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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

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Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten • 3/12<br />

Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten<br />

August 2012<br />

EFORT-Kongress<br />

in Berlin<br />

Honorarärzte<br />

in O <strong>und</strong> U<br />

Zentrale<br />

Notaufnahme


Editorial<br />

Alexander Beck,<br />

Würzburg, ist<br />

Stellvertretender<br />

Leiter des Ausschusses<br />

"Versorgung, Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit" der<br />

DGOU.<br />

Daniel Frank,<br />

Düsseldorf, leitet den<br />

Ausschuss "Versorgung,<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit"<br />

der DGOU.<br />

Der Ausschuss „Versorgung, Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit“ der DGOU unter neuer<br />

Leitung<br />

Eine Frontal-21-Sendung vom 3. Juli<br />

2012 braucht es nicht, damit wir uns in<br />

der DGOU unter anderem mit dem Thema<br />

Honorararzt objektiv <strong>und</strong> unter den<br />

derzeitigen „Umgebungsbedingungen“<br />

auseinandersetzen. Diese Reportage, die<br />

Hintergründe, (Halb-)Wahrheiten oder<br />

den investigativen Journalismus zu werten,<br />

würde den Rahmen eines Editorials<br />

allerdings sprengen. Einen kritischen<br />

Kommentar zur Sendung <strong>und</strong> zum Thema<br />

finden Sie in diesem Heft. Ob Sie dem<br />

zustimmen können?<br />

Positionspapier Honorarärzte<br />

DGOU <strong>und</strong> BVOU haben unmittelbar im<br />

Anschluss an die Sendung mit einer gemeinsamen<br />

Pressemitteilung reagiert,<br />

um den Sachverhalt zu klären. Dabei bot<br />

sich auch die Gelegenheit, unser Positionspapier<br />

zum Honorar- <strong>und</strong> Kooperationsarzt<br />

in O <strong>und</strong> U einer breiteren Öffentlichkeit<br />

vorzustellen. Sie finden das<br />

Positionspapier in diesem Heft <strong>und</strong> die<br />

Pressemitteilung unter: www.dgou.de/<br />

de/presse/Endoprothetische_Versorgung_mit_falschem_Tenor.html<br />

Schon lange hat sich der Arbeitskreis<br />

„Ambulante <strong>und</strong> stationäre Versorgungsstrukturen“<br />

(Leitung: Peter Heppt, Karl-<br />

Dieter Heller <strong>und</strong> Christoph Ulrich) im<br />

Ausschuss für „Versorgung, Qualität <strong>und</strong><br />

Sicherheit“ der DGOU mit diesem Thema<br />

beschäftigt. Unser Ausschuss bearbeitet<br />

viele solcher Fragestellungen in diversen<br />

Arbeitskreisen. Er hat sich vor allem<br />

aus dem ehemaligen Berufsständischen<br />

Ausschuss (BSA) der DGU gebildet <strong>und</strong><br />

wurde unter Reinhard Hoffmann <strong>und</strong><br />

Dieter Kohn in den neuen gemeinsamen<br />

DGOU-Ausschuss überführt. Der Leiter<br />

des Ausschusses hat Sitz <strong>und</strong> Stimme im<br />

Geschäftsführenden Vorstand (GFV) der<br />

DGOU <strong>und</strong> trägt somit weit mehr Verantwortung<br />

als vor Jahren. Die bisherigen<br />

erfahrenen <strong>und</strong> langjährigen Leiter<br />

schieden im Frühjahr wegen der Übernahme<br />

anderer Aufgaben aus. Zu ihren<br />

Nachfolgern wählte der Geschäftsführende<br />

Vorstand mit einer Amtszeit von<br />

drei Jahren Daniel Frank als Leiter <strong>und</strong><br />

Alexander Beck zu seinem Stellvertreter.<br />

Themen <strong>und</strong> Mitglieder des Ausschusses<br />

sowie die Arbeitskreise bleiben bestehen,<br />

da weiterhin genügend wichtige <strong>und</strong> aktuelle<br />

Themen für die Zukunft anstehen.<br />

Hier einige Brennpunkte<br />

Der Arbeitskreis „BG-Heilverfahren“ (Leitung:<br />

Volker Bühren) wird sich um die<br />

Auswirkungen der geänderten Vorgaben<br />

der Unfallversicherungsträger (<strong>Deutsche</strong><br />

Gesetzliche Unfallversicherung) für das<br />

berufsgenossenschaftliche Heilverfahren<br />

kümmern <strong>und</strong> versuchen, diese aus Sicht<br />

der „Betroffenen“ darzustellen <strong>und</strong> gestalterisch<br />

tätig zu werden.<br />

Der Arbeitskreis „Physician Assistant“<br />

unter Federführung von Reinhard Hoffmann<br />

<strong>und</strong> Andreas Bonk hat gemeinsam<br />

mit der Steinbeis-Hochschule einen<br />

Bachelor-Studiengang eingerichtet, um<br />

Arzt-Assistenten auszubilden, die bei<br />

weiterbestehendem Personalmangel<br />

teilweise Routinearbeiten des Arztes in<br />

Weiterbildung übernehmen. Diesem soll<br />

damit für seine Weiterbildung zum Facharzt<br />

mehr Zeit eingeräumt werden. Im<br />

Wintersemester 2010 starteten die ersten<br />

neun Bewerber, sodass das neue Modell<br />

noch über einen längeren Zeitraum<br />

zu begleiten ist.<br />

Auch die DRG-Arbeitsgruppe (Frank<br />

Schemmann <strong>und</strong> Lutz Mahlke) wird nach<br />

wie vor aktiv daran arbeiten, das G-DRG-<br />

System so zu optimieren, dass die Leistungen<br />

für die Kliniken zumindest kostendeckend,<br />

wenn auch nicht gewinnbringend<br />

abgebildet werden. Hauptziel in<br />

2012 wird weiterhin die leistungsgerechte<br />

Abbildung im System der Polytrauma-<br />

Behandlung <strong>und</strong> der Wechseleingriffe in<br />

der Endoprothetik gemeinsam mit der<br />

DRG-Research-Gruppe, dem BVOU <strong>und</strong><br />

der AE sein.<br />

Zertifizierungen sind auch in Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> mittlerweile ein tägliches<br />

Diskussionsthema. Einerseits führen<br />

sie zu Alleinstellungsmerkmalen für<br />

die Kliniken, die sich zertifiziert haben,<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

369


Editorial<br />

andererseits kosten sie sehr viel Geld,<br />

sodass hierdurch auch eine nachweisliche<br />

Verbesserung der Versorgung für<br />

den Patienten gewährleistet sein muss.<br />

Ein neues <strong>und</strong> wichtiges Aufgabengebiet<br />

wäre es, jeweils vor einer von der DGOU<br />

fachlich getragenen „neuen Zertifizierung“<br />

deren Zweck <strong>und</strong> Benefit für den<br />

Patienten zu belegen.<br />

Nahtlos an dieses Thema schließt sich<br />

die Aufgabenstellung des Arbeitskreises<br />

„Generalist“ (unter Michael Oberst) an,<br />

der ein Thema bearbeitet, das zukünftig<br />

mehr <strong>und</strong> mehr an Bedeutung gewinnen<br />

wird. Er widmet sich der Beantwortung<br />

der nicht ganz einfachen, aber virulenten<br />

Frage: Wie kann weiterhin gewährleistet<br />

werden, dass zum einen die Notfälle,<br />

zum anderen wohnortnah die „Regel“-<br />

Verletzungen <strong>und</strong> -Erkrankungen in<br />

unserem Fach bei zunehmender Spezialisierung<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr kompetent<br />

versorgt werden?<br />

Weitere Arbeitskreise befassen sich mit<br />

dem Weißbuch „Konservative Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“ (Karsten Dreinhöfer)<br />

<strong>und</strong> den Berufschancen unseres<br />

„Nachwuchses“, der sich zusätzlich zum<br />

Facharzt in Zusatzweiterbildungen – vor<br />

allem Kinderorthopädie <strong>und</strong> Spezielle<br />

Orthopädische Chirurgie – qualifizieren<br />

will (Rüdiger Krauspe).<br />

Das führt uns zurück zur eingangs gestreiften<br />

Thematik der Mengenausdehnung<br />

– also des Vorwurfes, wir würden<br />

zu viel operieren – <strong>und</strong> der Frage nach<br />

künftigem Bedarf <strong>und</strong> Planung, der Priorisierung<br />

von Leistungen in unserem nicht<br />

nur operativ, sondern auch konservativ<br />

ausgerichteten Fach. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

gegenüber allen anderen chirurgischen<br />

Fächern – wie lange noch? –, das<br />

wir hegen <strong>und</strong> pflegen sollten!<br />

Antworten darauf zu finden wird nur<br />

vereint mit den Vertretern der Selbstverwaltung<br />

möglich sein. Unsere Aufgabe<br />

muss jedoch darin gesehen werden, gemeinsam<br />

<strong>und</strong> mit allen Verbänden <strong>und</strong><br />

Vereinen in unserem Fach abgestimmte<br />

Vorschläge vorzulegen.<br />

Besonderer Dank <strong>und</strong> Anerkennung gilt<br />

den beiden scheidenden Ausschussvorsitzenden,<br />

die über viele Jahre hinweg<br />

extrem engagiert die Aufgaben dieses<br />

Ausschusses vorangetrieben haben! Sie<br />

hinterlassen uns einen Ausschuss mit<br />

guten Strukturen <strong>und</strong> eine umfangreiche<br />

Sammlung wichtiger Aufgaben, die wir<br />

weiterhin zu stemmen haben. Wer Interesse<br />

hat, in diesem Ausschuss mit seinen<br />

verschiedenen Arbeitskreisen mitzuwirken,<br />

ist herzlich eingeladen!<br />

In Zusammenarbeit mit unseren Präsidenten<br />

<strong>und</strong> Generalsekretären, den<br />

Mitgliedern des Geschäftsführenden<br />

Vorstandes der DGOU sowie unseren<br />

Ausschussmitgliedern werden wir versuchen,<br />

auch in den folgenden Jahren an<br />

der Umsetzung dieser hier nur kursorisch<br />

dargestellten Aufgaben mitzuwirken.<br />

Daniel Frank, Düsseldorf<br />

Alexander Beck, Würzburg<br />

370<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


386<br />

EFORT Kongress 2012: Vom 23.<br />

bis 25. Mai 2012 trafen sich die<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen Europas in<br />

Berlin.<br />

398<br />

Neudefinition Polytrauma: Welche<br />

Kriterien ein Polytrauma ausmachen,<br />

schrieb eine Expertengruppe im Mai 2012 bei einer<br />

Konsensuskonferenz fest.<br />

408<br />

Hüftsonografie bei Säuglingen:<br />

Nicht alle Untersucher beherrschen<br />

ihr sonografisches Handwerk. Checklisten helfen,<br />

Fehler zu vermeiden.<br />

Editorial<br />

Der Ausschuss „Versorgung, Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit“ der DGOU unter<br />

neuer Leitung 369<br />

Impressum 374<br />

Nachrichten<br />

Kurz <strong>und</strong> bündig 376<br />

Graduiertenschule für Regenerative<br />

Therapien baut Ausbildungsprogramm<br />

aus 376<br />

Endoprothesenregister auf gutem<br />

Weg 377<br />

Politik<br />

KOMMENTAR<br />

Frontal 21-Sendung diffamiert<br />

unser Fach 378<br />

NACHDRUCK KV BERLIN<br />

Zuweisung gegen Entgelt 380<br />

DGOU POSITIONSPAPIER<br />

Honorarärzte in Orthopädie <strong>und</strong><br />

Unfallchirugie 383<br />

Aus unserem Fach<br />

EFORT KONGRESS 2012<br />

Wir sprechen mit einer Stimme 386<br />

INTERVIEW<br />

Wir konnten aus dem Vollen<br />

schöpfen 389<br />

EMSA<br />

Um die Lebensqualität in Europa<br />

zu verbessern 392<br />

KOOPERATION<br />

Fachbeirat Technische Orthopädie<br />

gegründet 393<br />

ZENTRALE NOTAUFNAHME<br />

Curriculum „Interdisziplinäre<br />

Notfallmedizin“ in Arbeit 396<br />

VERLETZUNGSKLASSIFIZIERUNG<br />

Neue Definition des Polytraumas 398<br />

ESTES-Kongress<br />

Many ways - one goal 400<br />

POSTTRAUMATISCHE<br />

BELASTUNGSSTÖRUNG<br />

Trauma an der Seele oft übersehen 402<br />

AWMF-ARBEITSKREIS<br />

Sitzung der „Ärzte <strong>und</strong> Juristen“ 404<br />

DIE ORTHOPÄDINNEN E.V.<br />

Die Orthopädinnen reisen <strong>und</strong> tagen 406<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

HÜFTSONOGRAPHIE BEI SÄUGLINGEN<br />

Checklisten helfen, Fehler zu<br />

vermeiden 408<br />

Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

NIEDERGELASSENE VERTRAGSÄRZTE<br />

Korruptives Verhalten nicht<br />

strafbar 412<br />

GESETZESÄNDERUNG<br />

Honorarärzte ab 2013 legalisiert 413<br />

Unterwegs<br />

DEUTSCHE RHEUMA-LIGA<br />

Erfolgreicher Auftakt der<br />

Aktiv-Tour 2012 414<br />

Namen<br />

Personalia 416<br />

Wir gratulieren 417<br />

Nachrufe 418<br />

Für Sie gelesen 484<br />

Für unsere Mitglieder<br />

Kursangebote 487<br />

Kleinanzeigen 504<br />

372<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


BVOU<br />

Aktion Orthofit<br />

„Zeigt her Eure Füße“ 421<br />

Wählen Sie mit! 422<br />

Aus der Praxis für die Praxis 422<br />

BVOU Youngsters - mit Erfolg 423<br />

Heilmittel: Richtig verordnen! 424<br />

Kamera aus - weiße Weste<br />

anbehalten 425<br />

Rheumasymposium: Händewaschen<br />

nicht vergessen 426<br />

Facharztvorbereitungskurs 2012 428<br />

Warum eine private<br />

Unfallversicherung? 429<br />

Neue Mitglieder 432<br />

Änderung der Mandatsträger<br />

in den BVOU-Bezirken 432<br />

Neue Kompetznetze 432<br />

Nachruf! 432<br />

DGOU<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

2012 434<br />

Wahlvorschläge für Nichtständigen<br />

Beirat 2013-2015 434<br />

Beschlussvorlage: Beitragsordnung<br />

ab 2013 435<br />

Prävention funktioniert 436<br />

Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft<br />

Endoprothetik 438<br />

Die DGORh: Schnittstellenspezialist 442<br />

2. DGORh-Intensiv-Meeting in<br />

Bremen 444<br />

Jahresbericht der AG Lehre 445<br />

Jahresbericht der Sektion<br />

Arthroskopie 446<br />

Jahresbericht der AG<br />

Intraoperative Bildgebung <strong>und</strong><br />

Technologie Integration (AGiTEC) 448<br />

Jahresbericht der Sektion Hand<strong>und</strong><br />

Mikrochirurgie 449<br />

Jahresbericht der Sektion Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />

450<br />

Jahresbericht der Sektion Schulter<br />

<strong>und</strong> Ellbogen 451<br />

Jahresbericht der Vereinigung für<br />

Kinderorthopädie für 2011/2012 455<br />

Die deutsch-japanische orthopädische<br />

<strong>und</strong> unfallchirurgische<br />

<strong>Gesellschaft</strong> 456<br />

Forschung in Netzwerken 457<br />

AFACOT 2012 458<br />

DGOOC<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

2012 461<br />

Beitragszahlung in den<br />

Fachgesellschaften 461<br />

Jahresbericht der Sektion<br />

Osteologie 462<br />

Jahresbericht der Sektion<br />

Orthopädie-Technik <strong>und</strong><br />

Orthopädie-Schuhtechnik 463<br />

DGOOC-Studentenstipendien<br />

2012 sind vergeben 465<br />

Neue Mitglieder 468<br />

Forum NSO 469<br />

DGU<br />

Bericht des Präsidenten 470<br />

Bericht aus der Präsidiumssitzung 471<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

2012 473<br />

Beitragszahlung DGU 473<br />

Anlage: Kandidaten für die Wahl<br />

zum Nichtständigen Beirat der DGU<br />

2013 - 2015 474<br />

Bericht aus dem Programmausschuss<br />

476<br />

Bericht aus dem Gr<strong>und</strong>satzausschuss<br />

der DGU 477<br />

Bericht der Kommission Gutachten 480<br />

Sektionsbericht Kindertraumatologie<br />

482<br />

Neue Mitglieder 483<br />

Neue Mitglieder 460<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

373


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Für den Berufsverband der Fachärzte für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Präsident<br />

Helmut Mälzer<br />

Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard<br />

Für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />

Schriftleitung DGOOC<br />

Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.)<br />

Geschäftsstelle DGOOC<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />

Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />

E-Mail: funiethard@dgooc.de<br />

Schriftleitung BVOU<br />

Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.)<br />

Abt. Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Medical Park Berlin Humboldtmühle<br />

An der Mühle 2 – 9<br />

13507 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12<br />

Fax: (0 30) 30 02 40 92 19<br />

Schriftleitung DGU<br />

Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />

Joachim Arndt<br />

Geschäftsstelle der DGU<br />

Luisenstr, 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />

Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />

E-Mail: hsiebert@office-sha.de<br />

Redaktion<br />

Jana Ehrhardt-Joswig<br />

Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />

E-Mail: jana.ehrhardt@gmx.de<br />

Verlag<br />

Georg Thieme Verlag KG<br />

Kathrin Jürgens<br />

Rüdigerstr. 14<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 89 31 617<br />

Fax: (07 11) 89 31 623<br />

E-Mail: kathrin.juergens@thieme.de<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />

Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia<br />

Anzeigen- <strong>und</strong> Verlagsservice GmbH<br />

Rüdigerstr. 14<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 89 31 603<br />

Fax: (07 11) 89 31 569<br />

E-Mail: christine.volpp@thieme.de<br />

Erscheinungsweise<br />

6 x jährlich:<br />

Februar/April/Juni/August/<br />

Oktober/Dezember<br />

Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16<br />

vom 1. Oktober 2011<br />

ISSN 2193-5254<br />

Satz <strong>und</strong> Layout<br />

Georg Thieme Verlag KG<br />

Druck<br />

Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG<br />

Gewerbering West 27<br />

39240 Calbe<br />

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

LA-MED Kom munikationsforschung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen e. V.<br />

Mitglied der Informationsgesellschaft<br />

zur Fest stellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V.<br />

Mitglieder dieser Vereine erhalten die<br />

Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.<br />

Berufsverband der Fachärzte für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Vorstand<br />

Präsident<br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Vizepräsident<br />

Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf<br />

Vizepräsident<br />

Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin<br />

Schatzmeister<br />

Dr. med. Peter Heppt, Erlangen<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller,<br />

Braunschweig<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz,<br />

Brandenburg<br />

Generalsekretär der DGOU<br />

Prof. Dr. med. Hartmut Siebert,<br />

Schwäbisch Hall<br />

Geschäftsstelle des BVOU<br />

Kantstr. 13<br />

10623 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 79 74 44 44<br />

Fax: (0 30) 79 74 44 45<br />

E-Mail: bvou@bvou.net<br />

www.bvou.net<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />

Erster Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar<br />

Zweiter Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />

Frankfurt/Main<br />

Dritter Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf<br />

Schriftführer <strong>und</strong> Schriftleiter der<br />

Website www.dgu-online.de<br />

Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel<br />

Geschäftsstelle der DGU<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />

Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />

E-Mail: office@dgu-online.de<br />

www.dgu-online.de<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Präsident (<strong>und</strong> Präsident der DGOOC)<br />

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock<br />

Stellv. Präsident (<strong>und</strong> Präsident<br />

der DGU)<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />

2. Vizepräsidenten von DGU <strong>und</strong> DGOOC<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />

Frankfurt/Main<br />

Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach<br />

Generalsekretär (<strong>und</strong> Generalsekretär<br />

der DGU)<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />

Stellv. Generalsekretär (<strong>und</strong><br />

Generalsekretär der DGOOC)<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel<br />

Vertreter der nichtselbständigen Ärzte<br />

aus dem nichtständigen Beirat<br />

Dr. Kai Dragowsky, Berlin<br />

Leiter des Ausschusses Versorgung,<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Dr. Daniel Frank,<br />

Opladen<br />

Leiterin des Ausschusses Bildung<br />

<strong>und</strong> Nachwuchs<br />

Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin<br />

Leiter des Wissenschaftsausschusses<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka,<br />

Bad Abbach<br />

Vertreter des Berufsverbandes<br />

der Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Vertreter des Berufsverbandes<br />

<strong>Deutsche</strong>r Chirurgen<br />

Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen<br />

DGOU-Geschäftsstelle<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (030) 20 21 54 80<br />

Fax: (0 30) 20 21 54 81<br />

office@dgou.de<br />

www.dgou.de<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier,<br />

Rostock<br />

1. Vizepräsident<br />

Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar<br />

2. Vizepräsident<br />

Prof. Dr. med. Bernd Kladny,<br />

Herzogenaurach<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel<br />

Präsident des Berufsverbandes BVOU<br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Leiter der Ordinarienkonferenz<br />

Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach<br />

2. Vorsitzender des VLOU<br />

Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck,<br />

Heidelberg<br />

Geschäftsstelle der DGOOC<br />

Langenbeck-Virchow-Haus<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />

Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />

E-Mail: info@dgooc.de<br />

www.dgooc.de<br />

Vorstand<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich<br />

1. Vizepräsident<br />

Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich<br />

2. Vizepräsident<br />

Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich<br />

Generalsekretär<br />

Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/<br />

Österreich<br />

Kassierer<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/<br />

Österreich<br />

Schriftführer<br />

Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich<br />

Fachgruppenobermann<br />

Dr. Rudolf Sigm<strong>und</strong>, Oberwart/Österreich<br />

Sekretariat der ÖGO<br />

c/o Wiener Medizinische Akademie<br />

Alserstraße 4<br />

A-1090 Wien<br />

Kontakt: Silvia Konstantinou<br />

Tel.: +43-1 - 405 13 83 21<br />

Fax: +43-1 - 405 13 83 23<br />

E-Mail: sk@medacad.org<br />

374<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Nachrichten<br />

Kurz <strong>und</strong> bündig<br />

B<strong>und</strong>esselbsthilfeverband für Osteoporose feiert<br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Die Osteoporose zählt laut der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) zu den zehn wichtigsten Erkrankungen weltweit.<br />

Trotzdem wird sie von weiten Teilen der Bevölkerung als Alterserkrankung<br />

abgetan, obwohl bereits junge Menschen daran<br />

erkranken können. 25 Prozent aller Frauen nach der Menopause<br />

sind von einer Osteoporose betroffen, berichtete Dr. Jutta<br />

Semler, Vorsitzende des Kuratoriums Knochenges<strong>und</strong>heit, auf<br />

der Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des BfO<br />

in Frankfurt/Main. Und nur ein Fünftel der Erkrankten werde<br />

richtig diagnostiziert. Das sei eine enorme gesellschaftliche <strong>und</strong><br />

ökonomische Herausforderung. Die Kosten für die Behandlung<br />

einer Osteoporose sind so hoch wie die von Herzinfarkt <strong>und</strong><br />

Schlaganfall zusammengenommen, betonte Prof. Dr. Johannes<br />

Pfeilschifter, Chefarzt des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen<br />

<strong>und</strong> Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des BfO. Die Präsidentin<br />

des BfO, Birgit Eichner, betonte, dass sich der 16.000<br />

Mitglieder starke Verband weiterhin für die Osteoporose-Betroffenen<br />

einsetzen werde. (BfO)<br />

Praxistipps zur Patientensicherheit<br />

Seit 2009 veröffentlicht der BDC in seinem Verbandsorgan<br />

„Passion Chirurgie“ regelmäßig Artikel zum klinischen Risikomanagement.<br />

Praxisnah werden darin die unterschiedlichsten<br />

Ursachen von Behandlungsfehlern, oft verdeutlicht durch<br />

Statistiken zu Schadenhäufigkeiten, geschildert. Immer geht<br />

es auch um Strategien zur aktiven Fehlervermeidung. Kritische<br />

Ereignisse in der Patientenversorgung werden beschrieben, analysiert<br />

<strong>und</strong> bewertet, ergänzt durch juristische Stellungsnahmen<br />

<strong>und</strong> praktische Hinweise zur Risikobewältigung. Diese „Safety<br />

Clips“ aus den Fachgebieten Organisation <strong>und</strong> Haftung, Strategisches<br />

Risikomanagement, Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungsfehler,<br />

Psychologie <strong>und</strong> Kommunikation erscheinen jetzt gebündelt in<br />

Themenheften. Ausgabe 1 enthält Beiträge zu Organisation <strong>und</strong><br />

Haftung <strong>und</strong> zum Strategischen Risikomanagement. (BDC)<br />

Gender-Curriculum für Medizinstudierende in Ulm<br />

Männer werden anders krank als Frauen. Trotzdem ist die<br />

geschlechterdifferenzierte Medizin noch nicht ausreichend<br />

bekannt <strong>und</strong> akzeptiert. An der Universität Ulm soll sich das<br />

nun ändern. Ab dem kommenden Wintersemester soll „Gender-<br />

Medicine", also geschlechterspezifische Medizin, Einzug in den<br />

St<strong>und</strong>enplan der angehenden Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte halten. Das<br />

integrierte Curriculum „Gender Medicine“ wird ab dem Wintersemester<br />

2012/13 Pflichtbestandteil des Studienplans für Erstsemester.<br />

Generell stehen die Veranstaltungen allen Medizinstudierenden<br />

offen: Besonders Interessierte können zusätzliche<br />

Vorlesungen oder Seminare aus dem Themenbereich belegen<br />

<strong>und</strong> so im Laufe ihrer Ausbildung die Schlüsselqualifikation<br />

„Genderkompetenz“ erwerben. Die Lehrveranstaltungen werden<br />

durch zusätzliche Angebote auf der Online-Lernplattform<br />

„MOODLE" der Medizinischen Fakultät ergänzt. (red)<br />

Bild: adimas/Fotolia<br />

An der Berlin-Brandenburg-Schule für Regenerative Therapien wird die Regeneration<br />

von Knochen <strong>und</strong> Muskeln erforscht.<br />

Graduiertenschule für<br />

Regenerative Therapien baut<br />

Ausbildungsprogramm aus<br />

Mit der Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien<br />

(BSRT) wird im Rahmen der Exzellenzinitiative eine Graduiertenschule<br />

mit einem muskuloskeletalen Schwerpunkt für weitere<br />

fünf Jahre bis 2017 gefördert.<br />

Die Graduiertenschule ist 2007 aus einer gemeinsamen Initiative<br />

der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin <strong>und</strong> der Freien Universität Berlin entstanden.<br />

Neben dem Immun- <strong>und</strong> Herzkreislaufsystem ist die Regeneration<br />

von Knochen <strong>und</strong> Muskeln einer der großen Forschungsschwerpunkte<br />

der Schule.<br />

Doktorandinnen <strong>und</strong> Doktoranden aus den Bereichen der Medizin,<br />

der Natur-, der Material- <strong>und</strong> der Ingenieurwissenschaften<br />

untersuchen, wie Gewebe <strong>und</strong> Organe regeneriert <strong>und</strong> geheilt<br />

werden können, deren Heilung durch Alterungsprozesse,<br />

Krankheiten, Traumata oder angeborene Anomalien beeinträchtigt<br />

sind. Die jungen Wissenschaftler versuchen dabei, die<br />

Regenerationsmechanismen des Bewegungsapparates bis hin<br />

zur Zellebene zu verstehen. Das Ziel ist es, Lösungsansätze zu<br />

finden, die das natürliche Heilungspotenzial des Körpers unterstützen.<br />

Durch die enge Verzahnung zwischen Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

<strong>und</strong> klinischer Anwendung können die gewonnenen<br />

Forschungserkenntnisse rasch in neue Therapien umgesetzt<br />

werden. Viele Anwendungen konnten so schon im Centrum für<br />

Muskuloskeletale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin realisiert werden.<br />

Mit der Förderung der BSRT in der zweiten R<strong>und</strong>e der DFG Exzellenzinitiative<br />

will die Graduiertenschule ihr Programm noch<br />

weiter ausbauen. Im Mittelpunkt steht dabei besonders die<br />

spezielle Förderung von Klinikern in der Wissenschaft (Clinical<br />

Scientists).<br />

Quelle: Berlin-Brandenburg Schule für Regenerative Therapien (BSRT)<br />

ZUM WEITERLESEN<br />

Mehr Informationen finden Sie im Internet unter:<br />

www.bsrt.de<br />

376<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Nachrichten<br />

Foto: Kovalenko<br />

Endoprothesenregister<br />

auf gutem Weg<br />

Die Initiatoren des Endoprothesenregisters<br />

Deutschland (EPRD) arbeiten derzeit<br />

„mit Volldampf“ daran, letzte datenschutzrechtliche<br />

Anforderungen wie die<br />

Einrichtung einer Vertrauensstelle umzusetzen,<br />

erklärte EPRD-Geschäftsführer<br />

Prof. Joachim Hassenpflug bei einer Anhörung<br />

vor dem Ges<strong>und</strong>heitsausschuss<br />

des <strong>Deutsche</strong>n B<strong>und</strong>estages in Berlin.<br />

Hassenpflug: „Alle Vorbereitungen sind<br />

getroffen. Der Probebetrieb mit Realdaten<br />

soll nun im vierten Quartal 2012<br />

Prof. Dr. Joachim Hassenpflug: Der Direktor<br />

der Orthopädischen Universitätsklinik Kiel ist<br />

Geschäftsführer des EPRD – hier aufgenommen<br />

beim Ges<strong>und</strong>heitsforum Stuttgart im März 2012.<br />

aufgenommen werden. Danach kann es<br />

dann richtig mit der Arbeit losgehen.“<br />

Erste Erfahrungen seien etwa zwei Jahre<br />

nach dem Start zu erwarten. Seine volle<br />

Leistungsfähigkeit werde das Register<br />

nach einer Laufzeit von fünf bis sieben<br />

Jahren erreichen.<br />

Bereits jetzt haben dem EPRD-Geschäftsführer<br />

zufolge schon mehrere H<strong>und</strong>ert<br />

Kliniken, darunter auch große Klinikketten,<br />

ihr Interesse an einer Teilnahme<br />

bek<strong>und</strong>et, obwohl die Datenerhebung<br />

noch gar nicht begonnen hat. Aktuell<br />

habe das Register nach umfangreichen<br />

Vorarbeiten in mehreren Kliniken mit<br />

einer Testphase zum Prüfen der Datenwege<br />

<strong>und</strong> -abgleichungen begonnen. Die<br />

Teilnahme am EPRD ist für Kliniken <strong>und</strong><br />

Patienten freiwillig.<br />

„Der umfangreiche Datenpool des EPRD<br />

gestattet es künftig, die Ursachen für<br />

einen eventuellen Misserfolg bei einem<br />

Endoprothesen-Eingriff leichter als bisher<br />

aufzuschlüsseln. Es ist dann einfacher<br />

zu erkennen, ob die verwendeten<br />

Implantate, das operative Vorgehen oder<br />

patientenspezifische Merkmale für die<br />

erneute Operation verantwortlich sind.<br />

Insgesamt erhöht sich die Patientensicherheit“,<br />

so Hassenpflug. An allen Stellen<br />

werden ausschließlich pseudonymisierte<br />

Daten verwendet, <strong>und</strong> den datenschutzrechtlichen<br />

Fragestellungen wird<br />

umfassend Rechnung getragen.<br />

Quelle: EPRD<br />

HINTERGRUND<br />

Das EPRD ist eine Initiative der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie (DGOOC), des Verbandes der<br />

Ersatzkassen e. V. (vdek), des AOK-B<strong>und</strong>esverbandes,<br />

des B<strong>und</strong>esverbandes Medizintechnologie<br />

(BVMed) <strong>und</strong> des BQS Instituts<br />

für Qualität <strong>und</strong> Patientensicherheit (BQS-Institut).<br />

Als gemeinnützige GmbH <strong>und</strong><br />

100-prozentige Tochter der DGOOC ist das<br />

Endoprothesenregister Deutschland ausschließlich<br />

wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

verpflichtet <strong>und</strong> garantiert die Unabhängigkeit<br />

<strong>und</strong> Neutralität der Auswertungen. Das<br />

EPRD ist offen für weitere Beteiligte, etwa andere<br />

Krankenkassen. Ziel des Registers ist es,<br />

wichtige Daten über künstliche Hüft- <strong>und</strong><br />

Kniegelenke zu erfassen – angefangen vom<br />

Zeitpunkt des Protheseneinbaus über die<br />

Art der Prothese <strong>und</strong> ihre einzelnen Bestandteile<br />

bis hin zu einem eventuell notwendigen<br />

Auswechseln des Kunstgelenks.<br />

BVmed Bilderpool<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August- 2012<br />

377


FÜR BVOU UND DGOU<br />

Dr. Peter Heppt,<br />

Vorstand BVOU<br />

Dr. Andreas Gassen,<br />

Kongresspräsident BVOU<br />

Helmut Mälzer,<br />

Präsident BVOU<br />

Prof. Wolfram<br />

Mittelmeier, Präsident<br />

DGOU<br />

Prof. Hartmut Siebert,<br />

Generalsekretär DGOU<br />

KOMMENTAR<br />

Frontal 21-Sendung diffamiert<br />

unser Fach<br />

Die Frontal 21-Sendung des ZDF thematisierte in seiner Sendung vom 3. Juli 2012 die Fallzahlsteigerung<br />

bei Endoprothesenimplantationen, die angebliche Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung von Kliniken<br />

<strong>und</strong> Zuweisungszahlungen an niedergelassene Ärzte. Zuschauer konnten den Eindruck bekommen, dass<br />

Tausende Patienten unnötig Endoprothesen implantiert bekommen, um die Bestechungs- <strong>und</strong> Erpressungsmodelle<br />

niedergelassener Ärzte bedienen zu können. Die orthopädischen <strong>und</strong> unfallchirurgischen<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> Berufsverbände fühlen sich pauschal diffamiert. Hier ihr Kommentar.<br />

Am Tag, nachdem die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGOU) das gemeinsam mit dem<br />

Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) <strong>und</strong><br />

dem Verband leitender Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen (VLOU) erstellte Positionspapier<br />

zum Thema Honorarärzte<br />

versandt hatte, wurde im ZDF Magazin<br />

Frontal 21 ein Beitrag zum Thema ausgestrahlt.<br />

Mit einer geschickten Aneinanderreihung<br />

von Halb- <strong>und</strong> Unwahrheiten, Vermutungen,<br />

anonymen Mitteilungen,<br />

Übertreibungen <strong>und</strong> Verdächtigungen<br />

wurden sowohl die Berufgruppe der<br />

niedergelassenen Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

als auch die in der Klinik tätigen<br />

Leitenden Ärzte in dieser Sendung<br />

des ZDF pauschal diffamiert. In diesem<br />

Beitrag wurden die Themen Fallzahlsteigerung<br />

bei Endoprothesenimplantationen,<br />

Bestechlichkeit von Ärzten, Erpressung<br />

von Kliniken <strong>und</strong> Zuweisungszahlungen<br />

an niedergelassene Ärzte wie vice<br />

versa so verknüpft, dass Zuschauer den<br />

Eindruck vermittelt bekamen, Tausende<br />

Patienten würden unnötig Endoprothesen<br />

implantiert bekommen, um die Bestechungs-<br />

<strong>und</strong> Erpressungsmodelle niedergelassener<br />

Ärzte bedienen zu können.<br />

Es darf bezweifelt werden, dass verunsicherte<br />

Patienten zwischen den Kollegen<br />

in Klinik <strong>und</strong> Praxis differenzieren.<br />

Dem Fach Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

ist durch diesen Beitrag in Frontal 21<br />

großer Schaden entstanden. Die durch<br />

die öffentliche Diskussion um überhöhte<br />

Implantationszahlen für Endoprothesen<br />

ohnehin verunsicherten Patienten werden<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen mit<br />

wachsender Skepsis begegnen, da sie befürchten<br />

müssen, zum Opfer wirtschaftlicher<br />

Interessen zu werden.<br />

Fachgesellschaft <strong>und</strong> Berufsverband raten<br />

deshalb bei Angeboten einer finanziellen<br />

oder einer wie auch immer gearteten<br />

„Bonusleistung“, die jeweils zuständige<br />

Ärztekammer sofort zu informieren, damit<br />

diese Form der „Bestechung“ öffentlich<br />

gemacht <strong>und</strong> so eher unterb<strong>und</strong>en<br />

wird. Wir bitten betroffene Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen, auch uns davon zu unterrichten!<br />

Die Statements von Herrn Prof. Grifka als<br />

Vertreter der Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

<strong>und</strong> Herrn Dr. Walter Schäfer als<br />

Vertreter des VLOU wurden verkürzt <strong>und</strong><br />

aus dem Zusammenhang genommen<br />

wiedergegeben, um der tendenziösen<br />

Berichterstattung eine Art Glaubwürdigkeit<br />

zu verleihen. Es stellt sich daher die<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Frage, ob es nicht sinnvoller<br />

ist, Stellungnahmen für sogenannte<br />

„Investigativformate“ gr<strong>und</strong>sätzlich abzulehnen.<br />

Dies gilt insbesondere, da diese<br />

Formate keine Freigaberegelung haben.<br />

Es ist offensichtlich, dass es in derartigen<br />

Formaten nicht um Sachaufklärung geht,<br />

sondern eine unsachgemäße Art von<br />

Sensationsjournalismus betrieben wird,<br />

den es bislang vornehmlich in der sogenannten<br />

„yellow press“ gab. Ob es sich<br />

hier eventuell sogar um durch Interessengruppen<br />

getriggerte Themen handelt,<br />

kann nicht ausgeschlossen werden.<br />

Für eine Versachlichung der Diskussion<br />

Wir setzen auf eine strukturierte sachliche<br />

Auseinandersetzung, wie sie mit dem<br />

gemeinsamen Eckpunktepapier zu dem<br />

Thema Honorar-/Kooperationsarzt beispielhaft<br />

gelungen ist. Mit konstruktiver<br />

Sacharbeit können wir derartigen Verunglimpfungen<br />

seriöse Sachargumente<br />

entgegensetzen, die auch in der Politik<br />

<strong>und</strong> der seriösen Presselandschaft anerkennend<br />

wahrgenommen werden. Unterstützen<br />

Sie uns dabei.<br />

378<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Politik<br />

10 Titelthema KV-Blatt 07.2012<br />

KV-Blatt 07.2012<br />

Titelthema<br />

Krankenkassen geben sich gerne als die<br />

Sauber männer der Nation. Sie führen das<br />

Schwert gegen Abrechnungsbetrug <strong>und</strong> das<br />

große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider<br />

die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung<br />

gebrachte Stück. Es ging um die<br />

Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen<br />

Zuweisung gegen Entgelt. Abgründe tun<br />

sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes<br />

auf. Doch jetzt gibt es Hinweise,<br />

wonach es die Krankenkassen mit<br />

ihren eigenen moralischen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

selbst nicht so genau nehmen. Hiervon <strong>und</strong><br />

darüber, wie ein regionaler Kassen verband<br />

mit einer Erfolgsmeldung in Sachen<br />

Betrugsbekämpfung die Öffentlichkeit hinters<br />

Licht führte, handeln die nachstehenden<br />

Beiträge.<br />

Die Kassen <strong>und</strong> die Zuweisung gegen Entgelt<br />

Hände waschen<br />

nicht vergessen<br />

Foto: da vinci design<br />

Von Reinhold Schlitt<br />

Zuweisung gegen Entgelt – die vom<br />

Krankenkassen-Spitzenverband (GKV-<br />

Spitzenverband B<strong>und</strong>) angeforderte <strong>und</strong><br />

bezahlte Studie der Universität Halle-<br />

Wittenberg sorgte im Mai – pünktlich<br />

zum 115. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetag – für<br />

Schlagzeilen. Je nach Gemengelage,<br />

so die Interpretationen der Auftraggeber,<br />

handelt es sich bei Zuweisungen<br />

gegen Geld u. Ä. schlichtweg um einen<br />

schwerwiegenden Verstoß gegen die<br />

ärztliche Berufsordnung. Und wenn’s<br />

ganz dicke kommt, auch um eine moralische<br />

Sauerei, möchte man hinzufügen.<br />

Jedenfalls dürfte ein Patient stinksauer<br />

darüber sein, in einem Krankenhaus zu<br />

landen, das ihm sein Arzt nur deswegen<br />

empfohlen hat, weil er dafür eine Kopfprämie<br />

bekommt. Und weil vermutlich<br />

die meisten Patienten so denken, konnten<br />

die Akteure auf der Kassenseite<br />

auch relativ sicher sein, mit einer Veröffentlichung<br />

der Studie einen medialen<br />

Volltreffer zu landen.<br />

Eins zu null für die Presseabteilung des<br />

obersten Kassenverbandes, hieß es<br />

dann auch anerkennend in der Pressestelle<br />

eines Ärzteverbandes.<br />

Die Sache war taktisch genial gestrickt.<br />

Damit war allerdings nicht die universitäre<br />

Studie selbst gemeint. Die liefert<br />

vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber<br />

haben fragen lassen. Und<br />

der Autor, Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert<br />

auch unmissverständlich, dass<br />

die Untersuchung überwiegend Resultate<br />

der Selbsteinschätzung Befragter<br />

zur Gr<strong>und</strong>lage hat: „Das wesentliche<br />

Ergebnis der empirischen Studie ist<br />

die Selbsteinschätzung von niedergelassenen<br />

Ärzten, leitenden Mitarbeitern<br />

stationärer Einrichtungen <strong>und</strong> von<br />

nichtärztlichen Leistungserbringern …“.<br />

Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender<br />

„Empirie“ geliefert wurde, hatte<br />

das Zeug für medialen Zündstoff <strong>und</strong><br />

darf allemal als idealer Nährboden für<br />

die These vom ultimativen Untergang<br />

ärztlicher Sitte <strong>und</strong> Moral gesehen werden.<br />

Empörung auf dem Ärztetag war<br />

einkalkuliert<br />

Viele Medien haben auch hingehört,<br />

wie die (Mit-)Adressaten dieser Studie,<br />

die Delegierten des zum Zeitpunkt<br />

der Präsentation tagenden 115. <strong>Deutsche</strong>n<br />

Ärztetages in Nürnberg, darauf<br />

NACHDRUCK KV BERLIN<br />

Zuweisung gegen Entgelt<br />

Krankenkassen geben sich gerne als die Saubermänner der Nation. Sie führen das Schwert gegen Abrechnungsbetrug<br />

<strong>und</strong> das große Wort gegen korrupte Ärzte. Wider die Korruption lautete das jüngste zur Aufführung<br />

gebrachte Stück. Es ging um die Selbsteinschätzung von Ärzten in Sachen Zuweisung gegen Entgelt.<br />

Abgründe tun sich da nach Lesart des GKV-Spitzenverbandes auf. Doch jetzt gibt es Hinweise,<br />

wonach es die Krankenkassen mit ihren eigenen moralischen Gr<strong>und</strong>sätzen selbst nicht so genau nehmen.<br />

Ein gekürzter Nachdruck aus dem KV-Blatt Berlin.<br />

Zuweisung gegen Entgelt – die vom Krankenkassen-Spitzenverband<br />

(GKV-Spitzenverband<br />

B<strong>und</strong>) angeforderte <strong>und</strong> bezahlte<br />

Studie der Universität Halle-Wittenberg<br />

sorgte im Mai – pünktlich zum<br />

115. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetag – für Schlagzeilen.<br />

Je nach Gemengelage, so die Interpretationen<br />

der Auftraggeber, handelt<br />

es sich bei Zuweisungen gegen Geld u. ä.<br />

schlichtweg um einen schwerwiegenden<br />

Verstoß gegen die ärztliche Berufsordnung.<br />

Und wenn’s ganz dicke kommt,<br />

auch um eine moralische Sauerei, möchte<br />

man hinzufügen. Jedenfalls dürfte ein<br />

Patient stinksauer darüber sein, in einem<br />

Krankenhaus zu landen, das ihm sein<br />

Arzt nur deswegen empfohlen hat, weil<br />

er dafür eine Kopfprämie bekommt. Und<br />

weil vermutlich die meisten Patienten<br />

so denken, konnten die Akteure auf der<br />

Kassenseite auch relativ sicher sein, mit<br />

einer Veröffentlichung der Studie einen<br />

medialen Volltreffer zu landen.<br />

Die Sache war taktisch genial gestrickt.<br />

Damit war allerdings nicht die universitäre<br />

Studie selbst gemeint. Die liefert<br />

vermutlich nur das, wonach ihre Auftraggeber<br />

haben fragen lassen. Und der Autor,<br />

Prof. Kai D. Bussmann, konstatiert auch<br />

unmissverständlich, dass die Untersuchung<br />

überwiegend Resultate der Selbsteinschätzung<br />

Befragter zur Gr<strong>und</strong>lage<br />

hat: „Das wesentliche Ergebnis der empirischen<br />

Studie ist die Selbsteinschätzung<br />

von niedergelassenen Ärzten, leitenden<br />

Mitarbeitern stationärer Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> von nichtärztlichen Leistungserbringern<br />

…“. Gleichwohl, was da an selbsteinschätzender<br />

„Empirie“ geliefert wurde,<br />

hatte es das Zeug für medialen Zündstoff<br />

<strong>und</strong> darf allemal als idealer Nährboden<br />

für die These vom ultimativen Untergang<br />

ärztlicher Sitte <strong>und</strong> Moral gesehen werden.<br />

Empörung auf dem Ärztetag war einkalkuliert<br />

Viele Medien haben auch hingehört, wie<br />

die (Mit-)Adressaten dieser Studie, die<br />

Delegierten des zum Zeitpunkt der Präsentation<br />

tagenden 115. <strong>Deutsche</strong>n Ärztetages<br />

in Nürnberg, darauf reagiert haben.<br />

Empörung allenthalben, üble Stimmungsmache<br />

<strong>und</strong> der Versuch, die Ärzteschaft<br />

im Zuge des von der SPD-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

vorgelegten Gesetzentwurfs<br />

zur Bekämpfung der Korruption „madig“<br />

zu machen, war da zu vernehmen. Wie<br />

stichhaltig das alles ist? Nichts Genaues<br />

weiß man nicht. Aber in der Gesamtschau<br />

auf die jüngste Pressearbeit vieler<br />

Krankenkassen zeigt sich, dass nach einer<br />

längeren Pause Abrechnungsbetrug<br />

<strong>und</strong> Korruption jetzt wieder sehr gehäuft<br />

thematisiert werden. Wie auch immer.<br />

Der GKV-Spitzenverband dürfte darauf<br />

gesetzt haben, dass das vermeintliche<br />

oder tatsächliche Skandalpotenzial seine<br />

mediale Wirkung nicht verfehlen würde<br />

(…).<br />

B<strong>und</strong>esärztekammerpräsident Frank-Ulrich<br />

Montgomery <strong>und</strong> KBV-Chef Andreas<br />

Köhler forderten nach der Veröffentlichung<br />

der Krankenkassen-Studie unter<br />

380<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Politik<br />

dem Beifall ihrer Zuhörer „harte Fakten“<br />

statt pauschaler Verurteilung. Eine nachvollziehbare<br />

Reaktion, aber keine, die<br />

verhindern konnte, dass sie in der Berichterstattung<br />

letztlich als „Getriebene“<br />

wirkten.<br />

Krankenkassen als Mitwisser <strong>und</strong> Profiteure<br />

Nachzulesen ist, dass der GKV-Spitzenverband<br />

die Interpretation seiner Auftragsstudie<br />

zum Thema „Zuweisung<br />

gegen Entgelt“ mit dem Gr<strong>und</strong>satz verb<strong>und</strong>en<br />

hat, dass eigentlich jede Form<br />

von Zuweisung gegen Entgelt (oder Entgeltversprechen,<br />

wie die Juristen sagen)<br />

moralisch fragwürdig ist. O-Ton Gernot<br />

Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbandes<br />

B<strong>und</strong>: „Schließlich müssen<br />

Patienten sicher sein, dass ausschließlich<br />

medizinische <strong>und</strong> nicht monetäre<br />

Gründe für den Arzt wichtig sind, wenn<br />

er an einen Kollegen, eine Klinik oder an<br />

einen Heilmittelerbringer überweist.“<br />

(…) Ärztliche Berufsgruppenvorsitzende<br />

haben auf KV-Blatt-Nachfragen gleich<br />

mehrfach bestätigt, dass es Zuweisungen<br />

gegen Entgelt massenweise in Verträgen<br />

zur Integrierten Versorgung nach § 140a<br />

SGB V gibt. Gängige Inhalte: Geld gibt es<br />

für eine plumpe Zuweisung von Ärzten<br />

an Ärzte, sofern bestimmte Diagnosen,<br />

etwa für ambulante Operationen, gegeben<br />

sind. Die optional begünstigten<br />

Zuweiser müssen selbst nicht einmal an<br />

einem IV-Vertrag beteiligt sein, dürfen<br />

aber wiederum nur Patienten bestimmter<br />

Krankenkassen zuweisen.<br />

Geld gibt es auch für Ärzte, die Patienten<br />

in bestimmte Krankenhäuser einweisen.<br />

Gezahlt wird in solchen Fällen beispielsweise<br />

entweder eine Solo-Zuweiserprämie<br />

oder eine kombinierte Pauschale für<br />

Zuweisung sowie prä- <strong>und</strong> postoperative<br />

Leistungen, die sonst die Krankenhäuser<br />

selbst erbringen müssten <strong>und</strong> die nun<br />

obendrein im ambulanten Bereich landen.<br />

Beispiel 1: „Im Rahmen des Integrationsvertrages<br />

erhält jede/r zur ambulanten<br />

Operation überweisende Arzt/Ärztin<br />

eine Pauschale in Höhe von 40 Euro, die<br />

an uns (eine Arztpraxis im Rahmen eines<br />

IV-Vertrages mit Krankenkassen, d. A.)<br />

überwiesen wird. Folgende Operationsindikationen<br />

werden zum jetzigen Zeitpunkt<br />

zu diesen Konditionen gefördert …<br />

Zunächst gilt dies für Patienten der folgenden<br />

Krankenkassen: (Hier folgen die<br />

Namen dreier Kassen, darunter zweier<br />

großer Ersatzkassen sowie einer BKK).“<br />

Beispiel 2: „Der Verein zur Errichtung …<br />

Krankenhäuser e. V. hat kürzlich mit der<br />

(folgt der Name einer Krankenkasse) in<br />

Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Berliner (folgt der Name eines Berliner<br />

Facharztverbandes) einen Vertrag zur<br />

Integrierten Versorgung von Patienten<br />

mit Bedarf für eine (folgen fachgruppenspezifische<br />

Indikationsgebiete) geschlossen.<br />

Stationäre Leistungserbringer im<br />

Rahmen des Vertrages sind (folgen die<br />

KOMMENTAR:<br />

Hand aufhalten war gestern<br />

Wie geht das eigentlich, das mit dem<br />

„Schmieren“? Das mit der Zuweisung<br />

gegen Geld zu fachärztlichen Kollegen<br />

oder in ein bestimmtes Krankenhaus?<br />

Das Bild aus alten Schwarz-Weiß-Filmen<br />

von der zwielichtigen Figur, die ihrem<br />

Gegenüber im nächtlichen Regenschauer<br />

oder in rauchgeschwängerter Gaststätte<br />

die offene Hand hinhält, um den berüchtigten<br />

Geldumschlag in Empfang nehmen<br />

zu können, passt wohl nicht mehr<br />

in diese Zeit. Heute werden ganz offiziell<br />

Kontonummern ausgetauscht oder Extra-Dienstleistungen<br />

per Sonderziffer in<br />

die KV-Abrechnung aufgenommen. Tatsächliche<br />

oder vermeintliche Schmiergelder<br />

heißen inzwischen Aufwandshonorare<br />

<strong>und</strong> wechseln ganz legal die<br />

Konten. Insoweit überrascht die Zuweisungsstudie,<br />

in der Ärzte <strong>und</strong> Krankenhausmitarbeiter<br />

über Zuweisung gegen<br />

Geld berichten, nur bedingt.<br />

Überraschend ist allenfalls die Unverfrorenheit,<br />

mit der dieses Thema durch<br />

den Spitzenverband der Krankenkassen<br />

jetzt skandalisiert wird. Richtig ist es,<br />

dass Ärzte sich bei der Patientenzuweisung<br />

ausschließlich von medizinischen<br />

Beweggründen leiten lassen sollen. Gut<br />

ist es, dass Krankenkassen dies auch für<br />

ihre Versicherten einfordern. Zwielichtig<br />

oder unverschämt ist es hingegen,<br />

dass Krankenkassen diesen moralischen<br />

Anspruch zweiteilen wollen nach dem<br />

Motto, Zuweisung gegen Geld ist eine<br />

Sauerei, aber sie ist dann gut, wenn sie<br />

von uns, den Kassen, selbst vereinbart<br />

wird. Daran ändert auch kein gesetzlicher<br />

Flankenschutz dieser Welt etwas,<br />

der den Krankenkassen monetäre Anreize<br />

für Ärzte oder andere „Leistungserbringer“<br />

erlaubt.<br />

Krankenkassen profitieren wirtschaftlich<br />

von IV-Verträgen <strong>und</strong> zeigen sich<br />

gegenüber Zuweisern durchaus spendabel.<br />

Zum Wohl ihrer Versicherten? Oder<br />

doch nur zur Durchsetzung eigener wirtschaftlich<br />

induzierter Lenkungsziele auf<br />

dem Versorgungsmarkt? Krankenkassen,<br />

wir erinnern uns, haben auch mit<br />

KVen Verträge zur Steuerung von Krankenhausbelegungen<br />

mit Kopfprämien<br />

für zuweisende Ärzte abgeschlossen. In<br />

Berlin zu einem Zeitpunkt, als nach der<br />

Grenzöffnung Betten-„überkapazitäten“<br />

geschleift werden sollten. Rein medizinische<br />

Gründe? Selbst die damalige Aufsichtsbehörde<br />

war sich da nicht sicher.<br />

Das alles wissen auch die Spitzenfunktionäre<br />

im GKV-Kassenverband, egal ob<br />

sie Pfeiffer (früher Ersatzkassen), von<br />

Stackelberg (früher AOK) oder Kiefer<br />

(früher IKK) heißen. Dass sie sich jetzt<br />

als Gralshüter der Ethik aufspielen, wirkt<br />

mehr als unglaubwürdig.<br />

Noch einmal: Hier werden keinesfalls<br />

wirklich korrupte Ärzte <strong>und</strong> Klinikchefs<br />

verteidigt. Wer sich mehr von monetären<br />

Interessen denn medizinischen<br />

Notwendigkeiten leiten lässt, muss angezählt<br />

werden. Wer aber von Krankenkassen<br />

für etwas beschimpft wird, was<br />

diese selbst <strong>und</strong> schon seit vielen Jahren<br />

vereinbaren, darf deren Akteure auch ruhig<br />

fragen, welches Geschäft sie mit solchen<br />

Kampagnen tatsächlich betreiben.<br />

Das gilt übrigens auch für den jüngsten<br />

mit der Politik in Planung befindlichen<br />

Deal, ihnen die Empfehlung von Krankenhäusern<br />

zu erlauben. Der einzige<br />

Unterschied: Diesmal sollen nicht Ärzte,<br />

sondern Patienten geködert werden –<br />

durch Nachlässe bei der Zuzahlung.<br />

Ein Lump, wer dabei Böses denkt.<br />

Reinhold Schlitt<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

381


Politik<br />

Namen dreier Berliner Krankenhäuser).<br />

… Im Rahmen dieser Integrierten Versorgung<br />

sind für Sie als Einweiser <strong>und</strong> Nachbehandler<br />

extrabudgetäre Vergütungen<br />

für die Indikationsuntersuchung sowie<br />

für zwei Nachuntersuchungen in Höhe<br />

von 180 Euro vorgesehen. Es ist der erste<br />

Vertrag dieser Art der (folgt der Name<br />

einer großen regionalen Krankenkasse in<br />

Berlin).“<br />

Hinweis: Die Aufwandshonorare wurden<br />

selbstverständlich zusätzlich zur üblichen<br />

KV-Vergütung ausgelobt.<br />

Das Kopfgeld-Management von<br />

Krankenkassen<br />

Nicht alle IV-Verträge sind aus Sicht<br />

von Experten anstößig, besonders dann,<br />

wenn für die Prämien auch bestimmte<br />

Leistungen gefordert werden. Doch nach<br />

Lesart des GKV-Spitzenverbandes B<strong>und</strong><br />

dürfte es Vereinbarungen über reine Zuweisungsprämien<br />

überhaupt nicht geben.<br />

Es sei denn, dass moralische Postulate<br />

für Krankenkassen selbst außer Kraft<br />

gesetzt werden, nach dem Motto: Nur<br />

wir sind die Guten. Das aber scheinen<br />

sowohl Ärzte <strong>und</strong> ihre Verbände als auch<br />

so manche Einzelkasse anders zu sehen.<br />

Ein namhafter Berliner Ärztefunktionär<br />

aus dem fachärztlichen Lager sagte dem<br />

KV-Blatt: „Man muss ja sehen, dass auf<br />

der anderen Seite nicht nur Ärzte das<br />

Sagen haben, sondern Verwaltungsmenschen<br />

…, denen es nur darum geht, die<br />

Ausgaben zu senken. Das war schon immer<br />

so.“ Schon lange vor Einführung der<br />

Integrierten Versorgung gab es – ganz<br />

unverhohlen – Verträge zwischen namhaften<br />

Krankenkassen <strong>und</strong> Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen, in denen die bloße<br />

Zuweisung in bestimmte, von den Krankenkassen<br />

favorisierte Krankenhäuser<br />

üppig belohnt wurde.<br />

Und spätestens nach der Lektüre des folgenden<br />

Beispiels dürften Spötter die Frage<br />

stellen: Kann denn schlecht sein, was<br />

eine Krankenkasse selbst <strong>und</strong> ungeniert<br />

mit einer Kassenärztlichen Vereinigung<br />

vereinbart? Hierzu das Beispiel 3:<br />

„Nr. 9905: Beratung über ein „IKK-empfohlenes<br />

Krankenhaus“: Sofern die stationäre<br />

Behandlung eindeutig medizinisch<br />

indiziert ist, veranlasst der Arzt die Einweisung<br />

in ein geeignetes Krankenhaus.<br />

Die IKK empfiehlt ihren Versicherten<br />

Krankenhäuser mit speziellem Betreuungsangebot<br />

… Der Arzt berät den Patienten<br />

über diese Krankenhäuser <strong>und</strong> das<br />

spezielle Betreuungsangebot …“ … 300<br />

Punkte“.<br />

Selbst wohlwollende Beobachter der IV-<br />

Vertragsszene kommen inzwischen ins<br />

Grübeln: „Zu untersuchen ist, ob der Vertrag<br />

(IV-Vertrag, d. A.) nur einer gewollten<br />

Erschließung von Wirtschaftlichkeitsreserven<br />

dient oder ob er geeignet ist, die<br />

Unabhängigkeit des Arztes zu gefährden<br />

…“, schreibt der Sachverständigenrat<br />

in seinem neuesten Gutachten zum Thema<br />

Wettbewerb im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

Reinhold Schlitt<br />

Reinhold Schlitt,<br />

Journalist <strong>und</strong> Redakteur<br />

beim KV-Blatt Berlin<br />

QUELLE<br />

Nachdruck, gekürzt, mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung<br />

aus dem Mitgliedermagazin<br />

„KV-Blatt“ der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Berlin, Ausgabe Juli 2012<br />

382<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Politik<br />

DGOU POSITIONSPAPIER<br />

Honorarärzte in Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Positionspapier der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) in Zusammenarbeit<br />

mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) <strong>und</strong> dem Verband<br />

Leitender Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen (VLOU) basierend auf den Ergebnissen des „Forums Honorarärzte<br />

in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“ des Ausschusses Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Sicherheit am<br />

18. April 2012 in Berlin.<br />

Der Ges<strong>und</strong>heitsmarkt in Deutschland<br />

ist durch eine zunehmende, politisch<br />

gewollte Aufweichung der sektoralen<br />

Grenzen gekennzeichnet. Parallel besteht<br />

bereits ein Ärztemangel, der in vielen<br />

Kliniken zu unbesetzten Stellen <strong>und</strong> Problemen<br />

in der Sicherstellung des Versorgungsauftrags<br />

führt. Zudem entwickelt<br />

sich in vielen medizinischen Disziplinen<br />

ein Spezialistentum, mit „Superspezialisierungen<br />

in Diagnostik <strong>und</strong> Therapie“,<br />

die von Versorgungskliniken kaum noch<br />

abzubilden sind. Diese Entwicklungen<br />

haben ihren Preis – <strong>und</strong> fordern ihn auch<br />

ein. Orthopädisch-unfallchirurgische Kliniken<br />

<strong>und</strong> Abteilungen bekommen das in<br />

vielfältiger Weise zu spüren. Breite Teile<br />

des traditionellen Behandlungsspektrums<br />

sind für diese Abteilungen in den<br />

letzten Jahren bereits „weggebrochen“, in<br />

den ambulanten Sektor gewandert <strong>und</strong>/<br />

oder wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.<br />

Zunehmend bilden sich ambulante<br />

Praxisverbünde <strong>und</strong> Gemeinschaften, die<br />

arbeitsteilig <strong>und</strong> hoch spezialisiert ihre<br />

Patienten – auch aus wirtschaftlichen<br />

Gründen – nicht mehr den Hauptabteilungen<br />

zur Operation zuweisen, sondern<br />

den Klinikträgern als Eigenleistung gegen<br />

ein entsprechendes Entgelt anbieten.<br />

Diese Ärzte werden in den Kliniken nach<br />

der gemeinsamen Positionsbestimmung<br />

der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>und</strong> der Kassenärztlichen<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung von 2011<br />

honorarärztlich als Kooperationsärzte in<br />

den Kliniken tätig <strong>und</strong> landläufig als Honorarärzte<br />

bezeichnet.<br />

Die „Chemie“ muss stimmen<br />

Hiervon sind die Hauptabteilungen der<br />

Kliniken besonders betroffen. Die Integration<br />

der honorarärztlich tätigen Operateure<br />

in diese Abteilungen ist nicht<br />

unproblematisch, da an vielen Stellen<br />

vertraglich ungeklärt. Der zuständige<br />

Chefarzt oder Abteilungsleiter muss<br />

in die Auswahl des Kooperationsarztes<br />

<strong>und</strong> die Vertragsgestaltung einbezogen<br />

werden, soweit es medizinische Kernprozesse,<br />

Organisationserfordernisse der<br />

Abteilung <strong>und</strong> qualitätssichernde Aspekte<br />

betrifft. Transparenz <strong>und</strong> kollegiales,<br />

verständnisvolles Miteinander sind unabdingbar<br />

für eine erfolgreiche Integration.<br />

Die „Chemie“ muss stimmen. Die<br />

Zahl sämtlicher Weiterbildungsinhalte<br />

– insbesondere der operativen Leistungszahlen<br />

– wird dadurch deutlich reduziert,<br />

da die honorarärztliche Leistungserbringung<br />

– <strong>und</strong> damit die Operation<br />

– höchstpersönlich erfolgen muss <strong>und</strong><br />

nicht assistiert werden darf. Zusätzlich<br />

nimmt der Anteil von Eingriffen leichteren<br />

<strong>und</strong> mittleren Schweregrades in den<br />

Hauptabteilungen durch Verlagerung in<br />

den ambulanten Sektor seit Jahren ab.<br />

Das Spektrum verschiebt sich zu Eingriffen<br />

mit höherem <strong>und</strong> hohem Allgemein<strong>und</strong><br />

Lokalrisiko, ist damit immer mehr<br />

erfahrenen Oberärzten vorbehalten <strong>und</strong><br />

entfällt als „Weiterbildungsoperation“.<br />

Die Weiterbildungszeiten müssten sich<br />

demnach zur Erfüllung der geforderten<br />

Kataloge drastisch <strong>und</strong> in unzumutbarer<br />

Weise verlängern – oder Qualitätsabstriche<br />

an der Weiterbildung generell hingenommen<br />

werden.<br />

Das deutsche Ges<strong>und</strong>heitswesen ist im<br />

Umbau <strong>und</strong> bewegt sich zunehmend<br />

auf ein Consultant-System nach angloamerikanischem<br />

Muster zu. Diese Veränderungsprozesse<br />

müssen transparent,<br />

fair <strong>und</strong> qualitätsorientiert durchgeführt<br />

werden, um breite Akzeptanz zu erzielen<br />

<strong>und</strong> letztlich dem einzelnen Patienten zu<br />

nützen. Sie dürfen von allen Beteiligten<br />

keinesfalls unter vorwiegend persönlichen,<br />

wirtschaftlichen oder Marktinteressen<br />

vorangetrieben werden. Die<br />

kürzlich publizierten Empfehlungen des<br />

Sachverständigenrates für das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

(SVR) beschreiben bestehende<br />

Defizite an der Schnittstelle ambulant<br />

/stationär <strong>und</strong> zeigen Wege, wie Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit – <strong>und</strong> unserer Meinung<br />

nach auch Zufriedenheit – für den Patienten<br />

erzielt werden können.<br />

Mit diesem Positionspapier wollen wir<br />

als betroffene Verbände <strong>und</strong> Fachgesellschaften<br />

die bestehenden Probleme auflisten<br />

<strong>und</strong> einen Beitrag zu deren Lösung<br />

leisten. In zehn Punkten wird zu der bislang<br />

ungeordneten Entwicklung Stellung<br />

bezogen <strong>und</strong> ein Forderungskatalog an<br />

Selbstverwaltung, Politik <strong>und</strong> die verfasste<br />

Ärzteschaft zur Verbesserung der zum<br />

Teil unerträglichen Situation vor allem<br />

der uns anvertrauten Patienten dargestellt.<br />

Er ist das Ergebnis eines Diskussions-<br />

<strong>und</strong> Konsensus-Forums Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> vom 18. April 2012<br />

im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin,<br />

veranstaltet vom Ausschuss Versorgung,<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit der DGOU in Zusammenarbeit<br />

mit dem Berufsverband<br />

der Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(BVOU) <strong>und</strong> dem Verband Leitender<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

(VLOU).<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann<br />

Dr. Peter Heppt<br />

Prof. Dr. Karl-Dieter Heller<br />

Dr. Daniel Frank<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

383


Politik<br />

Eckpunkte zu: Honorarärzte in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

1. Honorarärzte sind faktischer Bestandteil<br />

der Versorgungsrealität an<br />

vielen orthopädisch-unfallchirurgischen<br />

Kliniken <strong>und</strong> Abteilungen. Sie<br />

erbringen Leistungen im elektiven<br />

Behandlungsspektrum. Leistungen<br />

spezialisierter Maximalversorgung<br />

sowie Notfallbehandlungen sind davon<br />

ausgenommen.<br />

2. In Anlehnung an die Positionsbestimmung<br />

<strong>und</strong> Begriffsdefinitionen<br />

der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>und</strong> der<br />

Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

(April 2011, S. 14-17) sind die dort<br />

typologisch definierten „Kooperationsärzte“<br />

angesprochen. Hierbei<br />

handelt es sich um in der Regel niedergelassene<br />

Vertragsärzte, die gegen<br />

Honorar in medizinischen Einrichtungen<br />

arbeiten <strong>und</strong> zum Beispiel<br />

für Kliniken die Hauptbehandlungs-<br />

bzw. wesentlichen Leistungen<br />

erbringen. Zur Vermeidung der Neuschaffung<br />

weiterer Begrifflichkeiten<br />

wird der Begriff des als Kooperationsarzt<br />

tätigen Honorararztes daher<br />

übernommen, im Folgenden als Kooperationsarzt<br />

(KA/KÄ) bezeichnet.<br />

3. Die Tätigkeit des KA kann in Abgrenzung<br />

zu angestellten Abteilungsärzten<br />

unter bestimmten Bedingungen<br />

als freiberuflich eingeordnet werden.<br />

Eine Befristung des Vertragsverhältnisses<br />

liegt im Ermessen der Vertragspartner.<br />

Der KA-Vertrag muss<br />

Elemente enthalten <strong>und</strong> in der Wirklichkeit<br />

so gelebt werden, dass eine<br />

Scheinselbstständigkeit nach dem<br />

geltenden Rechtsverständnis ausgeschlossen<br />

werden kann.<br />

4. Der KA muss Facharzt <strong>und</strong> zudem<br />

zur definierten Leistungserbringung<br />

nachweislich qualifiziert sein. Dieser<br />

Nachweis kann erbracht werden zum<br />

Beispiel in Form dokumentierter<br />

Leistungs-Fallzahlen oder über qualifizierende<br />

Zusatzbezeichnungen. Die<br />

Prüfung dieser Qualifikation sollte<br />

vorzugsweise durch unabhängige<br />

Stellen (zum Beispiel LÄK oder Zulassungsausschuss)<br />

erfolgen, um Interessenskonflikte<br />

zu vermeiden.<br />

5. Der KA darf nicht in fachfremden Abteilungen<br />

<strong>und</strong> nur im Rahmen des<br />

Versorgungsauftrags des Krankenhauses<br />

tätig werden. Für die Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> bedeutet<br />

dies, dass eine Hauptabteilung dieses<br />

Fachgebietes an der Klinik vorhanden<br />

sein muss.<br />

6. Das Zahlenverhältnis fest angestellter<br />

Fachärzte zu KÄ einer Abteilung<br />

muss angemessen sein.<br />

7. Der KA muss sich in den Klinikalltag<br />

<strong>und</strong> die Prozessabläufe kollegial integrieren<br />

<strong>und</strong> seinen Aufklärungsverpflichtungen<br />

gegenüber den von ihm<br />

behandelten Patienten voll umfänglich<br />

nachkommen. Er untersteht aus<br />

haftungsrechtlichen <strong>und</strong> qualitätssichernden<br />

Gründen dem medizinischen<br />

Weisungsrecht des Chefarztes<br />

im Hinblick auf die Abteilungsabläufe<br />

<strong>und</strong> -prozesse, nicht jedoch dem<br />

Direktionsrecht des Arbeitsgebers.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist der KA den Klinikärzten<br />

in Bezug auf Verantwortung<br />

für Qualität <strong>und</strong> Sicherheit in<br />

der Leistungserbringung gleichgestellt<br />

<strong>und</strong> unterliegt den gleichen<br />

fachlichen Weisungen. Die Akzeptanz<br />

von internen Leitlinien oder<br />

Prozessabläufen <strong>und</strong> das Verhältnis<br />

zwischen Abteilungsleiter <strong>und</strong> KA<br />

sollte Bestandteil einer Vereinbarung<br />

zwischen KA <strong>und</strong> Auftraggeber sein.<br />

Sie ist dann kein Widerspruch zur<br />

selbstständigen Berufsausübung,<br />

wenn sie das Ergebnis eines vorhergehenden<br />

Verhandlungsprozesses ist<br />

<strong>und</strong> damit dem Willen der Vertragspartner<br />

entspricht. Diese Vereinbarung<br />

sollte auch die nachgeordneten<br />

Weisungsbefugnisse des KA gegenüber<br />

Dritten (zum Beispiel Pflegedienst<br />

<strong>und</strong> Assistenzärzten) beinhalten.<br />

8. Es wird gefordert, dass KÄ zukünftig<br />

in die Weiterbildung der Ärzte in<br />

Weiterbildung verpflichtend einbezogen<br />

werden können. Dies gilt speziell<br />

auch für Operationsassistenzen<br />

in Rahmen von Weiterbildungsoperationen<br />

<strong>und</strong> sektorenübergreifende<br />

Weiterbildungsinhalte/-kooperationen<br />

(zum Beispiel Rotationsassistenten).<br />

9. Mit dem KA sollte vereinbart werden,<br />

dass weitere (Neben-)Tätigkeiten,<br />

die dem Interesse des Krankenhausträgers<br />

zuwiderlaufen können,<br />

offen zu legen sind. Diese müssen<br />

unter anderem bei der Vereinbarung<br />

von Tätigkeitszeiten berücksichtigt<br />

werden. Verträge mit der Industrie,<br />

die eine Interessenkollision befürchten<br />

lassen, sind offenzulegen. Der KA<br />

ist zur Einhaltung des Medizinproduktegesetzes<br />

verpflichtet.<br />

10. Die Vergütung des KA für die erbrachte<br />

Leistung hat angemessen zu<br />

erfolgen. Die Vergütung sollte sich<br />

an der GOÄ oder anteilig an der DRG<br />

orientieren. Leistungen <strong>und</strong> Gegenleistungen<br />

müssen angemessen sein<br />

<strong>und</strong> dürfen keine verdeckte Einweiserpauschalen<br />

(keine Zuweisung gegen<br />

Entgelt) beinhalten. Transparenz<br />

der Vergütung gegenüber Versorgungs-<br />

<strong>und</strong> Kostenträgern erfolgt<br />

durch den Klinikträger/-vertragspartner.<br />

Den Vertretern <strong>und</strong> Vertreterinnen folgender<br />

Verbände <strong>und</strong> Organisationen<br />

danken wir herzlich für ihre Anregungen<br />

<strong>und</strong> manche Präzisierung:<br />

■ B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

■ Berufsverband <strong>Deutsche</strong>r Chirurgen<br />

e.V.<br />

■ Berufsverband der Belegärzte e.V.<br />

■ Berufsverband der Honorarärzte e.V.<br />

■ AOK-B<strong>und</strong>esverband GbR<br />

■ <strong>Deutsche</strong> Krankenhausgesellschaft<br />

e.V.<br />

384<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

EFORT KONGRESS 2012<br />

„Wir sprechen mit einer Stimme“<br />

Der Kongress der European Federation of Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) findet<br />

jedes Jahr in einer anderen europäischen Metropole statt. In diesem Jahr trafen sich die Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen Europas erstmals nach 17 Jahren wieder in Deutschland – vom 23. bis 25. Mai 2012 in Berlin.<br />

Eine Ballerina tänzelt anmutig über die<br />

Bühne, dreht Pirouetten, springt in die<br />

Höhe, öffnet weit ihre erstaunlich muskulösen<br />

Arme, lächelt <strong>und</strong> sagt sanft,<br />

beinahe flüsternd: „Welcome to Germany.<br />

Welcome to Berlin.“ Der 13. EFORT-<br />

Kongress in Berlin beginnt nicht mit einem<br />

Paukenschlag, sondern leise, fast<br />

poetisch. Das Flüstern im großen Saal<br />

des ICC verstummt angesichts der Grazie<br />

auf der Bühne, hier noch ein Rascheln,<br />

da ein Hüsteln, dann treten die beiden<br />

EFORT-Kongresspräsidenten, Prof. Dr.<br />

Karsten Dreinhöfer, Berlin, <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />

HONORARY LECTURES<br />

Prof. Reinhold Ganz, Schweiz,<br />

hielt die Erwin Morscher-<br />

Gedächtnisvorlesung zum Thema<br />

„Anatomic reconstruction of the<br />

hip with SCFE justified by pathophysiological<br />

findings“.<br />

Dieter Wirtz, Bonn, auf. Sie begrüßen<br />

die 9.000 Teilnehmer, weisen darauf hin,<br />

dass das Kongressprogramm als App fürs<br />

Smartphone zur Verfügung steht, <strong>und</strong><br />

preisen Höhepunkte des Kongresses an:<br />

die Honorary Lectures (siehe kleiner<br />

Kasten), einzelne Symposien, einen Life-<br />

Autounfall. Souverän defilieren sie übers<br />

internationale Kongressparkett <strong>und</strong> sind<br />

freudestrahlende Gastgeber für ein internationales<br />

Publikum. „Genießen Sie die<br />

Anziehungskraft von Berlin“, schwärmt<br />

Prof. Dreinhöfer, bevor er überleitet zu<br />

Pierre Hoffmeyer, dem Präsidenten der<br />

EFORT, der von einer<br />

„truly great<br />

army“ spricht, die<br />

die Belange der<br />

Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> auf<br />

europäischer Ebene<br />

verteidigt, bevor er<br />

auf die Geschichte<br />

der europäischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> eingeht.<br />

Seine unausgesprochene<br />

Botschaft an die<br />

deutschen Teilnehmer<br />

lautet dabei,<br />

dass der Zusammenschluss<br />

von<br />

Orthopädie <strong>und</strong><br />

Prof. Bernard Morrey, USA,<br />

hielt die Michael Freeman-<br />

Gedächtnisvorlesung zum Thema<br />

„The elbow: Evolution of viable solutions“.<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> nur<br />

folgerichtig <strong>und</strong> im<br />

Sinne Europas ist<br />

– weil eine starke<br />

Stimme für gebündelte<br />

Interessen<br />

mehr Durchschlagskraft besitzt als mehrere<br />

zersplitterte Gruppen, deren Anliegen<br />

ungehört verhallen.<br />

Europäische Grenzen überwinden<br />

Die Anfänge der EFORT reichen ins Jahr<br />

1974 zurück, als Jean Debeyre (Frankreich),<br />

Günther Friedebold (Deutschland)<br />

<strong>und</strong> V. Pietrogrande (Italien) das<br />

Comité de Coordination des Sociétés<br />

d’Orthopedie et de Traumatologie des<br />

Pays du Marché Commun (COCOMAC)<br />

gründeten. Dieser Zusammenschluss von<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen, der<br />

nicht an nationalen Grenzen Halt machte,<br />

erarbeitete ein Curriculum für die Weiterbildung<br />

von Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen,<br />

das der heutigen Aufteilung in<br />

Common Trunk <strong>und</strong> Special Trunk schon<br />

recht nahe kommt: zwei Jahre Weiterbildung<br />

in Allgemeinchirurgie, vier Jahre<br />

Weiterbildung im jeweiligen Fach, mit je<br />

zwei Semestern in Kinderorthopädie <strong>und</strong><br />

-traumatologie.<br />

4.000 Abstracts<br />

Bis zum nächsten Schritt vergingen nahezu<br />

20 Jahre: 1991verabredeten die<br />

Präsidenten der nationalen orthopädischen<br />

<strong>und</strong> traumatologischen Fachgesellschaften<br />

im italienischen Marentino ein<br />

gemeinsames Treffen für 1993 in Paris.<br />

Dies war die Geburtsst<strong>und</strong>e der EFORT,<br />

der European Federation of National Associations<br />

of Orthopedics and Traumatology,<br />

die ein Jahr später offiziell gegründet<br />

wurde. Aus dem für 1993 avisierten<br />

386<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

Flying Steps: Die Berliner Breakdancer boten den atemberaubenden Höhepunkt der<br />

Eröffnungszeremonie.<br />

Live-Car-Crash: Spektakulär war ein Stunt unterhalb des<br />

Funkturms, bei dem zwei Autos ineinander fuhren. Damit wollten<br />

die Kongressorganisatoren das Augenmerk der Öffentlichkeit auf<br />

die Verkehrssicherheitsdekade der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

lenken.<br />

ICC Berlin: Im Internationalen Congress Centrum in Berlin fand vom 23. bis 25. Mai 2012 der 13. EFORT Kongress<br />

statt.<br />

EFORT Academy: Die noch relativ junge Fortbildungsinstitution der europäischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> präsentierte ihr Angebot an einem Stand.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

Welcome to EFORT: 9.000 Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern<br />

besuchten den EFORT Kongress in Berlin.<br />

387


Aus unserem Fach<br />

Treffen wurde der erste EFORT-Kongress.<br />

Bereits 1995 wurde der Kongress erstmals<br />

in Deutschland ausgerichtet –<br />

durch Prof. Wolfhart Puhl, einem der<br />

Gründungsväter der EFORT in München.<br />

Zwischenzeitlich werden jährlich 3.000<br />

bis 4.000 Abstracts eingereicht, „proving<br />

that European orthopedics and traumatologists<br />

need to express themselves“, so<br />

Hoffmeyer. Der diesjährige Kongress in<br />

Berlin sei „not a congress of orthopedics“<br />

<strong>und</strong> „not a congress of traumatology,<br />

but a congress of musculoskeletal surgery<br />

– we are speaking with one voice”.<br />

Um diese Position in Brüssel noch mehr<br />

zu festigen, verbanden sich in diesem<br />

Jahr in Berlin die EFORT <strong>und</strong> die EULAR<br />

(European League against Rheumatism)<br />

zur European Musculosceletal Health<br />

Alliance (EMSA), der größten fächerübergreifenden<br />

Koalition im Bereich der<br />

muskuloskelettalen Erkrankungen <strong>und</strong><br />

Verletzungen in Europa (lesen Sie dazu:<br />

„Um die Lebensqualität in Europa zu verbessern“,<br />

S. 392).<br />

Gastnation: China<br />

Grenzen überschreiten scheint bei der<br />

EFORT Programm zu sein. So begrüßten<br />

die Kongresspräsidenten in diesem<br />

Jahr erstmals eine Gastnation aus dem<br />

nicht-europäischen Raum: China. Die<br />

Chinesische Orthopädische <strong>Gesellschaft</strong><br />

(COA) präsentierte sich im Rahmen der<br />

Ausstellung, bei der Eröffnungszeremonie<br />

sprach ihr Präsident Prof. Yan Wang<br />

aus Peking. Die Geschichte der Orthopädie<br />

habe in China vor 3.600 Jahren<br />

begonnen, sagte er in seiner Ansprache;<br />

heute arbeiteten 130.000 (!) Orthopäden<br />

in 20.000 chinesischen Krankenhäusern.<br />

Ähnlich wie in Europa sei auch in China<br />

aufgr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung<br />

die Orthopädie einer der größten<br />

<strong>und</strong> am schnellsten wachsenden Ges<strong>und</strong>heitsmärkte:<br />

12 Prozent der 1,34<br />

Milliarden Chinesen – also fast 161 Millionen<br />

Menschen – seien älter als 65, das<br />

sei „ein großer Pool für uns Orthopäden“,<br />

so Wang.<br />

Verkehrssicherheitsdekade 2011 – 2020<br />

Einen anderen großen Pool bilden die<br />

Opfer von Verkehrsunfällen. Um deren<br />

Zahl zu reduzieren, hat die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

die „Verkehrssicherheitsdekade<br />

2011 – 2020“ ausgerufen.<br />

Diese Dekade – die Decade of Action<br />

for Road Safety – war neben dem „Europäischen<br />

Jahr des aktiven Alterns <strong>und</strong><br />

der Solidarität zwischen den Generationen“<br />

eines der Schwerpunktthemen<br />

des EFORT-Kongresses. Dass das Trauma<br />

damit einen hohen Stellenwert im Kongressprogramm<br />

einnahm, war auch der<br />

Tatsache geschuldet, dass die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) an<br />

der Kongressplanung beteiligt war. Zwar<br />

waren die gastgebenden <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />

<strong>und</strong> der Berufsverband der Fachärzte für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU)<br />

als deutsche Mitgliedsgesellschaften der<br />

EFORT – doch die DGU hat in diesem Jahr<br />

im Rahmen des Kongresses die EFORT-<br />

Mitgliedschaft beantragt. Zum Organisationskomitee<br />

gehörten neben den beiden<br />

Präsidenten Dreinhöfer <strong>und</strong> Wirtz Prof.<br />

Karl-Dieter Heller für den BVOU, Prof.<br />

Klaus-Peter Günther für die DGOOC sowie<br />

Prof. Ulrich Stöckle <strong>und</strong> Prof. Florian<br />

Gerhard für die DGU.<br />

Als Repräsentant der Verkehrssicherheitsdekade<br />

trat Manjul Yoshipura von<br />

der WHO auf. „Wir wollen in den nächsten<br />

zehn Jahren fünf Millionen Leben<br />

retten“, begründete er die Initiative der<br />

Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation. 1,3 Millionen<br />

Menschen sterben jährlich an den<br />

Folgen eines Unfalls im Straßenverkehr,<br />

20 bis 50 Millionen werden teilweise<br />

schwer verletzt. Tendenz steigend – denn<br />

immer mehr Menschen besitzen Autos,<br />

von denen immer schnellere auf den<br />

Markt kommen. Auf diesen Zustand wolle<br />

die WHO aufmerksam machen, so Yoshipura,<br />

damit das Verkehrssicherheitsmanagement<br />

besser, die Straßen <strong>und</strong> die<br />

Fahrzeuge sicherer <strong>und</strong> die medizinische<br />

Versorgung von Unfallopfern immer reibungsloser<br />

werden. Beim Kongress wurde<br />

dieses Anliegen sehr öffentlichkeitswirksam<br />

in Szene gesetzt: Auf dem Platz<br />

unter dem Funkturm ließen Stuntmen<br />

zwei Autos ineinander krachen <strong>und</strong> zeigten,<br />

dass schon Unfälle bei relativ niedrigen<br />

Geschwindigkeiten verheerende<br />

Folgen haben können.<br />

Street Art wird Klassik<br />

Öffentlichkeitswirksam, nein, atemberaubend<br />

dann der Auftritt der Flying<br />

Steps, einer Gruppe junger Berliner Tänzer,<br />

die derzeit weltweit Furore macht.<br />

Nach ihrem ruhigen Beginn hätte die<br />

Eröffnungszeremonie nicht dynamischer<br />

ausklingen können: Unter den Tänzern<br />

taucht die zarte Ballerina vom Anfang<br />

wieder auf, nur diesmal nicht auf Zehenspitzen.<br />

Zwar tönen barocke Klavierklänge<br />

durch den Saal, nämlich „Bachs<br />

wohltemperiertes Klavier“. Doch dazu<br />

machen die jungen Männer mit der Frau<br />

in ihrer Mitte keine abgezirkelten Ballettschritte,<br />

sondern wirbeln in wildesten<br />

Breakdance-Verrenkungen über die<br />

Bühne. Wie ein Seziermesser zerlegen<br />

die Bach’schen Tonfolgen die Bewegungen<br />

auf der Bühne, legten die punktgenaue<br />

Präzision der einzelnen Moves <strong>und</strong><br />

Schritte frei, die sich im vermeintlichen<br />

Chaos der Street Art verstecken. Der<br />

Kontrast zwischen den Erwartungen der<br />

Zuschauer <strong>und</strong> dem, was sie zu sehen bekommen,<br />

zwischen der Musik <strong>und</strong> dem<br />

Tanz hätte größer nicht sein können, die<br />

Begeisterung des Publikums nicht geringer.<br />

Am Ende der Eröffnungsveranstaltung<br />

also doch noch ein Paukenschlag.<br />

Und in den Tagen danach ein Kongress<br />

von Weltklasse.<br />

Jana Ehrhardt-Joswig<br />

Jana Ehrhardt-Joswig,<br />

Berlin, ist Redakteurin<br />

der OUMN.<br />

MEHR INFOS<br />

Rückblick: Unter www.efort.org/berlin2012/<br />

finden Sie neben aktuellen Studien,<br />

die beim Kongress vorgestellt wurden,<br />

auch eine umfangreiche Bildergalerie. Kongressteilnehmer<br />

können sich außerdem einloggen<br />

<strong>und</strong> Videoaufzeichnungen der Sessions<br />

anschauen. Den Zugangscode haben sie<br />

mit den Kongressunterlagen im ICC erhalten.<br />

Zukunftsaussichten: Der 14. EFORT Kongress<br />

findet vom 5. bis 8. Juni in Istanbul<br />

statt. Informationen zum Programm, zur<br />

Abstract-Einreichung <strong>und</strong> zur Anmeldung<br />

finden Sie unter www.efort.org/istanbul2013/.<br />

Abstracts werden noch bis zum<br />

15. September 2012 angenommen.<br />

388<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

Foto: EFORT<br />

Zwei Local Chairmen: Prof. Dr. Dieter Wirtz, Universitätsklinikum Bonn (li.), <strong>und</strong> Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Charité Universitätsmedizin Berlin <strong>und</strong><br />

Medical Park Berlin Humboldtmühle (re.), holten das orthopädisch-unfallchirurgische Europa für vier Tage nach Berlin.<br />

INTERVIEW<br />

„Wir konnten aus dem Vollen<br />

schöpfen“<br />

Der EFORT-Kongress 2012 in Berlin stand unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer,<br />

Berlin, <strong>und</strong> Prof. Dr. Dieter Wirtz, Bonn. Sie können auf einen Kongress mit einem wissenschaftlichen Programm<br />

von Weltklasse zurückblicken.<br />

Träumen Sie schon auf Englisch?<br />

Prof. Wirtz: Nein, man träumt nicht<br />

auf Englisch. Aber ab <strong>und</strong> zu denke ich<br />

tatsächlich auf Englisch oder antworte<br />

englisch auf eine deutsch gestellte Frage.<br />

Gestern habe ich mir zum Beispiel auf<br />

Englisch einen Kaffee bestellt.<br />

Plant man einen Kongress anders, wenn<br />

man ihn für ein internationales Publikum<br />

organisiert?<br />

Prof. Dreinhöfer: Ja, schon allein, weil<br />

der deutsche <strong>und</strong> der europäische Kongress<br />

eine ganz unterschiedliche Historie<br />

haben <strong>und</strong> weil die Erwartungshaltung<br />

der Gäste sicherlich nicht ganz deckungsgleich<br />

ist.<br />

Hat die unterschiedliche Erwartungshaltung<br />

etwas damit zu tun, dass das<br />

Modell Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> in<br />

Deutschland anders ist als das der anderen<br />

europäischen Länder <strong>und</strong> weltweit?<br />

Prof. Dreinhöfer: Das ist sicherlich ein<br />

Punkt. Die deutsche Orthopädie beinhaltet<br />

Themen, die nirgendwo außerhalb<br />

von Deutschland in der gleichen Art <strong>und</strong><br />

Weise umgesetzt werden. Das betrifft<br />

insbesondere die konservativen Inhalte,<br />

aber auch die Trennung zwischen <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>und</strong> Orthopädie, wie wir sie<br />

klassisch in Deutschland hatten. Beides<br />

kennt man im Ausland nicht.<br />

Von 7.000 Kongressteilnehmern stammen<br />

700 aus Deutschland. Sind Sie mit<br />

der deutschen Kongressbeteiligung zufrieden?<br />

Prof. Wirtz: Nein. In Anbetracht der Tatsache,<br />

dass dieser Kongress, der als europäischer<br />

Kongress eine entsprechende<br />

Bedeutung hat, seit 17 Jahren zum ersten<br />

Mal wieder in Deutschland stattfindet,<br />

hätten wir einen stärkeren Zuspruch der<br />

deutschen Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen erwartet.<br />

Möglicherweise liegt es daran,<br />

dass der <strong>Deutsche</strong> Kongress für Ortho-<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

389


Aus unserem Fach<br />

pädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> seit Jahren<br />

ebenfalls im ICC Berlin stattfindet. Die<br />

Konferenzumgebung ist die gleiche, die<br />

Industrieausstellung äquivalent – das<br />

kennen viele schon. Außerdem können<br />

die Mitglieder der wissenschaftlichen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en den DKOU kostenfrei besuchen.<br />

Das ist beim EFORT-Kongress<br />

nicht möglich, da kostet die Kongressteilnahme<br />

bis zu 400 Euro. Gerade jüngere<br />

Kollegen überlegen sich dann sehr gut,<br />

zu welchem der Kongresse sie fahren,<br />

<strong>und</strong> tendieren zu dem, der keine zusätzlichen<br />

Kosten verursacht.<br />

Prof. Dreinhöfer: Auf der anderen Seite<br />

fahren natürlich viele deutsche Kollegen<br />

zum amerikanischen Kongress, was<br />

sicherlich auch eine schöne Reise <strong>und</strong><br />

eine interessante Erfahrung ist. Aber<br />

wir haben mittlerweile den Eindruck,<br />

den uns auch viele internationale Gäste<br />

bestätigen, dass die Qualität des EFORT-<br />

Kongresses mindestens auf dem gleichen<br />

Level ist. Man muss sich in der Zukunft<br />

überlegen, ob man, wenn man Geld in<br />

die Hand nimmt, um sich international<br />

auszutauschen, eher nach Amerika fliegt<br />

oder aber in Europa bleibt. Mittlerweile<br />

kommen wirklich Experten mit Rang<br />

<strong>und</strong> Namen von überallher zum EFORT-<br />

Kongress, aus Nordamerika, aus Asien,<br />

aus Japan, aus Australien.<br />

Nach welchen Kriterien wählt EFORT den<br />

jeweiligen Kongressstandort aus?<br />

Prof. Dreinhöfer: Bisher basierte diese<br />

Standortwahl im Vorstand auf den Vorschlägen<br />

der Mitgliedsgesellschaften. In<br />

der Zukunft wird die Auswahl kleiner<br />

werden, weil der Kongress immer größer<br />

geworden ist. Es gibt nur noch wenige<br />

Kongresszentren, die einen solchen Kongress<br />

beherbergen können.<br />

Wie setzt sich das Local Organizing Team<br />

des diesjährigen Kongresses zusammen?<br />

Prof. Wirtz: Gr<strong>und</strong>sätzlich sind die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />

<strong>und</strong> der Berufsverband der Fachärzte für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU)<br />

die gastgebenden <strong>Gesellschaft</strong>en, weil<br />

sie bisher die deutschen Mitgliedsgesellschaften<br />

der EFORT waren. Die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />

hat in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses<br />

die EFORT-Mitgliedschaft beantragt.<br />

Deshalb hat sich die DGU auch am<br />

Kongressprogramm beteiligt. Das Local<br />

Organizing Comitee besteht im engeren<br />

Zirkel aus sechs Personen. Neben uns<br />

beiden sind das Prof. Karl-Dieter Heller<br />

für den BVOU, Prof. Klaus-Peter Günther<br />

für die DGOOC sowie Prof. Ulrich<br />

Stöckle <strong>und</strong> Prof. Florian Gerhard für die<br />

DGU. Es war im Übrigen das erste Mal<br />

bei einem EFORT-Kongress so, dass zwei<br />

gastgebende <strong>Gesellschaft</strong>en <strong>und</strong> somit<br />

auch zwei Local Chairmen den Kongress<br />

geplant <strong>und</strong> organisiert haben. Ich darf<br />

sagen, dass die Zusammenarbeit sehr<br />

angenehm war. Wir konnten das Ganze<br />

partnerschaftlich aufteilen – ein sehr<br />

positiver Aspekt, der mir in Erinnerung<br />

bleiben wird.<br />

Prof. Dreinhöfer: Das kann ich nur unterstreichen.<br />

Es war <strong>und</strong> ist eine tolle Zusammenarbeit!<br />

Ist dem Antrag der DGU auf Aufnahme in<br />

die EFORT bereits stattgegeben worden?<br />

Prof. Wirtz: Der Antrag ist hier im Rahmen<br />

der Delegiertenversammlung Beschlusslage<br />

geworden.<br />

Welche Programmschwerpunkte haben<br />

Sie gesetzt?<br />

Prof. Dreinhöfer: Wir haben zwei<br />

Hauptthemen. 2012 ist das Europäische<br />

Jahr des aktiven Alterns <strong>und</strong> der Solidarität<br />

zwischen den Generationen, das<br />

sich insbesondere mit dem älteren Ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> dem älteren Patienten auseinandersetzt.<br />

Der allgemeine körperliche<br />

Zustand älterer Menschen hängt in<br />

hohem Maße von seiner muskuloskelettalen<br />

Ges<strong>und</strong>heit ab. Dementsprechend<br />

behandelt der Kongress die Thematik<br />

der degenerativen Veränderungen oder<br />

auch der Verletzungen im fortgeschrittenen<br />

Alter. Das andere Schwerpunktthema<br />

ist die Decade of Road Safety, also<br />

das Jahrzehnt der Verkehrssicherheit.<br />

Dazu gehört neben der Prävention von<br />

Unfällen auch die Behandlung von Unfallopfern.<br />

Beidem haben wir großen<br />

Raum gegeben.<br />

Prof. Wirtz: Es ist ein Novum, dass ein<br />

Kongress diese Kampagne zum Schwerpunktthema<br />

erklärt. Es ist auch ein Novum<br />

für den EFORT-Kongress, dass das<br />

Trauma eine so große Rolle spielt.<br />

Ist es richtig, dass Sie fast 60 Prozent<br />

der eingereichten Abstracts zum<br />

wissenschaftlichen Programm ablehnen<br />

mussten?<br />

Prof. Wirtz: Ja, das stimmt. Die Ablehnrate<br />

bei den Abstracts lag bei 54 Prozent.<br />

Das hatte aber nichts mit der Qualität<br />

der Beiträge zu tun, sondern damit, dass<br />

mehr Abstracts als sonst eingereicht<br />

wurden <strong>und</strong> gleichzeitig die Kongressdauer,<br />

die sonst immer dreieinhalb<br />

Tage betrug, auf drei Tage geschrumpft<br />

worden ist – unter anderem wegen der<br />

Pfingstwoche. Insgesamt hat sich die<br />

Qualität der Papers im Vergleich zu den<br />

Vorjahren erhöht.<br />

Prof. Dreinhöfer: Sogar deutlich erhöht.<br />

Wir hatten zweieinhalb Mal so viele Einreichungen<br />

wie beim <strong>Deutsche</strong>n Kongress<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

fast 4.000. Wir konnten also wirklich aus<br />

dem Vollen schöpfen, hatten eine fantastische<br />

Auswahl an internationalem<br />

Knowhow zur Verfügung.<br />

In Deutschland sind gerade Metall-<br />

Metall-Gleitpaarungen in der Diskussion.<br />

Spielt das hier auf dem EFORT-Kongress<br />

ebenfalls eine Rolle?<br />

Prof. Wirtz: Ja. Beispielsweise ging der<br />

Tribology-Award an Prof. Christoph Lohmann<br />

aus Magdeburg. Er beschäftigt<br />

sich in seiner Arbeit mit Metall-Metall-<br />

Gleitpaarungen bei Großköpfen, so stand<br />

dieses Thema also im Fokus bei der<br />

Preisverleihung. Aber wir haben auch<br />

Tribology-Sitzungen, in denen das Metall-Metall-Problem<br />

gesamteuropäisch<br />

diskutiert wird.<br />

Welches sind Ihre persönlichen Kongress-Highlights,<br />

Herr Prof. Wirtz?<br />

Prof. Wirtz: Ich habe eine Sitzung moderiert,<br />

in der es um biologische Rekonstruktion<br />

bei Hüftprothesenwechsel ging.<br />

Alle vier Referenten aus der Türkei, aus<br />

Griechenland, aus Italien <strong>und</strong> aus Großbritannien<br />

haben hervorragende Vorträge<br />

gehalten. Diese Sitzung war für mich<br />

ein qualitatives Highlight. Was den Kongress<br />

ganz allgemein angeht, so habe ich<br />

mich besonders darüber gefreut, dass<br />

wir viele internationale Gäste begrüßen<br />

konnten, so dass der weltweite Netzwerkcharakter<br />

der EFORT ganz deutlich<br />

zum Tragen gekommen ist. Und dann natürlich<br />

unser Live Car Crash – nicht nur,<br />

weil der spektakulär war, sondern weil<br />

wir damit das öffentliche Interesse auf<br />

390<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

die Decade of Road Safety gelenkt haben.<br />

Diese Initiative zu unterstützen, habe ich<br />

als Highlight empf<strong>und</strong>en. Zuletzt möchte<br />

ich noch unsere Berlin Night nennen. Im<br />

Vergleich zu vielen anderen Kongress-<br />

Parties, die ich im Laufe der vergangenen<br />

20 Jahre mitgemacht habe, war die<br />

Berlin Night im Kaufhaus des Westens in<br />

meinen Augen sehr gelungen – mit guter<br />

Stimmung, gutem Essen, guter Konversation<br />

an einem außergewöhnlichen Ort.<br />

Und Ihre, Herr Prof. Dreinhöfer?<br />

Prof. Dreinhöfer: Mir gefiel insbesondere<br />

die gute Stimmung während des<br />

gesamten Kongresses, der wirklich sehr<br />

positive, sehr fröhliche <strong>und</strong> sehr offene<br />

Umgang mit Menschen aus der ganzen<br />

Welt. Wir beiden haben das Glück, dass<br />

wir in den letzten Monaten <strong>und</strong> Jahren<br />

im erweiterten EFORT-Vorstand viele<br />

der internationalen politischen Kollegen<br />

kennengelernt haben. Jetzt kennen<br />

wir noch viel mehr, auch aus Bereichen,<br />

in denen wir sonst wissenschaftlich gar<br />

nicht aktiv sind. Sie zu treffen hat mir<br />

sehr, sehr viel Spaß gemacht.<br />

Sie nennen gar nicht die Flying Stepps,<br />

die bei der Eröffnungsveranstaltung aufgetreten<br />

sind, dabei ist ihnen damit eine<br />

absolute Punktlandung gelungen.<br />

Prof. Wirtz: Die waren auch ein Highlight,<br />

absolut. Eigentlich sollten sie bei<br />

der Eröffnungsparty des Berliner Großflughafens<br />

auftreten, aber die hat ja nun<br />

nicht stattgef<strong>und</strong>en. Wir haben uns diese<br />

Gelegenheit nicht entgehen lassen <strong>und</strong><br />

die Gruppe kurzfristig gebucht.<br />

Ich würde sagen, in künstlerischer Hinsicht<br />

wow, in orthopädischer au.<br />

Prof. Dreinhöfer: (lacht) Also wir haben<br />

uns vom künstlerischen Aspekt leiten<br />

lassen. Wir wollten etwas Deutschland-<br />

<strong>und</strong> Berlin-typisches zeigen. Die Flying<br />

Steps vereinen die Klassik <strong>und</strong> die Moderne.<br />

Wenn sie aufeinanderprallen,<br />

führt dies zu einem Bruch in der <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

aber zu einem positiven Bruch.<br />

Einige der jungen Tänzer stammen aus<br />

Berliner Problembezirken <strong>und</strong> haben<br />

sich nach oben getanzt. Sie haben sich<br />

ein berufliches Umfeld erobert, das ihnen<br />

ganz ungewohnt vorkommen muss.<br />

Insofern ist ihr Werdegang vergleichbar<br />

mit der Entwicklung der Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> in jüngerer Zeit. Auch<br />

wir bewegen uns auf einem Terrain, das<br />

vielen noch unbekannt ist. Aber wir bewegen<br />

uns aufeinander zu. Das ist ausgesprochen<br />

positiv.<br />

Sind Sie nächstes Jahr in Istanbul dabei?<br />

Beide: Auf jeden Fall!<br />

Interview: Jana Ehrhardt<br />

Punktlandung: Eigentlich sollten sie bei der Eröffnung des Berliner Großflughafens Schönefeld tanzen. Weil die Berliner das nicht geschafft haben, kamen<br />

die Flying Steps stattdessen zur Eröffnungszeremonie des EFORT Kongresses.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

391


Aus unserem Fach<br />

Von li.n.re.: Prof. K. Dreinhöfer (Chairman EFORT Health Service Research Committee), Prof. G.R. Burmester (Treasurer EULAR), Prof. P. Hoffmeyer<br />

(President EFORT), sowie Prof. W. Puhl (Chairman EFORT External Affairs & Liaison Committee).<br />

EMSA<br />

Um die Lebensqualität in Europa zu<br />

verbessern<br />

In einem bisher einzigartigen Schritt über die Fachgrenzen hinaus haben die großen europäischen Fachgesellschaften<br />

der Orthopäden <strong>und</strong> Rheumatologen – die European League Against Rheumatism (EULAR)<br />

<strong>und</strong> die European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFORT) – die<br />

European Musculoskeletal Health Alliance (EMSA) gegründet.<br />

Die European Musculoskeletal Health Alliance<br />

(EMSA) wird die größte Koalition im<br />

Bereich der muskuloskelettalen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Verletzungen in Europa sein.<br />

Als Hauptziele werden genannt:<br />

■ Gesteigerte öffentliche Wahrnehmung<br />

des dramatischen Anstieges<br />

der muskuloskelettalen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Verletzungen. Diese Erkrankungen<br />

sind die häufigste Ursache für<br />

die Inanspruchnahme<br />

eines<br />

Arztes in Europa<br />

<strong>und</strong> bedingen<br />

Kosten in Höhe<br />

von 240 Millionen<br />

Euro jährlich<br />

■ Vermehrte politische<br />

Unterstützung<br />

für innovative<br />

Lösungen zur muskuloskelettalen<br />

Ges<strong>und</strong>heit in Europa <strong>und</strong> den<br />

einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

■ Verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit,<br />

um die muskuloskelettale<br />

Ges<strong>und</strong>heit zu verbessern<br />

Die Gründung dieser Allianz bedeutet,<br />

dass nun europäische Rheumatologen,<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen eng<br />

zusammen arbeiten wollen, um auf europäischer<br />

Ebene die EU-Organe zu unterstützen,<br />

die Inzidenz <strong>und</strong> die Auswirkung<br />

muskuloskelettaler Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Verletzungen in Europa zu reduzieren.<br />

Damit bemüht sich diese Initiative,<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität von geschätzten<br />

120 Millionen Europäern zu<br />

verbessern. Im Vordergr<strong>und</strong> steht eine<br />

In der European Musculoskeletal Health Alliance arbeiten europäische<br />

Rheumatologen, Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen eng<br />

zusammen, um auf europäischer Ebene die EU-Organe zu<br />

unterstützen, die Inzidenz <strong>und</strong> die Auswirkung muskuloskelettaler<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen in Europa zu reduzieren.<br />

bessere öffentliche Wahrnehmung für<br />

die muskuloskelettalen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Verletzungen, deren Prävention <strong>und</strong><br />

qualitative Behandlung sowie einer vermehrten<br />

wissenschaftlichen Förderung<br />

in diesem Bereich.<br />

EFORT <strong>und</strong> EULAR kooperieren bereits<br />

seit vielen Jahren auf internationalem<br />

Level im Rahmen der Bone and Joint Decade.<br />

Aktuelle Initiativen umfassen gemeinsame<br />

wissenschaftliche Sitzungen<br />

auf den aktuellen europäischen Kongressen<br />

in Berlin in diesem Jahr <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

auf europäischer Seite im<br />

Rahmen der European Innovation Partnership<br />

on Active and Healthy Ageing.<br />

Einer der wesentlichen thematischen<br />

Schwerpunkte wird<br />

nun die Sek<strong>und</strong>ärprävention<br />

werden,<br />

die es ermöglichen<br />

soll, muskuloskelettale<br />

Erkrankungen<br />

bereits frühzeitig zu<br />

diagnostizieren, um<br />

eine Chronifizierung<br />

zu vermeiden. Die<br />

Allianz wurde im Rahmen beider europäischen<br />

Jahreskongresse in diesem Jahr<br />

in Berlin vorgestellt, eine offizielle Eröffnung<br />

ist im Herbst in Brüssel geplant.<br />

Quelle: EFORT<br />

392<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

VORSITZENDE DES FACHBEIRATES OT<br />

Matthias Bauche, Vizepräsident des<br />

B<strong>und</strong>esinnungsverbandes für Orthopädie-<br />

Technik<br />

Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher<br />

Direktor der Klinik Münsterland<br />

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der<br />

Orthopädischen Klinik <strong>und</strong> Poliklinik am<br />

Universitätsklinikum Rostock<br />

KOOPERATION<br />

Fachbeirat Technische Orthopädie<br />

gegründet<br />

Am 15. Mai fand im Rahmen des Orthopädie + Reha-Technik Kongresses mit Fachmesse in Leipzig die<br />

Gründungsversammlung des Fachbeirates Technische Orthopädie statt.<br />

Erklärte Absicht ist es, die vielen Einzelgespräche,<br />

Projekte <strong>und</strong> Treffen zwischen<br />

den Vertretern der verschiedenen Berufsgruppen<br />

in einen institutionalisierten<br />

Kreis von Fachleuten zu überführen,<br />

um koordinierter handeln zu können.<br />

Den Vorsitz der ersten Drei-Jahres-Periode<br />

übernehmen Matthias Bauche, Vizepräsident<br />

des B<strong>und</strong>esinnungsverbandes<br />

für Orthopädie-Technik (BIV-OT), Prof.<br />

Dr. Bernhard Greitemann, Ärztlicher Direktor<br />

der Klinik Münsterland, <strong>und</strong> Prof.<br />

Dr. Wolfram Mittelmeier, Direktor der<br />

Orthopädischen Klinik <strong>und</strong> Poliklinik am<br />

Universitätsklinikum Rostock.<br />

Die Arbeit des Fachbeirates wird mit dem<br />

Vorstand des BIV-OT <strong>und</strong> den weiteren<br />

Vorständen, Gremien <strong>und</strong> medizinischen<br />

Fachgesellschaften abgestimmt, die Organisation<br />

der Arbeit wird eng an die<br />

Geschäftsstelle des BIV-OT in Dortm<strong>und</strong><br />

angeb<strong>und</strong>en. Perspektivisch soll der<br />

Fachbeirat um Vertreter aus Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verwaltung ergänzt werden.<br />

Zeichen für die Technische Orthopädie<br />

Aufgabe des Fachbeirates wird sein, zentrale<br />

Positionen im gesamten Feld der<br />

Technischen Orthopädie <strong>und</strong> mögliche<br />

Strategien zu deren Durchsetzung zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> auf dieser Gr<strong>und</strong>lage<br />

entsprechende koordinierte Maßnahmen<br />

auf den Weg zu bringen. Mit der Gründung<br />

in Anwesenheit von über zwanzig<br />

ausgewiesenen Experten wurde ein<br />

deutliches Zeichen gesetzt für die Bedeutung<br />

der konservativen Technischen<br />

Orthopädie. In den kommenden Jahren<br />

soll so eine nachhaltige interdisziplinäre<br />

Struktur aufgebaut werden – für die Patienten,<br />

für wissenschaftlichen Fortschritt<br />

<strong>und</strong> praktische, auch ges<strong>und</strong>heitspolitische<br />

Bedeutung <strong>und</strong> insbesondere für<br />

mehr kollegiale Begegnungen in der besten<br />

Tradition des Rehabilitationsteams.<br />

Der Fachbeirat ist organisiert als ein<br />

Plenum; zugeordnet sind die Sektionen<br />

Qualitätsmanagement <strong>und</strong> Normierung;<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung mit den<br />

MITGLIEDER DES<br />

FACHBEIRATES OT<br />

Dr. Frank Braatz<br />

PD Dr. Lutz Brückner<br />

Prof. Dr. Volker Bühren<br />

Werner Dierolf<br />

Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer<br />

Michael Ebner<br />

Frank Jüttner<br />

Olaf Kelz<br />

Prof. Dr. Bernd Kladny<br />

Dr. Armin Koller<br />

Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft<br />

Dr. Franz Landauer<br />

Klaus-Jürgen Lotz<br />

Udo Mannl<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />

Michael Schäfer<br />

Dr. Urs Schneider<br />

Axel Sigm<strong>und</strong><br />

Norbert Stein<br />

Ulrike Steinecke<br />

Jürgen Stumpf<br />

Bernd Urban<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

393


Aus unserem Fach<br />

Untersektionen Programmkomitee O+R<br />

Kongress <strong>und</strong> Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift<br />

OT; die Sektion Versorgungspfade<br />

<strong>und</strong> Therapiekonzepte sowie die<br />

Sektionen Forschungsförderung <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit. Dabei fungieren<br />

jeweils zwei Beiräte als Chairs für jede<br />

Sektion.<br />

Indikationsbezogene Versorgungspfade<br />

erarbeiten<br />

In Abstimmung mit dem Fachbeirat können<br />

weitere Experten berufen werden,<br />

die nicht dem Plenum angehören müssen.<br />

Dazu sollen insbesondere fachlich<br />

benachbarte Verbände, Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> die Industrie angesprochen<br />

werden. Bei indikationsbezogenen<br />

Fragestellungen sollen weitere Beiräte<br />

bzw. Fachleute hinzugezogen werden.<br />

Das nächste Plenum des Fachbeirates<br />

ist für Ende November in Dortm<strong>und</strong> geplant.<br />

Neben der Unterstützung <strong>und</strong> Initiierung<br />

interdisziplinärer Forschungsprojekte<br />

ist das wichtigste Arbeitsfeld die<br />

mittelfristige Erarbeitung indikationsbezogener<br />

Versorgungspfade in der Technischen<br />

Orthopädie <strong>und</strong> der Hilfsmittelversorgung.<br />

Dazu wird ein Weißbuch<br />

„Versorgungsstrukturen in der Technischen<br />

Orthopädie“ erstellt. Ein nächster<br />

Schritt könnte dann die Erarbeitung eines<br />

Perspektivpapieres mit Blick auf die<br />

demografische Entwicklung sein.<br />

Die Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsstrukturen<br />

in der Technischen Orthopädie<br />

stärken<br />

Am jetzigen Stand des Wissens um die<br />

konservativen <strong>und</strong> technischen Inhalte<br />

wurde <strong>und</strong> wird viel Kritik geäußert. Der<br />

Fachbeirat wird deshalb versuchen, in<br />

Kooperation unter anderem mit der Initiative<br />

'93 Technische Orthopädie Aus-,<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsstrukturen in<br />

der Technischen Orthopädie für Ärzte<br />

<strong>und</strong> Therapeuten zu erarbeiten. Der<br />

handlungsleitende Gedanke dahinter:<br />

Wer den Nutzen des konservativ-technischen<br />

Ansatzes nicht kennt, kann ihn<br />

auch nicht in die Auswahl der Behandlungsmöglichkeiten<br />

einbeziehen. Darüber<br />

hinaus spricht der Fachbeirat Empfehlungen<br />

über die Beteiligung bei Aus-,<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsveranstaltungen,<br />

Messen <strong>und</strong> Kongressen aus; ebenso<br />

über die Beteiligung in Fachzeitschriften,<br />

elektronischen Portalen <strong>und</strong> die Beteiligung<br />

bei öffentlichkeitswirksamen Aktionen.<br />

Quelle: BIV direkt Newsletter 9/2012<br />

ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK KONGRESS 2012<br />

Fotos: BIV OT<br />

Der Orthopädie + Rhea-Technik-Kongress 2012 in Leipzig bot der Gründung des Fachbeirates eine passende <strong>und</strong> bunte Kulisse. Da die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> die Rolle der technischen Orthopädie weiter stärken möchte, findet beim diesjährigen <strong>Deutsche</strong>n<br />

Kongress für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> wie schon 2011 ein Tag der Technischen Orthopädie statt.<br />

394<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

Zentrale Notaufnahme: Die schnelle <strong>und</strong> fachspezifische Versorgung von Notfällen verlangt interdisziplinär besetzte Notaufnahmen <strong>und</strong> reibungslose<br />

Abläufe. Um diese besser gewährleisten zu können, erarbeitet die <strong>Deutsche</strong> Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI) derzeit ein<br />

Fortbildungsprogramm für die „Interdisziplinäre Notfallmedizin“.<br />

Foto: Techniker Krankenkasse<br />

ZENTRALE NOTFALLAUFNAHME<br />

Curriculum „Interdisziplinäre<br />

Notfallmedizin“ in Arbeit<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI) lehnt einen eigenen<br />

Facharzt für Notfallmedizin ab. Gleichwohl erarbeitet sie derzeit eine zertifizierte Fortbildung für diejenigen<br />

Mediziner, die eine dauerhafte oder leitende Tätigkeit in einer Zentralen Notfallaufnahme anstreben.<br />

Auf die Bedeutung von Zentralen Notaufnahmen<br />

im Rahmen der notfallmedizinischen<br />

Versorgung der Bevölkerung<br />

wird von allen deutschen Organisationen<br />

<strong>und</strong> Fachgesellschaften hingewiesen<br />

[1]. In 2009 hat die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe<br />

Zentrale Notaufnahme der<br />

Fachgesellschaften (siehe Kasten) die<br />

Anforderungen an eine Zentrale Notaufnahme<br />

gemeinsam erarbeitet <strong>und</strong> vorgestellt<br />

[2]. Die Einrichtung von Zentralen<br />

Notaufnahmen wurde befürwortet, aber<br />

ein separater Facharzt für Notfallmedizin<br />

abgelehnt. Für denjenigen Personenkreis,<br />

der eine dauerhafte Tätigkeit in<br />

einer Notaufnahme oder eine leitende<br />

Position innerhalb einer Zentralen Notaufnahme<br />

anstrebt, wird in Abstimmung<br />

mit der B<strong>und</strong>esärztekammer <strong>und</strong> den<br />

Landesärztekammern eine zertifizierte<br />

Fortbildung unter dem Dach der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Interdisziplinären Vereinigung für<br />

Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI) mit<br />

dem Titel „Interdisziplinäre Notfallmedizin“<br />

erarbeitet. Das derzeit entstehende<br />

Curriculum für diese Qualifikation wird<br />

gleichermaßen medizinische als auch<br />

organisatorische Inhalte berücksichtigen<br />

ARBEITSGRUPPE ZENTRALE NOTAUFNAHME<br />

■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmedizin (DGAI)<br />

■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie (DGCH, vertreten durch die DGU),<br />

■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Innere Medizin (DGIM),<br />

■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin (DGKJM),<br />

■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Neurologie (DGN),<br />

■ <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Neurochirurgie (DGNC),<br />

■ <strong>Deutsche</strong> interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI),<br />

■ <strong>Deutsche</strong> Röntgengesellschaft (DRG)<br />

[3]. Für Assistenten in Weiterbildung ist<br />

keine zusätzliche Qualifikation vor Antritt<br />

der Tätigkeit in einer Notaufnahme<br />

erforderlich.<br />

Kriterien für Teilnahme an der<br />

Fortbildung<br />

Für die Erlangung der zertifizierten Fortbildung<br />

ist die Erfüllung folgender Kriterien<br />

vorgesehen:<br />

■ Eine abgeschlossene Facharztausbildung<br />

in einem der in der DIVI vertretenen<br />

Fachgebiete.<br />

■ Eine 24monatige Weiterbildungszeit<br />

in einer Zentralen Notaufnahme,<br />

hiervon können bis zu zwölf Monate<br />

in der Facharztweiterbildung angerechnet<br />

werden, des Weiteren sind<br />

bis zu sechs Monate Tätigkeit auf einer<br />

Intensivstation der DIVI Fachgebiete<br />

anrechenbar.<br />

396<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

■ Die erfolgreich abgeschlossene Zusatzqualifikation<br />

präklinische Notfallmedizin.<br />

■ Die Fachk<strong>und</strong>e Notfall-Röntgen, Weiterbildung<br />

in der Sonografie für Notfallmedizin<br />

sowie einen stets aktuellen<br />

Nachweis für die Unterweisung<br />

im Strahlenschutz sind erforderlich.<br />

Das Curriculum beinhaltet vier Module.<br />

Das erste <strong>und</strong> damit Hauptmodul vermittelt<br />

Inhalte, die sich in erster Linie<br />

nach Leitsymptomen ausrichten. Dieses<br />

Modul wird in der Vermittlung von allen<br />

Fachgebieten mit Inhalten <strong>und</strong> Referenten<br />

zu beschicken sein.<br />

Daneben wird es weitere fachbezogene<br />

Module geben, die spezielle Inhalte der<br />

einzelnen Fachgebiete enthalten sollen.<br />

Hier können auch von den Fachgebieten<br />

schon bisher etablierte Kursformate<br />

vorgeschlagen <strong>und</strong> zur Anerkennung gebracht<br />

werden. Ein letztes Modul soll sich<br />

abschließend mit Managementaufgaben<br />

in einer Zentralen Notaufnahme befassen.<br />

Kliniken mit Zentraler Notfallaufnahme<br />

können weiterbilden<br />

Weiterbildungseinrichtungen werden<br />

nur Kliniken sein können, die eine Zentrale<br />

Notaufnahme betreiben <strong>und</strong> die<br />

in der DIVI vertretenen Fachgebiete als<br />

Hauptabteilung innerhalb der Klinik führen.<br />

Die Weiterbildungseinrichtungen<br />

sollen durch die DIVI eine Akkreditierung<br />

erfahren. Die Weiterbildungsinhalte sind<br />

durch die beteiligten Fachgebiete bzw.<br />

Fachabteilungen vor Ort zu vermitteln,<br />

<strong>und</strong> deren Erfüllung ist durch sie zu bestätigen.<br />

Maßgebend ist hier die jeweils<br />

für das Fachgebiet vorhandene Weiterbildungsermächtigung.<br />

Eine Prüfung ist<br />

zunächst nicht vorgesehen. Es reicht der<br />

Nachweis der einzelnen erbrachten Leistungen,<br />

sodann wird seitens der DIVI das<br />

entsprechende Zertifikat ausgestellt werden<br />

können.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendmedizin befürwortet, dass<br />

pädiatrische Notaufnahmen auch in Zukunft<br />

aufgr<strong>und</strong> einer besonderen Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> der besonderen Ausbildung<br />

des pflegerischen Personals weiterhin<br />

getrennt von einer Zentralen Notaufnahme<br />

betrieben werden, soweit innerhalb<br />

der Klinik eine eigene Abteilung für Pädiatrie<br />

vorhanden ist. Unfallverletzte Kinder<br />

<strong>und</strong> chirurgische Notfälle sind nach<br />

chirurgischem Facharztstandard zu behandeln,<br />

unbenommen hiervon sind Absprachen<br />

mit der Pädiatrie vor Ort. In den<br />

Fällen, in denen es keine eigene Kinderklinik<br />

gibt, können pädiatrische Notfälle<br />

auch in einer Zentralen Notaufnahme gesichtet<br />

werden, um diese dann nach dem<br />

notwendigen Facharztstandard (zum<br />

Beispiel Anästhesie, Chirurgie, Pädiatrie,<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>, etc.) zu behandeln. Dazu<br />

kann die Verlegung erforderlich sein.<br />

Curriculum wird Ende des Jahres<br />

vorgestellt<br />

Das durch die hier vertretenen Fachgesellschaften<br />

gemeinsam erarbeitete<br />

Curriculum wird voraussichtlich Ende<br />

2012 vorgestellt werden, so dass dann<br />

zunächst im Rahmen erster Pilotprojekte<br />

eine zeitnahe Umsetzung erwartet werden<br />

kann. Auf europäischer Ebene wird<br />

die Diskussion über die zukünftig verschiedenen<br />

Qualifikationen im Bereich<br />

der Notfallmedizin in der innerhalb der<br />

UEMS (Union Européenne des Médicins<br />

Spécialistes) im Oktober 2011 neu beschlossenen<br />

Sektion für Notfallmedizin<br />

(Section of Emergency Medicine) geführt.<br />

Auf der DIVI Fachbeiratssitzung<br />

wurde im Dezember 2011 daraufhin einstimmig<br />

beschlossen, Herrn Prof. Gries<br />

<strong>und</strong> Herrn Prof. Seekamp in die Sektion<br />

Notfallmedizin der UEMS zu delegieren.<br />

Prof. Dr. Andreas Seekamp<br />

Prof. Dr. Andreas<br />

Seekamp leitet die Klinik<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> am<br />

Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein,<br />

Campus Kiel.<br />

Literatur<br />

1 Anonymous (2008) Eckpunktepapier zur<br />

notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung<br />

in Klinik <strong>und</strong> Präklinik. Notfall Rettungsmed<br />

11: 421-422<br />

2 Gries A, Seekamp A, Welte T, Wygold Th,<br />

Meixensberger J, Deuschl G, Galanski M, Sybrecht<br />

G. (2010) Notfallbehandlung: Zentral<br />

<strong>und</strong> interdisziplinär. Dtsch Arzteblatt 107:<br />

A268-A269<br />

3 Gries A, Sybrecht G, Seekamp A (2011) Zusatzweiterbildung<br />

als Zukunftskonzept.<br />

Dtsch Ärztebl 108: A 1581<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

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Aus unserem Fach<br />

Foto: Techniker Krankenkasse<br />

International Consensus Meeting: Im Mai 2012 einigten sich internationale Experten in Berlin auf eine Neudefinition des Polytraumas.<br />

VERLETZUNGSKLASSIFIZIERUNG<br />

Neue Definition des Polytraumas<br />

Im Mai 2012 traf sich nach achtmonatiger Vorbereitungszeit eine Gruppe internationaler Experten im Langenbeck-Virchow-Haus<br />

in Berlin, um die Neudefinition des Schwerverletzten zu konsentieren.<br />

Vorläufer dieses Treffens waren mehrere<br />

Sitzungen im Rahmen der European<br />

Society for Trauma and Emergency Surgery<br />

(ESTES) zu derselben Thematik,<br />

sowie im Rahmen internationaler Kurse<br />

zur Schwerverletztenbehandlung (Polytrauma<br />

Management – beyond ATLS),<br />

die diese Thematik beleuchtet hatten<br />

(Abb.1). Während in den vorherigen Sitzungen<br />

bereits verschiedene Gr<strong>und</strong>aspekte<br />

behandelt worden waren, wurde<br />

nunmehr in einem zweitägigen Treffen<br />

die Synopsis dieser bisherigen Initiativen<br />

angestrebt. Teilnehmer des Treffens<br />

waren: N. Butcher, New South Wales,<br />

Australien; Christoph Josten, Leipzig;<br />

Rolf Lefering, Köln; L. Leenen, Utrecht,<br />

Niederlande; Philipp Lichte, Aachen;<br />

Ingo Marzi, Frankfurt/Main; Hans-Christoph<br />

Pape, Aachen; A. Peitzman, Pittsburgh,<br />

USA; U. Schmucker, München; P.<br />

Stahel, Denver, USA.<br />

Hintergr<strong>und</strong> I: Absinken der Mortalität<br />

Aufgr<strong>und</strong> der verbesserten Rettungsstrukturen,<br />

besserer passiver Fahrzeugsicherheit<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des medizinischen<br />

Fortschritts kam es in den letzten<br />

NEUE DEFINITION<br />

2 Verletzungen mit AIS 2 oder mehr <strong>und</strong><br />

2 Regionen gemäß AIS<br />

ISS>16<br />

1 physiologischer Parameter<br />

30 Jahren zu einer deutlichen Absenkung<br />

der Mortalität (von 30 auf unter<br />

15 Prozent). Unabhängig von den medizinischen<br />

Fachgesellschaften hat sich<br />

auch eine Initiative seitens der Politik<br />

entwickelt. Bisherige Klassifizierungen<br />

von Verletzten werden zumeist von der<br />

Polizei vorgenommen. In Deutschland<br />

wird am Unfallort eine Differenzierung<br />

in Leicht- <strong>und</strong> Schwerverletzte vorgenommen,<br />

abhängig davon, ob ein Patient<br />

nach Verbringung in die Klinik stationär<br />

aufgenommen wird oder nicht. In anderen<br />

europäischen Ländern sind etwas<br />

modifiziertere Kriterien vorhanden.<br />

Hintergr<strong>und</strong> II: Mindestmengen der<br />

Schwerverletztenversorgung im TraumaNetzwerk<br />

In Deutschland wird zur Zeit die strukturierte<br />

Einteilung hinsichtlich des Schweregrades<br />

der Schwerverletzten <strong>und</strong> der<br />

Klassifizierung von Krankenhäusern<br />

überarbeitet. In den USA wird für die<br />

Einstufung in Level I eine Mindestzahl<br />

von Verletzten mit einem ISS> 15 verwendet<br />

(American Society of Surgery<br />

Committee on Trauma ACSCOT). Dies<br />

wird seitens der Krankenhausträger als<br />

einziges Kriterium verwendet, um die<br />

Einteilung in die verschiedenen Versorgungsstufen<br />

vorzunehmen. Weitere Parameter,<br />

wie zum Beispiel Intensivstationsdauer,<br />

Beatmungszeiten etc. werden<br />

nicht zur Klassifizierung berücksichtigt.<br />

Diese Einteilung ist ebenso für die Verteilung<br />

von Ressourcen bedeutsam. Sie<br />

erfolgt somit ausschließlich durch eine<br />

ärztlich ermittelte, retrospektiv erhobene<br />

Klassifikation.<br />

Hintergr<strong>und</strong> III: Notwendigkeit <strong>und</strong> Vorteile<br />

einer neuen Definition<br />

Die bisherige klinische Definition des<br />

Schwerverletzten basierte ausschließlich<br />

auf Expertenmeinung. Im Wesentlichen<br />

wurden die Kriterien von Border<br />

<strong>und</strong> Tscherne verwendet. Diese waren<br />

bewusst unspezifisch gehalten, das<br />

398<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

heißt, sie berücksichtigen „Patienten,<br />

welche Verletzungen von mindestens<br />

zwei Körperregionen aufweisen, von<br />

denen mindestens eine lebensbedrohlich<br />

ist“. Ein Score oder gar messbare Parameter<br />

waren <strong>und</strong> sind in dieser Definition<br />

nicht enthalten oder vorgesehen.<br />

Die bisherigen Beschreibungen von Border,<br />

Tscherne <strong>und</strong> Trentz (Verletzungen<br />

von mindestens zwei Körperegionen,<br />

von denen mindestens eine lebensbedrohlich<br />

ist) waren sinnvoll <strong>und</strong> nutzbringend<br />

für schwerverletzte Patienten.<br />

Zur Klassifikation von Verletzungen ist<br />

eine messbarere Einteilung als die der<br />

oben genannten Definitionen sinnvoll.<br />

Trotz der bekannten Mängel des Injury<br />

Severity Score (ISS) scheint zur Zeit<br />

<strong>und</strong> weiterhin dieser der bedeutsamste<br />

<strong>und</strong> wichtigste Score zu sein, um einen<br />

Vergleich von Patienten mit schweren<br />

Verletzungen zu erbringen. Insofern<br />

erscheint es zur Erlangung einer neuen<br />

Definition des Schwerverletzten weiterhin<br />

sinnvoll, vorhandene <strong>und</strong> bewährte<br />

Strukturen zu nutzen <strong>und</strong> eventuell<br />

weiterzuentwickeln. In Europa existieren<br />

zur Zeit verschiedene Initiativen zur<br />

Neudefinition des Polytraumas, welche<br />

zum Teil politikgesteuert, zum Teil<br />

durch ärztliche Initiativen getriggert<br />

sind. Diese haben allesamt zum Ziel, im<br />

frühen klinischen Verlauf die Steuerung<br />

hinsichtlich Wahl des Krankenhauses,<br />

Therapie, Prognose zu bewirken.<br />

Terminologie: „Polytrauma“, „multiply<br />

injured“, „Schwerverletzter“, Schwerstverletzter“,<br />

„lebensbedrohlich Verletzter“<br />

Im Rahmen der Konsensuskonferenz<br />

wurde ebenfalls der ideale Terminus diskutiert.<br />

Die bisherige Verwendung der<br />

oben genannten Nomenklatur ist nicht<br />

exakt formuliert oder definiert, zumeist<br />

wird sie nach subjektiven Kriterien verwendet.<br />

Einheitliche Richtlinien existieren<br />

nicht. Auch in der S3-Leitlinie ist eine<br />

stringente Verwendung der verschiedenen<br />

Nomenklaturen nicht durch Literatur<br />

belegt. Dennoch herrscht Übereinstimmung<br />

dahingehend, dass eine Vereinheitlichung<br />

Sinn macht <strong>und</strong> idealerweise<br />

durch Fakten belegbar sein sollte.<br />

Der Terminus „Polytrauma“ wurde bis<br />

vor circa zehn Jahren im Wesentlichen<br />

nur in Europa verwendet. In der englischsprachigen<br />

Literatur wurde zumeist<br />

ausschließlich zwischen „isolated injuries“<br />

<strong>und</strong> „multiple injuries“ unterschieden<br />

– darüberhinaus gab es keine weitere<br />

Spezifikation. Ob dies an der Strukturierung<br />

der Traumazentren anhand der<br />

ISS-Grenzen lag, ist denkbar, aber nicht<br />

belegt. Im deutschsprachigen Raum sind<br />

bis heute nur die Abgrenzung zwischen<br />

„Polytrauma“ <strong>und</strong> „Barytrauma“ beschrieben<br />

– eine Abgrenzung hinsichtlich<br />

der Schwer- <strong>und</strong> Schwerstverletzten<br />

existiert nicht. Zwar lässt sich der Begriff<br />

„lebensgefährlich Verletzter“ hinsichtlich<br />

eines akuten Interventionsbedarfes<br />

Unfälle <strong>und</strong> Verunglückte im Straßenverkehr<br />

Gegenstand der Nachweisung Einheit 2008 2009 2010 2011<br />

1<br />

Alkohol <strong>und</strong> andere berauschende Mittel. Bis 2007 Sonstige Alkoholunfälle.<br />

Polizeilich erfasste Unfälle insgesamt Anzahl 2.293.663 2.313.453 2.411.271 2.361.457<br />

davon<br />

Unfälle mit Personenschaden Anzahl 320.614 310.806 288.297 306.266<br />

Schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden<br />

im engeren Sinne Anzahl 91.144 89.519 92.107 81.487<br />

unter dem Einfluss berauschender<br />

Mittel 1 Anzahl 18.205 17.169 16.034 16.261<br />

Übrige Sachschadensunfälle Anzahl 1.863.700 1.895.959 2.014.833 1.957.443<br />

Verunglückte insgesamt Anzahl 413.524 401.823 374.818 396.374<br />

davon<br />

Getötete Anzahl 4.477 4.152 3.648 4.009<br />

Schwerverletzte Anzahl 70.644 68.567 62.620 68.985<br />

Leichtverletzte<br />

Tab. Polizeilich erfasste Unfälle (Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, 2012)<br />

separieren, wird aber nur in Kursen zur<br />

Versorgung Schwerverletzter gelehrt.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> macht es Sinn,<br />

eine Bestandsaufnahme zu machen. Die<br />

Neudefinition des Schwerverletzten sollte<br />

deshalb in der Lage sein, nicht nur eine<br />

Abgrenzung zu isolierten Verletzungen<br />

zu sein, sondern auch eine grobe Unterteilung<br />

im Bezug auf den klinischen Verlauf<br />

ermöglichen. Im Rahmen der Konsensuskonferenz<br />

wurden weitere Vorteile<br />

diskutiert <strong>und</strong> zusammengefasst:<br />

Vorteile einer besseren Abgrenzung<br />

Schwer-<strong>und</strong> Schwerstverletzter<br />

■ Medizinische Gründe: Weiterbildung<br />

von Assistenten <strong>und</strong> Vereinfachung<br />

klinischer Erfahrung<br />

■ Politische Gründe: Ressourcenallokation<br />

von Krankenhäusern <strong>und</strong> Benchmarking<br />

■ Wissenschaftliche Gründe: Vereinheitlichung<br />

der Terminologie <strong>und</strong><br />

der Einschlusskriterien für klinische<br />

Studien<br />

Eine Möglichkeit, die Genauigkeit zu<br />

verbessern, besteht in der Einführung<br />

verschiedener Definitionen zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten des klinischen<br />

Verlaufes. Diese könnten zum Beispiel<br />

am Unfallort, bei stationärer Aufnahme<br />

<strong>und</strong> im Intensivstationsverlauf erfolgen.<br />

Allerdings erfordert dies einen sehr hohen<br />

Dokumentationsaufwand. Die am<br />

Unfallort erhobenen Parameter sind allerdings<br />

nicht immer sehr akkurat im Bezug<br />

auf die Prognose, weshalb dieses als<br />

klinisch relevanter Definitionszeitpunkt<br />

nicht sinnvoll erscheint. Auch die Polizeidokumentation<br />

(stationäre Aufnahme ja/<br />

nein) erbringt keine Differenzierung, da<br />

viele Patienten trotz kurzer stationärer<br />

Überwachung wieder die Kliniken verlassen<br />

<strong>und</strong> somt die Schwerverletztendefinition<br />

verwässern würden.<br />

Auf der Basis dieser Überlegungen wurden<br />

Berechnungen anhand des <strong>Deutsche</strong>n<br />

Traumaregisters angestellt. Diese<br />

machen die Verwendung des ISS zur Bedingung,<br />

kombiniert mit weiteren Parametern,<br />

welche den klinischen Zustand<br />

des Patienten beschreiben. Hier sind<br />

Ähnlichkeiten zum revised trauma-Score<br />

vorhanden, jedoch ist eine klinische Verwendung<br />

unabdingbar, ähnlich wie bei<br />

der Beschreibung des „Borderline“-Patienten,<br />

welcher in Abhängigkeit von der<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

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Aus unserem Fach<br />

klinischen Versorgung seinen Zustand<br />

in einen günstigen/komplikationslosen<br />

versus lebensbedrohlichen Verlauf zu<br />

verwandeln droht. Bei diesen Parametern<br />

handelt es sich um folgende: ISS 16<br />

<strong>und</strong> mehr, AIS 2 x 2, 2 Körperregionen<br />

<strong>und</strong> ein Mortalitätsrisiko > 10 %, ein AIS<br />

– Wert von mehr als 2 <strong>und</strong> verschiedene<br />

Körperregionen.<br />

Aus diesen Parametern wurden diejenigen<br />

berechnet, welche die stabilste<br />

Sensitivität <strong>und</strong> Spezifizität in Bezug auf<br />

eine zu erwartende Mortalität haben.<br />

Die Basis bildete die erwartete Sterblichkeit<br />

von 15 Prozent, wie sie bei Patienten<br />

mit einem ISS von 16 zu erwarten ist.<br />

Zusätzlich zu den erwähnten Parametern<br />

ist der Glasgow Coma Scale als wichtiger<br />

Prognosewert nach Datenlage sinnvoll.<br />

Für weitere Berechnungen im Rahmen<br />

des Treffens wurden folgende Parameter<br />

ausgewählt: Blutdruck, Gerinnung,<br />

Glasgow Coma Scale <strong>und</strong> Säure/Basen-<br />

Defizit. Die Ergebnisse der Konferenz<br />

beweisen anhand von Daten des Traumaregisters,<br />

dass die im Kasten gelisteten<br />

Parameter die neue Definition dergestalt<br />

hinterlegen, dass eine reproduzierbare<br />

Mortalität von 30 Prozent entsteht. Diese<br />

ist somit beweisend für das Vorhandensein<br />

eines Polytraumas, das heißt einer<br />

Schwerstverletzung im engeren Sinne.<br />

Somit ist nunmehr anhand medizinischer<br />

Daten eine neue Definition des<br />

Schwerverletzten vorhanden. Zur Zeit<br />

wird geprüft, ob diese anhand anderer<br />

klinischer Datenbanken (TARN, NTDB)<br />

verifiziert werden kann.<br />

Hans-Christoph Pape<br />

Philipp Lichte<br />

Rolf Lefering<br />

Prof. Dr. Hans-Christoph<br />

Pape, Aachen, stellvertretender<br />

Leiter des wissenschaftsausschusses<br />

der DGU<br />

ESTES-KONGRESS<br />

Many ways – one goal<br />

Vom 12. bis 15. Mai 2012 fand in Basel der 13. European Congress for Trauma and Emergency Surgery<br />

(ECTES) der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) mit 1.200 Teilnehmern aus insgesamt<br />

63 Ländern statt. In zahlreichen, teils interaktiven, gut besuchten Sitzungen wurden die neuesten<br />

Aspekte der <strong>Unfallchirurgie</strong>, Notfallchirurgie, Intensivmedizin <strong>und</strong> Katastrophenchirurgie diskutiert.<br />

Many ways – one goal: Unter diesem<br />

Motto stand der 13. European Congress<br />

for Trauma and Emergency Surgery der<br />

European Society for Trauma and Emergency<br />

Surgery (ESTES), den sie unter den<br />

Kongresspräsidenten Dominik Heim <strong>und</strong><br />

Reto Babst aus der Schweiz sowie dem<br />

Präsidenten der ESTES, Prof. Dr. Ingo<br />

Marzi, Frankfurt, gemeinsam mit den nationalen<br />

Schweizer <strong>Gesellschaft</strong>en SGTV<br />

(Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> für Traumatologie<br />

<strong>und</strong> Versicherungsmedizin) <strong>und</strong><br />

SGATC (Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Allgemeinchirurgie <strong>und</strong> Traumatologie)<br />

in Basel ausrichtete. Die internationale<br />

Bedeutung dieses Kongresses spiegelte<br />

sich in der aktiven Beteiligung zahlreicher<br />

Partnergesellschaften, zu denen europäische<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en wie die European<br />

Federation of National Association of Orthopedics<br />

and Traumatology (EFORT), die<br />

European Federation of Orthopedics and<br />

Sports Traumatology (EFOST), die Société<br />

Francaise de Chirurgie Orthopedique et<br />

Traumatologique (SOFCOT), die European<br />

Bone and Joint Infection Society (EBJIS),<br />

der Küntscher Kreis, die AO Fo<strong>und</strong>ation<br />

wie auch die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) zählten. Neben vielen renommierten<br />

Wissenschaftlern war auch<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGU) mit ihrem Präsidenten Prof.<br />

Dr. Christoph Josten aus Leipzig <strong>und</strong> die<br />

American Association for the Surgery of<br />

Trauma (AAST) mit ihrem Präsidenten<br />

Wayne Meredith während des gesamten<br />

Meetings präsent. Etwa ein Drittel der<br />

Teilnehmer kam sogar von außerhalb<br />

Europas.<br />

Intensive Diskussionen<br />

In fünf Parallelsitzungen wurden Themen<br />

aus den Bereichen <strong>Unfallchirurgie</strong>, Notfall-<br />

<strong>und</strong> Akutchirurgie, Katastrophenmedizin<br />

<strong>und</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

in wissenschaftlichen Symposien, Instructional<br />

Lectures <strong>und</strong> in interaktiven<br />

Falldiskussionen behandelt. Die Zuhörer<br />

beteiligten sich sehr rege an den Diskussionen.<br />

Morgendliche Video-Sessions<br />

<strong>und</strong> eine umfangreiche Posterausstellung<br />

ÜBER ESTES<br />

ESTES versteht sich als die Europäische <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Unfall- <strong>und</strong> Notfallchirurgie<br />

<strong>und</strong> ist sowohl eine Dachorganisation mit 26<br />

nationalen Mitgliedsgesellschaften <strong>und</strong><br />

mehr als 1.000 individuellen, aktiven Mitgliedern.<br />

Als Dachorganisation vertritt ES-<br />

TES 10.000 institutionelle Mitglieder gegenüber<br />

nationalen <strong>und</strong> europäischen Institutionen<br />

<strong>und</strong> arbeitet aktiv an europäischen<br />

Trauma Guidelines, einem Traumacurriculum<br />

sowie einem Traumaregister mit. Alle Informationen<br />

über ESTES finden sich online<br />

unter: www.estesonline.org<br />

Dort kann man auch den Newsletter ESTES-<br />

NEWS abonnieren, der alle zwei Monate erscheint.<br />

Weitere Informationen finden sich<br />

regelmäßig in der Zeitschrift der Society European<br />

Journal of Trauma and Emergency<br />

Surgery: www.ejtes.springer.de.<br />

400<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

ergänzten das Programm. Im Speziellen<br />

wurden die Maßnahmen innerhalb der<br />

WHO Decade of Action on Road Safety<br />

(DARS), der Unfallprävention sowie<br />

der Polytraumabehandlung diskutiert.<br />

In verschiedenen Sitzungen wurden Diagnostik<br />

<strong>und</strong> Therapie muskuloskelettaler<br />

Verletzungen wie auch viszeraler<br />

Verletzungen nach Trauma detailliert<br />

besprochen <strong>und</strong> unfallchirurgisch/orthopädische<br />

Versorgungsstrategien <strong>und</strong> damage-control-Strategien<br />

verschiedenster<br />

Regionen ausdiskutiert.<br />

Chirurgische Basis für unfallchirurgische<br />

Spezialisierung<br />

Die Notfall- <strong>und</strong> Akutchirurgie wurde<br />

neben klinisch-praktischer Relevanz<br />

auch hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung<br />

des Faches Chirurgie in einer<br />

international besetzten Pro-<strong>und</strong>-Contra-<br />

Sitzung besprochen. Die europäische <strong>und</strong><br />

internationale Diskussion endete mit<br />

SAVE THE DATE<br />

Die nächsten Kongresse der ESTES finden<br />

vom 4. bis 7. Mai 2013 in Lyon <strong>und</strong> vom 25.<br />

bis 27. Mai 2014 gemeinsam mit der DGU in<br />

Frankfurt/Main statt. Abstracts für den ES-<br />

TES-Kongress 2013 können vom 10. September<br />

bis 5. November 2012 eingereicht<br />

werden. Ab 3. Dezember ist die Online-Registrierung<br />

freigeschaltet. Weitere Infos unter:<br />

www.ectes2013.org<br />

dem klaren Konsens, dass eine breite chirurgische<br />

Basis die Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für eine unfallchirurgische Spezialisierung<br />

sein muss.<br />

In kurzen Mittagsvorlesungen (12-to-<br />

12-lectures) <strong>und</strong> Key-note-lectures<br />

wurden aktuelle Topics pointiert angesprochen<br />

<strong>und</strong> regten zur Diskussion an.<br />

Diese konnten dann im Rahmen des attraktiven<br />

Rahmenprogrammes sowohl<br />

im Kongresscenter als auch außerhalb<br />

weiter vertieft werden.<br />

Dominik Heim <strong>und</strong> Reto Babst verdienen<br />

höchsten Respekt für die r<strong>und</strong>um<br />

gelungene Organisation des sehr gut angenommenen<br />

Kongresses in Basel <strong>und</strong><br />

das Zusammenbringen maßgeblicher<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en, Disziplinen, Kliniker <strong>und</strong><br />

Wissenschaftler zu den immer spannend<br />

bleibenden Themen Trauma <strong>und</strong> Notfallchirurgie.<br />

Prof. Dr. Ingo Marzi<br />

Prof. Dr. med. Ingo<br />

Marzi<br />

ESTES President<br />

2011/2012, Past-<br />

President 2012/2013<br />

KONGRESSIMPRESSIONEN<br />

Dominik Heim während der Eröffnungsveranstaltung.<br />

Luke Leenen, President-Elect; Pol Rommens, General Secretary, Dominik Heim,<br />

Congress President, Eric Voiglio, Treasurer and Congress President 2013, Ingo<br />

Marzi, President, Reto Bapst, Congress President.<br />

Prof. Dr. Ingo Marzi während einer Präsentation.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

401


Aus unserem Fach<br />

POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG<br />

Trauma an der Seele oft übersehen<br />

Es ist bekannt, dass Unfallopfer neben ihren körperlichen W<strong>und</strong>en oft auch Verletzungen an der Seele<br />

davontragen. Trotzdem werden posttraumatische Belastungsstörungen im Krankenhaus oft nicht ausreichend<br />

berücksichtigt. Lesen Sie hier einen beispielhaften Fallbericht.<br />

Im Frühjahr 2010 wurde ein PKW fahrerseitig<br />

von einem anderen PKW gerammt.<br />

Im Fahrzeug<br />

befanden sich<br />

drei Personen:<br />

der 19-jährige<br />

Fahrer, sein<br />

wenige Jahre<br />

älterer Bruder <strong>und</strong> dessen kleine Tochter.<br />

Während der Fahrer mit schwersten<br />

Verletzungen aus dem total demolierten<br />

Auto herausgeschnitten werden mussten,<br />

waren das Kind <strong>und</strong> sein Vater eher leicht<br />

verletzt <strong>und</strong> kamen in ein nahegelegenes<br />

Krankenhaus der Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Regelversorgung.<br />

Der 19-jährige Fahrer wurde vor Ort intubiert<br />

<strong>und</strong> beatmet in ein großes überregionales<br />

traumatologisches Zentrum<br />

<strong>und</strong> universitäres Lehrkrankenhaus<br />

transportiert. Am Folgetag verstarb sein<br />

„Sie behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche <strong>und</strong> keine Blinddärme.<br />

Sie behandeln Menschen aus Fleisch <strong>und</strong> Blut, mit Leib <strong>und</strong> Seele.“<br />

Bruder unerwartet an einer intrakraniellen<br />

Blutung, die offenbar <strong>und</strong>iagnostiziert<br />

geblieben war. Der jugendliche Fahrer<br />

wurde mehrfach operiert, verbrachte fast<br />

einen Monat auf der Intensivstation <strong>und</strong><br />

wurde dann „mobil im Gehwagen unter<br />

physiotherapeutischer Anleitung“ nach<br />

über zwei Monaten nach Hause entlassen.<br />

Im Entlassungsbrief finden sich folgende<br />

Diagnosen: Milzruptur, Mesenterialeinriss<br />

<strong>und</strong> Nierenparanchymverletzung,<br />

Femurschaftfraktur, Talusfraktur, hintere<br />

Beckenringfraktur, Ulnaschaftfraktur,<br />

Rippenserienfraktur, Hämatopneumothorax,<br />

Contusiocordis,<br />

Weber-<br />

A-Fraktur, tiefe<br />

Beinvenenthrombose<br />

<strong>und</strong> Lungenembolie,<br />

postoperative<br />

W<strong>und</strong>infektion an Gesäß <strong>und</strong><br />

Becken.<br />

Der junge Mann, drei Monate zuvor kernges<strong>und</strong>,<br />

voller Lebensfreude im Kreise der<br />

Familie, sportlich, dynamisch, beliebt <strong>und</strong><br />

geliebt –jetzt ein Mensch in den Trümmern<br />

seiner Existenz, der Bruder tot, er<br />

selbst „mobil im Gehwagen“, mit Angst<br />

<strong>und</strong> Schuldgefühlen, wenn er auch den<br />

Unfall nicht selbst verschuldet hatte. In<br />

zwei Monaten hatte er mehr Operationen<br />

Foto: Fotolia<br />

Hinwendung zum Patienten: Ärzte behandeln nicht in erster Linie Krankheiten <strong>und</strong> Verletzungen, sondern Patienten. Leider geht das im<br />

Behandlungsalltag oft unter.<br />

402<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

durchlitten als andere in ihrem ganzen<br />

Leben <strong>und</strong> vier Wochen Intensivtherapie<br />

erfahren. Wir sind uns alle klar darüber,<br />

dass Intensivtherapie zwar lebensrettend,<br />

aber für den Patienten meist ein<br />

Alptraum aus Schmerz, Ohnmacht, Angst<br />

<strong>und</strong> „Drogen“ darstellt.<br />

Trauma an Körper <strong>und</strong> Seele<br />

Dieser junge Mann ist schwersttraumatisiert<br />

am Körper – <strong>und</strong> zweifelsfrei auch<br />

an seiner Seele. Die Diagnose einer posttraumatischen<br />

Belastungsreaktion oder<br />

-störung findet sich in seinem Entlassungsbrief<br />

jedoch nicht. In den zwei Monaten<br />

seines Krankenhausaufenthaltes<br />

hat nie jemand an das Offensichtliche gedacht.<br />

Lediglich in der Verlaufsbeschreibung<br />

wird lapidar erwähnt, der Patient<br />

beklage auf der Normalstation Ein- <strong>und</strong><br />

Durchschlafstörungen. Ein neurologischpsychiatrischer<br />

Konsiliarius verordnete<br />

daraufhin Mirtazepin <strong>und</strong> Zopiclon. Eine<br />

weitere psychosoziale oder psychotherapeutische<br />

Diagnostik oder gar Betreuung<br />

gab es nicht. In den Empfehlungen des<br />

Entlassungsbriefes zum weiteren Prozedere<br />

finden sich weder Hinweise auf eine<br />

adäquate Schmerzmedikation noch auf<br />

die Notwendigkeit einer psychosozialen<br />

Unterstützung.<br />

Endlich Psychotherapie<br />

Ich lernte diesen Patienten etwa ein Jahr<br />

später in meiner schmerztherapeutischen<br />

Sprechst<strong>und</strong>e kennen, als er mit<br />

Ibuprofen 3 x 800 mg nicht mehr weiter<br />

kam. Glücklicherweise hatte ihn mittlerweile<br />

ein mitfühlender Hausarzt einer<br />

Wie sehr ein Unfall <strong>und</strong> die Unfallfolgen Patienten<br />

<strong>und</strong> Angehörige belasten, zeigt eindrucksvoll<br />

die Sammlung authentischer Berichte – zusammengestellt<br />

von Irena Kutscher – in dem von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> 2009<br />

herausgegebenen Buch „Jeden kann es treffen.<br />

Gesichter jenseits der Statistik“.<br />

psychotherapeutischen Behandlung zugeführt.<br />

Auf den ersten Termin hatte er<br />

ein Dreivierteljahr warten müssen.<br />

Das Schicksal dieses jungen Mannes ist<br />

leider kein Einzelfall, sondern offenbar<br />

eher die Regel. Ich frage mich, wie ich<br />

mich bei meiner Krankenhausentlassung<br />

gefühlt hätte, wenn mir das Gleiche<br />

widerfahren wäre. Es ist mehr als<br />

20 Jahre her, dass in einer meiner ersten<br />

medizinischen Vorlesungen ein älterer<br />

Professor uns Studenten ermahnte: „Sie<br />

behandeln keine Gallen, keine Hüftbrüche<br />

<strong>und</strong> keine Blinddärme. Sie behandeln<br />

Menschen aus Fleisch <strong>und</strong> Blut, mit<br />

Leib <strong>und</strong> – Seele.“<br />

Mehr Achtung vor dem Menschen, bitte<br />

Ich hatte diesen Satz vergessen, in all den<br />

Jahren, in denen ich selbst Intensivmedizin<br />

betrieben habe. Erst heute erinnere<br />

ich mich wieder daran: Unsere ärztliche<br />

Aufgabe gilt nicht der Verletzung, sondern<br />

dem Menschen. Und beim Menschen geht<br />

das körperliche Trauma mit dem seelischen<br />

Hand in Hand. Wo bleibt unser gepriesenes<br />

interprofessionelles, interdisziplinäres<br />

<strong>und</strong> multimodales Arbeiten? Wo<br />

bleibt die Achtung vor dem Menschen?<br />

Traumatologie ist die Wissenschaft, die<br />

sich mit dem Trauma beschäftigt. Liebe<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, werden Sie<br />

sich dieser Aufgabe bewusst <strong>und</strong> helfen<br />

Sie traumatisierten Menschen auf körperlicher,<br />

aber auch auf psychischer Ebene.<br />

Helfen ist unser Beruf!<br />

Thomas M. Engel<br />

Thomas M. Engel<br />

ist Facharzt für<br />

Anästhesiologie <strong>und</strong> spezielle<br />

Schmerztherapie,<br />

Psychotherapeut<br />

in Ausbildung <strong>und</strong><br />

Transplantationsbeauftragter<br />

im DRK<br />

Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg.<br />

HINTERGRUND<br />

Es geht nicht nur um das Ob, sondern<br />

auch um das Wie des Überlebens<br />

Glaubt man den Statistiken des Statistischen<br />

B<strong>und</strong>esamtes <strong>und</strong> anderer Register, hat sich<br />

innerhalb von 20 Jahren die Mortalitätsrate<br />

des schwerverletzten Patienten halbiert. Je<br />

nach Verletzungsschwere liegt sie zwischen<br />

10 <strong>und</strong> 18 Prozent. Wie wir aus mehreren,<br />

auch deutschen klinischen Studien wissen,<br />

leidet mehr als die Hälfte der überlebenden<br />

schwerstverletzten Patienten auch noch<br />

nach Jahren unter den Folgen ihrer Verletzungen.<br />

Neben funktionelle Beschwerden klagen<br />

die Patienten am häufigsten über störende<br />

Schmerzzustände – auch Kopfschmerz – <strong>und</strong><br />

mangelnde Belastbarkeit (siehe Weißbuch, 2.<br />

Auflage 2012, S.8). Das posttraumatische Belastungssyndrom<br />

(PTBS) ist den bei der Akutbehandlung<br />

von Verletzten Beteiligten bekannt<br />

<strong>und</strong> inzwischen Teil der Standard-Empfehlungen<br />

zu rehabilitativen Maßnahmen<br />

nach schwerer Verletzung.<br />

Mit dem Fallbericht von Thomas Engel wollen<br />

wir an das zentrale Thema der Rehabilitation<br />

unserer Patienten erinnern <strong>und</strong> Sie bei Ihren<br />

Bemühungen unterstützen, das Wissen um<br />

diese Unfallfolgen auch in die praktische Anwendung<br />

umzusetzen.<br />

Prof. Dr. Hartmut<br />

Siebert, Generalsekretär<br />

DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

403


Aus unserem Fach<br />

AWMF-ARBEITSKREIS<br />

Sitzung der „Ärzte <strong>und</strong> Juristen“<br />

Der Arbeitskreis „Ärzte <strong>und</strong> Juristen“ in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen<br />

Fachgesellschaften (AWMF) – dessen Frühjahrssitzung 2011 aus technischen Gründen ausgefallen war –<br />

hat sich auf seiner Sitzung am 26./27. November 2011 in Würzburg unter der Leitung von Prof. Dr. H.-D.<br />

Saeger unter anderem mit nachfolgenden Themen befasst:<br />

Bild: www.awmf.org<br />

Zertifizierung von Krankenhäusern <strong>und</strong><br />

Patientensicherheit<br />

Prof. Dr. Stefan Post, Mannheim: „Aktueller<br />

Stellenwert <strong>und</strong> Perspektiven“:<br />

Der PowerPoint präsentierte Beitrag<br />

orientiert sich neben allgemeinen Gesichtspunkten<br />

(Funktion der Zertifizierung,<br />

Formalisierungen administrativ,<br />

technisch, Qualitätsmanagement, Patientenferne,<br />

Patientensicherheit) spezifisch<br />

nach Vorgabe der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

(DGAV) <strong>und</strong> der <strong>Deutsche</strong>n Krebsgesellschaft<br />

(DKG); speziell angesprochen Coloproktologie,<br />

MIV Chirurgie, Pankreas,<br />

Leber, Adipositas <strong>und</strong> metabolische Chirurgie,<br />

Endokrino-Chirurgie, ob. GI-Trakt,<br />

Endoskopie.<br />

Dr. Thomas Hilse, Abt.-Dir. DKV, Köln:<br />

„Wie wertvoll sind Zertifikate – gibt<br />

es Alternativen?“: Darstellung der Zertifizierungsmöglichkeiten,<br />

Zertifizierung<br />

als Herausforderung (Qualitätsmanagementsysteme,<br />

Ressourcenbindung, Kurzzeit-/Langzeit-Effektivität,<br />

Akzeptanz,<br />

höhere Qualitätsanforderungen der Re-<br />

Zertifizierung).<br />

Alternativen (?): Benchmarking <strong>und</strong> Qualitätsvergleiche,<br />

Qualitätsmanagement,<br />

Management von Qualitätsverbesserungen,<br />

QM-System mit Total-Quality Ansatz,<br />

Internet-Auftritt, Qualitätsmessung mittels<br />

Routinedaten, Peer review-Verfahren,<br />

Patientenbewertungen, interdisziplinäre<br />

Konferenzen <strong>und</strong> andere Qualitätspartnerschaften<br />

mit Patienten.<br />

Zum Download: Unter www.awmf.org/die-awmf/arbeitskreise/ak-aerzte-juristen/1-sitzung-2011.<br />

html können die Präsentationen der Arbeitskreissitzung heruntergeladen werden. Dort wird nach<br />

Fertigstellung ebenfalls das Protokoll der nichtöffentlichen Sitzung veröffentlicht.<br />

Dr. jur. Herfried Kohl, Intercert, Nürnberg:<br />

Juristische Aspekte: Zertifizierung<br />

ist eine Konformitätsbestätigung <strong>und</strong><br />

bedeutet: Ein Produkt, System, Personalqualifikation<br />

stimmen mit bestimmten,<br />

vorher definierten Anforderungen<br />

überein. Sind diese Anforderungen nicht<br />

ordentlich definiert, ist das Zertifizierungsverfahren<br />

mangelhaft, eventuell<br />

inhaltsleer. Das Zertifizierungsdesign<br />

muss den Vertragsparteien zugänglich/<br />

bekannt sein. Die Arbeitsweise von Zertifizierungsgesellschaften<br />

ist international<br />

durch die ISO 17021 geregelt (rechtliche<br />

Identifizierbarkeit, wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

sonstige Unabhängigkeit, Unparteilichkeit,<br />

Verantwortlichkeit für die Zertifizierung,<br />

Transparenz in der Durchführung<br />

der Zertifizierung, klare Regeln bezüglich<br />

Auditoren <strong>und</strong> Personal. Nationale<br />

Akkreditierungsstelle in Deutschland ist<br />

gesetzlich die <strong>Deutsche</strong> Akkreditierungsstelle<br />

(DAkkS - spielt jedoch in Deutschland<br />

eine untergeordnete Rolle). Die Zertifizierungsverfahren<br />

sind nach Versorgungsbereichen<br />

gegliedert (Akutkliniken,<br />

Reha-Kliniken, stationäre <strong>und</strong> ambulante<br />

Pflege, niedergelassene Ärzte, sonstige<br />

Versorger). Mögliche juristische Risiken<br />

für Zertifikatinhaber: Nichteinhalten von<br />

Zertifizierungsregeln, irreführende Verwendung<br />

des Zertifikats, Verschweigen<br />

meldepflichtiger Angaben mit jeweiligen<br />

juristischen Folgen.<br />

Leitlinien <strong>und</strong> „Clinical Pathways“<br />

Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann, Tübingen:<br />

„Fesselnde Leitlinien?“: „Behandlungsleitlinien<br />

sind systematisch<br />

entwickelte Aussagen, die den gegenwärtigen<br />

Erkenntnisstand wiedergeben <strong>und</strong><br />

den behandelnden Ärzten <strong>und</strong> ihren Patienten<br />

die Entscheidungsfindung für eine<br />

angemessene Behandlung in spezifischen<br />

Krankheitssituationen erleichtern.“ Die<br />

Entscheidungsfindung geht im Versorgungsalltag<br />

von vorgegebenen Faktoren<br />

aus: Beim Arzt Erfahrung, Kompetenz,<br />

Intuition, Ethik, Recht, Kostenbewusstsein.<br />

Beim Patienten subjektive Erfahrung,<br />

Erwartungen, Werte (Präferenzen),<br />

Bewältigungsstrategien, Kultur. Externe<br />

Faktoren sind externes Wissen, Leitlinien,<br />

Evidenzberichte, Wissensbanken;<br />

hinzukommt der ethische, soziale <strong>und</strong><br />

ökonomische Rahmen. Die systematische<br />

Evidenzbasierung geht von der Existenz<br />

(oder Nichtexistenz) klinischer Belege<br />

404<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus unserem Fach<br />

aus, sucht nach diesen, bewertet methodische<br />

Qualität (Evidenzstärke), schließt<br />

schlecht qualifizierte Belege aus <strong>und</strong> bereitet<br />

methodologische Belege in Form<br />

von systematischen Reviews. Die klinische<br />

Bewertung der Tatsachen bezüglich<br />

der Aufnahme in Leitlinien (LL) berücksichtigt<br />

die Passfähigkeit im deutschen<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen, den Import von Belegen<br />

aus dem Ausland, den Nutzen, die<br />

Abwägung von Nutzen <strong>und</strong> Schaden, die<br />

Ergänzung fehlender Schutzmaßnahmen<br />

gegen Befangenheit im AWMF-Regelwerk<br />

(kein Durchgriff der Finanziers auf<br />

die LL-Entwicklung, Transparenz, Konsensfindung<br />

unter unabhängiger Moderation,<br />

gegebenenfalls unabhängiger Review<br />

<strong>und</strong> andere).<br />

Die juristische Sicht: Der medizinische<br />

Standard ist für behandelnde Ärzte verbindlich,<br />

er ist rechtlicher Standard. Der<br />

medizinische Standard ist der jeweilige<br />

naturwissenschaftliche Erkenntnisstand.<br />

Leitlinienkonform behandeln heißt neben<br />

Kenntnis der Empfehlungen der LL<br />

unbegründetes Übernehmen bzw. begründetes<br />

Abweichen. Laut BGH VI ZR<br />

57/07 vom 28. März 2008 können LL<br />

aber „nicht unbesehen mit dem zur Beurteilung<br />

eines Behandlungsfehlers gebotenem<br />

medizinischen Sachverstand<br />

gleichgesetzt werden.“ Sie ersetzen nicht<br />

das Sachverständigengutachten. Die Anwendung<br />

der LL im Einzelfall hat zu berücksichtigen:<br />

Lücken in der LL durch<br />

schwächere Evidenzen, begrenzte Berücksichtigung<br />

der Multimorbidität in<br />

den LL, die Ausrichtung der LL auf den<br />

„Durchschnittsfall“, individuelle Situationen<br />

durch Präferenzen beim Patienten.<br />

Prof. Dr. M. Schilling, Homburg/Saar:<br />

„Patientenpfade – Profitieren die<br />

Patienten?“: Der viszeralchirurgisch<br />

aufgebaute Vortrag kann anhand der<br />

PowerPoint-Wiedergabe nicht referiert<br />

werden.<br />

Rechtsanwalt Dr. Albrecht Wienke,<br />

Köln: „Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />

von Leitlinien“: Das Referat beantwortet<br />

in einer Reihe von Leitsätzen bzw.<br />

Gerichtsentscheiden Gr<strong>und</strong>satzfragen:<br />

Unter anderem: Was wollen, was sind<br />

LL aus juristischer Sicht, wer oder was<br />

verlangt die Erstellung von LL? Denkbare<br />

Konfliktlagen. Wer haftet für den Inhalt<br />

von LL? Wer haftet für die Richtigkeit von<br />

LL? Der Referent gibt darüber stichwortartige,<br />

dennoch weitgehende Auskünfte,<br />

die wegen ihres großen Umfanges, in ihren<br />

Einzelheiten wichtigen Aussagen hier<br />

nicht wiedergegeben werden können. Sie<br />

sind in der PowerPoint-Präsentation gut<br />

lesbar.<br />

Prof. Dr. Jürgen Probst<br />

Prof. Dr Jürgen Probst,<br />

Murnau/Staffelsee.<br />

Kontakt: Prof.Juergen.<br />

Probst.Murnau@tonline.de<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

405


Aus unserem Fach<br />

Das Altonaer Kinderkrankenhaus: Dort findet im November<br />

2012 die Jahrestagung von „Die Orthopädinnen e.V.“ statt.<br />

Foto: Privat<br />

DIE ORTHOPÄDINNEN E.V.<br />

Die Orthopädinnen<br />

reisen <strong>und</strong> tagen<br />

Seit über vier Jahren fördert der Verein „Die Orthopädinnen<br />

e.V.“ Frauen in der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />

Ein stetiger Mitgliederzuwachs bestätigt uns in<br />

unserem Vorhaben <strong>und</strong> unseren Ideen.<br />

Der Aktionismus unserer Mitglieder<br />

schlug sich in diesem Jahr in einer Buchveröffentlichung<br />

nieder. Frau Susanne<br />

Scheipl aus Graz ist Mitherausgeberin<br />

des neu auf dem Markt erschienenen<br />

Buches „Gender-Unterschiede in der Orthopädie“.<br />

Ich selber unterstütze den<br />

Thieme-Verlag als Mitherausgeberin der<br />

Zeitschrift „XX-Die Zeitschrift für Frauen<br />

in der Medizin“. „Die Orthopädinnen“<br />

mischen mit <strong>und</strong> sind aktiv daran beteiligt,<br />

das Thema Gender <strong>und</strong> Frauen in der<br />

Medizin voran zu bringen.<br />

Reisestipendium für zwei Kolleginnen<br />

Neben den diversen Angeboten des Vereines<br />

wie zum Beispiel unserem Mentoring-Programm<br />

sind wir auf unser neuestes<br />

Projekt sehr stolz. Dieses Jahr konnte<br />

ein Reisestipendium für zwei Kolleginnen<br />

ausgeschrieben werden. Die Reise<br />

wurde mit 14 Tagen veranschlagt <strong>und</strong><br />

mit 1.000 Euro unterstützt. Die Kolleginnen<br />

wählten unter anderem das kinderorthopädische<br />

Zentrum in Poznan, Polen,<br />

unter der Leitung von Herrn Dr. Marek<br />

Jozwiak, <strong>und</strong> das Centre for Sports and<br />

Exercise Medicine in London als Hospitationskliniken.<br />

Ein Reisebericht wird auf<br />

der diesjährigen Tagung zu hören sein.<br />

Wir wünschen den Kolleginnen auch an<br />

dieser Stelle eine lehrreiche Zeit <strong>und</strong> eine<br />

gute Reise.<br />

Jahrestagung in Hamburg<br />

Wie schon in den letzten Jahren veranstaltet<br />

der Verein „Die Orthopädinnen<br />

e.V.“ auch in diesem Jahr am 10. / 11.<br />

November 2012 eine vielfältige Jahrestagung<br />

zum Kennenlernen <strong>und</strong> Netzwerken.<br />

Unfallchirurgische wie orthopädische<br />

Themen werden facettenreich – von<br />

Frakturen bis Knicksenkfußbehandlung<br />

– präsentiert. Das hochkarätige wissenschaftliche<br />

Programm wird dieses Jahr<br />

um einen interaktiven Block erweitert.<br />

Das Thema Burnout soll hier theoretisch,<br />

aber auch durch Praktisches beleuchtet<br />

werden. Die in letzter Zeit sehr aktuelle<br />

Diskussion des Mutterschutzes in den<br />

chirurgischen Fächern wird auf der Tagung<br />

von rechtlicher Seite durch eine<br />

Mitarbeiterin des Amtes für Arbeitsschutz<br />

präsentiert werden. Betroffene<br />

Kolleginnen werden von ihren sehr individuellen<br />

Erfahrungen berichten. Wir<br />

hoffen, mit dieser Diskussionsr<strong>und</strong>e Anstoß<br />

für ein Umdenken geben zu können.<br />

Natürlich soll auch die gesellige Seite<br />

nicht zu kurz kommen. Neben einem gemeinsamen<br />

Abendessen ist am Folgetag<br />

der Jahrestagung eine Führung auf der<br />

Elbphilharmonie geplant. Wir würden<br />

uns sehr freuen, viele bekannte, aber<br />

auch viele neue Kolleginnen aus der Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> auf unserer<br />

Jahrestagung begrüßen zu dürfen.<br />

Dr. Sandra Lipovac<br />

Dr. Sandra Lipovac,<br />

Hamburg, ist Erste<br />

Vorsitzende des Vereins<br />

„Die Orthopädinnen<br />

e.V.“ Kontakt:<br />

s.lipovac@orthopaedinnen.org.<br />

FÜR DEN TERMINKALENDER<br />

Jahrestagung „Die Orthopädinnen e.V.“<br />

Wann? 10./11. November 2012<br />

Wo? Hamburg, Altonaer Kinderkrankenhaus<br />

Mehr Infos: www.orthopaedinnen.org<br />

406<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

HÜFTSONOGRAFIE BEI SÄUGLINGEN<br />

Checklisten helfen, Fehler zu<br />

vermeiden<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich hat die Einführung des frühen generellen sonografischen Hüftscreenings in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz einen Quantensprung in der Prophylaxe <strong>und</strong> Behandlung von Hüftreifungsstörungen<br />

mit sich gebracht. Leider scheint sich aber zuletzt ein leicht gegenläufiger Trend einzuschleichen.<br />

In jüngerer Zeit sind eine Zunahme von<br />

Schlichtungs- <strong>und</strong> Regressfällen, wieder<br />

häufiger auftretende operationsbedürftige<br />

Spätfälle <strong>und</strong> ein oft erschreckendes<br />

Defizit an Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

bei vielen Teilnehmern an Sonografie-<br />

Refresherkursen zu beobachten. So<br />

konnten bei Refresherkursen (das heißt<br />

alle Teilnehmer praktizierten aktiv die<br />

Hüftsonografie) lediglich 21 Prozent der<br />

Absolventen vier Hüftsonogramme fehlerlos<br />

beurteilen! Diese unbefriedigende<br />

Situation spiegelt sich auch nach Einführung<br />

der Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

der Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

(KBV) zum 1. April 2005 in einer<br />

ungewöhnlich hohen Rate an Widerrufen<br />

der Abrechnungsgenehmigung bei den<br />

Qualitätssicherungs(QS)-Kommissionen<br />

der Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

(KVen) wider.<br />

Beim Vergleich verschiedener KVen ließen<br />

sich zudem stark differente Prüfergebnisse<br />

nachweisen (Tab. 1). Dies<br />

muss als Ausdruck einer höchst unterschiedlichen<br />

Prüfpraxis der Sonografiekommissionen<br />

bei gleich lautender KBV-<br />

Vorlage gewertet werden. Die Vertreter<br />

der Spitzenverbände der Krankenkassen<br />

haben in der völlig überarbeiteten QS-<br />

Vereinbarung „Säuglingshüfte“ auch<br />

größten Wert auf die Vergleichbarkeit<br />

der Prüfergebnisse durch Angleichen relevanter<br />

Aspekte der Beurteilungs- <strong>und</strong><br />

Bewertungspraxis gelegt. In der Kommission<br />

„Säuglingshüfte“ der KBV werden<br />

derzeit auch noch nach Veröffentlichung<br />

der Vereinbarung entsprechende Bewertungsparameter<br />

erarbeitet.<br />

Methodische Fehleranalyse<br />

Die systematische Analyse der Regress<strong>und</strong><br />

Schlichtungsfälle sowie die Aus-<br />

Ob die Hüftgelenke<br />

dieses Säuglings ges<strong>und</strong><br />

sind, lässt sich per<br />

Ultraschall leicht feststellen<br />

– vorausgesetzt, der<br />

Untersucher beherrscht<br />

sein sonografisches<br />

Handwerk.<br />

Foto: Barbara Helgason/Fotolia<br />

408<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

wertung der Eingangstests bei Refresherkursen<br />

offenbarte eine Reihe immer<br />

wiederkehrender „klassischer“ Fehler<br />

<strong>und</strong> Fallstricke: Meist handelt es sich um<br />

die Missachtung oder Vernachlässigung<br />

gr<strong>und</strong>sätzlicher methodischer Regeln<br />

<strong>und</strong> Checklisten. Folgerichtig werden die<br />

schwerstwiegenden Fehler am Anfang<br />

des diagnostischen Algorithmus gemacht<br />

<strong>und</strong> nicht bei der Winkelmessung, die<br />

methodisch gesehen erst am Ende eines<br />

systematischen diagnostischen Algorithmus<br />

steht.<br />

Folgende Fehler sind in absteigender Priorität<br />

<strong>und</strong> Häufigkeit zu erwarten:<br />

■ Insuffiziente Lagerung <strong>und</strong> Abtasttechnik<br />

(zum Beispiel fehlende Lagerungsschale<br />

<strong>und</strong>/oder Schallkopfführung)<br />

■ keine oder unvollständige anatomische<br />

Identifizierung (→ Checkliste 1)<br />

■ fehlende Brauchbarkeitsprüfung <strong>und</strong><br />

Kippfehlercheck (→ Checkliste 2)<br />

■ Danach folgen mit großem Abstand:<br />

■ inadäquate Messtechnik mit nicht<br />

plausiblen Alpha- <strong>und</strong> Betawinkeln<br />

■ fehlende Plausibilitätsprüfung (inkonsistente<br />

Bef<strong>und</strong>e von Deskription<br />

<strong>und</strong> Messwerten)<br />

■ nicht phasengerechte therapeutische<br />

Konsequenzen.<br />

Bei näherer Betrachtung, warum zum<br />

Beispiel ein Hüftgelenk offen reponiert<br />

werden musste, stellte sich heraus, dass<br />

bei 13 Prozent der operierten Säuglingshüften<br />

die OP-Indikation auf einer primären<br />

Fehldiagnose beruhte. Beispielsweise<br />

wurde bei der U3 ein tatsächliches 2c-Gelenk<br />

fälschlich als Typ 1 fehleingeschätzt<br />

<strong>und</strong> erst einige Zeit später (= zu spät!) als<br />

definitiv dezentriert („luxiert“) wieder<br />

vorgestellt. Mit gutem Gr<strong>und</strong> bezeichnet<br />

Graf die Hüftsonografie als „finale“ Untersuchung:<br />

Ein primärer diagnostischer<br />

Fehler lässt sich später oft nicht wiedergutmachen,<br />

weil die Pathomorphologie<br />

unbemerkt fortschreiten konnte <strong>und</strong> das<br />

kurze Zeitfenster für eine restitutio ad integrum<br />

längst geschlossen ist.<br />

Gegenstrategien<br />

Unbedingt anzustreben ist die standardisierte<br />

Durchführung der Hüftsonografie:<br />

Diese beginnt mit der Lagerung <strong>und</strong> Abtasttechnik<br />

<strong>und</strong> endet mit einer adäquaten,<br />

phasengerechten therapeutischen<br />

Konsequenz sowie ausreichend langen<br />

Verlaufskontrollen biomechanisch behandelter<br />

Hüftgelenke.<br />

Die standardisierte Hüftsonografie erfordert<br />

ein systematisiertes Vorgehen<br />

nach Checklisten (im Sinne des Risikomanagements).<br />

Graf hat als Orientierungshilfe<br />

neben seinem ausführlichen<br />

„Kompendium“ [Graf 2010] einen gestrafften<br />

Ausbildungskatalog mit den<br />

methodischen Mindeststandards publiziert<br />

[R. Graf: Warum ein Ausbildungskatalog<br />

für die Hüftsonographie? Orthopädische<br />

Praxis 45/2;2009:67–73], der<br />

als Referenz für Ausrichter <strong>und</strong> Teilnehmer<br />

von Ausbildungskursen nach DE-<br />

GUM-Richtlinien dient oder zumindest<br />

dienen sollte.<br />

Anhand der Checkliste 1 arbeitet man<br />

systematisch die sonoanatomischen<br />

Landmarken ab:<br />

1 Knorpel-Knochen-Grenze<br />

2 Hüftkopf<br />

3 Umschlagfalte<br />

4 Gelenkkapsel<br />

5 Labrum<br />

6 Knorpel<br />

7 Knochen (5–7 = „Standardreihe“)<br />

8 Konkavität-Konvexität („Erker-Umschlagpunkt“)<br />

Mit der Abarbeitung der Checkliste 1<br />

werden der Erker-Umschlagpunkt festgelegt<br />

<strong>und</strong> definitiv dezentrierte von zentrierten<br />

Hüftgelenken abgegrenzt.<br />

Bei zentrierten Gelenken sind anschließend<br />

obligatorisch die Checkliste 2<br />

(„Brauchbarkeitsprüfung“ der Standardschnittebene)<br />

abzuarbeiten:<br />

1 Unterrand des Os ilium<br />

2 Schnitt<br />

3 Labrum<br />

Mit der Checkliste 2 werden (unbrauchbare)<br />

vordere <strong>und</strong> hintere Schnitte sowie<br />

gegebenenfalls Kippfehler identifiziert<br />

<strong>und</strong> eliminiert. Nach vollständiger <strong>und</strong><br />

korrekter Abarbeitung beider Checklisten<br />

sind die essenziellen methodischen<br />

Schritte abgewickelt <strong>und</strong> damit für die<br />

Hüftgelenke des Säuglings fatale diagnostische<br />

Fehler vermieden worden.<br />

Alle weiteren Schritte im diagnostischen<br />

Algorithmus bauen auf einer korrekten<br />

anatomischen Identifizierung (Checkliste<br />

1) <strong>und</strong> einer brauchbaren frontalen<br />

Standardschnittebene (Checkliste 2) auf:<br />

Es folgt eine beschreibende Bef<strong>und</strong>ung<br />

(Deskription) des vorläufigen Hüfttyps<br />

nach Graf (Typ 1–4) mithilfe einer definierten<br />

verbalen Terminologie von<br />

knöcherner Formgebung, knöchernem<br />

Erkerareal <strong>und</strong> knorpeligem Pfannendach.<br />

Anschließend wird der vorläufige<br />

deskriptive Bef<strong>und</strong> mittels standardisierter<br />

Messtechnik des „Knochenwinkels“<br />

Alpha <strong>und</strong> des „Knorpelwinkels“ Beta abgesichert<br />

bzw. verifiziert. Damit ist unter<br />

Einbeziehung des Lebensalters (Reifungskurve)<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls eines<br />

Stresstests eine Feintypisierung <strong>und</strong> also<br />

der definitive Hüfttyp festgelegt. Dieser<br />

sollte nochmals durch eine Rückkoppelung<br />

auf seine Konsistenz mit der vorherigen<br />

Deskription überprüft werden<br />

Ergebnistabelle einiger kassenärztlichen Vereinigungen 2007<br />

abrechnende Ärzte<br />

GOP 01722 + 33051<br />

KV Westfalen-Lippe<br />

KV Nordrhein<br />

KV Berlin<br />

KV Schleswig-<br />

Holstein<br />

KV<br />

Thüringen<br />

KV Saar-land<br />

KV Brandenburg<br />

Fachärzte gesamt (N=) 683 755 225 207 132 127 124 123<br />

KV Sachsenanhalt<br />

Bisherige Ergebnisse N % N % N % N % N % N % N % N %<br />

Anzahl durchgeführter<br />

Verfahren im Jahr 2007<br />

279 261 60 145 50 80 12 62<br />

nicht sachgerechte Qualität:<br />

Widerruf der Genhemigung<br />

122 43,7 10 3,8 7 11,7 9 6 0 0 2 2,5 0 0 1 1,6<br />

Tab. 1 Ergebnistabelle der Kassenärztlichen Vereinigungen 2007<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten |August 2012<br />

409


Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

(Plausibilitätsprüfung). Dabei womöglich<br />

zutage tretende Widersprüche müssen<br />

aufgelöst werden. Der beschriebene<br />

schrittweise eingrenzende diagnostische<br />

Algorithmus entspricht dem Prinzip der<br />

Rasterfahndung in der Kriminologie.<br />

Das diagnostische Endprodukt dieser<br />

sonografischen Rasterfahndung ist nicht<br />

ein bestimmter Alpha-Winkel, sondern<br />

ein Hüfttyp: Dadurch werden inhärente<br />

methodische Schwächen (Intra-/Interobserver-Varianz)<br />

kompensiert; auch die<br />

therapeutische Konsequenz („sonografiegesteuerte“<br />

Therapie) ist nicht winkel-,<br />

sondern typenbezogen (Tab. 2).<br />

Auch wenn statistisch nur bei circa einem<br />

Prozent aller Neugeborenen mit einer<br />

schwerwiegenden Hüftreifungsstörung<br />

mit sonografischer Instabilität oder<br />

gar schon Dezentrierung zu rechnen<br />

ist, muss gerade diese „Negativauslese“<br />

schnellstmöglich korrekt diagnostiziert<br />

<strong>und</strong> ohne Zeitverzögerung einer adäquaten<br />

(phasengerechten) biomechanischen<br />

Therapie (Tab. 2) zugeführt werden.<br />

Alle Hüftgelenke, die eine biomechanische<br />

Behandlung gemäß Tabelle 2 erhalten<br />

haben <strong>und</strong> erfolgreich bis zum Typ 1<br />

ausbehandelt wurden, müssen bis zum<br />

Wachstumsende regelmäßig kontrolliert<br />

werden („Meilensteinröntgen“), um potenzielle<br />

sek<strong>und</strong>äre Verschlechterungen<br />

(sek<strong>und</strong>äre/endogene Dysplasien) herauszufiltern.<br />

Deren Häufigkeit liegt bei<br />

10 bis 30 Prozent der Therapiefälle.<br />

Analyse der Entscheidungspraxis der QS-<br />

Kommissionen der KVen<br />

Vor Einführung der „Prüfung der Auflage<br />

zur Aufrechterhaltung der fachlichen<br />

Befähigung von sonografischen Untersuchungen<br />

der Säuglingshüfte im B-Mode-<br />

Verfahren gemäß § 7a der Ultraschall-<br />

Vereinbarung“ zum 1. April 2005 haben<br />

die Mitglieder der QS-Kommission der<br />

KV Westfalen-Lippe (KVWL) in Anlehnung<br />

an die Vorgaben der KBV Kriterien<br />

zur Beurteilung der Bild- <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>dokumentation<br />

erarbeitet. Diese wurden in<br />

Form eines „Fehlerkatalogs“ tabellarisch<br />

den Qualitätsstufen I bis III (regelrecht,<br />

eingeschränkt, unzureichend) zugeordnet.<br />

Die ersten Ergebnisse zwischen April<br />

2006 <strong>und</strong> August 2007 waren desaströs:<br />

Nur 6,2 Prozent der Ärzte konnten eine<br />

Endpunkt der sonografischen Rasterfahndung: der Hüfttyp<br />

Pathomorphologische Phase Hüfttyp nach Graf biomechanisches Therapieprinzip<br />

Dezentrierung 4,3, D Reposition<br />

Instabilität 2c -instabil (stabile!) Retention<br />

Verknöcherungsverzögerung 2c -stabil, 2b, 2a-minus (funktionelle) Nachreifung<br />

Tab. 2 Endpunkt der sonografischen Rasterfahdung: der Hüfttyp<br />

sachgerechte Qualität nachweisen. 93,8<br />

Prozent wurden als nicht sachgerecht<br />

beurteilt. 85,7 Prozent hätten ihre Abrechnungsfähigkeit<br />

verloren.<br />

Alle Betroffenen waren aufgebracht, ließen<br />

ihrem Zorn freien Lauf <strong>und</strong> suchten<br />

die Fehler vornehmlich in der „Realitätsferne“<br />

<strong>und</strong> „Pedanterie“ der Kommissionsmitglieder.<br />

Die zahlenmäßig erfasste<br />

Fehleranalyse der KVWL zeigte neben<br />

Flüchtigkeits- <strong>und</strong> methodisch-technischen<br />

Fehlern insbesondere erheblich<br />

defizitäre Kenntnisse bei der anatomischen<br />

Identifizierung <strong>und</strong> der Brauchbarkeitsprüfung.<br />

Da viele systemische<br />

Fehler begangen wurden (die häufigsten:<br />

Abbildungsverhältnis nicht 1,7:1, Ausstelllinie<br />

falsch angelegt, Brauchbarkeitskriterien<br />

nicht erfüllt etc.) hat die KV<br />

Informationsveranstaltungen durchgeführt,<br />

die mit zusätzlich wohlwollender<br />

Bewertung der Messtechnik von Stufe<br />

III in Stufe II deutlich bessere Prüfergebnisse<br />

ergaben. Zumindest konnte der<br />

Abrechnungswiderruf auf 49 Prozent<br />

gesenkt werden. Gleichwohl ist die nicht<br />

sachgerechte Beurteilung mit zurzeit<br />

62 Prozent immer noch zu hoch. Eine<br />

hervorragende Untersuchungsmethode<br />

kann aber nur dann flächendeckend erfolgreich<br />

sein, wenn alle Anwender sie<br />

fehlerfrei praktizieren.<br />

Die Frage nach der Ursache dieser<br />

schlechten Prüfergebnisse lässt sich mit<br />

der Historie beantworten. Die Ultraschall-Richtlinien<br />

aus den Jahren 1982<br />

<strong>und</strong> 1987 sahen vor, dass die Kenntnisse<br />

in drei Kursen erworben werden mussten.<br />

Danach konnten Ärzte in einem Kolloquium<br />

bei der KV die Abrechnungsfähigkeit<br />

sonografischer Leistungen erwerben.<br />

Seit 1988 (Kinderärzte <strong>und</strong> Radiologen)<br />

bzw. 1993 (Orthopäden) werden<br />

die Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten sonografischer<br />

Untersuchungen im Rahmen der<br />

Weiterbildung gelehrt <strong>und</strong> im Zeugnis<br />

zur Facharztanerkennung vom weiterbildungsbefugten<br />

Chefarzt attestiert.<br />

In den Facharztprüfungen zeigen sich<br />

leider häufig erhebliche Diskrepanzen<br />

zwischen den Chefarztzeugnissen <strong>und</strong><br />

den tatsächlich vorhandenen Kenntnissen.<br />

Auch wird die Säuglingssonografie<br />

insbesondere bei jenen Kollegen, die den<br />

neuen Facharzt für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

anstreben, in der Facharztprüfung<br />

nicht mehr geprüft. Nach der<br />

Niederlassung wird dann aus wirtschaftlichen<br />

Gründen munter geschallt – <strong>und</strong><br />

viele Kollegen geraten in die Fänge der<br />

ärztlichen Gutachterstellen oder fallen<br />

nach etwa zweijähriger Tätigkeit bei der<br />

Qualitätssicherung der KVen durch.<br />

Die neue QS-Vereinbarung hat neben<br />

einer Vielzahl weiterer Veränderungen<br />

auch einen Prüfalgorithmus mit sich<br />

gebracht, demzufolge bei bestimmten<br />

Bedingungen expressis verbis ein Fortbildungskurs<br />

(Refresherkurs) bindend vorgeschrieben<br />

ist. Da an vielen zur Weiterbildung<br />

befugten Kliniken keine strukturierte<br />

Ausbildung mehr erfolgt oder nicht<br />

erfolgen kann, sollten die Kenntnisse in<br />

den Facharztprüfungen auch nur dann<br />

abgefragt werden, wenn ein Zertifikat<br />

über eine strukturierte Weiterbildung<br />

vorgelegt wird. Nur diese Ärzte sollten<br />

auch geprüft werden.<br />

Die KV prüft zur Abrechnungsfähigkeit<br />

allerdings noch, ob die in der Vereinbarung<br />

vorgeschriebene Anzahl von 200<br />

Kindern (also 400 Hüftgelenken) nachgewiesen<br />

werden kann. Ein derartiges Konzept<br />

wird derzeit in der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe beraten. Nicht jeder zur<br />

Facharztprüfung zugelassene Kollege –<br />

wenn er zum Beispiel in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

weiterarbeiten möchte – müsste<br />

dann die Sonografie der Säuglingshüfte<br />

nach Graf beherrschen, <strong>und</strong> der Chefarzt<br />

würde nicht genötigt, ein Gefälligkeitszeugnis<br />

auszustellen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Analyse der Regressfälle <strong>und</strong> der<br />

operativ zu behandelnden Hüftgelenke<br />

sowie die Ergebnisse der Qualitätskom-<br />

410<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

missionen der KVen bestätigen die Notwendigkeit<br />

der strukturierten Vermittlung<br />

von Kenntnissen <strong>und</strong> Fertigkeiten in<br />

einem strukturierten Ausbildungssystem<br />

(Gr<strong>und</strong>-, Aufbau- <strong>und</strong> Ab¬schlusskurs)<br />

sowie die Sinnhaftigkeit einer regelmäßigen<br />

Rezertifizierung (Refresherkurse).<br />

Das Curriculum dieser Kurse wird durch<br />

den Ausbildungskatalog nach Graf (2009)<br />

strukturiert, der einen Mindeststandard<br />

darstellt. Sämtliche Details sind in der jeweils<br />

aktuellsten Auflage des Graf-Kompendiums<br />

nachlesbar.<br />

Die Kenntnis der Literatur kann allerdings<br />

die Teilnahme an einem strukturierten<br />

Kurssystem nicht ersetzen, sondern<br />

lediglich ergänzen. Gleichbedeutend<br />

ist in der Ultraschallvereinbarung<br />

vom 31. Oktober 2008 der Erwerb der<br />

fachlichen Befähigung durch computergestützte<br />

Fortbildung in Verbindung mit<br />

Ultraschallkursen festgeschrieben. Ebenso<br />

sollte die technische Ausstattung (Lagerungsschale<br />

plus Schallkopfführung)<br />

dem State of the Art 2012 entsprechen.<br />

Eine unstrukturierte „Ausbildung am<br />

Krankenbett“ durch nicht speziell in der<br />

Hüftsonografie ausgebildete Kursleiter<br />

systematisiert Fehler <strong>und</strong> zerstört letztlich<br />

Hüftgelenke von Säuglingen.<br />

Literatur bei den Verfassern<br />

PD Dr. Christian<br />

Tschauner,<br />

Departmentleiter <strong>und</strong> 1.<br />

Oberarzt der Abteilung<br />

für Orthopädie des LKH<br />

Stolzalpe. Kontakt:<br />

christian.tschauner@lkhstolzalpe.at<br />

QUELLE<br />

Der Beitrag erschien ursprünglich in „Orthopädie<br />

& Rheuma“, Springer 2012; 2: 43-47.<br />

Nachdruck mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung.<br />

Dr. Hans Dieter<br />

Matthiessen, Facharzt<br />

für Orthopädie,<br />

Rheumatologie,<br />

Kinderorthopädie,<br />

Chirotherapie,<br />

Sportmedizin,<br />

DEGUM-Seminarleiter,<br />

Dortm<strong>und</strong>. Kontakt:<br />

dieter@matthiessen.eu<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten |August 2012<br />

411


Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

NIEDERGELASSENE VERTRAGSÄRZTE<br />

Korruptives Verhalten nicht strafbar<br />

Der Große Senat für Strafsachen des B<strong>und</strong>esgerichtshofes (BGH), der für die Beantwortung gr<strong>und</strong>sätzlicher<br />

Rechtsfragen zuständig ist, hat in seinem seit Monaten mit Spannung erwarteten Gr<strong>und</strong>satzbeschluss<br />

(Az.: GSSt 2/11) entschieden, dass niedergelassene <strong>und</strong> zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassene<br />

Ärzte, die von Pharmaunternehmen Geschenke oder andere Vorteile <strong>und</strong> Provisionen für die<br />

Verschreibung bestimmter Arzneimittel entgegennehmen, sich nicht wegen Bestechlichkeit strafbar<br />

machen.<br />

Der erst jetzt veröffentlichten Entscheidung<br />

vom 29. März 2012 lag die Frage<br />

zugr<strong>und</strong>e, ob niedergelassene, für die<br />

vertragsärztliche Versorgung zugelassene<br />

Ärzte bei der Wahrnehmung der<br />

ihnen gemäß § 73 Absatz 2 Sozialgesetzbuch<br />

V (SGB V) übertragenen Aufgaben,<br />

insbesondere bei der Verordnung von<br />

Arzneimitteln, als Amtsträger im Sinne<br />

des § 11 Absatz 1 Nr. 2 Strafgesetzbuch<br />

(StGB) <strong>und</strong>/oder als Beauftragte der gesetzlichen<br />

Krankenkassen im Sinne des<br />

§ 299 StGB handeln. Diese Eigenschaft ist<br />

Voraussetzung für eine Strafbarkeit nach<br />

den sogenannten Korruptionstatbeständen<br />

des Strafgesetzbuches. In seinem am<br />

22. Juni 2012 veröffentlichten Beschluss<br />

stellt der BGH nunmehr klar, dass niedergelassene<br />

Ärzte weder als „Amtsträger“<br />

noch als „Beauftragte“ der gesetzlichen<br />

Krankenkassen anzusehen sind, so dass<br />

eine Strafbarkeit wegen Bestechlichkeit<br />

nach den derzeit geltenden Strafvorschriften<br />

ausscheidet.<br />

Dieser Entscheidung lag ein Fall zugr<strong>und</strong>e,<br />

in dem ein Arzneimittelhersteller<br />

niedergelassenen Ärzten Provisionen in<br />

Höhe von fünf Prozent des Herstellerabgabepreises<br />

dafür gezahlt hatte, dass sie<br />

ein bestimmtes Arzneimittel verschrieben.<br />

Das Landgericht Hamburg verurteilte<br />

den Arzt wegen Bestechlichkeit sowie<br />

die Pharmareferentin wegen Bestechung<br />

zu Geldstrafen. Gegen diese Entscheidung<br />

legte die Pharmareferentin Revision<br />

zum B<strong>und</strong>esgerichtshof ein.<br />

Freiberufliche Vertragsärzte sind keine<br />

Amtsträger<br />

Der BGH führte in seiner Entscheidung<br />

aus, dass zwar die Krankenkassen als<br />

Stellen der öffentlichen Verwaltung zu<br />

qualifizieren seien <strong>und</strong> das System der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung eine<br />

aus dem Sozialstaatsprinzip folgende<br />

Aufgabe sei. Dennoch seien Vertragsärzte<br />

nicht dazu bestellt, Aufgaben der öffentlichen<br />

Verwaltung wahrzunehmen.<br />

Der freiberuflich tätige Vertragsarzt sei<br />

weder Angestellter noch Funktionsträger<br />

einer öffentlichen Behörde <strong>und</strong> damit<br />

kein Amtsträger. Er werde aufgr<strong>und</strong> der<br />

individuellen, freien Auswahl des gesetzlich<br />

versicherten Patienten tätig. Sein<br />

Verhältnis zu dem Patienten werde – ungeachtet<br />

der mit der Zulassung verb<strong>und</strong>enen<br />

Verpflichtung zur Teilnahme an<br />

der vertragsärztlichen Versorgung – wesentlich<br />

von persönlichem Vertrauen <strong>und</strong><br />

einer Gestaltungsfreiheit gekennzeichnet,<br />

die der Bestimmung durch die gesetzlichen<br />

Krankenkassen entzogen sei.<br />

Die Einbindung des Vertragsarztes in das<br />

System der öffentlichen Daseinsfürsorge<br />

verleihe der vertragsärztlichen Tätigkeit<br />

daher nicht den Charakter hoheitlich gesteuerter<br />

Verwaltungsausübung.<br />

Auch sei der Vertragsarzt bei der Verordnung<br />

von Arzneimitteln nicht Beauftragter<br />

der gesetzlichen Krankenkasse.<br />

Zum einen bewegten sich Vertragsärzte<br />

<strong>und</strong> Krankenkassen bei der Versorgung<br />

gesetzlich versicherter Patienten auf Augenhöhe.<br />

Zum anderen träfen nicht die<br />

Krankenkassen, sondern die Patienten<br />

die Arztwahl, an welche die Krankenkassen<br />

geb<strong>und</strong>en sei. Von der Übernahme<br />

einer Aufgabe durch den Vertragsarzt für<br />

die Krankenkasse könne daher auch bei<br />

der Verordnung von Medikamenten keine<br />

Rede sein.<br />

Urteil stärkt die Freiberuflichkeit des<br />

Arztberufes<br />

Die Entscheidung des Großen Senats für<br />

Strafsachen beim BGH ist sehr zu begrüßen,<br />

da sie den ärztlichen Beruf als freien<br />

Beruf stärkt <strong>und</strong> das Arzt-Patienten-<br />

Verhältnis in den Vordergr<strong>und</strong> rückt.<br />

Der BGH betont in seinem Beschluss zu<br />

Recht, dass der freiberuflich tätige Vertragsarzt<br />

weder Angestellter noch Funktionsträger<br />

einer öffentlichen Behörde<br />

ist. Dennoch darf diese Entscheidung<br />

nicht insoweit missverstanden werden,<br />

dass unzulässige Zuwendungen an Ärzte<br />

nur an strafrechtlichen Vorschriften<br />

gemessen werden. Vielmehr sind solche<br />

Zahlungen an den geltenden Vorschriften<br />

des Berufsrechts, des Sozialrechts sowie<br />

des Wettbewerbs- <strong>und</strong> Heilmittelwerberechts<br />

zu messen, welche die Forderung<br />

oder Annahme unzulässiger Zuwendungen<br />

als unzulässig qualifizieren <strong>und</strong> auch<br />

entsprechend sanktionieren.<br />

So ist es nach § 31 der Musterberufsordnung<br />

(MBO) allen Ärzten untersagt, für<br />

die Verordnung oder den Bezug von Arznei-<br />

oder Hilfsmitteln oder Medizinprodukten<br />

ein Entgelt oder andere Vorteile<br />

zu fordern oder anzunehmen. Darüber<br />

hinaus enthält § 32 MBO das Verbot, Geschenke<br />

oder andere Vorteile zu fordern<br />

oder anzunehmen, wenn hierdurch der<br />

Eindruck erweckt wird, dass die Unabhängigkeit<br />

der ärztlichen Entscheidung<br />

beeinflusst wird. Diese Verbote sind Ausfluss<br />

der Verpflichtung aus § 30 MBO,<br />

dass Ärzte in allen vertraglichen <strong>und</strong><br />

sonstigen beruflichen Beziehungen zu<br />

Dritten ihre ärztliche Unabhängigkeit bei<br />

der Behandlung der Patienten zu wahren<br />

haben. Auch im SGB V finden sich<br />

entsprechende Regelungen. Nach § 128<br />

SGB V sind Zahlungen an Ärzte im Zusammenhang<br />

mit der Verordnung von<br />

Arznei-, Heil- <strong>und</strong> Hilfsmitteln untersagt.<br />

Diese Vorschrift wurde zuletzt im Zuge<br />

des Versorgungsstrukturgesetzes um einen<br />

weiteren Absatz ergänzt, in dem der<br />

412<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten |August 2012


Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Gesetzgeber ausdrücklich klarstellt, dass<br />

Vertragsärzte, die unzulässige Zuwendungen<br />

fordern oder annehmen oder<br />

Versicherte zur Inanspruchnahme einer<br />

privatärztlichen Versorgung anstelle der<br />

ihnen zustehenden Leistung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung von sich aus<br />

drängen, gegen ihre vertragsärztlichen<br />

Pflichten verstoßen. Verstöße gegen<br />

diese Vorschriften können disziplinarrechtlich<br />

geahndet werden <strong>und</strong> bis zum<br />

Verlust der Zulassung <strong>und</strong> Approbation<br />

führen.<br />

Letztlich hat auch der BGH in seiner Entscheidung<br />

abschließend betont, dass er<br />

lediglich zu entscheiden gehabt habe,<br />

ob korruptives Verhalten von Vertragsärzten<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern von Pharmaunternehmen<br />

nach dem derzeit geltenden<br />

Strafrecht strafbar sei. Über die Frage,<br />

ob dieses Verhalten rechtspolitisch generell<br />

strafwürdig sei <strong>und</strong> es daher der<br />

Schaffung neuer strafrechtliche Regelungen<br />

bedürfe, müsse der Gesetzgeber<br />

befinden. Ob dieser neue Straftatbestände<br />

schaffen wird, die neben der berufsrechtlichen<br />

<strong>und</strong> vertragsarztrechtlichen<br />

auch eine strafrechtliche Ahndung dieses<br />

Verhaltens ermöglichen, bleibt abzuwarten.<br />

Die Gr<strong>und</strong>satzentscheidung des BGH<br />

betrifft schließlich nur die niedergelassenen,<br />

freiberuflich in eigener Praxis<br />

tätigen Ärzte. Angestellte <strong>und</strong> verbeamtete<br />

Ärzte in Kliniken <strong>und</strong> Krankenhäusern<br />

öffentlicher, kirchlicher oder privater<br />

Träger sowie angestellte Ärzte bei<br />

anderen niedergelassenen Ärzten oder<br />

bei MVZ unterlagen schon immer den<br />

Straftatbeständen der Bestechlichkeit<br />

<strong>und</strong> Bestechung im geschäftlichen Verkehr.<br />

Dr. Albrecht Wienke<br />

Anna Stenger, LL.M.<br />

Dr. Albrecht Wienke<br />

ist Fachanwalt für<br />

Medizinrecht in Köln.<br />

Kontakt: AWienke@<br />

Kanzlei-WBK.de<br />

Anna Stenger, LL.M.,<br />

ist Fachanwältin für<br />

Medizinrecht in Köln.<br />

GESETZESÄNDERUNG<br />

Honorarärzte ab 2013 legalisiert<br />

Seit Mai 2012 war bekannt, dass der Gesetzgeber eine Änderung des Krankenhausentgeltgesetzes plant<br />

<strong>und</strong> damit die stationäre Tätigkeit von Honorarärzten legalisieren will. Diese Absichten sind nun durch entsprechende<br />

positive Beschlüsse des B<strong>und</strong>estags <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>esrats umgesetzt worden.<br />

Zukünftig können voll- <strong>und</strong> teilstationäre<br />

Krankenhausleistungen auch durch<br />

nicht fest angestellte Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />

erbracht werden. Dabei hat das Krankenhaus<br />

sicherzustellen – so der Wortlaut<br />

der Neuregelung weiter –, dass die nicht<br />

im Krankenhaus fest angestellten Ärztinnen<br />

<strong>und</strong> Ärzte für ihre Tätigkeit im Krankenhaus<br />

die gleichen Anforderungen<br />

erfüllen, wie sie auch für fest im Krankenhaus<br />

angestellte Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte<br />

gelten. Damit soll gewährleistet werden,<br />

dass Honorarärzte die fachlichen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Nachweispflichten in dem<br />

Umfang erfüllen, wie sie auch für das<br />

ärztliche Krankenhauspersonal bestehen.<br />

Diese Sicherstellung erstreckt sich zum<br />

Beispiel auf die Facharztqualifikation<br />

für den jeweiligen Tätigkeitsbereich, das<br />

Vorliegen von Fortbildungszertifikaten<br />

der Ärztekammern, die Durchführung<br />

einer Einweisung gemäß Medizinprodukte-Betreiberverordnung,<br />

die stetige<br />

Teilnahme an Einrichtungen des Risikomanagements<br />

(beispielsweise CIRS),<br />

Kenntnisse der Standard- sowie der Notfallabläufe<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse von internen<br />

Dienstanweisungen etc.<br />

Der Gesetzgeber weist im Übrigen in<br />

der Begründung zu den Neuregelungen<br />

darauf hin, dass die Durchführung <strong>und</strong><br />

Vergütung von allgemeinen Krankenhausleistungen<br />

nicht vom Status des<br />

ärztlichen Personals im Krankenhaus<br />

(Beamten- oder Angestelltenverhältnis<br />

oder sonstige Vertragsbeziehung) abhängen<br />

dürfe. Die gesetzlichen Vorgaben<br />

für Krankenhäuser, jederzeit verfügbares<br />

ärztliches Personal vorzuhalten, seien<br />

statusneutral; es sei daher nicht geboten,<br />

allgemeine Krankenhausleistungen<br />

nur durch fest angestellte Ärztinnen <strong>und</strong><br />

Ärzte erbringen zu lassen. Hinzu komme,<br />

dass die Versorgungsrealität, insbesondere<br />

in strukturell benachteiligten Räumen<br />

von Flächenländern, flexible Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit von Krankenhäusern<br />

mit niedergelassenen Ärzten<br />

erfordere, um eine ordnungsgemäße Patientenversorgung<br />

sicherzustellen.<br />

Die Neuregelungen beinhalten eine längst<br />

überfällige gesetzliche Klarstellung einer<br />

bislang rechtlich sehr strittigen Situation.<br />

Honorarärzte treten gleichzeitig aus einer<br />

rechtlichen Grauzone heraus <strong>und</strong> unterliegen<br />

in Bezug auf Kooperationen mit<br />

Krankenhäusern zukünftig nicht mehr<br />

den mancherorts vorschnell geäußerten<br />

Korruptionsvorwürfen. Die gesetzlichen<br />

Neuregelungen führen zu einem hohen<br />

Maß an Rechtssicherheit bei Kooperationen<br />

ambulanter <strong>und</strong> stationärer Leistungsbereiche.<br />

Die Neuregelungen treten<br />

am 1. Januar 2013 in Kraft.<br />

Dr. Albrecht Wienke<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

413


Unterwegs<br />

Fotos: <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga/Bildschön; Jentsch<br />

Beim Auftakt in Berlin auf der Bühne: Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Generalsekretär der DGOOC (Mitte), zusammen mit Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle, der<br />

Präsidentin der <strong>Deutsche</strong>n Rheuma-Liga, bei einem Pressegespräch.<br />

DEUTSCHE RHEUMA-LIGA<br />

Erfolgreicher Auftakt der Aktiv-Tour<br />

2012<br />

Im Juni startete die <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga die Aktiv-Tour 2012 am Potsdamer Platz in Berlin. Im Juni <strong>und</strong><br />

September wird der Rheuma-Truck auf seiner Deutschland-Tour in 29 Städten Halt machen <strong>und</strong> über Sport<br />

bei Rheuma informieren. B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsminister Daniel Bahr eröffnete als Schirmherr der Kampagne<br />

„Aktiv gegen Rheumaschmerz“ die Aktiv-Tour 2012.<br />

„Runter vom Sofa“ ist die zentrale Botschaft<br />

der Kampagne der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Rheuma-Liga <strong>und</strong> ihrer Partner aus Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Rheumatologie: „ Wer an<br />

Rheuma erkrankt, sollte seine Bewegungen<br />

deshalb nicht einschränken, sondern<br />

der Erkrankung angepasst weiter Sport<br />

betreiben wie Schwimmen, Walking,<br />

Radfahren <strong>und</strong> anderes mehr“, unterstreicht<br />

Prof. Erika Gromnica-Ihle, Rheumatologin<br />

<strong>und</strong> Präsidentin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Rheuma-Liga. Auf ihrer Tour will<br />

die <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga über die verschiedenen<br />

Krankheitsbilder <strong>und</strong> Trainingsmöglichkeiten<br />

zur Schmerzbewältigung<br />

informieren. Allein in Deutschland<br />

leiden 20 Millionen Menschen an rheumatischen<br />

Erkrankungen.<br />

Aktivisten aus Thüringen, Berlin <strong>und</strong><br />

Brandenburg protestierten auf dem Potsdamer<br />

Platz gegen die fortschreitende<br />

Schließung von Therapiebädern, ohne die<br />

viele Bewegungsangebote der Rheuma-<br />

Ligen nicht mehr stattfinden können. In<br />

ganz Deutschland sind in den letzten Jahren<br />

Therapiebäder geschlossen worden.<br />

In Berlin standen vor zehn Jahren 70 Therapiebäder<br />

offen, heute sind es noch 48.<br />

Quelle: <strong>Deutsche</strong> Rheuma-Liga<br />

MEHR INFOS<br />

www.aktiv-gegen-rheumaschmerz.de:<br />

Dort erfahren Sie alles über die Bewegungskampagne<br />

der Rheuma-Liga.<br />

Hochrangiger Schirmherr: B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsminister Daniel Bahr eröffnete die Aktiv-Tour.<br />

414<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Unterwegs<br />

Bild: DRL<br />

Der Aktiv-Truck der <strong>Deutsche</strong>n Rheuma-Liga macht<br />

in 29 Städten Halt <strong>und</strong> informiert die Menschen<br />

über die Möglichkeiten, trotz oder gerade wegen<br />

einer Rheuma-Erkrankung Sport zu treiben.<br />

STATEMENT DES DGOOC-GENERALSEKRETÄRS<br />

Neben dem BVOU <strong>und</strong> anderen Partnern engagiert sich Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC) für die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“.<br />

DGOOC-Generalsekretär Prof.<br />

Dr. Fritz Uwe Niethard erläutert die<br />

Gründe:<br />

„Es schmerzt; ich kann mich nicht mehr<br />

bewegen“ – das sind die Alltagsprobleme<br />

der orthopädischen <strong>und</strong> rheumatologischen<br />

Praxis. Die Kampagne „Aktiv gegen<br />

Rheumaschmerz“ stärkt die Vorbeugung<br />

vieler Schmerzzustände an Knochen, Gelenken<br />

<strong>und</strong> der Wirbelsäule. Aktivität ist<br />

angesagt; denn nur sie kann zum Wiederaufbau brach liegender Strukturen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

beitragen. Aktivität stärkt das Bewusstsein für den eigenen Körper, beseitigt funktionelle Defizite<br />

<strong>und</strong> hilft bei der Integration in den Beruf <strong>und</strong> die <strong>Gesellschaft</strong>. Wie die wissenschaftliche<br />

Literatur zeigt, beseitigt körperliche Aktivität auch Stoffwechselstörungen, baut Übergewicht<br />

ab <strong>und</strong> hilft sogar gegen Depressionen. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie unterstützt die Kampagne „Aktiv gegen Rheumaschmerz“ nachhaltig.<br />

Orthopäden in Klinik <strong>und</strong> Praxis werden die Gelegenheit „beim Schopfe packen“ <strong>und</strong> die Betroffenen<br />

über ihre Möglichkeiten der Aktivierung aufklären. Die bebilderten Broschüren der<br />

Kampagne <strong>und</strong> die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Orthopädie <strong>und</strong> Physiotherapie<br />

bieten her -vorragende Voraussetzungen für eine Verwirklichung des Kampagnenziels.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

415


Namen<br />

Personalia<br />

Dr. Andreas Bonk ist seit dem 1. Juli Leitender<br />

Arzt der <strong>Unfallchirurgie</strong> der Abteilung<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

des Klinikums Starnberg. Er war zuvor als<br />

Oberarzt an der BG-Unfallklinik in Frankfurt<br />

tätig.<br />

Prof. Dr. Karl-Walter Jauch, Direktor<br />

der Chirurgischen Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />

am Klinikum der Universität München,<br />

ist der neue Präsident 2012/2013 der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie<br />

(DGCH). Er löst turnusgemäß Prof. Dr.<br />

Markus W. Büchler aus Heidelberg ab.<br />

PD Dr. Jens Dargel, Oberarzt der Klinik<br />

<strong>und</strong> Poliklinik für O <strong>und</strong> U an der Uniklinik<br />

Köln, hat im Fach Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

habilitiert. Das Thema seiner<br />

Habilitation: „Die ligamentäre Instabilität<br />

des Ellenbogens: Biomechanische Untersuchungen<br />

zur Wertigkeit aktueller Techniken<br />

der medialen <strong>und</strong> lateralen Kollateralbandrekonstruktion“.<br />

PD Dr. Christian Lüring, Leitender Oberarzt<br />

<strong>und</strong> Stellvertretender Klinikdirektor<br />

der Klinik für Orthopädie des Universitätsklinikums<br />

Aachen, ist von der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule<br />

(RWTH) Aachen der Titel außerplanmäßiger<br />

Professor verliehen worden.<br />

Univ.-Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer,<br />

Charité Universitätsmedizin Berlin <strong>und</strong><br />

Chefarzt der Medical Park Berlin Humboldtmühle,<br />

wurde in den Vorstand des<br />

<strong>Deutsche</strong>n Netzwerks für Versorgungsforschung<br />

(DNVF) gewählt.<br />

Univ.-Prof. Dr. Andrea Meurer wurde<br />

auf dem diesjährigen Kongress der Vereinigung<br />

der Süddeutschen Orthopäden<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgen (VSOU) in Baden-<br />

Baden zur Kongresspräsidentin für das<br />

Jahr 2014 gewählt. Erstmalig in der über<br />

60-jährigen Geschichte des Kongresses<br />

wird dieser von einer Frau ausgerichtet.<br />

Dr. Matthias Frank wurde von der Ernst-<br />

Moritz-Arndt-Universität Greifswald die<br />

venia legendi für das Fach Chirurgie <strong>und</strong><br />

das Recht zur Führung des Titels Privatdozent<br />

verliehen. Seine Habilitationsschrift<br />

trägt den Titel „Physikalische Größen zur<br />

Bewertung stumpfer <strong>und</strong> perforierender<br />

ballistischer Einwirkungen <strong>und</strong> daraus resultierender<br />

Verletzungsmuster".<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Chefarzt<br />

an der Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

am Städtischen Klinikum<br />

Solingen, ist der neue Generalsekretär<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie<br />

(DGCH). Er folgt damit Prof. Hartwig<br />

Bauer, der diese Position die vergangenen<br />

zehn Jahre ausfüllte.<br />

Prof. Dr. Norbert Haas, Direktor des<br />

Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie<br />

der Charité Universitätsmedizin Berlin,<br />

ist für seine langjährige Ehrenamtstätigkeit<br />

mit dem B<strong>und</strong>esverdienstkreuz<br />

1. Klasse ausgezeichnet worden. Er engagiert<br />

sich in vielen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

wissenschaftlichen Organisationen<br />

<strong>und</strong> unterstützt Universitäten in<br />

der ehemaligen Sowjetunion.<br />

Dr. Andreas Niemeier wurde am 1. Juni<br />

2012 an der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Orthopädie<br />

des Universitätsklinikums<br />

Hamburg-Eppendorf zum Professor für<br />

Allgemeine Orthopädie ernannt.<br />

416<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Namen<br />

Dr. Matthias Nossek leitet seit 2012<br />

die Klinik für Unfall- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

am Petrus Krankenhaus<br />

in Wuppertal-Barmen.<br />

Wir gratulieren...<br />

Dr. Alexander Olk ist seit 1. März 2012<br />

neuer Chefarzt der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>und</strong> Orthopädie am Sana-Krankenhaus<br />

Benrath. Er löst damit PD Dr.<br />

Michael Roesgen ab, der sich nach 19<br />

Jahren in den wohlverdienten Ruhestand<br />

verabschiedet hat.<br />

Bild: adimas/Fotolia<br />

Dr. Wolff Voltmer ist seit Mai Chefarzt<br />

der Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

am Radolfzeller Standort des Hegau-Bodensee-Hochrhein-Klinikums<br />

(HBH). Er war dort bisher als Oberarzt<br />

tätig.<br />

PD Dr. Oliver Weber ist als leitender<br />

Oberarzt aus der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> am Universitätsklinikum<br />

Bonn ausgeschieden<br />

<strong>und</strong> hat die Chefarztposition der Klinik<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> am Prosper Hospital<br />

Recklinghausen angetreten.<br />

… Herrn Prof. Dr. Karl Rossak, Karlsruhe, zum 85. Geburtstag.<br />

Er war von 1974 bis 1987 Vorsitzender des BVO, 1976 präsidierte<br />

er der 24. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher<br />

Orthopäden, 1989 war er Präsident der DGOT.<br />

… Herrn Prof. Dr. Jürgen Probst, Präsident der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> des Jahres 1982, zweimaliger<br />

Generalsekretär der DGU in den Jahren 1975 bis 1980 <strong>und</strong> 1989<br />

bis 1997, Ehrenmitglied der DGU seit 1992 <strong>und</strong> der DGOU seit<br />

2009, zum 85. Geburtstag.<br />

… Herrn Prof. Dr. Eugen H. Kuner, Präsident der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> des Jahres 1987, Ehrenmitglied<br />

der DGU seit 1994, zum 80. Geburtstag.<br />

… Herrn Prof. Dr. Peter Matter, Alt-Päsident der AO-Stiftung in<br />

Davos, Ehrenmitglied der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

seit 2000, zum 80. Geburtstag.<br />

ERRATUM<br />

In der OUMN 3/2012 vermeldeten wir, dass<br />

Prof. Dr. Georg Täger der neue Chefarzt<br />

der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie am Kliniken<br />

Kempten ist <strong>und</strong> zuvor dort als Leitender<br />

Oberarzt tätig war. Dies ist nicht korrekt: Bis<br />

zum 30. September 2011 war er als kommissarischer<br />

Direktor der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

am Uniklinikum Essen tätig. Dort<br />

hatte er zuvor den Ruf auf die W2-Professur<br />

für O <strong>und</strong> U, Schwerpunkt Sarkomchirurgie,<br />

angenommen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Wir möchten Ihnen auf diesem Weg dafür danken, dass Sie<br />

unsere <strong>Gesellschaft</strong>en mit Ihrem Einsatz <strong>und</strong> Ihren Ideen mitgestaltet<br />

<strong>und</strong> vorangebracht haben. Ihnen alles erdenklich Gute zu<br />

Ihrem Jubiläum!<br />

Die Vorstände von BVOU, DGOOC, DGOU <strong>und</strong> DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

417


Namen<br />

Nachruf für Prof. Dr. Heinrich Roesler<br />

Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. rer.<br />

nat. Heinrich Roesler, der am 7. April 2012<br />

im Alter von 82 Jahren verstorben ist.<br />

Professor Roesler kann als einer der Pioniere<br />

gelten, die als Naturwissenschaftler<br />

eine Brücke geschlagen haben zwischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschern <strong>und</strong> klinisch tätigen<br />

Orthopäden. Als Diplomphysiker war<br />

er seit 1964 an der Stiftung Orthopädische<br />

Universitätsklinik Heidelberg tätig.<br />

1971 habilitierte<br />

er bemerkenswerter<br />

Weise für<br />

das Fach „Bionik“<br />

(Biomechanik),<br />

ein Begriff, der<br />

erst in jüngster<br />

Zeit auf dem Gebiet<br />

der anwendungsorientierten<br />

orthopädietechnischen Forschung<br />

national <strong>und</strong> international besondere<br />

Aufmerksamkeit genießt. Der Titel seiner<br />

Antrittsvorlesung lautete „Über die<br />

Bedeutung statischer Messungen <strong>und</strong> Berechnungen<br />

am Hüftgelenk“. 1978 erhielt<br />

er in Würdigung seiner wissenschaftlichen<br />

Aktivitäten eine außerplanmäßige<br />

Professur der Universität Heidelberg. In<br />

seiner langjährigen, äußerst kreativen<br />

Wirkungszeit hat er auf dem Gebiet der<br />

prothetischen Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />

Erprobung bioelektronisch gesteuerter<br />

Prothesensysteme sowie auf den Gebieten<br />

der Biomechanik der Wirbelsäule<br />

<strong>und</strong> des Hüftgelenkes hervorragende<br />

Arbeiten geleistet, die in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

<strong>und</strong> darüber hinaus internationale<br />

Anerkennung gef<strong>und</strong>en haben. Für die<br />

wissenschaftlichen Mitarbeiter der Heidelberger<br />

Klinik war Professor Roesler<br />

ein unentbehrlicher Ratgeber, sowohl bei<br />

der Planung als auch bei der Durchführung<br />

zahlreicher Forschungsprojekte.<br />

Ich persönlich hatte auch das Privileg,<br />

von seiner liebenswürdigen Hilfsbereitschaft,<br />

seinem beeindruckenden Kenntnisreichtum<br />

<strong>und</strong> seinem scharfen, wissenschaftlich<br />

geschulten Verstand zu<br />

profitieren. Er war mir, wie vielen anderen<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, ein großes<br />

Vorbild, auf dessen selbstlose Hilfe wir<br />

Heinrich Roesler hat an der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg<br />

<strong>und</strong> insbesondere im nationalen Rahmen auf dem Gebiet der<br />

orthopädietechnischen Forschung <strong>und</strong> der Verbindung zwischen Physik<br />

<strong>und</strong> Medizin Großes geleistet. Auf seinen Ergebnissen fußen noch heute<br />

zahlreiche Entwicklungen, von denen unsere Patienten profitieren.<br />

immer bauen konnten. Seine konstruktive,<br />

nie verletzende Kritik hat uns immer<br />

auf den richtigen Weg geführt <strong>und</strong> war<br />

stets gewürzt mit einer Prise des für ihn<br />

charakteristischen trockenen Humors.<br />

Heinrich Roesler hat an der Orthopädischen<br />

Universitätsklinik Heidelberg <strong>und</strong><br />

insbesondere im nationalen Rahmen auf<br />

dem Gebiet der orthopädietechnischen<br />

Forschung <strong>und</strong> der Verbindung zwischen<br />

Physik <strong>und</strong> Medizin Großes geleistet. Auf<br />

seinen Ergebnissen<br />

fußen noch<br />

heute zahlreiche<br />

Entwicklungen,<br />

von denen unsere<br />

Patienten<br />

profitieren. Wir<br />

werden seinem<br />

Wirken <strong>und</strong> seiner<br />

Person ein<br />

ehrendes Andenken bewahren. Wir sind<br />

traurig, dass er nicht mehr bei uns ist,<br />

aber dankbar, dass wir ihn kennenlernen<br />

<strong>und</strong> mit ihm zusammen arbeiten durften.<br />

Prof. Dr. Volker Ewerbeck<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Klinik für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

Heidelberg<br />

418<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Namen<br />

Nachruf für Prof. Dr. Wolfgang Krause<br />

Prof. Dr. Wolfgang Krause<br />

in die Orthopädische Klinik Kassel, wo<br />

er unter Prof. Heinrich Breitenfelder<br />

1962 als Assistenzarzt begann, 1966 die<br />

Oberarztfunktion übernahm, 1967 die<br />

Facharztanerkennung erhielt <strong>und</strong> 1969<br />

als Landesobermedizinalrat 1. Oberarzt<br />

wurde.<br />

für Orthopädie krönte er 1987 mit der<br />

Fortbildungstagung des Berufsverbandes<br />

in Baunatal <strong>und</strong> mit der wissenschaftlichen<br />

Leitung für den BVO beim Gesamtdeutschen<br />

Orthopädenkongress in Wiesbaden<br />

1994.<br />

Wolfgang Krause war seit Juli 1994 im<br />

offiziellen Ruhestand – diesen Ruhestand<br />

gab in seinem realen Leben jedoch<br />

nie. Von 1994 bis 1998 war er Leitender<br />

Orthopäde in der Rehaklinik Parkhöhe<br />

Bad Wildungen, bis zum letzten<br />

Jahrzehnt wissenschaftlicher Beirat der<br />

Bauerfeind - AG. Seine ärztlichen Sprechst<strong>und</strong>en<br />

hielt der bis in die letzten Lebenstage<br />

geistig rege Krause zeitlebens<br />

Am 26. Mai 2012 verstarb der ehemalige<br />

Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik<br />

Kassel, Prof. Dr. Wolfgang Krause.<br />

Kurz nach seinem 80. Geburtstag verstarb<br />

für uns alle unerwartet unser<br />

Fre<strong>und</strong> Wolfgang Krause am 26. Mai<br />

2012 auf seinem Landgut in Hofbieber/<br />

Rhön.<br />

Der für seinen aufrechten Gang <strong>und</strong> klaren<br />

Stellungnahmen ohne Rücksicht auf<br />

etwaige eigene persönliche Nachteile<br />

bekannte Orthopäde wurde am 19. März<br />

1932 im Schlosswalden/Oberschlesien<br />

geboren.<br />

Nach Staatsexamen 1958, Approbation<br />

1961 <strong>und</strong> Promotion 1962 mit Summa<br />

cum laude führte ihn sein Berufsweg<br />

Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger Mensch mit zahlreichen<br />

Ideen <strong>und</strong> Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt bei den<br />

Olympischen Sommerspielen in München im Einsatz. 1988 gründete<br />

er mit anderen Kollegen das Forum „Ges<strong>und</strong>er Rücken“.<br />

Breitenfelder wusste, dass Krause nicht<br />

nur ein umsichtiger Operateur mit Spezialkenntnissen<br />

auf dem Gebiet der Wirbelsäulenpathologie<br />

<strong>und</strong> -chirurgie war,<br />

sondern schätzte insbesondere seine<br />

hervorragenden organisatorischen <strong>und</strong><br />

didaktischen Fähigkeiten. Er sorgte für<br />

ein ausgezeichnetes Betriebsklima mit<br />

Ärzten <strong>und</strong> Pflegekräften. 1971 übernahm<br />

Wolfgang Krause in der Orthopädischen<br />

Klinik Kassel die Chefarztposition,<br />

die er bis 1994 ausfüllte.<br />

Wolfgang Krause war zeitlebens ein umtriebiger<br />

Mensch mit zahlreichen Ideen<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten. 1972 war er als Sportarzt<br />

bei den Olympischen Sommerspielen<br />

in München im Einsatz. 1988 gründete<br />

er mit anderen Kollegen das Forum<br />

„Ges<strong>und</strong>er Rücken“. Seine langjährige Tätigkeit<br />

im Vorstand des Berufsverbandes<br />

durch. Seine reichhaltige medizinische<br />

Erfahrung, seine Gewissenhaftigkeit, sein<br />

Menschenverstand <strong>und</strong> seine besondere<br />

Gabe, Patienten zu führen, halfen unzähligen<br />

von ihnen.<br />

Mit Wolfgang Krause verliert seine Familie<br />

<strong>und</strong> die deutsche Orthopädie einen<br />

großartigen Menschen.<br />

PD Dr. Martin Engelhardt /<br />

Dr. Georg Holfelder<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

419


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Aus unseren Verbänden<br />

Berichte <strong>und</strong> Angebote<br />

Berufsverband<br />

der Fachärzte für<br />

Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

<strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie e. V.<br />

<strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Liebe Mitglieder!<br />

Auf den nachfolgenden Seiten berichten die<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> der Berufsverband aus ihren<br />

Gremien <strong>und</strong> Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie,<br />

welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet<br />

wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen<br />

Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben.<br />

Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet.<br />

Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben,<br />

zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns<br />

zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich<br />

an den passenden Ansprechpartner weiterleiten<br />

<strong>und</strong> Frage <strong>und</strong> Antwort in der nachfolgenden<br />

Ausgabe der „OU Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten“<br />

veröffentlichen.<br />

Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen<br />

wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die<br />

Geschäftsstelle<br />

des Berufsverbandes: bvou@bvou.net<br />

der DGOOC: info@dgooc.de<br />

der DGOU: office@dgou.de<br />

der DGU: office@dgu-online.de<br />

420<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Foto: Privat<br />

BVOU<br />

Orthofit 2011: Kollege Ernst-Thomas Kuhlmann war einer von zahlreichen Orthopäden, die im vergangenen Jahr Schulklassen<br />

besuchten.<br />

Aktion Orthofit<br />

„Zeigt her Eure Füße“<br />

Dr. Andreas Gassen<br />

In diesem Jahr gibt es statt<br />

eines einzelnen Aktionstages<br />

eine ganze Aktionswoche für<br />

Erstklässler vom 3. bis 7.<br />

Dezember 2012.<br />

Der BVOU möchte wie in den vergangenen<br />

Jahren auch in 2012 an die so erfolgreichen<br />

Aktionstage Orthofit „Zeigt her<br />

Eure Füße“ anknüpfen. Wir haben auf<br />

Verbesserungsvorschläge reagiert. Deshalb<br />

werden wir anstatt eines Aktionstages<br />

eine ganze Aktionswoche durchführen,<br />

so dass eine individuelle Planung für<br />

die Teilnehmer möglich wird.<br />

Zusätzlich besteht dieses Jahr die Möglichkeit,<br />

regionale Schirmherren einzubinden.<br />

Wir hoffen auch, dass sich hierdurch<br />

die Medienwirksamkeit erhöht.<br />

Für dieses Schuljahr planen wir eine b<strong>und</strong>esweite<br />

Aktionswoche, <strong>und</strong> zwar vom<br />

3. bis 7. Dezember 2012, für unsere Erstklässler.<br />

Es wird erneut ein Konzept zum<br />

Thema „Kinderfüße“ <strong>und</strong> Unterlagen für<br />

Schüler, Eltern <strong>und</strong> Lehrer geben. Mitglieder,<br />

die sich vor Ort an dieser Aktion<br />

beteiligen möchten, bitten wir um zeitnahe<br />

Rückantwort direkt an die E-Mail<br />

info@aktion-orthofit.de.<br />

Über weitere Einzelheiten werden wir<br />

Sie gern auf dem Laufenden halten <strong>und</strong><br />

aktuell informieren. Herzlichen Dank für<br />

Ihr Engagement!<br />

Dr. Andreas Gassen<br />

Vizepräsident des BVOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

421


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Wählen Sie mit!<br />

Helmut Mälzer<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

sind Sie in der Weiterbildung oder Oberarzt?<br />

Dann ist Ihre Mitwirkung gefragt<br />

bei der Wahl: Nach § 10 Absatz 1 unserer<br />

Satzung fehlen im Gesamtvorstand des<br />

BVOU noch ein Vertreter der Oberärzte<br />

<strong>und</strong> ein Vertreter der Weiterbildungsassistenten.<br />

Deshalb werden Sie alsbald<br />

eine Aufforderung zur Kandidatur <strong>und</strong><br />

später eine Aufforderung zur Wahl Ihres<br />

Vertreters bekommen. Diesen wollen wir<br />

dann zu unseren regelmäßigen Sitzungen<br />

im Gesamtvorstand einladen <strong>und</strong> begrüßen<br />

<strong>und</strong> ihn auch als Verantwortlichen<br />

des BVOU für die Zusammenarbeit mit<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) bzw. mit<br />

dem Jungen Forum der DGOU benennen.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen kollegialen Grüßen<br />

Helmut Mälzer<br />

Präsident des BVOU<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Änderung Arbeitsunfähigkeits-Richtlinie<br />

des G-BA<br />

Für Ihre Arbeit in der Praxis gibt es eine<br />

wichtige Neuerung, die im Gemeinsamen<br />

B<strong>und</strong>esausschuss (G-BA) beschlossen<br />

wurde <strong>und</strong> zu Rückfragen geführt hatte.<br />

Dies betrifft die attestierte Arbeitsunfähigkeit<br />

(AU) von Empfängern von Arbeitslosengeld<br />

(ALG) II, auch als Hartz-IV-<br />

Empfänger bekannt. Neu darin ist, dass<br />

wir entgegen der bisherigen Praxis ein<br />

anderes Kriterium nutzen müssen.<br />

Erwerbsfähige ALG II-Empfänger sind<br />

dann arbeitsunfähig, wenn sie krankheitsbedingt<br />

nicht mindestens drei St<strong>und</strong>en<br />

täglich arbeiten oder an einer Eingliederungsmaßnahme<br />

teilnehmen können.<br />

Bitte beachten Sie: „nicht mindestens<br />

drei St<strong>und</strong>en täglich”. Das dürfte<br />

auf die wenigsten der ALG II-Empfänger<br />

zutreffen. Damit ist nach Jahren der Unsicherheit<br />

endlich Klarheit geschaffen, die<br />

nach meiner jetzigen Erfahrung die Arbeit<br />

in meiner Praxis vereinfacht.<br />

Den Beschlusstext des G-BA finden Sie<br />

zusammen mit den Gründen für die Entscheidung<br />

<strong>und</strong> weiterführenden Informationen<br />

auf der g-BA-Homepage unter:<br />

www.g-ba.de/informationen/beschluesse/1517/<br />

Diesen können Sie in<br />

Ihrer Praxis auslegen, um Ihre Patienten<br />

darüber zu informieren bzw. um die Diskussion<br />

mit ihnen zu erleichtern.<br />

Nachgefragt bei der KBV: Verordnung<br />

von Heilmitteln<br />

Frage: Folgt man der Logik bei Röntgenleistungen,<br />

untergliedert sich die Wirbelsäule<br />

in der Tat auf die 3 Abschnitte HWS,<br />

BWS <strong>und</strong> LWS, also auf drei Organe, während<br />

andererseits der Wirbelsäulenkomplex<br />

im EBM-Kapitel 18 die 3 Abschnitte<br />

zusammenfasst auf eine.<br />

Antwort: Die Heilmittel-Richtlinie unterscheidet<br />

Wirbelsäulenerkrankungen<br />

nicht in HWS, BWS <strong>und</strong> LWS, so dass die<br />

zweite Verordnung im hier dargestellten<br />

Fall eine Folgeverordnung darstellt, da<br />

kein Diagnosewechsel stattgef<strong>und</strong>en hat<br />

NEUE ALG-II-RICHTLINIE<br />

Vorbehaltlich der Genehmigung durch das<br />

B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium soll künftig<br />

gelten<br />

1. In § 2 Definition <strong>und</strong> Bewertungsmaßstäbe<br />

wird der Absatz 3 Satz 1 wie folgt neu gefasst:<br />

„Bezieher von Arbeitslosengeld sind arbeitsunfähig,<br />

wenn sie krankheitsbedingt nicht<br />

mehr in der Lage sind, leichte Arbeiten in einem<br />

zeitlichen Umfang zu verrichten, für<br />

den sie sich bei der Agentur für Arbeit zur<br />

Verfügung gestellt haben."<br />

2. Ein neuer Absatz 3a wird eingefügt:<br />

„Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die<br />

Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts<br />

nach dem SGB II (Gr<strong>und</strong>sicherung für<br />

Arbeitsuchende – „Hartz IV“) beantragt haben<br />

oder beziehen, sind arbeitsunfähig,<br />

wenn sie krankheitsbedingt nicht in der Lage<br />

sind, mindestens drei St<strong>und</strong>en täglich zu arbeiten<br />

oder an einer Eingliederungsmaßnahme<br />

teilzunehmen."<br />

422<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Stefanie Weber <strong>und</strong> Luisa Peter studieren Medizin an der Universität Göttingen <strong>und</strong> engagieren sich für<br />

die Nachwuchsförderung in O <strong>und</strong> U.<br />

BVOU Youngsters - mit Erfolg<br />

Stefanie Weber, Luisa Peter<br />

Immer weniger spezialisierte Fachärzte<br />

stehen aufgr<strong>und</strong> der demografischen<br />

Entwicklung einer stetig größer werdenden<br />

Patientenpopulation gegenüber. Mit<br />

einer verbesserten Nachwuchsförderung<br />

<strong>und</strong> familienfre<strong>und</strong>licheren Arbeitsbedingungen<br />

wollen wir – die „BVOU<br />

Youngsters“ – diesem Trend entgegenwirken.<br />

Zusammenarbeit mit Jungem Forum<br />

Seit Mai 2012 engagieren wir – Luisa<br />

Peter <strong>und</strong> Stefanie Weber, Studentinnen<br />

an der Universität Göttingen – uns für<br />

die Förderung des Nachwuchses in der<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>. Eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Jungen Forum<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> ist Programm.<br />

Nun sind erste Erfolge zu verzeichnen.<br />

Wir haben es zusammen mit der Universitätsmedizin<br />

Göttingen geschafft,<br />

die Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> als<br />

Wahlfach in die Vorklinik zu integrieren,<br />

so dass Studentinnen <strong>und</strong> Studenten der<br />

Vorklinik ab Oktober 2012 die Möglichkeit<br />

haben, bereits in dem so theoretisch<br />

belasteten Studienabschnitt einen Einblick<br />

in die Fachrichtung zu erhalten. Das<br />

Wahlfach ist ein Pflichtmodul während<br />

der ersten zwei Jahre des Studiums der<br />

Humanmedizin <strong>und</strong> wird als benoteter<br />

Leistungsnachweis für das Physikum benötigt.<br />

Auch wir durften schon die Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile des vorklinischen Wahlfachangebotes<br />

kennenlernen <strong>und</strong> mussten<br />

feststellen, dass die Auswahl an spezialisierten<br />

Fachrichtungen auf die höheren<br />

Semester beschränkt ist <strong>und</strong> Voraussetzungen<br />

gefordert sind, die Vorkliniker<br />

nicht erfüllen können, da beispielsweise<br />

klinische Leistungsnachweise fehlen.<br />

Wahlfach O <strong>und</strong> U<br />

In Verbindung mit dem Projekt „BVOU<br />

Youngsters“ war eine der ersten Ideen<br />

die möglichst schnelle Einführung eines<br />

orthopädischen <strong>und</strong> unfallchirurgischen<br />

Wahlfaches, um frühzeitig junge Interessenten<br />

für das Fach O <strong>und</strong> U zu begeistern.<br />

Uns war es ein persönliches Anliegen,<br />

vor allem praktische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> Fertigkeiten zu vermitteln, um eine<br />

Abwechslung zum Lernalltag der Vorklinik<br />

zu schaffen <strong>und</strong> die Teilnehmer mit<br />

viel Spaß <strong>und</strong> Motivation durch das Modul<br />

zu führen.<br />

Strukturiert ist das Wahlfach in einen<br />

theoretischen <strong>und</strong> praktischen Blockkurs,<br />

die jeweils an zwei aufeinander<br />

folgenden Tagen in der Universitätsklinik<br />

stattfinden. Im Theorieteil werden<br />

an Hand von klinischen Fallbeispielen<br />

in Form von Rollenspielen <strong>und</strong> Patientenvorstellungen<br />

Anamnese, Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> Operationsmethoden, Therapien<br />

sowie Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

aufgezeigt. Im Anschluss besteht im<br />

Praxisblock die Möglichkeit, einen der<br />

leitenden Ärzte im Klinikalltag zu begleiten,<br />

um die erlernten theoretischen Fähigkeiten<br />

auch im direkten Umgang mit<br />

Patienten anwenden zu können.<br />

Die realistische Umsetzung unseres Gedankenexperimentes<br />

gelang doch schneller<br />

als erwartet <strong>und</strong> hat im Fachpersonal<br />

der O <strong>und</strong> U an der Uni Göttingen bereits<br />

sehr positive Resonanz erfahren dürfen.<br />

Unser nächstes Ziel ist die Umsetzung<br />

<strong>und</strong> Eingliederung des Projekts in Zusammenarbeit<br />

mit anderen medizinischen<br />

Fakultäten in Deutschland, um somit<br />

eine Gr<strong>und</strong>lage für die gezielte Nachwuchsförderung<br />

zu schaffen.<br />

Wir hoffen auch in Zukunft, dass unsere<br />

Vorschläge <strong>und</strong> Ideen dort genauso erfolgreich<br />

anlaufen, <strong>und</strong> freuen uns diesbezüglich<br />

über eine enge Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen als Mitglieder des BVOU<br />

<strong>und</strong> der DGOU.<br />

ANMERKUNG<br />

Die Initiative des BVOU ist der Beginn für ein<br />

künftig gemeinsames Projekt mit der DGOU,<br />

welche sich noch im internen Abstimmungsprozess<br />

befindet.<br />

Helmut Mälzer, Präsident BVOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

423


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Heilmittel: Richtig verordnen!<br />

Reinhard Deinfelder, Donzdorf, Landesvorsitzender Württemberg<br />

Sehr geehrte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

die meisten Reaktionen auf meinen Brief<br />

waren unterstützend, was mir zeigt, dass<br />

mein Standpunkt nicht völlig verkehrt<br />

ist. Gew<strong>und</strong>ert habe ich mich nur, dass<br />

vergleichsweise wenige Kollegen sich<br />

negativ zu meinen Gedanken äußerten.<br />

Dies ist eventuell auch ein Ausdruck, dass<br />

die schweigende Mehrheit ähnlich denkt.<br />

Doch nun zur Kritik:<br />

Mein Brief ist keine Aufforderung, im<br />

Hamsterrad tätig zu werden <strong>und</strong> Leistungen<br />

zu erbringen, die nicht honoriert<br />

werden. Nur wenn ich als Orthopäde/<br />

Unfallchirurg Leistungen (ob Medikamente<br />

oder Heil- <strong>und</strong> Hilfsmittel oder<br />

von mir selbst erbrachte Leistungen) indiziere,<br />

dann muss <strong>und</strong> soll ich auch den<br />

Mut haben, diese zu rezeptieren. Halte<br />

ich diese nicht für notwendig, dann bitte<br />

nicht. Mir ist aus den Prüfgremien kein<br />

Fall bekannt, dass ungerechtfertigte Regresse<br />

nicht zurückgenommen wurden.<br />

Nur: Die Voraussetzung dafür ist, dass die<br />

Therapie nachvollziehbar ist, den Regeln<br />

der ärztlichen Kunst entspricht <strong>und</strong> dies<br />

ausreichend dokumentiert wurde. Diese<br />

Prozedur des Nachweises steigert zwar<br />

jährlich unser Adrenalin, <strong>und</strong> Aufgabe<br />

für die Zukunft wird auch sein, diesen<br />

Adrenalin-Kick zu verhindern, aber solange<br />

viele Kollegen sich der Notwendigkeit,<br />

Therapien selbst zu indizieren <strong>und</strong><br />

zu rezeptieren, entziehen, werden wir<br />

damit leben müssen <strong>und</strong> für unsere Therapiefreiheit<br />

kämpfen müssen.<br />

Hier geht es nur darum, dass wir nicht<br />

alle Möglichkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse aus<br />

der Hand geben sollen <strong>und</strong> damit unser<br />

Fach ersetzlich <strong>und</strong> ersetzbar machen.<br />

Diese Selbstbeschneidung <strong>und</strong> der vorauseilende<br />

Gehorsam, uns selbst immer<br />

noch mehr zu beschneiden, hat ja gerade<br />

zu dieser unserer jetzigen Situation geführt,<br />

dass wir unsere Leistungen nicht<br />

mehr darstellen können. Wir müssen<br />

wieder lernen, dass unsere Therapien<br />

auch von den Prüfgremien positiv anerkannt<br />

werden, wenn wir sie selbst durchführen<br />

<strong>und</strong> nicht nur empfehlen. Dann<br />

werden wir uns auch wieder einen größeren<br />

Spielraum für unsere Therapien<br />

<strong>und</strong> Verordnungen erarbeiten.<br />

KOMMENTARE VON BVOU-MITGLIEDERN<br />

Andreas Pfeifer, Kaiserslautern: „Dieser Ansicht kann ich nur zustimmen, meine Erfahrung<br />

aus der Klinik bestätigt dies. Zunehmend werden Patienten ohne vorherige konservative Therapie<br />

zugleich zur Operationen zum Beispiel an der Schulter (bei Impingement) zugewiesen.<br />

Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass auch die zuweisenden Hausärzten die konservative<br />

Therapie nicht vollständig durchführen <strong>und</strong> seltener den Patienten dem niedergelassenen<br />

Orthopäden zuweisen.“<br />

Dr. Christoph Pilhofer, Regensburg: „Sehr geehrter Herr Mälzer, ich bedanke mich für die<br />

Weiterleitung des Schreibens des Kollegen Deinfelder <strong>und</strong> möchte aus tiefstem Herzen dessen<br />

Inhalten zustimmen. Auch wenn ich mit meinen erst acht Jahren in der Niederlassung<br />

noch zu den Jüngeren gehöre, so spricht er mir aus der Seele. Leider haben sich die deutschen<br />

Ärzte <strong>und</strong> hier sicherlich gerade die Orthopäden viel zu sehr ins Bockshorn jagen lassen mit<br />

all den bürokratischen Irrungen <strong>und</strong> Wirrungen der letzten Jahre! Regressandrohungen, Budgetierung,<br />

Regelleistungsvolumina etc. sind nichts anderes als monetäre Geringschätzung<br />

unserer täglichen Arbeit. Und wir machen munter dabei mit, die Spirale der nicht (mehr) gegebenen<br />

Verordnungsfähigkeit täglich ein wenig weiter nach unten zu schrauben, bis eines<br />

Tages der Patient seine Therapie nur mehr mittels 10er-Karte beim Heil-(welch Hohn!)-Mittelerbringer<br />

auf eigene Kosten beziehen darf. Oder wir degradieren uns zum justiziablen Berechtigungsscheinerbringer<br />

für Leistungen Dritter (wobei uns da die Physiotherapeuten als sektorale<br />

Heilpraktiker auch ablösen werden <strong>und</strong> auch können!). Ich hoffe sehr, dass viele Kollegen<br />

den geforderten Mut aufbringen, wieder mehr Therapeut, Heiler oder was auch immer zu sein<br />

<strong>und</strong> nicht immer weiter zum Dienstleistungserbringer zu degenerieren! Mit kollegialen Grüßen<br />

<strong>und</strong> einem Hochruf auf Kollegen Deinfelder!“<br />

Silke Körber-Behkalam, Berlin: „Ich höre ebenfalls häufig von Kollegen, dass sie nur eine Serie<br />

Krankengymnastik etc. verordnen. Ich habe bisher zwei Regresse überstanden <strong>und</strong> sämtliche<br />

Patienten, die in meiner Kartei Rheuma-Symbol, Ca-Symbol, Parkinson, MS, u. a. haben,<br />

bekommen – wenn erforderlich – auch Behandlungen außerhalb der Regel. Bei allen anderen<br />

konnte ich meist den Regelfall ausschöpfen, ohne das Budget zu überlasten! Die Regresse haben<br />

Arbeit gemacht, sich aber gelohnt für die Patienten. Ansonsten war mein Honorar noch<br />

nie so niedrig wie zur Zeit bei durchschnittlich 1.100 Patienten in 19 Jahren. Ich verliere die<br />

Lust, aber das ist vielleicht Programm!!!???? MfG“<br />

Nun noch ein Wort zu IGeL:<br />

Auch ich wende IGeL-Leistungen an, <strong>und</strong><br />

mir ist bewusst, dass ohne diese Leistungen<br />

einzelne Praxen nicht überleben können.<br />

Nur: Wir müssen glaubwürdig bleiben<br />

<strong>und</strong> im Interesse unserer Patienten<br />

handeln. Eine Richtschnur sollte immer<br />

sein, ob man sich selbst dieser Therapie<br />

unterziehen würde. Denn auch wir Orthopäden<br />

sind Ärzte, <strong>und</strong> der Gr<strong>und</strong>satz,<br />

nicht zu schaden, dem Patienten zu nützen<br />

<strong>und</strong> mit ausreichendem <strong>und</strong> gutem<br />

Einkommen die Früchte unserer Arbeit<br />

zu genießen, gilt auch für uns.<br />

Mir als Mitglied im Gesamtvorstand des<br />

BVOU geht es darum, dass ich die finanziellen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für unsere Praxen <strong>und</strong><br />

uns selbst sichern will. Aber ich fühle mich<br />

auch verpflichtet, unser Fach <strong>und</strong> unseren<br />

Anspruch, den wir durch Ausbildung <strong>und</strong><br />

Tätigkeit haben, aufrecht zu erhalten, als<br />

Ärzte zum Wohl unserer Patienten da<br />

zu sein <strong>und</strong> diese adäquat zu versorgen.<br />

Dies heißt auch, dafür zu sorgen, dass wir<br />

selbst nicht überflüssig werden.<br />

HINTERGRUND<br />

Den Brief von Kollegen Deinfelder an den<br />

BVOU-Präsidenten finden Sie nach dem Einloggen<br />

im BVOU.NET unter<br />

www.bvou.net<br />

424<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


BVOU<br />

Kamera aus – weiße Weste anbehalten<br />

Presseerklärung<br />

Helmut Mälzer, Präsident, Dr. Andreas Gassen, Vizepräsident<br />

Bild: Bedrin/Fotolia<br />

Selbst die Krankenkasse KKH hat vor laufender<br />

Kamera von „zdf zoom: Weiße<br />

Kittel – schwarze Kassen“ (12. Juli 2012)<br />

eingeräumt, dass mindestens 97 Prozent<br />

ihres Etats für richtig abgerechnete<br />

Leistungen ausgegeben werden. Keine<br />

schlechte Botschaft zum Abrechnungsverhalten<br />

im Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />

so der Berufsverband der<br />

Fachärzte für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU).<br />

Die im Magazinbeitrag debattierten<br />

drei Prozent möglicher<br />

fehlerhafter Abrechnungen<br />

findet auch der BVOU diskussionswürdig.<br />

Mindestens so diskussionswürdig<br />

wie zum Beispiel die permanente<br />

Regressdrohung gegenüber Ärzten: Was<br />

verordnet werden darf, ist bereits in einem<br />

so engen Korsett, dass Ärzte durch<br />

den Griff zum Rezeptblock teils die Existenz<br />

ihrer Praxen aufs Spiel setzen. Jeder<br />

Schritt über die engen Grenzen muss<br />

gut begründet sein – <strong>und</strong> wehe dem, der<br />

sich hier nicht gut abgesichert hat. Auch<br />

das wäre mal einen Beitrag wert: Leistungsrationierung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

durch die Hintertür.<br />

„Von der Wiege bis zur Bahre“ – vom<br />

Krankenhaus über die Arztpraxen bis<br />

„Die Krankenkassen sind Teil der Probleme im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>und</strong> Teil der Lösung – die Rolle des Staatsanwalts<br />

steht ihnen aber nicht zu“.<br />

Helmut Mälzer, Präsident BVOU<br />

zum Pflegedienst stand fast das gesamte<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystem vor laufender Kamera<br />

auf dem Prüfstand. „Fast“ das ganze<br />

System, weil ein Teil als Ankläger auftrat<br />

– die Krankenkassen. „Die Krankenkassen<br />

sind Teil der Probleme im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

<strong>und</strong> Teil der Lösung – die Rolle des<br />

Staatsanwalts steht ihnen aber nicht zu“,<br />

so Helmut Mälzer, Präsident des BVOU.<br />

Insgesamt, so der BVOU, zeugen die positiven<br />

97 Prozent korrekter Abrechnungen<br />

vom Funktionieren der vielfältigen Sicherungsmaßnahmen.<br />

Ärzte müssen durch<br />

eine Kaskade von Kontrollen, bis sie am<br />

Ende viele Monate nach erbrachter Leistung<br />

ihr Honorar bekommen. Vor den<br />

Krankenkassen prüfen<br />

bereits die zur Abrechnung<br />

eingereichten<br />

Leistungen Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen<br />

auf Plausibilität. „Kaum<br />

ein Berufsstand unterliegt<br />

einer solchen<br />

Kontrolle seiner Berufsausübung.<br />

Weil es um die Beiträge<br />

der Versicherten geht, ist dies in Maßen<br />

erklärbar. Maßlos sind aber die stetigen<br />

Attacken auf uns Leistungserbringer bei<br />

permanenter Leugnung schleichender<br />

Leistungsauszehrung auf Betreiben der<br />

Kassen“, so Dr. Andreas Gassen, BVOU-<br />

Vizepräsident.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

425


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Rheumasymposium: Händewaschen<br />

nicht vergessen<br />

Dr. Claudia Stadelmann-Laski<br />

Das Schwerpunktthema „Infektionen in<br />

Orthopädie, Traumatologie <strong>und</strong> Rheumatologie“<br />

hatte trotz des sommerlichen<br />

Wetters viele interessierte Ärzte <strong>und</strong><br />

Therapeuten angelockt. Chefarzt Prof. Dr.<br />

Wolfgang F. Beyer konnte zum mittlerweile<br />

18. Rheumasymposium r<strong>und</strong> 100 Teilnehmer<br />

im Mehrzwecksaal des Orthopädie-Zentrums<br />

Bad Füssing begrüßen.<br />

Namhafte Referenten diskutierten zusammen<br />

mit Dr. Sebastian Schnarr,<br />

Chefarzt der Rheumaklinik Ostbayern,<br />

Thomas Skrebsky, Leitender Arzt der Abteilung<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Sportmedizin<br />

im Krankenhaus<br />

Rotthalmünster, Dr. Peter<br />

Wein, Chefarzt der Klinik<br />

Niederbayern Bad Füssing,<br />

<strong>und</strong> Dr. Thomas Laser, Orthopäde aus<br />

Bad Griesbach, der kurzfristig für den<br />

verhinderten stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />

Bayern des Berufsverbands<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Dr.<br />

Karl-Heinz Conrad, eingesprungen war,<br />

über eines der derzeit größten Probleme<br />

nach orthopädischen Operationen.<br />

Neue Hygieneverordnung seit 1. Januar<br />

2011 in Kraft<br />

Ein besonderes Augenmerk galt der<br />

neuen Hygieneverordnung (MedHygV),<br />

die seit 1. Januar 2011 für alle medizinischen<br />

Einrichtungen verpflichtend ist.<br />

In elf Paragrafen regelt sie die Pflichten<br />

<strong>und</strong> Aufgaben der Krankenhäuser zur<br />

Sicherstellung einer adäquaten Hygiene.<br />

PD Dr. Wulf Schneider, Abteilungsleiter<br />

für Bakteriologie <strong>und</strong> Hygiene am Institut<br />

für Medizinische Mikrobiologie <strong>und</strong><br />

Hygiene der Universität Regensburg,<br />

Bis zu zwei Prozent der operierten Patienten müssen<br />

damit rechnen, eine Infektion zu bekommen.<br />

führte als Fachmann die Auswirkungen<br />

des neuen Gesetzes auf den Klinikalltag<br />

aus. Eine Hygienekommission, bestehend<br />

aus ärztlichem Leiter, Verwaltungsleiter,<br />

Pflegedienst <strong>und</strong> weiteren Fachkräften,<br />

regelt Zusammenarbeit, Schulung des<br />

Personals <strong>und</strong> Umsetzung der Hygienevorschriften.<br />

Dazu gehören individuelle<br />

Hygienepläne, Überwachungsverfahren,<br />

Infektionsstatistiken <strong>und</strong> ein „Masterplan“<br />

für auftretende Infektionen. Ab<br />

400 Patienten ist sogar eine Vollkraft für<br />

Hygiene verpflichtend einzustellen. Problematisch<br />

ist, dass es derzeit nicht genügend<br />

Fachkräfte gibt. Mediziner können<br />

diese Ermächtigung in einer zweijährigen<br />

Weiterbildungszeit erwerben, bis<br />

zum Stichtag 31. Dezember 2016 muss<br />

das Gesetz umgesetzt werden. Als politischen<br />

Fauxpas betrachtete es Schneider,<br />

dass in der novellierten Gesetzesverfassung<br />

von 2012 (MedHygV 2,0) Pflegeheime<br />

aus dem Geltungsbereich<br />

herausfallen: „Das<br />

ist eine Katastrophe, denn<br />

gerade in den Heimen gibt<br />

es viele Patienten mit multiresistenten<br />

Keimen.“ Die<br />

neue Hygieneverordnung sei aber insgesamt<br />

ein immens wichtiger Schritt hin<br />

zur Verhinderung von Infektionen <strong>und</strong><br />

frühzeitigen Erkennung von Problemkeimen.<br />

Etwas ketzerisch schloss er an: „Sie<br />

können bedenkenlos aus jeder deutschen<br />

Toilette trinken, aber geben Sie keinem<br />

deutschen Arzt die Hand!“<br />

Nicht jede schmerzhafte Prothese bedeutet<br />

eine Infektion<br />

Die Referenten <strong>und</strong> Vorsitzenden: Thomas Skrebsky, Dr. Sebastian Schnarr, Prof. Dr. Wolfgang F.<br />

Beyer, Dr. Boris Ehrenstein, Dr. Tom Laser (vorne), Dr. Peter Wein (hinten), Dr. Heinz-Dieter Ziegler,<br />

DRV Direktor Gerhard Witthöft, Prof. Matthias Wettstein, Dr. Martin Ellenrieder (v. li. n. re.)<br />

Foto: Georg Laski<br />

Wie wichtig die frühzeitige <strong>und</strong> korrekte<br />

Diagnostik zur Erkennung von postoperativen<br />

Infektionen ist, zeigte Dr.<br />

Heinz-Dieter Ziegler, Leitender Oberarzt<br />

Orthopädie am Klinikum Passau, am Beispiel<br />

der Infektionen in der Endoprothetik.<br />

Bei 200.000 Hüfttotalendoprothesen<br />

<strong>und</strong> 175.000 Knietotalendoprothesen pro<br />

Jahr ist eine primäre Infektionsrate von<br />

0,4 bis 2 Prozent eine durchaus beachtliche<br />

Anzahl, bei Revisionsoperationen<br />

(Prothesenwechsel) sind es statistisch<br />

gesehen sogar 5 bis 15 Prozent der Patienten,<br />

die mit einer bakteriellen Infektion<br />

rechnen müssen. Gerade in den ersten<br />

St<strong>und</strong>en nach der Operation kommt<br />

es durch Anlagerung von Bakterien an<br />

die Prothesenoberfläche zur Bildung eines<br />

sogenannten „Biofilms“. Aber es gilt<br />

426<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

auch: Nicht jede schmerzhafte Prothese<br />

bedeutet eine Infektion. Häufiger noch<br />

sind mechanische Gründe (Lockerung,<br />

Abrieb, Luxation, muskuläre Beschwerden)<br />

oder gelegentlich Allergien dafür<br />

verantwortlich, dass die Patienten auch<br />

nach der OP über Schmerzen klagen.<br />

Früh- oder Spätinfekte – Punktion <strong>und</strong><br />

Gewebeentnahme bringen Gewissheit<br />

Generell sind Frühinfektionen (bis drei<br />

Wochen nach OP) von Low-grade-Infektionen<br />

(vier Wochen bis zwei Jahre nach<br />

OP) <strong>und</strong> Spätinfektionen zu unterscheiden.<br />

Frühinfekte sollen möglichst rasch<br />

erkannt <strong>und</strong> sofort aggressiv therapiert<br />

werden. Wenn nach einer Endoprothesenoperation<br />

Hämatome auftreten, die<br />

W<strong>und</strong>e nicht primär heilt oder es zu<br />

Fieber <strong>und</strong> Entzündungszeichen kommt,<br />

sollte nicht lange gezögert werden, sondern<br />

schnellstmöglich operiert werden.<br />

Infektionen nach Endoprothesen-OP bedürfen<br />

einer sorgfältigen Abklärung <strong>und</strong><br />

Untersuchung. Eine ausführliche Anamnese<br />

(Wie war der Heilungsverlauf? Hat<br />

die W<strong>und</strong>e genässt? War eine Rötung<br />

erkennbar? Hatte der Patient Fieber?) gehört<br />

standardmäßig ebenso dazu wie die<br />

gründliche klinische Untersuchung des<br />

Gewebes, die Sonografie zum Nachweis<br />

von Flüssigkeit, Röntgen <strong>und</strong> Labor. Eine<br />

Erhöhung der Blutsenkung, Veränderungen<br />

im Blutbild, Erhöhung des CRP oder<br />

Interleukin 6 geben Hinweise auf eine<br />

Entzündung. Weitere Gewissheit bringen<br />

Punktion <strong>und</strong> Gewebeproben, die<br />

nahe an der Prothese entnommen werden.<br />

Dazu gilt es aber unbedingt zu beachten,<br />

dass vorher eine mindestens 14<br />

Tage, besser noch vierwöchige Antibiotika-Pause<br />

eingehalten wird. Der Pathologe<br />

kann mitunter schon im operativen<br />

Schnellschnitt – ähnlich wie bei Tumoroperationen<br />

– eine Entzündung mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit bestätigen. Die<br />

Gewebeuntersuchung zum Nachweis<br />

einer Entzündung (Histo-Pathologie)<br />

wertete Ziegler insgesamt als sensibelste<br />

Methode <strong>und</strong> „Goldstandard“ neben der<br />

Erhöhung des CRPs <strong>und</strong> mikrobiologischem<br />

Erregernachweis. Klinische Symptome<br />

<strong>und</strong> Röntgenbef<strong>und</strong>e sind dem<br />

gegenüber alleine nicht aussagekräftig.<br />

Die Untersuchung des (ausgebauten) Implantats<br />

(sogenannte Sonifikation) zum<br />

Erregernachweis bleibt speziellen Zentren<br />

vorbehalten. Insgesamt sei aber das<br />

Wichtigste, bei Beschwerden überhaupt<br />

an eine Infektion zu denken, den Patienten<br />

ernst zu nehmen <strong>und</strong> niemals „blind“<br />

Antibiotika zu geben. Über die prophylaktische<br />

Antibiotikagabe bei Endoprothesen-Operationen<br />

gingen allerdings<br />

die Meinungen auseinander. Einig waren<br />

sich die Experten darin, dass die Antibiotikagabe<br />

bei Prothesenwechsel großzügiger<br />

zu handhaben sei.<br />

Kortison erhöht Infektionsrisiko bei<br />

Rheumatikern<br />

Foto: AOK<br />

Saubere Hände: Ärzte <strong>und</strong> Pflegepersonal sollten<br />

ihre Hände gründlich waschen <strong>und</strong> desinfizieren,<br />

um Infektionen vorzubeugen.<br />

Ein besonderes Problem stellen laut PD<br />

Dr. Boris Ehrenstein, Oberarzt an der<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Rheumatologie<br />

<strong>und</strong> Klinische Immunologie Bad Abbach,<br />

Patienten dar, die mit immunsupressiven<br />

Medikamenten behandelt werden, wie<br />

dies bei Rheumatikern, HIV-Patienten,<br />

bei Chemotherapie oder nach Organtransplantationen<br />

der Fall ist. Mit der<br />

Anzahl der verabreichten Medikamente<br />

steigt das Infektionsrisiko bis auf das<br />

Doppelte an, verglichen mit einem „ges<strong>und</strong>en“<br />

Patienten. Ein besonders hohes<br />

Infektionsrisiko haben Patienten, die<br />

Corticosteroide (Cortison) erhalten. Ihr<br />

Risiko steigt mit der Dosis <strong>und</strong> Dauer<br />

der Anwendung an <strong>und</strong> hält auch nach<br />

Absetzen der Medikamente bis zu sechs<br />

Monate an. „Kortison ist, was das Infektionsrisiko<br />

angeht, schlimmer als alle<br />

anderen Rheumamedikamente“, so Ehrenstein.<br />

Ist erst einmal eine Infektion im Bereich<br />

der Endoprothese nachgewiesen, führt<br />

der Weg fast zwangsläufig zum Chirurgen.<br />

Dieser entscheidet dann, ob die<br />

Prothese sofort gegen eine neue ausgetauscht<br />

wird (einzeitige OP) oder ein<br />

sogenannter „Spacer“ (Platzhalter mit<br />

Antibiotikazusatz) für gewisse Zeit eingebaut<br />

wird <strong>und</strong> der Patient zu einem<br />

späteren Zeitpunkt wieder mit einer<br />

Endoprothese versorgt wird. Beide Verfahren<br />

haben Vor- <strong>und</strong> Nachteile, führen<br />

aber meist zum Erfolg. Während sich die<br />

einzeitige OP für früh aufgetretene Infekte<br />

eignet <strong>und</strong> dem Patienten eine zusätzliche<br />

Operation erspart, sollte bei Risikopatienten<br />

oder Spätinfektionen eher<br />

der zweizeitigen Operation der Vorzug<br />

gegeben werden, postulierte Dr. Ellenrieder,<br />

Oberarzt der Orthopädischen Klinik<br />

<strong>und</strong> Poliklinik am Universitätsklinikum<br />

Rostock. Für Rheumatiker gelte es zu beachten,<br />

dass neben dem doppelten Infektionsrisiko<br />

häufig W<strong>und</strong>komplikationen<br />

aufträten <strong>und</strong> ein Befall mit dem Bakterium<br />

Staphylococcus aureus häufiger sei<br />

als bei Nichtrheumatikern. Funktion <strong>und</strong><br />

Haltbarkeit der Endoprothesen seien aber<br />

auch bei Rheumatikern insgesamt gut.<br />

Nicht nur bei Protheseninfektionen, auch<br />

bei anderen Infekten gelten bei Rheumapatienten<br />

besondere Vorsichtsmaßnahmen.<br />

Ob Harnwegsinfekt, Pilzbefall oder<br />

seltene atypische Pneumonien, Rheumatiker<br />

bedürften einer besonders sorgfältigen<br />

Überwachung, so Prof. Matthias<br />

Wettstein, Chefarzt der I. Medizinischen<br />

Klinik am Klinikum Passau. Unter Immunsuppression<br />

kann zum Beispiel eine<br />

Hepatitis-B-Erkrankung wieder aufflackern<br />

<strong>und</strong> einen schwerwiegenden Verlauf<br />

nehmen. Dennoch können mit den<br />

richtigen Antibiotika auch bei Rheumatikern<br />

Infektionen gut behandelt werden.<br />

Zur Prophylaxe plädierte Wettstein bei<br />

Rheumatikern für eine standardmäßige<br />

Impfung gegen Pneumokokken, Hepatitis<br />

B sowie eine alljährliche Grippeimpfung.<br />

Den „Blick für das Ganze“ nicht zu verlieren<br />

<strong>und</strong> sich öfters die Hände zu desinfizieren<br />

– mit diesem Wunsch bedankte<br />

sich Prof. Dr. Wolfgang F. Beyer am Ende<br />

des Symposiums bei Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern<br />

<strong>und</strong> gab seiner Hoffnung Ausdruck,<br />

in Zukunft zum Wohle des Patienten<br />

noch mehr Infektionen verhindern<br />

bzw. frühzeitig erkennen zu können.<br />

Dr. Claudia Stadelmann-<br />

Laski<br />

BVOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

427


Aus den Verbänden<br />

Bild: adimas/Fotolia<br />

BVOU<br />

Facharztvorbereitungskurs<br />

2012<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r Orthopäden, Berlin<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der Neustrukturierung der<br />

Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> sehen sich die<br />

Facharztanwärter vor neuen Herausforderungen.<br />

Trotz Verb<strong>und</strong>weiterbildungen<br />

ist es nicht in jedem Falle möglich, dass<br />

das gesamte Fachgebiet der Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> in jedem Haus komplett<br />

vorgehalten werden kann. Insbesondere<br />

trifft dies im unfallchirurgischen<br />

Sektor für die Beckenchirurgie <strong>und</strong> zum<br />

Beispiel die Polytraumaversorgung zu,<br />

aber auch für spezielle Fragestellungen<br />

der Kindertraumatologie.<br />

Auf dem Sektor der Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädischen<br />

Chirurgie werden insbesondere<br />

die Kinderorthopädie <strong>und</strong> die<br />

Wirbelsäulenorthopädie von den Facharztanwärtern<br />

im Rahmen von Weiterbildungen<br />

besonders nachgefragt. Obgleich<br />

die Facharztprüfung zum neuen Facharzt<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> in<br />

den verschiedenen B<strong>und</strong>esländern inzwischen<br />

sehr gut standardisiert ist, haben<br />

Facharztanwärter immer wieder die Frage<br />

geäußert, ob eine komplexe Zusammenfassung<br />

prüfungsrelevanter Inhalte<br />

im Rahmen eines Kurses möglich ist.<br />

Facharztvorbereitungsseminar<br />

Das Facharztvorbereitungsseminar in<br />

Berlin ist hierfür bestens geeignet. Als<br />

wissenschaftliche Leiter des Seminars<br />

haben sich Prof. Wich, PD Dr. Tohtz <strong>und</strong><br />

Dr. John mit großem Enthusiasmus <strong>und</strong><br />

Engagement der Vorbereitung der Kurse<br />

seit 2009 gewidmet. Wesentliche Hilfe<br />

hierbei waren insbesondere die kritischen<br />

Kommentare der ehemaligen<br />

Kursteilnehmer sowie die Notizen aus<br />

vorjährigen Pausengesprächen. Zusammen<br />

mit den Evaluierungen dienten<br />

diese Fakten als Gr<strong>und</strong>lage für einige<br />

Veränderungen im Ablauf des Kurses.<br />

So wurde das Programm thematisch<br />

neu strukturiert <strong>und</strong> teilweise mit neuen<br />

Referenten belegt. Hierbei haben wir<br />

jedem Referenten bei seiner Einladung<br />

unsere Erwartungen <strong>und</strong> damit die Erwartungen<br />

der Kursanten mitgeteilt.<br />

Durch konkret thematisierte Fragen soll<br />

der Facharztanwärter mit einer entsprechenden<br />

Prüfungssituation vertraut<br />

gemacht werden. Letztendlich sollen<br />

mit diesem Kurs ärztliche Kollegen in<br />

die Lage versetzt werden, ihre Prüfung<br />

möglichst gut vorbereitet <strong>und</strong> damit<br />

stressfrei zu bestehen. Auf Gr<strong>und</strong> von<br />

vielen positiven Rückmeldungen können<br />

wir auf einige erfolgreiche Kurse zurück<br />

blicken <strong>und</strong> würden uns freuen, Sie bei<br />

unserem 13. Facharztvorbereitungskurs<br />

als Teilnehmer begrüßen können.<br />

INFOS<br />

Der 13. Facharztvorbereitungs-Refresherkurs<br />

findet vom 26. November bis 1. Dezember<br />

2012 statt.<br />

Anmeldung<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r Orthopäden (ADO)<br />

Kantstr. 13<br />

10623 Berlin<br />

info@institut-ado.de<br />

www.institut-ado.de<br />

Ansprechpartner<br />

Melanie Dewart <strong>und</strong> Ina Schimpf<br />

Tel.: (0 30) 797 444-51/-59<br />

Teilnahmegebühr<br />

BVOU-Mitglieder 590 Euro<br />

Nichtmitglieder 790 Euro<br />

Preise inklusive Pausen- <strong>und</strong> Mittagsverpflegung.<br />

Die Facharztvorbereitungswoche wird von<br />

der Ärztekammer Berlin mit 46 CME-Punkten<br />

bewertet.<br />

428<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Warum eine private<br />

Unfallversicherung?<br />

SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER<br />

Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe<br />

„Ich bin doch gesetzlich unfallversichert!<br />

Warum sollte ich dann noch eine private<br />

Unfallversicherung abschließen?“ „Ich<br />

habe noch nie einen Unfall gehabt.“ „Ich<br />

passe auf – mir passiert schon nichts.“<br />

All dies sind Argumente, die vorgebracht<br />

werden, wenn Menschen auf das Thema<br />

einer privaten Unfallversicherung angesprochen<br />

werden. Unstrittig dürfte sein,<br />

dass niemand, auch bei allergrößter Vorsicht,<br />

vor dem Eintritt eines Unfallereignisses<br />

gefeit ist. Was nutzt eigene Umsichtigkeit,<br />

wenn Dritte mit großer Nachlässigkeit<br />

agieren? Was aber bietet die<br />

gesetzliche Unfallversicherung, auf die<br />

sich viele zurückziehen, im Schadenfall<br />

<strong>und</strong> wann tritt sie überhaupt ein? Leider<br />

wird oftmals verkannt, dass die gesetzliche<br />

Unfallversiche-rung nur greift, wenn<br />

der Unfall bei der Arbeit oder dem Hin<strong>und</strong><br />

Rückweg zur Arbeit geschieht, der<br />

gesamte übrige Zeitraum jedoch nicht<br />

abgesichert ist. Wenn man dann noch<br />

weiß, dass von den knapp sieben Millionen<br />

Unfällen, die pro Jahr in Deutschland<br />

passieren, mehr als zwei Drittel dem<br />

Freizeitbereich zuzuordnen sind, ist eine<br />

Riesenlücke zu erkennen, die nur durch<br />

eine private Unfallversicherung abgedeckt<br />

werden kann.<br />

Was kostet eine private Unfallversicherung?<br />

Der BVOU kooperiert schon seit vielen Jahren<br />

mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler<br />

GmbH, auch hinsichtlich einer privaten<br />

Unfallversicherung. Für Informationen<br />

<strong>und</strong> die Erstellung von entsprechenden Angeboten<br />

stehen die Mitarbeiter des BVOU-<br />

Kooperationspartners gerne zur Verfügung.<br />

Kontakt:<br />

Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH<br />

Funk Ärzte Service<br />

Valentinskamp 20<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 35 91 40<br />

s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />

Hier kann man nur sagen: Das kommt<br />

darauf an! Die zu zahlenden Prämien<br />

richten sich vor allem nach den versicherten<br />

Leistungsbausteinen: Zahlung<br />

bei Invalidität, Zahlung bei Tod, Zahlung<br />

einer Unfallrente, Mitversicherung diverser<br />

Nebenpositionen wie zum Beispiel<br />

Bergungskosten oder Aufwendungen für<br />

notwendig gewordene kosmetische Operationen.<br />

Auch die Höhe der jeweils abgeschlossenen<br />

Versicherungsleistungen<br />

spielt natürlich eine entscheidende Rolle,<br />

ebenso wie die vereinbarte Gliedertaxe,<br />

die in verschiedenen Versicherungskonzepten<br />

sehr unterschiedlich ausgestaltet<br />

sein kann. So beträgt der festgeschriebene<br />

Invaliditätsgrad für die Gebrauchsun-<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

429


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Häufige Fragen zur Unfallversicherung<br />

Häufige Fragen zur Unfallversicherung<br />

Was ist ein Unfall im Sinne der Unfallversicherung?<br />

Wo gilt eine private Unfallversicherung?<br />

Wann gilt eine private Unfallversicherung?<br />

Wann liegt eine Invalidität vor?<br />

Wie berechnet sich die Höhe einer Invaliditätsleistung?<br />

fähigkeit oder den Verlust beispielsweise<br />

eines Daumens in einer „normalen"<br />

Unfallversicherung lediglich 20 Prozent,<br />

in Spezialkonzepten jedoch bis zu 100<br />

Prozent.<br />

Ein Unfall ist ein plötzliches, von außen auf den<br />

Körper einwirkendes unfreiwilliges Ereignis, das<br />

eine ges<strong>und</strong>heitliche Schädigung nach sich zieht.<br />

Die private Unfallversicherung gilt weltweit.<br />

Versicherungsschutz besteht 24 St<strong>und</strong>en am<br />

Tag, also nicht nur während der Arbeit, sondern<br />

insbesondere auch in der Freizeit, also auch<br />

zum Beispiel beim Sport. Werden sogenannte<br />

Risikosportarten betrieben, so empfiehlt sich<br />

im Vorfeld eines Vertragsabschlusses die<br />

Abstimmung mit dem Versicherer.<br />

Voraussetzung für die Anerkennung einer<br />

Invalidität ist die dauerhafte Einschränkung der<br />

körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit.<br />

Die Höhe des Invaliditätsgrades wird durch ein<br />

ärztliches Gutachten ermittelt, wobei durch die<br />

sogenannte Gliedertaxe bestimmten Körperteilen<br />

bei einer dauerhaften Schädigung feste<br />

Invaliditätsgrade zugeordnet werden.<br />

Sie berechnet sich nach der gutachtlich festgestellten<br />

Höhe des Invaliditätsgrades. Ist beispielsweise<br />

bei einer versicherten Invaliditätssumme<br />

von 500.000 Euro eine Invalidität von 50 Prozent<br />

festgestellt, so gelangen 250.000 Euro zur<br />

Auszahlung.<br />

auf die Prämie zu schauen, sondern vor<br />

allem die gebotenen Leistungen <strong>und</strong> das<br />

„Kleingedruckte“ auf Herz <strong>und</strong> Nieren<br />

zu prüfen. Dabei kann ein unabhängiger<br />

Berater natürlich wertvolle Hilfe leisten!<br />

Der BVOU hat für seine Mitglieder zwei<br />

Konzepte ausgewählt. Zum einen die sogenannte<br />

Unfallversicherung für Ärzte<br />

(UVÄ), die insbesondere den Katastrophenfall<br />

abdeckt (zum Beispiel Verlust<br />

das Daumens 100 Prozent Invalidität<br />

<strong>und</strong> damit 100 Prozent Auszahlung der<br />

vereinbarten Invaliditätsleistung), wobei<br />

hier gr<strong>und</strong>sätzlich erst eine Versicherungsleistung<br />

fließt, wenn ein Invaliditätsgrad<br />

von 50 Prozent überschritten<br />

wird. Prämienmäßig etwas günstiger<br />

wird die „Unfallversicherung Spezial“.<br />

Hier liegen die in der Gliedertaxe festgeschriebenen<br />

Invaliditätsgrade etwas<br />

niedriger (zum Beispiel für den Daumen<br />

bei 60 Prozent), doch wird eine anteilige<br />

Versicherungsleistung bereits ab dem<br />

ersten Invaliditätsgrad fällig.<br />

Welches Konzept am besten passt, welche<br />

Leistungsbausteine vereinbart <strong>und</strong><br />

welche Versicherungssummen gewählt<br />

werden sollten, hängt von der jeweiligen<br />

persönlichen Situation des Versicherungsnehmers<br />

ab. Hier ist in jedem Fall<br />

ein Beratungsgespräch sinnvoll, für das<br />

die Spezialisten der Funk-Gruppe gerne<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Bei der Prüfung von Angeboten zur Unfallversicherung<br />

gilt es daher, nicht nur<br />

430<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Nutzen Sie Ihre Vorteile als BVOU-Mitglied.<br />

BVOU<br />

Risiken durchleuchten.<br />

Und sinnvoll absichern.<br />

Wir geben Sicherheit.<br />

Als Arzt mit Ihrem Tätigkeitsspektrum ist ein umfassender beruflicher Versicherungsschutz<br />

existenzsichernd. In enger Kooperation mit Ihrem Berufsverband bieten wir<br />

Ihnen hierzu die Vorzüge diverser exklusiver Rahmenverträge. Eine detaillierte<br />

Risikoanalyse, Versicherungsschutz zu besonders günstigen Konditionen <strong>und</strong> effiziente<br />

Hilfe im Schadenfall sind unsere unabhängigen Dienstleistungen für Sie als Arzt <strong>und</strong><br />

Privatperson. So sparen Sie Zeit, Aufwand <strong>und</strong> Geld.<br />

Die Funk Gruppe berät <strong>und</strong> betreut als größter unabhängiger Versicherungsmakler in<br />

Deutschland seit Jahrzehnten Ärzte, medizinische <strong>und</strong> soziale Einrichtungen sowie<br />

eine Vielzahl medizinischer Berufsverbände in Versicherungs- <strong>und</strong> Risikofragen.<br />

Erfahren Sie mehr: FUNK-GRUPPE.COM.<br />

Gern beraten wir Sie persönlich:<br />

Bitte senden an:<br />

FAX 0 40-35 91 44 23<br />

Herr Ass. jur. Stefan Wilhelmi<br />

fon 040-35914-285<br />

s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />

Frau Yasmine Tailby<br />

fon 040-35914-128<br />

y.tailby@funk-gruppe.de<br />

Bitte informieren Sie mich über die Vorteile der BVOU-Rahmenverträge:<br />

Berufshaftpflicht<br />

Rechtsschutz-Versicherung<br />

Elektronik-Versicherung<br />

Berufsunterbrechungs-Versicherung f. niedergel. Ärzte (Ärzte-BU)<br />

Unfall-Versicherung für Ärzte (UvÄ)<br />

Sonstiges<br />

Diese Beratung ist für Sie - als Mitglied des Berufsverbandes BVOU - kostenfrei.<br />

Bitte senden Sie den Coupon ausgefüllt <strong>und</strong> unterschrieben per Fax zurück oder mailen Sie uns (Stichwort: BVOU/Rahmenverträge).<br />

Name, Vorname<br />

Geburtsdatum<br />

Telefon-Nr.<br />

E-Mail<br />

Beste Erreichbarkeit<br />

Datum/Unterschrift/Praxisstempel<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

431


Aus den Verbänden<br />

Neue Mitglieder<br />

BVOU<br />

Heide Barnowsky · Bad Soden<br />

Dr. med. Volker Carrero · Hamburg<br />

Monika Claeys · Herne<br />

Sybille Diem · München<br />

Dr. med. Patrick Frei · Wangen<br />

Dr. med. Ralf Hellm<strong>und</strong> · Dresden<br />

Christian Kellner · Innsbruck<br />

Sebastian Kellner · Innsbruck<br />

Dr. med. Michael Köpernik · Leuna<br />

Dr. med. Björn Marx · Berlin<br />

Dr. med. Hrefna Sara Müller · Dortm<strong>und</strong><br />

Dr. med. Annett Nix · Oschatz<br />

Nicole Peikert · Velbert<br />

Dr. med. Sönke Schemionek · Osterholz-Scharmbeck<br />

Anna Janine Schreiner · Tübingen<br />

Karsten Tank · Illingen<br />

Kevin Wiemann · Hünxe<br />

Änderungen der Mandatsträger in den BVOU-Bezirken<br />

Bayern<br />

Bezirk Oberfranken. Als Bezirksvorsitzender wurde Dr. Wolfgang Willauschus<br />

aus Bamberg wiedergewählt, sein Stellvertreter ist<br />

Dr. Heino Arnold aus Rehau. Als zweiter Stellvertreter fungiert intern<br />

Dr. Markus Schneider aus Bamberg.<br />

Neue Kompetenznetze<br />

Im Zuge der Qualitätsoffensive Orthopädische Rheumatologie hat sich<br />

in den vergangenen Wochen ein neues regionales Qualitätsnetz Rheumatologie<br />

formiert.<br />

Qualitätsnetz Rheumatologie BRANDENBURG<br />

Ansprechpartner: Dr. med. Monika Schulze-Bertram, Nauen<br />

Nachruf!<br />

Der BVOU Bezirksverband Oberpfalz trauert um sein langjähriges<br />

Mitglied: Dr. Heribert Peter.<br />

Er starb plötzlich <strong>und</strong> unerwartet im 74. Lebensjahr.<br />

Auch als langjähriger Bezirksverbandsvorsitzender bleibt er in bester<br />

kollegialer Erinnerung <strong>und</strong> hinterlässt eine schmerzhafte Lücke.<br />

Die Mitglieder des BVOU Bezirksverband Oberpfalz<br />

432<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

433


Aus den Verbänden<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOU<br />

DGOU<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter<br />

Herr Kollege, liebe Mitglieder!<br />

Wir laden Sie satzungsgemäß - § 10 der Satzung<br />

DGOU - im Auftrag des Präsidenten Prof.<br />

Dr. Wolfram Mit-telmeier herzlich ein zur<br />

Mitgliederversammlung der DGOU am<br />

Mittwoch, den 24. Oktober 2012,<br />

von 12.45 bis 14.15 Uhr<br />

Saal 3, ICC/Messe, Berlin<br />

(Zutritt nur für DGOU-Mitglieder: Alle DGOOCbzw.<br />

DGU-Mitglieder sind satzungsgemäß zugleich<br />

DGOU-Mitglieder!)<br />

4. Bericht der Schatzmeister<br />

4.1 Abstimmung über die neue Beitragsordnung<br />

– siehe Anlage<br />

5. Bericht der Kassenprüfer Prof. Dr. Heino<br />

Kienapfel <strong>und</strong> PD Dr. Reinhold-Alexander<br />

Laun (beide Berlin)<br />

6. Entlastung des Vorstands<br />

7. Wahlen<br />

7.1. Wahl des Präsidenten 2013<br />

Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Reinhard Hoffmann<br />

(Frankfurt/Main) vor.<br />

Ende des Jahres scheiden sechs Mitglieder aus<br />

dem nichtständigen Beirat aus. Da der Beirat<br />

laut der 2011 geänderten Satzung auf sechs<br />

Mitglieder beschränkt wurde, sind vier Personen<br />

aus der in der Anlage befindlichen Liste in<br />

den Beirat zu wählen.<br />

7.4. Wahl der Kassenprüfer<br />

Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. Heino<br />

Kienapfel (Berlin) <strong>und</strong> Herrn PD Dr. Reinhold-<br />

Alexander Laun (Berlin) vor.<br />

8. Verschiedenes<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung <strong>und</strong> Eröffnung der Mitgliederversammlung<br />

7.2. Wahl des Stellvertretenden Präsidenten<br />

2013<br />

Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Bernd Kladny<br />

(Herzogenaurach) vor.<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />

Stellv. Generalsekretär<br />

2. Bericht der Präsidenten<br />

3. Bericht der Generalsekretäre<br />

7.3. Wahl des nichtständigen Beirates<br />

2013 – 2015<br />

Wahlvorschläge für Nichtständigen Beirat 2013-2015<br />

Die Mitgliederversammlung hat vier<br />

Mitglieder im Nichtständigen Beirat<br />

der DGOU für die Amtszeit vom 1. Januar<br />

2013 bis 31. Dezember 2015 per<br />

Wahl neu zu besetzen. Alle Mitglieder<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> waren in Heft<br />

1/2012 der „Orthopädie & <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

– Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten“<br />

dazu aufgerufen worden, Vorschläge für<br />

vier neu zu besetzende Plätze im Nichtständigen<br />

Beirat der DGOU einzureichen.<br />

Aus den eingegangenen Vorschlägen hat<br />

der Gesamtvorstand die folgenden neun<br />

Kandidaten ausgewählt. Satzungsgemäß<br />

muss mindestens einer der Gewählten<br />

in nichtselbstständiger Stellung tätig<br />

sein.<br />

Die Kandidaten sind:<br />

■ Dr. Dirk Albrecht, Oberarzt, Berufsgenossenschaftliche<br />

Unfallklinik Tübingen<br />

■ Prof. Dr. Alexander Christof Beck,<br />

Chefarzt, Abteilung für Orthopädie,<br />

Unfall- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />

Stiftung Juliusspital Würzburg<br />

■ PD Dr. Ulf Culemann, Chefarzt <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

Allgemeines Krankenhaus<br />

Celle<br />

■ Prof. Dr. Sascha Flohé, Oberarzt,<br />

Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong>, Heinrich-<br />

Heine-Universität Düsseldorf<br />

■ PD Dr. Hansjörg Heep, Leitender<br />

Oberarzt, Orthopädische Universitätsklinik<br />

Essen<br />

■ Prof. Dr. Dietmar Pierre König, Ärztlicher<br />

Direktor, Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

LVR-Klinik für Orthopädie<br />

Viersen<br />

■ Dr. Matthias Psczolla, Chefarzt, Wirbelsäulenzentrum,<br />

Loreley-Kliniken<br />

St. Goar-Oberwesel<br />

■ Prof. Dr. Stefan Rammelt, Leitender<br />

Oberarzt für Forschung, Klinik <strong>und</strong><br />

Poliklinik für Unfall- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />

Universitätsklinikum<br />

Dresden<br />

■ Dr. Richard Stange, Oberarzt Klinik<br />

für Unfall-, Hand- <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />

Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

434<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Beschlussvorlage: Beitragsordnung ab 2013<br />

§ 5 der Satzung vom 26. Oktober 2010<br />

(Mitgliedsbeiträge)<br />

1. Jedes ordentliche <strong>und</strong> jedes außerordentliche<br />

Mitglied ist zur Zahlung des<br />

Mitgliedsbeitrages verpflichtet. Der<br />

Mitgliedsbeitrag wird jeweils zum 31.<br />

März eines jeden Kalenderjahres fällig.<br />

2. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages wird<br />

von der Mitgliederversammlung durch<br />

Beschluss festgestellt.<br />

3. Einzelheiten regelt die von der Mitgliederversammlung<br />

zu beschließende<br />

Beitragsordnung.<br />

Der Jahresbeitrag beträgt ab dem Jahre<br />

2013 für ordentliche Mitglieder bei Teilnahme<br />

am Lastschrifteinzugsverfahren<br />

entsprechend den Angaben in der Tabelle.<br />

Bei Rechnungsstellung erhöht sich der<br />

jeweilige Mitgliedsbeitrag um 10 Euro.<br />

Ehrenmitglieder <strong>und</strong> korrespondierende<br />

Mitglieder sind beitragsfrei [§3 (5<br />

<strong>und</strong> 6)].<br />

MITGLIEDSBEITRÄGE DGOU DGOOC/DGOU DGU/DGOU DGOU/DGU/DGOOC<br />

Studierende<br />

(Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.)<br />

Assistenzärzte in Weiterbildung<br />

(Bescheinigung jährlich einzureichen bis 31.03.)<br />

0 Euro 0 Euro 0 Euro 0 Euro<br />

30 Euro 30 Euro 30 Euro 30 Euro<br />

Fachärzte, Funktionsoberärzte 60 Euro 60 Euro 60 Euro 60 Euro<br />

Ärzte in selbstständiger/leitender Position<br />

(Oberärzte, Chefärzte, Niedergelassene Ärzte)<br />

120 Euro 120 Euro 120 Euro 120 Euro<br />

Pensionäre 40 Euro 40 Euro 40 Euro 40 Euro<br />

Außerordentliche Mitglieder, Körperschaften 320 Euro 320 Euro 320 Euro 320 Euro<br />

Fördernde Mitglieder 1.200 Euro 1.200 Euro 1.200 Euro 1.200 Euro<br />

DGOU<br />

BANKVERBINDUNG<br />

Zahlungen sind zu leisten auf das Konto der<br />

DGOU bei der<br />

Apotheker- <strong>und</strong> Ärztebank (APO-Bank)<br />

BLZ 300 606 01<br />

Kontonummer: 000 742 67 39<br />

unter Angabe des Namens <strong>und</strong> der Mitgliedsnummer.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

435


Aus den Verbänden<br />

Foto: WHO<br />

DGOU<br />

1,3 Millionen Tote: Diese hohe Opferzahl fordert jedes Jahr der Straßenverkehr weltweit. Die meisten dieser Unfälle sind vermeidbar. Die Vereinten Nationen<br />

haben deshalb eine „Decade of Action for Road Safety“ gestartet. Die Kampagne war eines der Schwerpunktthemen beim EFORT-Kongress.<br />

Prävention funktioniert<br />

PD Dr. Carl Haasper, Dr. Uli Schmucker, Dr. Christian Juhra, Dr. Steffi Märzheuser, Prof. Dr. Günther Lob, Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />

Die Verkehrssicherheitsdekade 2011 bis<br />

2020 war eines der Schwerpunktthemen<br />

des EFORT-Kongresses. Eine von vielen<br />

Veranstaltungen zu dem Thema war eine<br />

Sitzung zur Unfallprävention, die von der<br />

Sektion Prävention der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

ausgerichtet wurde.<br />

Prof. Dr. Steffen Ruchholtz, Marburg,<br />

stellte aktuelle Entwicklungen zu dem im<br />

Jahre 2007 gestarteten Projekt Trauma-<br />

NetzwerkDGU® vor. In diesem Netzwerk<br />

fungieren die zertifizierten TraumaKliniken<br />

als überregionale, regionale oder<br />

lokale Traumazentren mit unterschiedlichem<br />

Versorgungsauftrag, um Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung<br />

flächendeckend, r<strong>und</strong><br />

um die Uhr an jedem Tag des Jahres zu<br />

befördern. Dieses interessante Feld bietet<br />

viele Chancen <strong>und</strong> führte zu einer<br />

angeregten Diskussion mit Teilnehmern<br />

aus Asien <strong>und</strong> Australien. Der Austausch<br />

bot eine gute Überleitung von der nationalen<br />

auf die internationale Perspektive.<br />

Gegenwärtig versterben jährlich über<br />

1,3 Millionen Menschen an den Folgen<br />

eines Verkehrsunfalls, Tendenz steigend.<br />

Das heißt: Weltweit wird alle sechs Sek<strong>und</strong>en<br />

ein Mensch im Straßenverkehr<br />

getötet oder schwerstverletzt. Dies bedeutet<br />

auch, dass im Jahr 2025 doppelt<br />

so viele Menschen an Verkehrsunfällen<br />

versterben werden als an HIV/AIDS. Die<br />

Vereinten Nationen (UN) haben daher im<br />

Mai 2011 die „Verkehrssicherheitsdekade<br />

2011-2020“ ausgerufen. Ziel ist es, die<br />

fatalen menschlichen, sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Folgen dieses weltweit größten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsproblems zu verringern.<br />

Zum Thema sprach der WHO-Verantwortliche<br />

aus Genf, Dr. Manjul Joshipura,<br />

der Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg ist.<br />

Die deutsche <strong>Unfallchirurgie</strong> mit ihren<br />

vielfältigen Kompetenzen in Prävention,<br />

Unfallforschung, Akutversorgung <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

übernimmt hierbei auch globale<br />

Verantwortung. Im UN-Aktionsplan<br />

werden folgende fünf wichtigen Handlungsfelder<br />

genannt: Verkehrssicherheitsmanagement,<br />

Infrastruktur, Fahrzeugtechnik,<br />

Verkehrsteilnehmer <strong>und</strong> Unfallversorgung.<br />

Alle Aktivitäten von Verbänden,<br />

Institutionen <strong>und</strong> Unternehmen in<br />

diesen Bereichen können die weltweite<br />

Initiative für Verkehrssicherheit unterstützen<br />

(www.roadsafetyf<strong>und</strong>.org)<br />

Verkehrsunfallforschung in Deutschland<br />

– gestern <strong>und</strong> heute<br />

PD Dr. Carl Haasper, Hamburg, schilderte<br />

die Erfolgsgeschichte der deutschen<br />

Verkehrssicherheit in der Nachkriegszeit.<br />

436<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Kam die B<strong>und</strong>esrepublik im Jahr 1970<br />

bei lediglich 17 Millionen Kraftfahrzeugen<br />

auf über 21.000 Verkehrstote pro<br />

Jahr, so waren es 2010 bei über 50 Millionen<br />

Fahrzeugen nur<br />

noch 3.648. Die Stationen<br />

dieser Erfolgsgeschichte<br />

waren sukzessive Verbesserungen<br />

auf mehreren<br />

Ebenen. Gesetzliche<br />

Vorschriften lassen sich<br />

jeweils mit deutlichen<br />

Abnahmen der Verkehrsopferzahlen,<br />

etwa durch<br />

die Einführung von Tempo<br />

100 auf Landstraßen,<br />

der Promille-Grenzen<br />

für Alkohol am Steuer sowie durch die<br />

Einführung der Helmtragepflicht bei<br />

Motorradfahrern oder der Gurtpflicht<br />

korrelieren. Weitere Fortschritte wurden<br />

aber auch durch Verbesserungen der<br />

Fahrzeugtechnologie wie verpflichtende<br />

Knautschzonen, Airbags oder ABS sowie<br />

durch ein sichereres Straßendesign wie<br />

nachgebende Seitenbebauung <strong>und</strong> räumliche<br />

Trennung des motorisierten vom<br />

unmotorisierten Verkehr erreicht. Für<br />

jene Unfälle, die dennoch passieren, hat<br />

auch die Optimierung der Rettungskette<br />

zur Reduktion der Todesopfer beigetragen.<br />

Schwellen- <strong>und</strong> Entwicklungsländer können<br />

von Deutschland lernen<br />

Die deutsche <strong>Unfallchirurgie</strong> mit ihren vielfältigen Kompetenzen<br />

in Prävention, Unfallforschung, Akutversorgung<br />

<strong>und</strong> Rehabilita tion sieht sich seit dem Start der Decade<br />

of Action for Road Safety vor einem Jahr in der globalen<br />

Verantwortung <strong>und</strong> hat zusammen mit der European<br />

Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) drei<br />

Projekte im europäischen Bereich angeschoben.<br />

Aus diesen Erfahrungen könnten die<br />

heutigen Schwellenländer <strong>und</strong> Entwicklungsländer<br />

von uns lernen, die sonst<br />

sicher vorhersagbare Epidemie an künftigen<br />

Verkehrstoten wirksam zu vermeiden.<br />

Dr. Uli Schmucker, München, wies<br />

jedoch darauf hin, dass im Jahr 2011 erstmals<br />

nach 20 Jahren mit 4.000 Verkehrstoten<br />

die Zahl der Todesopfer erstmals<br />

wieder anstiegen ist. Trendwende oder<br />

„nur“ Ausreißer? Die Sektion Prävention<br />

hat in einem interdisziplinären Ansatz<br />

wichtige Einflussfaktoren auf das Unfallgeschehen<br />

der zurückliegenden Jahre<br />

untersucht. Die Ergebnisse sind bislang<br />

als vorläufig zu betrachten. Neben dem<br />

Wetter scheint auch die Wiederbelebung<br />

der Konjunktur in Deutschland eine Rolle<br />

zu spielen. Ähnliche Ergebnisse hat<br />

man auch in anderen europäischen Ländern<br />

beobachtet.<br />

Während die Gefährlichkeit des Motorradfahrens<br />

hinlänglich bekannt <strong>und</strong> eine<br />

Vielzahl präventiver Aktionen festzustellen<br />

sind, wird das Risiko beim Fahrradfahren<br />

unterschätzt. Zu diesem Thema<br />

sprach Dr. Christian Juhra, Münster. In<br />

der „Fahrradhauptstadt Deutschlands“<br />

verunglücken zahlreiche Personen mit<br />

dem Fahrrad. Lediglich 6,4 Prozent aller<br />

Unfallopfer trugen einen Helm. Die<br />

Münsteraner Fahrrad-Studie zeigt in eindrucksvoller<br />

Weise die Notwendigkeit<br />

zielgerichteter Verkehrssicherheitsarbeit<br />

zur weiteren Reduktion von Fahrradunfällen.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des weiter<br />

steigenden Fahrradbooms, der technischen<br />

Weiterentwicklung (Pedelecs bzw.<br />

E-Bikes) <strong>und</strong> der politischen Willenserklärungen<br />

ist ein weiterer Anstieg der<br />

Nutzung des Fahrrads <strong>und</strong> somit auch<br />

der Fahrradunfälle zu erwarten. Es geht<br />

laut Juhra et al. nicht nur darum, Fahrradfahren<br />

verbal zu unterstützen, es<br />

bedarf vielmehr einer zukunftsfähigen<br />

Infrastruktur, die der zunehmenden Verkehrsdichte<br />

gerecht wird <strong>und</strong> die finanzielle<br />

Basis für zielgerichtete Präventionsaktion<br />

schafft.<br />

Ausstellungen als Präventionswerkzeug<br />

in der Kinderunfallforschung<br />

Ergänzend zum traditionellen Schwerpunkt<br />

Verkehrsunfallforschung konnte<br />

Dr. Steffi Märzheuser, Berlin, dafür gewonnen<br />

werden, über die Prävention<br />

von Kinderunfällen zu sprechen. Unfälle<br />

sind im Kindesalter die häufigste<br />

VERKEHRSSICHERHEITSDEKADE 2011 BIS 2020<br />

Informationen über die „Verkehrssicherheitsdekade 2011-2020“ (Decade of Action for Road<br />

Safety) finden Sie im Internet unter:<br />

www.who.int/roadsafety/decade_of_action/en/index.html<br />

www.decadeofaction.org<br />

Todesursache. Jedes Jahr verunglücken<br />

in Deutschland r<strong>und</strong> 1,69 Millionen<br />

Kinder, mehr als 492.000 von ihnen im<br />

Heim- <strong>und</strong> Freizeitbereich. Aufgr<strong>und</strong><br />

epidemiologischer Daten<br />

aus dem Unfallmonitoring<br />

sind die häufigsten<br />

Unfallhergänge <strong>und</strong> Diagnosen<br />

für die jeweilige<br />

Altersgruppe bekannt.<br />

Die Ergebnisse machen<br />

deutlich, dass Unfälle im<br />

Kindesalter ein alterstypisches<br />

Profil haben.<br />

Kinder, die unter sozial<br />

schwierigen Bedingungen<br />

aufwachsen, haben<br />

ein erhöhtes Unfallrisiko. Deshalb sollte<br />

sozial benachteiligten Kindern bei der<br />

Unfallprävention besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden. Für die Effektivität<br />

von Präventionsmaßnahmen<br />

ist es daher wichtig, Zugangswege <strong>und</strong><br />

Methoden der Informationsvermittlung<br />

zu entwickeln, mit denen die betroffenen<br />

Familien erreicht, Sicherheitshinweise<br />

verstanden <strong>und</strong> sicherheitsfördernde<br />

Verhaltensweisen angenommen<br />

werden. Dies gilt in besonderem Maße<br />

für Kinder aus Familien mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Informationen zur Verhütung<br />

von Kinderunfällen können mittels<br />

unterschiedlicher Ansätze verbreitet<br />

werden. Dies können individuelle Aufklärungsmaßnahmen<br />

für Eltern, Kinder<br />

oder Erzieher sein. Auch öffentliche Einrichtungen<br />

wie Schulen oder Kindergärten<br />

können angesprochen werden. Gezielte<br />

Öffentlichkeitsarbeit in Richtung<br />

der Publikumsmedien können – zumindest<br />

kurzfristig – das Interesse an an<br />

sicherheitsrelevanten Themen wecken.<br />

Eine Kombination unterschiedlicher<br />

Vorgehensweisen erscheint sinnvoll.<br />

Auch das Angebot, Sicherheitsartikel<br />

günstiger zu erwerben, weckt Interesse<br />

an dem Thema. Elterninformation über<br />

bestimmte Verletzungsarten <strong>und</strong> deren<br />

Folgen führt zu einem besseren Wissensstand<br />

– ob letztlich so die Unfallzahlen<br />

reduziert werden können, ist bislang<br />

allerdings nicht erwiesen. Ausstellungen<br />

überlassen dem einzelnen Besucher<br />

die Entscheidung über Tempo, Auswahl<br />

<strong>und</strong> Vermittlungsform der Information<br />

selbst. Durch ihre Gestaltung sollen sie<br />

auch emotional ansprechen, motivieren,<br />

zum Handeln anregen.<br />

DGOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

437


Aus den Verbänden<br />

DGOU<br />

Experts meet experts: Im Juli 2011 tagte das AE-Forum „Experts meet experts“ in Stuttgart – auf dem Bild zu sehen sind Prof. Albrecht, Prof. Günther,<br />

Prof. Siebert <strong>und</strong> Prof. Ewerbeck (v. li. n. re.)<br />

Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft<br />

Endoprothetik<br />

Prof. Dr. Klaus-Peter Günther, Prof. Dr. Bernd Fink, Prof. Dr. Wolfhart Puhl<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik<br />

(AE) berichtet erstmals als Sektion der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) in den „Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> – Mitteilungen<br />

<strong>und</strong> Nachrichten“ (OUMN) über<br />

ihre Aktivitäten. Seit ihrer Gründung im<br />

Jahr 1996 hat die AE einen Schwerpunkt<br />

auf die Gestaltung einer umfassenden<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für Ärzte <strong>und</strong><br />

OP-Personal gelegt. Daneben wurden<br />

weitere Tätigkeitsfelder wie Forschungsunterstützung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />

zuletzt vor allem eine Initiative im Bereich<br />

der Qualitätssicherung endoprothetischer<br />

Versorgung angeschoben. Die<br />

AE hat heute knapp 320 Mitglieder, <strong>und</strong><br />

in der ComGen – einer Organisation für<br />

jüngere Kollegen in nicht selbstständiger<br />

Position – sind weitere 70 Orthopäden<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgen aktiv.<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Ein zentrales Element sind die AE-Kurse<br />

mit Schwerpunkt im Bereich der Hüft<strong>und</strong><br />

Kniegelenkchirurgie, die deutschlandweit<br />

an meist wechselnden Standorten<br />

entweder im Basis- oder Master-<br />

Format angeboten werden. Jährlich<br />

mindestens einmal werden sie ergänzt<br />

durch einen Dreiländerkurs in gemeinsamer<br />

Ausrichtung durch AE-Mitglieder<br />

aus Österreich, Schweiz <strong>und</strong> Deutschland<br />

(2011 in Kitzbühel, 2012 in Zürich). Neben<br />

Plenumsvorträgen <strong>und</strong> ausführlichen<br />

Falldiskussionen bilden Workshops<br />

zur Planung <strong>und</strong> Durchführung operativer<br />

Eingriffe sowie der sicheren Handhabung<br />

von Implantaten ein zentrales<br />

Element aller Kurse. Die Mitglieder des<br />

AE-Teaching-Komitees haben gemeinsam<br />

mit Vertretern der Industriepartner eine<br />

Workshop-Struktur entwickelt, die praktisches<br />

Training sicherstellt.<br />

Neu in das Programm aufgenommen<br />

wurden Kurse für evidenzbasierte Medizin<br />

sowie ein sogenanntes AE-Tutorial,<br />

das im November 2011 mit enormem Erfolg<br />

eine vollständig neue Form der Wissensvermittlung<br />

nutzte. Daneben gibt es<br />

regelmäßig sogenannte Kompaktkurse<br />

zu streng umschriebener Thematik wie<br />

„Zementiertechnik“ oder „Thromboseprophylaxe“,<br />

<strong>und</strong> die ComGen gestaltet<br />

jährlich mehrmalige Kursveranstaltungen<br />

für OP-Personal.<br />

Insgesamt waren 2011 bei 24 AE-Veranstaltungen<br />

1.223 Teilnehmer registriert,<br />

die detaillierten Evaluationen spiegeln<br />

eine durchgängig hohe Zufriedenheit.<br />

Ein zunehmend wichtiges F<strong>und</strong>ament<br />

für die Qualifikation von Kursleitern,<br />

aber auch Referenten im Rahmen von AE-<br />

Veranstaltungen bilden die als Teach-the-<br />

Teacher bezeichneten Didaktik-Kurse.<br />

Unter der Leitung von Wolf Mutschler<br />

werden innovative Lehrformen vermittelt,<br />

die unser tradiertes Verständnis der<br />

Vortragsgestaltung in Frage stellen. Eine<br />

Projektgruppe unter Leitung von Florian<br />

Gebhard <strong>und</strong> Carsten Perka entwickelt<br />

derzeit ein Konzept, wie diese neuen<br />

Lehrmethoden in das bislang gültige<br />

Kursangebot so integriert werden können,<br />

dass eine organische Weiterentwicklung<br />

in sowohl qualitativer als auch<br />

organisatorisch-logistischer Hinsicht zukünftig<br />

erreichbar ist.<br />

AE-Jahreskongress mit zweisprachigen<br />

Sitzungen<br />

Der AE-Jahreskongress fand im Dezember<br />

2011 in Berlin unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Carsten Perka<br />

438<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

<strong>und</strong> Norbert Haas statt. Erstmals sind<br />

zweisprachige Sitzungen mit Gästen aus<br />

Großbritannien <strong>und</strong> den USA angeboten<br />

worden, für die insgesamt 266 Teilnehmer<br />

war der Wissensaustausch zu kontroversen<br />

Themen in der Hüftendoprothetik<br />

äußerst spannend. Im Rahmen des<br />

Kongresses wurde die AE-Ehrenmitgliedschaft<br />

an Clive Duncan aus Vancouver<br />

verliehen, der nicht nur mit seiner weit<br />

verbreiteten Klassifikation periprothetischer<br />

Frakturen zur Entwicklung internationaler<br />

Standards in der Endoprothetik<br />

beigetragen hat.<br />

Nicht nur für ihre Mitglieder, sondern<br />

auch für viele weitere Teilnehmer bot der<br />

ComGen-Kongress 2011 ein spannendes<br />

wissenschaftliches Programm. ComGen-<br />

Präsident Stephan Kirschner <strong>und</strong> die<br />

wissenschaftlichen Leiter Hans-Michael<br />

Klinger <strong>und</strong> Karl-Heinz Frosch konnten<br />

61 Teilnehmer in Göttingen begrüßen.<br />

Die Tagung bietet traditionell eine Mischung<br />

aus medizinischen Themen sowie<br />

Beiträgen aus Klinikorganisation <strong>und</strong><br />

Personalentwicklung.<br />

Publikationen<br />

Neben der Wissensvermittlung im Rahmen<br />

von Veranstaltungen sieht die AE<br />

ihre Aufgabe auch darin, Standards in<br />

gedruckter Form zu verbreiten. In einem<br />

zentralen Projekt der letzten Jahre<br />

konnte mittlerweile das aktuelle Wissen<br />

um den Gelenkersatz in vier Bänden gebündelt<br />

werden: Unter der Koordination<br />

von Ulrich Holz haben AE-Mitglieder mit<br />

besonderer Expertise ein Werk zusammengetragen,<br />

das in der endoprothetischen<br />

Versorgung von Schulter-, Knie-,<br />

Hüft- <strong>und</strong> Sprunggelenk als Standard im<br />

Teach the teacher: In Teach-the-Teacher-Kursen der AE wird Seminarleitern <strong>und</strong> Referenten didaktisches<br />

Know-how vermittelt.<br />

deutschsprachigen Raum gelten kann.<br />

Restexemplare der AE-Manuale sind<br />

über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich.<br />

Ganz aktuelle Informationen werden<br />

jeweils in sogenannten AE-Bulletins zusammengefasst.<br />

Bernd Fink, Carsten Perka<br />

<strong>und</strong> Wolf Mutschler veröffentlichen<br />

darin die Manuskripte der Referenten<br />

vom AE-Sektionstag beim jährlichen<br />

Kongress für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

– aktuell zu den Themen periprothetische<br />

Infekte (2010) <strong>und</strong> periprothetische<br />

Frakturen (2011). Aber auch die<br />

Ergebnisse von Arbeitsgruppen aus dem<br />

Bereich der Schadensanalyse (siehe unten)<br />

werden damit allen Mitgliedern <strong>und</strong><br />

sonstigen Interessierten zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

AE-Preis <strong>und</strong> Reisestipendium<br />

Jährlich wird der mit 10.000 Euro dotierte<br />

AE-Preis als Auszeichnung für eine<br />

innovative wissenschaftliche Arbeit auf<br />

dem Gebiet der Endoprothetik ausgeschrieben.<br />

2011 wurden insgesamt 12<br />

höchstrangige Publikationen aus den<br />

besten Journalen des Faches dafür eingereicht.<br />

Die Jury kam zum Ergebnis, dass<br />

insgesamt drei gleichrangige Arbeiten<br />

die Vergabekriterien in herausragender<br />

Weise erfüllen. Deshalb konnte Volker<br />

Ewerbeck als Leiter der Preis-Kommission<br />

im Rahmen des AE-Kongresses die<br />

Auszeichnung an die Arbeitsgruppen von<br />

Arne Hothan (Hamburg), Jan Philippe<br />

Kretzer (Heidelberg) <strong>und</strong> Gerold Labek<br />

(Innsbruck) vergeben.<br />

Eine weitere Initiative zur Unterstützung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

ist die Vergabe von jährlich zwei AE-<br />

Reisestipendien zur Teilnahme am internationalen<br />

Kongress „Current Concepts<br />

in Joint Replacement“ in den USA. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen <strong>und</strong> alle AE- sowie Com-<br />

Gen-Mitglieder. Im vergangenen Jahr<br />

konnten Andreas C. Niemeier (Hamburg)<br />

<strong>und</strong> Ralf Skripitz (Rostock) als Auszeichnung<br />

für ihr wissenschaftliches Engagement<br />

an dieser Veranstaltung teilneh-<br />

DGOU<br />

Gebündeltes Expertenwissen: Die AE-Manuale zur endoprothetischen Versorgung von Schulter-, Knie-, Hüft- <strong>und</strong> Sprunggelenk gelten als Standard im deutschsprachigen<br />

Raum. Restexemplare sind über die AE-Geschäftsstelle noch erhältlich.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

439


Aus den Verbänden<br />

DGOU<br />

men <strong>und</strong> schilderten in einem beeindruckenden<br />

Reisebericht ihre Erfahrungen.<br />

AE-Qualitätsinitiative<br />

Als Sektion der DGOU ist die AE in besonderer<br />

Weise dazu prädestiniert, qualitätsrelevante<br />

Themen im Bereich der<br />

Endoprothetik zu bearbeiten. Hier sind<br />

in den letzten Jahren einige ganz zentrale<br />

Projekte entwickelt bzw. begleitet<br />

worden, die für Patienten, Ärzte <strong>und</strong><br />

Implantathersteller größte Bedeutung<br />

haben. Dominik Parsch hat mit Unterstützung<br />

von Kollegen aus Klinik, Biomechanik<br />

<strong>und</strong> Industrie ein AE-Arbeitspapier<br />

zur Verbesserung der Abläufe bei<br />

der Analyse drohender <strong>und</strong> tatsächlicher<br />

implantatbezogener Vorkommnisse erarbeitet.<br />

Zusammen mit dem im März<br />

2011 von der DGOU, dem Medizinischen<br />

Dienst des Spitzenverbandes B<strong>und</strong> der<br />

Krankenkassen (MDS) <strong>und</strong> dem BVMed<br />

publizierten Positionspapier „Sicherheit<br />

von Medizinprodukten – Hinweise<br />

zum Meldeverfahren“ sind damit die<br />

wesentlichen Handreichungen zum Umgang<br />

mit entsprechenden Problemen<br />

zusammengestellt. Mit Unterstützung<br />

von Rudi Ascherl ist aktuell ein Internetbasiertes<br />

CIRS-System am Entstehen, das<br />

zunächst für AE-Mitglieder – <strong>und</strong> nach<br />

einem Probelauf gegebenenfalls auch<br />

in erweiterter Form – eine Plattform<br />

zum Austausch von Informationen zur<br />

Implantatsicherheit gewährleisten soll.<br />

Schließlich haben Michael Morlock <strong>und</strong><br />

Dominik Parsch mit Unterstützung von<br />

Wilhelm Blömer eine Kurzanleitung zur<br />

Implantatasservierung im Schadensfallverdacht<br />

herausgegeben, die ebenfalls<br />

als AE-Bulletin über die Geschäftsstelle<br />

bezogen werden kann.<br />

Diese Initiativen haben ihren Ausgang<br />

vom traditionellen AE-Forum „Experts<br />

meet Experts“ genommen, das in den<br />

vergangenen Jahren zu einem zentralen<br />

Pfeiler der Qualitätsinitiative geworden<br />

ist. AE-Mitglieder aus Klinik <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

diskutieren im Rahmen dieser<br />

internen Veranstaltung gemeinsam mit<br />

Repräsentanten der Industriepartner<br />

ganz unterschiedliche Aspekte der Implantat-<br />

<strong>und</strong> Prozessqualität. Dazu gehören<br />

die strategische Ausrichtung von<br />

Aktivitäten in diesem Bereich ebenso<br />

wie eine ganz konkrete Aufarbeitung von<br />

ausgewählten Schadensfällen.<br />

Enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en <strong>und</strong> BVOU<br />

Von besonderer Bedeutung ist für die AE<br />

eine enge Verzahnung mit den Aktivitäten<br />

der wissenschaftlichen <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

(<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie <strong>und</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>) sowie auch des Berufsverbandes<br />

der Fachärzte für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) zur Weiterentwicklung<br />

unterschiedlicher <strong>und</strong> oft<br />

auch gemeinsam getragener Projekte im<br />

Bereich der Endoprothetik. So arbeitet<br />

unter Führung von Dieter Wirtz, Dominik<br />

Franz <strong>und</strong> Frank Schemmann eine<br />

Expertengruppe an der verbesserten Abbildung<br />

der Revisionsendoprothetik im<br />

DRG-System (siehe OUMN 3/2012: „Wie<br />

wird die Revisionsendoprothetik im<br />

G-DRG-System gebildet?“, Seite 274f.).<br />

Mit finanzieller Unterstützung von AE,<br />

DGOU <strong>und</strong> BVOU erfolgt zunächst eine<br />

datenbasierte fallbezogene Analyse der<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Kostenheterogenität in<br />

der Revisionsendoprothetik an verschiedenen<br />

Gelenken. Daran werden sich<br />

notwendige Leistungsdefinitionen für<br />

Schlüsseleingriffe (modulare Endoprothesen,<br />

Megaprothese, Pfannenrekonstruktion<br />

etc.) anschließen, die eine möglichst<br />

eindeutige <strong>und</strong> interpretationsfreie<br />

Anwendung der DRG-Verschlüsselung im<br />

Alltag erlauben.<br />

AE-Präsidiumsmitglieder arbeiten in<br />

verschiedenen Positionen an der Etablierung<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Endoprothesenregisters<br />

(EPRD) mit, da diese Initiative<br />

einen ganz zentralen Baustein der Qualitätssicherung<br />

in der endoprothetischen<br />

Versorgung darstellt. Schließlich<br />

unterstützt die AE die Entwicklung des<br />

Konzeptes zertifizierter Endoprothetikzentren,<br />

das aus der DGOOC heraus<br />

entstanden ist <strong>und</strong> für eine flächendeckende<br />

Einführung ansteht. Mehr als 40<br />

AE-Mitglieder haben bereits die Fachexperten-Schulung<br />

durchlaufen, <strong>und</strong> viele<br />

OP-Personalkurs: Die AE <strong>und</strong> die ComGEn veranstalteten gemeinsam im April 2011 in Kassel einen Kurs für OP-Personal. Im Bild: Dr. Oehme, Dr. Holz,<br />

Frau Bindemann, Prof. Heller, Frau Oberberger <strong>und</strong> Dr. Klauser (v. li. n. re.).<br />

440<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

OP-Personalkurs: Dr. Diethelm Träger <strong>und</strong> Dr. Iris Schleicher<br />

davon waren in Audits im Rahmen der<br />

Pilotphase tätig.<br />

besten die Umsetzung der Vereinsziele<br />

unterstützen.<br />

DGOU<br />

Die AE öffnet sich für neue Mitglieder<br />

Die Übernahme des Status als Sektion<br />

der DGOU beeinflusst zwangsläufig auch<br />

das Aufgaben- <strong>und</strong> Verantwortungsspektrum<br />

der AE. Die Zuständigkeit für<br />

Fragen der Endoprothetik innerhalb der<br />

Dachgesellschaft ist nicht mehr mit der<br />

herkömmlichen Beschränkung von AE-<br />

Mitgliedschaften auf nur leitende Ärzte<br />

kompatibel. Deshalb sind neue Modelle<br />

entwickelt worden <strong>und</strong> von der Mitgliederversammlung<br />

im Dezember 2012<br />

abgestimmt. Danach steht künftig die AE<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich für Fachärzte aus dem Bereich<br />

der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

bzw. für Wissenschaftler mit nachgewiesenem<br />

Tätigkeitsschwerpunkt in der<br />

Endoprothetik offen. Damit können jetzt<br />

auch nicht-selbstständige Kollegen (zum<br />

Beispiel angestellte oder niedergelassene<br />

Fachärzte, Oberärzte etc.) Mitglied werden,<br />

sofern ein besonderes Engagement<br />

<strong>und</strong> die entsprechende Qualifikation im<br />

endoprothetischen Bereich nachgewiesen<br />

sind. Innerhalb der AE ist dann unter<br />

definierten Voraussetzungen eine Aufnahme<br />

in die ComGen sowie in eine neu<br />

zu gründende AE-Akademie möglich.<br />

Diese beiden Gruppierungen werden ein<br />

Forum für besonders interessierte <strong>und</strong><br />

engagierte Kollegen mit unterschiedlichen<br />

Zielsetzungen darstellen. Heiko Reichel<br />

erarbeitet mit weiteren Präsidiumsmitgliedern<br />

derzeit ein Konzept, wie die<br />

unterschiedlichen Gruppierungen am<br />

Die notwendige Qualität der täglichen<br />

Arbeit zu stützen <strong>und</strong>, wenn möglich,<br />

den Entwicklungen der Wissenschaft,<br />

Medizintechnik <strong>und</strong> Pharmazie, aber<br />

auch des Ges<strong>und</strong>heitssystems permanent<br />

anzupassen, bestimmt <strong>und</strong> prägt<br />

nun die weitere Entwicklung der AE.<br />

Eine Begrenzung von Zeit <strong>und</strong> Ressourcen<br />

gerade im Bereich der klinisch tätigen<br />

AE-Mitglieder erfordert jedoch das<br />

Beschreiten neuer Wege, wenn die Aktivitäten<br />

im bisherigen Umfang gehalten<br />

<strong>und</strong> weiter ausgebaut werden sollen.<br />

Dazu hat sich die AE selbst mit professionaler<br />

Hilfe auf eine tiefreichende Strategiediskussion<br />

eingelassen, um die effektivsten<br />

zukünftigen Strukturen <strong>und</strong><br />

Arbeitsweisen identifizieren zu können.<br />

Die Mitglieder des Präsidiums arbeiten<br />

gemeinsam an dieser Aufgabe <strong>und</strong><br />

stellen sich der Herausforderung, dabei<br />

auch gewohnte Pfade zu verlassen. Eine<br />

großartige Unterstützung gibt dabei das<br />

Team unserer Geschäftsstelle mit Andrea<br />

Trautwein, Bettina Oberberger, Lilli Geng<br />

<strong>und</strong> Jelena Bindemann. Ihnen gilt unser<br />

Dank ganz besonders, denn sie bringen<br />

in ihren Kontakten mit Veranstaltungsteilnehmern,<br />

Mitgliedern <strong>und</strong> vielen anderen<br />

Ansprechpartnern „an vorderster<br />

Front“ täglich das zum Ausdruck, was<br />

die AE seit Anbeginn geprägt hat <strong>und</strong><br />

wofür unsere Arbeitsgemeinschaft auch<br />

in der Zukunft stehen wird: Engagement<br />

in Themen, Kompetenz in der Sache <strong>und</strong><br />

Respekt im Umgang.<br />

Prof. Dr. Klaus-Peter<br />

Günther, Dresden, ist<br />

Präsident der AE.<br />

Prof. Dr. Bernd Fink,<br />

Markgröningen, ist AE-<br />

Vizepräsident.<br />

Prof. Dr. Wolfhart Puhl,<br />

Oberstdorf, ist AE-<br />

Generalsekretär.<br />

Bei Interesse an einer Mitgliedschaft in der<br />

AE können sich Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

gerne mit der Geschäftsstelle bezüglich der<br />

aktuellen Aufnahmekrite rien in Verbindung<br />

setzen.<br />

Kontakt: sekretariat@ae-germany.com<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

441


Aus den Verbänden<br />

Die DGORh: Schnittstellen-Spezialist<br />

Prof. Dr. Stefan Rehart, Dr. Ingo Arnold<br />

DGOU<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädische<br />

Rheumatologie (DGORh) steht<br />

an einem entscheidenden Knotenpunkt<br />

zwischen Orthopäden, internistischen<br />

Rheumatologen, konservativen <strong>und</strong> hoch<br />

spezialisierten operativen Orthopäden,<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Rheuma-Liga, dem Berufsverband<br />

der Fachärzte für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU), der<br />

Politik, internationalen <strong>Gesellschaft</strong>en,<br />

ärztlichen Standesorganisationen <strong>und</strong><br />

anderen.<br />

Regionale Qualitätszirkel „Orthopädische<br />

Rheumatologie“<br />

In Zusammenarbeit mit der DGORh sind<br />

in (fast) allen B<strong>und</strong>esländern die Qualitätszirkel<br />

„Orthopädische Rheumatologie“<br />

des BVOU (Sektion „Orthopädische<br />

Rheumatologie, Leiter Dr. Uwe Schwokowski)<br />

inauguriert worden. Ein Ziel besteht<br />

in der verstärkten Implementierung<br />

orthopädisch-rheumatologischer Inhalte<br />

auf regionaler Ebene bei den Kollegen in<br />

niedergelassener Position. Da die europäische<br />

Interpretation der Rheumatologie<br />

auch die degenerativen Erkrankungen<br />

beinhaltet, ist es berufspolitisch von besonderer<br />

Bedeutung, als Orthopäde <strong>und</strong><br />

Unfallchirurg rheumatologisches Wissen<br />

aufzuweisen. Zudem sollen Fragen der<br />

Vergütung angesprochen <strong>und</strong> gelöst werden.<br />

Komplikationsregister<br />

Der Betrieb des orthopädisch-rheumatologischen<br />

Komplikationsregisters der<br />

DGORh unter der Leitung von PD Dr.<br />

Klaus Schmidt, Dortm<strong>und</strong>, ist aufgenommen<br />

worden. Seit einigen Monaten bereits<br />

werden von großen, operativ rheumatologisch<br />

ausgerichteten Zentren anonymisierte<br />

Daten operierter Patienten<br />

des rheumatologischen Formenkreises in<br />

das Register eingespeist. Gerade in Bezug<br />

auf die spezielle biologische Medikation<br />

gilt besondere Aufmerksamkeit Gelenkinfekten,<br />

der Prothesenversorgung, aber<br />

auch Traumata. Die ersten Daten befinden<br />

sich in der Auswertung <strong>und</strong> werden<br />

auf dem deutschen Rheumatologenkongress<br />

in Bochum Ende September vorgestellt.<br />

Kooperation mit Vertretern der deutschen<br />

konservativen Therapie<br />

Die deutsche orthopädische Rheumatologie<br />

hat traditionell sehr starke Wurzeln<br />

in den konservativen Behandlungsverfahren<br />

<strong>und</strong> versteht sich unter anderem als<br />

deren Sammelbecken in der deutschen<br />

Orthopädie. In diesem Jahr hat ein großes<br />

Meeting verschiedener konservativ<br />

ausgerichteter Fachgesellschaften stattgef<strong>und</strong>en,<br />

um Zielrichtungen konservativ<br />

tätiger Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

zu bündeln. In einer „IG Orthopädische<br />

Rheumatologie / Rehabilitation“ sind die<br />

Aspekte zusammengefasst worden <strong>und</strong><br />

strategische Vorgehen besprochen. Als<br />

Sprecher dieser IG ist Prof. Dr. Stefan Rehart<br />

aus Frankfurt, der das Meeting initiierte<br />

<strong>und</strong> ausrichtete, gewählt worden,<br />

Stellvertreter ist Dr. Mathias Psczolla aus<br />

St. Goar. Das nächste Treffen dieser starken<br />

Gruppe ist noch vor dem <strong>Deutsche</strong>n<br />

Kongress für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DKOU) im Oktober festgesetzt.<br />

Curriculum orthopädische Rheumatologie<br />

Das Curriculum „Orthopädische Rheumatologie“<br />

mit dem Ziel der Erteilung<br />

eines Zertifikates für diese Disziplin nach<br />

Absolvenz der Inhalte ist ausgearbeitet<br />

worden. Neben typischen orthopädischrheumatologischen<br />

operativen Verfahren<br />

wird stark auf die konservativen Therapieinhalte<br />

fokussiert. Auch internistischrheumatologische<br />

Anteile des Faches<br />

werden vermittelt. Die breite Palette<br />

der spezifisch arthrologischen Krankheitsbilder<br />

(PVNS, Calcinose, Charcot,<br />

etc.) wird ebenfalls einen Schwerpunkt<br />

darstellen. Das Curriculum besteht aus<br />

vier einzelnen Tagen (jeweils freitags<br />

von 9 bis 17 Uhr), die einmal im Quartal<br />

angeboten werden, das heißt nach vier<br />

Curriculum-Tagen bzw. einem Jahr kann<br />

das Zertifikat durch die DGORh erteilt<br />

werden. Inhaltlich (Kenntnisgrad) ist es<br />

zwischen der FA-Ausbildung „Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“ <strong>und</strong> der speziellen<br />

dreijährigen Zusatzbezeichnung<br />

(ZB) „Orthopädische Rheumatologie“<br />

angesiedelt. KollegInnen, die in ihrer<br />

FA-Weiterbildung nicht mit dieser Disziplin<br />

in Kontakt treten konnten oder die<br />

ZB nicht erwerben konnten, sollen Gelegenheit<br />

erhalten, sich die entsprechenden<br />

Inhalte bis zu einem gewissen Grad<br />

anzueignen. Vorgesehen ist eine Beteiligungspauschale<br />

der Teilnehmer an dem<br />

hochwertigen Ausbildungsgang von 100<br />

Euro pro Kurstag, die rein der Kostendeckung<br />

für die Veranstalter dienen. Der<br />

erste Kurs wird im Oktober in Frankfurt<br />

von Prof. Dr. Stefan Rehart angeboten<br />

(Informationen unter: Rehart@fdk.info /<br />

www.orthopaedische-rheumatologie.<br />

de). Weitere werden in unterschiedlichen<br />

Regionen Deutschlands (Hamburg<br />

(Prof. Dr. Wolfgang Rüther), Sendenhorst<br />

(Dr. Ludwig Bause), Bad Aibling (Dr. Stefan<br />

Schill), Bremen (Dr. I. Arnold), Leipzig<br />

(Dr. R. Scholz), u. a. folgen. Ziel des Zertifikatkurses<br />

ist es, einen orthopädischrheumatologisch<br />

versierten (<strong>und</strong> zertifizierten)<br />

Orthopäden-Unfallchirurgen zu<br />

kreieren. Es besteht die spätere Option,<br />

diesen Kompetenznachweis auch bei abrechnungstechnischen<br />

Belangen nutzen<br />

zu können.<br />

Gemeinsamer Rheumatologenkongress<br />

in Bochum<br />

Das Vorprogramm des deutschen Rheumatologenkongresses<br />

vom 19. bis 22.<br />

September 2012 (gemeinsam mit der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für internistische<br />

Rheumatologie <strong>und</strong> der <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Kinder- <strong>und</strong> Jugendrheumatologie)<br />

ist erstellt <strong>und</strong> im Internet einsehbar<br />

(www.orthopaedische-rheumatologie.<br />

de). Die Beteiligung <strong>und</strong> interdisziplinäre<br />

Verzahnung der Orthopäden mit den<br />

anderen Fächern dabei ist offensichtlich.<br />

Die traditionelle Ausrichtung eines gemeinsamen<br />

Abends der DGORh erfolgt<br />

am Donnerstag der Kongresswoche.<br />

Kongresspräsident der DGORh ist PD Dr.<br />

Klaus Schmidt aus Dortm<strong>und</strong><br />

442<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

(k.schmidt@lukas-gesellschaft.de), der<br />

bei Bedarf nähere Informationen erteilt<br />

<strong>und</strong> einen Flyer über die rheumaorthopädischen<br />

Symposien bei dem Kongress<br />

bereit hält. Informationen sind auch auf<br />

der Homepage der DGRh (www.dgrh.de)<br />

zu erhalten.<br />

Strategie-Meeting Vorstand <strong>und</strong> Beirat<br />

Bereits vor eineinhalb Jahren hat die<br />

DGORh ein erstes Meeting für die Festlegung<br />

der Ziele <strong>und</strong> Marschroute der<br />

Fachgesellschaft veranstaltet. Im Zuge<br />

der Evaluation der Arbeitsaufträge, die<br />

hieraus resultierten, <strong>und</strong> zur Bestimmung<br />

der nächsten Ziele erfolgt im August<br />

2012 eine Wiederholung dieser hervorragend<br />

geeigneten Institution. Auch<br />

die Aufrechterhaltung des Kontaktes des<br />

Vorstandes im engeren Sinn mit den Mitgliedern<br />

<strong>und</strong> dem Beirat wird dadurch<br />

sehr eng <strong>und</strong> „lebensnah“ gestaltet.<br />

Verschiedenes<br />

■ Die DGORh ist an der Erstellung von<br />

Leitlinien beteiligt: „Der entzündliche<br />

Rückenschmerz“ (Prof. Dr. Bernd<br />

Swoboda) <strong>und</strong> „Synovialitis“ (N.N.).<br />

■ Ehrenmitglied der DGORh 2012 wird<br />

Prim. em. Dr. Hilzensauer aus Innsbruck.<br />

■ Unter der Ausarbeitung von Fr. Dr.<br />

Christine Seyfert, Chemnitz, hat die<br />

DGORh einen F<strong>und</strong>s-Raising-Flyer<br />

erstellt, der allen Interessierten zugänglich<br />

ist.<br />

■ Die DGORh ist an der Kampagne der<br />

Rheuma-Liga „Aktiv gegen den Rheumaschmerz“<br />

beteiligt.<br />

■ Die eingereichten Arbeiten zu dem<br />

von der DGORh jährlich ausgelobten<br />

wissenschaftlichen „Arthur-Vick-Preis<br />

2012“ mit einer Dotation von 5.000<br />

Euro befinden sich zur Zeit Im Begutachtungsprozess.<br />

■ Beim <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU)<br />

2012 in Berlin richtet die DGORh<br />

hauptverantwortlich sechs wissenschaftliche<br />

Sitzungen aus.<br />

■ Das 2012 stattgehabte, alle vier Jahre<br />

in Deutschland veranstaltete „combined<br />

meeting“ der DGORh mit der<br />

japanischen Schwestergesellschaft JS-<br />

RAS wurde von Dr. Stefan Schill, Bad<br />

Aibling, ausgerichtet. Zweijährig versetzt<br />

reist eine Delegation der DGORh<br />

nach Japan, um dort zu tagen. Somit<br />

kommt es turnusgemäß alle zwei Jahre<br />

zu einem entsprechenden wissenschaftlichen<br />

orthopädisch-rheumatologischen<br />

Austausch.<br />

■ Regelmäßig formuliert der Vorstand<br />

der DGORh schriftliche Stellungnahmen<br />

zu rheumatologischen Themen<br />

bei Bedarf (zum Beispiel IQWIG).<br />

■ Unterjährig beteiligen sich zahlreiche<br />

Mitglieder der DGORh aus Vorstand/<br />

Beirat <strong>und</strong> Mitgliedschaft an Fortbildungen<br />

orthopädisch-rheumatologischer<br />

Inhalte auf allen Ebenen.<br />

■ Mehrere Themenhefte mit orthopädisch-rheumatologischen<br />

Inhalten<br />

sind von unterschiedlichen Mitgliedern<br />

der DGORh herausgegeben worden<br />

(„Orthopäde“/„Aktuelle Rheumatologie“/„arthritis<br />

& rheuma“).<br />

■ Die Mitarbeit an Projekten der<br />

„Rheuma-Akademie“ erfolgt durch<br />

die DGORh (kleine Anteile werden<br />

gehalten).<br />

Prof. Dr. Stefan Rehart,<br />

Frankfurt a. M.,<br />

Präsident der DGORh<br />

Dr. Ingo Arnold,<br />

Bremen, Schriftführer<br />

der DGORh<br />

DGOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

443


Aus den Verbänden<br />

DGOU<br />

Die aufmerksam gebannten Teilnehmer bei der sonografischen hands-on-Demonstration.<br />

2. DGORh-Intensiv-Meeting in Bremen<br />

Dr. Ingo Arnold<br />

Am 17. <strong>und</strong> 18. Februar dieses Jahres<br />

fand das 2. Intensiv-Meeting unserer<br />

<strong>Gesellschaft</strong> in der Klinik für operative<br />

Rheumatologie <strong>und</strong> Orthopädie des Rotes<br />

Kreuz Krankenhauses Bremen statt. Der<br />

fachliche Austausch auf hohem Niveau,<br />

gerade auch mit der speziellen Problematik<br />

des immunkompromittierten Patienten,<br />

sorgte erneut für eine große Resonanz.<br />

Chefarzt Dr. Ingo Arnold hatte ein<br />

facettenreiches Programm zusammengestellt.<br />

Einen Schwerpunkt bildete der<br />

Umgang mit besonderen Formen rasch<br />

destruktiver Gelenkveränderungen wie<br />

den multizentrischen Osteolysen. Diese<br />

destruktiven Knochenprozesse führen<br />

unbehandelt zu irreversiblen Deformitäten<br />

<strong>und</strong> erfordern besondere Aufmerksamkeit.<br />

Auch seltenere rheumatologische<br />

Krankheitsbilder mit meist ausgeprägten<br />

serologischen Entzündungskonstellationen,<br />

die als autoinflammatorische<br />

Syndrome subsumiert werden, wurden<br />

umfänglich besprochen. Diese Patientengruppe<br />

weist häufig neben den Dysplasien<br />

der großen Gelenke Wachstumsretadierungen<br />

auf, die rheumaorthopädisch<br />

rekonstruktive Maßnahmen erschweren.<br />

Am Fallbeispiel einiger solcher Patienten<br />

mit einem familiären juvenilen systemischen<br />

Granulomatosensyndrom (Blau-<br />

Syndrom) konnte insbesondere diese<br />

skizzierte besondere therapeutische Herausforderung<br />

verdeutlicht werden.<br />

Einen weiteren Themenkomplex bildete<br />

der rheumatische Schultergelenkbefall<br />

<strong>und</strong> in diesem Zusammenhang die Indikation<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten der Verwendung<br />

minimalisierter Implantate bis hin<br />

zum ausschließlichen Oberflächenersatz.<br />

Die konstruktive Diskussion der hochrangigen<br />

Teilnehmer verdeutlichte die<br />

sich diesbezüglich offerierenden Anwendungsmöglichkeiten,<br />

auch im Zusammenhang<br />

mit bereits weit fortgeschritten<br />

etablierten Rotatorenmanschettendefektarthropathien.<br />

Vertieft wurde dabei<br />

die indikatorische Trennlinie für den<br />

Einsatz der unproblematischen inversen<br />

Schultergelenkendoprothesen.<br />

Abger<strong>und</strong>et wurde das Programm durch<br />

einen sonografischen Erfahrungsaustausch<br />

mit hands-on-Charakter, die Vorstellung<br />

der § 116b-Ambulanz des RKK<br />

Bremen <strong>und</strong> die Darstellung des Bremer<br />

Vereins „Ambulante Versorgungslücken“.<br />

Die rheumaorthopädische Zusammenarbeit<br />

mit dieser Patienteninitiative setzt<br />

die Tradition enger Verb<strong>und</strong>enheit unserer<br />

Auftraggruppe mit den insbesondere<br />

in der Rheuma-Liga organisierten<br />

Betroffenen fort. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

weiter bestehender Versorgungsengpässe<br />

in der Rheumatologie erfuhr die Schilderung<br />

der berufspolitischen Einordnung<br />

des niedergelassenen orthopädischen<br />

Rheumatologen innerhalb der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung eine besondere<br />

Bedeutung.<br />

Das nächste DGORh-Meeting findet dann<br />

bei Herrn R. Scholz in Leipzig statt, <strong>und</strong><br />

dies mit Sicherheit wieder mit der gewohnten<br />

Resonanz <strong>und</strong> Intensität.<br />

Dr. Ingo Arnold<br />

Chefarzt<br />

444<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der AG Lehre<br />

Dr. Susanne Fröhlich<br />

Nachdem im Jahr 2011 der Lehrzielkatalog<br />

für PJ-Studierende (siehe Kasten)<br />

erfolgreich publiziert worden ist, steht<br />

nun das Logbuch vor der entsprechenden<br />

Veröffentlichung. Es sind eine deutsche<br />

als auch eine englische Version geplant,<br />

um auch dem PJ-Studierenden während<br />

eines möglichen Auslandstertials die<br />

Möglichkeit zu geben, vor Ort dem zuständigen<br />

Lehrenden die gewünschten<br />

Lehrziele inklusive der zu erreichenden<br />

Fertigkeitsstufe darzulegen.<br />

Am 13. April 2012 ist zudem eine<br />

deutschlandweite vergleichende Evaluation<br />

der praktischen Anteile Ihres Medizinstudiums<br />

gestartet. Ziel der Studie<br />

ist es unter anderem, die Bedingungen<br />

im Pflegepraktikum, während der Famulatur<br />

<strong>und</strong> des Praktischen Jahres zu<br />

evaluieren, um letztendlich das Problem<br />

der Nachwuchsakquise zu beleuchten.<br />

Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten<br />

über 3.600 Studenten erreicht werden.<br />

Anhand der Ergebnisse erhoffen wir uns<br />

entsprechende Aussagemöglichkeiten,<br />

welche ebenfalls veröffentlicht werden<br />

sollen.<br />

LERNZIELKATALOG<br />

Fröhlich, Obertacke, Ruesseler, Schwanitz,<br />

Roth, Gollwitzer, Walcher, Kasch, Mittelmeier:<br />

An educational skills programme for <strong>und</strong>ergraduate<br />

training in orthopaedic and<br />

trauma surgery. Zeitschrift für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>; Oktober 2011<br />

Am 24. April 2012 fand eine Sitzung des<br />

Arbeitskreises E-Learning der AG Lehre<br />

der DGOU in Saarbrücken statt. Prof.<br />

Knopp berichtete in diesem Rahmen<br />

über den bisherigen Entwicklungsstand<br />

bezüglich der E-Learning Plattform<br />

MEC.O. Hier besteht ein Verb<strong>und</strong> zwischen<br />

der Universität des Saarlandes<br />

<strong>und</strong> der Frankfurter Universität. Dort ist<br />

MEC.O inzwischen in die örtliche E-Learning-Plattform<br />

OLAT integriert <strong>und</strong> kann<br />

von allen Studierenden genutzt werden.<br />

Da es Ziel der AG Lehre der DGOU ist, die<br />

Lehre b<strong>und</strong>esweit einheitlicher zu gestalten,<br />

besteht der Wunsch, diese Plattform<br />

interuniversitär auszuweiten. Um dieses<br />

zu ermöglichen, soll zunächst über eine<br />

Evaluation festgestellt werden, welche E-<br />

Learning-Modalitäten überhaupt genutzt<br />

werden, <strong>und</strong> schließlich, welche E-Learning-Inhalte<br />

in einem Content-Sharing-<br />

Verfahren zur Verfügung gestellt würden.<br />

Letztendlich könnten somit unter der<br />

Mitwirkung mehrerer Beteiligter <strong>und</strong> der<br />

entsprechenden Aufgabenverteilung die<br />

E-Learning-Inhalte regelmäßig aktualisiert<br />

werden.<br />

Augenmerk soll außerdem auf die Lehre<br />

<strong>und</strong> Lehrforschung in Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> deren Stellenwert gelegt<br />

werden. Es ist eine Status-Quo-Erhebung<br />

mit wissenschaftlicher Gewichtung<br />

vorgesehen. Ein weiteres Betätigungsfeld<br />

wird die mündliche Prüfung darstellen,<br />

hier im Besonderen die Notenfindung.<br />

Ziel ist es, Standards bezüglich dieser zu<br />

entwickeln, bei offensichtlich vorliegender<br />

Problematik der einheitlichen Notengebung.<br />

DGOU<br />

Für weitere Wünsche <strong>und</strong> Anregungen<br />

bezüglich neuer Tätigkeitsfelder sind<br />

die Mitglieder unserer AG jederzeit ansprechbar.<br />

Wir danken dem Vorstand der<br />

DGOU für den großen Rückhalt <strong>und</strong> die<br />

Unterstützung unserer Arbeit.<br />

Bild: http://umfrage-dgou.de<br />

Online-Umfrage: Bis Ende Juli war eine Internetseite freigeschaltet, auf der PJ-Studierende die praktischen<br />

Anteile ihres Medizinstudiums bewerten konnten.<br />

Dr. Susanne Fröhlich,<br />

Rostock, ist Vorsitzende<br />

der AG Lehre der DGOU.<br />

Kontakt: susanne.froehlich@med.uni-rostock.de<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

445


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der Sektion Arthroskopie<br />

AGA – <strong>Gesellschaft</strong> für Arthroskopie <strong>und</strong> Gelenkchirurgie<br />

Prof. Dr. Philipp Lobenhoffer, Prof. Dr. med. Roland Becker<br />

DGOU<br />

Die AGA-<strong>Gesellschaft</strong> für Arthroskopie<br />

<strong>und</strong> Gelenkchirurgie wurde 1983 von<br />

enthusiastischen Arthroskopeuren gegründet<br />

<strong>und</strong> hat sich seither zur größten<br />

nationalen Arthroskopiegesellschaft Europas<br />

(3.215 Mitglieder) entwickelt. Die<br />

wesentlichen Ziele der AGA sind:<br />

■ Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung von Ärztinnen<br />

<strong>und</strong> Ärzten auf dem Gebiet der<br />

Arthroskopie <strong>und</strong> Gelenkchirurgie<br />

■ Förderung von klinischen <strong>und</strong> experimentellen<br />

Studien mit Bezug zur<br />

Arthroskopie<br />

■ Wissenschaftliche Vertretung der Arthroskopie<br />

im nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Rahmen<br />

Weiterbildung<br />

Der AGA-Kongress 2011 in Regensburg<br />

hatte über 1.000 Teilnehmer. Er bot mit<br />

Vorträgen, Postern, Instruktionskursen<br />

<strong>und</strong> Live-Operationen eine breite Plattform<br />

für Fortbildung <strong>und</strong> Meinungsaustausch.<br />

Seit 2009 findet vor dem eigentlichen<br />

jährlichen zweitägigen Kongress<br />

ein Research Day statt, der die Vorträge<br />

zur Gr<strong>und</strong>lagenforschung zusammenfasst<br />

<strong>und</strong> überaus erfolgreich ist. Als<br />

wissenschaftliche Preise wurden der<br />

Medi-Award, dotiert mit 15.000 Euro, der<br />

Research Day Preis der Firma Ormed Djo,<br />

dotiert mit 3.000 Euro, der Posterpreis<br />

der Stiftung zur Förderung der Arthroskopie<br />

(SFA), dotiert mit 3.000 Euro, sowie<br />

der Alwin-Jäger-Preis der Firma Arthrex<br />

mit 2.500 Euro verliehen.<br />

2008 richtete die AGA eine eigene Akademie<br />

ein, um die Fortbildung von Arthroskopeuren<br />

in Gebieten zu verbessern,<br />

welche von den konventionellen Kursen<br />

nicht abgedeckt werden. Bislang haben<br />

333 Arthroskopeure an diesen Akademiekursen<br />

teilgenommen. Es werden<br />

jährlich vier zweitägige Veranstaltungen<br />

in Deutschland, eine in Österreich <strong>und</strong><br />

eine in der Schweiz angeboten.<br />

Traditionell unterstützt die AGA Fellowships<br />

in vielen Ländern. An dieser Stelle<br />

sei das einjährige Forschungsfellowship<br />

<strong>und</strong> das sechswöchige klinischen Fellowship<br />

an der Universität von Pittsburgh<br />

(unterstützt durch die Firma Ormed Djo/<br />

Aircast) erwähnt. Jedoch ist auch das<br />

einjährige klinische Fellowship in Annecy<br />

(Frankreich) bei Dr. Laurent Lafosse<br />

(unterstützt durch die Firma Mitek)<br />

sowie das kombinierte Fellowship aus<br />

Klinik <strong>und</strong> Forschung in Vail bei Peter<br />

Millett MD am Steadman Philippon Research<br />

Institute <strong>und</strong> Clinic sowie in Paris<br />

bei Prof. Philippe Hardy (unterstützt<br />

durch die Firma Arthrex) sehr interessant.<br />

Die vierwöchige amerikanische<br />

Schulter-Hospitationsreise (unterstützt<br />

von Smith&Nephew) bietet eine einmalige<br />

Möglichkeit, den bekanntesten Schulterchirurgen<br />

in den USA über die Schulter<br />

in die Schulter zu schauen. Seit kurzem<br />

bieten wir auch eine zweiwöchige<br />

Hüft-Hospitationsreise in verschiedene<br />

Zentren des deutschsprachigen Raumes<br />

an. Dieses Fellowship wird zusätzlich mit<br />

dem AGA- Akademie-Hüftkurs kombiniert<br />

(unterstützt von Smith&Nephew).<br />

Das EAF (European Arthroscopy Fellowship)<br />

in Zusammenarbeit mit der European<br />

Society of Sports Traumatology,<br />

Knee Surgery and Arthroplasty (ESSKA)<br />

<strong>und</strong> weiteren nationalen Arthroskopiegesellschaften<br />

wie Italien, Frankreich,<br />

Portugal <strong>und</strong> Spanien (unterstützt von<br />

der Firma Otto Bock) ― sowie das seit<br />

zwei Jahren stattfindende einwöchige<br />

Fellowship in Zusammenarbeit mit der<br />

niederländischen Arthroskopiegesellschaft<br />

(NVA) (unterstützt durch die Firma<br />

Ormed Djo) bilden großartige Möglichkeiten,<br />

mit Kollegen aus dem In- <strong>und</strong><br />

Ausland in Erfahrungsaustausch zu treten.<br />

Basic Skills Course<br />

Um auch unseren jungen Assistenzärzten<br />

die Gr<strong>und</strong>lagen der Arthroskopie<br />

strukturierter zu vermitteln, planen wir<br />

mit den Arthroskopiegesellschaften aus<br />

Griechenland, der Türkei <strong>und</strong> Holland im<br />

April 2013 die erste gemeinsame Arthroskopieveranstaltung<br />

in Istanbul, die sich<br />

speziell an unsere jungen Kollegen, die<br />

das Arthroskopieren erlernen möchten,<br />

richtet. Dabei stehen die manuellen Fertigkeiten<br />

ganz im Vordergr<strong>und</strong>, welche<br />

an speziellen Modellen geübt werden<br />

können.<br />

Qualitätskontrolle<br />

Die AGA hat ein detailliertes Weiterbildungscurriculum<br />

erarbeitet, welches<br />

eine umfassende theoretische <strong>und</strong> praktische<br />

Qualifikation in der Arthroskopie<br />

gewährleistet. Auf Basis dieses Curriculums<br />

werden zwei Qualifikationen vergeben,<br />

der Arthroskopeur (AGA) <strong>und</strong> der<br />

Instruktor der AGA. 2011 wurden zwölf<br />

bzw. elf Kollegen als Arthroskopeur bzw.<br />

Instruktor zugelassen.<br />

Forschung<br />

Die AGA unterhält ein peer-reviewed System<br />

zur Förderung wissenschaftlicher<br />

Studien mit Bezug zur Arthroskopie. In<br />

den letzten zehn Jahren wurden 574.680<br />

Euro für experimentelle Forschungsarbeiten<br />

bereitgestellt. Viele Projekte führten<br />

zu erstklassigen Publikationen in internationalen<br />

Journalen.<br />

Zeitschriften<br />

Die AGA finanziert eine deutschsprachige<br />

Zeitschrift („Arthroskopie“), welche<br />

viermal jährlich erscheint. Jedes Heft ist<br />

einem Leitthema gewidmet <strong>und</strong> enthält<br />

nur praxisbezogene eingeladene Beiträge<br />

von Experten. Zusätzlich ist die AGA an<br />

AOTS (Archives Orthopaedic and Trauma<br />

Surgery) beteiligt, so dass peer reviewed<br />

Studien in englischer Sprache hier publiziert<br />

werden können.<br />

Komitees<br />

Vor vier Jahren gründete die AGA Komitees,<br />

welche zu Sachthemen (Schulter,<br />

Knie, Hüfte etc.) aktiv sind <strong>und</strong> dem Vorstand<br />

zuarbeiten. Diese Arbeitsgruppen<br />

ermöglichen es, das Fachwissen <strong>und</strong> die<br />

Kompetenz von Mitgliedern unserer Ge-<br />

446<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

sellschaft zu konzentrieren <strong>und</strong> zu nutzen.<br />

Mittlerweile sind über 160 Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen in den Komitees tätig.<br />

Junges Forum<br />

Studentinnen <strong>und</strong> Studenten bieten wir<br />

im AGA-Jungen Forum (beitragsfreie<br />

AGA-Mitgliedschaft für Studenten) frühzeitig<br />

den Zugang zu unserm Fachgebiet.<br />

Die Studenten dürfen kostenlos an diversen<br />

AGA-Veranstaltungen teilnehmen,<br />

wie zum Beispiel den AGA-Akademiekursen<br />

oder den Basiskursen der SFA.<br />

Hier erhalten sie die Möglichkeit, an Präparaten<br />

selbst operativ tätig zu werden.<br />

Erstmals wird im Juli 2012 die Summer<br />

School in München <strong>und</strong> am AGA-Kongress<br />

2012 ein AGA-Students Day organisiert.<br />

Für angehende Arthroskopeure (Assistenzärzte)<br />

hat die AGA den Kongresseintritt<br />

im ersten Jahr beitragsfrei gestellt<br />

<strong>und</strong> zusätzlich ein Mentorenprogramm<br />

eingerichtet, um den Zugang zur Arthroskopie<br />

zu erleichtern.<br />

DGOU<br />

Die AGA ist somit eine dynamische <strong>und</strong><br />

aktive <strong>Gesellschaft</strong>, die für die Zukunft<br />

gut gerüstet ist <strong>und</strong> das Gebiet der Arthroskopie<br />

weiter entwickeln wird.<br />

Prof. Dr. Philipp<br />

Lobenhoffer ist Sekretär<br />

der AGA.<br />

Prof. Dr. Roland Becker<br />

ist Präsident der AGA.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

447


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft<br />

Intraoperative Bildgebung <strong>und</strong><br />

Technologie Integration (AGiTEC)<br />

Prof. Dr. Rolf Haaker<br />

DGOU<br />

Durch den erfolgreichen Zusammenschluss<br />

der ursprünglichen Arbeitsgemeinschaft<br />

08 (Computerunterstützte<br />

Verfahren) der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />

(DGOOC) <strong>und</strong> der AGROP (Arbeitsgemeinschaft<br />

Rechnerunterstützte OP-<br />

Verfahren) der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) zur Arbeitsgemeinschaft<br />

Intraoperative Bildgebung<br />

<strong>und</strong> Technologie Integration (AGiTEC)<br />

konnten im vergangenen Jahr diverse erfolgreiche<br />

gemeinsame Veranstaltungen<br />

geplant werden.<br />

So führte die AGiTEC nach offizieller<br />

Anerkennung durch den Generalsekretär<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Herrn<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, ihre erste<br />

gemeinsame Veranstaltung im Rahmen<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Kongresses für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) in Berlin<br />

durch. Hier konnte unter dem Arbeitstitel<br />

„Operationssaal mit Zukunft – Zukunft<br />

im Operationsaal“ sowohl über die interdisziplinäre<br />

Nutzung der stationären<br />

3D-Bildgebung (Artis zeego, Siemens)<br />

von Herrn Prof. Dr. Florian Gebhard in<br />

Ulm über die 3D-C-arm-Navigation von<br />

Herrn Prof. Dr. Paul Alfred Grützner (Arcadis<br />

Orbic) bis hin zum idealen OP-Saal,<br />

Prof. Dr. Tobias Hüfner, Hannover, <strong>und</strong> die<br />

Erfahrungen mit dem O-arm der Firma<br />

MEDTRONIC, Prof. Volker Bühren, Murnau,<br />

ein Überblick über die derzeit maximal<br />

mögliche OP-Technologie vermittelt<br />

werden. Diese Sitzung war mit über 60<br />

Teilnehmern außerordentlich gut besucht,<br />

<strong>und</strong> es fanden rege Diskussionen<br />

zu den Einzelbeiträgen statt.<br />

Offene Arbeitskreissitzung<br />

Ein weiteres Highlight der Zusammenarbeit<br />

war der Ersatz der ehemaligen<br />

AGROP-Frühjahrstagung durch eine offene<br />

Arbeitskreissitzung im Rahmen des<br />

Süddeutschen Orthopädenkongresses in<br />

Baden-Baden. Hier fand unter dem Aspekt<br />

der neuen individualschablonenbasierten<br />

Knie-Endoprothetik zunächst<br />

ein historischer Beitrag von Herrn Univ.-<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Radermacher vom<br />

Helmholtz-Institut in Aachen statt, der<br />

aus historischer Sicht seine bereits vor<br />

zehn Jahren umgesetzte Idee nun breit<br />

verwirklicht sah. Darüber hinaus berichteten<br />

Herr Dr. Erhan Basad, Gießen, <strong>und</strong><br />

Herr Prof. Dr. Carsten Tibesku, Straubing,<br />

über die am weitesten verbreiteten schablonenbasierten<br />

Knie-Totalendoprothesen-Implantationssysteme<br />

Conformis<br />

<strong>und</strong> Visionaire.<br />

Navigationssysteme als Qualitätsmerkmal<br />

Im Anschluss daran gab es ein Potpourri<br />

über neue ges<strong>und</strong>heitspolitische Entwicklungen<br />

wie die Endozertifizierung,<br />

vorgetragen einerseits von einem Oberarzt<br />

mit Erfahrung in der Pilotzertifizierung<br />

des EndoCert-Modelles, Herrn<br />

Martin Stockheim, Borken, sowie durch<br />

den Zertifizierer, Herrn Michael Ebner,<br />

iQ-Network, Mellrichstadt. Im Anschluss<br />

daran berichtete Herr Prof. Dr. Joachim<br />

Hassenpflug über die Entwicklung des<br />

Endoprothesenregisters. Es schlossen<br />

sich lebhafte Diskussionen zu dieser<br />

Thematik an, insbesondere auch zu der<br />

Frage, ob die entsprechende Nutzung<br />

von Navigationssystemen im Bereich der<br />

Endozertifizierung als Qualitätsmerkmal<br />

bzw. im Bereich des Endoprothesenregisters<br />

als aufzunehmender Aspekt<br />

vorgesehen sind. In beiden Fällen konnten<br />

durch die entsprechend versierten<br />

Referenten positive Antworten gegeben<br />

werden, wobei bezüglich des Endoprothesenregisters<br />

eine aktive Eintragung<br />

der Verwendung von Navigationssystemen<br />

unumgänglich ist.<br />

Zusammenfassend handelte es sich hier<br />

um eine sehr lebhaft diskutierte Sitzung<br />

auf hohem Niveau. An gemeinsamen<br />

Projekten konnte eine wissenschaftliche<br />

Publikation einer Arbeitsgruppe der<br />

ehemaligen AG 08 über die minimalinvasive<br />

Implantation navigierter Knietotalendoprothesen<br />

in der Zeitschrift „Operative<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Traumatologie“<br />

veröffentlicht werden. Ein gemeinsames<br />

wissenschaftliches Vorhaben zur Ermittlung<br />

der aktuellen Verbreitung von navigationsunterstützten<br />

Operationen in<br />

Deutschland unter Mitwirkung der Firma<br />

BrainLab wurde von den beiden Vorsitzenden<br />

der Arbeitsgemeinschaft, Herrn<br />

Prof. Dr. Paul Alfred Grützner <strong>und</strong> Herrn<br />

Prof. Dr. Rolf Haaker, auf den Weg gebracht.<br />

Symposium beim DKOU<br />

Für die Zukunft sind weitere regelmäßige<br />

offene Arbeitskreissitzungen, wie auf<br />

dem kommenden Kongress in Berlin in<br />

Form eines Symposiums unter dem Titel<br />

„Minimal-invasive OP-Verfahren – Planung,<br />

Visualisierung <strong>und</strong> Navigation“ am<br />

23. Oktober 2012 in der Zeit von 11 bis<br />

12.30 Uhr vorgesehen. Hier wird es sicherlich<br />

erneut gelingen, die Bandbreite<br />

von computerunterstützter Technologieintegration<br />

im OP einem breiteren Publikum<br />

darzustellen, da die Technologieintegration<br />

zumindest in den Köpfen der<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen bereits<br />

vollzogen ist.<br />

Prof. Dr. Rolf Haaker,<br />

Brakel, leitet die AGiTEC.<br />

Kontakt: r.haaker@<br />

khwe.de<br />

448<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Workshop zum Erlernen mikrochirurgischer Operationstechniken in der orthopädischen Chirurgie in Heidelberg<br />

Foto: Eisenschenk<br />

Jahresbericht der Sektion Hand- <strong>und</strong><br />

Mikrochirurgie<br />

Prof. Dr. Andreas Eisenschenk<br />

Die Sektion Hand- <strong>und</strong> Mikrochirurgie<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />

(DGOOC) arbeitet seit 2009/2010 vollständig<br />

<strong>und</strong> uneingeschränkt mit der<br />

Sektion Handchirurgie der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />

zusammen. Herr Prof. Dr. Joachim Windolf<br />

ist mein Stellvertreter. Seit Frühjahr<br />

2011 ist Herr Prof. Dr. Michael Schädel-<br />

Höpfner Leiter der Sektion Handchirurgie<br />

der DGU <strong>und</strong> meine Person sein Vertreter.<br />

Beide Sektionen zusammen haben<br />

106 Mitglieder. Seit Frühjahr 2011 ist die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Handchirurgie<br />

(DGH, 710 Mitglieder aktuell) nun mit<br />

einer Stimme im selbstständigen Fachbeirat<br />

des Dachverbandes der DGOU vertreten.<br />

Auf dem <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) 2011<br />

in Berlin wurden erfreulicherweise multiple<br />

Sitzungen über das Thema Handchirurgie<br />

konzipiert <strong>und</strong> abgehalten. Dies<br />

geschah teilweise unter den Rigiden der<br />

gemeinsamen Sektionen der DGOOC <strong>und</strong><br />

DGU, wobei die jeweiligen Vorsitzenden<br />

<strong>und</strong> Referenten aus beiden Bereichen<br />

agierten. Die Sektionen hielten eine Sitzung<br />

Handchirurgie beim älteren Menschen<br />

(100 Teilnehmer), eine Sitzung<br />

Handchirurgie bei Kindern (110 Teilnehmer)<br />

<strong>und</strong> eine Sitzung Komplikationen<br />

<strong>und</strong> Problemlösungen an der Hand (120<br />

Teilnehmer) ab.<br />

Ein traditioneller Bestandteil dieser Sektion<br />

ist der sehr aufwändige Workshop<br />

zum Erlernen mikrochirurgischer Operationstechniken<br />

in der orthopädischen<br />

Chirurgie (unverändert mit Herrn Prof.<br />

Martini in Heidelberg). Im Mai 2012 lag<br />

der Schwerpunkt bei den<br />

■ gestielten <strong>und</strong> freien Lappenplastiken,<br />

■ den Muskel- <strong>und</strong> muskulokutanen<br />

Lappenplastiken <strong>und</strong><br />

■ den freien vaskularisierten Knochentransplantationen.<br />

Der nächste Workshop für 2013 in Heidelberg<br />

ist festgelegt worden. Im März<br />

2011 fand in bewährter Weise, federführend<br />

durch die Mitglieder unserer <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

Herrn Prof. Dr. Wolfgang Daecke<br />

<strong>und</strong> Herrn PD Dr. Martin Jung, das 27.<br />

Handchirurgische Frühjahrssymposium<br />

in Wengen/Schweiz statt. Das Symposium<br />

lebt von der offenen Diskussion in<br />

einem angenehmen Umfeld. Insbesondere<br />

der Block Problemfälle zeigt immer<br />

wieder die Vielfalt der Möglichkeiten, ein<br />

Therapieproblem zu lösen. Dieses Symposium<br />

der Sektion der Hand- <strong>und</strong> Mikrochirurgie<br />

der DGOOC wird 2013 weiter<br />

geführt werden. 2012 wurden <strong>und</strong> werden<br />

vier Arbeitssitzungen der Sektion<br />

Handchirurgie der DGU gemeinsam mit<br />

der Sektion Hand- <strong>und</strong> Mikrochirurgie<br />

der DGOOC in Frankfurt/Düsseldorf/<br />

München <strong>und</strong> Berlin abgehalten.<br />

Es wird ein Studienprojekt zur operativen<br />

Therapie von subkapitalen Frakturen des<br />

Metakarpale beginnen. Es handelt sich<br />

um eine randomisierte, multizentrische<br />

Studie zum Vergleich der antegraden intramedullären<br />

Osteosynthese durch einen<br />

oder zwei Drähte.<br />

Im November wird in Bonn das 15. Fortbildungsseminar<br />

der Handchirurgie der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Handchirurgie<br />

(DGCH) in Zusammenarbeit mit den<br />

Arbeitsgemeinschaften für Handchirurgie<br />

der DGOOC, der DGU sowie der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> der Plastischen,<br />

Rekonstruktiven <strong>und</strong> Ästhetischen Chirurgie<br />

(DGPRÄC) durchgeführt (ca. 150<br />

Teilnehmer). Das Konzept wurde überarbeitet.<br />

In nun acht Kursen wird die gesamte<br />

Handchirurgie abgehandelt.<br />

Das von meinem Vorgänger eingeführte<br />

nationale Hand-Endoprothesenregister<br />

wird weiterhin geführt <strong>und</strong> gepflegt bei<br />

allerdings nach wie vor nicht steigender<br />

Teilnehmerzahl.<br />

Die S3-Leitlinie über periphere Nervenläsionen<br />

ist abgeschlossen <strong>und</strong> liegt der<br />

AWMF vor. Für die DGOOC ist federführend<br />

Herr Dr. Lautenbach aus Berlin zuständig.<br />

Für die S3-Leitlinie im Sinne der<br />

Weiterentwicklung der bereits erstellten<br />

S1-Leitlinie über Skaphoidfrakturen haben<br />

bereits zehn Sitzungen stattgef<strong>und</strong>en<br />

(mit einem Abschluss ist frühestens Ende<br />

2013 zu rechnen).<br />

Prof. Dr. Andreas<br />

Eisenschenk leitet<br />

die Sektion Hand<strong>und</strong><br />

Mikrochirurgie.<br />

Kontakt: andrease@<br />

ukb.de<br />

DGOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

449


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der Sektion<br />

Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />

Prof. Dr. Christian H. Siebert<br />

DGOU<br />

In Anbetracht der DGOU-internen Entwicklung<br />

im Bereich der Sportorthopädie<br />

wurde unsere Sektion auf dem<br />

<strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) in Berlin in 2011<br />

reaktiviert. Eine entsprechende Information<br />

wurde im letzten Jahr in den „Orthopädischen<br />

Mitteilungen“ veröffentlicht.<br />

Ziel der Sektion ist es, die „orthopädischen“<br />

Interessen in der Sportmedizin<br />

weiterhin zu wahren, eine erkennbare<br />

Vertretung <strong>und</strong> einen Ansprechpartner<br />

innerhalb der Fachgesellschaft darzustellen.<br />

Zwischenzeitlich hat der Vorstand der<br />

Sektion erneut den „Kniekurs“ im Rahmen<br />

der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung zum<br />

speziellen orthopädischen Chirurgen<br />

in Berlin im Langenbeck-Virchow-Haus<br />

vom 9. bis 11. Februar 2012 erfolgreich<br />

gestaltet. Die Neuauflage dieser Veranstaltung<br />

befindet sich für 2013 bereits<br />

in Planung. Auch auf dem diesjährigen<br />

Jahreskongress in Berlin wird die Sektion<br />

am Dienstag, den 23. Oktober 2012, zwei<br />

Sitzungen – „Verletzungen bei olympischen<br />

Mannschaftssportarten“ sowie<br />

„Fuß- <strong>und</strong> Sprunggelenksverletzungen<br />

Anzahl der Mitglieder im laufenden<br />

Jahr: 52<br />

im Sport“ – in Zusammenarbeit mit der<br />

Arbeitsgemeinschaft Sporttraumatologie<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

gestalten. Unsere Mitgliederversammlung<br />

findet am selben Tag um<br />

14.30 Uhr in Raum 28 statt. Wir würden<br />

uns freuen, Interessierte in unserer R<strong>und</strong>e<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Ein enger Kontakt zur sportmedizinischen<br />

Vertretung in der DGOU, der <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädisch-Traumatologische<br />

Sportmedizin (GOTS), besteht auf<br />

Vorstandsebene. Neben verschiedenen<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungstätigkeiten ist<br />

der Sektionsvorstand in den wissenschaftlichen<br />

Beiräten verschiedener<br />

sportmedizinischer Zeitschriften sowie<br />

in Gutachtenverfahren für das B<strong>und</strong>esinstitut<br />

für Sportwissenschaften involviert.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den<br />

Schwestervertretungen in der DGU <strong>und</strong><br />

DGOU werden auch in den nächsten Jahren<br />

unter anderem aufgr<strong>und</strong> guter persönlicher<br />

Kontakte weiter gepflegt werden,<br />

um ein möglichst einheitliches Bild<br />

der Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />

in den Fachgesellschaften zu erreichen.<br />

Dieses gilt insbesondere im Bereich von<br />

Expertengremien, in denen externe Anfragen<br />

gemeinsam bearbeitet werden.<br />

Wir freuen uns, dass unsere Sektion aus<br />

dem „Dornröschenschlaf“ erwacht ist<br />

<strong>und</strong> wir nun die Sportorthopädie-Sporttraumatologie<br />

wieder aktiv mitgestalten<br />

können.<br />

Prof. Dr. Christian<br />

H. Siebert ist der<br />

Präsident der Sektion<br />

Sportorthopädie-<br />

Sporttraumatologie.<br />

450<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der Sektion Schulter<br />

<strong>und</strong> Ellbogen<br />

<strong>Deutsche</strong> Vereinigung für Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />

Prof. Dr. Ulrich H. Brunner<br />

DGOU<br />

Die Kongresspräsidenten beim Festabend im Spreespeicher<br />

Prof EijiItoi, Tohoku, Japan, korrespondierendes<br />

Mitglied der DVSE<br />

2011/2012<br />

Prof. Frank Gohlke, Präsident des 20.<br />

DVSE-Kongresses 2013 in Würzburg<br />

Prof. Markus Scheibel <strong>und</strong> Dr. Falk Reuther,<br />

die Kongresspräsidenten 2012<br />

Die erste Solotänzerin des Berliner<br />

Staatsballets zu Gast bei der DVSE<br />

Die Gäste der International Session: Dr. F. Reuther, Prof.M. Scheibel,<br />

Dr. A. Castagna (Italien), Prof. Anders Ekel<strong>und</strong> (Schweden),<br />

Prof. EijiItoi (Japan), Dr. Joe de Beer (Südafrika),<br />

Prof. Roger Emery (Großbritannien), Prof. U. Brunner (v.l.n.r.)<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

451


Aus den Verbänden<br />

DGOU<br />

Die <strong>Deutsche</strong> Vereinigung für Schulter<strong>und</strong><br />

Ellbogenchirurgie (DVSE) blickt als<br />

selbstständige Sektion der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie (DGOOC) <strong>und</strong> der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) auf ein erfolgreiches<br />

<strong>und</strong> sehr aktives Jahr zurück.<br />

Mitgliederentwicklung<br />

Durch die aktive Außendarstellung mit<br />

Flyern, verstärkte Fortbildungs- <strong>und</strong><br />

Kongressaktivität <strong>und</strong> verbesserte Ansprechbarkeit<br />

über unsere inzwischen<br />

zwei Sekretariate (Geschäftsstelle Frau<br />

Magritsch, E-Mail: sekretariat@dvse.info,<br />

Frau Botz, E-Mail: botz@sportklinik.de)<br />

konnten wir die Mitgliederzahl von 314<br />

im Januar 2010 auf 527 im Juni 2012<br />

steigern.<br />

Zur Verbesserung der Kommunikation<br />

mit befre<strong>und</strong>eten Fachgesellschaften<br />

hatten wir besprochen, die eingeladenen<br />

Referenten unserer internationalen<br />

Sitzung am Jahreskongress zu korrespondierenden<br />

Mitgliedern zu ernennen.<br />

Daher sind nun Prof. Dr. Stefaan Nijs,<br />

Präsident der belgischen <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Traumatologie, sowie Dr. Antonio Gosak,<br />

Gründungsmitglied der argentinischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Schulterchirurgie, Argentinien,<br />

als Gäste des letztjährigen<br />

Kongresses ernannt.<br />

2012 wurden zu korrespondierenden<br />

Mitgliedern ernannt:<br />

■ Prof. Dr. Eiji Itoj (Tohoku, Japan), Präsident<br />

des International Congress for<br />

Shoulder and Elbow Surgery<br />

■ Prof. Joe de Beer (Kapstadt/Südafrika)<br />

■ Prof. Alessandro Castagna, Präsident<br />

der italienischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />

(Mailand/Italien)<br />

■ Prof. Roger Emery (London/Großbritannien)<br />

■ Prof. Anders Ekel<strong>und</strong> (Stockholm/<br />

Schweden)<br />

Als Ehrenmitglied wurde Prof. Dr. Jochen<br />

Eulert, Würzburg, aufgenommen.<br />

19. Jahreskongress im Berliner Congress-<br />

Center 10. bis 12. Mai 2012<br />

Unser 19. Jahreskongress fand erstmalig<br />

in der B<strong>und</strong>eshauptstadt im attraktiv gestalteten<br />

Berliner Congress Center (BCC)<br />

am Alexanderplatz statt. Zuletzt aufgr<strong>und</strong><br />

des enormen Interesses <strong>und</strong> der<br />

weiter raschen Entwicklung der Schulter-<br />

<strong>und</strong> Ellbogenchirurgie sowie der stetig<br />

steigenden Mitgliederzahl wurde die<br />

diesjährige Tagung zum ersten Mal auf<br />

drei Tage ausgeweitet. Erstmals wurden<br />

618 Teilnehmer registriert, darunter 29<br />

für das OP-Pflege- <strong>und</strong> 19 für das Physiotherapieseminar.<br />

Der Kongress wurde<br />

hervorragend von Prof. Dr. Markus<br />

Scheibel <strong>und</strong> Dr. Falk Reuther <strong>und</strong> ihrem<br />

Team gemeinschaftlich vorbereitet <strong>und</strong><br />

durchgeführt. Aus 194 Anmeldungen<br />

wurden die 96 besten als Vorträge sowie<br />

weitere 70 als Posterpräsentationen ausgewählt.<br />

Die Hauptthemen widmeten sich neben<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenforschung der proximalen<br />

Humerusfraktur, der Instabilität, der<br />

Rotatorenmanschettenruptur, der Ellbogenfraktur<br />

<strong>und</strong> Instabilität. Geboten<br />

waren sieben Übersichtsreferate, eine<br />

International Session mit fünf Vorträgen<br />

zu den Forschungs- <strong>und</strong> Publikationsschwerpunkten<br />

der eingeladenen Referenten,<br />

eine gemeinsame Sitzung mit der<br />

AGA (Gesellschft für Arthroskopie <strong>und</strong><br />

Gelenkchirurgie) mit sechs Vorträgen,<br />

eine Sitzung des Berufsverbands für Arthroskopie<br />

(BVSAK) mit vier Vorträgen<br />

sowie vier Instruktionskurse, zehn Firmenworkshops<br />

<strong>und</strong> umfassende Seminare<br />

der OP-Pflege <strong>und</strong> der Physiotherapie.<br />

39 Firmen präsentierten sich auf<br />

einer Fläche von 324 Quadratmetern.<br />

Besonders spannend war die internationale<br />

Sitzung. Prof. Eiji Itoj berichtete<br />

über das Konzept der Ruhigstellung in<br />

Außenrotation nach Schulterluxation,<br />

Dr. Joe de Beer über die Behandlung der<br />

Schulterinstabilität bei Hochleistungssportlern,<br />

Dr. Alessandro Castagna über<br />

neue Strategien bei Partialläsionen der<br />

Rotatorenmanschette, Roger Emery über<br />

neue Aspekte bei Kurzschaftprothesen<br />

am Humeruskopf sowie Anders Ekel<strong>und</strong><br />

über die Behandlung der Komplikationen<br />

bei inversen Schulterprothesen.<br />

Zum fre<strong>und</strong>schaftlichen Austausch traf<br />

man sich zum Festabend mit musikalischen<br />

Einlagen im Berliner Spreespeicher.<br />

Ein weiterer Höhepunkt des Kongresses<br />

war, zur Auflockerung des intensiven<br />

wissenschaftlichen Austausches,<br />

eine Präsentation von zwei ersten Solotänzerinnen<br />

<strong>und</strong> Tänzern des Berliner<br />

Staatsballetts, deren Grazie <strong>und</strong> Eleganz<br />

kaum zu überbieten waren.<br />

Kooperation mit anderen Verbänden<br />

Die Kooperation mit der AGA erbrachte<br />

eine gemeinsame Sitzung auf dem<br />

AGA-Kongress in Regensburg 2011, eine<br />

gemeinsame Sitzung auf dem DVSE-Kongress<br />

in Berlin zum Thema „Arthroskopische<br />

Frakturversorgung an der Schulter<br />

<strong>und</strong> am Schultergürtel“. Die DVSE wird<br />

eine Sitzung auf dem AGA-Kongress<br />

2012 in Zürich zum biologischen Ersatz<br />

im Rahmen von Schulteroperationen<br />

präsentieren.<br />

Der BVASK hat in Berlin erstmals eine eigene<br />

Sitzung mit vier Vorträgen zu ambulanten<br />

Schulteroperationen gestaltet.<br />

Eine Kooperation mit der <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin<br />

(GOTS) ist in Vorbereitung. Auf<br />

unserem nächstjährigen Kongress in<br />

Würzburg wird eine Kooperation mit der<br />

kinderorthopädischen <strong>Gesellschaft</strong> verwirklicht.<br />

Im September 2013 wird ein DVSE-Symposium<br />

auf der Tagung der Lateinamerikanischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Schulter <strong>und</strong><br />

Ellenbogenchirurgie (SLAHOC) in Mendoza<br />

/Argentinien stattfinden.<br />

20. Jahreskongress der DVSE<br />

Der Jahreskongress der DVSE findet vom<br />

20. bis 22. Juni 2013 im Kongresszentrum<br />

Maritim Würzburg unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Frank Gohlke, Bad Neustadt,<br />

statt. Der Jahreskongress feiert den 20.<br />

Geburtstag unserer jungen <strong>Gesellschaft</strong>.<br />

Ziel wird es deshalb sein, die Entwicklungen<br />

der letzten 20 Jahre zu hinterfragen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt, gemeinsam<br />

mit der Vereinigung für Kinderorthopädie<br />

ausgerichtet, wird eine Sitzung zur<br />

Erkrankung <strong>und</strong> Verletzung an Schulter-<br />

<strong>und</strong> Ellbogenchirurgie sein. Weitere<br />

Hauptthemen betreffen Tumoren an<br />

Schulter- <strong>und</strong> Ellbogen, Schmerz <strong>und</strong> dessen<br />

Behandlung in Klinik <strong>und</strong> Praxis sowie<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung, Stammzellenbiotechnologie<br />

<strong>und</strong> regenerative Medizin.<br />

Ein besonderer Höhepunkt wird der sogenannte<br />

„Reverse Day“ sein. Wir führen<br />

derzeit eine multizentrische Studie zu<br />

452<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

den Ergebnissen der inversen Prothese<br />

bei besonderen Indikationen (zum Beispiel<br />

bei Fraktur, Glenoiddefekten oder<br />

Dysplasie, Atrophie <strong>und</strong> fettiger Degeneration<br />

der Rotatorenmanschette) sowie<br />

zu den 5-Jahres-Langzeitergebnissen bei<br />

Cuff Tear-Arthropathie durch. Die Ergebnisse<br />

werden dort präsentiert werden.<br />

Einsendeschluss für wissenschaftliche<br />

Beiträge zum Kongress ist der 7. Januar<br />

2013, die Anmeldung erfolgt über unsere<br />

Homepage www.dvse-kongress.de.<br />

Auszeichnungen <strong>und</strong> Preise<br />

Der traditionelle Perthes-Preis (3.000<br />

Euro) wird in Zukunft eher der Gr<strong>und</strong>lagenforschung,<br />

der neu gestaltete Jochen<br />

Löhr-Preis (3.000 Euro) wird eher der<br />

klinischen Forschung gewidmet sein.<br />

Der diesjährige Preisträger des Perthes-<br />

Preises ist Dr. Peter Moroder aus der Abteilung<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> der Paracelsius-Universität<br />

Salzburg mit der Arbeit<br />

„Restoration of anterior glenoid bone<br />

defects in post-traumatic recurrent anterior<br />

shoulder instability using the J-bone<br />

graft shows anatomical graft remodeling“.<br />

Preisträger des Jochen Löhr-Preises<br />

ist Dr. Olaf Lorbach, Orthopädische Universitätsklinik<br />

Homburg/Saar, mit der<br />

Arbeit „Three dimensional evaluation of<br />

cyclic displacement in single-row and<br />

double-row rotator cuff reconstruction<br />

<strong>und</strong>er static external rotation“.<br />

Neu ins Leben gerufen wurde ein Preis<br />

für Innovation in der arthroskopischen<br />

Schulterchirurgie. Der Alwin Jäger-Preis<br />

(2.500 Euro) wird von der Alwin Jäger-<br />

Stiftung ausgeschrieben <strong>und</strong> durch die<br />

DVSE vergeben. Die erste Preisträgerin ist<br />

Natascha Kraus, Charité Berlin, mit dem<br />

Thema „Arthroskopische Pfannenrekonstruktion<br />

mit autologer Spanplastik“.<br />

Best Paper Preis goes Europe<br />

Um den Kontakt der nationalen <strong>Gesellschaft</strong>en<br />

mit der europäischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />

(SECEC) zu verstärken, wurde<br />

vereinbart, erstmals auf der diesjährigen<br />

Tagung in Dubrovnik eine Preisträgersitzung<br />

der Best Papers aus nationalen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en zu veranstalten <strong>und</strong> dort<br />

erneut einen Preis unter dem Motto<br />

„the best of the best“ auszuloben. Die<br />

DVSE unterstützt diese Reise mit einem<br />

Preisgeld <strong>und</strong> Reisestipendium von 3.000<br />

Euro. Unser Best Paper Preisträger 2012<br />

ist PD Dr. Stefan Greiner, Charité Berlin,<br />

mit der Arbeit „Die Lateralisierung des<br />

Drehzentrums bei inverser Schulterprothese<br />

(Bio-RSA erhält die biomechanischen<br />

Eigenschaften der verbliebenen<br />

Rotatorenmanschette/eine In vitro-Analyse).<br />

DVSE-Reisestipendium 11/2011 (4.000<br />

Euro)<br />

Die Reisestipendiaten 2011 der DVSE<br />

mit einer 14tägigen Reise durch Schulter-<br />

<strong>und</strong> Ellbogenzentren in Deutschland<br />

waren Dr. Andreas Hann von Weyhern,<br />

Kempten, sowie PD. Dr. Chlodwig Kirchhoff<br />

aus München. Über ihre wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Erfahrungen<br />

haben sie eine w<strong>und</strong>erbare Präsentation<br />

im Rahmen der Preisträgersitzung in<br />

Berlin abgeliefert.<br />

Die Kommissionen sind wie folgt besetzt:<br />

■ Fortbildung: Dr. T. Ambacher<br />

■ Kommunikation: Dr. Petra Magosch<br />

■ Preise / Stipendien: Prof. Dr. Markus<br />

Scheibel, PD Dr. Andreas Werner<br />

■ Research & Development: PD Dr.<br />

Ulrich Irlenbusch<br />

■ Wissenschaftliche Studien: Prof Dr.<br />

Markus Scheibel<br />

■ Forschungsförderung: Prof. Dr. Ulrich<br />

Brunner<br />

■ Berufspolitik <strong>und</strong> Abrechnung: PD<br />

Dr. A. Werner, Dr. Ansgar Ilg (BVASK)<br />

■ Schriftleiter „Obex“: Prof. Dr. Markus<br />

Loew<br />

■ Junges Forum: Natascha Kraus<br />

■ Ellenbogen: Prof. Dr. Lars Müller,<br />

Dr. Sven Lichtenberg<br />

■ Webmaster: PD Dr. Dirk Böhm<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Im Rahmen der Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen<br />

konnten auch<br />

im vergangenen Jahr über 50 Veranstaltungen<br />

mit dem DVSE-Siegel ausgezeichnet<br />

werden. Nach erfolgreicher Absolvierung<br />

von 80 St<strong>und</strong>en Theorie <strong>und</strong> 20<br />

St<strong>und</strong>en Praxis, entsprechend unserem<br />

Fortbildungs-Curriculum, konnte im<br />

Rahmen des Berliner Kongresses Dr. Boris<br />

Hollinger aus Pforzheim das Fortbildungszertifikat<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong> verliehen<br />

werden.<br />

Kommission Untersuchungstechniken<br />

Die Kommission unter der Leitung von<br />

PD Dr. Ulrich Irlenbusch aus Arnstadt hat<br />

ihre expertenevaluierte Dokumentation<br />

zur klinischen Untersuchung der Schulter<br />

abgeschlossen. Von ursprünglich über<br />

70 Tests wurden 47 als empfehlenswert<br />

evaluiert <strong>und</strong> mit Fotos sowie Videos<br />

hinterlegt. Die Untersuchung ist online<br />

unter www.dvse.info publiziert <strong>und</strong> ist<br />

als Sonderheft der „Obex“ erschienen.<br />

Kommission Wissenschaftliche Studien<br />

Unter der Leitung von Prof. Dr. Markus<br />

Scheibel sind inzwischen drei prospektiv<br />

kontrollierte Multicenter-Studien aktiv.<br />

■ Abduktions-/Außenrotationsruhigstellung<br />

versus arthroskopische Stabilisierung<br />

nach primär traumatischer<br />

Schulterluxation, Federführung<br />

Charité Berlin. Studienstart 1. Oktober<br />

2011, bislang zehn (vier konservative,<br />

sechs operative Patienten)<br />

eingeschlossen.<br />

■ Rockwood III: Konservative versus<br />

operative Versorgung, Federführung<br />

ATOS München (Tauber). Studienstart<br />

1. März 2011, bislang 32 Patienten<br />

(13 konservative, 19 operative)<br />

eingeschlossen.<br />

■ Arthroskopische Bizepstenodese versus<br />

Tenotomie bei isolierten Bizepssehnenpathologien,<br />

Federführung TU<br />

München. Abgeschlossenes Ethikvotum,<br />

abschließende Diskussion über<br />

technische Aspekte. Noch kein Studienstart.<br />

Geplant bzw. in Vorbereitung sind folgende<br />

Studien:<br />

■ Plattenosteosynthese versus Frakturprothese<br />

bei Humeruskopffrakturen,<br />

Federführung Universität Dresden<br />

(Kasten) sowie Sportklinik Stuttgart<br />

(Mauch).<br />

■ Versorgung posttraumatischer rezidivierender<br />

anteriorer Schulterinstabilität<br />

mit kleinen Glenoiddefekten<br />

mittels arthroskopischer Bankartrekonstruktion<br />

versus arthroskopischer<br />

knöcherner Augmentation, Federführung<br />

PMU Salzburg (Moroder/<br />

Resch).<br />

Junges Forum<br />

Das Junge Forum der DVSE unterscheidet<br />

sich von vergleichbaren Organisationen,<br />

beispielsweise der DGOU bzw. der AGA,<br />

DGOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

453


Aus den Verbänden<br />

DGOU<br />

die sich etwa mit Aspekten der beruflichen<br />

Weiterentwicklung oder mit beruflicher<br />

Fortbildung beschäftigen. Hauptthema<br />

des Jungen Forums der DVSE ist<br />

neben der Heranführung an das Gebiet<br />

der Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie vor<br />

allem die Ausbildung <strong>und</strong> Förderung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses. Zum<br />

Ausdruck seiner Aktivität <strong>und</strong> Identität<br />

hat das Junge Forum ein eigenes Logo<br />

entwickelt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt<br />

10 Euro pro Jahr einschließlich des Bezuges<br />

von vier Ausgaben der „Obex“ sowie<br />

einer vergünstigten Kongresskarte. Weiterhin<br />

wird eine kostenfreie Teilnahme<br />

an ausgewählten Kursen unter dem Patronat<br />

der DVSE organisiert.<br />

Neu konzipiert wurde eine 30-tägige Famulaturreise,<br />

unterstützt mit 500 Euro,<br />

mit individueller Betreuung an einem<br />

der Ausbildungszentren der DVSE. Erste<br />

Stipendiatin war Sandra Weisemann,<br />

Medizinstudentin aus Berlin.<br />

Auf dem Jahreskongress wurde erstmals<br />

eine eigene Sitzung des Jungen Forums<br />

mit studentischem Vorsitz mit sieben<br />

studentischen Vorträgen, ausgewählt aus<br />

20 Abstracts, gestaltet. Weiterhin konnte<br />

ein Workshop zum wissenschaftlichen<br />

Arbeiten angeboten werden mit den<br />

Themen: EBM-Richtlinien (Lehmann),<br />

Gr<strong>und</strong>lagen biomechanischer Studien<br />

(Wellmann), Instrumentierte Schulterimplantate<br />

(Westerhoff), Gr<strong>und</strong>lagen<br />

klinischer Studien (Jost), Statistische<br />

Auswertung (Magosch), Funktionsscores<br />

(Krüger).<br />

Kommission Ellbogenchirurgie<br />

Auf unserer Vorstandssitzung in Berlin<br />

haben wir eine Kommission zur Weiterentwicklung<br />

der Themen der Ellbogenchirurgie<br />

ins Leben gerufen. Kommissionsleiter<br />

ist Prof. Dr. Lars-Peter Müller,<br />

Universitätsklinikum Köln, in Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Sven Lichtenberg,<br />

ATOS-Klinik Heidelberg. Erste Arbeitsansätze<br />

betreffen die bessere Integration<br />

der Fortbildungsinhalte Ellbogen in<br />

unsere Fortbildungs-Curricula, die Entwicklung<br />

eines Auslands-Fellowships der<br />

DVSE sowie in Zukunft die Präzisierung<br />

von Studien.<br />

Leitlinienentwicklung<br />

Die DVSE widmet sich der Entwicklung<br />

der S2e-Leitlinie zur Behandlung der Rotatorenmanschettenläsionen<br />

unter der<br />

Koordination von mir <strong>und</strong> PD Dr. Dennis<br />

Liem, Münster. Verschiedene Fachgesellschaften<br />

wurden integriert: Eckhardt<br />

Böhle (Generalsekretär des <strong>Deutsche</strong>n<br />

Verbandes für Physiotherapie (ZVK)), Dr.<br />

Ansgar Ilg (BVASK), Prof. Dr. Philipp Kasten<br />

(GOTS), PD Dr. Lars Lehmann (DGU),<br />

Prof. Dr. Andreas Imhoff (AGA), Prof.<br />

Dr. Markus Scheibel (DVSE) <strong>und</strong> PD Dr.<br />

Christine Voigt (DGU).<br />

Nach Anmeldung der Leitlinie beim<br />

AWMF-Register im August 2011 hat im<br />

April 2012 die erste Konsensus-Konferenz<br />

stattgef<strong>und</strong>en. Derzeit erfolgt die<br />

Recherche <strong>und</strong> methodische Bewertung<br />

der Literatur, anschließend die Zusammenstellung<br />

<strong>und</strong> Abstimmung bis September<br />

2012. Die externe Begutachtung<br />

<strong>und</strong> gesamte Abstimmung ist für Dezember<br />

2012 vorgesehen.<br />

Endoprothesenregister der DVSE<br />

Das Endoprothesenregister besteht bereits<br />

seit 2006. Es wurde initiiert von<br />

der AO International, der DGOOC, der<br />

DGU <strong>und</strong> der DVSE. Es ist bislang in Bern<br />

(MEMDOC) angesiedelt. Die Datenerhebung<br />

erfolgt bezogen auf die einzelnen<br />

Versorger (Nutzung der Krankenhaus-ID<br />

des Patienten). Auch die aktuelle Studie<br />

zur inversen Prothese wird über das<br />

Endoprothesenregister abgewickelt. Im<br />

Rahmen des Projektes „Registerforschung<br />

der DGOOC“ werden neue <strong>und</strong> aktuelle<br />

Anforderungen wie Aspekte des Datenschutzes<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeit der anonymisierten<br />

Nachverfolgung der Patienten<br />

in das Register implementiert.<br />

Zeitschrift Obere Extremität (Obex)<br />

Wir haben beschlossen, dass die Zeitschrift<br />

„Obex“ weiter als unser offizielles<br />

Organ bestehen <strong>und</strong> im Mitgliedsbeitrag<br />

beinhaltet bleiben soll. Wir konnten<br />

durch den Abschluss eines Vertrages mit<br />

dem Springer Verlag mit fester Laufzeit<br />

einen deutlich günstigeren Bezugspreis<br />

erzielen. Bei der „Obex“ wurde das Herausgebergremium<br />

neu <strong>und</strong> erweitert<br />

besetzt. In Zukunft werden Themenhefte<br />

gestaltet. Zusätzlich soll in der Zeitschrift<br />

„Der Orthopäde“ ein Themenheft<br />

pro Jahr zum Thema Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />

durch die DVSE gestaltet<br />

werden.<br />

Neubesetzung des Vorstandes<br />

Nach satzungsgemäß sechs Jahren stand<br />

die Neuwahl des 1. Vizepräsidenten an.<br />

Wir danken Prof. Dr. Jörn Steinbeck aus<br />

Münster für die engagierte Mitarbeit im<br />

Vorstand. Neu als erster Vizepräsident<br />

wurde Prof. Dr. Markus Scheibel, Charité<br />

Berlin, gewählt. Der übrige Vorstand<br />

wurde durch Wiederwahl in seiner<br />

Funktion bestätigt.<br />

Ich danke allen, die sich erneut überaus<br />

aktiv eingebracht haben, um die DVSE in<br />

ihren Kommissionen <strong>und</strong> aktiven Gremien<br />

oder beim Kongress <strong>und</strong> den Fortbildungsaktivitäten<br />

zu unterstützen <strong>und</strong><br />

um die Aspekte der Schulter- <strong>und</strong> Ellbogenchirurgie<br />

in praktischer <strong>und</strong> wissenschaftlicher<br />

Form weiterzuentwickeln.<br />

Gerne begrüßen wir auch Sie als neue<br />

Mitglieder in unserem Kreis, wenn Sie<br />

sich für dieses Gebiet interessieren <strong>und</strong><br />

begeistern können oder falls Sie schon<br />

lange in diesem Feld tätig sind, sich uns<br />

aber noch nicht angeschlossen haben.<br />

Prof. Dr. Ulrich H.<br />

Brunner, Hausham, ist<br />

Präsident der DVSE.<br />

Kontakt: brunner@khagatharied.de<br />

454<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der Vereinigung für<br />

Kinderorthopädie für 2011/2012<br />

Prof. Dr. Thomas Wirth<br />

Mit Beginn des Jahres 2011 hat die Vereinigung<br />

für Kinderorthopädie (VKO) ihre<br />

interne Organisationsstruktur den gegebenen<br />

Erfordernissen angepasst. Neben<br />

Vorstand <strong>und</strong> Beirat wurden ein Wissenschafts-<br />

<strong>und</strong> ein Ausbildungsboard etabliert,<br />

die die bisherigen Aktivitäten der<br />

Vereinigung in diesen Bereichen effizienter<br />

gestalten sollen.<br />

Aktivitäten 2011<br />

Die VKO hat auch im vergangenen Jahr<br />

weiteren Zuspruch erfahren <strong>und</strong> zählt<br />

seit der diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

am 17. März 2012 in Wien<br />

236 Mitglieder. Im Jahre 2011 fanden<br />

eine Reihe von der VKO oder mit deren<br />

Unterstützung ausgerichtete Veranstaltungen<br />

statt. Die 25. Jahrestagung, vom<br />

11. bis 12. März 2011 in Arnstadt abgehalten,<br />

war mit etwa 330 Teilnehmern<br />

wieder sehr erfolgreich. Auf der Jahrestagung<br />

der Vereinigung Süddeutscher<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen (VSOU)<br />

in Baden-Baden war die Kinderorthopädie<br />

ebenfalls gut repräsentiert, <strong>und</strong> beim<br />

<strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) 2011 in Berlin organisierte<br />

die VKO zahlreiche Veranstaltungen<br />

auch in Zusammenarbeit mit der<br />

Sektion Kindertraumatologie der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGU) <strong>und</strong> erstmalig mit der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin<br />

(DGKJ). Das 14. Symposium Kinderorthopädie<br />

lockte Anfang September<br />

zahlreiche Teilnehmer nach Basel, während<br />

der bereits vierte Kompaktkurs Kinderorthopädie<br />

vom 15. bis 18. November<br />

2011 in Münster stattfand.<br />

Wissenschaftsförderung<br />

Die Aktivitäten des Wissenschaftsboards<br />

haben sich auf die Fertigstellung der<br />

Vorbereitungen zur Durchführung der<br />

Multicenterstudie zur Epiphyseolysis capitis<br />

femoris konzentriert. Seit wenigen<br />

Wochen können die Patienten rekrutiert<br />

werden. Darüber hinaus wurden der<br />

Wissenschaftpreis 2012 an die Arbeitsgruppe<br />

Erich Rutz, Richard Baker, Oren<br />

Tirosh, Jacqueline Romkes, Celina Haase,<br />

Reinald Brunner, Basel/Melbourne<br />

für die Arbeit „Tibialis anterior tendon<br />

shortening in combination with Achilles<br />

tendon lengthening in spastic equinus<br />

in cerebral palsy“ verliehen <strong>und</strong> die Vortrags-<br />

<strong>und</strong> Posterpreise auf den Jahrestagungen<br />

2011 <strong>und</strong> 2012 ausgewählt. Das<br />

Ausbildungsboard treibt die Etablierung<br />

eines Weiterbildungskursangebots für<br />

die Zusatzweiterbildung Kinderorthopädie,<br />

aufbauend auf den erfolgreichen<br />

Kompaktkursen, voran <strong>und</strong> hofft auf einen<br />

Start in 2013.<br />

Aktivitäten 2012<br />

In diesem Jahr blickt die Vereinigung<br />

bereits auf eine sehr schöne <strong>und</strong> von hohem<br />

wissenschaftlichem Gehalt geprägte<br />

Jahrestagung zurück. In Wien trafen<br />

sich vom 15. bis 17. März in Wien über<br />

300 kinderorthopädisch interessierte<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen zu einem<br />

regen fachlichen Gedankenaustausch.<br />

Auch bei der diesjährigen VSOU-Tagung<br />

in Baden-Baden nahm die Kinderorthopädie<br />

in einigen Sitzungen zu aktuellen<br />

Themen Stellung. Die sehr erfolgreiche<br />

interdisziplinäre Veranstaltung des 2.<br />

Focus Zerebralparese wurde vor kurzem<br />

in Düsseldorf abgehalten. Auf dem diesjährigen<br />

Programmkalender stehen das<br />

15. Basler Symposium Kinderorthopädie<br />

vom 31. August bis 1. September 2012,<br />

die gemeinsame kinderorthopädischkindertraumatologische<br />

Sitzung mit der<br />

Sektion Kindertraumatologie der DGU<br />

<strong>und</strong> weitere kinderorthopädische Programmpunkte<br />

auf dem diesjährigen<br />

DKOU sowie der 5. Kompaktkurs Kinderorthopädie,<br />

dieses Mal von 27. bis 30. November<br />

2012 in München.<br />

Auch für das Jahr 2012 gibt es wieder ein<br />

gemeinsam von VKO <strong>und</strong> der Deustchen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie (DGOOC) getragenes<br />

Reisestipendium, das für dieses Jahr Dr.<br />

Albert Handlbauer aus Wien <strong>und</strong> Dr. Nils<br />

Schikora aus Augsburg zuerkannt wurde.<br />

Das Jahr 2012 ist das Silberjubiläumsjahr<br />

der VKO. Mit großem Dank haben wir<br />

den Jubiläumsband „25 Jahre Vereinigung<br />

für Kinderorthopädie 1987 – 2012“,<br />

den unsere Historiker Prof. Klausdieter<br />

Parsch <strong>und</strong> Prof. Siegfried Stotz in akribischer<br />

geduldiger Kleinarbeit zusammengestellt<br />

haben, entgegengenommen. Dieses<br />

Büchlein ist für uns alle ein außergewöhnlich<br />

wertvolles Werk <strong>und</strong> fasst die<br />

Bedeutung unseres Faches so w<strong>und</strong>erbar<br />

zusammen.<br />

Prof. Dr. Thomas Wirth<br />

ist 1. Vorsitzender<br />

der Vereinigung für<br />

Kinderorthopädie.<br />

DGOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

455


DGOU<br />

Im Mai 2012 fand die erste deutsch-japanische orthopädische <strong>und</strong> unfallchirurgische Tagung statt.<br />

Die deutsch-japanische orthopädische<br />

<strong>und</strong> unfallchirurgische <strong>Gesellschaft</strong><br />

Prof. Dr. Jörg Scholz; Berlin<br />

Foto: Privat<br />

Aufgr<strong>und</strong> der traditionellen Beziehungen<br />

der japanischen <strong>und</strong> deutschen Medizin,<br />

die bis ins 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zurückgehen,<br />

hat sich 1977 eine deutsch-japanische<br />

orthopädische <strong>Gesellschaft</strong> gegründet.<br />

Zweck dieser <strong>Gesellschaft</strong> ist es, einen<br />

intensiven Austausch auf wissenschaftlicher<br />

<strong>und</strong> sozialer Ebene zu pflegen. Hierzu<br />

wurde vereinbart in möglichst zweijährigen<br />

Abständen, wechselnd in Japan<br />

<strong>und</strong> Deutschland, eine deutsch-japanische<br />

orthopädische Tagung zu veranstalten.<br />

Die erste Tagung fand am 21.Oktober<br />

1977 in Kyoto unter der Leitung von Prof.<br />

Tamikazu statt. Die erste deutsche Tagung<br />

wurde am 15. September 1980 in<br />

Münster von Prof. Matthias geleitet. In<br />

der Folge ist es gelungen, den angestrebten<br />

zweijährigen Rhythmus einzuhalten.<br />

Nur die Katastrophe von Fukushima<br />

führte zu einer Verschiebung des ursprünglichen<br />

Termins im Jahr 2011 auf<br />

den 18. Mai 2012. Es war auch die erste<br />

deutsch-japanische orthopädische Tagung,<br />

die als orthopädisch-unfallchirurgische<br />

Tagung stattfand. Geleitet wurde<br />

die wissenschaftliche Veranstaltung von<br />

Prof. Nagata, der seit 2002 Präsident der<br />

<strong>Gesellschaft</strong> – japanische Seite - ist. Das<br />

wissenschaftliche Programm beinhaltete<br />

insgesamt 28 Vorträge von japanischen<br />

<strong>und</strong> deutschen Teilnehmern <strong>und</strong> umfasste<br />

Themen der Endoprothetik einschließlich<br />

der Revisionsendoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie<br />

sowie vielfältige Themen<br />

aus der Traumatologie einschließlich<br />

molekularbiologischer Forschungsergebnisse.<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft beeindruckt<br />

Die deutschen Teilnehmer waren wiederum<br />

tief beeindruckt von der außergewöhnlichen<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft unserer<br />

japanischen Kollegen. Wir sind zu einem<br />

Empfangsdinner von Prof. Nagata eingeladen<br />

worden, wo wir uns in persönlichen<br />

Gesprächen austauschen konnten.<br />

Es schloss sich eine nächtliche Führung<br />

zu den erleuchteten kulturhistorischen<br />

Gebäuden der alten Kaiserstadt Kyoto an.<br />

Nach dem intensiven wissenschaftlichen<br />

Programm erhielten wir eine Einladung<br />

zum Galadinner des Präsidenten der japanischen<br />

orthopädischen <strong>Gesellschaft</strong>,<br />

die parallel hierzu tagte. Sowohl das Dinner<br />

selbst als auch die gebotenen traditionellen<br />

Programmpunkte haben uns tief<br />

beeindruckt.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil unserer<br />

Besprechung war die Bemühung, die<br />

deutsch-japanische orthopädische <strong>und</strong><br />

unfallchirurgische <strong>Gesellschaft</strong> sowohl<br />

in Deutschland in die jährliche Tagung<br />

der DGOU, als auch in Japan in die jährliche<br />

Tagung der JAO einzugliedern. Ich<br />

bin Herrn Prof. Dr. Josten – stellvertretender<br />

Präsident der DGOU <strong>und</strong> Präsident<br />

der DGU sowie Herrn Prof. Pennig<br />

(Vorsitzender des Verbandes leitender<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen) sehr<br />

dankbar, dass sie am wissenschaftlichen<br />

Programm teilgenommen <strong>und</strong> mich bei<br />

meinen Bemühungen zur weiteren Integration<br />

der deutsch-japanischen orthopädisch-unfallchirurgischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

unterstützt haben.<br />

Prof. Dr. Jörg Scholz,<br />

Präsident der deutsch-japanischen<br />

orthopädischunfallchirurgischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong><br />

― deutsche Seite ―<br />

456<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Forschung in Netzwerken<br />

Die Sektion Gr<strong>und</strong>lagenforschung der DGOU<br />

Prof. Dr. Ingo Marzi<br />

Seit der Neugründung der Sektion<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung der DGOU e. V.<br />

zeigt sich, dass sich die Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

netzwerkbasiert <strong>und</strong> thematisch<br />

konzentriert hervorragend weiterentwickelt.<br />

Viele unfallchirurgische <strong>und</strong> orthopädische<br />

Kliniken oder deren Labore haben<br />

sich angeschlossen <strong>und</strong> sich aktiv an<br />

Netzwerktreffen beteiligt. Im Einzelnen<br />

handelt es sich um das<br />

■ Netzwerk Traumaforschung (NTF),<br />

Sprecher Prof. Huber-Lang, Ulm<br />

■ Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik<br />

(MSB-Net), Sprecher Prof.<br />

Hurschler, Hannover<br />

■ Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration<br />

(MSR), Sprecherin Prof. Grässel,<br />

Regensburg<br />

Das Netzwerk Traumaforschung hat in<br />

einer zweitägigen Klausurtagung am<br />

2. / 3. Februar 2012 in Frankfurt bi- <strong>und</strong><br />

trilaterale Kooperationsmöglichkeiten<br />

ausdiskutiert, die zu substantiellen qualitativen<br />

Projekterweiterungen führen.<br />

Darüberhinaus wurde konzeptionell<br />

eine Polytrauma-Serum-Datenbank sowie<br />

eine W<strong>und</strong>flüssigkeits-Datenbank<br />

für kooperative Forschungsprojekte<br />

entwickelt. Diese steht derzeit zur Genehmigung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung an <strong>und</strong> wird<br />

eine überregionale Forschungsmöglichkeit<br />

mit lokalen Schwerpunkten ermöglichen.<br />

Das Netzwerk muskuloskelettale Biomechanik<br />

hat sich am 22. / 23. Juni 2012<br />

in Ulm mit einem großen Tagungsprogramm<br />

getroffen: mit den Schwerpunkten<br />

Biomechanische Charakterisierung<br />

von TE–Gewebe, Numerische Simulation,<br />

Ganganalyse, Tribologie <strong>und</strong> Wirbelsäule.<br />

Die Rotation des Veranstaltungsortes<br />

mit Darstellung der eigenen Labore<br />

gehört hier zur Tradition.<br />

Das Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration,<br />

früher NRO, hat insbesondere<br />

das Stammzellprojekt der DGOOC-Labore<br />

weiter bearbeitet. Dabei werden in experimentellen<br />

Laboren in Heidelberg, Ulm,<br />

Tübingen, Würzburg, Homburg, Bonn<br />

<strong>und</strong> Regensburg ex-vivo Untersuchungen<br />

mit adulten mesenchymalen Stammzellen<br />

zur Knorpelregeneration durchgeführt.<br />

Die Sektion Gr<strong>und</strong>lagenforschung hat<br />

über die Benennung kompetenter Fachgutachter<br />

aktiv an der Kongressgestaltung<br />

des DKOU 2012 mitgewirkt. Sie<br />

wird darüberhinaus eigene Sitzungen gestalten,<br />

wobei vor allem die Sitzung über<br />

translationale Gr<strong>und</strong>lagenforschung ein<br />

besonderes Augenmerk verdient.<br />

Neu ab dem DKOU 2012 ist die Möglichkeit,<br />

für nichtärztliche Wissenschaftler<br />

zu einem reduzierten Beitrag (20 Euro)<br />

an den wissenschaftlichen Sitzungen<br />

der Sektion teilnehmen zu können. Diese<br />

Möglichkeit sollte in der Tat reichlich<br />

genutzt werden, um den Stellenwert der<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung nachhaltig zu betonen.<br />

In diesem Zusammenhang wurden auch<br />

Gespräche mit der Sektion Chirurgische<br />

Forschung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Chirurgie zwischen Prof. Menger <strong>und</strong><br />

Prof. Marzi geführt. Auf Gr<strong>und</strong> der großen<br />

wissenschaftlichen Nähe in vielen<br />

Bereichen wurde eine gegenseitige Information<br />

<strong>und</strong> möglichst auch Interaktion<br />

vereinbart. Hierzu wurde festgehalten,<br />

dass sich die Gesamtsitzung der Sektion<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung der DGOU sowie<br />

einzelne Netzwerke im Rahmen der<br />

Jahrestagung der Sektion Chirurgische<br />

Forschung der DGCh treffen. Die erste<br />

gemeinsame Tagung soll am 26. / 27. September<br />

2013 in Frankfurt stattfinden.<br />

Dies soll keine Konkurrenz zur aktiven<br />

Teilnahme der Sektion am DKOU sein,<br />

sondern möglichst pragmatisch überlappende<br />

Forschungsaktivitäten voranbringen.<br />

Mit der DGOU konnte zwischen Prof.<br />

Mittelmeier, Prof. Josten <strong>und</strong> Prof. Marzi<br />

vereinbart werden, dass es einen<br />

weiteren hochkarätigen Gr<strong>und</strong>lagenforschungspreis<br />

der DGOU geben wird.<br />

Die Modalitäten wie auch die Anpassung<br />

des Wilhelm-Roux-Preises bzw. der<br />

Posterpreise der Sektion stehen ab dem<br />

Jahr 2013 vor einer Veränderung. Über<br />

diese erheblichen Preiserweiterungen<br />

wird der Stellenwert der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

für die Zukunft des Faches Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> ausdrücklich<br />

betont.<br />

Allen aktiven Mitgliedern der Sektion<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung sei für die konstruktive<br />

Mitarbeit gedankt. Dies wird jedoch<br />

verb<strong>und</strong>en mit der Bitte, weiter für<br />

die Netzwerkarbeit wie auch die separate<br />

Mitgliedschaft in der Sektion Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

der DGOU e. V. zu werben.<br />

Prof. Dr. med. Ingo<br />

Marzi,1. Präsident<br />

der Sektion<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

der DGOU e. V.<br />

DGOU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

457


Aus den Verbänden<br />

Foto: AFACOT<br />

Über 100 Teilnehmer kamen im Juni 2012 zum Kongress der AFACOT nach Cavaillon in der Provence.<br />

DGOU<br />

AFACOT 2012<br />

Prof. Dr. Joachim Pfeil, Wiesbaden<br />

Beim VSOU-Kongress in Baden-Baden hat<br />

die AFACOT (Association Franco-Allemand<br />

Chirurgiens Orthopédistes et Traumatologues<br />

– der Deutsch-französische Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>)<br />

eine interessante Sitzung mit dem<br />

Thema der Knieendoprothetik abgehalten,<br />

die – obgleich am Kongressbeginn um<br />

8 Uhr terminiert – gut <strong>und</strong> hochkarätig<br />

besucht war. Von den französischen Kollegen<br />

wurden unter anderem die Daten der<br />

SOFCOT-Studie (SOFCOT: Société francaise<br />

de Chirurgie Orthopédique et Traumatologique)<br />

mit 10-Jahres-Ergebnissen der<br />

prothetischen Versorgung des Kniegelenkes<br />

präsentiert. Lebhaft wurde im Mix der<br />

deutschen, französischen <strong>und</strong> englischen<br />

Sprache in der Sitzung diskutiert. Der Besuch<br />

des Burda-Museums <strong>und</strong> der schöne<br />

Abend auf Schloss Neuweiher waren – mit<br />

aktiven Beiträgen von einigen deutschen<br />

Kollegen – r<strong>und</strong>um gelungen.<br />

Im Juni fand in Cavaillon im Zentrum der<br />

Provence der AFACOT-Kongress mit über<br />

100 Teilnehmern statt, hervorragend organisiert<br />

von Prof. Philippe Tracol mit 25<br />

Referenten, davon 12 aus Deutschland.<br />

In den Referaten <strong>und</strong> in der Diskussion<br />

wurden die Unterschiede <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten<br />

unseres Faches deutlich. Neben<br />

Einzelreferaten wurden drei Themen (Meniskuschirurgie;<br />

Kreuzbandersatz <strong>und</strong><br />

Behandlung der patellofemoralen Instabilität)<br />

jeweils von einem französischen <strong>und</strong><br />

einem deutschen Experten vorgetragen.<br />

Dieses Konzept, ebenso wie die Sitzung<br />

mit der Diskussion klinischer Fälle, war<br />

erfolgreich <strong>und</strong> wird bei den nächsten<br />

Veranstaltungen sicherlich fortgeführt.<br />

Das provencalische Begleitprogramm<br />

bleibt unvergesslich: laue Sommerabende<br />

im Garten des mittelalterlichen Maison de<br />

la truffe et du vin <strong>und</strong> beim Gastgeber zu<br />

Hause mit einer Zigeunerband am Rande<br />

des Pools. Sogar in der Zeitung „Provence“<br />

wurde vom Kongress berichtet.<br />

Neues Stipendium<br />

Die SOFCOT hat ein Stipendium (beginnend<br />

2013) für zwei französische Kollegen<br />

genehmigt. Diese werden jeweils mit<br />

2.500 Euro unterstützt <strong>und</strong> werden für<br />

drei Wochen Kliniken in Deutschland besuchen.<br />

Das Stipendium wird jetzt ausgeschrieben.<br />

Den Beschluss zum Gegenstipendium<br />

hat die DGOU kürzlich getätigt.<br />

Dies ermöglicht jungen Fachärzten, das<br />

Knowhow unseres Fachgebietes auf beiden<br />

Seiten des Rheins kennenzulernen<br />

<strong>und</strong> Kontakte zu knüpfen.<br />

Seit kurzem ist die AFACOT mit elsässischem<br />

Recht als Verein gegründet. In<br />

Deutschland sind wir Interessengemeinschaft<br />

der DGOOC/DGOU. Die Vereinsgründung<br />

wird die Durchführung von<br />

zukünftigen Veranstaltungen erleichtern.<br />

Was steht an?<br />

Im Rahmen der internationalen Schultersitzung<br />

der DGOU-Tagung 2012 wird Dr.<br />

Glasson aus Frankreich referieren. Für die<br />

DGOU-Tagung 2013 ist beantragt, Frankreich<br />

zum Gastland zu machen <strong>und</strong> sowohl<br />

eine Sitzung mit traumatologischen<br />

Themen als auch eine Sitzung mit elektiven<br />

Themen durch französische Referenten<br />

zu bestreiten. Gespräche hierzu sind<br />

im Gange. Falls dies nicht realisiert werden<br />

kann, werden wir alternativ – analog<br />

zu Cavaillon – ein separates Treffen in<br />

Deutschland durchführen.<br />

Weitere Ideen entwickeln sich...<br />

(Strassburg: gemeinsame Tagung 2014<br />

oder 2015 mit der SOTEST, Société<br />

d’Orthopédie et Traumatologie de l’Est,<br />

bis hin zur Documenta 2017). Neue Vorschläge<br />

werden gerne aufgenommen.<br />

Als nächstes steht im März 2013 die Tagung<br />

auf St. Martin in der Karibik an.<br />

Mitglieder der AFACOT sind eingeladen,<br />

dort Vorträge zu halten. Prof. Jean Louis<br />

Rouvillain, der dortige Ordinarius <strong>und</strong><br />

Organisator der Tagung, hat zwei Themenvorschläge<br />

gegeben, aber auch andere<br />

Vorträge von deutschen Referenten<br />

(französisch oder englisch vorgetragen)<br />

sind willkommen. Die Themenvorschläge:<br />

„Les différents cols et tiges court pour<br />

la préservation de la longueur et de l’Off-<br />

458<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

set dans les PTH“ (Die unterschiedlichen<br />

modularen <strong>und</strong> Kurzschäfte zum Erhalt<br />

von Länge <strong>und</strong> Offset) <strong>und</strong> „Les prothèses<br />

d'épaule du resurfaçage à la prothèse<br />

inversée?“ (Schulterprothesen vom<br />

Oberflächenersatz bis zur inversen Prothese).<br />

Dazu sind auch R<strong>und</strong>tischgespräche<br />

vorgesehen.<br />

AB IN DIE KARIBIK<br />

Die AFACOT-Tagung 2013 findet vom 25. bis<br />

29. März 2013 im Hotel Radisson auf St. Martin<br />

statt. Informationen hierzu auf unserer<br />

Homepage: www.afacot.eu oder www.<br />

jofdf.org/. Bezüglich der Reiseorganisation<br />

gibt es Unterstützung bei ojamet@caribcongres.com.<br />

Harald Kuhn (hkuhndr.@aol.com)<br />

wird dort zugegen sein, er kennt Prof. Rouvillain<br />

persönlich.<br />

Prof. Dr. Joachim Pfeil,<br />

Wiesbaden, ist deutscher<br />

Generalsekretär<br />

der AFACOT. Kontakt:<br />

pfeiljo@joho.de<br />

HIP 2011 TOULOUSE<br />

DGOU<br />

In Toulouse v.l.n.r.: Dr. Harald Kuhn, Prof. Philippe Chiron, Prof. Joachim Pfeil, Dr. Pierre Henky, Strassburg<br />

Seit der Etablierung des Deutsch-französischen<br />

Fre<strong>und</strong>eskreises für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> werden zunehmend Landeskongresse<br />

durch Referenten des Nachbarlandes<br />

bereichert – so auch das französisch- <strong>und</strong><br />

deutschsprachig ausgerichtete H.I.P.-Meeting<br />

in Toulouse, das künftig für die deutsche Orthopädenwelt<br />

von großem Interesse sein<br />

kann. Die Organisatoren Prof. Jean Puget <strong>und</strong><br />

Prof. Philippe Chiron organisieren seit 1999<br />

alle drei Jahre ein Update der orthopädischen<br />

<strong>und</strong> unfallchirurgischen Hüftbehandlung.<br />

Das internationale Treffen vereinte im Oktober<br />

2011 über 90 Vortragende zur Präsentation<br />

ihres Wissens, <strong>und</strong> mehr als 40 Firmen<br />

boten eine Marktübersicht bei der Industrieausstellung.<br />

Diese größte französische ausschließlich auf<br />

das Thema des Hüftgelenkes fokussierte Veranstaltung<br />

wurde von über 800 Teilnehmern<br />

besucht. Hierbei wurden im Detail viele andere<br />

Denk- <strong>und</strong> Vorgehensweisen in unserem<br />

Nachbarland erkennbar. Um die nachbarschaftliche<br />

Zusammenarbeit zu fördern, wurden<br />

dieses Jahr Prof. Joachim Pfeil (Wiesbaden),<br />

Dr. Harald Kuhn (Cloppenburg) <strong>und</strong> Dr.<br />

Martin Ihle (Kassel / Worms) eingeb<strong>und</strong>en,<br />

um zur Gleitpaarungswahl, zur digitalen Planung<br />

des endoprothetischen Hüftgelenksersatzes,<br />

zu Langzeitergebnissen von Monoblockpfannen<br />

<strong>und</strong> zur Verwendung von Kurzschäften<br />

vorzutragen. Für September 2014<br />

können interessierte Kollegen ihre aktive<br />

oder passive Teilnahme in der „rosaroten<br />

Stadt“ Toulouse schon einmal planen. Die<br />

Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologiemetropole<br />

Toulouse in Südfrankreich präsentiert einen<br />

vielseitig modernen <strong>und</strong> auch traditionellen<br />

Rahmen (für 2014 ist unter anderem ein Besuch<br />

der Airbusproduktion vorgesehen). Diesen<br />

Eindruck erhielten die Teilnehmer beim<br />

Kongress <strong>und</strong> bei den Abendveranstaltungen<br />

im Säulensaal des historischen Krankenhauses<br />

<strong>und</strong> auf dem Place du Capitol im Herzen<br />

der Stadt.<br />

Dr. Harald Kuhn<br />

Prof. Joachim Pfeil<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

459


Aus den Verbänden<br />

Neue Mitglieder<br />

A<br />

Adam, Yousef · Köln<br />

Al-Hasani, Dr. med. Mohammed · Koblenz<br />

Ansari, Abdul-Muti · Berlin<br />

D<br />

Dehlinger, Dr. med. Friedrich · Pforzheim<br />

E<br />

Erbil-Sahan, Sema · Berlin<br />

V<br />

Varvaritou, Dr. med. Chrysanthi · Frankfurt<br />

am Main<br />

Vingerhoedt, Noreen · Xanten<br />

von Grisczynksi, Dr. med. Catherine · Mayen<br />

W<br />

Weihrauch, Dr. med. Thomas · Mayen<br />

DGOU<br />

F<br />

Feustel, Dr. med. Martin · Schweinfurt<br />

Fischer, Dr. med. Hans-Jörg · München<br />

Frankenstein, Dipl. Med. Bernd · Berlin<br />

Freiberger, Odine · Potsdam<br />

G<br />

Geisler, Anja · Leipzig<br />

Goepel, Ulrike · S/C de Tenerife<br />

H<br />

Hofmann, Jörg · Bonn<br />

K<br />

Kemmerling, Michael · Köln<br />

Kiel, Andreas · Dresden<br />

M<br />

Marlinghans, Dr. med. Lutz · Berlin<br />

Mbu, Jones Ayuk · Ganderkesee<br />

Müller, Jörn · Mayen<br />

R<br />

Reek, Dr. med. Philipp · Düsseldorf<br />

Reinke, Dipl. Med. Peter · Berlin<br />

Rödl, Prof. Dr. med. Robert · Münster<br />

Rubenbauer, Dr. med. Bianka · München<br />

S<br />

Schick, Dr. med. Andreas · Köln<br />

Schrimpf, Dr. med. Florian · München<br />

Stadler, Dr. med. Suhi ·Heppenheim<br />

T<br />

Tarawneh, Basim · Gunzenhausen<br />

460<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGOOC<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />

Präsident 2012 – Prof. Dr. Wolfram<br />

Mittelmeier, Rostock<br />

am Dienstag, 23.10.2012, 12.45 bis<br />

14.15 Uhr<br />

ICC Berlin, Saal 3<br />

(Zutritt nur für Mitglieder der DGOOC)<br />

Tagesordnung<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU),<br />

ist eine entsprechende Änderung der Beitragsordnung<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />

notwendig. (Siehe Beitragsordnung der<br />

DGOU, Seite 435.<br />

5. Bericht der Kassenprüfer<br />

6. Entlastung des Vorstands<br />

7. Wahlen<br />

7.1. Wahl des 3. Vizepräsidenten<br />

Der Vorstand schlägt Herrn Prof. Dr. med.<br />

Rüdiger Krauspe, Orthopädische Klinik des<br />

Universitätsklinikums Düsseldorf, als Kandidaten<br />

für den 3. Vizepräsidenten <strong>und</strong> damit<br />

für das Amt des Präsidenten für das Jahr<br />

2015 vor. Herr Prof. Dr. Krauspe hat den<br />

Vorschlag des Gesamtvorstands der<br />

DGOOC als Kandidat für dieses Amt angenommen.<br />

Prof. Dr. med. Krismer <strong>und</strong> PD Dr. Kirschner<br />

können für eine weitere Amtperiode wiedergewählt<br />

werden <strong>und</strong> stehen für das Amt<br />

erneut zur Verfügung. Prof. Dr. med. Reichel<br />

kann nicht wiedergewählt werden.<br />

Der Vorstand schlägt Frau Prof. Dr. med.<br />

Andrea Meurer, Orthopädische Universitätsklinik<br />

Friedrichsheim, als Kandidatin für<br />

den gewählten Beirat vor.<br />

7.3. Wahl der Kassenprüfer 2013<br />

Der Vorstand schlägt Prof. Dr. med. Andreas<br />

Kienapfel, Auguste-Victoria-Klinikum,<br />

Abt. Orthopädie, Berlin, <strong>und</strong> PD Dr.<br />

med. Jens Alexander Richter, Klinik für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Marienhospital<br />

Gelsenkirchen, zur Wiederwahl<br />

vor. Prof. Dr. med. Kienapfel <strong>und</strong> PD Dr.<br />

med. Richter haben den Vorschlag, als Kandidat<br />

für dieses Amt erneut anzutreten,<br />

angenommen.<br />

8. Verschiedenes<br />

1. Anträge zur Tagesordnung<br />

2. Bericht des Präsidenten<br />

3. Bericht des Generalsekretärs<br />

4. Bericht des Schatzmeisters<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Änderungen der Mitgliedsbeiträge<br />

in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

7.2. Wahl des Beirats<br />

Dieses Jahr laufen die Amtszeiten von folgenden<br />

Beiratsmitgliedern ab: Herrn Prof.<br />

Dr. Heiko Reichel, Orthopädische Universitätsklinik<br />

am RKU in Ulm, Herrn Prof. Dr.<br />

med. Martin Krismer, Orthopädie der Universitätsklinik<br />

Innsbruck sowie PD Dr. med.<br />

Stephan Kirschner, Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für<br />

Orthopädie, Universitätsklinik Dresden.<br />

Beitragszahlung in den Fachgesellschaften<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />

(Wegen der Wahlen kann nach Zustimmung<br />

der Versammlung eine Änderung in<br />

der Reihenfolge der Tages ordnung erfolgen)<br />

Der Generalsekretär im Auftrage des<br />

Präsidenten Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier/<br />

Rostock<br />

DGOOC<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />

<strong>und</strong> die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) wachsen<br />

immer stärker zusammen. Zahlreiche<br />

Gremien sind bereits unter dem Dach der<br />

DGOU untergebracht. Alle Mitglieder von<br />

DGOOC <strong>und</strong> DGOU sind automatisch auch<br />

Mitglieder der DGOU. Bisher waren die<br />

Beitragsordnungen der DGOOC <strong>und</strong> der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGU) noch nicht mit derjenigen der<br />

DGOU abgestimmt, da die von der DGOU<br />

finanzierten Projekte von beiden Fachgesellschaften<br />

finanziert wurden. Nach den<br />

Anregungen der Potsdamer Konferenz II<br />

haben die Vorstände von DGOU, DGOOC<br />

<strong>und</strong> DGU empfohlen, die DGOU als die<br />

eigentliche „Mitgliedergesellschaft“ von<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> auszurufen.<br />

Daraus resultiert eine Anpassung der<br />

Beitragsordnungen, die nun für alle drei<br />

Fachgesellschaften harmonisiert <strong>und</strong> völlig<br />

identisch sind.<br />

Neumitglieder werden daher über die<br />

DGOU aufgenommen, können aber bei<br />

Interesse auch in die DGOOC <strong>und</strong> DGU<br />

(durch die Empfehlung von entsprechenden<br />

Bürgen) eintreten, ohne dass<br />

dadurch Mehrkosten entstehen. Die Beitragsordnungen<br />

müssen von den einzelnen<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> in den entsprechenden<br />

Mitgliederversammlungen<br />

einzeln abgestimmt werden.<br />

Für die DGOOC wird die Beitragszahlung<br />

unter § 6 der Satzung abgehandelt. Die<br />

Beitragsordnung wird von der Mitgliederversammlung<br />

festgesetzt. Die abzustimmende<br />

Beitragsordnung ist auf Seite<br />

435 dieses Heftes im Zusammenhang mit<br />

der Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

der DGOU wiederzufinden.<br />

Prof. Dr. Fritz<br />

Uwe Niethard ist<br />

Generalsekretär der<br />

DGOOC <strong>und</strong> stellvertretender<br />

Generalsekretär<br />

der DGOU.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

461


Aus den Verbänden<br />

Jahresbericht der Sektion Osteologie<br />

PD Dr. Andreas Roth<br />

DGOOC<br />

Im letzten Jahr waren wieder die Osteologischen<br />

Seminare ein Schwerpunkt der<br />

Arbeit der Sektion Osteologie der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Orthopädische Chirurgie (DGOOC), welche<br />

inzwischen ausnahmslos gemeinsam<br />

mit der AG Osteologie der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Mathias Schiecker<br />

gestaltet wurden. Auf dem Specialty Day<br />

zum <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) 2011 in Berlin<br />

wurden „Problemfälle der Osteologie“<br />

einmal mit Fokussierung auf atypische<br />

Femurfrakturen, Langzeittherapie von<br />

Antiosteoporotika sowie Therapieversager<br />

<strong>und</strong> in einem zweiten Seminar mit<br />

dem Schwerpunkt Kiefernekrosen vorgestellt.<br />

Auf dem Osteologiekongress,<br />

der dieses Jahr in Basel stattfand, waren<br />

die Themen „Kleinwuchs“, „Knochenmarködemsyndrome“<br />

<strong>und</strong> „Leitlinien<br />

Atraumatische Femurkopfnekrose des<br />

Erwachsenen“. Zum Norddeutschen Orthopädenkongresses<br />

des NOUV in Hamburg<br />

gestalteten Sektion <strong>und</strong> AG ein Seminar<br />

über „Prävention <strong>und</strong> Therapie der<br />

Osteoporose“.<br />

Wissenschaftliche Arbeit<br />

Wissenschaftliche Publikationen der<br />

Sektion erfolgen zum Jahresende im<br />

Themenheft „Osteonekrosen“ in der<br />

Zeitschrift „Osteologie/Osteology“. Hier<br />

sind neue Ansätze zur Diagnostik <strong>und</strong><br />

Therapie zu erwarten, welche bisherige<br />

Lehrmeinungen konkretisieren <strong>und</strong> erweitern<br />

werden. Zentrales Thema der<br />

wissenschaftlichen Tätigkeiten ist die<br />

S2e-Leitlinie „Atraumatische Hüftkopfnekrose<br />

des Erwachsenen“, deren Fertigstellung<br />

bevorsteht. Nach Anwendung<br />

der Ausschlusskriterien blieben von circa<br />

3.000 Literaturstellen letztlich 1.100 zur<br />

Bewertung übrig. Der Fragenkatalog, anhand<br />

dessen die Auswertung erfolgt, soll<br />

Antworten zu Diagnostik, konservativer<br />

Therapie, Wertigkeit gelenkerhaltender<br />

Operationen sowie Gelenkersatz <strong>und</strong><br />

prognostischen Faktoren geben. Die Vorstellung<br />

der Entwicklung <strong>und</strong> Inhalte der<br />

Leitlinien als Qualitätsindikator erfolgt<br />

auf dem DKOU in Berlin am 24. Oktober<br />

2012. Ein Leitlinien-Update ist für den<br />

Osteologenkongress in Weimar am 8.<br />

März 2013 geplant. Zum DKOU in Berlin<br />

präsentieren die Sektion Osteologie der<br />

DGOOC <strong>und</strong> die AG Osteologie der DGU<br />

gemeinsam „Knochenmarködemsyndrome“.<br />

Osteologiekongress 2013<br />

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit<br />

ist die Vorbereitung <strong>und</strong> Gestaltung<br />

des nächsten Osteologiekongresses,<br />

der vom 6. bis 9. März 2013 in Weimar<br />

stattfinden wird. Schirmherren sind der<br />

Dekan der Medizinischen Fakultät der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof.<br />

Klaus Benndorf, die Ministerpräsidentin<br />

des B<strong>und</strong>eslandes Thüringen, Frau Christine<br />

Lieberknecht, <strong>und</strong> der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Weimar, Stefan Wolf.<br />

Ein Höhepunkt des Kongresses wird das<br />

Update der „Leitlinie zur Prophylaxe <strong>und</strong><br />

Therapie der Osteoporose“ sein. Sektion<br />

<strong>und</strong> AG organisieren gemeinsam Vortragsblöcke<br />

zu den Themen „Biomaterialien“<br />

<strong>und</strong> „Alterstraumatologie“. Als<br />

Hands-on-Kurse veranstalten wir einen<br />

Knochenbiopsie-Kurs (Prof. Klaus Peters)<br />

<strong>und</strong> einen Kyphoplastie-Kurs (PD<br />

Dr. Uwe Maus). Beide Kurse werden im<br />

Anatomischen Institut der Friedrich-<br />

Schiller-Universität Jena stattfinden. Eine<br />

Besonderheit des Kongresses wird ein<br />

Vortragsblock über moderne Bildgebung<br />

sein, für den wir eine Förderung durch<br />

die Stiftung für Technologie, Innovation<br />

<strong>und</strong> Forschung Thüringen (STIFT) beantragen.<br />

Themen sind unter anderem die<br />

3D-Mikroskopie, das Insektenauge als<br />

Mikroskop der Zukunft <strong>und</strong> die moderne<br />

Bildverarbeitung <strong>und</strong> Bildanalyse. Hierzu<br />

werden Thüringer Forschergruppen <strong>und</strong><br />

Firmen innovative Entwicklungen vortragen,<br />

die Eingang in die osteologische<br />

Forschung finden können. Die Anmeldung<br />

freier Vorträge zum Kongress ist bis<br />

zum 10. Oktober 2012 über die Webseite<br />

des Kongresses (www.osteologie13.de)<br />

möglich.<br />

Als Sektion sind wir sehr stolz darauf,<br />

dass der Dachverband Osteologie (DVO)<br />

unserem Antrag auf Ausrichtung des<br />

Osteologiekongresses in Weimar gefolgt<br />

ist. Welche Bedeutung das orthopädischtraumatologische<br />

Fach für die Osteologie<br />

besitzt, wurde nochmals mit der Bestätigung<br />

von Prof. Mathias Schieker als<br />

Leiter der AG Osteologie der DGU zum<br />

Kongresspräsidenten 2014 in München<br />

deutlich. Die Möglichkeit zur Kongressausrichtung<br />

in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Jahren werten wir als Anerkennung<br />

unserer Tätigkeit in Vertretung unserer<br />

Fachgesellschaften im Dachverband Osteologie.<br />

Dr. Herrmann Schwarz hat nach vierjähriger<br />

Amtszeit als erster Vorsitzender des<br />

DVO sein Amt im März dieses Jahres an<br />

Frau Prof. Heide Siggelkow übergeben.<br />

Projekte, die unter seiner Leitung verwirklicht<br />

wurden, waren unter anderem<br />

die Zertifizierung zum „Osteologen<br />

DVO“, die Schaffung der Osteologischen<br />

Fortbildungsakademie (OSTAK) unter<br />

Leitung von Frau Dr. B. Kastner <strong>und</strong> die<br />

Stärkung der Verbandszeitschrift Osteologie/Osteology<br />

unter Herausgeberschaft<br />

von Prof. Peter Burckhardt. Sein Anliegen,<br />

eine Brücke zwischen Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Patienten zu schlagen, ist gelungen<br />

<strong>und</strong> wird auch in Zukunft fortgesetzt.<br />

Dr. Schwarz bleibt weiter als kooptiertes<br />

Mitglied im Vorstand. Zum zweiten Vorsitzenden<br />

wurde Prof. Andreas Kurth gewählt,<br />

zum Sekretär PD Dr. Andreas Roth.<br />

Die nächste gemeinsame Mitgliederversammlung<br />

von AG Osteologie der DGU<br />

<strong>und</strong> Sektion Osteologie der DGOOC findet<br />

in Berlin aus Anlass des DKOU am 24.<br />

Oktober 2012 von 14.30 Uhr bis 16 Uhr<br />

im Salon Koch statt.<br />

PD Dr. Andreas Roth,<br />

Eisenberg, leitet die<br />

Sektion 10 Osteologie<br />

der DGOOC. Kontakt:<br />

a.roth@krankenhauseisenberg.de<br />

462<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Weltkongress Orthopädie + Reha Technik 2012 in Leipzig: Die Sektion Orthopädie-Technik <strong>und</strong> Orthopädie-Schuhtechnik arbeitet eng mit dem<br />

B<strong>und</strong>esinnungsverband Orthopädie-Technik (BIV-OT) zusammen. So war Prof. Dr. Bernd Greitemann einer der Kongresspräsidenten.<br />

Fotos: BIV-OT<br />

Jahresbericht der Sektion Orthopädie-<br />

Technik <strong>und</strong> Orthopädie-Schuhtechnik<br />

Prof. Dr. Bernhard Greitemann<br />

Im Berichtszeitraum führte die Sektion in<br />

Kooperation mit der Initiative ’93 Technische<br />

Orthopädie zahlreiche Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Fortbildungskurse durch, die<br />

Vereinigung war in zahlreichen nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Gremien vertreten.<br />

Vom prinzipiellen Aufbau her führt<br />

die Vereinigung Technische Orthopädie<br />

(VTO) zum <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) in<br />

Berlin einerseits eine Vorstandssitzung<br />

<strong>und</strong> Mitgliederversammlung durch, andererseits<br />

veranstaltet sie dort ein wissenschaftliches<br />

Symposium. In diesem<br />

Symposium werden zu einem Hauptthema<br />

konservative Therapiemöglichkeiten,<br />

operative Therapie <strong>und</strong> hierzu passend<br />

entsprechend technisch-orthopädische<br />

Versorgungen dargestellt. Zielsetzung<br />

soll es sein, Praktikern <strong>und</strong> Klinikern die<br />

Möglichkeiten technisch-orthopädischer<br />

Versorgung sowohl in der konservativen<br />

Therapie als auch in der postoperativen<br />

Nachsorge nahe zu bringen. Zum DKOU in<br />

Berlin fand hierzu ein Symposium unter<br />

Leitung von Herrn Dr. Schröter, Wiesbaden,<br />

zum Thema Wirbelfrakturen statt.<br />

Die Teilnehmerzahl bei diesem wichtigen<br />

Thema war erfreulich hoch, mit mehr als<br />

200 Teilnehmern war der Saal nahezu<br />

ausgebucht. Das Thema 2012 auf dem<br />

DKOU behandelt die Gonarthrose.<br />

Auf der Jahrestagung der Vereinigung<br />

Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

(VSOU) in Baden-Baden findet<br />

seit Jahren regelmäßig passend zu einem<br />

der Hauptthemen des Kongresses das<br />

Symposium der Nordamerika Fellows<br />

der Initiative ’93 Technische Orthopädie<br />

statt. Im Jahre 2012 stand dieses Symposium<br />

unter dem Aspekt der Infektbehandlung.<br />

Eindrucksvoll konnten unter<br />

der Leitung von Dr. Armin Koller, Rheine,<br />

operative <strong>und</strong> technisch-orthopädische<br />

Versorgungsbeispiele bei schwerwiegenden<br />

Infekten dargestellt werden.<br />

DKOU: Tag der technischen Orthopädie<br />

Erstmals fand auf dem DKOU 2011 der<br />

Tag der Technischen Orthopädie in enger<br />

Kooperation mit den B<strong>und</strong>esinnungsverbänden<br />

Orthopädie-Technik <strong>und</strong> Orthopädie-Schuhtechnik<br />

statt. Es ist zu betonen,<br />

dass hier die Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

der Schulterschluss zwischen ärztlicher<br />

technischer Orthopädie <strong>und</strong> den orthopädie-technischen/-schuhtechnischen<br />

Berufen deutlichen Ausdruck findet. Erfreulicherweise<br />

konnten in Berlin zum<br />

Mittagsempfang die Gastgeber der Nordamerika<br />

Travelling Fellowship mit vier<br />

hochrangigen Vertretern großer amerikanischer<br />

Kliniken begrüßt werden.<br />

Auch in Baden-Baden wird nach bereits<br />

erfolgter Absprache mit dem Kongresspräsidenten,<br />

Herrn Kollegen Locher, der<br />

Nachmittag der Technischen Orthopädie<br />

durch einen Mittags-empfang der Initiative<br />

ʼ93 Technische Orthopädie, der VTO<br />

<strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esinnungsverband Orthopädie-Technik<br />

erfolgen. Hier sollen auch<br />

interessante Neuigkeiten auf dem Gebiet<br />

der Technischen Orthopädie präsentiert<br />

werden.<br />

Die Fortbildungsvereinigung der VTO, die<br />

Initiative ʼ93 Technische Orthopädie, veranstaltete<br />

wie bereits seit 1994 entsprechende<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungskurse<br />

mit modularem Aufbau (www.technischeorthopaedie.de).<br />

In einem modularen<br />

Kurssystem können interessierte Kollegen<br />

eine Zertifizierung auf dem Gebiet<br />

der Technischen Orthopädie erreichen.<br />

Die Kurse 2011 erfolgten in Aschau (Dr. L.<br />

Döderlein) <strong>und</strong> in Ulm (Dr. R. Eckhardt),<br />

der Prüfungskurs an der B<strong>und</strong>esfachschule<br />

für Orthopädie-Technik in Dortm<strong>und</strong><br />

fand unter der Leitung von Prof.<br />

Greitemann statt. Es wird weiterhin ein<br />

Kurs „Spezielle Amputationstechniken“<br />

in Kooperation mit der ISPO Österreich<br />

(Dr. F. Landauer) in Innsbruck angeboten.<br />

Die Kurstermine im Jahr 2012 sind folgende:<br />

■ Modul I <strong>und</strong> III (Bad Rothenfelde):<br />

14. – 16. September 2012<br />

■ Modul II <strong>und</strong> IV (Göttingen): 10. – 12.<br />

Februar 2012<br />

■ Modul VI „Spezielle Amputationstechniken“<br />

(Innsbruck): 21. – 22. September<br />

2012<br />

■ Prüfungskurs (Dortm<strong>und</strong>): 23. – 24.<br />

November 2012<br />

Die Kurstermine im Jahr 2013 sind folgende:<br />

■ Modul I <strong>und</strong> III (Magdeburg): voraussichtlich<br />

27. – 29. September 2013<br />

■ Module II <strong>und</strong> IV (Bad Häring/Österreich):<br />

8. – 10. März 2013<br />

■ Modul VI (Innsbruck): voraussichtlich<br />

20. – 21. September 2013<br />

DGOOC<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

463


Aus den Verbänden<br />

DGOOC<br />

■ Prüfungskurs (Dortm<strong>und</strong>): 22. – 23.<br />

November 2013<br />

Reise-Fellowship<br />

Zweijährlich veranstaltet die Initiative<br />

ʼ93 ein Reise-Fellowship. Hierzu reisen<br />

jeweils ein bis zwei Fellows aus Deutschland,<br />

ein Schweizer Kollege, getragen<br />

durch die APO, ein österreichischer Kollege<br />

(getragen durch die ISPO Österreich)<br />

<strong>und</strong> ein Orthopädie-Techniker (getragen<br />

von der FTO) nach Nordamerika. Im Jahr<br />

2012 besuchten die drei Fellows Centres<br />

of Excellence in San Francisco, Los Angeles,<br />

San Diego, Salt Lake City, San Antonio,<br />

Dallas, Minneapolis, Chicago <strong>und</strong> Miami.<br />

Im Jahr 2014 wird erneut ein Reise-Fellowship<br />

stattfinden. Besucht werden die<br />

oben angesprochenen Zentren, ergänzt<br />

durch Zentren in Toronto, Reykjavik <strong>und</strong><br />

Christiansstad (voraussichtlich). Bewerber<br />

können sich auf der Internetseite<br />

der Initiative ʼ93 Technische Orthopädie<br />

(www.technischeorthopaedie.de) für<br />

das Reise-Fellowship anmelden.<br />

Enge Kooperation mit B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />

Orthopädie-Technik<br />

Die enge Kooperation mit dem B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />

Orthopädie-Technik zeigte<br />

sich auch auf dem Weltkongress Orthopädie<br />

+ Reha-Technik 2012 in Leipzig unter<br />

der Kongresspräsidentschaft von Prof.<br />

Dr. Bernd Greitemann, Bad Rothenfelde.<br />

Es besuchten mehr als 20.000 Besucher<br />

die Messe <strong>und</strong> mehr als 5.000 Besucher<br />

den Kongress selbst, der als außerordentlich<br />

erfolgreich beschrieben werden kann<br />

<strong>und</strong> in der Presse zahlreiches Presse-Echo<br />

hervorrief. Unter anderem Highlights des<br />

Kongresses waren die inzwischen Marktreife<br />

weit fortgeschrittenen Produkte<br />

der Exoskelett-Versorgungen bei Querschnittsläsionen<br />

<strong>und</strong> mit Mikroprozessor<br />

gesteuerten Gelenken versehene Orthesen<br />

bei Lähmungen (C-Brace). Der Kongresspräsident<br />

2014 ist bereits benannt:<br />

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock,<br />

wird die Präsidentschaft übernehmen,<br />

was die enge Zusammenarbeit zwischen<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Orthopädie-Technik unterstreicht.<br />

Die VTO <strong>und</strong> die Initiative ʼ93 Technische<br />

Orthopädie waren an zahlreichen<br />

weiteren Veranstaltungen als Kooperationspartner<br />

beteiligt, so auf dem Kongress<br />

der Landesinnung Orthopädie-<br />

Schuhtechnik Bayern in Garmisch, dem<br />

Kongress Orthopädie-Schuhtechnik in<br />

Wies-baden sowie auf den Symposien in<br />

Bad Klosterlausnitz <strong>und</strong> Bad Rothenfelde<br />

sowie Bad Berleburg. Die VTO <strong>und</strong> die Initiative<br />

ʼ93 Technische Orthopädie ist eng<br />

in die Vorstandsarbeit der ISPO Deutschland<br />

(International Society of Prosthetics<br />

and Orthotics) eingeb<strong>und</strong>en, auch auf<br />

internationaler Ebene besteht eine enge<br />

Kooperation zur ISPO, die insbesondere<br />

für die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

wesentliche Ansprechpartner auf dem<br />

Gebiet der orthopädietechnischen Beratungen<br />

ist. Prof. Dr. Greitemann arbeitet<br />

hier in einem Leitlinien-Ausschuss der<br />

DIN mit <strong>und</strong> erarbeitet DIN ISO-Leitlinien.<br />

In den vergangenen Jahren wurden<br />

hierzu Leitlinien zur Verordnung von<br />

Orthesen <strong>und</strong> Prothesen, zur Rehabilitation<br />

nach Amputationen, zum normalen<br />

<strong>und</strong> pathologischen Gangbild erarbeitet.<br />

Die VTO <strong>und</strong> die Initiative ʼ93 Technische<br />

Orthopädie war durch Prof. Greitemann<br />

weiter vertreten in der Kommission<br />

Hilfsmittel der <strong>Deutsche</strong>n Vereinigung<br />

für Rehabilitation (DVfR) sowie in einer<br />

Kommission konservativer Orthopädie<br />

der Arbeitsgemeinschaft Rheumaorthopädie<br />

(ARO).<br />

Die enge Kooperation zur Orthopädie-<br />

Technik wird auch dadurch dokumentiert,<br />

dass seitens des B<strong>und</strong>esinnungsverbandes<br />

Orthopädie-Technik ein neuer Beratungsausschuss<br />

Technische Orthopädie<br />

gegründet worden ist, Prof. Bernd Greitemann<br />

<strong>und</strong> Prof. Wolfram Mittelmeier sind<br />

hier stellvertretende Vorsitzende, Herr PD<br />

Lutz Brückner, Dr. Frank Braatz, Herr Prof.<br />

Volker Bühren sind weitere ärztliche Mitarbeiter<br />

dieses Fachberatungsausschusses<br />

(siehe Seite 395: „Fachbeirat Technische<br />

Orthopädie gegründet“).<br />

20-jähriges Jubiläum des Beratungsausschusses<br />

Sein 20-jähriges Jubiläum feierte im<br />

letzten Jahr der Beratungsausschuss der<br />

DGOOC für das Orthopädie-Schuhtechnik-<br />

Handwerk. Zielsetzung des Beratungsausschusses<br />

ist es, für berufspolitische Fragestellungen<br />

<strong>und</strong> wissenschaftliche Fragestellungen<br />

die orthopädie-schuhtechnische<br />

Versorgung betreffend zur Verfügung<br />

zu stehen. Der Beratungsausschuss<br />

(Vorsitz Prof. Bernhard Greitemann, ärztliche<br />

Mitglieder Dr. W. Franzen, Dr. Hartmut<br />

Stinus, Prof. Dr. Hans Henning Wetz)<br />

hatte sich zur Aufgabe gemacht, gleichzeitig<br />

eine Stellungnahme jeweils zu wichtigen<br />

orthopädie-schuhtechnischen Fragen<br />

in den Orthopädischen Mitteilungen <strong>und</strong><br />

in Fachjournal Orthopädie-Schuhtechnik<br />

zu veröffentlichen. Im Jahr 2011 <strong>und</strong> 2012<br />

erfolgten Stellungnahmen zu<br />

■ Versorgung des Diabetes-Fußes<br />

■ Pelottenlage beim Spreizfuß<br />

■ Stellung des Total Contact Castes im<br />

Versorgungsablauf.<br />

In Vorbereitung ist eine Stellungnahme<br />

zur Tragedauer orthopädischer Maßschuhe.<br />

Die Initiative ʼ93 Technische Orthopädie<br />

war mit der VTO an der Erstellung<br />

des Kapitels Technische Orthopädie im<br />

Weißbuch Forschung in der Orthopädie<br />

beteiligt, ebenso erfolgte die Bearbeitung<br />

des Kapitels Technische Orthopädie im<br />

Weißbuch Konservative Orthopädie.<br />

Im letzten Jahr erfolgte ebenfalls die<br />

Neubesetzung an der Prüfstelle für orthopädische<br />

Hilfsmittel an der Klinik<br />

<strong>und</strong> Poliklinik für Technische Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Rehabilitation an der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität (WWU) in Münster.<br />

Die Nachfolge von Prof. Drerup, der<br />

altersbedingt ausschied, übernahm Herr<br />

Dr. S. Schüling.<br />

Die Sektion Technische Orthopädie <strong>und</strong><br />

Orthopädie-Schuhtechnik der DGOOC<br />

ist traditionsgemäß eine kleinere Sektion<br />

von der Mitgliederzahl. Wie dieser<br />

Bericht verdeutlichen soll, sind dennoch<br />

zahlreiche Aktivitäten im abgelaufenen<br />

Jahr durchgeführt worden. Die wichtige<br />

Stellung der Technischen Orthopädie<br />

scheint sich gerade auch durch die rasant<br />

fortschreitende technische Entwicklung<br />

auf dem Prothesen- <strong>und</strong> Orthesensektor<br />

noch zu verstärken. Interessierte sind<br />

herzlich eingeladen, die derzeitige Mitgliederschaft<br />

bei den Aktivitäten zu unterstützen.<br />

Prof. Dr. Bernhard<br />

Greitemann, Bad<br />

Rothenfelde<br />

464<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

DGOOC-Studentenstipendien 2012<br />

sind vergeben<br />

DGOOC<br />

Die DGOOC unterstützt Studierende, die<br />

auf orthopädisch-unfallchirurgischem<br />

Gebiet tätig sind, mit bis zu 500 Euro.<br />

Die Stipendiaten für 2012 stellen hier<br />

ihre Arbeit vor.<br />

1<br />

Falko Frank, Universitätsklinikum<br />

Heidelberg: Im Juni 2010 begann<br />

ich meine Promotionsarbeit am Universitätsklinikum<br />

Heidelberg – Stiftung Orthopädische<br />

Universitätsklinik mit dem<br />

Thema „Bewegungsanalytische Untersuchungen<br />

nach Kalkaneusfraktur mit dem<br />

Heidelberger Fußmodell“. Doktorvater<br />

ist Prof. Dr. Volker Ewerbeck, Betreuer ist<br />

Oberarzt Dr. S. Müller.<br />

Die Analyse postoperativer Ergebnisse<br />

nach Kalkaneusfrakturen erfolgt primär<br />

durch klinische, radiologische <strong>und</strong> statische<br />

Untersuchungen. Eine Beurteilung<br />

der dynamischen Verhältnisse ist auf<br />

diese Weise jedoch nicht möglich. Mit<br />

der instrumentellen dreidimensionalen<br />

Ganganalyse steht eine Messmethode<br />

zur Verfügung, mit der die Bewegungen<br />

in der Stand- <strong>und</strong> Schwungphase<br />

während des Ganges registriert werden<br />

können. Das Heidelberger Fußmodell erlaubt<br />

in einzigartiger Weise, detaillierte<br />

kinematische Messungen der Vor-, Mittel-<br />

<strong>und</strong> Rückfußbeweglichkeit. Bewegungseinschränkungen<br />

<strong>und</strong> Kompensationsmechanismen<br />

werden so genau<br />

dokumentiert <strong>und</strong> in wichtige Kriterien<br />

aufgeschlüsselt.<br />

Mit diesem Modell werden die Auswirkungen<br />

einer einseitigen Kalkaneusfraktur<br />

auf die Fußfunktion sowie mögliche<br />

Kompensationsmechanismen in den<br />

angrenzenden Gelenken untersucht. Die<br />

ersten Ergebnisse der Arbeit wurden bereits<br />

im Jahr 2011 auf dem 27th Annual<br />

Summer Meeting der AOFAS in Keystone,<br />

Colorado, <strong>und</strong> 2012 auf dem 13th EFORT<br />

Congress in Berlin vorgestellt. Derzeit<br />

befindet sich die Arbeit in der Überarbeitung<br />

<strong>und</strong> wird demnächst beim Promotionsamt<br />

eingereicht. Zudem sind die<br />

Ergebnisse zur Veröffentlichung in einschlägigen<br />

Fachzeitschriften eingereicht<br />

<strong>und</strong> befinden sich dort in Begutachtung.<br />

Das DGOOC-Forschungsstipendium unterstützt<br />

mich bei der Finanzierung von<br />

Kongressteilnahmen. Des Weiteren bedeutet<br />

es eine große finanzielle Unterstützung<br />

bei der Promotionserstellung,<br />

für die ich mich an dieser Stelle noch einmal<br />

ganz besonders bei Ihnen bedanken<br />

möchte.<br />

2<br />

Verena Herbert, Medizinische Universität<br />

Graz, Österreich: Das Forschungsstipendium<br />

der DGOOC wurde<br />

mir im Rahmen meiner Diplomarbeit<br />

mit dem Titel „Influence of Mechanical<br />

Loading on the Expresion of Matrix Metalloproteinases<br />

in Chondrocytes of the<br />

Human Growth Plate in vitro“ zuerkannt.<br />

Diese Forschungsarbeit beschäftigte sich<br />

mit den molekularen Mechanismen innerhalb<br />

der Wachstumsfuge, welche noch<br />

nicht ausreichend erforscht sind <strong>und</strong> zum<br />

besseren Verständnis des Remodelings<br />

nach einer Fraktur durch die Wachstumsfuge<br />

beitragen können.<br />

Hierzu wurden Chondrozyten aus der<br />

Wachstumsfuge überschüssiger Zehen<br />

von Kindern mit Polydaktylie isoliert,<br />

kultiviert <strong>und</strong> anschließend mechanisch<br />

belastet. Die gewonnenen Daten zeigen,<br />

dass mechanische Belastung die Expression<br />

Matrix Metalloproteinasen in<br />

Chondrozyten der menschlichen Wachstumsfuge<br />

in vitro beeinflussen <strong>und</strong> somit<br />

eine wichtige Rolle im Prozess des<br />

Remodelings innehaben. Wissen um die<br />

molekularen Mechanismen des Knochenremodelings<br />

können zur Verbesserung<br />

der gegenwärtigen Behandlungsansätze<br />

beitragen <strong>und</strong> Fehlstellungen nach Frakturen<br />

bei Kindern verhindern.<br />

Nach langer Arbeit in der Zellkultur <strong>und</strong> im<br />

orthopädischen Forschungslabor ermöglichte<br />

mir das Stipendium der DGOOC,<br />

die Teilnahme am EPOS Kongress 2012 in<br />

Helsinki zu finanzieren. Auf diesem Kongress<br />

wurde mir die Möglichkeit gegeben,<br />

die Ergebnisse meiner Forschungsarbeit<br />

vor internationalem <strong>und</strong> hochkarätigem<br />

Publikum zu präsentieren. Eine einzigartige<br />

Erfahrung für eine Studentin im letzten<br />

Studienjahr, die ohne die Unterstützung<br />

der DGOOC wohl nicht realisierbar<br />

gewesen wäre.<br />

3<br />

Mareen Kraus, Technische Universität<br />

München:<br />

Meine Promotionsarbeit behandelt das<br />

Thema: Bestimmung des Einflusses des<br />

Metabolischen Syndroms auf die T2 relaxation<br />

time an Kniegelenken mittels Magnetresonanztomographie<br />

– Datenerhebung<br />

durch die Osteoarthritis Initiative.<br />

Von Januar bis April 2011 war ich an der<br />

University of California in San Francisco<br />

(UCSF) bei Herrn Prof. Dr. Thomas Link<br />

beschäftigt. Dort habe ich mittels der<br />

T2 MRT-Sequenz (relaxation time) untersucht,<br />

ob das Metabolische Syndrom<br />

(Diabetes Mellitus, Hypertension, erhöhter<br />

BMI, erhöhter Bauchumfang) einen<br />

Einfluss auf die Inzidenz <strong>und</strong> Progredienz<br />

von Arthrose am Kniegelenk hat.<br />

Hierzu wurden 403 Patienten im Alter<br />

von 45 bis 60 Jahren ohne radiologische<br />

Anzeichen von Arthrose mittels der Osteoarthritis<br />

Initatitive rekrutiert. Der<br />

Einfluss der Risikofaktoren des Metabolischen<br />

Syndroms wurde bei Erstuntersuchung<br />

<strong>und</strong> nach zwei Jahren analysiert.<br />

Die MRT-Bilder wurden segmentiert,<br />

weiterhin wurden T2 maps generiert,<br />

<strong>und</strong> mittels spezieller Techniken wurden<br />

diese Verlaufsdaten mit den Ausgangsdaten<br />

verglichen, um den histologischen<br />

Knorpelumbau <strong>und</strong> dessen Degeneration<br />

genau zu evaluieren. Bis heute ist die<br />

Therapie der Knorpelrekonstruktion für<br />

den operativ tätigen Orthopäden/Unfallchirurgen<br />

eine Herausforderung, daher<br />

ist es von frappanter Wichtigkeit, ges<strong>und</strong>en<br />

Knorpel zu erhalten <strong>und</strong> dessen,<br />

auch natürliche, Degeneration nach Möglichkeit<br />

zu limitieren. Schon bei der Ausgangsuntersuchung<br />

konnten individuell<br />

DGOOC<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

465


Aus den Verbänden<br />

1 2 3 4<br />

5<br />

DGOOC<br />

beinflussbare Faktoren, wie sie beim Metabolischen<br />

Syndrom vorkommen, sowie<br />

beispielsweise erhöhter Bierkonsum, mit<br />

erhöhten T2 Werten korreliert werden.<br />

Wie erwartet, waren auch nach zwei<br />

Jahren erhöhte T2 Werte im Zusammenhang<br />

mit dem Metabolischen Syndrom<br />

<strong>und</strong> gesteigerten Bierkonsum nachweisbar.<br />

Dies lässt Rückschlüsse auf eine erhöhte<br />

Knorpeldegeneration bei betroffenen<br />

Patienten zu <strong>und</strong> verdeutlicht die<br />

Rolle der öffentlichen Aufklärung <strong>und</strong><br />

die Bedeutung präventiver Maßnahmen,<br />

ges<strong>und</strong>en Knorpel zu schonen <strong>und</strong> zu<br />

erhalten. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

Ich freue mich wirklich sehr<br />

über Ihre Anerkennung meiner bisherigen<br />

Forschungstätigkeiten.<br />

4<br />

Matthias Golla, Vitos Orthopädische<br />

Klinik Kassel: Meine Promotionsarbeit<br />

heißt: „Ergebnisse einer<br />

10-Jahres-Langzeitstudie bei der Hüftendoprothesenimplantation<br />

des zementierten<br />

Prothesenschaftes ‚Marathon‘/<br />

‚Basis CL‘ in Kombination mit der ‚RM-<br />

Pfanne‘“. Bei der Arbeit wird der zementierte<br />

Femurschaft „Marathon“, jetzt „Basis<br />

CL“, der im Jahre 1999 in der Vitos<br />

Orthopädischen Klinik in Kassel bei 205<br />

Patienten in Kombination mit der „RM-<br />

Pfanne“ implantiert wurde, im Hinblick<br />

auf die klinischen <strong>und</strong> radiologischen Ergebnisse<br />

nach einem Zeitraum von zehn<br />

Jahren abschließend ausgewertet. Ziel<br />

ist der Nachweis, dass es sich bei dem<br />

Implantat um eine zuverlässige Prothese<br />

handelt, die auch nach zehn Jahren noch<br />

6 7<br />

8 9 10<br />

qualitativ gute Ergebnisse liefert. Erhoben<br />

wurden alle Datensätze mithilfe des<br />

Harris-Hip-Scores (modifiziert nach Haddad)<br />

sowie durch eine klinische Untersuchung.<br />

Aktuell sind alle im Jahr 1999<br />

operierten Patienten kontaktiert worden,<br />

im Todesfall erfolgte der Kontakt von Angehörigen.<br />

Es kam im Verlauf der zehn<br />

Jahre weder zu aseptischen Lockerungen<br />

noch zu Materialbrüchen innerhalb des<br />

Patientenkollektivs. Insgesamt kam es in<br />

dieser Zeit zu vier Prothesenwechseln,<br />

drei aufgr<strong>und</strong> septischer Lockerung <strong>und</strong><br />

eine aufgr<strong>und</strong> subjektiver Schmerzempfindungen.<br />

Bei 59 der nach zehn Jahren<br />

verbleibenden 120 Patienten liegt auch<br />

eine 10-Jahres-Röntgenauswertung<br />

vor. 36 Patienten zeigten hierbei keine<br />

Anzeichen für Ossifikationsbildungen,<br />

die restlichen 23 zeigten vor allem nur<br />

kleine Ossifikationen entsprechend der<br />

Brooker Klassifikationen I bzw. II. Angestrebt<br />

wird zudem noch eine genauere<br />

„Einzel-Bild-Röntgen-Analyse“ (EBRA-<br />

Messung). Insgesamt zeigte sich, dass der<br />

Basis-CL Schaft im Vergleich zum Standardschaft<br />

„Charnley" vergleichbar gute<br />

Langzeitergebnisse in der Überlebensrate<br />

zeigt. Momentan erfolgt die schriftliche<br />

Ausarbeitung der Dissertation mit den<br />

Ergebnissen der ausgewerteten Daten,<br />

nachdem die ersten Daten auf der Jahrestagung<br />

der Vereinigung Süddeutscher<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen e.V. sowie<br />

der Norddeutschen Orthopäden- <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgenvereinigung e.V. bereits<br />

präsentiert worden sind.<br />

5<br />

Martin Loher, Universität Regensburg:<br />

Unter der Leitung von Prof.<br />

Dr. med. Dr. h.c. J. Grifka <strong>und</strong> der Betreuung<br />

durch Dr. M. Madl wurde die Studie<br />

zum Thema „Mittelfristige Ergebnisse der<br />

minimalinvasiven multimodalen Injektionstherapie<br />

bei Patienten mit radikulärem<br />

LWS-Syndrom“ von April 2010 bis<br />

Mai 2011 in der Orthopädischen Klinik<br />

für die Universität Regensburg in Bad Abbach<br />

durchgeführt. 60 Patienten, die sich<br />

wegen eines radikulären LWS-Syndroms<br />

einer stationären MIT unterzogen haben,<br />

wurden untersucht.<br />

Dabei wurden subjektive <strong>und</strong> objektive,<br />

klinische <strong>und</strong> anamnestische Parameter<br />

vor der Behandlung <strong>und</strong> in einem Zeitraum<br />

von einem Jahr ± zwei Wochen<br />

nach der Behandlung erhoben <strong>und</strong> miteinander<br />

verglichen. Neben begleitenden<br />

physiotherapeutischen <strong>und</strong> balneophysikalischen<br />

Maßnahmen sowie psychotherapeutischen<br />

Einheiten wurden die<br />

Patienten mindestens acht Tage lang mit<br />

epiduralen Injektionen, paravertebralen<br />

Spinalnervenanalgesien, Facetteninfiltrationen<br />

<strong>und</strong> ISG-Infiltrationen behandelt.<br />

Mit der beendeten <strong>und</strong> ausgearbeiteten<br />

Studie konnte festgestellt werden, dass<br />

die multimodale Schmerztherapie ein<br />

wirkungsvolles <strong>und</strong> risikoarmes Verfahren<br />

zur Behandlung von Patienten mit radikulären<br />

Rückenbeschwerden darstellt.<br />

In nahezu allen untersuchten Parametern<br />

konnte eine signifikante Verbesserung<br />

der Beschwerdesymptomatik festgestellt<br />

werden. Insbesondere zeigte sich eine<br />

466<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Aus den Verbänden<br />

deutliche Besserung der Schmerzintensität<br />

bei jüngeren Patienten, bei denen<br />

zusätzliche degenerative Prozesse noch<br />

keinen großen Stellenwert einnehmen.<br />

Das von der DGOOC bereitgestellte Forschungsstipendium<br />

für Studenten half<br />

mir unter anderem dabei, die Ergebnisse<br />

im Rahmen eines Vortrages auf dem 6.<br />

<strong>Deutsche</strong>n Wirbelsäulenkongress im Dezember<br />

2011 in Hamburg zu präsentieren.<br />

Für die Unterstützung möchte ich<br />

mich hiermit nochmals herzlich bedanken.<br />

6<br />

Anna Schreiner, Universität Tübingen:<br />

Seit Mitte April nun untersuche<br />

ich das 78 Patienten bzw. 87 Knietotalendoprothesen<br />

umfassende Patientenkollektiv<br />

der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Unfallklinik Tübingen im Rahmen meiner<br />

Dissertation mit dem Titel „Kurz- <strong>und</strong><br />

mittelfristige Nachuntersuchungsergebnisse<br />

nach Primärimplantation einer<br />

achsgeführten Knietotalendoprothese“.<br />

Es handelt sich hierbei um die sogenannte<br />

Blauth-Knietotalendoprothese<br />

der Firma Aesculap, Tuttlingen, sowie<br />

das ISP-Achsstiel-Knie des Herstellers<br />

AQ-Implants GmbH, Grevesmühlen. Entgegen<br />

der früher geäußerten Kritik <strong>und</strong><br />

schlechter Ergebnisse älterer Modelle<br />

achsgeführter Knietotalendoprothesen<br />

scheint die neuere Generation, vor allem<br />

das Blauth-Knie, weitergehende Akzeptanz<br />

bei den Patienten zu finden.<br />

Klinische <strong>und</strong> radiologische Langzeiterfahrungen<br />

mit der ISP-Achstiel-Knieendoprothese<br />

fehlen bisher, <strong>und</strong> auch aufgr<strong>und</strong><br />

der allgemeinen Studienlage zu<br />

der oben genannten Thematik soll hier<br />

ein wesentlicher Beitrag geleistet werden.<br />

Bisher wurden 32 Patienten mit<br />

(posttraumatischer) Gonarthrose untersucht,<br />

das heißt es wurden aktuelle<br />

Röntgenbilder angefertigt, diverse Fragebögen<br />

durchgegangen (Oxford-Knee-<br />

Score, KSS, KOOS, Aktivitätsscore nach<br />

Tegner-Lysholm, WOMAC) <strong>und</strong> eine klinische<br />

Nachuntersuchung durchgeführt.<br />

Rein radiologisch gab es bisher noch keinen<br />

Fall von Lockerung <strong>und</strong> Migration<br />

von Prothesenkomponenten.<br />

Die Patienten kommen im Alltag mit<br />

dem achsgeführten Knie im Rahmen des<br />

möglichen Bewegungsumfanges gut zurecht.<br />

Es trat bisher eine Komplikation<br />

auf – bedingt durch den intraoperativen<br />

Wechsel von einem Oberflächenersatzauf<br />

ein achsgeführtes Knie. Zehn der zu<br />

untersuchenden Patienten sind verstorben.<br />

Diesen Sommer werden die Patientennachuntersuchungen<br />

abgeschlossen<br />

sein, <strong>und</strong> die Auswertungsphase beginnt.<br />

Ziel ist es, die Ergebnisse sowohl für den<br />

<strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) als auch für den<br />

Kongress der European Federation of National<br />

Associations of Orthopaedics and<br />

Traumatology (EFORT) 2013 einzureichen.<br />

Durch Herrn PD Dr. G. Ochs bin ich<br />

sehr gut betreut <strong>und</strong> sehr dankbar für<br />

den Erhalt des Forschungsstipendiums<br />

der DGOOC!<br />

7<br />

Nils Rosshirt, Orthopädische Universitätsklinik<br />

Heidelberg: In der<br />

Sektion für Experimentelle Orthopädie<br />

an der Orthopädischen Universitätsklinik<br />

Heidelberg forsche ich unter der Leitung<br />

von Prof. Dr. Zeifang <strong>und</strong> der Betreuung<br />

durch Dr. Moradi über den Einfluss der<br />

proinflammatorischen Th1/Th17-Lymphozyten<br />

in der Pathogenese der Osteoarthrose.<br />

Anhand einer durchflusszytometrischen<br />

Analyse wird deren Präsenz,<br />

Phänotyp <strong>und</strong> Funktion bei Patienten<br />

mit unterschiedlichen Arthrosegraden<br />

(ges<strong>und</strong>e Kontrollpersonen, beginnende<br />

Osteoarthrose, Teilgelenksarthrose, Pangonarthrose)<br />

ermittelt. Das vornehmliche<br />

Ziel ist es, die quantitative Verteilung<br />

dieser T-Lymphozyten hinsichtlich der<br />

drei Kompartimente Synovialgewebe, Synovialflüssigkeit<br />

<strong>und</strong> peripheres Blut zu<br />

bestimmen, sowie qualitativ aus ihrem<br />

Zytokinprofil Rückschlüsse auf den Aktivierungszustand<br />

sowie die molekulare<br />

Interaktion zu erhalten.<br />

Die ersten Ergebnisse unserer Studie sind<br />

sehr vielversprechend <strong>und</strong> zeigen eine<br />

zunehmende Infiltration der Synovialmembran<br />

mit CD4+ T Lymphozyten in<br />

Korrelation zum Kellgren-Lawrence Stadium.<br />

Zusätzlich zeigt sich eine Polarisation<br />

der CD4+ T Lymphozyten in Richtung<br />

der proinflammatorischen T-Zell Subpopulationen<br />

Th1 <strong>und</strong> Th17. Diese Daten<br />

weisen auf eine relevante Beteiligung der<br />

inflammatorischen CD4+ T Lymphozyten<br />

sowohl hinsichtlich der Initiierung als<br />

auch der Progression der Osteoarthrose<br />

hin.<br />

Diese Erkenntnisse können langfristig<br />

dazu beitragen, prognostische Marker<br />

zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs<br />

zu definieren <strong>und</strong> die Bedeutung neuer<br />

therapeutischer Ansätze zur Regulation/<br />

Manipulation dieser Zellpopulationen zu<br />

evaluieren. Die ersten Ergebnisse meiner<br />

Promotionsarbeit habe ich auf dem Weltkongress<br />

der Osteoarthritis Research Society<br />

International (OARSI) in Barcelona<br />

vom 26. bis 29. April 2012 präsentiert.<br />

Mit den Mitteln des Forschungsstipendiums,<br />

für das ich mich nochmals herzlich<br />

bedanken möchte, gedenke ich die<br />

Teilnahme an zukünftigen Kongressen zu<br />

finanzieren.<br />

8<br />

Kevin Wiemann, Universität Duisburg-Essen:<br />

Die schrifliche Ausarbeitung<br />

meiner Promotion „Klinische<br />

Nachuntersuchung bei Revisions-Knie-<br />

Endoprothesen“ ist zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits abgeschlossen. Die Arbeit umfasst<br />

circa 70 Seiten mit einem Literaturverzeichnis<br />

von 40 Einträgen. Ich strebe die<br />

baldige Einreichung nach dem Examen im<br />

Herbst 2012 an. Die Ergebnisse sollen auf<br />

dem <strong>Deutsche</strong>n Kongress für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> im Oktober in Berlin<br />

zusammen mit meinem Doktorvater<br />

PD Dr. Hansjörg Heep vorgestellt werden.<br />

Angemeldet ist ein Vortrag, den wir im<br />

Juli, nach dem Ende meines PJ-Tertialsin<br />

Zürich, gestalten werden. Weiterhin beschäftige<br />

ich mich im Moment mit der<br />

Erstellung eines wissenschaftlichen Artikels,<br />

um die Ergebnisse in einem Journal<br />

zu veröffentlichen. Ein deutschsprachiges<br />

Journal wird aktuell angestrebt in<br />

Zusammenhang mit der Einführung des<br />

deutschen Endoprothesenregisters Ende<br />

dieses Jahres. Ich bedanke mich recht<br />

herzlich bei der DGOOC für die Unterstützung<br />

dieser Arbeit.<br />

9<br />

Isabel Werner, Orthopädische Universitätsklinik<br />

Frankfurt/Main,<br />

Stiftung Friedrichsheim: Da Spondylodesen<br />

häufig mit Pathologien im cranialen<br />

Anschlusssegment <strong>und</strong> gleichzeitiger<br />

Indikation zur Dekompression verb<strong>und</strong>en<br />

sind, wurde nach Möglichkeiten<br />

gesucht, die Anschlussdegeneration zu<br />

reduzieren. Das coflex Implantat (ParadigmSpine)<br />

soll als dynamisches, interlaminares<br />

Implantat, eingesetzt als<br />

„topping off“ im cranialen Anschlusssegment<br />

einer mono- oder bisegmentalen<br />

Spondylodese im caudalen Lendenwirbelsäulenbereich,<br />

den biomechanisch<br />

ungünstigen Übergang der Rigidität zum<br />

normalen Bewegungsumfang eines ges<strong>und</strong>en<br />

Segments kompensieren. Zur Untersuchung<br />

der Wirksamkeit des coflex<br />

Implantats wurde diese Studie initiiert.<br />

Eingeschlossen wurden 22 Patienten mit<br />

durchschnittlich 43 Monaten Nachunter-<br />

DGOOC<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

467


Aus den Verbänden<br />

DGOOC<br />

suchungszeit. Die Erhebung der Daten<br />

(coflex- bzw. craniales Anschlusssegment)<br />

erfolgte durch prä- <strong>und</strong> postoperative,<br />

konventionelle Röntgenaufnahmen<br />

(ap./ seitlich) nach der FXA-Methode<br />

(„Functional X-Ray Analysis“, Röntgenbildanalyse).<br />

Zusätzlich wurden anhand von Fragebögen<br />

(SF-36, ODI) <strong>und</strong> einer Anamnese<br />

mit klinischer Untersuchung das allgemeine<br />

klinische Outcome sowie die Patientenzufriedenheit<br />

ermittelt. Es konnte<br />

unter anderem gezeigt werden, dass die<br />

Bewegungsumfänge vom fusionierten<br />

zum nicht operativ versorgten Segment<br />

(ROM; Range of Motion) einen stufenweisen<br />

Verlauf nehmen <strong>und</strong> somit der<br />

biomechanisch ungünstige Übergang reduziert<br />

wird. Zudem wurden die Neuroforamenhöhe<br />

auf präoperativem Niveau<br />

gehalten <strong>und</strong> die Bandscheibenraumhöhe<br />

minimal vergrößert.<br />

Aufgr<strong>und</strong> biomechanischer Gesichtspunkte<br />

<strong>und</strong> der erhobenen Parameter<br />

ist denkbar, dass trotz durchgeführter<br />

Spondylodese <strong>und</strong> Dekompression im<br />

Anschlusssegment durch das coflex<br />

Implantat die Anschlussdegeneration in<br />

ihrem Progress gemindert werden kann.<br />

Die Auswertung der Daten bezüglich<br />

Gehstrecke, Schmerzskala (NAS) <strong>und</strong> Fragebögen<br />

sowie der ausführliche Vergleich<br />

mit der Kontrollgruppe ist Gegenstand<br />

derzeitiger Auswertungsarbeit, die noch<br />

nicht abgeschlossen ist. Dies soll zeitnah<br />

erfolgen <strong>und</strong> wird im Rahmen der<br />

Dissertationsarbeit <strong>und</strong> auf Kongressen<br />

präsentiert sowie in internationalen<br />

Fachzeitschriften publiziert werden. In<br />

diesem Zusammenhang freue ich mich,<br />

das Stipendium der DGOOC gezielt einsetzen<br />

zu können.<br />

10<br />

Matthias Wurm, Universitäts-<br />

Klinikum Heidelberg – Stiftung<br />

Orthopädische Universitätsklinik:<br />

Die Therapie von Knorpeldefekten stellt<br />

nach wie vor ein unzureichend gelöstes<br />

Problem dar. Zwar existieren zahlreiche<br />

operative Behandlungsansätze, jedoch<br />

ist es bisher nicht möglich, eine kontrollierte<br />

Bildung hyalinen Gelenkknorpels<br />

zu induzieren. Zudem schädigen einige<br />

operative Ansätze ges<strong>und</strong>e Gelenkregionen,<br />

erfolgen zweizeitig <strong>und</strong>/oder benötigen<br />

eine kostenintensive <strong>und</strong> unter<br />

Infektionsaspekten nicht unbedenkliche<br />

in-vitro Zellkultivierung. Hinzu kommt,<br />

dass 2009 die Bedingungen für den invivo<br />

Einsatz von Stammzellen durch die<br />

Novellierung des Arzneimittelgesetzes<br />

neu reglementiert wurden, womit die<br />

Behandler vor neue Herausforderungen<br />

gestellt werden.<br />

An einem Lösungsansatz wird in der Universitätsklinik<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(Ärztlicher Direktor: Prof.<br />

Dr. Volker Ewerbeck) unter der Leitung<br />

von Dr. Tobias Gotterbarm <strong>und</strong> Dr. Sébastien<br />

Hagmann gearbeitet. Unter dem<br />

Arbeitstitel „Die einzeitige Therapie von<br />

Knorpeldefekten durch matrixgestützte<br />

Mikrofrakturierung <strong>und</strong> angereichertes<br />

Knochenmark – eine tierexperimentelle<br />

Studie am Göttinger Minipig“ versuchen<br />

wir die Problematik des zweizeitigenVorgehens<br />

zu umgehen <strong>und</strong> gleichzeitig das<br />

Potenzial mesenchymaler Stammzellen<br />

für die Knorpelregeneration zu nutzen.<br />

Anhand der gewonnenen Präparate wird<br />

zudem das Potenzial des 7-Tesla MRTs<br />

in der Knorpeldiagnostik untersucht (Kooperation<br />

mit Prof. Dr. M.-A. Weber, Dr.<br />

Armin Nagel).<br />

Sowohl die in-vivo als auch die in-vitro<br />

Versuche wurden erfolgreich beendet.<br />

Aktuell befinde ich mich in der Auswertungsphase<br />

des Projekts. Erste Ergebnisse<br />

liegen vor <strong>und</strong> sprechen für einen<br />

möglichen Einsatz einer stammzellaugmentierten<br />

Matrixtransplantation als<br />

einzeitiges Verfahren. Ich möchte mich<br />

hiermit bei meinen Betreuern, die mir<br />

jederzeit hilfreich zur Seite standen, <strong>und</strong><br />

bei der DGOOC für die finanzielle Unterstützung<br />

recht herzlich bedanken.<br />

Neue Mitglieder<br />

Folgende Personen haben einen Antrag<br />

auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.<br />

Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können<br />

Einsprüche gegen die Aufnahme bis<br />

zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in<br />

den Orthopädie Mitteilungen) mit eingehender<br />

schriftlicher Begründung beim<br />

Generalsekretär geltend gemacht werden.<br />

Beckmann, Dr. med. Nicholas · Heidelberg<br />

Brockmöller, Dr. med. Tobias · Bockhorn<br />

Drescher, Prof. Dr. med. Wolf · Aachen<br />

Engelmann, Dr. med. Sabrina · Berlin<br />

Gómez Rakebrand, Ivo · Göppingen<br />

Hüring, Dr. med. Holger Heinz · Reute<br />

Kraczyk, Jenny · Düsseldorf<br />

Lolo, Ahmed · Münster<br />

Pimpl, Sabine · Hamburg<br />

Piroth, Dr. med. Christian · Köln<br />

Riess, Dr. med.Peter · Siegburg<br />

Schmitz, Bernd · Meppen<br />

Schmolders, Dr. med. Jan · Köln<br />

Shosha, Mohamed Hamdy · Dresden<br />

Wagner, Dr. med. Markus · Jena<br />

Werber, Dr. med. Andreas · Heidelberg<br />

Werner, Isabel · Neustadt an der<br />

Weinstraße<br />

468<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Forum NSO<br />

Forum der Nichtselbstständigen Ärzte der DGOOC - Einladung<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

das Forum NSO ist die Organisation aller<br />

nicht-selbstständigen Ärzte in der<br />

DGOOC. Die vielfältigen Belange dieser<br />

enorm großen Gruppe werden hier diskutiert<br />

<strong>und</strong> ihre mehrheitlichen Interessen<br />

durch den Vorsitzenden im Vorstand<br />

der DGOOC vertreten. Dabei galt es immer,<br />

sowohl die Interessen der jungen, in<br />

Weiterbildung befindlichen Kollegen, als<br />

auch die der Fachärzte <strong>und</strong> die der Oberärzte<br />

gleichermaßen zu berücksichtigen.<br />

Seit Gründung des Jungen Forum als Interessenvertretung<br />

vor allem der jüngeren<br />

in Weiterbildung befindlichen Kollegen,<br />

obliegt es dem Forum NSO umso<br />

mehr den älteren Fachärzten <strong>und</strong> Oberärzten<br />

eine Heimat zu sein. Diese sind<br />

zwar Leistungsträger in ihren Kliniken,<br />

aber im eigentlichen Sinne des Forums<br />

nicht selbstständig, sondern Leitenden<br />

Ärzten, Chefärzten oder Direktoren unterstellt.<br />

Gerade diese Gruppe erfahrener<br />

Kollegen hat etwas beizutragen zur<br />

Entwicklung der DGOOC <strong>und</strong> der DGOU.<br />

Über das Forum NSO ist dies auf direktem<br />

Wege möglich.<br />

Wird ein Mitglied des Forum NSO selbst<br />

Chef – so ist er heute sicherlich nicht<br />

wirklich selbstständig, wie das vielleicht<br />

früher einmal der Fall war –, dann endet<br />

satzungsgemäß seine Mitgliedschaft.<br />

Dies gilt natürlich auch <strong>und</strong> besonders<br />

für den Vorsitzenden, als der ich mich<br />

hiermit verabschiede.<br />

Staffelstab übergeben<br />

Kommissarisch hat den Vorsitz des Forums<br />

NSO Prof. Dr. Ulrich Nöth vom<br />

König-Ludwig-Haus in Würzburg übernommen.<br />

Er ist dort Geschäftsführender<br />

Oberarzt <strong>und</strong> in der deutschen Orthopädie<br />

sehr gut vernetzt. Sein Chef, Prof.<br />

Maximilian Rudert, war früher selbst<br />

Vorsitzender des Forum NSO. Nöth leitet<br />

das Forum mit viel Elan <strong>und</strong> guten Ideen.<br />

Eine davon ist die nächste Sitzung im<br />

Rahmen des diesjährigen DKOU in Berlin,<br />

zu der er <strong>und</strong> ich Sie sehr herzlich einladen<br />

wollen! Interessante ungewöhnliche<br />

Themen <strong>und</strong> hervorragende renommierte<br />

Referenten werden geboten. Die Veranstaltung<br />

wird im Hauptprogramm <strong>und</strong><br />

auf dem Kongressportal veröffentlicht.<br />

Im Anschluss an das Vortragsprogramm<br />

finden die Wahlen von Vorsitzendem,<br />

Stellvertretern <strong>und</strong> Schriftführer statt.<br />

Gewählt werden kann jeder Nichtselbstständige<br />

Arzt, der Mitglied der DGOOC<br />

ist <strong>und</strong> von einem anderen Mitglied aus<br />

dem Auditorium vorgeschlagen wird. Der<br />

gewählte Vorstand wird in der Regel der<br />

Wahlversammlung Vorschläge zur Bildung<br />

eines Beirates unterbreiten.<br />

Ich bitte Sie alle persönlich <strong>und</strong> damit<br />

zahlreich zu erscheinen. Damit Sie Ihre<br />

eigenen Interessen auch mit Gewicht in<br />

den Vorstandsgremien der DGOU <strong>und</strong><br />

der DGOOC durchsetzen können, brauchen<br />

Sie eine schlagkräftige Truppe. Jeder,<br />

der bereit ist, sich zu engagieren, ist<br />

dazu herzlich eingeladen <strong>und</strong> willkommen!<br />

Im Sinne der Kontinuität <strong>und</strong> der<br />

repräsentativen Vertretung der nichtselbstständigen<br />

Orthopäden halte ich es<br />

für wichtig, den Vorstand des Forums<br />

NSO nicht nur von den oberen Sprossen<br />

universitärer Orthopädie zu rekrutieren,<br />

sondern Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aller<br />

Provenienz <strong>und</strong> allen Alters dafür zu<br />

motivieren! Ein Votum möglichst vieler<br />

DGOOC-Mitglieder in nichtselbstständiger<br />

Stellung ist wichtig, damit die oder<br />

der Vorsitzende auch mit entsprechendem<br />

Rückhalt auftreten kann.<br />

Seien Sie dabei! Wählen Sie Ihre Vertreter<br />

oder stellen Sie Sich selbst zur<br />

Wahl! Kommunizieren Sie die Wichtigkeit<br />

dieser Versammlung <strong>und</strong> bringen Sie<br />

möglichst viele Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

mit! Wahlberechtigt ist jedes ordentliche<br />

Mitglied der DGOOC in nichtselbstständiger<br />

Stellung. Wer noch nicht Mitglied ist,<br />

kann es vor der Sitzung auch noch kurzfristig<br />

werden.<br />

Wir sehen uns in Berlin!<br />

Jörg Ohnsorge<br />

Vorsitzender Forum NSO<br />

Jörg Ohnsorge ist<br />

seit Oktober 2011 als<br />

Ärztlicher Direktor<br />

des Orthopädischen<br />

Zentrums Oldenburger<br />

Münsterland sowie als<br />

Klinikdirektor in Emstek<br />

<strong>und</strong> Cloppenburg tätig.<br />

Prof. Dr. med.<br />

Ulrich Nöth,<br />

Geschäftsführender<br />

Oberarzt, König-Ludwig-<br />

Haus Würzburg.<br />

EINLADUNG ZUR SITZUNG<br />

Wann? 24. Oktober 2012, 9.30 bis 11 Uhr<br />

Wo? ICC Berlin, Salon Lilienthal<br />

Programm<br />

Weiterbildungskonzepte in der Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

PD Dr. Ralf Skripitz, Rostock<br />

Engagement in der Patientensicherheit zahlt<br />

sich in Wirtschaftlichkeit aus<br />

PD Dr. Stephan Kirschner, Dresden<br />

Der Arzt im Spannungsfeld zwischen Forschung<br />

<strong>und</strong> Leistungszahlen<br />

Prof. Dr. Wolf Mutschler, München<br />

DGOOC<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

469


Aus den Verbänden<br />

Bericht des Präsidenten<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />

Zwischen Euro-Rettung <strong>und</strong> nach der<br />

Fußball-EM möchte ich eine Halbjahresbilanz<br />

2012 ziehen <strong>und</strong> Ihnen über einige<br />

Entwicklungen unserer DGU berichten.<br />

Das Wichtigste: Die DGU lebt <strong>und</strong> ist auf<br />

vielen Ebenen aktiv.<br />

ESTES ein hervorragendes Forum für den<br />

Bereich des Polytraumas, einschließlich<br />

von thorakalen <strong>und</strong> abdominellen sowie<br />

von Gefäßverletzungen.<br />

DGOU<br />

DGU<br />

Traumanetzwerk / Telekooperation<br />

TraumaNetzwerk <strong>und</strong> TraumaRegister<br />

schreiten voran, <strong>und</strong> die verbliebenen<br />

„weißen Flecken“ auf der b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Landkarte werden immer weniger.<br />

433 zertifizierte Kliniken sind in<br />

den jetzt 34 zertifizierten TraumaNetzwerken<br />

zusammengeschlossen. Mit der<br />

Inaugurierung des TraumaNetzwerkes<br />

Göttingen/Kassel sowie des großen TraumaNetzwerkes<br />

Sachsen-Anhalt besteht<br />

eine flächendeckende Netzwerkabbildung,<br />

nicht nur von Süd nach Nord,<br />

sondern auch von Westen nach Osten.<br />

Mittlerweile stehen die Reauditierungen<br />

vor der Tür. Hier wird ein wichtiges Qualitätsmerkmal<br />

für das erfolgreiche Audit<br />

auch die Dokumentation darstellen. Ganz<br />

wesentlich sind die aus dem TraumaRegister<br />

entnommenen Daten, die regelhaft<br />

zu international anerkannten Publikationen<br />

führen.<br />

Ergänzt wird diese nationale Strukturmaßnahme<br />

durch das von der Akademie<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> (AUC) unter der<br />

Federführung von Prof. Sturm initiierte<br />

Konzept der Telekooperation. Dieses Projekt,<br />

das in der Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Radiologie<br />

entstanden ist, ist in den Pilotnetzwerken<br />

Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Saarlorlux<br />

schon erfolgreich implementiert <strong>und</strong><br />

wird dann, wenn es flächendeckend eingeführt<br />

wird, weiter die Kommunikation<br />

<strong>und</strong> damit die Qualität der Versorgung<br />

verbessern. Dies kam eindeutig auf dem<br />

4. Jahreskongress „Traumanetzwerk<br />

DGU“ am 31. März 2012 in Halle zum<br />

tragen.<br />

Weißbuch Schwerverletztenversorgung<br />

Unter der Federführung unseres Generalsekretärs,<br />

Prof. Hartmut Siebert, ist<br />

die 2. erweiterte Auflage des Weißbuchs<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig, ist der DGU-<br />

Präsident 2012.<br />

„Schwerverletztenversorgung“ fertig gestellt<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht worden. Dieses<br />

Weißbuch wurde um wichtige Aspekte<br />

ergänzt, hier insbesondere um die<br />

Nachbehandlung <strong>und</strong> die Rehabilitation.<br />

Unverändert stellt das Weißbuch das<br />

F<strong>und</strong>ament unserer Außendarstellung in<br />

der Schwerverletztenversorgung dar <strong>und</strong><br />

weist ganz klar unsere berufspolitischen<br />

Positionen auf.<br />

EFORT / ESTES:<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Beschlusses der Generalversammlung<br />

der EFORT im Mai dieses<br />

Jahres sowie des Präsidiums der DGU ist<br />

unsere <strong>Gesellschaft</strong> jetzt auch Mitglied in<br />

der European Federation of National Associations<br />

of Orthopedics (EFORT). Insbesondere<br />

viele Vertreter aus den südeuropäischen<br />

Ländern erhoffen sich dadurch<br />

eine wesentliche Stärkung unfallchirurgischer<br />

Themen <strong>und</strong> Projekte in der EFORT.<br />

Schon auf dem sehr erfolgreichen diesjährigen<br />

EFORT-Kongress in Berlin nahm<br />

die <strong>Unfallchirurgie</strong> einen breiten Raum<br />

ein, sicherlich bedingt durch die Programm-Mitarbeit<br />

der Kollegen Gebhardt<br />

(Ulm) <strong>und</strong> Stöckle (Tübingen). Trotzdem<br />

bleibt auch die zweite Europäische Vereinigung<br />

European Society for Trauma and<br />

Emergency Surgery (ESTES) unter der<br />

jetzigen Präsidentschaft von Prof. Ingo<br />

Marzi (Frankfurt) ein wichtiger Partner.<br />

Während auf dem EFORT-Kongress mehr<br />

der Bereich der Extremitätentrauma <strong>und</strong><br />

Rekonstruktion zur Sprache kommen, ist<br />

Unsere Dachgesellschaft, die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGOU), entwickelt sich, nicht<br />

nur, was die Mitgliederzahlen anbetrifft,<br />

sondern auch, was die internen Strukturen<br />

angeht. Die Mitglieder des Gesamtvorstandes<br />

der DGU arbeiten harmonisch<br />

miteinander <strong>und</strong> haben in der anlässlich<br />

der letzten Mitgliederversammlung<br />

verabschiedeten Vereinsstruktur viele<br />

gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht.<br />

Hervorzuheben in den Aktivitäten<br />

war das „Honorararztforum“ mit<br />

Erstellung eines Positionspapiers, das<br />

politisch auf sehr große Resonanz stößt.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt wird die<br />

Verabschiedung eines einheitlichen Mitgliederbeitrages<br />

sein, der anlässlich der<br />

Mitgliederversammlung in Berlin zur Abstimmung<br />

kommt.<br />

DKOU 2012<br />

Die Vorbereitungen zum <strong>Deutsche</strong>n Kongress<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

vom 23. bis 26. Oktober 2012 sind fast<br />

abgeschlossen. Das Interesse ist ungebrochen:<br />

Das belegt nicht nur die leicht<br />

gestiegene Zahl der Abstract-Einreichungen,<br />

sondern auch der Wunsch der<br />

Industrie nach Ausstellungsfläche <strong>und</strong><br />

eigenen Workshops. Ein hochwertiges<br />

wissenschaftliches Programm ist zu erwarten;<br />

dafür spricht, dass die erforderliche<br />

Punktzahl zur Annahme eines Vortrages<br />

deutlich höher liegt als die Jahre<br />

davor. Erweitert wurde das Kongressangebot<br />

durch sogenannte Seminare, die<br />

im Gegensatz zu den praxisorientierten<br />

Kursen mehr theoretisch ausgelegt sind.<br />

Diese Seminare, die ebenfalls gegen eine<br />

Gebühr gebucht werden können, laufen<br />

im Gegensatz zu den Kursen thematisch<br />

verteilt über den ganzen Tag <strong>und</strong> bieten<br />

so bei rechtzeitiger Buchung die Möglichkeit,<br />

zu interessanten Themen <strong>und</strong><br />

470<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

ohne Überfüllung einen entsprechenden<br />

Platz im Vortragssaal ohne Anstehen zu<br />

bekommen.<br />

Eine weitere Änderung ist, dass das wissenschaftliche<br />

Programm im Gegensatz<br />

zu den Jahren zuvor nicht erst um 9.30<br />

Uhr, sondern schon mit ausgewählten<br />

Themen um 7.45 Uhr beginnt. Damit<br />

erhöhen wir die Attraktivität des Kongresses<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeit, sich vielfältig<br />

über die verschiedenen Themen<br />

auseinanderzusetzen. Ebenfalls neu ist,<br />

dass entsprechend des Kongressmottos<br />

„Effizienz, Ethik <strong>und</strong> Qualität“ die jeweiligen<br />

Tage in ihren Schwerpunktthemen<br />

ausgerichtet sind.<br />

Noch etwas Wichtiges: Jeder kann die<br />

Mitgliederversammlung seiner Fachgesellschaft<br />

besuchen ohne Überschneidungen<br />

mit anderen Versammlungen<br />

oder dem wissenschaftlichen Programm.<br />

Herzlich,<br />

Ihr<br />

Bericht aus der Präsidiumssitzung<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />

Das Präsidium der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> tagte vom 8. bis 9. Juni<br />

in Leipzig, dem Ort des diesjährigen Präsidenten,<br />

Professor Christoph Josten.<br />

Neben einer gr<strong>und</strong>sätzlichen Aussprache<br />

über die Entwicklungen in <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>und</strong> Fach mit entsprechenden Beschlüssen<br />

- siehe Beitrag des Präsidenten in<br />

diesem Heft -, obliegt dem Präsidium die<br />

Wahl verschiedener wichtiger Ämter <strong>und</strong><br />

Funktionen. Über letztere möchten wir<br />

Sie hier kurz informieren.<br />

Zum Kandidaten für den Dritten Vizepräsidenten<br />

2013, den künftigen Präsidenten<br />

für das Jahr 2015, hat das Präsidium<br />

auf Vorschlag der Findungskommission<br />

Prof. Dr. Michael Nerlich (Regensburg)<br />

einstimmig nominiert. Dieser Vorschlag<br />

wird der Mitgliederversammlung zur Abstimmung<br />

gestellt.<br />

Das Präsidium hat Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />

einstimmig beauftragt, das Amt des<br />

Generalsekretärs noch ein Jahr über das<br />

reguläre Auslaufen der zweiten Amtszeit<br />

Ende 2012 kommissarisch zu führen. Die<br />

Findungskommission wird im Laufe des<br />

Jahres zusammentreten, um einen geeigneten<br />

Personalvorschlag für das Amt des<br />

Generalsekretärs ab 1. Januar 2014 zu erarbeiten.<br />

Zum Wahlleiter der Mitgliederversammlung<br />

2012 wurde Prof. Dr. Gunther Hofmann<br />

(Halle/Saale <strong>und</strong> Jena) gewählt.<br />

Dr. Frank Hoffmann (Frankfurt/Oder)<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. Christian Jürgens (Hamburg)<br />

wurden als Kandidaten für das Amt<br />

der Kassenprüfer der DGU für das Rechnungsjahr<br />

2012 nominiert; die Wahl der<br />

Kassenprüfer erfolgt durch die Mitgliederversammlung.<br />

Der Leiter des Bildungsausschusses, Prof.<br />

Dr. Felix Bonnaire (Dresden), wurde für<br />

eine zweite Amtszeit bestätigt, ebenso<br />

wie der Stellvertretende Leiter des Programmausschusses,<br />

Prof. Dr. Uli Stöckle<br />

(Tübingen).<br />

Neu besetzt wurde der Leiter des Berufsständischen<br />

Ausschusses ab 2013, da die<br />

zweite Amtszeit von Prof. Dr. Reinhard<br />

Hoffmann (Frankfurt/Main) Ende 2012<br />

endet. Neuer Leiter ist Prof. Dr. Alexander<br />

Beck (Würzburg); er ist außerdem<br />

stellvertretender Leiter des Ausschusses<br />

für Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

der DGOU.<br />

Außerdem hat das Präsidium die Neubesetzung<br />

bzw. Bestätigung folgender<br />

Leitungsstellen vorgenommen:<br />

Arbeitsgemeinschaft Arthroskopische<br />

Chirurgie<br />

■ Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch als<br />

Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-<br />

31.12.2015)<br />

■ Dr. Christian Schoepp als Stellvertretender<br />

Leiter (Neuwahl, Amtszeit:<br />

1.1.2013-31.12.2015)<br />

Arbeitsgemeinschaft Becken III<br />

■ Dr. Fabian Stuby als Leiter (Neuwahl,<br />

Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015)<br />

■ PD Dr. Ulf Culemann als Stellvertretender<br />

Leiter (Neuwahl, Amtszeit:<br />

1.1.2013-31.12.2015)<br />

Arbeitsgemeinschaft Prävention von<br />

Verletzungen<br />

■ PD Dr. Carl Haasper als Leiter<br />

(Wiederwahl, 2. Amtszeit: 1.1.2013-<br />

31.12.2015)<br />

■ Dr. Uli Schmucker als Stellvertretender<br />

Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:<br />

1.1.2013-31.12.2015)<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Rechnergestütztes<br />

Operieren<br />

■ Prof. Dr. Paul Alfred Grützner als<br />

Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:<br />

1.1.2013-31.12.2015)<br />

■ Prof. Dr. Tobias Hüfner als Stellvertretender<br />

Leiter (Wiederwahl, 2.<br />

Amtszeit: 1.1.2013-31.12.2015)<br />

Arbeitsgemeinschaft Ultraschall<br />

■ Prof. Dr. Benedikt Friemert als<br />

Leiter (Wiederwahl, 2. Amtszeit:<br />

1.1.2013-31.12.2015)<br />

■ Dr. Kay Großer als Stellvertretender<br />

Leiter (Neuwahl, Amtszeit: 1.1.2013-<br />

31.12.2015)<br />

Allen gewählten Kollegen gratulieren<br />

Vorstand <strong>und</strong> Präsidium der DGU sehr<br />

herzlich <strong>und</strong> danken für die Bereitschaft,<br />

diese mit erheblichem Zeit- <strong>und</strong> Arbeitsmehraufwand<br />

verb<strong>und</strong>enen ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten für unsere <strong>Gesellschaft</strong><br />

erneut bzw. erstmalig zu übernehmen!<br />

DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

471


Aus den Verbänden<br />

Prof. Dr. Alexander Beck Prof. Dr. Felix Bonnaire PD Dr. Ulf Culemann Prof. Dr. Benedikt Friemert<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Frosch Dr. Kay Großer Prof. Dr. Paul Alfred Grützner Dr. Frank Hoffmann<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann Prof. Dr. Gunther Hofmann Prof. Dr. Christian Jürgens Prof. Dr. Michael Nerlich<br />

DGU<br />

Dr. Uli Schmucker Dr. Christian Schoepp<br />

Prof. Dr. Ulrich Stöckle Dr. Fabian Stuby<br />

472<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung 2012 der DGU<br />

Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren, liebe<br />

Mitglieder!<br />

Hiermit laden wir Sie herzlich ein zur<br />

Mitgliederversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Termin: 25. Oktober 2012,<br />

12.45 bis 14.15 Uhr<br />

Ort: Berlin, ICC/Messe, Saal 3<br />

Tagesordnung<br />

1. Eröffnung der Mitgliederversammlung<br />

Präsident<br />

2. Genehmigung der Tagesordnung<br />

Präsident<br />

3. Aufnahme neuer Mitglieder<br />

Generalsekretär<br />

4. Wahl des 3. Vizepräsidenten 2013 <strong>und</strong><br />

des Präsidenten 2015<br />

Präsident/Wahlleiter Prof. Dr. Gunther Hofmann<br />

(Jena, Halle/S.)<br />

Das Präsidium der DGU schlägt Herrn Prof.<br />

Dr. med. Michael Nerlich, Vorstand der Abteilung<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong>, Universitätsklinikum<br />

Regensburg, vor.<br />

5. Wahlen zum Nichtständigen Beirat<br />

2013 - 2015<br />

Präsident/Wahlleiter<br />

Es sind sechs Mitglieder im Nichtständigen<br />

Beirat neu zu besetzen. Das Präsidium hat satzungsgemäß<br />

aus den Vorschlägen der Mitglieder<br />

12 Kandidaten ausgewählt. (siehe Anlage)<br />

6. Bericht des Präsidenten<br />

Präsident<br />

7. Bericht des Generalsekretärs<br />

Generalsekretär<br />

8. Bericht des Schatzmeisters<br />

Schatzmeister<br />

9. Vorstellung <strong>und</strong> Beschlussfassung<br />

Schatzmeister<br />

Beitragsordnung ab1. Januar 2013 ( §6.1.)<br />

(siehe Anlage)<br />

10. Bericht der Kassenprüfer 2011<br />

Prof. Dr. Andreas Eisenschenk <strong>und</strong> Dr. Christian<br />

Geiger (beide Berlin) Präsident/Wahlleiter<br />

11. Entlastung des Vorstandes<br />

12. Wahl der Kassenprüfer für 2012<br />

Das Präsidium schlägt vor: Dr. Frank Hoffmann<br />

(Frankfurt/Oder) <strong>und</strong> Prof. Dr. Christian<br />

Jürgens (Hamburg)<br />

13. Bekanntgabe des Wahlergebnisses 3.<br />

Vizepräsident 2013<br />

Präsident<br />

14. Verschiedenes<br />

Hinweis: Wünschen Sie eine Ergänzung der<br />

Tagesordnung, bitten wir Sie, diese bis spätestens<br />

10. Oktober schriftlich mit Begründung<br />

zu Händen des Generalsekretärs vorzulegen.<br />

(§8. 3)<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. Christoph Josten<br />

Präsident<br />

Beitragszahlung DGU<br />

DGU, DGOOC <strong>und</strong> DGOU wachsen immer<br />

stärker zusammen. Zahlreiche Gremien<br />

sind bereits unter dem Dach der DGOU<br />

untergebracht. Alle Mitglieder von DGU,<br />

DGOOC <strong>und</strong> DGOU sind automatisch<br />

auch Mitglieder der DGOU. Bisher waren<br />

die Beitragsordnungen der Fachgesellschaften<br />

DGOOC <strong>und</strong> DGU noch nicht<br />

mit derjenigen der DGOU abgestimmt, da<br />

die von der DGOU finanzierten Projekte<br />

von beiden Fachgesellschaften finanziert<br />

wurden. Nach den Anregungen der Potsdamer<br />

Konferenz II haben die Vorstände<br />

von DGOU, DGOOC <strong>und</strong> DGU eine Anpassung<br />

der Beitragsordnungen empfohlen,<br />

die nun für alle drei Fachgesellschaften<br />

harmonisiert <strong>und</strong> völlig identisch sind.<br />

Neumitglieder werden über die DGOU<br />

aufgenommen <strong>und</strong> können bei Interesse<br />

auch in die DGOOC <strong>und</strong>/oder DGU zusätzlich<br />

durch gesonderte Antragstellung<br />

entsprechend der Satzung der DGU bzw.<br />

DGOOC sich um die Mitgliedschaft bewerben,<br />

ohne dass dadurch für den Einzelnen<br />

Mehrkosten entstehen.<br />

Der neuen Beitragsordnung – gleichlautender<br />

Vorschlag des Präsidiums der<br />

DGU <strong>und</strong> der Gremien der DGOOC <strong>und</strong><br />

DGOU – muss von den einzelnen Fachgesellschaften<br />

in den entsprechenden<br />

Mitgliederversammlungen zugestimmt<br />

werden.<br />

Als Neuerung schlägt der Vorstand der<br />

DGU folgende Ergänzung der Beitragsordnung<br />

vor: Bei Rechnungsstellung erhöht<br />

sich der jeweilige Mitgliedsbeitrag<br />

um 10 Euro. Damit sollen Mehrkosten<br />

der Geschäftsstelle-Mitgliederverwaltung<br />

durch eine jährliche Rechnungsstellung<br />

vermieden werden. Selbstverständlich<br />

wird die Beitragszahlung weiterhin<br />

dem Mitglied attestiert.<br />

Die abzustimmende Beitragsordnung ist<br />

auf Seite 435 dieses Heftes im Zusammenhang<br />

mit der Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

der DGOU wiederzufinden.<br />

Prof. Dr. Hartmut<br />

Siebert, Generalsekretär<br />

DGU/DGOU<br />

DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

473


Aus den Verbänden<br />

Anlage: Kandidaten für die Wahl<br />

zum Nichtständigen Beirat der DGU<br />

2013 - 2015<br />

Name Klinik DGU-Engagement<br />

Prof. Dr. Markus Arand,<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Dr. Markus Burkhardt,<br />

Oberarzt<br />

Dr. Thorsten Hammer<br />

Prof. Dr. Frank Hildebrand<br />

PD Dr. Sven Lendemans,<br />

Leitender Oberarzt<br />

Prof. Dr. Ulrich Liener,<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Prof. Dr. Wolfgang<br />

Linhart, Direktor<br />

Prof. Dr. Michael Schädel-<br />

Höpfner, Oberarzt<br />

Dr. Philipp Schwabe,<br />

Oberarzt<br />

Klinik für Unfall-,<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

<strong>und</strong> Orthopädie, Klinikum<br />

Ludwigsburg<br />

Klinik für Unfall-, Hand- <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie,<br />

Universitätsklinikum des<br />

Saarlandes Homburg/Saar<br />

Department Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Traumatologie,<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

Unfallchirurgische Klinik,<br />

Medizinische Hochschule<br />

Hannover<br />

Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

Universitätsklinik Essen<br />

Klinik für Orthopädie,<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie,<br />

Marienhospital Stuttgart<br />

Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong> u.<br />

Orthopädie, Handchirurgie, SLK-<br />

Kliniken Heilbronn<br />

Klinik für Unfall- <strong>und</strong><br />

Handchirurgie,<br />

Universitätsklinikum Düsseldorf<br />

Centrum für Muskuloskeletale<br />

Chirurgie, Charité Berlin<br />

Mitglied der AGs Alterstraumatologie, Becken III, Wirbelsäule; Schatzmeister der DWG<br />

Kongresssekretär des DKOU 2011, Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin <strong>und</strong><br />

Schwerverletztenversorgung, Vor-Ort-Organisator des Definitive Surgical Trauma<br />

Care (DSTC) Kurses in Homburg, Instruktor für ATLS®- <strong>und</strong> DSTC-Kurse sowie<br />

den Homburger Beckenkurs <strong>und</strong> Homburger Wirbelsäulenkurs, Schriftführer <strong>und</strong><br />

Telekooperationsbeauftragter des regionalen Traumanetzwerks „Saar-(Lor)-Lux-West-pfalz“<br />

(Pilotregion des Projektes TeleKooperation TNW® DGU)<br />

Mitglied der Sektion Notfall-, Intensivmedizin <strong>und</strong> Schwerverletztenversorgung, seit<br />

2005 Mitarbeit in der ATLS-Gruppe der AUC als Instruktor <strong>und</strong> seit 2008 als Kursdirektor,<br />

Instruktor am ersten <strong>und</strong> einzigen ATLS Refresher in Berlin 2011; Mitarbeit für HOTT-Kurs.<br />

Tätig im Kongressteam des DKOU 2010 für den Präsidenten Prof. Dr. Südkamp.<br />

Mitglied der Sektion NIS, des Wissenschaftsausschusses, der ComGen der<br />

Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik als Sektion der DGOU<br />

2008-2011 Koordination des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet (als Stellvertreter von Prof.<br />

Dr. Nast-Kolb), Gründung des TraumaNetzwerks Ruhrgebiet am 07.04.2011; Koordinator<br />

der DGU-S-3-Leitlinie Polytrauma für den Teilbereich Schockraum; Redaktionsmitglied<br />

des Arbeitskreises Weißbuch Schwer-verletztenversorgung; Mitglied der Sektion Notfall-/<br />

Intensivmedizin <strong>und</strong> Schwer-verletztenversorgung (NIS); Mitglied des Arbeitskreises<br />

Trauma-Register® DGU; Mitglied der Sektion Trauma innerhalb der <strong>Deutsche</strong>n interdisziplinären<br />

Vereinigung für Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin (DIVI).<br />

Stellv. Leiter der AG Alterstraumatologie, Gründungsmitglied des Jungen Forums, Mitglied<br />

im Nichtständigen Beirat 2006-2008, Organisation der Workshops Reisensburg I <strong>und</strong><br />

Reisensburg II<br />

Sektion Handchirurgie, Sektion Alterstraumatologie, Leitlinien-Kommission, Peer reviewer<br />

DKOU-Abstracts seit 2003, Mitorganisation der DGU-Jahrestagung 2003, ATLS-Instruktor<br />

Leiter der Sektion Handchirurgie, dort Mitglied seit 2003, Schriftführer 2008-2011; wissenschaftliche<br />

Leitung <strong>und</strong> Organisation der 1.-7. Jahrestagung der Sektion Handchirurgie<br />

2006-2012; Koordinator der interdisziplinären S3-Leitlinie "Skaphoidfraktur", Autor der S2-<br />

Leitlinie "Skaphoid-fraktur", Ko-Autor der S3-Leitlinie "Polytrauma".<br />

Mitglied der AG Becken III <strong>und</strong> der AG Osteologie, Mitarbeit im Ausschuss für Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Nachwuchs der DGOU<br />

Dr. Fabian Stuby,<br />

Leitender Oberarzt,<br />

Sektionsleiter<br />

Sektion Traumatologie, BG-<br />

Unfallklinik Tübingen<br />

Stellv. Leiter der AG Becken III, Mitglied der AG Rechnergestütztes Operieren/Sektion<br />

AGITEC der DGOU <strong>und</strong> der AG Arthroskopie/Komitee Trauma der AGA<br />

DGU<br />

Dr. Christoph Wölfl,<br />

Oberarzt<br />

Prof. Dr. Johannes<br />

Zeichen, Chefarzt<br />

Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong><br />

Orthopädie, BG-Unfallklinik<br />

Ludwigshafen<br />

Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>und</strong> Orthopädie, spezielle<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>, Klinikum<br />

Minden<br />

Stellv. Ltd. Sektion NIS, Gründungs-mitglied des Jungen Forum, Nicht-ständiger Beirat<br />

2009-2011, Sprecher NSB 2010-2011, Leiter des deutschen ATLS-Programms<br />

Stellv. Sprecher des TraumaNetzwerkes Ostwestfalen, Instruktor ATLS-Kurse, Mitglied des<br />

Komitees Trauma der AGA<br />

474<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Bericht aus dem Programmausschuss<br />

Prof. Dr. Florian Gebhard<br />

DGU<br />

Der Programmausschuss der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />

befasst sich seit Jahren mit zwei Hauptthemen.<br />

Das eine Thema ist die Betreuung<br />

der Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> der<br />

Sektionen, das andere Thema die Unterstützung<br />

des Präsidenten der DGU bei<br />

der Gestaltung des Programmes im Rahmen<br />

der Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Chirurgie.<br />

Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> Sektionen<br />

Einmal jährlich findet im Mai, dieses<br />

Jahr am 9. Mai, die Jahressitzung des<br />

Programmausschusses mit den Arbeitsgemeinschaften<br />

<strong>und</strong> zum ersten Mal<br />

zusammen mit den Sektionen statt. Neben<br />

dem Tätigkeitsbericht der Arbeitsgemeinschaften<br />

dient diese jährliche Sitzung<br />

dem Austausch von Projekten mit<br />

der Zielsetzung, mögliche Synergieeffekte<br />

zu identifizieren.<br />

Im Rahmen der Sitzung am 9. Mai 2012<br />

wurde das Thema der inaktiven Arbeitsgemeinschaften,<br />

die ihre Heimat in Arbeitsgemeinschaften<br />

oder Sektionen der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>en für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) gef<strong>und</strong>en<br />

haben, thematisiert. Es wird noch<br />

einmal festgehalten, dass auch aus ruhenden<br />

Arbeitsgemeinschaften der DGU<br />

Aktivitäten auf Wunsch der Mitarbeiter<br />

erwachsen können. Darüber hinaus<br />

wurde noch einmal darauf hingewiesen,<br />

dass auch ruhende Arbeitsgemeinschaften<br />

turnusgemäß die Leitung wählen<br />

müssen, damit sie jederzeit bei Bedarf<br />

Aktivitäten entfalten können. Konkret<br />

wurde dies am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft<br />

Arthroskopische Chirurgie,<br />

die als Komitee Trauma im Bereich der<br />

AGA – <strong>Gesellschaft</strong> für Arthroskopie <strong>und</strong><br />

Gelenkchirurgie tätig ist <strong>und</strong> damit eine<br />

Einschränkung der aktiven Mitglieder<br />

vornehmen musste.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie<br />

berichtete über vorgesehene Projekte<br />

<strong>und</strong> Studien. Dabei konnte festgestellt<br />

werden, dass hierbei eine Kooperation<br />

mit der Sektion Rehabilitation anzustreben<br />

ist.<br />

Bei der Vorstellung der AG Arthroskopische<br />

Chirurgie, die durch Frau Dr. Voigt<br />

erfolgte, wurde seitens der Sektion Kindertraumatologie<br />

angemerkt, dass die<br />

Einreichung von zwei Leitlinien als Update<br />

in der Qualität S2 ohne Beteiligung<br />

der Kinderchirurgen vorgenommen wurde<br />

<strong>und</strong> somit eigentlich nur Level 1 sein<br />

können. Diese Anregung wurde aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> wird im Rahmen der Leitlinienkommission<br />

noch einmal thematisiert<br />

werden.<br />

Im Rahmen des Jahresberichtes der AG<br />

Becken wurde das Beckenregister <strong>und</strong><br />

das Traumaregister in Bezug auf Optimierung<br />

der Dateneingabemenge thematisiert.<br />

Auf Vorschlag von Dr. Flohé<br />

wurde beschlossen, dass die AG Becken<br />

eine Kontaktaufnahme mit der Sektion<br />

NIS vornimmt, um eine Diskussion der<br />

Registerspezialisten anzuregen im Sinne<br />

einer Ergänzung der Datensätze beider<br />

Register.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Fuß, vertreten<br />

durch Dr. Rammelt, berichtete über ein<br />

aktives Jahr <strong>und</strong> unproblematische Aktivitäten<br />

nach der Fusion mit der DAF zur<br />

Sektion in der DGOU.<br />

Im Rahmen des Jahresberichtes der AG<br />

Klinische Geweberegeneration wurde<br />

nochmals seitens des Generalsekretärs<br />

die Problematik von Tagungen <strong>und</strong> Nähe<br />

zur Industrie thematisiert. Hier wurde<br />

darauf hingewiesen, dass die Unabhängigkeit<br />

der Tagungen der Arbeitsgemeinschaften<br />

von der Industrie gewährleistet<br />

sein muss.<br />

Seitens der Arbeitsgemeinschaft Prävention,<br />

vertreten durch Dr. Schmucker,<br />

wurde berichtet über umfangreiche Aktivitäten<br />

im Rahmen der Decade of Action<br />

for Road Safety der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Rechnergestütztes<br />

Operieren (AGROP) fusionierte<br />

letztes Jahr mit der AG 8 Computerassistierte<br />

Orthopädische Chirurgie der Deustchen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie <strong>und</strong><br />

Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Die<br />

AGROP der DGU ruht. Die Aktivität wird<br />

nun durch die Sektion AGiTEC der DGOU<br />

koordiniert. Die Vorstellung der geplanten<br />

Projekte erfolgt durch Dr. Grützner.<br />

Dr. Hoffmann berichtete über die AG Septische<br />

<strong>und</strong> rekonstruktive Chirurgie, deren<br />

Aktivitäten zunehmend Form annehmen,<br />

<strong>und</strong> betonte eine gute Zusammenarbeit<br />

mit den Bereichen der Orthopädie.<br />

Für die AG Ultraschall berichtete Herr<br />

Dr. Achaz von den Aktivitäten <strong>und</strong> insbesondere<br />

über die Kooperationen mit der<br />

Sektion Bildgebung der DGOU <strong>und</strong> der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Ultraschall in<br />

der Medizin (DEGUM).<br />

Dr. Settner berichtete für die Sektion<br />

Rehabilitation über die durchgeführten<br />

Treffen in 2011, informierte über die<br />

Neuregelung des BG-lichen Heilverfahrens<br />

sowie über die Beteiligung der Sektion<br />

an der Erstellung des Weißbuches.<br />

Darüber hinaus betonte er nochmals die<br />

Bereitschaft zur Kooperation bei Studienprojekten,<br />

die von den anderen Arbeitsgemeinschaften<br />

vorgestellt wurden.<br />

Herr Dr. Schmittenbecher berichtete für<br />

die Sektion Kindertraumatologie vor allem<br />

über die beratende Tätigkeit bei der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) <strong>und</strong> stellte Änderungen des<br />

BG-lichen Heilverfahrens aus der Sicht<br />

der Kindertraumatologie dar.<br />

Herr Dr. Flohé berichtete aus der Sektion<br />

NIS, insbesondere über das erfolgreiche<br />

Kurswesen. Er informierte über die hohe<br />

Nachfrage im ATLS-Kurs sowie über die<br />

Neuentwicklung von weiteren Kursangeboten.<br />

Für die Sektion Handchirurgie berichtete<br />

Herr Dr. Schädel-Höpfner über die<br />

Kursaktivitäten <strong>und</strong> vor allem über die<br />

Kooperation mit der deutschen AO im<br />

Kurswesen. Er berichtete auch über die<br />

476<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

sehr erfolgreiche Jahrestagung mit 360<br />

Teilnehmern.<br />

Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Chirurgie<br />

Die Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Chirurgie, die dieses Jahr in<br />

Berlin stattfand, hatte seitens der DGU als<br />

Schwerpunktthema Becken, Acetabulum<br />

<strong>und</strong> Wirbelsäule. Wie in den vergangen<br />

Jahren war auch dieses Thema aufgebaut<br />

als Fortbildungsreihe mit Übersichtsreferaten,<br />

die durch namhafte Vertreter der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

gehalten wurden. Freie Beiträge <strong>und</strong><br />

Abstracts wurden, soweit möglich, in die<br />

Sitzungen eingegliedert.<br />

Eine stichprobenartige Umfrage bei den<br />

Vorsitzenden ergab, dass trotz des speziellen<br />

Themas Wirbelsäule, Becken <strong>und</strong><br />

Acetabulum die Sitzungen durchweg gut<br />

besucht waren. Es wurden Teilnehmerzahlen<br />

von 60 bis über 100 gemeldet.<br />

Besondere Sitzungen zu Mehrfachverletzungen<br />

waren sehr gut besucht, <strong>und</strong> die<br />

Diskussion offenbarte eine fachübergreifende<br />

Beteiligung der Teilnehmer an diesen<br />

Sitzungen.<br />

In Abstimmung mit der DGOOC wurde<br />

dieses Jahr erstmals die Reihenfolge getauscht,<br />

sodass die <strong>Unfallchirurgie</strong> Mittwochnachmittag<br />

<strong>und</strong> Donnerstag für die<br />

Sitzungsgestaltung hatte. Dies war notwendig,<br />

um den orthopädischen Kollegen<br />

einen entsprechenden Abstand zu der<br />

Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen<br />

(VSOU) in Baden-Baden zu ermöglichen.<br />

Im Jahr 2013 wird als Thema entsprechend<br />

des ausgearbeiteten Kursprogrammes<br />

ein Update der Themen aus dem<br />

Jahre 2010 erfolgen. Die Thematik ist die<br />

untere Extremität, Schenkhalsfrakturen<br />

<strong>und</strong> pertrochantäre Frakturen, kniegelenksnahe<br />

Frakturen sowie Sprunggelenksfrakturen<br />

<strong>und</strong> Fußverletzungen.<br />

Darüber hinaus werden wie jedes Jahr<br />

parallele Sitzungen organisiert durch die<br />

Sektion NIS sowie zum TraumaNetzwerk.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des großen Erfolges der vergangenen<br />

drei Jahre besteht mittelfristig<br />

keine Notwendigkeit, dieses neue Sitzungskonzept<br />

zu ändern.<br />

Zusammenfassend stellt die Tätigkeit des<br />

Programmausschusses eine vielfältige<br />

<strong>und</strong> abwechslungsreiche Tätigkeit dar.<br />

Prof. Dr. Florian<br />

Gebhard, Ulm,<br />

leitet den<br />

Programmausschuss<br />

der DGU. Kontakt: florian.gebhard@uniklinikulm.de<br />

Bericht aus dem Gr<strong>und</strong>satzausschuss<br />

der DGU<br />

PD Dr. Julia Seifert<br />

Promotionspreis<br />

Zur Förderung des wissenschaftlichen<br />

unfallchirurgischen Nachwuchses hat<br />

der Gr<strong>und</strong>satzausschuss in Zusammenarbeit<br />

mit dem Senat der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />

einen Promotionspreis entworfen, der<br />

in der letzten Präsidiumssitzung zur<br />

nochmaligen Überarbeitung von der Beschlussfassung<br />

zurückgenommen wurde.<br />

Unsere Motive <strong>und</strong> Hintergründe für<br />

die Entwicklung eines solchen Preises<br />

hatten wir bereits publiziert (Seifert,<br />

Probst: „Dr. med.: Eine Titelgeschichte“,<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> - MuN<br />

02/2012:18-20).<br />

Umgang mit Zertifizierungen <strong>und</strong> zukünftige<br />

Struktur von Zertifizierungen<br />

Der Gr<strong>und</strong>satzausschuss der DGU hat in<br />

Kooperation mit dem Berufsständischen<br />

Ausschuss <strong>und</strong> dem nichtständigen Beirat<br />

der DGU einen Arbeitskreis ins Leben<br />

gerufen, der sich mit dem Thema Zertifizierung<br />

beschäftigt hat. Damit wird an<br />

den Präsidiumsbeschluss vom 11./12.<br />

Juni 2010 (Badenweiler) angeknüpft. Im<br />

Folgenden sollen die Hintergründe der<br />

Zertifizierungsproblematik dargestellt<br />

werden, die Anlass für den Arbeitskreis<br />

waren, Beurteilungskategorien zu erarbeiten.<br />

Diese wurden am 10. Juni 2012<br />

durch das Präsidium der DGU als Gr<strong>und</strong>lage<br />

zukünftiger Zertifizierungsbewertungen<br />

einstimmig beschlossen.<br />

Einleitung<br />

Die in der modernen Medizin zunehmende<br />

Komplexität medizinischer Sachverhalte<br />

sowie diagnostischer <strong>und</strong> therapeutischer<br />

Entscheidungen hat dazu<br />

geführt, dass auf der einen Seite Leitlinien<br />

nach evidenzbasierten Kriterien<br />

Entscheidungskorridore bilden sollten,<br />

um Standards zu definieren, <strong>und</strong> auf der<br />

anderen Seite das Produkt unseres Handelns<br />

unter definierten Qualitätskriterien<br />

nachweisbar werden sollte. So hat sich<br />

mittlerweile ein großer Zertifizierungsmarkt<br />

gebildet, welcher im Wesentlichen<br />

die Einhaltung von festgelegten, standardisierten<br />

Arbeitsprozessen <strong>und</strong> Strukturen<br />

überprüft (Konformitätsbewertung).<br />

Mit einem Zertifikat sollen Qualität <strong>und</strong><br />

Effizienz öffentlich dargestellt <strong>und</strong> vergleichbar<br />

gemacht werden (Benchmarking).<br />

Dabei wird jedoch nicht ausreichend<br />

transparent, dass Zertifizie-rung<br />

im Wesentlichen die Überprüfung von<br />

Struktur- <strong>und</strong> Prozessqualität, sehr viel<br />

weniger aber einer Ergebnisqualität bedeutet.<br />

Der Umkehrschluss, „exzellente<br />

Ergebnisse werden durch hohe Prozessqualität<br />

<strong>und</strong> Strukturqualität erzeugt“<br />

ist keinesfalls zulässig (aus „Das GFQM-<br />

Modell in Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen“.<br />

Hrsg. Kai Heib, Johannes Möller. Diplomika<br />

Verlag 2008). Dabei kann eine Zertifizierung<br />

durchaus für eine Institution<br />

DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

477


Aus den Verbänden<br />

DGU<br />

ein Anreiz sein, eigene Abläufe zu hinterfragen,<br />

gegebenenfalls neu zu definieren<br />

<strong>und</strong> somit die bisherige Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

zu verbessern.<br />

Auf der anderen Seite stellen Zertifizierungsvorgänge<br />

eine nicht unerhebliche<br />

bürokratische <strong>und</strong> auch oft finanzielle<br />

Belastung für die Klinik oder für einen<br />

einzelnen Arzt dar, so dass es sinnvoll<br />

erscheint, dass sich eine wissenschaftliche<br />

Fachgesellschaft für die Sinnhaftigkeit<br />

dieses Prozesses prinzipiell <strong>und</strong><br />

insbesondere auch im Einzelfall kritisch<br />

positioniert. Dies besonders unter Berücksichtigung<br />

der Tatsache, dass Zertifizierungen<br />

möglichst nicht als Mittel der<br />

Berufspolitik verwendet werden sollten.<br />

Als wesentliche Probleme der ungezielten<br />

Zertifizierung sieht der AK an:<br />

■ Öffentliche Fehlwahrnehmung von<br />

Zertifikaten, da keine ausreichende<br />

Kenntnis in der Bevölkerung von Zertifizierungen<br />

<strong>und</strong> Zertifizierungsprozessen.<br />

■ Zertifizierungen können als Kostentreiber<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen angesehen<br />

werden. Ein ganzer Wirtschaftszweig<br />

ist mit der Zertifizierung von<br />

Einrichtungen befasst, so dass die anfänglich<br />

allein in der Sache liegenden<br />

Motive, nämlich das Bemühen um<br />

Qualitätsverbesserung, mittlerweile<br />

auch merkantilen Zwecken gewichen<br />

sind.<br />

■ Zertifizierung kann zu einem Instrument<br />

einer progressiv gestalteten<br />

Profilierungspolitik führen, da sie geeignet<br />

sind<br />

■ durch Markierung von Leistungsbereichen<br />

zur Ausgrenzung von Leistungen,<br />

zur Spezialisierung <strong>und</strong> zum<br />

Verantwortungsverlust Einzelner<br />

oder ganzer Institutionen zu führen,<br />

■ hierdurch eine Veränderung von<br />

Patientenströmen zu bedingen <strong>und</strong><br />

eine möglicherweise flächendeckende<br />

Patientenversorgung zu einer<br />

zentrenorientierten Versorgung<br />

umzuwandeln,<br />

■ zu einem Vertrauensverlust von<br />

Patienten gegenüber nicht zertifizierten<br />

Ärzten oder Einrichtungen zu<br />

führen,<br />

■ durch oben genannte Veränderungen<br />

ökonomisch relevante Verluste<br />

herbeizuführen,<br />

■ durch oben genannte Veränderungen<br />

für die Weiterbildungsbefugnis<br />

relevant zu werden,<br />

■ durch oben genannte Veränderungen<br />

einen Kompetenzverlust<br />

(Arzt, Klinik) zu bewirken,<br />

■ durch oben genannte Veränderungen<br />

zu einer Zersplitterung des<br />

Faches <strong>und</strong> der Interessenlagen zu<br />

führen <strong>und</strong> damit einem Bedeutungsverlust<br />

des Faches unter berufspolitischen<br />

Aspekten Vorschub zu<br />

leisten<br />

■ <strong>und</strong> hierdurch letztlich die Fremdbestimmung<br />

auf der geschäftsführenden<br />

Seite der Kliniken sowie auf<br />

politischer Seite vereinfacht wird.<br />

Umgekehrt dürfen auch positive Effekte<br />

der Zertifizierung nicht außer Acht gelassen<br />

werden.<br />

■ Infrastruktur: Zertifizierungen<br />

können die Ausstattung von Krankenhäusern<br />

oder Abteilungen durch<br />

Festlegung bestimmter Ausstattungsmerkmale<br />

<strong>und</strong> Kriterien verbessern.<br />

Zertifizierungsprozesse, die ihren<br />

Fokus auf infrastrukturelle Anforderungen<br />

legen, sind in den Bereichen<br />

besonders sinnvoll, in denen die Behandlung<br />

des Patienten auf besondere<br />

infrastrukturelle Voraussetzungen<br />

angewiesen ist (zum Beispiel septische<br />

Knochenchirurgie: besondere<br />

Anforderungen an Hygiene, septische<br />

Isolationsmöglichkeiten, interdisziplinäre<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Therapie, spezialisierte<br />

Laborleistungen).<br />

■ Personal: Zertifizierungen können<br />

auch personelle Strukturen festlegen,<br />

die zu einer Erweiterung der Qualifizierung<br />

des Mitarbeiterteams führen<br />

können.<br />

■ Prozessstrukturen: Als wichtigste<br />

<strong>und</strong> qualitativ höchste Stufe einer<br />

Zertifizierung ist die Definition von<br />

Handlungs- oder Diagnostikabläufen<br />

in der Medizin zu betrachten.<br />

Standardisierte Behandlungsablaufprotokolle<br />

(SOP) sind gefordert. Die<br />

Überprüfung dieser Abläufe gelingt<br />

nur durch eine prospektive Erfassung<br />

von Kenndaten des Behandlungsablaufes<br />

<strong>und</strong> des Behandlungserfolges<br />

im Rahmen einer prospektiven Datenerfassung<br />

in Registern. Eine prospektive<br />

Qualitätssicherung ist daher<br />

als eine sinnvolle Zertifizierung zu<br />

betrachten.<br />

Aus Sicht des AK sollten daher folgende<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für eine Zertifizierung,<br />

die mit Unterstützung oder Mitarbeit<br />

der DGU erfolgt, gegeben sein:<br />

■ Qualitätssicherung durch eine prospektive<br />

Datenerfassung der Behandlungsergebnisse<br />

<strong>und</strong> Erfassung von<br />

Markern der Prozessqualität.<br />

■ Obligate Bedingung bei der Zertifizierung<br />

ist eine Begutachtung durch<br />

eine unabhängige externe Instanz.<br />

■ Die Sinnhaftigkeit einer solchen Zertifizierung<br />

sollte durch entsprechende<br />

wissenschaftliche Daten belegt<br />

werden können.<br />

Aus diesen drei Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />

ergibt sich folgendes Ablaufschema für<br />

die Durchführung der Zertifizierung <strong>und</strong><br />

Unterstützung der DGU:<br />

Eine Gruppierung, die im Rahmen der<br />

Aktivitäten in der Fachgesellschaft eine<br />

Zertifizierung mit deren Unterstützung<br />

plant oder vorantreibt, stellt im Präsidium<br />

einen „Antrag auf Initiierung eines<br />

Zertifizierungsverfahrens mit Unterstützung<br />

der Fachgesellschaft“. Das Präsidium<br />

oder eine von ihr beauftragte Instanz<br />

– „Zertifizierungsboard“ – prüft <strong>und</strong> kategorisiert<br />

das Zertifizierungsvorhaben<br />

in die Kategorien A, B, C oder 0.<br />

Zu Zertifizierungsvorhaben der Kategorie<br />

A zählen folgende Vorhaben:<br />

■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />

oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />

hat durch vergleichende<br />

Studien einen nachgewiesenen<br />

Vorteil im Outcome der Versorgung<br />

des Patienten.<br />

■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte<br />

der Infrastruktur, des Personals <strong>und</strong><br />

der Prozesse.<br />

■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />

eine externe Überprüfung durch eine<br />

unabhängige Instanz vorgesehen.<br />

■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />

eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme<br />

im Sinne einer Ergebnis-<br />

<strong>und</strong> Prozessqualität vorgesehen.<br />

478<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

■ In diesem Falle wird die Zertifizierung<br />

mit dem „Gold-Label der Fachgesellschaft“<br />

unterstützt <strong>und</strong> das<br />

Zertifizierungsverfahren eingeleitet.<br />

Ein Zertifizierungsverfahren wird der<br />

Kategorie B zugeordnet, wenn folgende<br />

Aspekte erfüllt sind:<br />

■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />

oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />

hat in der Literatur<br />

inkonsistente oder fehlende Daten<br />

betreffend eines Vorteils im Outcome<br />

der Versorgung des Patienten.<br />

■ Die Zertifizierung umfasst Aspekte<br />

der Infrastruktur, des Personals <strong>und</strong><br />

der Prozesse.<br />

■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />

eine externe Überprüfung durch eine<br />

unabhängige Instanz vorgesehen.<br />

■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />

eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme<br />

im Sinne einer Ergebnis<strong>und</strong><br />

Prozessqualität vorgesehen.<br />

■ Unter diesen beiden Voraussetzungen<br />

wird der initiierenden Gruppierung<br />

empfohlen, im Rahmen einer<br />

Pilotstudie die Wertigkeit des angestrebten<br />

Zertifizierungsverfahrens zu<br />

prüfen. Vorher unterstützt die DGU<br />

nicht das Vorantreiben des Zertifizie-rungsverfahrens:<br />

Die Fachgesellschaft<br />

unterstützt jedoch die Durchführung<br />

einer solchen Pilotstudie. In<br />

Falle von positiven Ergebnissen wird<br />

das Vorhaben dann mit dem „Gold-<br />

Label der Fachgesellschaft“ ausgezeichnet.<br />

Bleibt die Datenlage ohne<br />

signifikante Ergebnisse im positiven<br />

oder negativen Sinne, wird das Vorhaben<br />

jedoch mit dem „Silber-Label<br />

der Fachgesellschaft“ zertifiziert.<br />

Ein Zertifizierungsverfahren wird der<br />

Kategorie C zugeordnet, wenn folgende<br />

Aspekte erfüllt sind:<br />

■ Das vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />

oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />

hat in der Literatur<br />

inkonsistente oder fehlende Daten<br />

betreffend eines Vorteils im Outcome<br />

der Versorgung des Patienten.<br />

■ Die Zertifizierung umfasst nicht alle<br />

drei Aspekte der Infrastruktur, des<br />

Personals <strong>und</strong> der Prozesse, sondern<br />

nur Teile wie zum Beispiel die Infrastruktur.<br />

■ dem Zertifizierungsvorhaben ist eine<br />

externe Überprüfung durch eine unabhängige<br />

Instanz vorgesehen.<br />

■ In dem Zertifizierungsvorhaben ist<br />

eine prospektive Qualitätssicherungsmaßnahme,<br />

welche nur die Ergebnis-<br />

oder Prozesssqualität erfasst,<br />

vorgesehen.<br />

■ Unter diesen Vorraussetzungen wird<br />

ein „minderwertiges Zertifikat der<br />

Fachgesellschaft/ „Blechlabel““ vergeben.<br />

Diese Zertifikate werden nur<br />

vergeben, wenn das gesamte Gremium<br />

mit Mehrheit die Sinnhaftigkeit<br />

auch ohne vorliegende Evidenz für<br />

gegeben hält. Es kann sich dabei um<br />

sogenannte interne Evidenz handeln,<br />

oder um politisch extrem dringliche<br />

Vorhaben bei Schnittstellen mit benachbarten<br />

Fachgruppen.<br />

Ein Zertifizierungsverfahren wird der<br />

Kategorie 0 zugeordnet, wenn folgende<br />

Voraussetzungen zutreffen:<br />

■vorgeschlagene Zertifizierungsverfahren<br />

oder die zertifizierte Zentrumsbildung<br />

hat in der Literatur<br />

einen nachgewiesen negativen oder<br />

fehlenden Effekt auf das Outcome der<br />

Versorgung des Patienten<br />

■ <strong>und</strong>/oder eine externe Überprüfung<br />

<strong>und</strong> prospektive Qualtitätssicherungsmaßnahme<br />

ist nicht vorgesehen.<br />

■ In diesem Falle unterstützt die DGU<br />

das Zertifizierungsverfahren nicht<br />

<strong>und</strong> empfiehlt der Gruppierung, das<br />

Vorhaben fallen zu lassen.<br />

PD Dr. Julia Seifert,<br />

Berlin, leitet den<br />

Gr<strong>und</strong>satzausschuss der<br />

DGU. Kontakt: julia.<br />

seifert@ukb.de<br />

DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

479


Aus den Verbänden<br />

Bericht der Kommission Gutachten<br />

Prof. Dr. Kuno Weise<br />

Dieser Bericht schließt sich an denjenigen<br />

aus Heft 1/2012 der „Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> – Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten“<br />

an. Die Kommission „Gutachten“<br />

hat derzeit 30 Mitglieder. Die letzte Arbeitssitzung<br />

der Mitglieder fand am 30.<br />

April 2012 in Baden-Baden statt. Anlässlich<br />

dieser Sitzung wurde über die Erfahrungen<br />

aus dem Gutachtenkurs I in Duisburg<br />

vom 30./31. März 2012 berichtet.<br />

Der Kurs I „Unfallbegutachtung“ wurde<br />

von 100 Teilnehmern wahrgenommen,<br />

zahlreiche weitere Interessenten konnten<br />

leider nicht berücksichtigt werden.<br />

Die Resonanz im Hinblick auf die angebotenen<br />

Vorträge <strong>und</strong> die zu diesen jeweils<br />

erfolgten intensiven Aussprachen <strong>und</strong><br />

Diskussionen war ausgesprochen positiv.<br />

Bei der am Ende der Veranstaltung<br />

durchgeführten Klausur konnte allen<br />

Teilnehmern bescheinigt werden, dass sie<br />

den Kurs mit Erfolg absolviert haben, was<br />

durch ein Zertifikat der DGOU bestätigt<br />

wurde. Allen Teilnehmern wurden Hand-<br />

Outs sämtlicher Vorträge übersandt.<br />

An der 14. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Neurowissenschaftliche<br />

Begutachtung (DGNB) am 11. <strong>und</strong><br />

12. Mai 2012 in Hannover war die Kommission<br />

Gutachten einerseits an der<br />

Programmgestaltung (Schröter, Weise)<br />

beteiligt, zum anderen wirkte eine Reihe<br />

von Mitgliedern der Kommission an<br />

dieser Veranstaltung als Referenten mit.<br />

Auch diese Veranstaltung erfreute sich<br />

einer großen Resonanz.<br />

Nachstehende weitere Gutachtenkurse<br />

im Rahmen des Curriculums „unfallchirurgisch-orthopädische<br />

Begutachtung“<br />

sind mit Stand 15. Juni 2012 in Planung:<br />

■ Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“:<br />

7. / 8. September 2012,<br />

Duisburg<br />

■ Kurs I „Unfallbegutachtung“: 9. / 10.<br />

November 2012, Ludwigshafen<br />

■ Kurs II „Begutachtung des Leistungsvermögens“:<br />

8. / 9. März 2013<br />

■ Kurs III „Begutachtung von Berufskrankheiten“:<br />

20. / 21. September<br />

2013<br />

■ Kurs IV „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />

17. / 18. Januar 2014<br />

■ Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />

voraussichtlich 2014 / 2015<br />

■ Kurs IV <strong>und</strong> V „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />

sind für die Jahre<br />

2013 / 2014 in Ingolstadt vorgesehen.<br />

■ Kurs V „Spezielle Gutachtenthemen“:<br />

14. / 15. September 2012, Frankfurt/<br />

Main<br />

■ Kurs VI „Arzthaftpflichtfragen“: September<br />

2013<br />

■ Kurs I „Unfallbegutachtung“, in Zusammenarbeit<br />

mit der AUVA, voraussichtlich<br />

31. Mai / 1. Juni 2013, Wien<br />

Weitere Tagesordnungspunkte, die anlässlich<br />

des Mitgliedertreffens am 30.<br />

April 2012 behandelt wurden, umfassten<br />

die Diskussion zu Kriterien für die Zertifizierung<br />

der Gutachtenkurse, die mögliche<br />

Finanzierung <strong>und</strong> Umsetzung eines<br />

Supplementbandes zu den Mitteilungen<br />

der OUMN, zu Empfehlungen in der<br />

Begutachtung, zu neuen Publikationen<br />

bezüglich der Begutachtung der HWS-<br />

Distorsion, zur Überarbeitung <strong>und</strong> Harmonisierung<br />

der MdE-Tabellen sowie zur<br />

Anpassung der Honorare für Gutachten<br />

im Auftrag der DGUV. Zu letzterem Diskussionspunkt<br />

ist neben der kassenärztlichen<br />

B<strong>und</strong>esvereinigung <strong>und</strong> der DGUV<br />

auch die Einbindung der Fachgesellschaften<br />

angestrebt.<br />

Für den DKOU 2012 werden erneut die<br />

Gutachtenkurse zu den Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Begutachtung in der gesetzlichen <strong>und</strong><br />

privaten Unfallversicherung angeboten,<br />

außerdem findet am „Specialty Day“ eine<br />

Sitzung der Arbeitsgemeinschaft „Sozialmedizin<br />

<strong>und</strong> Begutachtung“ der DGOU<br />

statt.<br />

Das nächste Mitgliedertreffen ist anlässlich<br />

der „Heidelberger Gespräche“ voraussichtlich<br />

für den 25. September 2012<br />

vorgesehen.<br />

Prof. Dr. Kuno Weise,<br />

Tübingen, leitet die<br />

DGU-Kommission<br />

Gutachten. Kontakt:<br />

weise@med-begutachtung.de<br />

DGU<br />

480<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

Sektionsbericht Kindertraumatologie<br />

PD Dr. Dirk Sommerfeldt<br />

DGU<br />

Allgemeines<br />

Die Sektion strebt weiterhin ein hohes<br />

Maß an Transparenz <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

an. Neuer stellvertretender Leiter<br />

der Sektion ist Peter Schmittenbecher,<br />

Karlsruhe, der Hans-Georg Dietz zum 1.<br />

Januar 2012 abgelöst hat.<br />

Der von Herrn Dr. Mahmoud Seif El Nasr,<br />

Andernach, in der Funktion eines Sekretärs<br />

der Sektion Kindertraumatologie<br />

geführte Verteiler wächst ständig <strong>und</strong><br />

umfasst Stand 6/2012 145 Namen <strong>und</strong><br />

Adressen. Wir bitten alle Mitglieder der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGU), der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Kinderorthopädie (DGKch), der Vereinigung<br />

Kinderorthopädie (VKO), von Li-La<br />

(Licht <strong>und</strong> Lachen für kranke Kinder. Effizienz<br />

in der Medizin e.V.), etc., sich per<br />

E-Mail an Herrn Seif in diesen Verteiler<br />

eintragen zu lassen, wenn man über neue<br />

Entwicklungen oder Studien auf dem Gebiet<br />

der Kindertraumatologie informiert<br />

werden möchte (siehe Kasten).<br />

Für die aktive Mitarbeit finden Sektionstreffen<br />

zweimal pro Jahr im Rahmen<br />

der Sektionstagung im Sommer <strong>und</strong> des<br />

<strong>Deutsche</strong>n Kongresses für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) im Herbst<br />

statt. Hier werden Studien konzipiert, Ergebnisse<br />

besprochen, Arbeitskreise zu bestimmten<br />

Themen konstituiert, etc.. Auch<br />

hierzu sind Mitarbeiter von Kliniken <strong>und</strong><br />

Abteilungen, die kindertraumatologische<br />

Erfahrung haben, herzlich eingeladen.<br />

Auf der Sektionstagung in Halle/Salle<br />

wurde die Einführung eines dritten jährlichen<br />

Treffens zur Planung wissenschaftlicher<br />

Projekte beschlossen. Im Januar<br />

2013 wird dieses Arbeitstreffen erstmals<br />

im Schwarzwald durchgeführt werden.<br />

Einladung <strong>und</strong> Organisation übernimmt<br />

der stellvertretende Leiter der Sektion.<br />

Projekte<br />

Studien<br />

Mittel für eine prospektive multizentrische<br />

Studie zur Therapie der metaphysären<br />

Unterarmfraktur (BMBF-Projekt) sind<br />

beantragt. Eine Bewilligung steht noch<br />

aus. Federführend sind hier Prof. Wessel<br />

(Mannheim) <strong>und</strong> Prof. Fitze (Dresden).<br />

Wie in Halle berichtet, ist dieser Antrag<br />

nach der ersten Sichtung durch die<br />

<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

noch im Rennen.<br />

Weiterhin wurde in Halle auf Initiative<br />

von Hagen Schmal <strong>und</strong> Peter Strohm,<br />

Freiburg, die Planung für ein Register<br />

für pathologische Frakturen bei benignen<br />

Knochenerkrankungen begonnen.<br />

In diesem Zusammenhang sollen beim<br />

Arbeitstreffen im Januar auch Ideen für<br />

ein Register zu Frakturen bei Kindern mit<br />

erhöhtem Body Mass Index sowie eine<br />

Studie zur ESIN-Behandlung von Oberschenkelfrakturen<br />

von Kindern im Alter<br />

von unter drei Jahren gesammelt werden.<br />

Kurse<br />

In 2011 fand der AO-Kurs Kindertraumatologie<br />

in Frankfurt statt. In 2012 findet<br />

dieser Kurs unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Michael-Paul Hahn <strong>und</strong> Dirk<br />

Sommerfeldt in Bremen vom 27. bis 29.<br />

September statt. Das Programm wurde<br />

bereits versandt.<br />

Bücher / Artikel<br />

Das Lehrbuch „Praxis der Kinder- <strong>und</strong> Jugendtraumatologie“<br />

ist erschienen. Alle<br />

Herausgeber sind Mitglieder der Sektion.<br />

Federführend war Hans-Georg Dietz, der<br />

stellvertretende Sektionsleiter bis 2012.<br />

In 2011 sind im „Unfallchirurgen“ zwei<br />

Themenhefte der Kindertraumatologie<br />

erschienen. Leitthema des ersten Heftes<br />

im April war die obere Extremität, im<br />

Mai folgte die untere Extremität, jeweils<br />

mit fünf Artikeln. In beiden Heften wurde<br />

von den Autoren darauf geachtet, im Gegensatz<br />

zum Lehrbuchinhalt kontroverse<br />

<strong>und</strong> aktuelle Themen zu behandeln. Ein<br />

weiteres Themenheft zur Kindertraumatologie<br />

ist für das European Journal of<br />

Trauma noch in diesem Jahr in Planung.<br />

Leitlinien<br />

Die Sektion benennt für die Leitlinienerstellung<br />

die Mitarbeiter in den jeweiligen<br />

Arbeitskreisen nach Rücksprache mit Prof.<br />

Stürmer (Leitlinienbeauftragter der DGU)<br />

oder Prof. Schmittenbecher (Leitlinienbeauftragter<br />

der DGKCh). Kürzlich abgeschlossen<br />

wurde die S2-Leitlinie „Schädel-Hirn-Trauma<br />

im Kindesalter“ (<strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin<br />

DGKJ, DGKCh, DGU <strong>und</strong> andere,<br />

bereits über DGU-Alert verteilt) sowie die<br />

S2-Leitlinie „Sprunggelenksfraktur.“<br />

Weißbuch<br />

Die zweite, erweiterte Auflage des Weißbuchs<br />

ist erschienen. Hier wird für die<br />

TraumaNetzwerke der DGU unter 3.4<br />

erstmals ein „kindertraumatologisches<br />

Referenzzentrum“ beschrieben <strong>und</strong> gefordert.<br />

Ein überregionales Traumazentrum<br />

muss demnach zukünftig auch kindertraumatologische<br />

Kompetenz nachweisen.<br />

Ist innerhalb eines Netzwerks<br />

keine solche Kompetenz vorhanden, muss<br />

eine Kooperation mit einem benachbarten<br />

Netzwerk diese herstellen.<br />

Neuordnung des berufsgenossenschaftlichen<br />

Heilverfahrens<br />

Ein Arbeitskreis der Sektion berät die<br />

<strong>Deutsche</strong> Gesetzliche Unfallversicherung<br />

(DGUV) bei der Neuausrichtung der Heilverfahren.<br />

Bereits verabschiedet ist eine<br />

verpflichtende regelmäßige Fortbildung<br />

des D-Arztes im Bereich Kindertraumatologie.<br />

Gearbeitet wird derzeit im Bereich<br />

VAV, SAV <strong>und</strong> Reha-Management.<br />

Ziel ist eine beschlussfähige Vorlage bis<br />

Ende 2012.<br />

Tagungen<br />

Gerade zu Ende gegangen ist die 31. Jahrestagung<br />

2012 in Halle an der Saale, die<br />

wissenschaftliche Leitung hatten Prof.<br />

Finke <strong>und</strong> Dr. Göbel übernommen. Die<br />

Tagung war hervorragend besucht (ca.<br />

300 Teilnehmer). Hauptthemen waren<br />

das Polytrauma <strong>und</strong> die Neuordnung des<br />

BG-lichen Heilverfahrens. In 2013 wird<br />

die Tagung in Frankfurt/Main stattfinden,<br />

in 2014 ist Lübeck an der Reihe. 2015<br />

wird die Sektion in Koblenz/Andernach<br />

tagen. Für 2016 haben sich Köln <strong>und</strong> Erfurt<br />

beworben.<br />

Auf dem diesjährigen DKOU wird die<br />

Sektion mit wissenschaftlichen Sitzun-<br />

482<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Aus den Verbänden<br />

gen <strong>und</strong> Workshops vertreten sein. Fest<br />

etabliert ist eine gemeinsame Sitzung<br />

mit der VKO, in diesem Jahr unter dem<br />

Thema: „Besonderheiten des jugendlichen<br />

Skelett- <strong>und</strong> Bewegungsapparats“.<br />

Neu ist eine fallbasierte, diskussionsorientierte<br />

Sitzung am „Specialty Day“, die<br />

gemeinsam mit der Li-La-Gruppe unter<br />

der Leitung von Prof. Linhart/Graz <strong>und</strong><br />

PD Sommerfeldt/Hamburg durchgeführt<br />

werden wird.<br />

Sonstiges<br />

Neben der Arbeit in den oben genannten<br />

Arbeitsgruppen sind Mitglieder der Sektion<br />

auch auf Jahrestagungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für Kinderchirurgie<br />

<strong>und</strong> der Vereinigung Kinderorthopädie<br />

aktiv. Auch wenn ein Zusammenschluss<br />

der VKO <strong>und</strong> der Sektion derzeit nicht<br />

geplant ist, wollen wir gemeinsam die<br />

Behandlung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

fest im Curriculum des Facharztes<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

verankern, mit gemeinsamen Inhalten<br />

füllen <strong>und</strong> im Schnittmengenbereich zusammenarbeiten.<br />

Die Zusammenarbeit<br />

mit Li-La e.V. wird weiterhin gepflegt<br />

<strong>und</strong> intensiviert.<br />

Die Kindertraumatologie als klinische<br />

Subdisziplin der <strong>Unfallchirurgie</strong>, der Kinderchirurgie<br />

<strong>und</strong> der Kinderorthopädie<br />

hat eine große Resonanz in der Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> im ärztlichen Bereich.<br />

PD Dr. Dirk<br />

Sommerfeldt,<br />

Hamburg, leitet<br />

die Sektion<br />

Kindertraumatologie.<br />

Kontakt: dirk.sommerfeldt@kinderkrankenhaus.net<br />

INTERESSE AN INFORMATIONEN?<br />

Wer kontinuierlich über die Arbeit der Sektion<br />

Kinderorthopädie informiert werden<br />

möchte, kann sich in den E-Mail-Verteiler<br />

eintragen lassen. Bei Interesse schicken Sie<br />

bitte eine E-Mail an Herrn Dr. Seif: mahmoud.<br />

seif@stiftshospital-andernach.de<br />

Neue Mitglieder<br />

Seit dem Redaktionsschluss des vorigen<br />

Heftes bis zum Redaktionsschluss dieses<br />

Heftes haben folgende Personen einen<br />

Antrag auf Mitgliedschaft in der DGU<br />

gestellt:<br />

Bauchspieß, Dr. med. Felix · Weißenfels<br />

Blaich, Dr. med. Sören · Karlsruhe<br />

Endres, Stephan · Duisburg<br />

Dmitry, Dr. med. Gusev · Nagold<br />

Jordans, Isabelle Johanna · Frankfurt<br />

Lahmer, Patrick · Wermelskirchen<br />

Langer, Göran · Berlin<br />

Mehl, Julian · Freiburg<br />

Meinel, Dr. med. Christian · Merseburg<br />

Oeckenpöhler, Simon · Münster<br />

Olbrich, Dr. med. Annett · Dresden<br />

Plecko, Dr. med. Michael · Zürich<br />

Sandloff, Johannes · Göttingen<br />

Stein, Dr. med. Patrick · Wiesbaden<br />

van Griensven, Univ. Prof. Dr. Dr. Martijn ·<br />

München<br />

Laut § 4 Abs. 3 der Satzung der DGU<br />

gelten die vorgenannten Antragsteller<br />

als end gültig aufgenommen, sofern<br />

nicht innerhalb von vier Wochen nach<br />

Veröffentlichung Einspruch gegen die<br />

Mitgliedschaft erhoben wird.<br />

NEU BEI DER DGU<br />

Seit dem 1. Juli 2012 arbeitet<br />

Miriam Buchmann-Alisch als<br />

Redakteurin bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />

Sie wird unter anderem<br />

für die Website der<br />

DGU zuständig sein <strong>und</strong> Artikel<br />

für die Website, die<br />

OUMN <strong>und</strong> den Newsletter<br />

schreiben.<br />

Miriam Buchmann-Alisch<br />

Sie studierte Philosophie<br />

<strong>und</strong> Germanistik an der<br />

Technischen Universität<br />

Braunschweig, ist ausgebildete<br />

Redakteurin <strong>und</strong> war<br />

viele Jahre als Wissenschaftsjournalistin<br />

<strong>und</strong> Lektorin tätig.<br />

Zuletzt arbeitete sie als<br />

Online-Redakteurin bei der<br />

Nationalen Akademie der<br />

Wissenschaften Leopoldina.<br />

DGU<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

483


Für Sie gelesen<br />

Mertens<br />

Die Berufskrankheitenverordnung<br />

(BKV)<br />

Erich Schmidt Verlag<br />

2011/2012<br />

74 Euro (inkl. Ordner)<br />

Immer auf dem neuesten Stand<br />

Loseblattwerke haben den Vorteil dauernder Aktualität<br />

<strong>und</strong> den Nachteil, dass selten Neuauflagen<br />

erscheinen. Erst diese geben in der Regel Anlass zu<br />

Rezensionen. Wie kann aber auf wichtige Nachschlagewerke<br />

aufmerksam gemacht werden, wenn<br />

keine Neuauflagen anstehen? Hier ist nur der Weg<br />

über eine Besprechung einzelner oder auch mehrerer<br />

Ergänzungslieferungen gangbar. Seit der letzten<br />

Besprechung dieses Loseblattwerkes vor einem<br />

Jahr sind drei Ergänzungslieferungen erschienen,<br />

auf welche hier aufmerksam gemacht werden soll.<br />

Für Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen sind naturgemäß<br />

nicht alle Berufskrankheiten von Interesse,<br />

nur auf die für uns relevanten soll hier hingewiesen<br />

werden. In erster Linie trifft das auf die immer<br />

noch neue BK 2112 Gonarthrose zu. Von vornherein<br />

war klar, dass diese zu Auslegungsschwierigkeiten<br />

Anlass geben wird. Die Ergänzungslieferung<br />

bringt nun eine Wissenschaftliche Stellungnahme<br />

des Ärztlichen Sachverständigenbeirats „Berufskrankheiten“<br />

beim B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit<br />

<strong>und</strong> Soziales, in der die Kriterien der Beschwerden<br />

<strong>und</strong> objektiven Bef<strong>und</strong>e beim Vorliegen einer Gonarthrose<br />

zusammengestellt sind. Für den Erfahrenen<br />

sind darin keine Schwierigkeiten zu sehen<br />

(Lfg. 1 / 12, Mai 2012). In diesem Zusammenhang<br />

ist auch ein Hinweis auf die neu gefasste Vereinbarung<br />

über die Zuständigkeit bei Berufskrankheiten<br />

sinnvoll. Hier ergeben sich gerade bei dort erstmals<br />

aufgeführten BK 2112 wichtige notwendige Anmerkungen<br />

über die Ermittlung der Gefährdung<br />

<strong>und</strong> die Zuständigkeit des jeweiligen Unfallversicherungsträgers<br />

(Lfg. 1 / 11, April 2011). Die umfangreichen<br />

statistischen Angaben bestätigen den<br />

schon früher erkennbaren Trend des Anstiegs von<br />

Erkrankungen der LWS (BK 2108) nicht aber von<br />

Erkrankungen der HWS (BK 2109), die etwa gleich<br />

geblieben sind. Die zunächst übersteigerten Erwartungen<br />

zur BK 2112 schlagen sich in den ersten<br />

Zahlen der Statistik nicht nieder: 28 anerkannten<br />

BKen stehen lediglich 13 neue Rentenfälle gegenüber.<br />

Fazit: Der seit Jahren geltende, jetzt mäßig<br />

angehobene Preis kann bei der guten Ausstattung<br />

(Dünndruckpapier) weiterhin als angemessen angesehen<br />

werden. Durch die Ergänzungslieferungen<br />

bleibt das Werk immer auf dem neuesten Stand. So<br />

fällt es leicht, allen Fachkollegen die Anschaffung<br />

sehr zu empfehlen.<br />

Dr. Georg Holfelder<br />

Labitzke<br />

Grenzflieger – ein<br />

Chirurg erinnert sich<br />

Dr. Reinhard Kaden<br />

Verlag, 2011<br />

24,95 Euro<br />

Zeugnis einer anderen Zeit<br />

Wer sich der Arbeiten von Reiner Labitzke, insbesondere<br />

seines „Handbuch der Seilosteosynthesen“<br />

erinnert, wird auch hinter dem „Grenzflieger“ etwas<br />

Besonderes erwarten. Labitzkes chirurgisches<br />

Leben wurde durch die Nachkriegsverhältnisse, die<br />

die heutige Chirurgengeneration nur vom Hörensagen,<br />

bruchstückhaft kennt, geprägt. Was er berichtet,<br />

nennt er die „Beweise des Ursprungs“. Der Weg<br />

zum Studium führte nur über die „Teilnahme am<br />

sozialistischen Wettbewerb“ an die Humboldt-Universität<br />

<strong>und</strong> später an die Freie Universität Berlin.<br />

Schon der sich aus diesem Wechsel ergebende Blick<br />

in zwei verschiedene Welten ist ein Dokument der<br />

Zeitverhältnisse. Die Weiterbildungsjahre führten<br />

ihn an viele Stationen, die aus ihm – aber stets aus<br />

eigenen Initiativen – einen chirurgischen Generalisten,<br />

heute zum Schaden des Faches nicht mehr<br />

angeboten, werden ließen. Stetige wissenschaftlich-chirurgische<br />

Neugier gepaart mit außergewöhnlicher<br />

Kritikfähigkeit einerseits, die mit ingenieurmäßigem<br />

Verstand begriffene Biomechanik<br />

andererseits ließen schließlich die <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

obsiegen. Unkonventionell veranlagt, hat Labitzke<br />

es verstanden, aus einem maroden Allgemeinkrankenhaus<br />

erst eine kreative Schwerpunktklinik,<br />

daraus eine Universitätsklinik der anderen Art zu<br />

formen. Die lebensinhaltliche Beschreibung dieses<br />

Werdeganges ist nicht nur wegen der Einmaligkeit<br />

eine genussvolle, die Zeitumstände treffend darstellende<br />

Lektüre, in der der Autor die Grenzen des<br />

in Beruf, <strong>Gesellschaft</strong>, Umfeld <strong>und</strong> auch Familien<strong>und</strong><br />

Privatleben erkennbar macht <strong>und</strong> sie zugleich<br />

überfliegt. Tatsächlich spielt auch die Fliegerei eine<br />

bedeutende Rolle in seinem Leben, <strong>und</strong> er hat die<br />

engen Grenzen des eigenen Landes – wie seines<br />

Faches – oftmals hinter sich gelassen. In wenigen<br />

Jahren wird man diese Biographie als Zeugnis einer<br />

anderen Zeit verstehen.<br />

Prof. Dr. Jürgen Probst<br />

484<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Für Sie gelesen<br />

Erlenkämper ∙ Hollo<br />

Rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Georg Thieme Verlag,<br />

2010<br />

99,50 Euro<br />

Handliches Lern- <strong>und</strong> Lesebuch<br />

Die Autoren – bekannte Fachjuristen auf dem Gebiet<br />

der breit ausgelegten ärztlichen Begutachtung<br />

–, die selbst den Grenzbereich zwischen Medizin<br />

<strong>und</strong> Recht als schwierig bezeichnen, legen hier<br />

ein handliches Lern- <strong>und</strong> Lesebuch zum ärztlichen<br />

Gebrauch vor, das sehr subtil, aber dennoch ganz<br />

auf die Informationsbedürfnisse des Arztes zugeschnitten<br />

die rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> deren<br />

fallweise Anwendung in der Begutachtungspraxis<br />

beschreibt. Rechtsbegriffe, Gliederung der Rechtsbereiche,<br />

verfahrensrechtliche Voraussetzungen,<br />

versicherungsrechtliche Vorgaben, die der Gutachter<br />

zugr<strong>und</strong>e legen <strong>und</strong> auch insoweit sachk<strong>und</strong>ig<br />

verwenden muss, sind ebenso erklärt wie<br />

die speziellen rechtlichen Aspekte zur Begutachtung<br />

in einzelnen Rechtsgebieten (unter anderem<br />

Kranken-, Pflege-Renten, gesetzliche Unfallversicherung,<br />

Schwerbehindertenrecht, private Unfallversicherung,<br />

zivilrechtliche Schadensersatzansprüche).<br />

Ein ebenfalls wichtiges, ärztlicherseits<br />

oft nicht genügend wahrgenommenes Kapitel ist<br />

der Rechtsstellung des Gutachters gewidmet. Die<br />

Absicht der Verfasser, dem ärztlichen Sachverständigen<br />

eine kompakte <strong>und</strong> dennoch umfassende<br />

Darstellung der Materie zu bieten, ist voll <strong>und</strong> ideal<br />

erfüllt. Der notwendige Umfang ist so leserfre<strong>und</strong>lich<br />

untergliedert, dass auch eine kurzfristige Einsichtnahme<br />

den Informationsanspruch befriedigt.<br />

Der im besten Sinne lexikalische Charakter des<br />

Buches verdient, als besonders hilfreich hervorgehoben<br />

zu werden.<br />

Prof. Dr. Jürgen Probst<br />

Harms<br />

Medizinische Statistik<br />

Harms-Verlag, 2012<br />

28,80 Euro<br />

Fürs Studium unverzichtbar<br />

Der „Harms“ liegt nunmehr in der 8. Auflage <strong>und</strong><br />

aktuellen Überarbeitung vor – ein Buch, das neben<br />

dem „Trampisch-Windeler“ getrost als das<br />

deutschsprachige Standardwerk für die Vermittlung<br />

elementaren Wissens in der Biostatistik für<br />

Studierende der Medizin bezeichnet werden kann.<br />

Bemerkenswert ist <strong>und</strong> bleibt das Engagement, mit<br />

dem sich Dr. Volker Harms in seinem eigenen Verlag<br />

um die lebendige Vermittlung von Methoden<br />

<strong>und</strong> Fakten in einem Gebiet bemüht, welches für<br />

viele Mediziner trotz der klaren Vorgaben durch<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> Kostenträger immer noch<br />

als abgehoben <strong>und</strong> theoretisch gilt. Die Aktualität<br />

des Buches wird unter anderem durch das Beispiel<br />

der Fehlerverkettung in den Atomreaktoren von<br />

Fukushima unterstrichen. Inhaltlich gibt es kaum<br />

etwas an der umfangreich überarbeiteten Neuauflage<br />

zu bemängeln – von der deskriptiven Statistik<br />

bis hin zu Überlebenszeit- <strong>und</strong> Regressionsmodellen<br />

wurden alle biomedizinisch relevanten Methoden<br />

berücksichtigt. Basisinformationen über Meta-<br />

Analysen <strong>und</strong> Leitlinien finden sich ebenso wie<br />

Hinweise zur erfolgreichen Erstellung einer Dissertation.<br />

Auch die grafische Überarbeitung hat zur<br />

hohen Qualität dieses Buches beigetragen. Für das<br />

Studium unverzichtbar (insbesondere in Ermangelung<br />

anderer Lehrbücher vergleichbarer Dichte<br />

<strong>und</strong> Lesbarkeit), stellt sich die Frage, ob es auch in<br />

die Bibliothek des Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />

gehört. Falls ein hohes Interesse besteht, für evidenzbasierte<br />

Entscheidungsfindungen bestimmte<br />

statistische Gr<strong>und</strong>lagen rekapitulieren zu müssen,<br />

ist das Buch als Nachschlagewerk sicher gut geeignet.<br />

Für die Planung klinischer Studien in Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> fehlen jedoch Spezifika des<br />

Faches, insbesondere die Effektstärke operativer<br />

Interventionen <strong>und</strong> die Nutzenbewertung von Medizinprodukten.<br />

Auch bleiben aktuelle Trends wie<br />

individualisierte Medizin <strong>und</strong> Comparative Effectiveness<br />

Research unberücksichtigt.<br />

Ohne die Expertise von biostatistischen <strong>und</strong> klinisch-epidemiologischen<br />

Profis sind klinische<br />

Studien in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> allein<br />

aufgr<strong>und</strong> rechtlicher <strong>und</strong> ethischer Bedingungen<br />

<strong>und</strong>enkbar geworden. Die Frage ist somit nicht,<br />

ob Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden, sondern vielmehr<br />

deren methodische Berater <strong>und</strong> Unterstützer<br />

auf den sicher perfekt überarbeiteten „Harms“<br />

zurückgreifen möchten oder wollen. Fazit: Aus<br />

der Sicht von Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden ist<br />

der aktuelle „Harms“ eine „Kann“-, jedoch keine<br />

„Muss“-Empfehlung.<br />

PD Dr. Dirk Stengel<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

485


Für Sie gelesen<br />

Böhni ∙ Lauper ∙ Locher<br />

Manuelle Medizin 2<br />

Thieme, 2011<br />

179,99 Euro<br />

Für alle Anwender der manuellen Medizin<br />

Dieses Lehrbuch der Manuellen Medizin ist aus<br />

einem Kursskript der Schweizer Ärztegesellschaft<br />

für Manuelle Medizin hervorgegangen. Neben der<br />

klaren <strong>und</strong> präzisen Darstellung der wissenschaftlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen werden die Techniken in Wort<br />

<strong>und</strong> Bild ausführlich dargestellt. Hierzu werden<br />

die Texte auf der linken Buchseite jeweils durch<br />

zahlreiche gestochen scharfe Fotos, auf denen die<br />

Bewegungsrichtungen eingezeichnet sind, so anschaulich<br />

dargestellt, dass eine Rekapitulation<br />

der Kursinhalte leicht gelingt. Die Griffe werden<br />

sowohl am Patienten als auch am Skelettmodell<br />

dargestellt, was die Visualisierung bei der eigenen<br />

Anwendung der Techniken erleichtert. Auch<br />

Eigenmobilisationstechniken werden in Wort <strong>und</strong><br />

Bild dargestellt. Fazit: Zusammenfassend ist dieses<br />

Werk jedem wärmstens zur Rekapitulation zu<br />

empfehlen, der die Manuelle Medizin praktisch<br />

anwendet. Daneben ist der Inhalt aufgr<strong>und</strong> der<br />

verständlichen Darstellung aber auch für Kollegen<br />

geeignet, welche sich für die Weiterbildung in der<br />

Manuellen Medizin, gleich welcher Schule, interessieren<br />

oder diese bereits begonnen haben.<br />

Dr. Ralph Gaulke, Hannover<br />

Strunk ∙ Fröhlich ∙ Wild<br />

Klinikleitfaden<br />

Sonographie<br />

Urban & Fischer Verlag,<br />

bei Elsevier, 2011.<br />

39,95 Euro<br />

Vom Bef<strong>und</strong> bis zur Diagnose<br />

Klinikleitfäden sind die wahren Taschenbücher in<br />

der Medizin. Vor uns liegt ein trotz seiner Kompaktheit<br />

umfangreiches Taschenlehrbuch der Sonographie<br />

der inneren Organe, von der Schilddrüse über<br />

Thoraxorgane, Leber <strong>und</strong> Gallenblase, Pankreas,<br />

Milz hin zum Gastrointestinaltrakt sowie Leitungsbahnen<br />

in Abdomen <strong>und</strong> Peritoneum einschließlich<br />

Lymphknoten. Zunächst steht das sonographische<br />

Bild im Vordergr<strong>und</strong>, jedoch soll das Buch auch dazu<br />

führen, weitere differentialdiagnostische Erkrankungen<br />

abzuklären. Somit hilft der Klinikleitfaden<br />

Sonographie vom sonographischen Bef<strong>und</strong> zur Diagnose.<br />

Es ist hervorzuheben, dass im Bereich der inneren<br />

Organe wie auch der Bewegungsorgane keine<br />

klinische Untersuchungsmethode so wichtig wurde<br />

wie die Sonographie, die gleichwohl in Zeiten hoch<br />

aufwendig technischer Bildgebung mitunter in Vergessenheit<br />

zu geraten scheint. Für Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen hervorzuheben ist, dass die im Buch<br />

abgehandelte Notfallsonographie auch den Standard<br />

in der unfallchirurgischen Abklärung wiedergibt.<br />

Das Bildmaterial <strong>und</strong> die Bef<strong>und</strong>ung einschließlich<br />

der sich daraus ergebenden Beurteilung werden<br />

durch sehr gutes, vielfältiges Bildmaterial hervorragend<br />

unterstützt. Für Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen die<br />

in gemischten orthopädisch-chirurgischen Bereitschaftsdiensten<br />

engagiert sind, finden sich hier vielfältige<br />

Informationen <strong>und</strong> relevante Untersuchungsdetails<br />

für die arbeitstägliche Untersuchung.<br />

Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />

Merle . Dautel . Rehart<br />

Chirurgie der Hand -<br />

Der Notfall<br />

Thieme, 2012<br />

199,99 Euro<br />

Ein Muss für Hand-Operateure<br />

Nach der „Chirurgie der Hand“ ist die vorliegende<br />

„Chirurgie der Hand - Der Notfall“ eine wichtige,<br />

hervorragende Ergänzung. Es gelingt, neue, zeitgemäße<br />

Techniken, dank weiterentwickelter Instrumente<br />

mit Hilfe von 1.140 Abbildungen in didaktisch<br />

eindrucksvoller Weise darzustellen. Schon<br />

die einzelnen Anästhesie-Verfahren, teils um beim<br />

Notfall die Allgemeinnarkose zu vermeiden, teils um<br />

beim lokalen Eingriff diesen nicht durch anästhesiologischen<br />

Aufwand zu komplizieren, zeigen den<br />

praktischen Wert dieses Buches. Das heutige Therapie-Prinzip:<br />

Stabilisierung der Fraktur – Revaskularisierung<br />

von Geweben – <strong>und</strong> Hautdeckung aller<br />

Strukturen – wird an den Anfang gestellt <strong>und</strong> für die<br />

weiteren Eingriffe berücksichtigt. Die Schwierigkeiten<br />

der geschlossenen Gelenkverletzungen – wie<br />

Distorsionen <strong>und</strong> Luxationen – ebenso wie die der<br />

Frakturen werden einleuchtend <strong>und</strong> systematisch<br />

geschildert <strong>und</strong> bebildert. Die Problematik des Substanzverlustes<br />

an Hand <strong>und</strong> Fingern stellt den Hauptteil<br />

dieses Werkes dar. Von dem kleinen Pulpadefekt<br />

bis zum Verlust aller Strukturen mit dem Ersatz <strong>und</strong><br />

den Folgen für die Spenderregion, zeigt die Breite<br />

dieses Lehrbuches. Fazit: Dieses von M. Merle <strong>und</strong><br />

G. Dautel herausgegebene handchirurgische Werk<br />

sollte von allen notfallmäßig mit Handverletzungen<br />

befassten Operateuren gelesen werden, weil es Jahre<br />

dauert, die darin enthaltene Erfahrung selbst zu<br />

sammeln.<br />

Dr. Martin Talke, Berlin<br />

486<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

1. Kursangebote der Akademie <strong>Deutsche</strong>r Orthopäden (ADO)<br />

Liebe Mitglieder, gern können Sie die<br />

Akademie ansprechen unter<br />

Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59,<br />

Fax: (0 30) 79 74 44-57,<br />

E-Mail: info@institut-ado.de.<br />

Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen<br />

Ihrer Fortbildungskurse über die<br />

jeweilige Landesärztekammer sowie bei<br />

der Veröffentlichung über unsere Medien<br />

behilflich.<br />

Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de<br />

Facharztvorbereitungskurs Berlin FAB Termine 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info/Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin<br />

Facharztvorbereitungskurs<br />

590 € 1<br />

790 € 2 46<br />

26.11. - 01.12.2012 Dr. med. Thilo<br />

John,<br />

Prof. Dr. Michael<br />

Wich,<br />

Dr. Stephan<br />

Tohtz<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-59<br />

Mail: info@institut-ado.<br />

de"<br />

Rheuma-Zertifizierungskurs I<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin<br />

Früharthritis in<br />

Orthopädischer<br />

Hand - Frühdiagnostik<br />

rheumatischer<br />

Erkrankungen<br />

25.08.2012 Dr. Schwokowski,<br />

Dr. Talke<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-59<br />

Mail: info@institutado.de<br />

100 € 1<br />

130 € 2 6<br />

Bochum 22.09.2012 6<br />

Frankfurt a.M. 06.10.2012 6<br />

Hannover 01.12.2012 6<br />

Praxisgründungskurs<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin<br />

wichtige Punkte bei<br />

der Praxisgründung<br />

09.-10.11.2012 Prof. Wich, Dr.<br />

John<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-59<br />

Mail: info@institutado.de<br />

200 € 1<br />

350 € 2 8<br />

Kindertraumatologie für den D-Arzt<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Ludwigshafen Trauma 12.-13.10.2012 Prof. Schmittenbecher,<br />

Prof.<br />

Grützner<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-59<br />

Mail: info@institut-ado.de<br />

www.institut-ado.de"<br />

190 € 1<br />

240 € 2 n.n.<br />

Berlin Trauma 14.-15.12.2012 Prof. Wich n.n.<br />

1<br />

BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

487


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Kurse zum DKOU 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin<br />

Oberflächen EMG<br />

Kompaktkurs<br />

3D/4D<br />

Wirbelsäulenverm. Kurs<br />

DIGEST Stoßwellen<br />

Zertifizierungskurs<br />

25.10.2012 Dr.<br />

Meichsner<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-59<br />

Mail: info@institut-ado.de<br />

www.institut-ado.de<br />

125 € 8<br />

26.10.2012 Dr. Jahn 100€ 1<br />

130€ 2 6<br />

26.10.2012 Dr. Gleitz,<br />

Dr. Thiele<br />

220 € 9<br />

K-Logic-Taping-Kurs 26.-27.10.2012 Geuenich 190 € 1<br />

230 € 2 17<br />

4D motion Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 45 € 1<br />

55 € 2 4<br />

Rheuma 27.10.2012 Dr.<br />

Schwokowski<br />

100 € 1<br />

130 € 2 8<br />

Röntgen Update 27.10.2012 Dr. T. Abt 100 €<br />

130 € 2 9<br />

Begutachtung<br />

Gr<strong>und</strong>kurs<br />

Meine Praxis ist Silber -<br />

ein Nachfolger Gold<br />

Begutachtung<br />

Aufbaukurs<br />

27.10.2012 Prof. Wich 180 € 1<br />

260 € 2 8<br />

27.10.2012 H. Schaffer 60 €<br />

28.10.2012 Prof. Wich 180 € 1<br />

260 € 2 8<br />

K-Logic-Taping Kurse für Ärzte/ Arzthelferinnen <strong>und</strong> Physiotherapeuten<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin Aufbaukurs 26.-27.10.2012 Ingo<br />

Geuenich<br />

Aachen Aufbaukurs 17.-18.11.2012 Ingo<br />

Geuenich<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden, Kantstr. 13, 10623<br />

Berlin, info@institut-ado.de,<br />

Tel: 030/ 797 444 -51/-59<br />

190 € 1<br />

230 € 2<br />

17<br />

16<br />

QM Schulungen BVOUcert<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Stuttgart Quereinsteiger 15.09.2012 Deinfelder Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-51/59<br />

Mail: info@institut-ado.de,<br />

Quereinsteigerschulungen<br />

nur für Ärzte die<br />

bereits das alte BVOUcert oder<br />

eine Schulung über den BVOU<br />

hatten<br />

500 €,<br />

Einsteiger<br />

1.500 €, inkl.<br />

Zertifizierung<br />

(Preis gilt pro<br />

Praxis)<br />

keine<br />

Frankfurt a.M. Einsteiger 10.11.2012 Dr. Dürig keine<br />

1<br />

BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />

488<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Berliner Gutachten 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin<br />

Begutachtung in<br />

der Privaten Haftpflichtversicherung<br />

von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschäden<br />

nach<br />

Unfällen Modul lll<br />

29./30.09.2012 Prof. Dr.<br />

Wich<br />

Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden, Kantstr. 13, 10623<br />

Berlin, info@institut-ado.de, Tel:<br />

030/ 797 444 -51/-59<br />

220 € 1<br />

300 € 2 n.n.<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung<br />

(Gr<strong>und</strong>kurs) Modul I<br />

Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung<br />

(Aufbaukurs) Modul I<br />

27.10.2012 Prof. Dr.<br />

Wich<br />

28.10.2012 Prof. Dr.<br />

Wich<br />

180 € 1<br />

260 € 2 8<br />

180 € 1<br />

260 € 2 8<br />

3D/4D Wirbelsäulenvermessung <strong>und</strong> 4D motion Kurs Termine 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Stuttgart<br />

3D/4D<br />

Wirbelsäulenverm. Kurs<br />

11<br />

Nordhrein<br />

DKOU Berlin<br />

3D/4D<br />

Wirbelsäulenverm. Kurs<br />

3D/4D<br />

Wirbelsäulenverm. Kurs<br />

15.09.2012 Dr. Jahn Akademie <strong>Deutsche</strong>r<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030. 797 444-51/59<br />

Mail: info@institut-ado.de in<br />

Kooperation mit Indermed-<br />

Forum e.V.<br />

3D/4D<br />

Mitglieder<br />

150 €,<br />

Nichtmitglieder<br />

200 €,<br />

4D motion<br />

Mitglieder<br />

45 €,<br />

Nichtmitglieder<br />

55 €,inkl.<br />

Handouts <strong>und</strong><br />

Verpflegung,<br />

3D Kurs<br />

zum DKOU<br />

Sonderpreis<br />

10.11.2012 Dr. Jahn 11<br />

26.10.2012 Dr. Jahn 6<br />

4D motion Kurs 26.10.2012 Dr. Jahn 4<br />

ADO Kooperationen<br />

ATOS Heidelberger Castle Meeting mit Live Operation <strong>und</strong> Videos<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Heidelberg Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenk 11.-13.10.2012 R. Siebold,<br />

H.<br />

Thermann,<br />

F. Thorey,<br />

H.H. Pässler<br />

Kongress- <strong>und</strong> MesseBüro<br />

Lentzsch GmbH,Heike<br />

Fischer,Gartenstraße 29,61352<br />

Bad Homburg,Tel.: 06172/6796-<br />

0,Fax: 06172/679626,E-Mail:<br />

info@kmb-lentzsch.de,www.<br />

kmb-lentzsch.de<br />

Arzt/in 350 €<br />

Weiterbildungsassistent/in<br />

250 € Physiotherapeut/<br />

in, med. Fachpersonal*<br />

200 €<br />

Student/in*<br />

120 €<br />

n.n.<br />

1<br />

BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

489


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Sonographiekurse Hamburg Termine 2012-2013<br />

Ultraschallkurse Bewegungsorgane, Sonograpfiekurse gemäß §6 KBV-Richtlinien <strong>und</strong> zerifiziert von DEGUM, DOOC, ADO, HÄK, BLÄK<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Hamburg Abschlusskurs B III 25.-26.08.2012 Dr.<br />

Schulterzentrum, Maurepasstr. auf Anfrage 21<br />

Abschlusskurs B III 24.-25.08.2012<br />

Betthäuser 95, 24558 Hamburg, Frau<br />

Habermann, Tel.: 04193/<br />

21<br />

Gr<strong>und</strong>kurs B I 13.-15.09.2012 959966, sono-kurse@t-online.<br />

31<br />

Gr<strong>und</strong>kurs B I 14.-16.09.2012<br />

de, www.Schulter-Zentrum.com<br />

31<br />

Abschlusskurs<br />

Säuglingshüfte<br />

20.-21.10.2012 16<br />

Termine 2013<br />

Tegernsee<br />

Hamburg<br />

Aufbaukurs B II 02.-04.11.2012 31<br />

Aufbaukurs B II 01.-03.11.2012 31<br />

Kurswoche Gr<strong>und</strong><strong>und</strong><br />

Aufbaukurs<br />

Bewegungsapparat (BI<br />

<strong>und</strong> BII)<br />

Aufbaukurs<br />

Säuglingshüfte (S II)<br />

Abschlusskurs<br />

Säuglingshüfte<br />

10.-15.02.2013 52<br />

15.-16.06.2013 21<br />

19.-20.10.2013 16<br />

MRT-Kurse in Stuttgart<br />

Kernspintomographie in der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Sportklinik Stuttgart Differentialdiagnose<br />

MRT<br />

80<br />

12.-13.10.2012 Dr. med.<br />

Frieder<br />

Mauch<br />

Zusammenfassung 16.-17.11.2012<br />

Sportklinik Stuttgart,<br />

Dr. med. Frieder Mauch<br />

Sekretariat Frau Schneider<br />

Taubenheimstr. 870372<br />

Stuttgart<br />

Tel.: 0711/5535-111, Fax:<br />

0711/5535-188,<br />

www.sportklinikstuttgart.de<br />

Pro Kurs:<br />

300 €<br />

alle 5 Kurse:<br />

1 400 €<br />

DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. 2012<br />

LBB 1 Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium <strong>und</strong> Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die Erteilung der<br />

Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.)<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Dr. Matthias <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Gebühren auf<br />

Nürnberg LBB1 19.-23.09.2012<br />

Psczolla Muskuloskelettale Medizin Anfrage unter<br />

(DGMSM) e.V. - Akademie www.dgmsm.<br />

36<br />

Boppard LBB1 24.-28.10.2012 Boppard, e-mail: kontakt@ de<br />

46<br />

Hamburg LBB1 21.-25.11.2012<br />

dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0,<br />

www.dgmsm.de<br />

40<br />

Boppard LBB1 05.-09.12.2012 46<br />

Masterkurse 2011 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info/ Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Boppard<br />

Muskuloskeletale 24.-26.08.2012 Dr. Matthias <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

26<br />

Boppard<br />

Med. 2<br />

MSM 1 07.-09.09.2012<br />

Psczolla Muskuloskelettale Medizin<br />

(DGMSM) e.V. - Akademie<br />

Boppard, e-mail: kontakt@<br />

26<br />

Trier<br />

Lenden Becken Hüft<br />

Region<br />

22.09.2012 dgmsm.de, Tel. 06742/8001-0,<br />

www.dgmsm.de<br />

12<br />

Boppard MSM 2 09.-11.11.2012 26<br />

1<br />

BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder<br />

490<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Nürnberg<br />

St. Goar<br />

obere Thoraxapparatur<br />

u. Lymphsysteme<br />

Kopfschmerz,<br />

Schwindel, Tinnitus<br />

24.-25.11.2012 16<br />

24.11.2012 11<br />

Hamburg HWS- Schultergürtel 08.12.2012 10<br />

GHBF Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsdiagnostik Termine 2012 - 2013<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System, sensomotorische,<br />

propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse, Balancetests, etc.<br />

Ort<br />

München<br />

München<br />

Kursthema<br />

Gr<strong>und</strong>kurs<br />

Abschlusskurs<br />

Termin<br />

14. - 15.09.2012<br />

30.11.-<br />

01.12.2012<br />

Leitung<br />

Dr. Pfaff,<br />

Michael<br />

Kaune, Dr.<br />

Götz<br />

Punkte<br />

Sylt Kompaktkurs 16.-18.11.2012<br />

Eisenach Gr<strong>und</strong>kurs 23.-24.11.2012<br />

München Abschlusskurs 30.11.-<br />

01.12.2012<br />

Termine 2013<br />

Berlin Gr<strong>und</strong>kurs 25.-26.01.2013<br />

Stuttgart Gr<strong>und</strong>kurs 01.-02.02.2013<br />

Köln Gr<strong>und</strong>kurs 22.-23.02.2013<br />

Salzburg Gr<strong>und</strong>kurs 15.-16.03.2013<br />

München Abschlusskurs 12.-13.04.2013<br />

Hamburg Gr<strong>und</strong>kurs 07.-08.06.2013<br />

Chiemsee Kompaktkurs 20.-23.06.2013<br />

Info / Anmeldung<br />

Freitagstermin: 14:30 - 20:00<br />

Uhr, Samstagstermin:<br />

09:00 - 16:30 Uhr, Kompaktkurs:<br />

Fr. 10:00 Uhr bis So. 15:30 Uhr,<br />

GHBF,<br />

Fax: 089-33 04 03 05, www.<br />

ghbf.de<br />

Gebühr<br />

Gr<strong>und</strong>kurse<br />

(zweitägig)<br />

300 €<br />

Abschlußkurse<br />

350 €<br />

(inklusive<br />

Kursmaterial,<br />

Speisen <strong>und</strong><br />

Getränke)"<br />

Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine 2012<br />

Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin. Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit<br />

der DAAO e.V. <strong>und</strong> dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Karlsruhe<br />

Einsteigerkurs zweiteilig<br />

21.-30.09.2012<br />

Hannover Einsteigerkurs 24.11.-<br />

01.12.2012<br />

Damp Einsteigerkurs 24.11.-<br />

01.12.2012<br />

Berlin<br />

Einsteigerkurs zweiteilig<br />

30.11.-<br />

09.12.2012<br />

Dr. med.<br />

Herman<br />

Locher<br />

Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar<br />

Neutrauchburg (MWE) e.V.<br />

Riedstr. 5<br />

88316 Isny-Neutrauchburg<br />

Tel: 07562/9718-0<br />

Fax:07562/9718-22<br />

email: info@aerzteseminarmwe.de<br />

www.aerzteseminar-mwe.de<br />

auf Anfrage<br />

Ascheffel<br />

Hannover<br />

Tagesrefresher<br />

Manualmed.<br />

Algorithmus u.<br />

Behandlungskonz. B.<br />

Verkettungssynd.<br />

Tagesrefresher LWS/<br />

SIG<br />

27.10.2012<br />

17.11.2012<br />

Neuss Tagesrefresher HWS 24.11.2012<br />

Isny<br />

Wochenendrefresher 13.-14.10.2012<br />

LWS/SIG<br />

Bad Iburg<br />

Osteopathie Einführung<br />

(E)<br />

06.-08.09.2012<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

491


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Dresden Sonderkurs (Kurs I)<br />

von MWE <strong>und</strong> ÄMM,<br />

Wirbelsäulengr<strong>und</strong>kurs<br />

17. - 24.09.2012<br />

AGR-Fernlehrgang "Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention"<br />

Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen "Referent für rückengerechte Verhältnisprävention"<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Fernlehrgang Zusatzqualifikation 01.09.2012 AGR e.V. Aktion Ges<strong>und</strong>er Rücken e.V., BVOU 39<br />

01.10.2012<br />

01.11.2012<br />

www.agr-ev.de<br />

Tel. 04284/ 92 69 990, Fax: Mitglieder<br />

04284/ 92 69 991, info@agr.de, 295 €<br />

01.12.2012<br />

Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Potsdam<br />

AE-Kompaktkurs<br />

Thromboseprophylaxe<br />

in der Endoprothetik<br />

50 € 9<br />

München/Glonn<br />

AE-Tutorial<br />

Endoprothetik des<br />

Hüftgelenkes<br />

30.-31.08.2012 Prof. Dr. C.<br />

Perka,<br />

Prof. Dr. T.<br />

Gehrke<br />

03.-05.09.2012 Prof. Dr.<br />

med. W.<br />

Mutschler,<br />

Prof. Dr.<br />

med. D.<br />

Parsch<br />

Düsseldorf AE-Masterkurs Knie 07.-08.09.2012 PD. Dr. med.<br />

Ralf Decking,<br />

PD Dr. med.<br />

R. Steffen,<br />

Prof. Dr.<br />

med. M.<br />

Wagner<br />

Münster<br />

AE-Kompaktkurs<br />

Thromboembolieprophylaxe<br />

in der Endoprothetik<br />

14.09.2012 Prof. Dr.<br />

med. G.<br />

Möllenhoff<br />

Dr. med. B.<br />

Egen<br />

Priv.-Doz.<br />

Dr. med. R.<br />

Hube"<br />

Hamburg AE-Kurs Knie 28.-29.09.2012 "Prof. Dr. W.<br />

Rüther,<br />

Prof. Dr. D.<br />

Lazovice.<br />

Prof. Dr.<br />

Oehme"<br />

Magdeburg Masterkurs Hüfte 05.-06.10.2012 "Prof. Dr. K.-<br />

D. Heller,<br />

Prof. Dr. C.H.<br />

Lohmann"<br />

Jelena Bindemann<br />

Projektleiterin Veranstaltungen<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Endoprothetik<br />

Dienstleistungs GmbH<br />

Kongressorganisation<br />

Oltmannsstraße 5<br />

D-79100 Freiburg<br />

Tel 0761 / 45 64 76 66<br />

Fax 0761 / 45 64 76 60<br />

j.bindemann@ae-gmbh.com<br />

www.ae-gmbh.com<br />

250 € 25<br />

auf Anfrage 19<br />

50 €<br />

200 € 21<br />

auf Anfrage<br />

492<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

München<br />

Tübingen<br />

AE-Kompaktkurs<br />

"Thromboseprophylaxe<br />

in der Endoprothetik"<br />

AE-Kompaktkurs<br />

"Periprothetische<br />

Frakturen"<br />

12.10.2012 "Priv.-Doz.<br />

Dr. med. R.<br />

Hube,<br />

Prof. Dr.<br />

med. P.<br />

Biberthaler,<br />

Dr. med. C.<br />

Fulghum"<br />

12.10.2012 Prof. Dr.<br />

Stöckle<br />

Bonn Masterkurs Hüfte 16.-17.11.2012 "Dr. H. Hass,<br />

Prof. Dr. D.C.<br />

Wirtz"<br />

Dresden<br />

14. AE-Kongress<br />

"Rekonstruktive<br />

Gelenkchirurgie"<br />

07.-08.12.2012 "Prof. Dr.<br />

Günther,<br />

Prof. Dr.<br />

Morlock,<br />

Prof. Dr.<br />

Neugebauer,<br />

Prof. Dr.<br />

Zwipp"<br />

50 € 7<br />

50 €<br />

auf Anfrage 16<br />

180€ 14<br />

30. Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische Orthopädie 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Bad Rothenfelde<br />

Module 1 <strong>und</strong><br />

3 Orthetik,<br />

Rollstuhlversorgung,<br />

Neuroorthopädie,<br />

Querschnittläsion<br />

14.-16.09.2012 Prof. Dr.<br />

Greitemann<br />

per Fax an: (0 54 24) 2 20-4<br />

44 oder per Post an: Klinik<br />

Münsterland, Sekretariat<br />

Prof. Dr. med. B. Greitemann,<br />

Initiative 93, Auf der Stöwwe 11,<br />

49214 Bad Rothenfelde<br />

auf Anfrage<br />

Innsbruck/ Österreich Modul 6 21.-22.09.2012 Dr. Landauer<br />

Dortm<strong>und</strong> Modul 5 Refresher u.<br />

Prüfungskurs<br />

23.-24.11.2012 Prof. Dr.<br />

Greitemann,<br />

D. Kokegei<br />

DAF Zertifikat Fußchirurgie 2012 - 2013<br />

Jahresprogramm der <strong>Deutsche</strong>n Assoziation für Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e.V.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Düsseldorf<br />

Anatomischer<br />

Präparationskurs<br />

31.08.-<br />

01.09.2012<br />

Greifswald<br />

Aachen<br />

Münster<br />

Hannover<br />

Stuttgart<br />

Frankfurt a.M.<br />

Operationskurs<br />

Vorfußchirurgie<br />

Operationskurs<br />

Arthrodesen<br />

Operationskurs<br />

Traumatologie<br />

Operationskurs<br />

Sehnenchirurgie<br />

Operationskurs<br />

Vorfußchirurgie<br />

Operationskurs<br />

Rheumafuß<br />

T.Filler,<br />

J.Dohle,<br />

S.Rammelt<br />

21.-22.09.2012 J. Lange<br />

14.-15.09.2012 D. Frank, M.<br />

Abbara<br />

28.-29.09.2012 S. Ochman<br />

05.-06.10.2012 C.<br />

Stukenborg-<br />

Colsman<br />

09.-10.11.2012 M.Gabel, U.<br />

Gronwald<br />

16.-17.11.2012 S.Rehart, J.<br />

Osel<br />

Wien Workshop Kinderfuß 23.-24.11.2012 F. Grill<br />

Münster Abschlusskurs –<br />

Kursreihe 2012"<br />

25.-26.01.2013 M. Thomas,<br />

A. Koller, T.<br />

Kostuj<br />

Kontakt Zertifikat Fußchirurgie<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Assoziation für<br />

Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e.V.<br />

Veronika Ullisch<br />

Kongress- <strong>und</strong> MesseBüro<br />

Lentzsch GmbH<br />

Seifgr<strong>und</strong>str. 2<br />

D-61348 Bad Homburg<br />

Tel.: +49 (0)6172-6796-0<br />

Fax: +49 (0)6172-6796-26<br />

E-Mail: veronika.ullisch@kmblentzsch.de,<br />

www.fuss-chirurgie.de<br />

DAF<br />

Mitglieder<br />

330 €<br />

Nichtmitglieder<br />

430 €<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

493


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

MRT Kurse Erlangen<br />

Kernspintomographie in der Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Siemens AG<br />

Erlangen"<br />

Kurs 1 Obere Extremität 21.-22.09.2012 Dr. Axel<br />

Goldmann<br />

Orthopädie Centrum Erlangen,<br />

Dr. Axel Goldmann, z. Hd. Frau<br />

Barnickel, Nägelsbachstr. 49a,<br />

91052 Erlangen, Tel. 09131 -<br />

7190 - 51, Email: goldmann@<br />

orthopaeden.com<br />

Pro Kurs:<br />

300 €<br />

alle 5 Kurse:<br />

1400 €<br />

88<br />

Kurs 2 Wirbelsäule 09.-10.11.2012<br />

Kurs 3 Untere<br />

07.-08.12.2012<br />

Extremität<br />

Kurs 4 Weichteil-,<br />

Knochen,- Gelenk-<br />

Erkrankungen<br />

Kurs 5<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>und</strong> Vertiefung an<br />

Fallbeispielen<br />

18.-19.01.2013<br />

12-13.04.2013<br />

IGTM Schmerz- <strong>und</strong> Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine 2012<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Köln Kurs I 28./29.09.2012 Dr. Hansen IGTM-Geschäftsstelle<br />

Am Dreieck 14b,<br />

53819 Neunkirchen<br />

r.berweiler@igtm.org<br />

www.igtm.de<br />

Tel.: 02247-9001363<br />

380 € n.n.<br />

Köln Kurs II 26./27.10.2012<br />

Köln Kurs III 16./17.11.2012<br />

Köln Workshop /Praktikertag 01.12.2012<br />

Golfmedicus - sportmedizinische Betreuung im Golfsport<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Düsseldorf Kurs 3 28.09.-<br />

01.10.2012<br />

Dr. Strich<br />

Golfmedicus, www.Golfmedicus.<br />

eu, info@golfmedicus.eu<br />

auf Anfrage<br />

n.n.<br />

Osteoporose-Tag Rhein-Sieg-Klinik 2012<br />

Welche Neuheiten gibt es in der Diagnostik <strong>und</strong> Therapie der Osteoporose?<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Nümbrecht Osteoporose 29.09.2012 Prof. Dr.<br />

Klaus M.<br />

Peters<br />

Sekretariat Prof. Dr. med. K. M.<br />

Peters<br />

B. Zurheide-Moll<br />

Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik,<br />

Höhenstraße 30, 51588<br />

Nümbrecht<br />

Tel.: 02293/920-603; Fax.:<br />

02293/920-642<br />

e-mail: kpeters@dbkg.de<br />

www.rhein-sieg-klinik.de<br />

keine<br />

494<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Kinesio® Taping Symposium 2012<br />

Dr. Kenzo Kase, Erfinder der Kinesio® Taping Methode, kommt nach Düsseldorf zum internationalen Kinesio® Taping Symposium. Er steht für 40 Jahre<br />

KinesioTape Erfahrung. Er bewies Pioniergeist, Mut <strong>und</strong> Weitsicht in der Erarbeitung <strong>und</strong> Verbreitung einer neuen, wirkungsvollen Therapieform. Wir<br />

freuen uns sehr Dr. Kenzo Kase <strong>und</strong> andere bedeutende Therapeuten in diesem Bereich an der Heinrich-Heine-Universität begrüssen zu dürfen.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Düsseldorf Kinesio Taping 29.-30.09.2012 Dr. Kenzo<br />

Kase<br />

Lucamed International GmbH<br />

Tel.: 07761 92 77 947<br />

Fax.:07761 92 77 949<br />

Anmeldung unter www.lucamed.de<br />

219 €<br />

Mein erstes Gutachten<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Düsseldorf Gutachtenerstellung 17.11.2012 Dr. Strich IMB Ratingen<br />

c/o Sportorthopädische Praxis<br />

CALORCARREE, Tel: 02102-<br />

913591 FAX: 02102-913593<br />

E-Mail: info@orthopaedieratingen.de<br />

95 € n.n.<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

495


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Kursangebote der AUC – Akademie der <strong>Unfallchirurgie</strong> GmbH<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Kursanmeldungen sind online möglich unter: https://www.auc-kursportal.de<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

September<br />

Köln ATLS-Providerkurs 15./16.09.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Osnabrück fit-after-eight 26. – 29.09.2012 Prof. W. Mutschler www.dgou-fit-after-eight.de, Anmeldung<br />

unter www.auc-kursportal.de<br />

Homburg (Saar)<br />

DSTC – Definitive Surgical<br />

Trauma Care Course<br />

27. – 29.09.2012 Prof. S. Flohé www.auc-online.de, Anmeldung unter<br />

www.auc-kursportal.de<br />

Oktober<br />

Leipzig ATLS-Providerkurs 05./06.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Ulm ATLS-Providerkurs 06./07.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Hannover ATLS-Providerkurs 20./21.10.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

November<br />

Ludwigshafen ATLS-Providerkurs 03./04.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Bielefeld ATLS-Providerkurs 03./04.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Köln ATLS-Providerkurs 16./17.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Hannover ATLS-Providerkurs 17./18.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Kiel ATLS-Providerkurs 23./24.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

München-Unterschleißheim ATLS-Providerkurs 24./25.11.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Köln ATLS-Providerkurs 30.11./11.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Leipzig ATLS-Providerkurs 30.11./11.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Dezember<br />

Ulm ATLS-Providerkurs 08./09.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Hannover ATLS-Providerkurs 08./09.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

Bielefeld ATLS-Providerkurs 15./16.12.2012 Dr. C. Wölfl www.atls.de, Anmeldung unter www.auc-kursportal.de<br />

496<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

2. Kalender Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />

Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />

August<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Kassel<br />

3. Kasseler documenta-<br />

Symposium der Vitos<br />

Orthopädischen Klinik Kassel<br />

18.08. Anmeldung per Fax bis 13.07.:<br />

0561- 30 84 204<br />

Berlin G-I-N Conference 22.08.-25.08. P. van der Wees, G.<br />

Ollenschläger<br />

Hamburg<br />

Düsseldorf<br />

4th European Plastic Surgery<br />

Research Council (EPSRC)<br />

2012<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />

– Anatomischer<br />

Präparationskurs I<br />

http://www.gin2012.org/<br />

23.08.-26.08. S. D'Arpa http://www.epsrc.eu/<br />

31.08.-01.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

Glattfelden bei Zürich AE-Dreiländerkurs Knie 31.08.-01.09. Dr. B. Christen, Prof. N.<br />

Böhler, Prof. F. Gebhard<br />

Basel<br />

15. Basler Symposium für<br />

Kinderorthopädie<br />

http://www.ae-germany.com<br />

31.08.-01.09. Prof. C. Hasler, Dr. A. Krieg http://www.baslerkinderorthopaedie.org/<br />

September<br />

Innsbruck<br />

Glonn bei München<br />

Dresden<br />

Berlin<br />

AO Trauma Masters Seminar<br />

- Fragility Fractures<br />

and Orthogeriatric<br />

Comanagement<br />

AE-Tutorial „Endoprothetik<br />

des Hüftgelenks“<br />

6. Kongress der<br />

Mitteldeutschen<br />

Chirurgenvereinigung<br />

(MDCV) 2012<br />

Revisions-Hüftendoprothetik<br />

für Ärzte<br />

02.-04.09. Prof. dr. M. Blauth,<br />

Prof. Dr. C. Sieber<br />

03.-05.09. Prof. W. Mutschler, Prof. D.<br />

Parsch<br />

http://www.aotrauma.org<br />

http://www.ae-germany.com<br />

06.09.-07.09. Prof. F. Bonnaire http://www.mdcv-kongress.de<br />

06.09.-07.09. Prof. C. Eingartner http://www.aesculap-akademie.<br />

de/<br />

Berlin Fragility Fracture Network 06.09.-08.09. Prof. K. Dreinhöfer http://www.ff-network.org/<br />

Bad Iburg Osteophathie - Einführung 06.09.-08.09. Prof. E. Nicholas info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Düsseldorf AE-Masterkurs Knie 07.-08.09. Dr. A. Franz, PD Dr. R.<br />

Decking, PD Dr. R. Steffen,<br />

Prof. M. Wagner<br />

http://www.ae-germany.com<br />

Hamburg<br />

Berlin<br />

Hannover<br />

Zürich/Schweiz<br />

9. Norddeutsches AOTrauma-<br />

Seminar - Komplexe<br />

Verletzungen <strong>und</strong> offene<br />

Frakturen<br />

Strategien zur<br />

Fehlervermeidung im OP<br />

– Qualität, Sicherheit <strong>und</strong><br />

Risikomanagement<br />

Sonderkurs Manuelle<br />

Medizin bei Kindern – Kurs A/<br />

Diagnostikkurs 1<br />

29. Kongress der<br />

Deutschsprachigen<br />

Arbeitsgemeinschaft für<br />

Arthroskopie (AGA)<br />

07.-08.09 Prof. T. Mittlmeier, Prof. Dr.<br />

J. M. Rueger, Prof. Dr. A.<br />

Seekamp<br />

http://hamburg1208_sem.aotrauma.org<br />

10.09. Prof. C.-D. Heidecke http://www.aesculap-akademie.<br />

de/<br />

12.09.-16.09. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />

13.09.-15.09. http://www.aga-kongress.info/<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

497


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Bremen<br />

Frankfurt/M.<br />

43. Jahrestagung der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> der<br />

Plastischen, Rekonstruktiven<br />

<strong>und</strong> Ästhetischen<br />

Chirurgen (DGPRÄC) e.<br />

V., 17. Jahrestagung der<br />

Vereinigung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Ästhetisch-Plastischen<br />

Chirurgen (VDÄPC) e. V.<br />

5. Curriculum unfallchirurgisch-orthopädische<br />

Begutachtung – Kurs V, Spez.<br />

Gutachterthemen Teil II<br />

Heidelberg<br />

2. Rhein-Neckar-Symposium<br />

2012<br />

Update Wirbelsäule 14.09.-15.09. Prof. V. Ewerbeck,<br />

Prof. G.<br />

Schmidmaier u.a.<br />

Heidelberg<br />

Bad Rothenfelde<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Dresden<br />

Isny<br />

Rostock<br />

Bindung in der Medizin<br />

– Vom Molekül zur Arzt-<br />

Patienten-Beziehung<br />

31. Fort- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungskurs der<br />

Initiative 93 Technische<br />

Orthopädie<br />

Zukunftssymposium<br />

Orthopädie<br />

Technikkurs I „Manuelle<br />

Medizin/Chirotherapie“<br />

Manuelle Medizin bei Kindern<br />

Kurs C: Therapiekurs I<br />

Kongress Osteosynthese<br />

International 2012<br />

13.09.-15.09. Prof. C. Can Cedidi http://www.conventus.de/dgpraec2012/<br />

14.09.-15.09. Prof. K. Weise, Prof.<br />

R. Hoffmann, Prof. M.<br />

Schiltenwolf<br />

http://www.rhein-neckarsymposium.de<br />

14.09.-15.09. Prof. H. Schauenburg, Prof.<br />

M. Schiltenwolf<br />

kongress@bgu-frankfurt.de<br />

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/bindungskongress<br />

15.09. Prof. B.-D. Katthagen http://www.orthodoc.de<br />

15.09.-22.09. Dr. Moll info@aerzteseminar-mwe.de<br />

19.09.-22.09. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />

19.09.-22.09. Prof. G. Gradl, Prof. T.<br />

Mittlmeier<br />

Brandenburg MedPro 2012 20.09. Prof. E. Beck, Prof. T.<br />

Schrader, Prof. D. Wikarski<br />

Berlin<br />

7. Jahrestagung <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> Interdisziplinäre<br />

Notfall- <strong>und</strong> Akutmedizin<br />

(DGINA) 2012<br />

Milano/Italien<br />

Dresden<br />

Halle<br />

Greifswald<br />

Münster<br />

Karlsruhe<br />

Göttingen<br />

European Hip Society 10th<br />

Congress<br />

Deutsch-chinesisches<br />

Biotechnologie Symposium<br />

1. Hallenser Symposium<br />

„Replantation <strong>und</strong><br />

Transplantation“ – State<br />

of the Art <strong>und</strong> zukünftige<br />

Organisation<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />

– Operationskurs<br />

Vorfußchirurgie II<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />

– Operationskurs<br />

Traumatologie VII<br />

Technikkurs I „Manuelle<br />

Medizin/Chirotherapie“,<br />

Teil 1<br />

Frakturversorgung beim<br />

Schwerverletzten - Wo?<br />

Wann? Wie?<br />

http://www.osteosynthese2012.<br />

com/<br />

14.09.-16.09. Prof. B. Greitemann http://www.technischeorthopaedie.de/de/news<br />

http://medpro2012.fh-brandenburg.de/<br />

20.09.-22.09 Dr. B. Schwalbe http://www.dgina-kongress.de<br />

20.09.-22.09 L. Zagra http://www.ehs2012.org/<br />

20.09.-21.09. Dr. M. Stiehler www.daad.de/biotechsymposium2012<br />

21.09. Prof. R. Hiener www.hsrt2012.de<br />

21.09.-22.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

21.09.-22.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

21.09.-23.09 Dr. Frey info@aerzteseminar-mwe.de<br />

21. 09. Prof. K. Dresing https://aotrauma2.aofo<strong>und</strong>ation.<br />

org/coursedirectory.aspx<br />

498<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Berlin DGOOC-Hüftkurs 26.09.-28.09. Onlineregistrierung: http://www.<br />

registration.intercongress.de<br />

Osnabrück<br />

Genua/Italien<br />

Dresden<br />

Hamburg<br />

Aachen<br />

Kursprogramm „fitafter-eight“,<br />

Modul 3/4<br />

"Gelenkerkrankungen,<br />

Arthrose, Weichteilschäden,<br />

W<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Gelenkverletzungen"<br />

International Congress Osteorheumatology on<br />

Bone Involvement in Arthritis<br />

11. <strong>Deutsche</strong>r Kongress für<br />

Versorgungsforschung <strong>und</strong> 4. Nationaler<br />

Präventionskongress<br />

20. Internationaler <strong>und</strong> interdisziplinärer<br />

Kongress der European Workgroup for Manual<br />

Medicine „Asymmetrie in der Entwicklung des<br />

Kinder – der manualmedizinische Ansatz“<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs<br />

Arthrodesen III<br />

26.09.-29.09. PD Dr. M. Engelhardt, Dr. C.<br />

Grim, PD Dr. P. Strohm, Dr. O.<br />

Hauschild, Prof. V. Jansson,<br />

Dr. J. Hausdorf<br />

http://www.dgou-fit-after-eight.<br />

de/<br />

27.09.-28.09. http://www.osteorheumatology.it/<br />

27.09.-29.09. Prof. T. Hoffmann,<br />

Prof. W. Kirch,<br />

Prof. H. Pfaff<br />

Hamburg AE-Kurs Knie 28.09.-29.09. Prof. W. Rüther,<br />

Prof. D. Lazovic,<br />

Prof. St. Oehme<br />

http://www.dkvf2012.de<br />

27.09.-29.09. L. E. Koch http://www.ewmm-kongress.de/<br />

28.09.-29.09. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

http://www.ae-germany.com<br />

Heidelberg 5th Heidelberg Deformity-Day 28.09.-29.09. Dr. Wenz, Dr. Dreher http://www.deformity-day.de<br />

Karlsruhe Technikkurs I „Manuelle Medizin/Chirotherapie“, 28.09.-30.09. Dr. Frey info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Teil 2<br />

Dortm<strong>und</strong> Abschlusskurs Sonographie der Säuglingshüfte 29.09. Prof. B.-D. Katthagen,<br />

Dr. H. D. Matthiessen<br />

Dorothee.Grosse@akademiedo.de<br />

Düsseldorf Internationales Kinesio Taping Symposium 29.09.-30.09. Dr. K. Kase http://bit.ly/NFe8KE<br />

Salzburg<br />

48. Jahrestagung der Österreichischen<br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong>: Akute <strong>und</strong><br />

chronische pathologische Veränderungen der<br />

großen Sehnen<br />

Regensburg 16. Chirurgische Forschungstage 04.10.-06.10. Prof. H. J. Schlitt,<br />

Prof. E. Geissler<br />

Berlin<br />

Hannover<br />

Hamburg<br />

DGSP-Jubiläumskongress „100 Jahre <strong>Deutsche</strong><br />

Sportmedizin“<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs<br />

Sehnenchirurgie IV<br />

2. Hamburger Beckenkurs – European Pelvic<br />

Course 2012<br />

04.10.-06.10. Prim. Dr. A. Paschucki http://www.unfallchirurgen.at<br />

05.10.-06.10. Prof. H. Löllgen http://www.dgsp.de/kongress/<br />

05.10.-06.10. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

05.10.-06.10. Prof. J. M. Rueger,<br />

PD Rd. L. Großterlinden<br />

Magdeburg AE-Masterkurs Hüfte 05.10.-06.10. Prof. Dr. K.-D. Heller,<br />

Prof. Dr. Ch. H. Lohmann<br />

Güssing/<br />

Österreich<br />

Lübeck<br />

Hannover<br />

5. Burgenländischer Rheumatag „Der Knochen<br />

im Focus“<br />

53. Kongress der Dt. <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Handchirurgie<br />

50. Jahrestagung der Dt. <strong>Gesellschaft</strong> für plastische<br />

<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie e. V.<br />

Oktober<br />

München XVII. Internationaler Schulterkurs 01.10.-03.10. Prof. A. Imhoff http://www.schulterkurs.de<br />

Bonn<br />

1. Bonner Seminar für Qualitätsmanagement in<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

04.10.-05.10. Prof. C. Wirtz,<br />

Dr. P. Göbel,<br />

Dr. T. Rohark<br />

Online-Registrierung: www.orthounfall-bonn.de<br />

http://www.uniklinikum-regensburg.de/imperia/md/content/<br />

service/veranstaltungen/2012/programm_forschungstage-sff.pdf<br />

www.european-pelvic-coursehamburg.de<br />

http://www.ae-germany.com<br />

10.10. Dr. R. Fallent, Dr. G. Guhr azmedinfo@media.co.at<br />

11.10.-13.10 http://www.dgh-kongress.de<br />

11.10.-13.10. Prof. N.-C. Gellrich http://www.dgpw2012.de/<br />

Lübeck 17. DAHTH e.V. Jahrestagung 11.10.-13.10 http://www.dahth.de<br />

Hannover 50. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für 11.10.-13.10. Prof. N.C. Gellrich http://www.dgpw2012.de<br />

Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

499


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Heidelberg<br />

Heidelberg Castle Meeting Live Operations and<br />

Videos<br />

11.10.-13.10 R. Siebold, H. Thermann, F.<br />

Thorey, H. Pässler<br />

Tübingen AE-Kompaktkurs „Periprothetische Frakturen“ 12.10. Prof. U. Stöckle Prof. M.<br />

Wagner<br />

Wien/<br />

Österreich<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Jahrestagung der Österreichischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Physikalische Medizin <strong>und</strong> Rehabilitation<br />

(ÖGPMR) „Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungskonzepte<br />

in der Physikalischen Medizin <strong>und</strong><br />

Rehabilitation”<br />

Wochenendrefresher “Manuelle Medizin” LWS/<br />

SIG<br />

2nd European Hand Trauma Prevention<br />

Congress<br />

<strong>Deutsche</strong>r Kongress für Orthopädie <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

http://www.ae-germany.com<br />

12.10.-13.10. Prof. T. Paternostro-Sluga http://www.oegpmr.at<br />

13.10.-14.10. Dr. Bischoff info@aerzteseminar-mwe.de<br />

15.10.-16.10. Dr. R. Böttcher, Dr. W.<br />

Eichendorf, Dr. T. Linz,<br />

23.10.-26.10. Prof. W. Mittelmeier, Prof.<br />

C. Josten, Dr. A. Gassen<br />

http://www.handprevention2012.<br />

org<br />

http://www.dkou.org/dkou2012/<br />

startseite.html<br />

Ascheffel Tagesrefresher Manuelle Medizin 27.10. Dr. Fleischhauer info@aerzteseminar-mwe.de<br />

November<br />

Wien/<br />

Österreich<br />

11. Wiener Osteoporosetag 09.11. Prof. E. Preisinger http://www.osteoporosetag.at/<br />

Münster VLOU-Herbsttagung 09.11. Dr. W. Schäfer heike.scholz@kkh-gummersbach.<br />

de<br />

Stuttgart DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs<br />

Vorfußchirurgie II<br />

09.11.-10.11. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

Hannover<br />

Mainz<br />

Grünwald b.<br />

München<br />

Münster<br />

9. Hannoveraner Arthroskopiekurs Schulter &<br />

Knie<br />

31. Unfallmedizinische Tagung der DGUV<br />

(<strong>Deutsche</strong> Gesetzliche Unfallversicherung)<br />

Abschlusskurs „Sonographie des Stütz- <strong>und</strong><br />

Bewegungsapparates“<br />

Fortbildungsseminar „Blended Learning - Update<br />

Orthopädie/<strong>Unfallchirurgie</strong>”<br />

09.11.-10.11. Prof. H. Lill, Prof. Dr. P.<br />

Lobenhoffer, PD Dr. J. D.<br />

Agneskirchner<br />

10.11.-11.11. Prof. P. Kirschner, Prof. R.<br />

Hoffmann<br />

http://www.heidelberg-castlemeeting.de<br />

Isny-Neutrauchburg<br />

http://www.arthroskopiekurshannover.de/<br />

http://www.comed-kongresse.<br />

de/data_comed/cong_dyn.<br />

php?id=355<br />

10.11.-11.11. http://www.vfos.info<br />

11.11. Prof. C. Götze, Prof. G.<br />

Gosheger, Prof. M. Raschke,<br />

Prof. C. Schulze-Pellengahr,<br />

Prof. R. Smektala<br />

http://www.aekwl.de/index.<br />

php?id=4543<br />

Bonn AE-Masterkurs Hüfte 16.11.-17.11. Dr. H. Haas,<br />

http://www.ae-germany.com<br />

Prof. D. C. Wirtz<br />

München 5th International Hip Arthroscopy Meeting 16.11.-17.11. M. Dienst, R. Villar http://ocm-muenchen.de/<br />

Frankfurt/M. DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Operationskurs 16.11.-17.11. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

Rheumafuß V<br />

Hannover Tagesrefresher Manuelle Medizin LWS/SIG 17.11. Dr. Wittich info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Kassel<br />

1. CP-Symposium - Nutzung von Social Media in<br />

Notfällen<br />

21.11. http://crisisprevention.de/<br />

news/112/.html<br />

Isny<br />

Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern – Kurs<br />

D/ Therapiekurs II<br />

22.11.-24.11. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Istanbul/Türkei<br />

Wien/<br />

Österreich<br />

XVI. Annual Meeting of the ESS European<br />

Society of Surgery<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie – Workshop<br />

Kinderfuß VI<br />

22.11.-24.11. C. Terzi http://www.ess2012.org/index.<br />

php<br />

23.11.-24.11. http://www.fuss-chirurgie.de<br />

Neuss Tagesrefresher Manuelle Medizin HWS 24.11. Dr. Roscheck info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Hannover Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 24.11.-01.12. Dr. Wittich info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Damp Technikkurs I: Manuelle Medizin/Chirotherapie 24.11.-01.12. Dr. Fleischhauer info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Wien/<br />

Österreich<br />

12. Wiener Rheumatag 27.11. PD Dr. A. Dunky,<br />

Prof. M. Köller<br />

azmedinfo@media.co.at<br />

500<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

München Kompaktkurs Kinderorthopädie 27.11.-30.11. Prof. R. Krauspe,<br />

Prof. K. Parsch,<br />

Prof. T. Wirth<br />

http://www.kinderorthopaedie.<br />

org/<br />

Hannover<br />

Dubai/ Vereinigte Arabische<br />

Emirate<br />

Ho Chi Minh City/ Vietnam<br />

Sonderkurs Manuelle<br />

Medizin bei Kindern – Kurs<br />

B/ Diagnostikkurs 2<br />

Combined 33rd SICOT &<br />

17th PAOA Orthopaedic<br />

World Conference<br />

Bone & Joint Decade World<br />

Network Conference 2012<br />

in partnership with SRS<br />

Lectures Course-SSHV 10<br />

and Operative Spine Course<br />

27.11.-01.12. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />

28.11.-30.11. http://www.sicot.org/?id_<br />

page=480<br />

Bonn Komplexe Kniechirurgie 30.11.-01.12. PD Dr. H. Mayr, PD Dr. R.<br />

Hube<br />

http://www.knie-komplex.<br />

de<br />

Dezember<br />

Berlin<br />

Nürnberg<br />

Stuttgart<br />

Dresden<br />

Technikkurs I: Manuelle<br />

Medizin/Chirotherapie<br />

28. Nürnberger<br />

Arthroskopiekurs <strong>und</strong><br />

Gelenksymposium<br />

7. <strong>Deutsche</strong>r<br />

Wirbelsäulenkongress<br />

- Jahrestagung der<br />

DWG <strong>Deutsche</strong><br />

Wirbelsäulengesellschaft<br />

14. AE-Kongress<br />

– Rekonstruktive<br />

Gelenkchirurgie<br />

30.11.-09.12. Dr. Thiele info@aerzteseminar-mwe.de<br />

05.12.-08.12. PD Dr. H.J. Bail, Prof. E.<br />

Wiedemann, PD Dr. R.<br />

Siebold<br />

29.11.-02.12. http://www.boneandjointdecade.de<br />

http://www.arthroskopiekurs-nuernberg.de<br />

06.12.-08.12. PD Dr. M. Ruf http://www.dwg2012.de<br />

07.12.-08.12. Prof. K.-P. Günther, Prof.<br />

M. Morlock, Prof. E.<br />

Neugebauer, Prof. H. Zwipp<br />

http://www.ae-gmbh.com<br />

Hildesheim<br />

5. Masterclass Hildesheim<br />

(MCH) 2012<br />

14.12.-15.12. Prof. B. Wippermann, Dr. E.<br />

Mössinger<br />

Berlin DGOOC-Fußkurs 13.12.-15.12. Dr. J. Dohle Onlineregistrierung: http://<br />

www.registration.intercongress.de<br />

http://www.masterclasshildesheim.de<br />

2013<br />

Januar<br />

Milano/Italien<br />

Mayrhofen/Österreich<br />

Freiburg<br />

Weimar<br />

Zürich/Schweiz<br />

1st European Congress on<br />

the development and definition<br />

of a reconstruction<br />

ladder for the treatment of<br />

musculoskeletal conditions<br />

using regenerative approaches<br />

31. Jahrestagung der<br />

Deutschsprachigen<br />

Arbeitsgemeinschaft für<br />

Verbrennungsbehandlung<br />

(DAV)<br />

Freiburger Knorpeltage<br />

2013<br />

11. Weimarer<br />

Unfallchirurgisch-<br />

Orthopädisches Symposium<br />

International 31th ISMISS<br />

Course for endoscopic & minimal<br />

invasive spinal surgery<br />

16.01.-19.01. Prof. H.-O. Rennekampff,<br />

Prof. Dr. A. Adams<br />

18.01.-19.01. Prof. Dr. N. P. Südkamp,<br />

PD Dr. H. O. Mayr, PD Dr. P.<br />

Niemeyer<br />

http://www.dav2013.at/<br />

14.01.-15.01. Prof. G. M. Calori valeria.vasco@devitalservice.com<br />

http://www.freiburgerknorpeltage.de<br />

18.01.-19.01. PD Dr. med. Olaf Bach www.unfallsymposiumweimar.de<br />

24.01.-25.01. PD Dr. med. Hj. Leu http://www.ismiss.com/<br />

files/fapn31_1.pdf<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

501


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Schruns/Österreich<br />

Münster<br />

Paris<br />

18. Forum<br />

Wirbelsäulenchirurgie<br />

DAF-Zertifikat Fußchirurgie<br />

– Abschlusskurs Kursreihe<br />

2012 VIII<br />

17th International<br />

ArgoSpine Symposium<br />

24.01.-26.01. Dr. K. Schnake, Dr. L.<br />

Gobisch, Dr. P. Lübke, Dr. M.<br />

Leimert<br />

http://www.dwg-schruns.de<br />

25.01.-26.01. http://www.fuss-chirurgie.<br />

de<br />

31.01.-01.02. http://www.argospine.org<br />

Februar<br />

Hamburg<br />

Paris/Frankreich<br />

München<br />

Berlin<br />

Kongress „Kinderreha ist<br />

kein Luxus“<br />

International Shoulder<br />

Course<br />

3. Münchener Symposium<br />

fü r experimentelle<br />

Orthopädie, <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>und</strong> muskuloskelettale<br />

Forschung<br />

Endoprothetikkongress<br />

Berlin 2013<br />

14.02.-16.02. http://www.rehakind.com/<br />

14.02.-16.02. A. Castagna, C. Gerber, J.<br />

Iannotti, M. Scheibel, G.<br />

Walch, K. Yamaguchi<br />

21.02.-22.02. PD Dr. R. Burgkart, Prof. M.<br />

v. Griensven, Prof. P. Müller,<br />

Prof. M. Schieker, Prof. A.<br />

Schilling, PD S. Vogt<br />

http://www.paris-shouldercourse.com/<br />

sandra.peter@med.unimuenchen.de<br />

21.02.-23.02. Prof. C. Perka www.endokongress.de<br />

März<br />

Weimar Osteologie 2013 06.03.-09.03. PD Dr. G. Lehrmann, PD Dr.<br />

A. Roth<br />

Davos/Schweiz<br />

Ascona/Italien<br />

3rd International Knee<br />

Update – reconstructive surgery<br />

in the young arthritic<br />

patient<br />

Communicating Medical<br />

Error<br />

07.03.-09.03. Dr. U. Munzinger, PD Dr. P.<br />

Schöttle<br />

http://www.osteologie13.de<br />

http://www.gelenkzentrum.<br />

com<br />

18.03.-22.03. http://www.come.usi.ch/<br />

München Knorpelkurs 2013 22.03.-23.03 Prof. A. B. Imhoff, PD Dr. S.<br />

Hinterwimmer<br />

http://www.sportortho.de<br />

April<br />

Wien/Österreich<br />

Kongress Biospine4<br />

„Biotechnologies for spinal<br />

surgery“<br />

24.04.-26.04. M. Ogon, C. Eder, H. J.<br />

Meisel<br />

http://www.biospine4.org/<br />

Mai<br />

München 130. DGCH-Kongress 30.04.-03.05. Prof. K.-W. Jauch http://www.chirurgie2013.<br />

de/<br />

Baden-Baden<br />

61. Jahrestagung der<br />

VSOU Vereinigung<br />

Süddt. Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen e. V.<br />

01.05.-04.05. Dr. H. Locher http://www.vsou.de<br />

Juni<br />

Murnau<br />

26. Jahrestagung der<br />

Deutschsprachigen<br />

Medizinischen <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Paraplegie<br />

05.06.-08.06. Dr. D. Maier http://www.dmgp-kongress.<br />

de<br />

Istanbul/Türkei 14. EFORT-Kongress 05.06.-08.06. http://www.efort.org/istanbul2013/<br />

Mannheim<br />

28. Dt.-Österr.-<br />

Schweiz. Kongress für<br />

Sportorthopädie <strong>und</strong><br />

Sporttraumatologie<br />

14.06.-15.06. Prof. H. Schmitt http://www.gots-kongress.<br />

org<br />

502<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012


Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Würzburg DVSE 2013 19.06.-22.06. Prof. F. Gohlke http://www.dvse-kongress.<br />

de<br />

September<br />

Wiesbaden 30. AGA-Kongress 19.09.-21.09. PD Dr. J. Agneskirchner, PD<br />

Dr. T. Zantop<br />

http://www.aga-kongress.<br />

info<br />

Oktober<br />

Düsseldorf<br />

54. Kongress der<br />

Dt. <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Handchirurgie <strong>und</strong> 18.<br />

DAHTH e.V. Jahrestagung<br />

10.10.-12.10. Prof. J. Windolf, Prof. M.<br />

Schädel-Höpfner<br />

http://www.dgh-kongress.<br />

de<br />

2014<br />

Mai<br />

Berlin 131. DGCH-Kongress 29.04.-02.05. Prof. J. Jähne http://www.dgch.de<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

503


Service / Kleinanzeigen<br />

Praxisverkauf<br />

Orthopädiepraxis München – Stadt Verkauf<br />

Biete Mitarbeit – Einarbeitung – Einstieg – Stufenweise Abgabe<br />

Jobsharing. Halbe oder ganze KV-Zulassung – Beste Umsatz/<br />

Gewinnzahlen. E-Mail: orthopraxis@ymail.com<br />

„Orthopädische Praxis im Raum Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis)zu<br />

verkaufen“.<br />

Chiffre: 21 12 41<br />

Antworten auf Chiffre-Anzeigen<br />

senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nummer an:<br />

Pharmedia, Anzeigen- <strong>und</strong> Verlagsservice GmbH<br />

Frau Esther Eckstein<br />

Postfach 30 08 80<br />

70448 Stuttgart<br />

504<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012

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