Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...
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Aus unserem Fach<br />
aus, sucht nach diesen, bewertet methodische<br />
Qualität (Evidenzstärke), schließt<br />
schlecht qualifizierte Belege aus <strong>und</strong> bereitet<br />
methodologische Belege in Form<br />
von systematischen Reviews. Die klinische<br />
Bewertung der Tatsachen bezüglich<br />
der Aufnahme in Leitlinien (LL) berücksichtigt<br />
die Passfähigkeit im deutschen<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen, den Import von Belegen<br />
aus dem Ausland, den Nutzen, die<br />
Abwägung von Nutzen <strong>und</strong> Schaden, die<br />
Ergänzung fehlender Schutzmaßnahmen<br />
gegen Befangenheit im AWMF-Regelwerk<br />
(kein Durchgriff der Finanziers auf<br />
die LL-Entwicklung, Transparenz, Konsensfindung<br />
unter unabhängiger Moderation,<br />
gegebenenfalls unabhängiger Review<br />
<strong>und</strong> andere).<br />
Die juristische Sicht: Der medizinische<br />
Standard ist für behandelnde Ärzte verbindlich,<br />
er ist rechtlicher Standard. Der<br />
medizinische Standard ist der jeweilige<br />
naturwissenschaftliche Erkenntnisstand.<br />
Leitlinienkonform behandeln heißt neben<br />
Kenntnis der Empfehlungen der LL<br />
unbegründetes Übernehmen bzw. begründetes<br />
Abweichen. Laut BGH VI ZR<br />
57/07 vom 28. März 2008 können LL<br />
aber „nicht unbesehen mit dem zur Beurteilung<br />
eines Behandlungsfehlers gebotenem<br />
medizinischen Sachverstand<br />
gleichgesetzt werden.“ Sie ersetzen nicht<br />
das Sachverständigengutachten. Die Anwendung<br />
der LL im Einzelfall hat zu berücksichtigen:<br />
Lücken in der LL durch<br />
schwächere Evidenzen, begrenzte Berücksichtigung<br />
der Multimorbidität in<br />
den LL, die Ausrichtung der LL auf den<br />
„Durchschnittsfall“, individuelle Situationen<br />
durch Präferenzen beim Patienten.<br />
Prof. Dr. M. Schilling, Homburg/Saar:<br />
„Patientenpfade – Profitieren die<br />
Patienten?“: Der viszeralchirurgisch<br />
aufgebaute Vortrag kann anhand der<br />
PowerPoint-Wiedergabe nicht referiert<br />
werden.<br />
Rechtsanwalt Dr. Albrecht Wienke,<br />
Köln: „Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />
von Leitlinien“: Das Referat beantwortet<br />
in einer Reihe von Leitsätzen bzw.<br />
Gerichtsentscheiden Gr<strong>und</strong>satzfragen:<br />
Unter anderem: Was wollen, was sind<br />
LL aus juristischer Sicht, wer oder was<br />
verlangt die Erstellung von LL? Denkbare<br />
Konfliktlagen. Wer haftet für den Inhalt<br />
von LL? Wer haftet für die Richtigkeit von<br />
LL? Der Referent gibt darüber stichwortartige,<br />
dennoch weitgehende Auskünfte,<br />
die wegen ihres großen Umfanges, in ihren<br />
Einzelheiten wichtigen Aussagen hier<br />
nicht wiedergegeben werden können. Sie<br />
sind in der PowerPoint-Präsentation gut<br />
lesbar.<br />
Prof. Dr. Jürgen Probst<br />
Prof. Dr Jürgen Probst,<br />
Murnau/Staffelsee.<br />
Kontakt: Prof.Juergen.<br />
Probst.Murnau@tonline.de<br />
Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | August 2012<br />
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