11.02.2014 Aufrufe

Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Für Sie gelesen<br />

Erlenkämper ∙ Hollo<br />

Rechtliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Georg Thieme Verlag,<br />

2010<br />

99,50 Euro<br />

Handliches Lern- <strong>und</strong> Lesebuch<br />

Die Autoren – bekannte Fachjuristen auf dem Gebiet<br />

der breit ausgelegten ärztlichen Begutachtung<br />

–, die selbst den Grenzbereich zwischen Medizin<br />

<strong>und</strong> Recht als schwierig bezeichnen, legen hier<br />

ein handliches Lern- <strong>und</strong> Lesebuch zum ärztlichen<br />

Gebrauch vor, das sehr subtil, aber dennoch ganz<br />

auf die Informationsbedürfnisse des Arztes zugeschnitten<br />

die rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> deren<br />

fallweise Anwendung in der Begutachtungspraxis<br />

beschreibt. Rechtsbegriffe, Gliederung der Rechtsbereiche,<br />

verfahrensrechtliche Voraussetzungen,<br />

versicherungsrechtliche Vorgaben, die der Gutachter<br />

zugr<strong>und</strong>e legen <strong>und</strong> auch insoweit sachk<strong>und</strong>ig<br />

verwenden muss, sind ebenso erklärt wie<br />

die speziellen rechtlichen Aspekte zur Begutachtung<br />

in einzelnen Rechtsgebieten (unter anderem<br />

Kranken-, Pflege-Renten, gesetzliche Unfallversicherung,<br />

Schwerbehindertenrecht, private Unfallversicherung,<br />

zivilrechtliche Schadensersatzansprüche).<br />

Ein ebenfalls wichtiges, ärztlicherseits<br />

oft nicht genügend wahrgenommenes Kapitel ist<br />

der Rechtsstellung des Gutachters gewidmet. Die<br />

Absicht der Verfasser, dem ärztlichen Sachverständigen<br />

eine kompakte <strong>und</strong> dennoch umfassende<br />

Darstellung der Materie zu bieten, ist voll <strong>und</strong> ideal<br />

erfüllt. Der notwendige Umfang ist so leserfre<strong>und</strong>lich<br />

untergliedert, dass auch eine kurzfristige Einsichtnahme<br />

den Informationsanspruch befriedigt.<br />

Der im besten Sinne lexikalische Charakter des<br />

Buches verdient, als besonders hilfreich hervorgehoben<br />

zu werden.<br />

Prof. Dr. Jürgen Probst<br />

Harms<br />

Medizinische Statistik<br />

Harms-Verlag, 2012<br />

28,80 Euro<br />

Fürs Studium unverzichtbar<br />

Der „Harms“ liegt nunmehr in der 8. Auflage <strong>und</strong><br />

aktuellen Überarbeitung vor – ein Buch, das neben<br />

dem „Trampisch-Windeler“ getrost als das<br />

deutschsprachige Standardwerk für die Vermittlung<br />

elementaren Wissens in der Biostatistik für<br />

Studierende der Medizin bezeichnet werden kann.<br />

Bemerkenswert ist <strong>und</strong> bleibt das Engagement, mit<br />

dem sich Dr. Volker Harms in seinem eigenen Verlag<br />

um die lebendige Vermittlung von Methoden<br />

<strong>und</strong> Fakten in einem Gebiet bemüht, welches für<br />

viele Mediziner trotz der klaren Vorgaben durch<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> Kostenträger immer noch<br />

als abgehoben <strong>und</strong> theoretisch gilt. Die Aktualität<br />

des Buches wird unter anderem durch das Beispiel<br />

der Fehlerverkettung in den Atomreaktoren von<br />

Fukushima unterstrichen. Inhaltlich gibt es kaum<br />

etwas an der umfangreich überarbeiteten Neuauflage<br />

zu bemängeln – von der deskriptiven Statistik<br />

bis hin zu Überlebenszeit- <strong>und</strong> Regressionsmodellen<br />

wurden alle biomedizinisch relevanten Methoden<br />

berücksichtigt. Basisinformationen über Meta-<br />

Analysen <strong>und</strong> Leitlinien finden sich ebenso wie<br />

Hinweise zur erfolgreichen Erstellung einer Dissertation.<br />

Auch die grafische Überarbeitung hat zur<br />

hohen Qualität dieses Buches beigetragen. Für das<br />

Studium unverzichtbar (insbesondere in Ermangelung<br />

anderer Lehrbücher vergleichbarer Dichte<br />

<strong>und</strong> Lesbarkeit), stellt sich die Frage, ob es auch in<br />

die Bibliothek des Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />

gehört. Falls ein hohes Interesse besteht, für evidenzbasierte<br />

Entscheidungsfindungen bestimmte<br />

statistische Gr<strong>und</strong>lagen rekapitulieren zu müssen,<br />

ist das Buch als Nachschlagewerk sicher gut geeignet.<br />

Für die Planung klinischer Studien in Orthopädie<br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> fehlen jedoch Spezifika des<br />

Faches, insbesondere die Effektstärke operativer<br />

Interventionen <strong>und</strong> die Nutzenbewertung von Medizinprodukten.<br />

Auch bleiben aktuelle Trends wie<br />

individualisierte Medizin <strong>und</strong> Comparative Effectiveness<br />

Research unberücksichtigt.<br />

Ohne die Expertise von biostatistischen <strong>und</strong> klinisch-epidemiologischen<br />

Profis sind klinische<br />

Studien in Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> allein<br />

aufgr<strong>und</strong> rechtlicher <strong>und</strong> ethischer Bedingungen<br />

<strong>und</strong>enkbar geworden. Die Frage ist somit nicht,<br />

ob Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden, sondern vielmehr<br />

deren methodische Berater <strong>und</strong> Unterstützer<br />

auf den sicher perfekt überarbeiteten „Harms“<br />

zurückgreifen möchten oder wollen. Fazit: Aus<br />

der Sicht von Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden ist<br />

der aktuelle „Harms“ eine „Kann“-, jedoch keine<br />

„Muss“-Empfehlung.<br />

PD Dr. Dirk Stengel<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />

485

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!