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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

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Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

Rheumasymposium: Händewaschen<br />

nicht vergessen<br />

Dr. Claudia Stadelmann-Laski<br />

Das Schwerpunktthema „Infektionen in<br />

Orthopädie, Traumatologie <strong>und</strong> Rheumatologie“<br />

hatte trotz des sommerlichen<br />

Wetters viele interessierte Ärzte <strong>und</strong><br />

Therapeuten angelockt. Chefarzt Prof. Dr.<br />

Wolfgang F. Beyer konnte zum mittlerweile<br />

18. Rheumasymposium r<strong>und</strong> 100 Teilnehmer<br />

im Mehrzwecksaal des Orthopädie-Zentrums<br />

Bad Füssing begrüßen.<br />

Namhafte Referenten diskutierten zusammen<br />

mit Dr. Sebastian Schnarr,<br />

Chefarzt der Rheumaklinik Ostbayern,<br />

Thomas Skrebsky, Leitender Arzt der Abteilung<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

Orthopädie <strong>und</strong> Sportmedizin<br />

im Krankenhaus<br />

Rotthalmünster, Dr. Peter<br />

Wein, Chefarzt der Klinik<br />

Niederbayern Bad Füssing,<br />

<strong>und</strong> Dr. Thomas Laser, Orthopäde aus<br />

Bad Griesbach, der kurzfristig für den<br />

verhinderten stellvertretenden Landesvorsitzenden<br />

Bayern des Berufsverbands<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Dr.<br />

Karl-Heinz Conrad, eingesprungen war,<br />

über eines der derzeit größten Probleme<br />

nach orthopädischen Operationen.<br />

Neue Hygieneverordnung seit 1. Januar<br />

2011 in Kraft<br />

Ein besonderes Augenmerk galt der<br />

neuen Hygieneverordnung (MedHygV),<br />

die seit 1. Januar 2011 für alle medizinischen<br />

Einrichtungen verpflichtend ist.<br />

In elf Paragrafen regelt sie die Pflichten<br />

<strong>und</strong> Aufgaben der Krankenhäuser zur<br />

Sicherstellung einer adäquaten Hygiene.<br />

PD Dr. Wulf Schneider, Abteilungsleiter<br />

für Bakteriologie <strong>und</strong> Hygiene am Institut<br />

für Medizinische Mikrobiologie <strong>und</strong><br />

Hygiene der Universität Regensburg,<br />

Bis zu zwei Prozent der operierten Patienten müssen<br />

damit rechnen, eine Infektion zu bekommen.<br />

führte als Fachmann die Auswirkungen<br />

des neuen Gesetzes auf den Klinikalltag<br />

aus. Eine Hygienekommission, bestehend<br />

aus ärztlichem Leiter, Verwaltungsleiter,<br />

Pflegedienst <strong>und</strong> weiteren Fachkräften,<br />

regelt Zusammenarbeit, Schulung des<br />

Personals <strong>und</strong> Umsetzung der Hygienevorschriften.<br />

Dazu gehören individuelle<br />

Hygienepläne, Überwachungsverfahren,<br />

Infektionsstatistiken <strong>und</strong> ein „Masterplan“<br />

für auftretende Infektionen. Ab<br />

400 Patienten ist sogar eine Vollkraft für<br />

Hygiene verpflichtend einzustellen. Problematisch<br />

ist, dass es derzeit nicht genügend<br />

Fachkräfte gibt. Mediziner können<br />

diese Ermächtigung in einer zweijährigen<br />

Weiterbildungszeit erwerben, bis<br />

zum Stichtag 31. Dezember 2016 muss<br />

das Gesetz umgesetzt werden. Als politischen<br />

Fauxpas betrachtete es Schneider,<br />

dass in der novellierten Gesetzesverfassung<br />

von 2012 (MedHygV 2,0) Pflegeheime<br />

aus dem Geltungsbereich<br />

herausfallen: „Das<br />

ist eine Katastrophe, denn<br />

gerade in den Heimen gibt<br />

es viele Patienten mit multiresistenten<br />

Keimen.“ Die<br />

neue Hygieneverordnung sei aber insgesamt<br />

ein immens wichtiger Schritt hin<br />

zur Verhinderung von Infektionen <strong>und</strong><br />

frühzeitigen Erkennung von Problemkeimen.<br />

Etwas ketzerisch schloss er an: „Sie<br />

können bedenkenlos aus jeder deutschen<br />

Toilette trinken, aber geben Sie keinem<br />

deutschen Arzt die Hand!“<br />

Nicht jede schmerzhafte Prothese bedeutet<br />

eine Infektion<br />

Die Referenten <strong>und</strong> Vorsitzenden: Thomas Skrebsky, Dr. Sebastian Schnarr, Prof. Dr. Wolfgang F.<br />

Beyer, Dr. Boris Ehrenstein, Dr. Tom Laser (vorne), Dr. Peter Wein (hinten), Dr. Heinz-Dieter Ziegler,<br />

DRV Direktor Gerhard Witthöft, Prof. Matthias Wettstein, Dr. Martin Ellenrieder (v. li. n. re.)<br />

Foto: Georg Laski<br />

Wie wichtig die frühzeitige <strong>und</strong> korrekte<br />

Diagnostik zur Erkennung von postoperativen<br />

Infektionen ist, zeigte Dr.<br />

Heinz-Dieter Ziegler, Leitender Oberarzt<br />

Orthopädie am Klinikum Passau, am Beispiel<br />

der Infektionen in der Endoprothetik.<br />

Bei 200.000 Hüfttotalendoprothesen<br />

<strong>und</strong> 175.000 Knietotalendoprothesen pro<br />

Jahr ist eine primäre Infektionsrate von<br />

0,4 bis 2 Prozent eine durchaus beachtliche<br />

Anzahl, bei Revisionsoperationen<br />

(Prothesenwechsel) sind es statistisch<br />

gesehen sogar 5 bis 15 Prozent der Patienten,<br />

die mit einer bakteriellen Infektion<br />

rechnen müssen. Gerade in den ersten<br />

St<strong>und</strong>en nach der Operation kommt<br />

es durch Anlagerung von Bakterien an<br />

die Prothesenoberfläche zur Bildung eines<br />

sogenannten „Biofilms“. Aber es gilt<br />

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Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012

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