11.02.2014 Aufrufe

Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus unserem Fach<br />

pädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> seit Jahren<br />

ebenfalls im ICC Berlin stattfindet. Die<br />

Konferenzumgebung ist die gleiche, die<br />

Industrieausstellung äquivalent – das<br />

kennen viele schon. Außerdem können<br />

die Mitglieder der wissenschaftlichen<br />

<strong>Gesellschaft</strong>en den DKOU kostenfrei besuchen.<br />

Das ist beim EFORT-Kongress<br />

nicht möglich, da kostet die Kongressteilnahme<br />

bis zu 400 Euro. Gerade jüngere<br />

Kollegen überlegen sich dann sehr gut,<br />

zu welchem der Kongresse sie fahren,<br />

<strong>und</strong> tendieren zu dem, der keine zusätzlichen<br />

Kosten verursacht.<br />

Prof. Dreinhöfer: Auf der anderen Seite<br />

fahren natürlich viele deutsche Kollegen<br />

zum amerikanischen Kongress, was<br />

sicherlich auch eine schöne Reise <strong>und</strong><br />

eine interessante Erfahrung ist. Aber<br />

wir haben mittlerweile den Eindruck,<br />

den uns auch viele internationale Gäste<br />

bestätigen, dass die Qualität des EFORT-<br />

Kongresses mindestens auf dem gleichen<br />

Level ist. Man muss sich in der Zukunft<br />

überlegen, ob man, wenn man Geld in<br />

die Hand nimmt, um sich international<br />

auszutauschen, eher nach Amerika fliegt<br />

oder aber in Europa bleibt. Mittlerweile<br />

kommen wirklich Experten mit Rang<br />

<strong>und</strong> Namen von überallher zum EFORT-<br />

Kongress, aus Nordamerika, aus Asien,<br />

aus Japan, aus Australien.<br />

Nach welchen Kriterien wählt EFORT den<br />

jeweiligen Kongressstandort aus?<br />

Prof. Dreinhöfer: Bisher basierte diese<br />

Standortwahl im Vorstand auf den Vorschlägen<br />

der Mitgliedsgesellschaften. In<br />

der Zukunft wird die Auswahl kleiner<br />

werden, weil der Kongress immer größer<br />

geworden ist. Es gibt nur noch wenige<br />

Kongresszentren, die einen solchen Kongress<br />

beherbergen können.<br />

Wie setzt sich das Local Organizing Team<br />

des diesjährigen Kongresses zusammen?<br />

Prof. Wirtz: Gr<strong>und</strong>sätzlich sind die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />

<strong>und</strong> der Berufsverband der Fachärzte für<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU)<br />

die gastgebenden <strong>Gesellschaft</strong>en, weil<br />

sie bisher die deutschen Mitgliedsgesellschaften<br />

der EFORT waren. Die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />

hat in diesem Jahr im Rahmen des Kongresses<br />

die EFORT-Mitgliedschaft beantragt.<br />

Deshalb hat sich die DGU auch am<br />

Kongressprogramm beteiligt. Das Local<br />

Organizing Comitee besteht im engeren<br />

Zirkel aus sechs Personen. Neben uns<br />

beiden sind das Prof. Karl-Dieter Heller<br />

für den BVOU, Prof. Klaus-Peter Günther<br />

für die DGOOC sowie Prof. Ulrich<br />

Stöckle <strong>und</strong> Prof. Florian Gerhard für die<br />

DGU. Es war im Übrigen das erste Mal<br />

bei einem EFORT-Kongress so, dass zwei<br />

gastgebende <strong>Gesellschaft</strong>en <strong>und</strong> somit<br />

auch zwei Local Chairmen den Kongress<br />

geplant <strong>und</strong> organisiert haben. Ich darf<br />

sagen, dass die Zusammenarbeit sehr<br />

angenehm war. Wir konnten das Ganze<br />

partnerschaftlich aufteilen – ein sehr<br />

positiver Aspekt, der mir in Erinnerung<br />

bleiben wird.<br />

Prof. Dreinhöfer: Das kann ich nur unterstreichen.<br />

Es war <strong>und</strong> ist eine tolle Zusammenarbeit!<br />

Ist dem Antrag der DGU auf Aufnahme in<br />

die EFORT bereits stattgegeben worden?<br />

Prof. Wirtz: Der Antrag ist hier im Rahmen<br />

der Delegiertenversammlung Beschlusslage<br />

geworden.<br />

Welche Programmschwerpunkte haben<br />

Sie gesetzt?<br />

Prof. Dreinhöfer: Wir haben zwei<br />

Hauptthemen. 2012 ist das Europäische<br />

Jahr des aktiven Alterns <strong>und</strong> der Solidarität<br />

zwischen den Generationen, das<br />

sich insbesondere mit dem älteren Ges<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> dem älteren Patienten auseinandersetzt.<br />

Der allgemeine körperliche<br />

Zustand älterer Menschen hängt in<br />

hohem Maße von seiner muskuloskelettalen<br />

Ges<strong>und</strong>heit ab. Dementsprechend<br />

behandelt der Kongress die Thematik<br />

der degenerativen Veränderungen oder<br />

auch der Verletzungen im fortgeschrittenen<br />

Alter. Das andere Schwerpunktthema<br />

ist die Decade of Road Safety, also<br />

das Jahrzehnt der Verkehrssicherheit.<br />

Dazu gehört neben der Prävention von<br />

Unfällen auch die Behandlung von Unfallopfern.<br />

Beidem haben wir großen<br />

Raum gegeben.<br />

Prof. Wirtz: Es ist ein Novum, dass ein<br />

Kongress diese Kampagne zum Schwerpunktthema<br />

erklärt. Es ist auch ein Novum<br />

für den EFORT-Kongress, dass das<br />

Trauma eine so große Rolle spielt.<br />

Ist es richtig, dass Sie fast 60 Prozent<br />

der eingereichten Abstracts zum<br />

wissenschaftlichen Programm ablehnen<br />

mussten?<br />

Prof. Wirtz: Ja, das stimmt. Die Ablehnrate<br />

bei den Abstracts lag bei 54 Prozent.<br />

Das hatte aber nichts mit der Qualität<br />

der Beiträge zu tun, sondern damit, dass<br />

mehr Abstracts als sonst eingereicht<br />

wurden <strong>und</strong> gleichzeitig die Kongressdauer,<br />

die sonst immer dreieinhalb<br />

Tage betrug, auf drei Tage geschrumpft<br />

worden ist – unter anderem wegen der<br />

Pfingstwoche. Insgesamt hat sich die<br />

Qualität der Papers im Vergleich zu den<br />

Vorjahren erhöht.<br />

Prof. Dreinhöfer: Sogar deutlich erhöht.<br />

Wir hatten zweieinhalb Mal so viele Einreichungen<br />

wie beim <strong>Deutsche</strong>n Kongress<br />

für Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

fast 4.000. Wir konnten also wirklich aus<br />

dem Vollen schöpfen, hatten eine fantastische<br />

Auswahl an internationalem<br />

Knowhow zur Verfügung.<br />

In Deutschland sind gerade Metall-<br />

Metall-Gleitpaarungen in der Diskussion.<br />

Spielt das hier auf dem EFORT-Kongress<br />

ebenfalls eine Rolle?<br />

Prof. Wirtz: Ja. Beispielsweise ging der<br />

Tribology-Award an Prof. Christoph Lohmann<br />

aus Magdeburg. Er beschäftigt<br />

sich in seiner Arbeit mit Metall-Metall-<br />

Gleitpaarungen bei Großköpfen, so stand<br />

dieses Thema also im Fokus bei der<br />

Preisverleihung. Aber wir haben auch<br />

Tribology-Sitzungen, in denen das Metall-Metall-Problem<br />

gesamteuropäisch<br />

diskutiert wird.<br />

Welches sind Ihre persönlichen Kongress-Highlights,<br />

Herr Prof. Wirtz?<br />

Prof. Wirtz: Ich habe eine Sitzung moderiert,<br />

in der es um biologische Rekonstruktion<br />

bei Hüftprothesenwechsel ging.<br />

Alle vier Referenten aus der Türkei, aus<br />

Griechenland, aus Italien <strong>und</strong> aus Großbritannien<br />

haben hervorragende Vorträge<br />

gehalten. Diese Sitzung war für mich<br />

ein qualitatives Highlight. Was den Kongress<br />

ganz allgemein angeht, so habe ich<br />

mich besonders darüber gefreut, dass<br />

wir viele internationale Gäste begrüßen<br />

konnten, so dass der weltweite Netzwerkcharakter<br />

der EFORT ganz deutlich<br />

zum Tragen gekommen ist. Und dann natürlich<br />

unser Live Car Crash – nicht nur,<br />

weil der spektakulär war, sondern weil<br />

wir damit das öffentliche Interesse auf<br />

390<br />

Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!