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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

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Aus unserem Fach<br />

klinischen Versorgung seinen Zustand<br />

in einen günstigen/komplikationslosen<br />

versus lebensbedrohlichen Verlauf zu<br />

verwandeln droht. Bei diesen Parametern<br />

handelt es sich um folgende: ISS 16<br />

<strong>und</strong> mehr, AIS 2 x 2, 2 Körperregionen<br />

<strong>und</strong> ein Mortalitätsrisiko > 10 %, ein AIS<br />

– Wert von mehr als 2 <strong>und</strong> verschiedene<br />

Körperregionen.<br />

Aus diesen Parametern wurden diejenigen<br />

berechnet, welche die stabilste<br />

Sensitivität <strong>und</strong> Spezifizität in Bezug auf<br />

eine zu erwartende Mortalität haben.<br />

Die Basis bildete die erwartete Sterblichkeit<br />

von 15 Prozent, wie sie bei Patienten<br />

mit einem ISS von 16 zu erwarten ist.<br />

Zusätzlich zu den erwähnten Parametern<br />

ist der Glasgow Coma Scale als wichtiger<br />

Prognosewert nach Datenlage sinnvoll.<br />

Für weitere Berechnungen im Rahmen<br />

des Treffens wurden folgende Parameter<br />

ausgewählt: Blutdruck, Gerinnung,<br />

Glasgow Coma Scale <strong>und</strong> Säure/Basen-<br />

Defizit. Die Ergebnisse der Konferenz<br />

beweisen anhand von Daten des Traumaregisters,<br />

dass die im Kasten gelisteten<br />

Parameter die neue Definition dergestalt<br />

hinterlegen, dass eine reproduzierbare<br />

Mortalität von 30 Prozent entsteht. Diese<br />

ist somit beweisend für das Vorhandensein<br />

eines Polytraumas, das heißt einer<br />

Schwerstverletzung im engeren Sinne.<br />

Somit ist nunmehr anhand medizinischer<br />

Daten eine neue Definition des<br />

Schwerverletzten vorhanden. Zur Zeit<br />

wird geprüft, ob diese anhand anderer<br />

klinischer Datenbanken (TARN, NTDB)<br />

verifiziert werden kann.<br />

Hans-Christoph Pape<br />

Philipp Lichte<br />

Rolf Lefering<br />

Prof. Dr. Hans-Christoph<br />

Pape, Aachen, stellvertretender<br />

Leiter des wissenschaftsausschusses<br />

der DGU<br />

ESTES-KONGRESS<br />

Many ways – one goal<br />

Vom 12. bis 15. Mai 2012 fand in Basel der 13. European Congress for Trauma and Emergency Surgery<br />

(ECTES) der European Society for Trauma and Emergency Surgery (ESTES) mit 1.200 Teilnehmern aus insgesamt<br />

63 Ländern statt. In zahlreichen, teils interaktiven, gut besuchten Sitzungen wurden die neuesten<br />

Aspekte der <strong>Unfallchirurgie</strong>, Notfallchirurgie, Intensivmedizin <strong>und</strong> Katastrophenchirurgie diskutiert.<br />

Many ways – one goal: Unter diesem<br />

Motto stand der 13. European Congress<br />

for Trauma and Emergency Surgery der<br />

European Society for Trauma and Emergency<br />

Surgery (ESTES), den sie unter den<br />

Kongresspräsidenten Dominik Heim <strong>und</strong><br />

Reto Babst aus der Schweiz sowie dem<br />

Präsidenten der ESTES, Prof. Dr. Ingo<br />

Marzi, Frankfurt, gemeinsam mit den nationalen<br />

Schweizer <strong>Gesellschaft</strong>en SGTV<br />

(Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> für Traumatologie<br />

<strong>und</strong> Versicherungsmedizin) <strong>und</strong><br />

SGATC (Schweizerische <strong>Gesellschaft</strong> für<br />

Allgemeinchirurgie <strong>und</strong> Traumatologie)<br />

in Basel ausrichtete. Die internationale<br />

Bedeutung dieses Kongresses spiegelte<br />

sich in der aktiven Beteiligung zahlreicher<br />

Partnergesellschaften, zu denen europäische<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en wie die European<br />

Federation of National Association of Orthopedics<br />

and Traumatology (EFORT), die<br />

European Federation of Orthopedics and<br />

Sports Traumatology (EFOST), die Société<br />

Francaise de Chirurgie Orthopedique et<br />

Traumatologique (SOFCOT), die European<br />

Bone and Joint Infection Society (EBJIS),<br />

der Küntscher Kreis, die AO Fo<strong>und</strong>ation<br />

wie auch die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) zählten. Neben vielen renommierten<br />

Wissenschaftlern war auch<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGU) mit ihrem Präsidenten Prof.<br />

Dr. Christoph Josten aus Leipzig <strong>und</strong> die<br />

American Association for the Surgery of<br />

Trauma (AAST) mit ihrem Präsidenten<br />

Wayne Meredith während des gesamten<br />

Meetings präsent. Etwa ein Drittel der<br />

Teilnehmer kam sogar von außerhalb<br />

Europas.<br />

Intensive Diskussionen<br />

In fünf Parallelsitzungen wurden Themen<br />

aus den Bereichen <strong>Unfallchirurgie</strong>, Notfall-<br />

<strong>und</strong> Akutchirurgie, Katastrophenmedizin<br />

<strong>und</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

in wissenschaftlichen Symposien, Instructional<br />

Lectures <strong>und</strong> in interaktiven<br />

Falldiskussionen behandelt. Die Zuhörer<br />

beteiligten sich sehr rege an den Diskussionen.<br />

Morgendliche Video-Sessions<br />

<strong>und</strong> eine umfangreiche Posterausstellung<br />

ÜBER ESTES<br />

ESTES versteht sich als die Europäische <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Unfall- <strong>und</strong> Notfallchirurgie<br />

<strong>und</strong> ist sowohl eine Dachorganisation mit 26<br />

nationalen Mitgliedsgesellschaften <strong>und</strong><br />

mehr als 1.000 individuellen, aktiven Mitgliedern.<br />

Als Dachorganisation vertritt ES-<br />

TES 10.000 institutionelle Mitglieder gegenüber<br />

nationalen <strong>und</strong> europäischen Institutionen<br />

<strong>und</strong> arbeitet aktiv an europäischen<br />

Trauma Guidelines, einem Traumacurriculum<br />

sowie einem Traumaregister mit. Alle Informationen<br />

über ESTES finden sich online<br />

unter: www.estesonline.org<br />

Dort kann man auch den Newsletter ESTES-<br />

NEWS abonnieren, der alle zwei Monate erscheint.<br />

Weitere Informationen finden sich<br />

regelmäßig in der Zeitschrift der Society European<br />

Journal of Trauma and Emergency<br />

Surgery: www.ejtes.springer.de.<br />

400<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012

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