Gr<strong>und</strong>satzausschuss der DGU hat in<br />
Kooperation mit dem Berufsständischen<br />
Ausschuss <strong>und</strong> dem nichtständigen Beirat<br />
der DGU einen Arbeitskreis ins Leben<br />
gerufen, der sich mit dem Thema Zertifizierung<br />
beschäftigt hat. Damit wird an<br />
den Präsidiumsbeschluss vom 11./12.<br />
Juni 2010 (Badenweiler) angeknüpft. Im<br />
Folgenden sollen die Hintergründe der<br />
Zertifizierungsproblematik dargestellt<br />
werden, die Anlass für den Arbeitskreis<br />
waren, Beurteilungskategorien zu erarbeiten.<br />
Diese wurden am 10. Juni 2012<br />
durch das Präsidium der DGU als Gr<strong>und</strong>lage<br />
zukünftiger Zertifizierungsbewertungen<br />
einstimmig beschlossen.<br />
Einleitung<br />
Die in der modernen Medizin zunehmende<br />
Komplexität medizinischer Sachverhalte<br />
sowie diagnostischer <strong>und</strong> therapeutischer<br />
Entscheidungen hat dazu<br />
geführt, dass auf der einen Seite Leitlinien<br />
nach evidenzbasierten Kriterien<br />
Entscheidungskorridore bilden sollten,<br />
um Standards zu definieren, <strong>und</strong> auf der<br />
anderen Seite das Produkt unseres Handelns<br />
unter definierten Qualitätskriterien<br />
nachweisbar werden sollte. So hat sich<br />
mittlerweile ein großer Zertifizierungsmarkt<br />
gebildet, welcher im Wesentlichen<br />
die Einhaltung von festgelegten, standardisierten<br />
Arbeitsprozessen <strong>und</strong> Strukturen<br />
überprüft (Konformitätsbewertung).<br />
Mit einem Zertifikat sollen Qualität <strong>und</strong><br />
Effizienz öffentlich dargestellt <strong>und</strong> vergleichbar<br />
gemacht werden (Benchmarking).<br />
Dabei wird jedoch nicht ausreichend<br />
transparent, dass Zertifizie-rung<br />
im Wesentlichen die Überprüfung von<br />
Struktur- <strong>und</strong> Prozessqualität, sehr viel<br />
weniger aber einer Ergebnisqualität bedeutet.<br />
Der Umkehrschluss, „exzellente<br />
Ergebnisse werden durch hohe Prozessqualität<br />
<strong>und</strong> Strukturqualität erzeugt“<br />
ist keinesfalls zulässig (aus „Das GFQM-<br />
Modell in Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen“.<br />
Hrsg. Kai Heib, Johannes Möller. Diplomika<br />
Verlag 2008). Dabei kann eine Zertifizierung<br />
durchaus für eine Institution<br />
DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
477
Aus den Verbänden<br />
DGU<br />
ein Anreiz sein, eigene Abläufe zu hinterfragen,<br />
gegebenenfalls neu zu definieren<br />
<strong>und</strong> somit die bisherige Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
zu verbessern.<br />
Auf der anderen Seite stellen Zertifizierungsvorgänge<br />
eine nicht unerhebliche<br />
bürokratische <strong>und</strong> auch oft finanzielle<br />
Belastung für die Klinik oder für einen<br />
einzelnen Arzt dar, so dass es sinnvoll<br />
erscheint, dass sich eine wissenschaftliche<br />
Fachgesellschaft für die Sinnhaftigkeit<br />
dieses Prozesses prinzipiell <strong>und</strong><br />
insbesondere auch im Einzelfall kritisch<br />
positioniert. Dies besonders unter Berücksichtigung<br />
der Tatsache, dass Zertifizierungen<br />
möglichst nicht als Mittel der<br />
Berufspolitik verwendet werden sollten.<br />
Als wesentliche Probleme der ungezielten<br />
Zertifizierung sieht der AK an:<br />
■ Öffentliche Fehlwahrnehmung von<br />
Zertifikaten, da keine ausreichende<br />
Kenntnis in der Bevölkerung von Zertifizierungen<br />
<strong>und</strong> Zertifizierungsprozessen.<br />
■ Zertifizierungen können als Kostentreiber<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen angesehen<br />
werden. Ein ganzer Wirtschaftszweig<br />
ist mit der Zertifizierung von<br />
Einrichtungen befasst, so dass die anfänglich<br />
allein in der Sache liegenden<br />
Motive, nämlich das Bemühen um<br />
Qualitätsverbesserung, mittlerweile<br />
auch merkantilen Zwecken gewichen<br />
sind.<br />
■ Zertifizierung kann zu einem Instrument<br />
einer progressiv gestalteten<br />
Profilierungspolitik führen, da sie geeignet<br />
sind<br />
■ durch Markierung von Leistungsbereichen<br />
zur Ausgrenzung von Leistungen,<br />
zur Spezialisierung <strong>und</strong> zum<br />
Verantwortungsverlust Einzelner<br />
oder ganzer Institutionen zu führen,<br />
■ hierdurch eine Veränderung von<br />
Patientenströmen zu bedingen <strong>und</strong><br />
eine möglicherweise flächendeckende<br />
Patientenversorgung zu einer<br />
zentrenorientierten Versorgung<br />
umzuwandeln,<br />
■ zu einem Vertrauensverlust von<br />
Patienten gegenüber nicht zertifizierten<br />
Ärzten oder Einrichtungen zu<br />
führen,<br />
■ durch oben genannte Veränderungen<br />
ökonomisch relevante Verluste<br />
herbeizuführen,<br />
■ durch oben genannte Veränderungen<br />
für die Weiterbildungsbefugnis<br />
relevant zu werden,<br />
■ durch oben genannte Veränderungen<br />
einen Kompetenzverlust<br />
(Arzt, Klinik) zu bewirken,<br />
■ durch oben genannte Veränderungen<br />
zu einer Zersplitterung des<br />
Faches <strong>und</strong> der Interessenlagen zu<br />
führen <strong>und</strong> damit einem Bedeutungsverlust<br />
des Faches unter berufspolitischen<br />
Aspekten Vorschub zu<br />
leisten<br />
■ <strong>und</strong> hierdurch letztlich die Fremdbestimmung<br />
auf der geschäftsführenden<br />
Seite der Kliniken sowie auf<br />
politischer Seite vereinfacht wird.<br />
Umgekehrt dürfen auch positive Effekte<br />
der Zertifizierung nicht außer Acht gelassen<br />
werden.<br />
■ Infrastruktur: Zertifizierungen<br />
können die Ausstattung von Krankenhäusern<br />
oder Abteilungen durch<br />
Festlegung bestimmter Ausstattungsmerkmale<br />
<strong>und</strong> Kriterien verbessern.<br />
Zertifizierungsprozesse, die ihren<br />
Fokus auf infrastrukturelle Anforderungen<br />
legen, sind in den Bereichen<br />
besonders sinnvoll, in denen die Behandlung<br />
des Patienten auf besondere<br />
infrastrukturelle Voraussetzungen<br />
angewiesen ist (zum Beispiel septische<br />
Knochenchirurgie: besondere<br />
Anforderungen an Hygiene, septische<br />
Isolationsmöglichkeiten, interdisziplinäre<br />
Diagnostik <strong>und</strong> Therapie, spezialisierte<br />
Laborleistungen).<br />
■ Personal: Zertifizierungen können<br />
auch personelle Strukturen festlegen,<br />
die zu einer Erweiterung der Qualifizierung<br />
des Mitarbeiterteams führen<br />
können.<br />
■ Prozessstrukturen: Als wichtigste<br />
<strong>und</strong> qualitativ höchste Stufe einer<br />
Zertifizierung ist die Definition von<br />
Handlungs- oder Diagnostikabläufen<br />
in der Medizin zu betrachten.<br />
Standardisierte Behandlungsablaufprotokolle<br />
(SOP) sind gefordert. Die<br />
Überprüfung dieser Abläufe gelingt<br />
nur durch eine prospektive Erfassung<br />
von Kenndaten des Behandlungsablaufes<br />
<strong>und</strong> des Behandlungserfolges<br />
im Rahmen einer prospektiven Datenerfassung<br />
in Registern. Eine prospektive<br />
Qualitätssicherung ist daher<br />
als eine sinnvolle Zertifizierung zu<br />
betrachten.<br />
Aus Sicht des AK sollten daher folgende<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für eine Zertifizierung,<br />
die mit Unterstützung oder Mitarbeit<br />
der DGU erfolgt, gegeben sein:<br />
■ Qualitätssicherung durch eine prospektive<br />
Datenerfassung der Behandlungsergebnisse<br />
<strong>und</strong> Erfassung von<br />
Markern der Prozessqualität.<br />
■ Obligate Bedingung bei der Zertifizierung<br />
ist eine Begutachtung durch<br />
eine unabhängige externe Instanz.<br />
■ Die Sinnhaftigkeit einer solchen Zertifizierung<br />
sollte durch entsprechende<br />
wissenschaftliche Daten belegt<br />
werden können.<br />
Aus diesen drei Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />
ergibt sich folgendes Ablaufschema für<br />
die Durchführung der Zertifizierung <strong>und</strong><br />
Unterstützung der DGU:<br />
Eine Gruppierung, die im Rahmen der<br />
Aktivitäten in der Fachgesellschaft eine<br />
Zertifizierung mit deren Unterstützung<br />
plant oder vorantreibt, stellt im Präsidium<br />
einen „Antrag auf Initiierung eines<br />
Zertifizierungsverfahrens mit Unterstützung<br />
der Fachgesellschaft“. Das Präsidium<br />
oder eine von ihr beauftragte Instanz<br />
– „Zertifizierungsboard“ – prüft <strong>und</strong> kategorisiert<br />
das Zertifizierungsvorhaben<br />
in die Kategorien A, B, C oder 0.<br />
Zu Zertifizierungsvorhaben der Kategorie<br />
A zählen folgende Vorhaben:<br />
■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />
oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />
hat durch vergleichende<br />
Studien einen nachgewiesenen<br />
Vorteil im Outcome der Versorgung<br />
des Patienten.<br />
■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte<br />
der Infrastruktur, des Personals <strong>und</strong><br />
der Prozesse.<br />
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />
eine externe Überprüfung durch eine<br />
unabhängige Instanz vorgesehen.<br />
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />
eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme<br />
im Sinne einer Ergebnis-<br />
<strong>und</strong> Prozessqualität vorgesehen.<br />
478<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
■ In diesem Falle wird die Zertifizierung<br />
mit dem „Gold-Label der Fachgesellschaft“<br />
unterstützt <strong>und</strong> das<br />
Zertifizierungsverfahren eingeleitet.<br />
Ein Zertifizierungsverfahren wird der<br />
Kategorie B zugeordnet, wenn folgende<br />
Aspekte erfüllt sind:<br />
■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />
oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />
hat in der Literatur<br />
inkonsistente oder fehlende Daten<br />
betreffend eines Vorteils im Outcome<br />
der Versorgung des Patienten.<br />
■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte<br />
der Infrastruktur, des Personals <strong>und</strong><br />
der Prozesse.<br />
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />
eine externe Überprüfung durch eine<br />
unabhängige Instanz vorgesehen.<br />
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />
eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme<br />
im Sinne einer Ergebnis<strong>und</strong><br />
Prozessqualität vorgesehen.<br />
■ Unter diesen beiden Voraussetzungen<br />
wird der initiierenden Gruppierung<br />
empfohlen, im Rahmen einer<br />
Pilotstudie die Wertigkeit des angestrebten<br />
Zertifizierungsverfahrens zu<br />
prüfen. Vorher unterstützt die DGU<br />
nicht das Vorantreiben des Zertifizie-rungsverfahrens:<br />
Die Fachgesellschaft<br />
unterstützt jedoch die Durchführung<br />
einer solchen Pilotstudie. In<br />
Falle von positiven Ergebnissen wird<br />
das Vorhaben dann mit dem „Gold-<br />
Label der Fachgesellschaft“ ausgezeichnet.<br />
Bleibt die Datenlage ohne<br />
signifikante Ergebnisse im positiven<br />
oder negativen Sinne, wird das Vorhaben<br />
jedoch mit dem „Silber-Label<br />
der Fachgesellschaft“ zertifiziert.<br />
Ein Zertifizierungsverfahren wird der<br />
Kategorie C zugeordnet, wenn folgende<br />
Aspekte erfüllt sind:<br />
■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />
oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />
hat in der Literatur<br />
inkonsistente oder fehlende Daten<br />
betreffend eines Vorteils im Outcome<br />
der Versorgung des Patienten.<br />
■ Die Zertifizierung umfasst nicht alle<br />
drei Aspekte der Infrastruktur, des<br />
Personals <strong>und</strong> der Prozesse, sondern<br />
nur Teile wie zum Beispiel die Infrastruktur.<br />
■ dem Zertifizierungsvorhaben ist eine<br />
externe Überprüfung durch eine unabhängige<br />
Instanz vorgesehen.<br />
■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />
eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme,<br />
welche nur die Ergebnis-<br />
oder Prozesssqualität erfasst,<br />
vorgesehen.<br />
■ Unter diesen Vorraussetzungen wird<br />
ein „minderwertiges Zertifikat der<br />
Fachgesellschaft/ „Blechlabel““ vergeben.<br />
Diese Zertifikate werden nur<br />
vergeben, wenn das gesamte Gremium<br />
mit Mehrheit die Sinnhaftigkeit<br />
auch ohne vorliegende Evidenz für<br />
gegeben hält. Es kann sich dabei um<br />
sogenannte interne Evidenz handeln,<br />
oder um politisch extrem dringliche<br />
Vorhaben bei Schnittstellen mit benachbarten<br />
Fachgruppen.<br />
Ein Zertifizierungsverfahren wird der<br />
Kategorie 0 zugeordnet, wenn folgende<br />
Voraussetzungen zutreffen:<br />
■vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />
oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />
hat in der Literatur<br />
einen nachgewiesen negativen oder<br />
fehlenden Effekt auf das Outcome der<br />
Versorgung des Patienten<br />
■ <strong>und</strong>/oder eine externe Überprüfung<br />
<strong>und</strong> prospektive Qualtitätssicherungsmaßnahme<br />
ist nicht vorgesehen.<br />
■ In diesem Falle unterstützt die DGU<br />
das Zertifizierungsverfahren nicht<br />
<strong>und</strong> empfiehlt der Gruppierung, das<br />
Vorhaben fallen zu lassen.<br />
PD Dr. Julia Seifert,<br />
Berlin, leitet den<br />
Gr<strong>und</strong>satzausschuss der<br />
DGU. Kontakt: julia.<br />
seifert@ukb.de<br />
DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
479
Aus den Verbänden<br />
Bericht der Kommission Gutachten<br />
Prof. Dr. Kuno Weise<br />
Dieser Bericht schließt sich an denjenigen<br />
aus Heft 1/2012 der „Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> – Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten“<br />
an. Die Kommission „Gutachten“<br />
hat derzeit 30 Mitglieder. Die letzte Arbeitssitzung<br />
der Mitglieder fand am 30.<br />
April 2012 in Baden-Baden statt. Anlässlich<br />
dieser Sitzung wurde über die Erfahrungen<br />
aus dem Gutachtenkurs I in Duisburg<br />
vom 30./31. März 2012 berichtet.<br />
Der Kurs I „Unfallbegutachtung“ wurde<br />
von 100 Teilnehmern wahrgenommen,<br />
zahlreiche weitere Interessenten konnten<br />
leider nicht berücksichtigt werden.<br />
Die Resonanz im Hinblick auf die angebotenen<br />
Vorträge <strong>und</strong> die zu diesen jeweils<br />
erfolgten intensiven Aussprachen <strong>und</strong><br />
Diskussionen war ausgesprochen positiv.<br />
Bei der am Ende der Veranstaltung<br />
durchgeführten Klausur konnte allen<br />
Teilnehmern bescheinigt werden, dass sie<br />
den Kurs mit Erfolg absolviert haben, was<br />
durch ein Zertifikat der DGOU bestätigt<br />
wurde. Allen Teilnehmern wurden Hand-<br />
Outs sämtlicher Vorträge übersandt.<br />
An der 14. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Neurowissenschaftliche<br />
Begutachtung (DGNB) am 11. <strong>und</strong><br />
12. Mai 2012 in Hannover war die Kommission<br />
Gutachten einerseits an der<br />
Programmgestaltung (Schröter, Weise)<br />
beteiligt, zum anderen wirkte eine Reihe<br />
von Mitgliedern der Kommission an<br />
dieser Veranstaltung als Referenten mit.<br />
Auch diese Veranstaltung erfreute sich<br />
einer großen Resonanz.<br />
Nachstehende weitere Gutachtenkurse<br />
im Rahmen des Curriculums „unfallchirurgisch-orthopädische<br />
Begutachtung“<br />
sind mit Stand 15. Juni 2012 in Planung:<br />
■ Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“:<br />
7. / 8. September 2012,<br />
Duisburg<br />
■ Kurs I „Unfallbegutachtung“: 9. / 10.<br />
November 2012, Ludwigshafen<br />
■ Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“:<br />
8. / 9. März 2013<br />
■ Kurs III „Begutachtung von Berufskrankheiten“:<br />
20. / 21. September<br />
2013<br />
■ Kurs IV „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />
17. / 18. Januar 2014<br />
■ Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />
voraussichtlich 2014 / 2015<br />
■ Kurs IV <strong>und</strong> V „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />
sind für die Jahre<br />
2013 / 2014 in Ingolstadt vorgesehen.<br />
■ Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />
14. / 15. September 2012, Frankfurt/<br />
Main<br />
■ Kurs VI „Arzthaftpflichtfragen“: September<br />
2013<br />
■ Kurs I „Unfallbegutachtung“, in Zusammenarbeit<br />
mit der AUVA, voraussichtlich<br />
31. Mai / 1. Juni 2013, Wien<br />
Weitere Tagesordnungspunkte, die anlässlich<br />
des Mitgliedertreffens am 30.<br />
April 2012 behandelt wurden, umfassten<br />
die Diskussion zu Kriterien für die Zertifizierung<br />
der Gutachtenkurse, die mögliche<br />
Finanzierung <strong>und</strong> Umsetzung eines<br />
Supplementbandes zu den Mitteilungen<br />
der OUMN, zu Empfehlungen in der<br />
Begutachtung, zu neuen Publikationen<br />
bezüglich der Begutachtung der HWS-<br />
Distorsion, zur Überarbeitung <strong>und</strong> Harmonisierung<br />
der MdE-Tabellen sowie zur<br />
Anpassung der Honorare für Gutachten<br />
im Auftrag der DGUV. Zu letzterem Diskussionspunkt<br />
ist neben der kassenärztlichen<br />
B<strong>und</strong>esvereinigung <strong>und</strong> der DGUV<br />
auch die Einbindung der Fachgesellschaften<br />
angestrebt.<br />
Für den DKOU 2012 werden erneut die<br />
Gutachtenkurse zu den Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Begutachtung in der gesetzlichen <strong>und</strong><br />
privaten Unfallversicherung angeboten,<br />
außerdem findet am „Specialty Day“ eine<br />
Sitzung der Arbeitsgemeinschaft „Sozialmedizin<br />
<strong>und</strong> Begutachtung“ der DGOU<br />
statt.<br />
Das nächste Mitgliedertreffen ist anlässlich<br />
der „Heidelberger Gespräche“ voraussichtlich<br />
für den 25. September 2012<br />
vorgesehen.<br />
Prof. Dr. Kuno Weise,<br />
Tübingen, leitet die<br />
DGU-Kommission<br />
Gutachten. Kontakt:<br />
weise@med-begutachtung.de<br />
DGU<br />
480<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
Sektionsbericht Kindertraumatologie<br />
PD Dr. Dirk Sommerfeldt<br />
DGU<br />
Allgemeines<br />
Die Sektion strebt weiterhin ein hohes<br />
Maß an Transparenz <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />
an. Neuer stellvertretender Leiter<br />
der Sektion ist Peter Schmittenbecher,<br />
Karlsruhe, der Hans-Georg Dietz zum 1.<br />
Januar 2012 abgelöst hat.<br />
Der von Herrn Dr. Mahmoud Seif El Nasr,<br />
Andernach, in der Funktion eines Sekretärs<br />
der Sektion Kindertraumatologie<br />
geführte Verteiler wächst ständig <strong>und</strong><br />
umfasst Stand 6/2012 145 Namen <strong>und</strong><br />
Adressen. Wir bitten alle Mitglieder der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGU), der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Kinderorthopädie (DGKch), der Vereinigung<br />
Kinderorthopädie (VKO), von Li-La<br />
(Licht <strong>und</strong> Lachen für kranke Kinder. Effizienz<br />
in der Medizin e.V.), etc., sich per<br />
E-Mail an Herrn Seif in diesen Verteiler<br />
eintragen zu lassen, wenn man über neue<br />
Entwicklungen oder Studien auf dem Gebiet<br />
der Kindertraumatologie informiert<br />
werden möchte (siehe Kasten).<br />
Für die aktive Mitarbeit finden Sektionstreffen<br />
zweimal pro Jahr im Rahmen<br />
der Sektionstagung im Sommer <strong>und</strong> des<br />
<strong>Deutsche</strong>n Kongresses für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) im Herbst<br />
statt. Hier werden Studien konzipiert, Ergebnisse<br />
besprochen, Arbeitskreise zu bestimmten<br />
Themen konstituiert, etc.. Auch<br />
hierzu sind Mitarbeiter von Kliniken <strong>und</strong><br />
Abteilungen, die kindertraumatologische<br />
Erfahrung haben, herzlich eingeladen.<br />
Auf der Sektionstagung in Halle/Salle<br />
wurde die Einführung eines dritten jährlichen<br />
Treffens zur Planung wissenschaftlicher<br />
Projekte beschlossen. Im Januar<br />
2013 wird dieses Arbeitstreffen erstmals<br />
im Schwarzwald durchgeführt werden.<br />
Einladung <strong>und</strong> Organisation übernimmt<br />
der stellvertretende Leiter der Sektion.<br />
Projekte<br />
Studien<br />
Mittel für eine prospektive multizentrische<br />
Studie zur Therapie der metaphysären<br />
Unterarmfraktur (BMBF-Projekt) sind<br />
beantragt. Eine Bewilligung steht noch<br />
aus. Federführend sind hier Prof. Wessel<br />
(Mannheim) <strong>und</strong> Prof. Fitze (Dresden).<br />
Wie in Halle berichtet, ist dieser Antrag<br />
nach der ersten Sichtung durch die<br />
<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
noch im Rennen.<br />
Weiterhin wurde in Halle auf Initiative<br />
von Hagen Schmal <strong>und</strong> Peter Strohm,<br />
Freiburg, die Planung für ein Register<br />
für pathologische Frakturen bei benignen<br />
Knochenerkrankungen begonnen.<br />
In diesem Zusammenhang sollen beim<br />
Arbeitstreffen im Januar auch Ideen für<br />
ein Register zu Frakturen bei Kindern mit<br />
erhöhtem Body Mass Index sowie eine<br />
Studie zur ESIN-Behandlung von Oberschenkelfrakturen<br />
von Kindern im Alter<br />
von unter drei Jahren gesammelt werden.<br />
Kurse<br />
In 2011 fand der AO-Kurs Kindertraumatologie<br />
in Frankfurt statt. In 2012 findet<br />
dieser Kurs unter der wissenschaftlichen<br />
Leitung von Michael-Paul Hahn <strong>und</strong> Dirk<br />
Sommerfeldt in Bremen vom 27. bis 29.<br />
September statt. Das Programm wurde<br />
bereits versandt.<br />
Bücher / Artikel<br />
Das Lehrbuch „Praxis der Kinder- <strong>und</strong> Jugendtraumatologie“<br />
ist erschienen. Alle<br />
Herausgeber sind Mitglieder der Sektion.<br />
Federführend war Hans-Georg Dietz, der<br />
stellvertretende Sektionsleiter bis 2012.<br />
In 2011 sind im „Unfallchirurgen“ zwei<br />
Themenhefte der Kindertraumatologie<br />
erschienen. Leitthema des ersten Heftes<br />
im April war die obere Extremität, im<br />
Mai folgte die untere Extremität, jeweils<br />
mit fünf Artikeln. In beiden Heften wurde<br />
von den Autoren darauf geachtet, im Gegensatz<br />
zum Lehrbuchinhalt kontroverse<br />
<strong>und</strong> aktuelle Themen zu behandeln. Ein<br />
weiteres Themenheft zur Kindertraumatologie<br />
ist für das European Journal of<br />
Trauma noch in diesem Jahr in Planung.<br />
Leitlinien<br />
Die Sektion benennt für die Leitlinienerstellung<br />
die Mitarbeiter in den jeweiligen<br />
Arbeitskreisen nach Rücksprache mit Prof.<br />
Stürmer (Leitlinienbeauftragter der DGU)<br />
oder Prof. Schmittenbecher (Leitlinienbeauftragter<br />
der DGKCh). Kürzlich abgeschlossen<br />
wurde die S2-Leitlinie „Schädel-Hirn-Trauma<br />
im Kindesalter“ (<strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin<br />
DGKJ, DGKCh, DGU <strong>und</strong> andere,<br />
bereits über DGU-Alert verteilt) sowie die<br />
S2-Leitlinie „Sprunggelenksfraktur.“<br />
Weißbuch<br />
Die zweite, erweiterte Auflage des Weißbuchs<br />
ist erschienen. Hier wird für die<br />
TraumaNetzwerke der DGU unter 3.4<br />
erstmals ein „kindertraumatologisches<br />
Referenzzentrum“ beschrieben <strong>und</strong> gefordert.<br />
Ein überregionales Traumazentrum<br />
muss demnach zukünftig auch kindertraumatologische<br />
Kompetenz nachweisen.<br />
Ist innerhalb eines Netzwerks<br />
keine solche Kompetenz vorhanden, muss<br />
eine Kooperation mit einem benachbarten<br />
Netzwerk diese herstellen.<br />
Neuordnung des berufsgenossenschaftlichen<br />
Heilverfahrens<br />
Ein Arbeitskreis der Sektion berät die<br />
<strong>Deutsche</strong> Gesetzliche Unfallversicherung<br />
(DGUV) bei der Neuausrichtung der Heilverfahren.<br />
Bereits verabschiedet ist eine<br />
verpflichtende regelmäßige Fortbildung<br />
des D-Arztes im Bereich Kindertraumatologie.<br />
Gearbeitet wird derzeit im Bereich<br />
VAV, SAV <strong>und</strong> Reha-Management.<br />
Ziel ist eine beschlussfähige Vorlage bis<br />
Ende 2012.<br />
Tagungen<br />
Gerade zu Ende gegangen ist die 31. Jahrestagung<br />
2012 in Halle an der Saale, die<br />
wissenschaftliche Leitung hatten Prof.<br />
Finke <strong>und</strong> Dr. Göbel übernommen. Die<br />
Tagung war hervorragend besucht (ca.<br />
300 Teilnehmer). Hauptthemen waren<br />
das Polytrauma <strong>und</strong> die Neuordnung des<br />
BG-lichen Heilverfahrens. In 2013 wird<br />
die Tagung in Frankfurt/Main stattfinden,<br />
in 2014 ist Lübeck an der Reihe. 2015<br />
wird die Sektion in Koblenz/Andernach<br />
tagen. Für 2016 haben sich Köln <strong>und</strong> Erfurt<br />
beworben.<br />
Auf dem diesjährigen DKOU wird die<br />
Sektion mit wissenschaftlichen Sitzun-<br />
482<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Aus den Verbänden<br />
gen <strong>und</strong> Workshops vertreten sein. Fest<br />
etabliert ist eine gemeinsame Sitzung<br />
mit der VKO, in diesem Jahr unter dem<br />
Thema: „Besonderheiten des jugendlichen<br />
Skelett- <strong>und</strong> Bewegungsapparats“.<br />
Neu ist eine fallbasierte, diskussionsorientierte<br />
Sitzung am „Specialty Day“, die<br />
gemeinsam mit der Li-La-Gruppe unter<br />
der Leitung von Prof. Linhart/Graz <strong>und</strong><br />
PD Sommerfeldt/Hamburg durchgeführt<br />
werden wird.<br />
Sonstiges<br />
Neben der Arbeit in den oben genannten<br />
Arbeitsgruppen sind Mitglieder der Sektion<br />
auch auf Jahrestagungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für Kinderchirurgie<br />
<strong>und</strong> der Vereinigung Kinderorthopädie<br />
aktiv. Auch wenn ein Zusammenschluss<br />
der VKO <strong>und</strong> der Sektion derzeit nicht<br />
geplant ist, wollen wir gemeinsam die<br />
Behandlung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
fest im Curriculum des Facharztes<br />
für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
verankern, mit gemeinsamen Inhalten<br />
füllen <strong>und</strong> im Schnittmengenbereich zusammenarbeiten.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
mit Li-La e.V. wird weiterhin gepflegt<br />
<strong>und</strong> intensiviert.<br />
Die Kindertraumatologie als klinische<br />
Subdisziplin der <strong>Unfallchirurgie</strong>, der Kinderchirurgie<br />
<strong>und</strong> der Kinderorthopädie<br />
hat eine große Resonanz in der Öffentlichkeit<br />
<strong>und</strong> im ärztlichen Bereich.<br />
PD Dr. Dirk<br />
Sommerfeldt,<br />
Hamburg, leitet<br />
die Sektion<br />
Kindertraumatologie.<br />
Kontakt: dirk.sommerfeldt@kinderkrankenhaus.net<br />
INTERESSE AN INFORMATIONEN?<br />
Wer kontinuierlich über die Arbeit der Sektion<br />
Kinderorthopädie informiert werden<br />
möchte, kann sich in den E-Mail-Verteiler<br />
eintragen lassen. Bei Interesse schicken Sie<br />
bitte eine E-Mail an Herrn Dr. Seif: mahmoud.<br />
seif@stiftshospital-andernach.de<br />
Neue Mitglieder<br />
Seit dem Redaktionsschluss des vorigen<br />
Heftes bis zum Redaktionsschluss dieses<br />
Heftes haben folgende Personen einen<br />
Antrag auf Mitgliedschaft in der DGU<br />
gestellt:<br />
Bauchspieß, Dr. med. Felix · Weißenfels<br />
Blaich, Dr. med. Sören · Karlsruhe<br />
Endres, Stephan · Duisburg<br />
Dmitry, Dr. med. Gusev · Nagold<br />
Jordans, Isabelle Johanna · Frankfurt<br />
Lahmer, Patrick · Wermelskirchen<br />
Langer, Göran · Berlin<br />
Mehl, Julian · Freiburg<br />
Meinel, Dr. med. Christian · Merseburg<br />
Oeckenpöhler, Simon · Münster<br />
Olbrich, Dr. med. Annett · Dresden<br />
Plecko, Dr. med. Michael · Zürich<br />
Sandloff, Johannes · Göttingen<br />
Stein, Dr. med. Patrick · Wiesbaden<br />
van Griensven, Univ. Prof. Dr. Dr. Martijn ·<br />
München<br />
Laut § 4 Abs. 3 der Satzung der DGU<br />
gelten die vorgenannten Antragsteller<br />
als end gültig aufgenommen, sofern<br />
nicht innerhalb von vier Wochen nach<br />
Veröffentlichung Einspruch gegen die<br />
Mitgliedschaft erhoben wird.<br />
NEU BEI DER DGU<br />
Seit dem 1. Juli 2012 arbeitet<br />
Miriam Buchmann-Alisch als<br />
Redakteurin bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />
Sie wird unter anderem<br />
für die Website der<br />
DGU zuständig sein <strong>und</strong> Artikel<br />
für die Website, die<br />
OUMN <strong>und</strong> den Newsletter<br />
schreiben.<br />
Miriam Buchmann-Alisch<br />
Sie studierte Philosophie<br />
<strong>und</strong> Germanistik an der<br />
Technischen Universität<br />
Braunschweig, ist ausgebildete<br />
Redakteurin <strong>und</strong> war<br />
viele Jahre als Wissenschaftsjournalistin<br />
<strong>und</strong> Lektorin tätig.<br />
Zuletzt arbeitete sie als<br />
Online-Redakteurin bei der<br />
Nationalen Akademie der<br />
Wissenschaften Leopoldina.<br />
DGU<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
483
Für Sie gelesen<br />
Mertens<br />
Die Berufskrankheitenverordnung<br />
(BKV)<br />
Erich Schmidt Verlag<br />
2011/2012<br />
74 Euro (inkl. Ordner)<br />
Immer auf dem neuesten Stand<br />
Loseblattwerke haben den Vorteil dauernder Aktualität<br />
<strong>und</strong> den Nachteil, dass selten Neuauflagen<br />
erscheinen. Erst diese geben in der Regel Anlass zu<br />
Rezensionen. Wie kann aber auf wichtige Nachschlagewerke<br />
aufmerksam gemacht werden, wenn<br />
keine Neuauflagen anstehen? Hier ist nur der Weg<br />
über eine Besprechung einzelner oder auch mehrerer<br />
Ergänzungslieferungen gangbar. Seit der letzten<br />
Besprechung dieses Loseblattwerkes vor einem<br />
Jahr sind drei Ergänzungslieferungen erschienen,<br />
auf welche hier aufmerksam gemacht werden soll.<br />
Für Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen sind naturgemäß<br />
nicht alle Berufskrankheiten von Interesse,<br />
nur auf die für uns relevanten soll hier hingewiesen<br />
werden. In erster Linie trifft das auf die immer<br />
noch neue BK 2112 Gonarthrose zu. Von vornherein<br />
war klar, dass diese zu Auslegungsschwierigkeiten<br />
Anlass geben wird. Die Ergänzungslieferung<br />
bringt nun eine Wissenschaftliche Stellungnahme<br />
des Ärztlichen Sachverständigenbeirats „Berufskrankheiten“<br />
beim B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Soziales, in der die Kriterien der Beschwerden<br />
<strong>und</strong> objektiven Bef<strong>und</strong>e beim Vorliegen einer Gonarthrose<br />
zusammengestellt sind. Für den Erfahrenen<br />
sind darin keine Schwierigkeiten zu sehen<br />
(Lfg. 1 / 12, Mai 2012). In diesem Zusammenhang<br />
ist auch ein Hinweis auf die neu gefasste Vereinbarung<br />
über die Zuständigkeit bei Berufskrankheiten<br />
sinnvoll. Hier ergeben sich gerade bei dort erstmals<br />
aufgeführten BK 2112 wichtige notwendige Anmerkungen<br />
über die Ermittlung der Gefährdung<br />
<strong>und</strong> die Zuständigkeit des jeweiligen Unfallversicherungsträgers<br />
(Lfg. 1 / 11, April 2011). Die umfangreichen<br />
statistischen Angaben bestätigen den<br />
schon früher erkennbaren Trend des Anstiegs von<br />
Erkrankungen der LWS (BK 2108) nicht aber von<br />
Erkrankungen der HWS (BK 2109), die etwa gleich<br />
geblieben sind. Die zunächst übersteigerten Erwartungen<br />
zur BK 2112 schlagen sich in den ersten<br />
Zahlen der Statistik nicht nieder: 28 anerkannten<br />
BKen stehen lediglich 13 neue Rentenfälle gegenüber.<br />
Fazit: Der seit Jahren geltende, jetzt mäßig<br />
angehobene Preis kann bei der guten Ausstattung<br />
(Dünndruckpapier) weiterhin als angemessen angesehen<br />
werden. Durch die Ergänzungslieferungen<br />
bleibt das Werk immer auf dem neuesten Stand. So<br />
fällt es leicht, allen Fachkollegen die Anschaffung<br />
sehr zu empfehlen.<br />
Dr. Georg Holfelder<br />
Labitzke<br />
Grenzflieger – ein<br />
Chirurg erinnert sich<br />
Dr. Reinhard Kaden<br />
Verlag, 2011<br />
24,95 Euro<br />
Zeugnis einer anderen Zeit<br />
Wer sich der Arbeiten von Reiner Labitzke, insbesondere<br />
seines „Handbuch der Seilosteosynthesen“<br />
erinnert, wird auch hinter dem „Grenzflieger“ etwas<br />
Besonderes erwarten. Labitzkes chirurgisches<br />
Leben wurde durch die Nachkriegsverhältnisse, die<br />
die heutige Chirurgengeneration nur vom Hörensagen,<br />
bruchstückhaft kennt, geprägt. Was er berichtet,<br />
nennt er die „Beweise des Ursprungs“. Der Weg<br />
zum Studium führte nur über die „Teilnahme am<br />
sozialistischen Wettbewerb“ an die Humboldt-Universität<br />
<strong>und</strong> später an die Freie Universität Berlin.<br />
Schon der sich aus diesem Wechsel ergebende Blick<br />
in zwei verschiedene Welten ist ein Dokument der<br />
Zeitverhältnisse. Die Weiterbildungsjahre führten<br />
ihn an viele Stationen, die aus ihm – aber stets aus<br />
eigenen Initiativen – einen chirurgischen Generalisten,<br />
heute zum Schaden des Faches nicht mehr<br />
angeboten, werden ließen. Stetige wissenschaftlich-chirurgische<br />
Neugier gepaart mit außergewöhnlicher<br />
Kritikfähigkeit einerseits, die mit ingenieurmäßigem<br />
Verstand begriffene Biomechanik<br />
andererseits ließen schließlich die <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
obsiegen. Unkonventionell veranlagt, hat Labitzke<br />
es verstanden, aus einem maroden Allgemeinkrankenhaus<br />
erst eine kreative Schwerpunktklinik,<br />
daraus eine Universitätsklinik der anderen Art zu<br />
formen. Die lebensinhaltliche Beschreibung dieses<br />
Werdeganges ist nicht nur wegen der Einmaligkeit<br />
eine genussvolle, die Zeitumstände treffend darstellende<br />
Lektüre, in der der Autor die Grenzen des<br />
in Beruf, <strong>Gesellschaft</strong>, Umfeld <strong>und</strong> auch Familien<strong>und</strong><br />
Privatleben erkennbar macht <strong>und</strong> sie zugleich<br />
überfliegt. Tatsächlich spielt auch die Fliegerei eine<br />
bedeutende Rolle in seinem Leben, <strong>und</strong> er hat die<br />
engen Grenzen des eigenen Landes – wie seines<br />
Faches – oftmals hinter sich gelassen. In wenigen<br />
Jahren wird man diese Biographie als Zeugnis einer<br />
anderen Zeit verstehen.<br />
Prof. Dr. Jürgen Probst<br />
484<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Für Sie gelesen<br />
Erlenkämper ∙ Hollo<br />
Rechtliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
Georg Thieme Verlag,<br />
2010<br />
99,50 Euro<br />
Handliches Lern- <strong>und</strong> Lesebuch<br />
Die Autoren – bekannte Fachjuristen auf dem Gebiet<br />
der breit ausgelegten ärztlichen Begutachtung<br />
–, die selbst den Grenzbereich zwischen Medizin<br />
<strong>und</strong> Recht als schwierig bezeichnen, legen hier<br />
ein handliches Lern- <strong>und</strong> Lesebuch zum ärztlichen<br />
Gebrauch vor, das sehr subtil, aber dennoch ganz<br />
auf die Informationsbedürfnisse des Arztes zugeschnitten<br />
die rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> deren<br />
fallweise Anwendung in der Begutachtungspraxis<br />
beschreibt. Rechtsbegriffe, Gliederung der Rechtsbereiche,<br />
verfahrensrechtliche Voraussetzungen,<br />
versicherungsrechtliche Vorgaben, die der Gutachter<br />
zugr<strong>und</strong>e legen <strong>und</strong> auch insoweit sachk<strong>und</strong>ig<br />
verwenden muss, sind ebenso erklärt wie<br />
die speziellen rechtlichen Aspekte zur Begutachtung<br />
in einzelnen Rechtsgebieten (unter anderem<br />
Kranken-, Pflege-Renten, gesetzliche Unfallversicherung,<br />
Schwerbehindertenrecht, private Unfallversicherung,<br />
zivilrechtliche Schadensersatzansprüche).<br />
Ein ebenfalls wichtiges, ärztlicherseits<br />
oft nicht genügend wahrgenommenes Kapitel ist<br />
der Rechtsstellung des Gutachters gewidmet. Die<br />
Absicht der Verfasser, dem ärztlichen Sachverständigen<br />
eine kompakte <strong>und</strong> dennoch umfassende<br />
Darstellung der Materie zu bieten, ist voll <strong>und</strong> ideal<br />
erfüllt. Der notwendige Umfang ist so leserfre<strong>und</strong>lich<br />
untergliedert, dass auch eine kurzfristige Einsichtnahme<br />
den Informationsanspruch befriedigt.<br />
Der im besten Sinne lexikalische Charakter des<br />
Buches verdient, als besonders hilfreich hervorgehoben<br />
zu werden.<br />
Prof. Dr. Jürgen Probst<br />
Harms<br />
Medizinische Statistik<br />
Harms-Verlag, 2012<br />
28,80 Euro<br />
Fürs Studium unverzichtbar<br />
Der „Harms“ liegt nunmehr in der 8. Auflage <strong>und</strong><br />
aktuellen Überarbeitung vor – ein Buch, das neben<br />
dem „Trampisch-Windeler“ getrost als das<br />
deutschsprachige Standardwerk für die Vermittlung<br />
elementaren Wissens in der Biostatistik für<br />
Studierende der Medizin bezeichnet werden kann.<br />
Bemerkenswert ist <strong>und</strong> bleibt das Engagement, mit<br />
dem sich Dr. Volker Harms in seinem eigenen Verlag<br />
um die lebendige Vermittlung von Methoden<br />
<strong>und</strong> Fakten in einem Gebiet bemüht, welches für<br />
viele Mediziner trotz der klaren Vorgaben durch<br />
Fachgesellschaften <strong>und</strong> Kostenträger immer noch<br />
als abgehoben <strong>und</strong> theoretisch gilt. Die Aktualität<br />
des Buches wird unter anderem durch das Beispiel<br />
der Fehlerverkettung in den Atomreaktoren von<br />
Fukushima unterstrichen. Inhaltlich gibt es kaum<br />
etwas an der umfangreich überarbeiteten Neuauflage<br />
zu bemängeln – von der deskriptiven Statistik<br />
bis hin zu Überlebenszeit- <strong>und</strong> Regressionsmodellen<br />
wurden alle biomedizinisch relevanten Methoden<br />
berücksichtigt. Basisinformationen über Meta-<br />
Analysen <strong>und</strong> Leitlinien finden sich ebenso wie<br />
Hinweise zur erfolgreichen Erstellung einer Dissertation.<br />
Auch die grafische Überarbeitung hat zur<br />
hohen Qualität dieses Buches beigetragen. Für das<br />
Studium unverzichtbar (insbesondere in Ermangelung<br />
anderer Lehrbücher vergleichbarer Dichte<br />
<strong>und</strong> Lesbarkeit), stellt sich die Frage, ob es auch in<br />
die Bibliothek des Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />
gehört. Falls ein hohes Interesse besteht, für evidenzbasierte<br />
Entscheidungsfindungen bestimmte<br />
statistische Gr<strong>und</strong>lagen rekapitulieren zu müssen,<br />
ist das Buch als Nachschlagewerk sicher gut geeignet.<br />
Für die Planung klinischer Studien in Orthopädie<br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> fehlen jedoch Spezifika des<br />
Faches, insbesondere die Effektstärke operativer<br />
Interventionen <strong>und</strong> die Nutzenbewertung von Medizinprodukten.<br />
Auch bleiben aktuelle Trends wie<br />
individualisierte Medizin <strong>und</strong> Comparative Effectiveness<br />
Research unberücksichtigt.<br />
Ohne die Expertise von biostatistischen <strong>und</strong> klinisch-epidemiologischen<br />
Profis sind klinische<br />
Studien in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> allein<br />
aufgr<strong>und</strong> rechtlicher <strong>und</strong> ethischer Bedingungen<br />
<strong>und</strong>enkbar geworden. Die Frage ist somit nicht,<br />
ob Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden, sondern vielmehr<br />
deren methodische Berater <strong>und</strong> Unterstützer<br />
auf den sicher perfekt überarbeiteten „Harms“<br />
zurückgreifen möchten oder wollen. Fazit: Aus<br />
der Sicht von Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden ist<br />
der aktuelle „Harms“ eine „Kann“-, jedoch keine<br />
„Muss“-Empfehlung.<br />
PD Dr. Dirk Stengel<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
485
Für Sie gelesen<br />
Böhni ∙ Lauper ∙ Locher<br />
Manuelle Medizin 2<br />
Thieme, 2011<br />
179,99 Euro<br />
Für alle Anwender der manuellen Medizin<br />
Dieses Lehrbuch der Manuellen Medizin ist aus<br />
einem Kursskript der Schweizer Ärztegesellschaft<br />
für Manuelle Medizin hervorgegangen. Neben der<br />
klaren <strong>und</strong> präzisen Darstellung der wissenschaftlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen werden die Techniken in Wort<br />
<strong>und</strong> Bild ausführlich dargestellt. Hierzu werden<br />
die Texte auf der linken Buchseite jeweils durch<br />
zahlreiche gestochen scharfe Fotos, auf denen die<br />
Bewegungsrichtungen eingezeichnet sind, so anschaulich<br />
dargestellt, dass eine Rekapitulation<br />
der Kursinhalte leicht gelingt. Die Griffe werden<br />
sowohl am Patienten als auch am Skelettmodell<br />
dargestellt, was die Visualisierung bei der eigenen<br />
Anwendung der Techniken erleichtert. Auch<br />
Eigenmobilisationstechniken werden in Wort <strong>und</strong><br />
Bild dargestellt. Fazit: Zusammenfassend ist dieses<br />
Werk jedem wärmstens zur Rekapitulation zu<br />
empfehlen, der die Manuelle Medizin praktisch<br />
anwendet. Daneben ist der Inhalt aufgr<strong>und</strong> der<br />
verständlichen Darstellung aber auch für Kollegen<br />
geeignet, welche sich für die Weiterbildung in der<br />
Manuellen Medizin, gleich welcher Schule, interessieren<br />
oder diese bereits begonnen haben.<br />
Dr. Ralph Gaulke, Hannover<br />
Strunk ∙ Fröhlich ∙ Wild<br />
Klinikleitfaden<br />
Sonographie<br />
Urban & Fischer Verlag,<br />
bei Elsevier, 2011.<br />
39,95 Euro<br />
Vom Bef<strong>und</strong> bis zur Diagnose<br />
Klinikleitfäden sind die wahren Taschenbücher in<br />
der Medizin. Vor uns liegt ein trotz seiner Kompaktheit<br />
umfangreiches Taschenlehrbuch der Sonographie<br />
der inneren Organe, von der Schilddrüse über<br />
Thoraxorgane, Leber <strong>und</strong> Gallenblase, Pankreas,<br />
Milz hin zum Gastrointestinaltrakt sowie Leitungsbahnen<br />
in Abdomen <strong>und</strong> Peritoneum einschließlich<br />
Lymphknoten. Zunächst steht das sonographische<br />
Bild im Vordergr<strong>und</strong>, jedoch soll das Buch auch dazu<br />
führen, weitere differentialdiagnostische Erkrankungen<br />
abzuklären. Somit hilft der Klinikleitfaden<br />
Sonographie vom sonographischen Bef<strong>und</strong> zur Diagnose.<br />
Es ist hervorzuheben, dass im Bereich der inneren<br />
Organe wie auch der Bewegungsorgane keine<br />
klinische Untersuchungsmethode so wichtig wurde<br />
wie die Sonographie, die gleichwohl in Zeiten hoch<br />
aufwendig technischer Bildgebung mitunter in Vergessenheit<br />
zu geraten scheint. Für Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen hervorzuheben ist, dass die im Buch<br />
abgehandelte Notfallsonographie auch den Standard<br />
in der unfallchirurgischen Abklärung wiedergibt.<br />
Das Bildmaterial <strong>und</strong> die Bef<strong>und</strong>ung einschließlich<br />
der sich daraus ergebenden Beurteilung werden<br />
durch sehr gutes, vielfältiges Bildmaterial hervorragend<br />
unterstützt. Für Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen die<br />
in gemischten orthopädisch-chirurgischen Bereitschaftsdiensten<br />
engagiert sind, finden sich hier vielfältige<br />
Informationen <strong>und</strong> relevante Untersuchungsdetails<br />
für die arbeitstägliche Untersuchung.<br />
Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />
Merle . Dautel . Rehart<br />
Chirurgie der Hand -<br />
Der Notfall<br />
Thieme, 2012<br />
199,99 Euro<br />
Ein Muss für Hand-Operateure<br />
Nach der „Chirurgie der Hand“ ist die vorliegende<br />
„Chirurgie der Hand - Der Notfall“ eine wichtige,<br />
hervorragende Ergänzung. Es gelingt, neue, zeitgemäße<br />
Techniken, dank weiterentwickelter Instrumente<br />
mit Hilfe von 1.140 Abbildungen in didaktisch<br />
eindrucksvoller Weise darzustellen. Schon<br />
die einzelnen Anästhesie-Verfahren, teils um beim<br />
Notfall die Allgemeinnarkose zu vermeiden, teils um<br />
beim lokalen Eingriff diesen nicht durch anästhesiologischen<br />
Aufwand zu komplizieren, zeigen den<br />
praktischen Wert dieses Buches. Das heutige Therapie-Prinzip:<br />
Stabilisierung der Fraktur – Revaskularisierung<br />
von Geweben – <strong>und</strong> Hautdeckung aller<br />
Strukturen – wird an den Anfang gestellt <strong>und</strong> für die<br />
weiteren Eingriffe berücksichtigt. Die Schwierigkeiten<br />
der geschlossenen Gelenkverletzungen – wie<br />
Distorsionen <strong>und</strong> Luxationen – ebenso wie die der<br />
Frakturen werden einleuchtend <strong>und</strong> systematisch<br />
geschildert <strong>und</strong> bebildert. Die Problematik des Substanzverlustes<br />
an Hand <strong>und</strong> Fingern stellt den Hauptteil<br />
dieses Werkes dar. Von dem kleinen Pulpadefekt<br />
bis zum Verlust aller Strukturen mit dem Ersatz <strong>und</strong><br />
den Folgen für die Spenderregion, zeigt die Breite<br />
dieses Lehrbuches. Fazit: Dieses von M. Merle <strong>und</strong><br />
G. Dautel herausgegebene handchirurgische Werk<br />
sollte von allen notfallmäßig mit Handverletzungen<br />
befassten Operateuren gelesen werden, weil es Jahre<br />
dauert, die darin enthaltene Erfahrung selbst zu<br />
sammeln.<br />
Dr. Martin Talke, Berlin<br />
486<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
1. Kursangebote der Akademie <strong>Deutsche</strong>r Orthopäden (ADO)<br />
Liebe Mitglieder, gern können Sie die<br />
Akademie ansprechen unter<br />
Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59,<br />
Fax: (0 30) 79 74 44-57,<br />
E-Mail: info@institut-ado.de.<br />
Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen<br />
Ihrer Fortbildungskurse über die<br />
jeweilige Landesärztekammer sowie bei<br />
der Veröffentlichung über unsere Medien<br />
behilflich.<br />
Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de<br />
Facharztvorbereitungskurs Berlin FAB Termine 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info/Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin<br />
Facharztvorbereitungskurs<br />
590 € 1<br />
790 € 2 46<br />
26.11. - 01.12.2012 Dr. med. Thilo<br />
John,<br />
Prof. Dr. Michael<br />
Wich,<br />
Dr. Stephan<br />
Tohtz<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-59<br />
Mail: info@institut-ado.<br />
de"<br />
Rheuma-Zertifizierungskurs I<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin<br />
Früharthritis in<br />
Orthopädischer<br />
Hand - Frühdiagnostik<br />
rheumatischer<br />
Erkrankungen<br />
25.08.2012 Dr. Schwokowski,<br />
Dr. Talke<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-59<br />
Mail: info@institutado.de<br />
100 € 1<br />
130 € 2 6<br />
Bochum 22.09.2012 6<br />
Frankfurt a.M. 06.10.2012 6<br />
Hannover 01.12.2012 6<br />
Praxisgründungskurs<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin<br />
wichtige Punkte bei<br />
der Praxisgründung<br />
09.-10.11.2012 Prof. Wich, Dr.<br />
John<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-59<br />
Mail: info@institutado.de<br />
200 € 1<br />
350 € 2 8<br />
Kindertraumatologie für den D-Arzt<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Ludwigshafen Trauma 12.-13.10.2012 Prof. Schmittenbecher,<br />
Prof.<br />
Grützner<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-59<br />
Mail: info@institut-ado.de<br />
www.institut-ado.de"<br />
190 € 1<br />
240 € 2 n.n.<br />
Berlin Trauma 14.-15.12.2012 Prof. Wich n.n.<br />
1<br />
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
487
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Kurse zum DKOU 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin<br />
Oberflächen EMG<br />
Kompaktkurs<br />
3D/4D<br />
Wirbelsäulenverm. Kurs<br />
DIGEST Stoßwellen<br />
Zertifizierungskurs<br />
25.10.2012 Dr.<br />
Meichsner<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-59<br />
Mail: info@institut-ado.de<br />
www.institut-ado.de<br />
125 € 8<br />
26.10.2012 Dr. Jahn 100€ 1<br />
130€ 2 6<br />
26.10.2012 Dr. Gleitz,<br />
Dr. Thiele<br />
220 € 9<br />
K-Logic-Taping-Kurs 26.-27.10.2012 Geuenich 190 € 1<br />
230 € 2 17<br />
4D motion Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 45 € 1<br />
55 € 2 4<br />
Rheuma 27.10.2012 Dr.<br />
Schwokowski<br />
100 € 1<br />
130 € 2 8<br />
Röntgen Update 27.10.2012 Dr. T. Abt 100 €<br />
130 € 2 9<br />
Begutachtung<br />
Gr<strong>und</strong>kurs<br />
Meine Praxis ist Silber -<br />
ein Nachfolger Gold<br />
Begutachtung<br />
Aufbaukurs<br />
27.10.2012 Prof. Wich 180 € 1<br />
260 € 2 8<br />
27.10.2012 H. Schaffer 60 €<br />
28.10.2012 Prof. Wich 180 € 1<br />
260 € 2 8<br />
K-Logic-Taping Kurse für Ärzte/ Arzthelferinnen <strong>und</strong> Physiotherapeuten<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin Aufbaukurs 26.-27.10.2012 Ingo<br />
Geuenich<br />
Aachen Aufbaukurs 17.-18.11.2012 Ingo<br />
Geuenich<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden, Kantstr. 13, 10623<br />
Berlin, info@institut-ado.de,<br />
Tel: 030/ 797 444 -51/-59<br />
190 € 1<br />
230 € 2<br />
17<br />
16<br />
QM Schulungen BVOUcert<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Stuttgart Quereinsteiger 15.09.2012 Deinfelder Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-51/59<br />
Mail: info@institut-ado.de,<br />
Quereinsteigerschulungen<br />
nur für Ärzte die<br />
bereits das alte BVOUcert oder<br />
eine Schulung über den BVOU<br />
hatten<br />
500 €,<br />
Einsteiger<br />
1.500 €, inkl.<br />
Zertifizierung<br />
(Preis gilt pro<br />
Praxis)<br />
keine<br />
Frankfurt a.M. Einsteiger 10.11.2012 Dr. Dürig keine<br />
1<br />
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />
488<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Berliner Gutachten 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin<br />
Begutachtung in<br />
der Privaten Haftpflichtversicherung<br />
von<br />
Ges<strong>und</strong>heitsschäden<br />
nach<br />
Unfällen Modul lll<br />
29./30.09.2012 Prof. Dr.<br />
Wich<br />
Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden, Kantstr. 13, 10623<br />
Berlin, info@institut-ado.de, Tel:<br />
030/ 797 444 -51/-59<br />
220 € 1<br />
300 € 2 n.n.<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung<br />
(Gr<strong>und</strong>kurs) Modul I<br />
Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung<br />
(Aufbaukurs) Modul I<br />
27.10.2012 Prof. Dr.<br />
Wich<br />
28.10.2012 Prof. Dr.<br />
Wich<br />
180 € 1<br />
260 € 2 8<br />
180 € 1<br />
260 € 2 8<br />
3D/4D Wirbelsäulenvermessung <strong>und</strong> 4D motion Kurs Termine 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Stuttgart<br />
3D/4D<br />
Wirbelsäulenverm. Kurs<br />
11<br />
Nordhrein<br />
DKOU Berlin<br />
3D/4D<br />
Wirbelsäulenverm. Kurs<br />
3D/4D<br />
Wirbelsäulenverm. Kurs<br />
15.09.2012 Dr. Jahn Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030. 797 444-51/59<br />
Mail: info@institut-ado.de in<br />
Kooperation mit Indermed-<br />
Forum e.V.<br />
3D/4D<br />
Mitglieder<br />
150 €,<br />
Nichtmitglieder<br />
200 €,<br />
4D motion<br />
Mitglieder<br />
45 €,<br />
Nichtmitglieder<br />
55 €,inkl.<br />
Handouts <strong>und</strong><br />
Verpflegung,<br />
3D Kurs<br />
zum DKOU<br />
Sonderpreis<br />
10.11.2012 Dr. Jahn 11<br />
26.10.2012 Dr. Jahn 6<br />
4D motion Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 4<br />
ADO Kooperationen<br />
ATOS Heidelberger Castle Meeting mit Live Operation <strong>und</strong> Videos<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Heidelberg Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenk 11.-13.10.2012 R. Siebold,<br />
H.<br />
Thermann,<br />
F. Thorey,<br />
H.H. Pässler<br />
Kongress- <strong>und</strong> MesseBüro<br />
Lentzsch GmbH,Heike<br />
Fischer,Gartenstraße 29,61352<br />
Bad Homburg,Tel.: 06172/6796-<br />
0,Fax: 06172/679626,E-Mail:<br />
info@kmb-lentzsch.de,www.<br />
kmb-lentzsch.de<br />
Arzt/in 350 €<br />
Weiterbildungsassistent/in<br />
250 € Physiotherapeut/<br />
in, med. Fachpersonal*<br />
200 €<br />
Student/in*<br />
120 €<br />
n.n.<br />
1<br />
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
489
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Sonographiekurse Hamburg Termine 2012-2013<br />
Ultraschallkurse Bewegungsorgane, Sonograpfiekurse gemäß §6 KBV-Richtlinien <strong>und</strong> zerifiziert von DEGUM, DOOC, ADO, HÄK, BLÄK<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Hamburg Abschlusskurs B III 25.-26.08.2012 Dr.<br />
Schulterzentrum, Maurepasstr. auf Anfrage 21<br />
Abschlusskurs B III 24.-25.08.2012<br />
Betthäuser 95, 24558 Hamburg, Frau<br />
Habermann, Tel.: 04193/<br />
21<br />
Gr<strong>und</strong>kurs B I 13.-15.09.2012 959966, sono-kurse@t-online.<br />
31<br />
Gr<strong>und</strong>kurs B I 14.-16.09.2012<br />
de, www.Schulter-Zentrum.com<br />
31<br />
Abschlusskurs<br />
Säuglingshüfte<br />
20.-21.10.2012 16<br />
Termine 2013<br />
Tegernsee<br />
Hamburg<br />
Aufbaukurs B II 02.-04.11.2012 31<br />
Aufbaukurs B II 01.-03.11.2012 31<br />
Kurswoche Gr<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Aufbaukurs<br />
Bewegungsapparat (BI<br />
<strong>und</strong> BII)<br />
Aufbaukurs<br />
Säuglingshüfte (S II)<br />
Abschlusskurs<br />
Säuglingshüfte<br />
10.-15.02.2013 52<br />
15.-16.06.2013 21<br />
19.-20.10.2013 16<br />
MRT-Kurse in Stuttgart<br />
Kernspintomographie in der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Sportklinik Stuttgart Differentialdiagnose<br />
MRT<br />
80<br />
12.-13.10.2012 Dr. med.<br />
Frieder<br />
Mauch<br />
Zusammenfassung 16.-17.11.2012<br />
Sportklinik Stuttgart,<br />
Dr. med. Frieder Mauch<br />
Sekretariat Frau Schneider<br />
Taubenheimstr. 870372<br />
Stuttgart<br />
Tel.: 0711/5535-111, Fax:<br />
0711/5535-188,<br />
www.sportklinikstuttgart.de<br />
Pro Kurs:<br />
300 €<br />
alle 5 Kurse:<br />
1 400 €<br />
DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. 2012<br />
LBB 1 Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium <strong>und</strong> Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die Erteilung der<br />
Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.)<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Dr. Matthias <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Gebühren auf<br />
Nürnberg LBB1 19.-23.09.2012<br />
Psczolla Muskuloskelettale Medizin Anfrage unter<br />
(DGMSM) e.V. - Akademie www.dgmsm.<br />
36<br />
Boppard LBB1 24.-28.10.2012 Boppard, e-mail: kontakt@ de<br />
46<br />
Hamburg LBB1 21.-25.11.2012<br />
dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0,<br />
www.dgmsm.de<br />
40<br />
Boppard LBB1 05.-09.12.2012 46<br />
Masterkurse 2011 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Boppard<br />
Muskuloskeletale 24.-26.08.2012 Dr. Matthias <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
26<br />
Boppard<br />
Med. 2<br />
MSM 1 07.-09.09.2012<br />
Psczolla Muskuloskelettale Medizin<br />
(DGMSM) e.V. - Akademie<br />
Boppard, e-mail: kontakt@<br />
26<br />
Trier<br />
Lenden Becken Hüft<br />
Region<br />
22.09.2012 dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0,<br />
www.dgmsm.de<br />
12<br />
Boppard MSM 2 09.-11.11.2012 26<br />
1<br />
BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />
490<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Nürnberg<br />
St. Goar<br />
obere Thoraxapparatur<br />
u. Lymphsysteme<br />
Kopfschmerz,<br />
Schwindel, Tinnitus<br />
24.-25.11.2012 16<br />
24.11.2012 11<br />
Hamburg HWS- Schultergürtel 08.12.2012 10<br />
GHBF Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsdiagnostik Termine 2012 - 2013<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System, sensomotorische,<br />
propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse, Balancetests, etc.<br />
Ort<br />
München<br />
München<br />
Kursthema<br />
Gr<strong>und</strong>kurs<br />
Abschlusskurs<br />
Termin<br />
14. - 15.09.2012<br />
30.11.-<br />
01.12.2012<br />
Leitung<br />
Dr. Pfaff,<br />
Michael<br />
Kaune, Dr.<br />
Götz<br />
Punkte<br />
Sylt Kompaktkurs 16.-18.11.2012<br />
Eisenach Gr<strong>und</strong>kurs 23.-24.11.2012<br />
München Abschlusskurs 30.11.-<br />
01.12.2012<br />
Termine 2013<br />
Berlin Gr<strong>und</strong>kurs 25.-26.01.2013<br />
Stuttgart Gr<strong>und</strong>kurs 01.-02.02.2013<br />
Köln Gr<strong>und</strong>kurs 22.-23.02.2013<br />
Salzburg Gr<strong>und</strong>kurs 15.-16.03.2013<br />
München Abschlusskurs 12.-13.04.2013<br />
Hamburg Gr<strong>und</strong>kurs 07.-08.06.2013<br />
Chiemsee Kompaktkurs 20.-23.06.2013<br />
Info / Anmeldung<br />
Freitagstermin: 14:30 - 20:00<br />
Uhr, Samstagstermin:<br />
09:00 - 16:30 Uhr, Kompaktkurs:<br />
Fr. 10:00 Uhr bis So. 15:30 Uhr,<br />
GHBF,<br />
Fax: 089-33 04 03 05, www.<br />
ghbf.de<br />
Gebühr<br />
Gr<strong>und</strong>kurse<br />
(zweitägig)<br />
300 €<br />
Abschlußkurse<br />
350 €<br />
(inklusive<br />
Kursmaterial,<br />
Speisen <strong>und</strong><br />
Getränke)"<br />
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine 2012<br />
Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin. Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit<br />
der DAAO e.V. <strong>und</strong> dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Karlsruhe<br />
Einsteigerkurs zweiteilig<br />
21.-30.09.2012<br />
Hannover Einsteigerkurs 24.11.-<br />
01.12.2012<br />
Damp Einsteigerkurs 24.11.-<br />
01.12.2012<br />
Berlin<br />
Einsteigerkurs zweiteilig<br />
30.11.-<br />
09.12.2012<br />
Dr. med.<br />
Herman<br />
Locher<br />
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar<br />
Neutrauchburg (MWE) e.V.<br />
Riedstr. 5<br />
88316 Isny-Neutrauchburg<br />
Tel: 07562/9718-0<br />
Fax:07562/9718-22<br />
email: info@aerzteseminarmwe.de<br />
www.aerzteseminar-mwe.de<br />
auf Anfrage<br />
Ascheffel<br />
Hannover<br />
Tagesrefresher<br />
Manualmed.<br />
Algorithmus u.<br />
Behandlungskonz. B.<br />
Verkettungssynd.<br />
Tagesrefresher LWS/<br />
SIG<br />
27.10.2012<br />
17.11.2012<br />
Neuss Tagesrefresher HWS 24.11.2012<br />
Isny<br />
Wochenendrefresher 13.-14.10.2012<br />
LWS/SIG<br />
Bad Iburg<br />
Osteopathie Einführung<br />
(E)<br />
06.-08.09.2012<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
491
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Dresden Sonderkurs (Kurs I)<br />
von MWE <strong>und</strong> ÄMM,<br />
Wirbelsäulengr<strong>und</strong>kurs<br />
17. - 24.09.2012<br />
AGR-Fernlehrgang "Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention"<br />
Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen "Referent für rückengerechte Verhältnisprävention"<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Fernlehrgang Zusatzqualifikation 01.09.2012 AGR e.V. Aktion Ges<strong>und</strong>er Rücken e.V., BVOU 39<br />
01.10.2012<br />
01.11.2012<br />
www.agr-ev.de<br />
Tel. 04284/ 92 69 990, Fax: Mitglieder<br />
04284/ 92 69 991, info@agr.de, 295 €<br />
01.12.2012<br />
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Potsdam<br />
AE-Kompaktkurs<br />
Thromboseprophylaxe<br />
in der Endoprothetik<br />
50 € 9<br />
München/Glonn<br />
AE-Tutorial<br />
Endoprothetik des<br />
Hüftgelenkes<br />
30.-31.08.2012 Prof. Dr. C.<br />
Perka,<br />
Prof. Dr. T.<br />
Gehrke<br />
03.-05.09.2012 Prof. Dr.<br />
med. W.<br />
Mutschler,<br />
Prof. Dr.<br />
med. D.<br />
Parsch<br />
Düsseldorf AE-Masterkurs Knie 07.-08.09.2012 PD. Dr. med.<br />
Ralf Decking,<br />
PD Dr. med.<br />
R. Steffen,<br />
Prof. Dr.<br />
med. M.<br />
Wagner<br />
Münster<br />
AE-Kompaktkurs<br />
Thromboembolieprophylaxe<br />
in der Endoprothetik<br />
14.09.2012 Prof. Dr.<br />
med. G.<br />
Möllenhoff<br />
Dr. med. B.<br />
Egen<br />
Priv.-Doz.<br />
Dr. med. R.<br />
Hube"<br />
Hamburg AE-Kurs Knie 28.-29.09.2012 "Prof. Dr. W.<br />
Rüther,<br />
Prof. Dr. D.<br />
Lazovice.<br />
Prof. Dr.<br />
Oehme"<br />
Magdeburg Masterkurs Hüfte 05.-06.10.2012 "Prof. Dr. K.-<br />
D. Heller,<br />
Prof. Dr. C.H.<br />
Lohmann"<br />
Jelena Bindemann<br />
Projektleiterin Veranstaltungen<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Endoprothetik<br />
Dienstleistungs GmbH<br />
Kongressorganisation<br />
Oltmannsstraße 5<br />
D-79100 Freiburg<br />
Tel 0761 / 45 64 76 66<br />
Fax 0761 / 45 64 76 60<br />
j.bindemann@ae-gmbh.com<br />
www.ae-gmbh.com<br />
250 € 25<br />
auf Anfrage 19<br />
50 €<br />
200 € 21<br />
auf Anfrage<br />
492<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
München<br />
Tübingen<br />
AE-Kompaktkurs<br />
"Thromboseprophylaxe<br />
in der Endoprothetik"<br />
AE-Kompaktkurs<br />
"Periprothetische<br />
Frakturen"<br />
12.10.2012 "Priv.-Doz.<br />
Dr. med. R.<br />
Hube,<br />
Prof. Dr.<br />
med. P.<br />
Biberthaler,<br />
Dr. med. C.<br />
Fulghum"<br />
12.10.2012 Prof. Dr.<br />
Stöckle<br />
Bonn Masterkurs Hüfte 16.-17.11.2012 "Dr. H. Hass,<br />
Prof. Dr. D.C.<br />
Wirtz"<br />
Dresden<br />
14. AE-Kongress<br />
"Rekonstruktive<br />
Gelenkchirurgie"<br />
07.-08.12.2012 "Prof. Dr.<br />
Günther,<br />
Prof. Dr.<br />
Morlock,<br />
Prof. Dr.<br />
Neugebauer,<br />
Prof. Dr.<br />
Zwipp"<br />
50 € 7<br />
50 €<br />
auf Anfrage 16<br />
180€ 14<br />
30. Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische Orthopädie 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Bad Rothenfelde<br />
Module 1 <strong>und</strong><br />
3 Orthetik,<br />
Rollstuhlversorgung,<br />
Neuroorthopädie,<br />
Querschnittläsion<br />
14.-16.09.2012 Prof. Dr.<br />
Greitemann<br />
per Fax an: (0 54 24) 2 20-4<br />
44 oder per Post an: Klinik<br />
Münsterland, Sekretariat<br />
Prof. Dr. med. B. Greitemann,<br />
Initiative 93, Auf der Stöwwe 11,<br />
49214 Bad Rothenfelde<br />
auf Anfrage<br />
Innsbruck/ Österreich Modul 6 21.-22.09.2012 Dr. Landauer<br />
Dortm<strong>und</strong> Modul 5 Refresher u.<br />
Prüfungskurs<br />
23.-24.11.2012 Prof. Dr.<br />
Greitemann,<br />
D. Kokegei<br />
DAF Zertifikat Fußchirurgie 2012 - 2013<br />
Jahresprogramm der <strong>Deutsche</strong>n Assoziation für Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e.V.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Düsseldorf<br />
Anatomischer<br />
Präparationskurs<br />
31.08.-<br />
01.09.2012<br />
Greifswald<br />
Aachen<br />
Münster<br />
Hannover<br />
Stuttgart<br />
Frankfurt a.M.<br />
Operationskurs<br />
Vorfußchirurgie<br />
Operationskurs<br />
Arthrodesen<br />
Operationskurs<br />
Traumatologie<br />
Operationskurs<br />
Sehnenchirurgie<br />
Operationskurs<br />
Vorfußchirurgie<br />
Operationskurs<br />
Rheumafuß<br />
T.Filler,<br />
J.Dohle,<br />
S.Rammelt<br />
21.-22.09.2012 J. Lange<br />
14.-15.09.2012 D. Frank, M.<br />
Abbara<br />
28.-29.09.2012 S. Ochman<br />
05.-06.10.2012 C.<br />
Stukenborg-<br />
Colsman<br />
09.-10.11.2012 M.Gabel, U.<br />
Gronwald<br />
16.-17.11.2012 S.Rehart, J.<br />
Osel<br />
Wien Workshop Kinderfuß 23.-24.11.2012 F. Grill<br />
Münster Abschlusskurs –<br />
Kursreihe 2012"<br />
25.-26.01.2013 M. Thomas,<br />
A. Koller, T.<br />
Kostuj<br />
Kontakt Zertifikat Fußchirurgie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Assoziation für<br />
Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e.V.<br />
Veronika Ullisch<br />
Kongress- <strong>und</strong> MesseBüro<br />
Lentzsch GmbH<br />
Seifgr<strong>und</strong>str. 2<br />
D-61348 Bad Homburg<br />
Tel.: +49 (0)6172-6796-0<br />
Fax: +49 (0)6172-6796-26<br />
E-Mail: veronika.ullisch@kmblentzsch.de,<br />
www.fuss-chirurgie.de<br />
DAF<br />
Mitglieder<br />
330 €<br />
Nichtmitglieder<br />
430 €<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
493
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
MRT Kurse Erlangen<br />
Kernspintomographie in der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Siemens AG<br />
Erlangen"<br />
Kurs 1 Obere Extremität 21.-22.09.2012 Dr. Axel<br />
Goldmann<br />
Orthopädie Centrum Erlangen,<br />
Dr. Axel Goldmann, z. Hd. Frau<br />
Barnickel, Nägelsbachstr. 49a,<br />
91052 Erlangen, Tel. 09131 -<br />
7190 - 51, Email: goldmann@<br />
orthopaeden.com<br />
Pro Kurs:<br />
300 €<br />
alle 5 Kurse:<br />
1400 €<br />
88<br />
Kurs 2 Wirbelsäule 09.-10.11.2012<br />
Kurs 3 Untere<br />
07.-08.12.2012<br />
Extremität<br />
Kurs 4 Weichteil-,<br />
Knochen,- Gelenk-<br />
Erkrankungen<br />
Kurs 5<br />
Zusammenfassung<br />
<strong>und</strong> Vertiefung an<br />
Fallbeispielen<br />
18.-19.01.2013<br />
12-13.04.2013<br />
IGTM Schmerz- <strong>und</strong> Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine 2012<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Köln Kurs I 28./29.09.2012 Dr. Hansen IGTM-Geschäftsstelle<br />
Am Dreieck 14b,<br />
53819 Neunkirchen<br />
r.berweiler@igtm.org<br />
www.igtm.de<br />
Tel.: 02247-9001363<br />
380 € n.n.<br />
Köln Kurs II 26./27.10.2012<br />
Köln Kurs III 16./17.11.2012<br />
Köln Workshop /Praktikertag 01.12.2012<br />
Golfmedicus - sportmedizinische Betreuung im Golfsport<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Düsseldorf Kurs 3 28.09.-<br />
01.10.2012<br />
Dr. Strich<br />
Golfmedicus, www.Golfmedicus.<br />
eu, info@golfmedicus.eu<br />
auf Anfrage<br />
n.n.<br />
Osteoporose-Tag Rhein-Sieg-Klinik 2012<br />
Welche Neuheiten gibt es in der Diagnostik <strong>und</strong> Therapie der Osteoporose?<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Nümbrecht Osteoporose 29.09.2012 Prof. Dr.<br />
Klaus M.<br />
Peters<br />
Sekretariat Prof. Dr. med. K. M.<br />
Peters<br />
B. Zurheide-Moll<br />
Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik,<br />
Höhenstraße 30, 51588<br />
Nümbrecht<br />
Tel.: 02293/920-603; Fax.:<br />
02293/920-642<br />
e-mail: kpeters@dbkg.de<br />
www.rhein-sieg-klinik.de<br />
keine<br />
494<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Kinesio® Taping Symposium 2012<br />
Dr. Kenzo Kase, Erfinder der Kinesio® Taping Methode, kommt nach Düsseldorf zum internationalen Kinesio® Taping Symposium. Er steht für 40 Jahre<br />
KinesioTape Erfahrung. Er bewies Pioniergeist, Mut <strong>und</strong> Weitsicht in der Erarbeitung <strong>und</strong> Verbreitung einer neuen, wirkungsvollen Therapieform. Wir<br />
freuen uns sehr Dr. Kenzo Kase <strong>und</strong> andere bedeutende Therapeuten in diesem Bereich an der Heinrich-Heine-Universität begrüssen zu dürfen.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Düsseldorf Kinesio Taping 29.-30.09.2012 Dr. Kenzo<br />
Kase<br />
Lucamed International GmbH<br />
Tel.: 07761 92 77 947<br />
Fax.:07761 92 77 949<br />
Anmeldung unter www.lucamed.de<br />
219 €<br />
Mein erstes Gutachten<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Düsseldorf Gutachtenerstellung 17.11.2012 Dr. Strich IMB Ratingen<br />
c/o Sportorthopädische Praxis<br />
CALORCARREE, Tel: 02102-<br />
913591 FAX: 02102-913593<br />
E-Mail: info@orthopaedieratingen.de<br />
95 € n.n.<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
495
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Kursangebote der AUC – Akademie der <strong>Unfallchirurgie</strong> GmbH<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Kursanmeldungen sind online möglich unter: https://www.auc-kursportal.de<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
September<br />
Köln ATLS-Providerkurs 15./16.09.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Osnabrück fit-after-eight 26. – 29.09.2012 Prof. W. Mutschler www.dgou-fit-after-eight.de, Anmeldung<br />
unter www.auc-kursportal.de<br />
Homburg (Saar)<br />
DSTC – Definitive Surgical<br />
Trauma Care Course<br />
27. – 29.09.2012 Prof. S. Flohé www.auc-online.de, Anmeldung unter<br />
www.auc-kursportal.de<br />
Oktober<br />
Leipzig ATLS-Providerkurs 05./06.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Ulm ATLS-Providerkurs 06./07.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Hannover ATLS-Providerkurs 20./21.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
November<br />
Ludwigshafen ATLS-Providerkurs 03./04.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Bielefeld ATLS-Providerkurs 03./04.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Köln ATLS-Providerkurs 16./17.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Hannover ATLS-Providerkurs 17./18.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Kiel ATLS-Providerkurs 23./24.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
München-Unterschleißheim ATLS-Providerkurs 24./25.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Köln ATLS-Providerkurs 30.11./11.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Leipzig ATLS-Providerkurs 30.11./11.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Dezember<br />
Ulm ATLS-Providerkurs 08./09.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Hannover ATLS-Providerkurs 08./09.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
Bielefeld ATLS-Providerkurs 15./16.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />
496<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
2. Kalender Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />
Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />
August<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Kassel<br />
3. Kasseler documenta-<br />
Symposium der Vitos<br />
Orthopädischen Klinik Kassel<br />
18.08. Anmeldung per Fax bis 13.07.:<br />
0561- 30 84 204<br />
Berlin G-I-N Conference 22.08.-25.08. P. van der Wees, G.<br />
Ollenschläger<br />
Hamburg<br />
Düsseldorf<br />
4th European Plastic Surgery<br />
Research Council (EPSRC)<br />
2012<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />
– Anatomischer<br />
Präparationskurs I<br />
http://www.gin2012.org/<br />
23.08.-26.08. S. D'Arpa http://www.epsrc.eu/<br />
31.08.-01.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
Glattfelden bei Zürich AE-Dreiländerkurs Knie 31.08.-01.09. Dr. B. Christen, Prof. N.<br />
Böhler, Prof. F. Gebhard<br />
Basel<br />
15. Basler Symposium für<br />
Kinderorthopädie<br />
http://www.ae-germany.com<br />
31.08.-01.09. Prof. C. Hasler, Dr. A. Krieg http://www.baslerkinderorthopaedie.org/<br />
September<br />
Innsbruck<br />
Glonn bei München<br />
Dresden<br />
Berlin<br />
AO Trauma Masters Seminar<br />
- Fragility Fractures<br />
and Orthogeriatric<br />
Comanagement<br />
AE-Tutorial „Endoprothetik<br />
des Hüftgelenks“<br />
6. Kongress der<br />
Mitteldeutschen<br />
Chirurgenvereinigung<br />
(MDCV) 2012<br />
Revisions-Hüftendoprothetik<br />
für Ärzte<br />
02.-04.09. Prof. dr. M. Blauth,<br />
Prof. Dr. C. Sieber<br />
03.-05.09. Prof. W. Mutschler, Prof. D.<br />
Parsch<br />
http://www.aotrauma.org<br />
http://www.ae-germany.com<br />
06.09.-07.09. Prof. F. Bonnaire http://www.mdcv-kongress.de<br />
06.09.-07.09. Prof. C. Eingartner http://www.aesculap-akademie.<br />
de/<br />
Berlin Fragility Fracture Network 06.09.-08.09. Prof. K. Dreinhöfer http://www.ff-network.org/<br />
Bad Iburg Osteophathie - Einführung 06.09.-08.09. Prof. E. Nicholas info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Düsseldorf AE-Masterkurs Knie 07.-08.09. Dr. A. Franz, PD Dr. R.<br />
Decking, PD Dr. R. Steffen,<br />
Prof. M. Wagner<br />
http://www.ae-germany.com<br />
Hamburg<br />
Berlin<br />
Hannover<br />
Zürich/Schweiz<br />
9. Norddeutsches AOTrauma-<br />
Seminar - Komplexe<br />
Verletzungen <strong>und</strong> offene<br />
Frakturen<br />
Strategien zur<br />
Fehlervermeidung im OP<br />
– Qualität, Sicherheit <strong>und</strong><br />
Risikomanagement<br />
Sonderkurs Manuelle<br />
Medizin bei Kindern – Kurs A/<br />
Diagnostikkurs 1<br />
29. Kongress der<br />
Deutschsprachigen<br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
Arthroskopie (AGA)<br />
07.-08.09 Prof. T. Mittlmeier, Prof. Dr.<br />
J. M. Rueger, Prof. Dr. A.<br />
Seekamp<br />
http://hamburg1208_sem.aotrauma.org<br />
10.09. Prof. C.-D. Heidecke http://www.aesculap-akademie.<br />
de/<br />
12.09.-16.09. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />
13.09.-15.09. http://www.aga-kongress.info/<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
497
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Bremen<br />
Frankfurt/M.<br />
43. Jahrestagung der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> der<br />
Plastischen, Rekonstruktiven<br />
<strong>und</strong> Ästhetischen<br />
Chirurgen (DGPRÄC) e.<br />
V., 17. Jahrestagung der<br />
Vereinigung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Ästhetisch-Plastischen<br />
Chirurgen (VDÄPC) e. V.<br />
5. Curriculum unfallchirurgisch-orthopädische<br />
Begutachtung – Kurs V, Spez.<br />
Gutachterthemen Teil II<br />
Heidelberg<br />
2. Rhein-Neckar-Symposium<br />
2012<br />
Update Wirbelsäule 14.09.-15.09. Prof. V. Ewerbeck,<br />
Prof. G.<br />
Schmidmaier u.a.<br />
Heidelberg<br />
Bad Rothenfelde<br />
Dortm<strong>und</strong><br />
Dresden<br />
Isny<br />
Rostock<br />
Bindung in der Medizin<br />
– Vom Molekül zur Arzt-<br />
Patienten-Beziehung<br />
31. Fort- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungskurs der<br />
Initiative 93 Technische<br />
Orthopädie<br />
Zukunftssymposium<br />
Orthopädie<br />
Technikkurs I „Manuelle<br />
Medizin/Chirotherapie“<br />
Manuelle Medizin bei Kindern<br />
Kurs C: Therapiekurs I<br />
Kongress Osteosynthese<br />
International 2012<br />
13.09.-15.09. Prof. C. Can Cedidi http://www.conventus.de/dgpraec2012/<br />
14.09.-15.09. Prof. K. Weise, Prof.<br />
R. Hoffmann, Prof. M.<br />
Schiltenwolf<br />
http://www.rhein-neckarsymposium.de<br />
14.09.-15.09. Prof. H. Schauenburg, Prof.<br />
M. Schiltenwolf<br />
kongress@bgu-frankfurt.de<br />
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/bindungskongress<br />
15.09. Prof. B.-D. Katthagen http://www.orthodoc.de<br />
15.09.-22.09. Dr. Moll info@aerzteseminar-mwe.de<br />
19.09.-22.09. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />
19.09.-22.09. Prof. G. Gradl, Prof. T.<br />
Mittlmeier<br />
Brandenburg MedPro 2012 20.09. Prof. E. Beck, Prof. T.<br />
Schrader, Prof. D. Wikarski<br />
Berlin<br />
7. Jahrestagung <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> Interdisziplinäre<br />
Notfall- <strong>und</strong> Akutmedizin<br />
(DGINA) 2012<br />
Milano/Italien<br />
Dresden<br />
Halle<br />
Greifswald<br />
Münster<br />
Karlsruhe<br />
Göttingen<br />
European Hip Society 10th<br />
Congress<br />
Deutsch-chinesisches<br />
Biotechnologie Symposium<br />
1. Hallenser Symposium<br />
„Replantation <strong>und</strong><br />
Transplantation“ – State<br />
of the Art <strong>und</strong> zukünftige<br />
Organisation<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />
– Operationskurs<br />
Vorfußchirurgie II<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />
– Operationskurs<br />
Traumatologie VII<br />
Technikkurs I „Manuelle<br />
Medizin/Chirotherapie“,<br />
Teil 1<br />
Frakturversorgung beim<br />
Schwerverletzten - Wo?<br />
Wann? Wie?<br />
http://www.osteosynthese2012.<br />
com/<br />
14.09.-16.09. Prof. B. Greitemann http://www.technischeorthopaedie.de/de/news<br />
http://medpro2012.fh-brandenburg.de/<br />
20.09.-22.09 Dr. B. Schwalbe http://www.dgina-kongress.de<br />
20.09.-22.09 L. Zagra http://www.ehs2012.org/<br />
20.09.-21.09. Dr. M. Stiehler www.daad.de/biotechsymposium2012<br />
21.09. Prof. R. Hiener www.hsrt2012.de<br />
21.09.-22.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
21.09.-22.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
21.09.-23.09 Dr. Frey info@aerzteseminar-mwe.de<br />
21. 09. Prof. K. Dresing https://aotrauma2.aofo<strong>und</strong>ation.<br />
org/coursedirectory.aspx<br />
498<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Berlin DGOOC-Hüftkurs 26.09.-28.09. Onlineregistrierung: http://www.<br />
registration.intercongress.de<br />
Osnabrück<br />
Genua/Italien<br />
Dresden<br />
Hamburg<br />
Aachen<br />
Kursprogramm „fitafter-eight“,<br />
Modul 3/4<br />
"Gelenkerkrankungen,<br />
Arthrose, Weichteilschäden,<br />
W<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Gelenkverletzungen"<br />
International Congress Osteorheumatology on<br />
Bone Involvement in Arthritis<br />
11. <strong>Deutsche</strong>r Kongress für<br />
Versorgungsforschung <strong>und</strong> 4. Nationaler<br />
Präventionskongress<br />
20. Internationaler <strong>und</strong> interdisziplinärer<br />
Kongress der European Workgroup for Manual<br />
Medicine „Asymmetrie in der Entwicklung des<br />
Kinder – der manualmedizinische Ansatz“<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs<br />
Arthrodesen III<br />
26.09.-29.09. PD Dr. M. Engelhardt, Dr. C.<br />
Grim, PD Dr. P. Strohm, Dr. O.<br />
Hauschild, Prof. V. Jansson,<br />
Dr. J. Hausdorf<br />
http://www.dgou-fit-after-eight.<br />
de/<br />
27.09.-28.09. http://www.osteorheumatology.it/<br />
27.09.-29.09. Prof. T. Hoffmann,<br />
Prof. W. Kirch,<br />
Prof. H. Pfaff<br />
Hamburg AE-Kurs Knie 28.09.-29.09. Prof. W. Rüther,<br />
Prof. D. Lazovic,<br />
Prof. St. Oehme<br />
http://www.dkvf2012.de<br />
27.09.-29.09. L. E. Koch http://www.ewmm-kongress.de/<br />
28.09.-29.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
http://www.ae-germany.com<br />
Heidelberg 5th Heidelberg Deformity-Day 28.09.-29.09. Dr. Wenz, Dr. Dreher http://www.deformity-day.de<br />
Karlsruhe Technikkurs I „Manuelle Medizin/Chirotherapie“, 28.09.-30.09. Dr. Frey info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Teil 2<br />
Dortm<strong>und</strong> Abschlusskurs Sonographie der Säuglingshüfte 29.09. Prof. B.-D. Katthagen,<br />
Dr. H. D. Matthiessen<br />
Dorothee.Grosse@akademiedo.de<br />
Düsseldorf Internationales Kinesio Taping Symposium 29.09.-30.09. Dr. K. Kase http://bit.ly/NFe8KE<br />
Salzburg<br />
48. Jahrestagung der Österreichischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong>: Akute <strong>und</strong><br />
chronische pathologische Veränderungen der<br />
großen Sehnen<br />
Regensburg 16. Chirurgische Forschungstage 04.10.-06.10. Prof. H. J. Schlitt,<br />
Prof. E. Geissler<br />
Berlin<br />
Hannover<br />
Hamburg<br />
DGSP-Jubiläumskongress „100 Jahre <strong>Deutsche</strong><br />
Sportmedizin“<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs<br />
Sehnenchirurgie IV<br />
2. Hamburger Beckenkurs – European Pelvic<br />
Course 2012<br />
04.10.-06.10. Prim. Dr. A. Paschucki http://www.unfallchirurgen.at<br />
05.10.-06.10. Prof. H. Löllgen http://www.dgsp.de/kongress/<br />
05.10.-06.10. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
05.10.-06.10. Prof. J. M. Rueger,<br />
PD Rd. L. Großterlinden<br />
Magdeburg AE-Masterkurs Hüfte 05.10.-06.10. Prof. Dr. K.-D. Heller,<br />
Prof. Dr. Ch. H. Lohmann<br />
Güssing/<br />
Österreich<br />
Lübeck<br />
Hannover<br />
5. Burgenländischer Rheumatag „Der Knochen<br />
im Focus“<br />
53. Kongress der Dt. <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Handchirurgie<br />
50. Jahrestagung der Dt. <strong>Gesellschaft</strong> für plastische<br />
<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie e. V.<br />
Oktober<br />
München XVII. Internationaler Schulterkurs 01.10.-03.10. Prof. A. Imhoff http://www.schulterkurs.de<br />
Bonn<br />
1. Bonner Seminar für Qualitätsmanagement in<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
04.10.-05.10. Prof. C. Wirtz,<br />
Dr. P. Göbel,<br />
Dr. T. Rohark<br />
Online-Registrierung: www.orthounfall-bonn.de<br />
http://www.uniklinikum-regensburg.de/imperia/md/content/<br />
service/veranstaltungen/2012/programm_forschungstage-sff.pdf<br />
www.european-pelvic-coursehamburg.de<br />
http://www.ae-germany.com<br />
10.10. Dr. R. Fallent, Dr. G. Guhr azmedinfo@media.co.at<br />
11.10.-13.10 http://www.dgh-kongress.de<br />
11.10.-13.10. Prof. N.-C. Gellrich http://www.dgpw2012.de/<br />
Lübeck 17. DAHTH e.V. Jahrestagung 11.10.-13.10 http://www.dahth.de<br />
Hannover 50. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für 11.10.-13.10. Prof. N.C. Gellrich http://www.dgpw2012.de<br />
Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
499
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Heidelberg<br />
Heidelberg Castle Meeting Live Operations and<br />
Videos<br />
11.10.-13.10 R. Siebold, H. Thermann, F.<br />
Thorey, H. Pässler<br />
Tübingen AE-Kompaktkurs „Periprothetische Frakturen“ 12.10. Prof. U. Stöckle Prof. M.<br />
Wagner<br />
Wien/<br />
Österreich<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Jahrestagung der Österreichischen <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Physikalische Medizin <strong>und</strong> Rehabilitation<br />
(ÖGPMR) „Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungskonzepte<br />
in der Physikalischen Medizin <strong>und</strong><br />
Rehabilitation”<br />
Wochenendrefresher “Manuelle Medizin” LWS/<br />
SIG<br />
2nd European Hand Trauma Prevention<br />
Congress<br />
<strong>Deutsche</strong>r Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
http://www.ae-germany.com<br />
12.10.-13.10. Prof. T. Paternostro-Sluga http://www.oegpmr.at<br />
13.10.-14.10. Dr. Bischoff info@aerzteseminar-mwe.de<br />
15.10.-16.10. Dr. R. Böttcher, Dr. W.<br />
Eichendorf, Dr. T. Linz,<br />
23.10.-26.10. Prof. W. Mittelmeier, Prof.<br />
C. Josten, Dr. A. Gassen<br />
http://www.handprevention2012.<br />
org<br />
http://www.dkou.org/dkou2012/<br />
startseite.html<br />
Ascheffel Tagesrefresher Manuelle Medizin 27.10. Dr. Fleischhauer info@aerzteseminar-mwe.de<br />
November<br />
Wien/<br />
Österreich<br />
11. Wiener Osteoporosetag 09.11. Prof. E. Preisinger http://www.osteoporosetag.at/<br />
Münster VLOU-Herbsttagung 09.11. Dr. W. Schäfer heike.scholz@kkh-gummersbach.<br />
de<br />
Stuttgart DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs<br />
Vorfußchirurgie II<br />
09.11.-10.11. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
Hannover<br />
Mainz<br />
Grünwald b.<br />
München<br />
Münster<br />
9. Hannoveraner Arthroskopiekurs Schulter &<br />
Knie<br />
31. Unfallmedizinische Tagung der DGUV<br />
(<strong>Deutsche</strong> Gesetzliche Unfallversicherung)<br />
Abschlusskurs „Sonographie des Stütz- <strong>und</strong><br />
Bewegungsapparates“<br />
Fortbildungsseminar „Blended Learning - Update<br />
Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong>”<br />
09.11.-10.11. Prof. H. Lill, Prof. Dr. P.<br />
Lobenhoffer, PD Dr. J. D.<br />
Agneskirchner<br />
10.11.-11.11. Prof. P. Kirschner, Prof. R.<br />
Hoffmann<br />
http://www.heidelberg-castlemeeting.de<br />
Isny-Neutrauchburg<br />
http://www.arthroskopiekurshannover.de/<br />
http://www.comed-kongresse.<br />
de/data_comed/cong_dyn.<br />
php?id=355<br />
10.11.-11.11. http://www.vfos.info<br />
11.11. Prof. C. Götze, Prof. G.<br />
Gosheger, Prof. M. Raschke,<br />
Prof. C. Schulze-Pellengahr,<br />
Prof. R. Smektala<br />
http://www.aekwl.de/index.<br />
php?id=4543<br />
Bonn AE-Masterkurs Hüfte 16.11.-17.11. Dr. H. Haas,<br />
http://www.ae-germany.com<br />
Prof. D. C. Wirtz<br />
München 5th International Hip Arthroscopy Meeting 16.11.-17.11. M. Dienst, R. Villar http://ocm-muenchen.de/<br />
Frankfurt/M. DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs 16.11.-17.11. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
Rheumafuß V<br />
Hannover Tagesrefresher Manuelle Medizin LWS/SIG 17.11. Dr. Wittich info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Kassel<br />
1. CP-Symposium - Nutzung von Social Media in<br />
Notfällen<br />
21.11. http://crisisprevention.de/<br />
news/112/.html<br />
Isny<br />
Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern – Kurs<br />
D/ Therapiekurs II<br />
22.11.-24.11. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Istanbul/Türkei<br />
Wien/<br />
Österreich<br />
XVI. Annual Meeting of the ESS European<br />
Society of Surgery<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Workshop<br />
Kinderfuß VI<br />
22.11.-24.11. C. Terzi http://www.ess2012.org/index.<br />
php<br />
23.11.-24.11. http://www.fuss-chirurgie.de<br />
Neuss Tagesrefresher Manuelle Medizin HWS 24.11. Dr. Roscheck info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Hannover Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 24.11.-01.12. Dr. Wittich info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Damp Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 24.11.-01.12. Dr. Fleischhauer info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Wien/<br />
Österreich<br />
12. Wiener Rheumatag 27.11. PD Dr. A. Dunky,<br />
Prof. M. Köller<br />
azmedinfo@media.co.at<br />
500<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
München Kompaktkurs Kinderorthopädie 27.11.-30.11. Prof. R. Krauspe,<br />
Prof. K. Parsch,<br />
Prof. T. Wirth<br />
http://www.kinderorthopaedie.<br />
org/<br />
Hannover<br />
Dubai/ Vereinigte Arabische<br />
Emirate<br />
Ho Chi Minh City/ Vietnam<br />
Sonderkurs Manuelle<br />
Medizin bei Kindern – Kurs<br />
B/ Diagnostikkurs 2<br />
Combined 33rd SICOT &<br />
17th PAOA Orthopaedic<br />
World Conference<br />
Bone & Joint Decade World<br />
Network Conference 2012<br />
in partnership with SRS<br />
Lectures Course-SSHV 10<br />
and Operative Spine Course<br />
27.11.-01.12. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />
28.11.-30.11. http://www.sicot.org/?id_<br />
page=480<br />
Bonn Komplexe Kniechirurgie 30.11.-01.12. PD Dr. H. Mayr, PD Dr. R.<br />
Hube<br />
http://www.knie-komplex.<br />
de<br />
Dezember<br />
Berlin<br />
Nürnberg<br />
Stuttgart<br />
Dresden<br />
Technikkurs I: Manuelle<br />
Medizin/Chirotherapie<br />
28. Nürnberger<br />
Arthroskopiekurs <strong>und</strong><br />
Gelenksymposium<br />
7. <strong>Deutsche</strong>r<br />
Wirbelsäulenkongress<br />
- Jahrestagung der<br />
DWG <strong>Deutsche</strong><br />
Wirbelsäulengesellschaft<br />
14. AE-Kongress<br />
– Rekonstruktive<br />
Gelenkchirurgie<br />
30.11.-09.12. Dr. Thiele info@aerzteseminar-mwe.de<br />
05.12.-08.12. PD Dr. H.J. Bail, Prof. E.<br />
Wiedemann, PD Dr. R.<br />
Siebold<br />
29.11.-02.12. http://www.boneandjointdecade.de<br />
http://www.arthroskopiekurs-nuernberg.de<br />
06.12.-08.12. PD Dr. M. Ruf http://www.dwg2012.de<br />
07.12.-08.12. Prof. K.-P. Günther, Prof.<br />
M. Morlock, Prof. E.<br />
Neugebauer, Prof. H. Zwipp<br />
http://www.ae-gmbh.com<br />
Hildesheim<br />
5. Masterclass Hildesheim<br />
(MCH) 2012<br />
14.12.-15.12. Prof. B. Wippermann, Dr. E.<br />
Mössinger<br />
Berlin DGOOC-Fußkurs 13.12.-15.12. Dr. J. Dohle Onlineregistrierung: http://<br />
www.registration.intercongress.de<br />
http://www.masterclasshildesheim.de<br />
2013<br />
Januar<br />
Milano/Italien<br />
Mayrhofen/Österreich<br />
Freiburg<br />
Weimar<br />
Zürich/Schweiz<br />
1st European Congress on<br />
the development and definition<br />
of a reconstruction<br />
ladder for the treatment of<br />
musculoskeletal conditions<br />
using regenerative approaches<br />
31. Jahrestagung der<br />
Deutschsprachigen<br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
Verbrennungsbehandlung<br />
(DAV)<br />
Freiburger Knorpeltage<br />
2013<br />
11. Weimarer<br />
Unfallchirurgisch-<br />
Orthopädisches Symposium<br />
International 31th ISMISS<br />
Course for endoscopic & minimal<br />
invasive spinal surgery<br />
16.01.-19.01. Prof. H.-O. Rennekampff,<br />
Prof. Dr. A. Adams<br />
18.01.-19.01. Prof. Dr. N. P. Südkamp,<br />
PD Dr. H. O. Mayr, PD Dr. P.<br />
Niemeyer<br />
http://www.dav2013.at/<br />
14.01.-15.01. Prof. G. M. Calori valeria.vasco@devitalservice.com<br />
http://www.freiburgerknorpeltage.de<br />
18.01.-19.01. PD Dr. med. Olaf Bach www.unfallsymposiumweimar.de<br />
24.01.-25.01. PD Dr. med. Hj. Leu http://www.ismiss.com/<br />
files/fapn31_1.pdf<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
501
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Schruns/Österreich<br />
Münster<br />
Paris<br />
18. Forum<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />
– Abschlusskurs Kursreihe<br />
2012 VIII<br />
17th International<br />
ArgoSpine Symposium<br />
24.01.-26.01. Dr. K. Schnake, Dr. L.<br />
Gobisch, Dr. P. Lübke, Dr. M.<br />
Leimert<br />
http://www.dwg-schruns.de<br />
25.01.-26.01. http://www.fuss-chirurgie.<br />
de<br />
31.01.-01.02. http://www.argospine.org<br />
Februar<br />
Hamburg<br />
Paris/Frankreich<br />
München<br />
Berlin<br />
Kongress „Kinderreha ist<br />
kein Luxus“<br />
International Shoulder<br />
Course<br />
3. Münchener Symposium<br />
fü r experimentelle<br />
Orthopädie, <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>und</strong> muskuloskelettale<br />
Forschung<br />
Endoprothetikkongress<br />
Berlin 2013<br />
14.02.-16.02. http://www.rehakind.com/<br />
14.02.-16.02. A. Castagna, C. Gerber, J.<br />
Iannotti, M. Scheibel, G.<br />
Walch, K. Yamaguchi<br />
21.02.-22.02. PD Dr. R. Burgkart, Prof. M.<br />
v. Griensven, Prof. P. Müller,<br />
Prof. M. Schieker, Prof. A.<br />
Schilling, PD S. Vogt<br />
http://www.paris-shouldercourse.com/<br />
sandra.peter@med.unimuenchen.de<br />
21.02.-23.02. Prof. C. Perka www.endokongress.de<br />
März<br />
Weimar Osteologie 2013 06.03.-09.03. PD Dr. G. Lehrmann, PD Dr.<br />
A. Roth<br />
Davos/Schweiz<br />
Ascona/Italien<br />
3rd International Knee<br />
Update – reconstructive surgery<br />
in the young arthritic<br />
patient<br />
Communicating Medical<br />
Error<br />
07.03.-09.03. Dr. U. Munzinger, PD Dr. P.<br />
Schöttle<br />
http://www.osteologie13.de<br />
http://www.gelenkzentrum.<br />
com<br />
18.03.-22.03. http://www.come.usi.ch/<br />
München Knorpelkurs 2013 22.03.-23.03 Prof. A. B. Imhoff, PD Dr. S.<br />
Hinterwimmer<br />
http://www.sportortho.de<br />
April<br />
Wien/Österreich<br />
Kongress Biospine4<br />
„Biotechnologies for spinal<br />
surgery“<br />
24.04.-26.04. M. Ogon, C. Eder, H. J.<br />
Meisel<br />
http://www.biospine4.org/<br />
Mai<br />
München 130. DGCH-Kongress 30.04.-03.05. Prof. K.-W. Jauch http://www.chirurgie2013.<br />
de/<br />
Baden-Baden<br />
61. Jahrestagung der<br />
VSOU Vereinigung<br />
Süddt. Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen e. V.<br />
01.05.-04.05. Dr. H. Locher http://www.vsou.de<br />
Juni<br />
Murnau<br />
26. Jahrestagung der<br />
Deutschsprachigen<br />
Medizinischen <strong>Gesellschaft</strong><br />
für Paraplegie<br />
05.06.-08.06. Dr. D. Maier http://www.dmgp-kongress.<br />
de<br />
Istanbul/Türkei 14. EFORT-Kongress 05.06.-08.06. http://www.efort.org/istanbul2013/<br />
Mannheim<br />
28. Dt.-Österr.-<br />
Schweiz. Kongress für<br />
Sportorthopädie <strong>und</strong><br />
Sporttraumatologie<br />
14.06.-15.06. Prof. H. Schmitt http://www.gots-kongress.<br />
org<br />
502<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Würzburg DVSE 2013 19.06.-22.06. Prof. F. Gohlke http://www.dvse-kongress.<br />
de<br />
September<br />
Wiesbaden 30. AGA-Kongress 19.09.-21.09. PD Dr. J. Agneskirchner, PD<br />
Dr. T. Zantop<br />
http://www.aga-kongress.<br />
info<br />
Oktober<br />
Düsseldorf<br />
54. Kongress der<br />
Dt. <strong>Gesellschaft</strong> für<br />
Handchirurgie <strong>und</strong> 18.<br />
DAHTH e.V. Jahrestagung<br />
10.10.-12.10. Prof. J. Windolf, Prof. M.<br />
Schädel-Höpfner<br />
http://www.dgh-kongress.<br />
de<br />
2014<br />
Mai<br />
Berlin 131. DGCH-Kongress 29.04.-02.05. Prof. J. Jähne http://www.dgch.de<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
503
Service / Kleinanzeigen<br />
Praxisverkauf<br />
Orthopädiepraxis München – Stadt Verkauf<br />
Biete Mitarbeit – Einarbeitung – Einstieg – Stufenweise Abgabe<br />
Jobsharing. Halbe oder ganze KV-Zulassung – Beste Umsatz/<br />
Gewinnzahlen. E-Mail: orthopraxis@ymail.com<br />
„Orthopädische Praxis im Raum Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis)zu<br />
verkaufen“.<br />
Chiffre: 21 12 41<br />
Antworten auf Chiffre-Anzeigen<br />
senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nummer an:<br />
Pharmedia, Anzeigen- <strong>und</strong> Verlagsservice GmbH<br />
Frau Esther Eckstein<br />
Postfach 30 08 80<br />
70448 Stuttgart<br />
504<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012