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Winter Frühling Herbst Sommer - Riesengebirge.cz

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Über die Kapellen in Pec pod Sněžkou…<br />

Kapelle der Jungfrau Maria<br />

– auf dem Parkplatz…<br />

Eine derzeit kaum lesbare Inschrift verrät<br />

uns, dass sie im Jahr 1888 dank Sammlung<br />

der Spenden von hiesigen Förderern gebaut<br />

wurde. In dem damals sehr armen Dorf waren<br />

fast alle Dörfl er fi nanziell beteiligt. Es war in<br />

der Zeit, wann die Gruben im Riesengrund<br />

bereits stillgelegt waren.<br />

Die Kapelle wurde von Albert Buchberger<br />

und seinen Helfern Johann Goder und<br />

Wenzel Renner gebaut.<br />

Bei der festlichen Einweihung dieser Kapelle<br />

forderte Pater Vinzenz Kröhn hiesige Bewohner<br />

auf, ihre Wohnräume so zu gestalten, damit<br />

im <strong>Sommer</strong> Wanderer untergebracht werden<br />

können, und die Gebirgler auf diese Weise<br />

ihre Lebensbedingungen verbessern. So<br />

kann man also behaupten, dass die Kapelle<br />

in der Zeit entstand, wann die Verhältnisse<br />

in der Gemeinde wesentlich wechselten.<br />

Es endete die Ära der Bergleute, Holzfäller,<br />

Köhler und Schmuggler und begann die Ära<br />

der Dienstleister im Fremdenverkehr.<br />

Und es war der oben genannte Johann<br />

Buchberge, der im Jahr 1897 seine Berghütte<br />

mit Stall zu der ersten Pension in Pec pod<br />

Sněžkou umbauen ließ. Die befand sich<br />

damals nicht weit von der Kapelle. Und dann<br />

folgten die nächsten in der Umgebung – in<br />

dem so genannten Buchental. Die Kapelle<br />

war damals noch nicht so auffällig, wie es<br />

heute der Fall ist. Sie stand nämlich hinter<br />

einer verkommenen Arsenikhütte, die auch<br />

„Gifthütte“ genant wurde. Die war seit<br />

1876 außer Betrieb. Erst nach ihrem Abbruch<br />

im Jahr 1930 erschien sie in ihrer vollen<br />

Schönheit. An ihr vorbei strömen derzeit<br />

Volksmengen, die hinauf zur Seilbahn zur<br />

Schneekoppe und zurück unterwegs sind.<br />

Im Jahr 1993 wurde die Kapelle renoviert,<br />

sie bekam ein neues Dach und es wurde<br />

auch ihr inneres Inventar vervollständigt.<br />

Bei Dachreparaturen wurde eine Kiste mit<br />

vierzehn Bildern des Passionsweges gefunden<br />

und sie wurden an ihre ursprünglichen<br />

Stellen gesetzt. Derzeit dient sie wieder<br />

ihrem Zweck. Im <strong>Sommer</strong> ist die Tür offen,<br />

damit alle Vorübergehende hinein blicken<br />

können. Im <strong>Winter</strong> muss dazu nur eine kleine<br />

Schauöffnung in der Tür genügen.<br />

Säulenkapelle mit einer<br />

Pilgerstatue …<br />

Sie wurde renoviert und steht in ihrer<br />

ursprünglichen Schönheit am Weg vom<br />

Zentrum von Pec pod Sněžkou nach Zelený<br />

Důl – nicht weit von der Hütte Amor.<br />

An der Kapelle steht eine Pilgerstatue – 2<br />

Meter hoch, aus Metall – vom Kunstschmied<br />

Libor Hurda. Das Vorbild für diese Statue<br />

war eine wirkliche Person vom östlichen<br />

<strong>Riesengebirge</strong>, ein Mann, der „Graue Wolf“<br />

genannt wurde. Heute kann man den kleinen<br />

Mann im grünen Sakko, mit Rucksack über<br />

eine Schulter, weißem Bart und weißen<br />

Haaren, in seinem unentbehrlichen Hut im<br />

<strong>Riesengebirge</strong> leider nicht mehr begegnen.<br />

Die Statue wird aber alle, die ihn kannten, an<br />

ihn immer erinnern.<br />

Kapelle im Riesengrund<br />

Bodenlawinen, auch Muren genannt, sind<br />

an Änderungen des Reliefs der Gebirgsnatur<br />

wesentlich beteiligt. Ihre Spuren sind in allen<br />

Gebirgen mit langen, steilen Abhängen<br />

sichtbar. Sie entstehen in der Regel oberhalb<br />

der Waldgrenze als Folge von starken und<br />

lange dauernden Regen. Die Erde und Steine<br />

Schaufl üge<br />

verlieren dann ihre Stabilität und rutschen<br />

ins Tal hinunter, und dabei zerstören sie<br />

alles, was ihnen im Wege steht. Zu diesem<br />

Naturvorgang fi nden wir anschauliche<br />

Dokumente gerade in der Kapelle, die sich im<br />

Riesengrund bei Pec pod Sněžkou befi ndet.<br />

Schlimmste Folgen hatte der Bergrutsch von<br />

5 Murren in der Nacht vom 29. zum 30.<br />

Juni 1897, wann vom östlichen Abhang des<br />

Tales in der Nähe der Kapelle Bodenlawinen<br />

abrutschten, die zwei Häuser zerstörten<br />

- sieben ihrer Bewohner kamen dabei<br />

ums Leben. Es wurde auch die berühmte<br />

Trägerfamilie Mitlöhner davon betroffen.<br />

In Nacht vorher fi elen es auf der Schneekoppe<br />

255 mm Niederschläge und im Riesengrung<br />

sogar 342 mm. Das heißt, die Menge, die sonst<br />

in mehr als zwei Monaten fällt. Wiederholt<br />

rutschten verheerende Bodenlawinen auch in<br />

weiteren Jahren ab, zum letzten Mal im Jahr<br />

Anfänge des Segelfl iegens im <strong>Riesengebirge</strong><br />

Die Geschichte des Segelfl iegens fi ng im <strong>Riesengebirge</strong> auf der schlesischen Seite des <strong>Riesengebirge</strong>s an, also auf dem Gebiet des heutigen Polens.<br />

Nördlich von der Stadt Jelenia Gora (Hirschberg) befi ndet sich die Gemeinde Jaźow Sudetski – früher hieß sie Grünau. Dort wurde im Jahr 1924 eine<br />

Segelfl ugschule gegründet. Es war die zweite Schule ihrer Art in Deutschland und gleichfalls der Welt. Es wurden dort auch Flugzeuge gebaut – vor<br />

allem das kleine Gleitfl ugzeug „Grünau-Baby“. Es konnten dort auch Flugzeugprüfungen Typ „B“ (Flug mit Wenden nach rechts und links) und Typ „C“<br />

(Flug in größeren Höhen) abgelegt werden.<br />

Der Besitzer der Firma, Herr Schneider, siedelte nach dem zweiten Weltkrieg nach Australien um, wo er eine neue Firma für Sportfl ugzeuge gründete.<br />

Erste unvollständige Berichte über das Segelfl iegen im <strong>Riesengebirge</strong> erwähnen, dass der damalige legendäre deutsche Aviatiker Ferdinand Schulz<br />

mit seinem Segelfl ugzeug von der Schneekoppe Richtung Schmiedeberg (heute Kowary in Polen) fl og.<br />

Der Besitzer der Wiesenbaude Eugen<br />

Bönsch bestellte im Jahr 1929 bei der Firma<br />

Schneider in Grünau in Unterschlesien zwei<br />

Segelfl ugzeuge und später veranstaltete<br />

er in Zusammenarbeit mit dieser Firma auf<br />

der Weißen Wiese einen Segelfl ugkurs.<br />

Eugen Bönsch, Pilot des Ersten Weltkrieges,<br />

realisierte am 5.9.1929 mit seinem<br />

Segelfl ugzeug im warmen Luftstrom über<br />

dem Brunnenberg einen Flug, der 2 Stunden<br />

und 35 Minuten dauerte.<br />

In den Berichten aus den Sitzungen des<br />

Gemeinderates in Prostřední<br />

Lánov vom 22.9.1933<br />

können wir lesen, dass dort<br />

ein „Flugverein“ gegründet<br />

wurde und zugleich der hiesige<br />

Flugplatz für Segelfl ugzeuge<br />

eröffnet wurde. Es wurde damals<br />

mit den Schulsegelfl ugzeugen<br />

vom so genannten „Zima-Berg“<br />

gefl ogen.<br />

Wahrscheinlich im gleichen<br />

Jahr - d.h. 1933 - gründete<br />

Reinhold Rieger (*1897) einen<br />

Segelfl ugverein in Vrchlabí. Er war auch der<br />

erste Segelfl uglehrer. Es wurde überwiegend<br />

an Sonntagen auf dem Janek-Hügel gefl ogen.<br />

Beim Start eines Segelfl ugzeuges mittels<br />

Gummiseil mussten 10 Personen mithelfen.<br />

Es wurden dort auch Pilotprüfungen Typ „A“<br />

(30 Sekunden Fliegen geradeaus) abgelegt.<br />

Weitere Mitglieder des Flugvereines in<br />

Vrchlabí waren Eugen Bönsch, Herzöge<br />

Felix und Jaromír Czernin aus Vrchlabí,<br />

wahrscheinlich auch Prinz aus Croyden von<br />

der Herrschaft Staré Buky und vor allem<br />

Tischler Zeiner und junger Ingenieur Theodor<br />

Petera, der Besitzer der Karoseriefabrik<br />

in Vrchlabí, der nicht nur Segler, sondern<br />

auch freiwilliger Segelfl uglehrer war. Er war<br />

gleichzeitig der Chef der Werkstätte dieses<br />

Vereines, weil er sich hauptsächlich für<br />

Technik interessierte.<br />

Reinhold Rieger baute in Vrchlabí auf dem<br />

Dachboden des Friseurs Tamm (Nr. 24 an der<br />

Hauptstraße) sein erstes eigenes Flugzeug,<br />

das besser war, als vergleichbare Flugzeuge<br />

der berühmten Firma Schneider aus Grünau.<br />

Es bekam den Namen „Schwälbchen“ .<br />

Bei einem Wettbewerb in Pálavské vrchy<br />

hatte Reinhold Rieger einen Unfall. In einer<br />

Höhe von 480 m stieß er mit einem anderen<br />

Flugzeug zusammen und stürzte ab. Er erlitt<br />

schwere Verletzungen (mehrfache Frakturen).<br />

Der andere Pilot verstarb. Reinhold Rieger<br />

leitete den Verein in Vrchlabí unter der Regie<br />

der Nationalsozialisten weiter und wurde<br />

angeblich im Jahr 1945 erschossen.<br />

Von Brno nach Vrchlabí kamen die Brüder<br />

Lothar und Alfred Vogt und bauten in der Firma<br />

Petera ein Segelfl ugzeug. 1937 starb Lothar<br />

Vogt unerwartet an Lungenentzündung.<br />

Sein Bruder wurde während des Zweiten<br />

Weltkrieges von dem Armeedienst befreit,<br />

damit er an der Konstruktion eines neuen<br />

Segelfl ugzeuges weiter arbeiten könnte.<br />

In Vrchlabí wurden dann im Serienbau<br />

Segelfl ugzeuge Lo 100 gebaut, mit denen<br />

akrobatisches Fliegen möglich war. Bei<br />

der Firma Petera wurden auch Flugzeuge<br />

Grünau-Baby gebaut, ursprünglich gebaut<br />

von der Firma Schneider in Schlesien (800-<br />

1000 Stück). Der Konstrukteur Alfred<br />

Vogt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

gemeinsam mit anderen Deutschen nach<br />

Deutschland ausgesiedelt.<br />

Im Jahr 1949 wurde in Vrchlabí eine<br />

„Flugschule“ gegründet, die bis heute<br />

besteht. Ursprünglich wurden dort nur<br />

Aviatiker für Segelfl ugzeuge geschult,<br />

später wurde auch das Fliegen mit<br />

kleinen Sportfl ugzeugen unterrichtet und<br />

Umschulung der Aviatiker für das Fliegen<br />

mit verschiedenen neuen Typen von diesen<br />

Flugzeugen durchgeführt.<br />

1994. Die hinterließen aber keine tragischen<br />

Folgen mehr.<br />

Kapelle – Denkmal für die<br />

Opfer der Berge<br />

Zu dieser Kapelle müssen Sie hoch ins<br />

Gebirge wandern. Sie befi ndet sich an dem<br />

Weg von der Baude Výrovka (Geiergucke)<br />

zu der Wiesenbaude auf 1509 m Seehöhe.<br />

Sie erinnert an den schlechten Ruf, den<br />

dieser Ort wegen häufi gem Nebel und<br />

Schneesturm hat. Sie steht aber gemeinsam<br />

mit dem Renner-Kreuz in einer engen<br />

Beziehung zu den ehemaligen Pächtern<br />

der Wiesenbaude und Weißen Wiese, für<br />

die der Sattel zwischen dem Wiesen- und<br />

Brunnenberg fatal war.<br />

Die Kapelle wurde als Denkmal für Václav<br />

Renner gebaut, der dort im Jahr 1798<br />

bei der Holzabfuhr von Lahr-Bauden<br />

verunglückte.<br />

Im Jahr 1856 erfror hier beinahe Monika<br />

Renner, die zum Glück ihr Sohn noch retten<br />

konnte.<br />

Renner-Kreuz markiert den Ort, wo<br />

ihr Vater Jakob Renner verstarb, als er<br />

sich am Mittag am 11.April 1868 beim<br />

Schneesturm verlaufen hatte. Gefährlich<br />

war es dort nicht nur für die Renners. Es<br />

starb dort noch am 16.September 1871<br />

ein Druckermeister mit seiner Frau und<br />

zwei Hunden.<br />

Im Jahr 1957 wurde die Kapelle adaptiert<br />

und dem „Andenken an die Opfer der<br />

Berge“ gewidmet. Sie erinnert an alle, die<br />

im <strong>Riesengebirge</strong> ums Leben kamen und<br />

ist vor allem eine Warnung für alle, die an<br />

ihr vorbei gehen.<br />

Die Schule befi ndet sich am Rande der Stadt<br />

an der Straße nach Lánov, ggf. Hostinné<br />

oder Trutnov, im Gebiet des Geländes des<br />

Sportfl ugplatzes.<br />

Neben der bereits genannten<br />

Schulungstätigkeit bietet sie den Besuchern<br />

des <strong>Riesengebirge</strong>s sehr attraktive<br />

Rundfl üge an. Zur Verfügung stehen kleine<br />

Motorfl ugzeuge – z.B. zweimotorige<br />

Maschine L-200 Morava (für max. 4<br />

Personen/20 Min. Flug kostet 3.000,- CZK)<br />

oder Einmotorenfl ugzeug (für max. 3 Personen<br />

– 20 Min. Flug kostet 2.400,- CZK). Die<br />

Möglichkeit der Nutzung dieses Angebotes<br />

ist natürlich stark witterungsabhängig, man<br />

muss sich telefonisch erkundigen, ob das<br />

Fliegen am gewünschten Tag möglich ist (Tel.<br />

00420/499 421 292).<br />

� Gönnen Sie sich den tollen Anblick der Schönheiten unserer<br />

Heimat von der Vogelperspektive. Schaufl üge über dem <strong>Riesengebirge</strong>,<br />

dem Böhmischen Paradies und ihrer nahen Umgebung sind ein<br />

unvergessliches Erlebnis.<br />

� Wir fl iegen täglich von 9,00 bis 18,00 Uhr mit Flugzeugen<br />

für 1, 3 oder 4 Personen.<br />

Schaufl üge fi nden auch im <strong>Winter</strong> mit dem Flugzeug mit Skiern statt.<br />

� Veranstaltungen für Unternehmen – Schaufl üge mit Grillen auf dem<br />

Flugplatz, Bowling, Feier im Restaurant, Unterkunft. Alles nach dem<br />

Wunsch des Beste Bestellers.<br />

� � Ausbildung zum zu Piloten der Motorfl ugzeuge oder Segelfl ugzeuge.<br />

Nähere Informationen:<br />

Tel.:+420 499 421 292, +420 731 750 876<br />

E-mail:info@lkvr.<strong>cz</strong>, Internet: www.lkvr.<strong>cz</strong><br />

www.riesengebirge.<strong>cz</strong> | Spezial 2011 Seite | 21

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