Winter Frühling Herbst Sommer - Riesengebirge.cz
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Die meisten Besucher vom <strong>Riesengebirge</strong> begeben sich auf den Weg zu den Bergkämmen. Schneekoppe, Kesselkoppe oder<br />
Schwarzer Berg sind die von leistungsvollen Wanderern gesuchten Gipfel. Gleichwertige Erlebnisse erwarten aber die Besucher<br />
unserer Berge auch in den Tälern vom <strong>Riesengebirge</strong>. Sie bieten die Möglichkeit an, sich über die Schönheit der Natur zu freuen,<br />
nicht nur den Leistungsstärksten, sondern auch Familien mit dem Kinderwagen oder Kleinkindern oder behinderten Mitbürgern.<br />
Im westlichen Teil des <strong>Riesengebirge</strong>s bietet einen<br />
der schönsten Ausfl üge das Tal des Flusses Mummel<br />
an. Der Mummelfl uss entspringt nicht weit von<br />
Růženčina zahrádka (Rosengarten) unterhalb der<br />
Kesselkoppe und im Laufe der Zeit schnitt er sich tief<br />
in das Gebirge ein. Das Ergebnis dieses Prozesses ist<br />
ein malerisches fünf Kilometer langes Tal. Das Wasser<br />
der Mummel strömt wild über Steine, überwindet<br />
Steinstufen, damit es ein paar hundert Meter vor<br />
Harrachov unter lautem Getöse im Wasserfall endet.<br />
Der Ausfl ug durch dieses Tal beginnt am häufi gsten<br />
am Harrachover Busbahnhof. Wir folgen dem blau<br />
markierten Wanderweg. Nicht weit vom Busbahnhof<br />
werden Sie ein altes steinernes Gebäude sehen.<br />
Es ist Šindelka (Schindelhaus) – eine Forst- und<br />
Jagdexposition der Verwaltung des Nationalparks<br />
<strong>Riesengebirge</strong> (KRNAP). Im Jahr 2004 wurde das<br />
Gebäude saniert und zu einem Ausstellungsraum<br />
umgestaltet. Bis 1934 wurden hier traditionelle<br />
Dachdeckung – Schindeln – hergestellt, daher auch<br />
der Name Schindelhaus. Derzeit können Besucher<br />
im Schindelhaus z. B. eine herkömmliche hölzerne<br />
Bank fi nden, auf der Schindeln gemacht wurden. Im<br />
Erdgeschoss des Schindelhauses befi ndet sich eine<br />
Forstexposition, wo man unter anderem ein Modell<br />
des Holzfl ößens oder einen einmaligen Schlitten<br />
mit Lenkstange, der im westlichen <strong>Riesengebirge</strong><br />
gebraucht wurde, sehen kann. Der erste Stock ist<br />
der Jagd gewidmet. Die Dominante der Exposition<br />
ist ein präparierter europäischer Hirsch und eine<br />
Plastik des Jägers, der auf einer „Kanzel“ sitzt. Als<br />
eine „Kirsche auf der Torte“ kann die Multimedia-<br />
Projektion von Fotos zum Thema „Waldstimmung“<br />
bezeichnet werden. Gesättigt von den vielen<br />
Eindrücken machen Sie sich wieder auf den Weg.<br />
Über einen Fußgängerüberweg gehen Sie über die<br />
Umfahrung von Harrachov und schon befi nden Sie<br />
sich im Waldparadies. Am Beginn des Weges befi ndet<br />
sich ein Lehrpfad für Kinder – der Fuchspfad – und<br />
ein Spielplatz. Falls Sie schon müde sein sollten,<br />
können Sie eine kleine Erfrischung in der stilvollen<br />
Mummelfallbaude zu sich nehmen. Dann gehen<br />
Sie vom Asphaltweg auf einen Waldweg über und<br />
folgen Sie der gelben Wegmarkierung. Die führt Sie<br />
nach etwa fünfzig Metern zu einer Brücke unterhalb<br />
des Mummelwasserfalls. Von der Brücke gibt es<br />
einen schönen Ausblick auf diesen wasserreichsten<br />
Wasserfall des <strong>Riesengebirge</strong>s. Raten Sie mal,<br />
wie hoch er ist. Die richtige Einschätzung ist acht<br />
Meter. Den schönsten Anblick des Wasserfalls<br />
kann man von der Brücke genießen. Wörtlich auf<br />
eigener Haut spüren werden Sie den Wasserfall<br />
auf einem Pfad, der entlang des rechten Ufers der<br />
Mummel wieder zurück zum Asphaltweg mit der<br />
blauen Wegmarkierung führt, und zwar besonders<br />
Wo ist der Rübezahl hergekommen<br />
Über die Herkunft von Rübezahl – auf Tschechisch Krakonoš - werden Diskussionen und Streitigkeiten geführt. Es<br />
wurden einige Theorien verfasst, aber davon, wann in der Tat der Rübezahl zum ersten Mal erschienen war, erfahren wir<br />
wahrscheinlich nie etwas sicheres. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als an einem Glas Honigwein vom <strong>Riesengebirge</strong><br />
über die Sagen über Rübezahls Herkunft nachzudenken und die Sage auszuwählen, die uns am besten gefällt. Alle Theorien<br />
haben ihre schwachen Stellen und an allen kann etwas Wahres sein. Heute bieten wir Ihnen die Sage an, die unserer Meinung<br />
nach die interessanteste und wahrscheinlichste ist. Beurteilen Sie selber.<br />
Die ersten Leute, die nach <strong>Riesengebirge</strong><br />
gekommen waren, waren wahrscheinlich Kelten<br />
einige Jahrhunderte vor Christus. Wir wissen von<br />
ihnen nichts, nur auf dem Gebiet der heutigen<br />
Stadt Trutnov wurde eine kleine keltische Münze<br />
gefunden – die sog. „Irismünze“. Es ist aber kein<br />
Beweis dafür, dass hier Kelten angesiedelt waren,<br />
sondern nur ein Beweis dafür, das durch diese<br />
Gegend ein Kelte schritt und ein Loch in seiner<br />
Tasche hatte. Vielleicht war es kein Kelte, der die<br />
Aufgabe<br />
Denken Sie sich eine Geschichte über<br />
Rübezahl aus und schicken sie uns an<br />
die Adresse:<br />
Správa KRNAP, Michal Skalka,<br />
Dobrovského 3, 543 01 Vrchlabí.<br />
Die interessanteste Geschichte wird mit<br />
einem kleinen Geschenk honoriert.<br />
Rätsel<br />
Wählen Sie von den angebotenen<br />
Antworten die aus, die Sie für richtig<br />
halten. Falls Sie zweifeln oder keine<br />
Ahnung haben, fragen Sie in einem der<br />
Informatioszentren der Verwaltung des<br />
Nationalparks <strong>Riesengebirge</strong> nach.<br />
1. Welche der Pfl anzen des<br />
<strong>Riesengebirge</strong>s wurde bei der<br />
Herstellung des Niespulvers<br />
gebraucht?<br />
a. Gerner<br />
b. Digitalis (Fingerhut)<br />
c. Enzian<br />
2. Wonach duftet Süßdolde? Nach<br />
a. Honig<br />
b. Lakritz<br />
c. Knoblauch<br />
3. Wo wird Liebstöckel<br />
gebraucht?<br />
Münze verloren hatte, es konnte natürlich auch<br />
ein Händler, Prospektor oder verirrter Abenteurer<br />
sein. Über die Kelten im <strong>Riesengebirge</strong> wissen<br />
wenig. Sie hatten ihre Götter, einer von ihnen<br />
wird als starker Mann mit Hirschkopf geschildert<br />
und hieß Cernunos, oder, falls Sie möchten,<br />
Kernunos.<br />
Das erste Bildnis vom Bergpatronen Rübezahl –<br />
Krakonoš stammt aus dem Jahr 1561, wann auf<br />
a. In der Küche<br />
b. Im Stall<br />
c. In der Medizin<br />
4. Welche Blütenfarbe haben<br />
Heidelbeeren?<br />
a. Blau<br />
b. Rosa<br />
c. Keine, sie blühen nicht<br />
5. Was ist eine Bibermaschine?<br />
a. Längst vergessene Anlage zum Fällen<br />
dünner Bäume, wobei geschulte Biber<br />
genutzt wurden<br />
b. Extrakt von einer Drüse vom Biber<br />
c. Unsinn<br />
6. Wo hat eine Hirschkuh das<br />
Spiegelchen?<br />
a. Auf der hinteren Seite der Keulen<br />
unterhalb des Pürzels<br />
b. Auf der inneren Seite der<br />
Ohrenmuschel<br />
c. Um die Augen herum<br />
7. Kann ein Oter schwimmen?<br />
a. Er kann nicht, er fängt Fischer,<br />
während er im Flussbett läuft.<br />
b. Er kann, hat dafür einen gut<br />
gestalteten Körper.<br />
c. Es gibt keinen Oter, der Autor<br />
kann wahrscheinlich die deutsche<br />
Rechtschreibung nicht.<br />
8. Was haben die Ohren von einem<br />
der Landkarte Schlesiens von Hellwig eine Gestalt<br />
erschienen war, die wie ein Hirsch aussieht, der<br />
sich auf einem Knotenstock stützt. Einige Forscher<br />
beschreiben noch seinen Adlerschnabel. Es ist<br />
nicht schwer, den deutlichen Zusammenhang<br />
zwischen dem keltischen Gott Cernunos uns<br />
diesem ersten Rübezahl zu sehen. Der Name<br />
Cernunos hat den gleichen Wortstamm wie der<br />
lateinische Gattungsname des Waldhirsches<br />
– Cervus. Wenn Sie in Italien schneller durch<br />
Luchs und einem Eichhörnchen<br />
gemeinsam?<br />
a. Eigenartige dünnhäutige Auswüchse,<br />
die ermöglichen, ganz stille Geräusche<br />
zu hören<br />
b. Haarpinsel, die keine anderen<br />
Säugetiere im <strong>Riesengebirge</strong> haben<br />
c. Ein dünnes Knöchelchen, das<br />
Ohrenmuscheln angespannt hält.<br />
9. Was für Kinder bringt der<br />
Schwarzstorch?<br />
a. Buben<br />
b. Mädchen<br />
c. Keine<br />
intensiv an den Stellen, wo<br />
das Wasser tief hinunterfällt.<br />
Oberhalb des Wasserfalls<br />
beachten Sie im Flussbett die<br />
dunklen „Augen“. Es handelt<br />
sich eigentlich um riesige<br />
Kessel. In Vergangenheit<br />
wurde ihre Entstehung<br />
dem Teufel zugeschrieben,<br />
deswegen werden sie oft<br />
auch als „Teufelsaugen“<br />
bezeichnet. Wir leben aber<br />
im einundzwanzigsten<br />
Jahrhundert und wissen,<br />
dass diese Riesenkessel ein<br />
Beispiel für der sog. Evorsion<br />
sind, die das ständige Rollen der Steine und Wassers<br />
verursachen. Das Tal der Mummel endet aber nicht<br />
am Wasserfall – machen wir uns wieder im Schatten<br />
der einheimischen alten Fichten und Buchen auf den<br />
Weg. Falls der Tag heiß ist, erfrischen Sie Ihr Gesicht<br />
mit kaltem Wasser von diesem Gebirgsfl uss. Die<br />
nächsten vier Kilometer werden Sie allmählich gegen<br />
den Strom der Mummel steigen. Beobachten Sie, wie<br />
sich das Gepräge des Waldes und der Vegetation<br />
ändert. Auf der Kreuzung Krakonošova snídaně<br />
(Rübezahls Frühstück) ist für Sie ein Informations-<br />
Doping vorbereitet. Im Informationsblockhaus<br />
ein Dorf laufen, als es dort üblich ist, erheben<br />
sich die Hände der hiesigen Bewohner mit<br />
aufgerichtetem Zeigefi nger und kleinem Finger<br />
und es wird Sie der Aufschrei:„Kornuto, kornuto“<br />
aus dem Dorf begleiten. Die Ortsbewohner<br />
nannten Sie „Hörnerträger“. Es scheint also,<br />
dass das <strong>Riesengebirge</strong> mit seinem Namen<br />
darauf hindeutet, dass es das Gebirge des Gottes<br />
Cernunos war.<br />
Der englische Name des Gebirges The Giant<br />
Mountains ist von diesem deutschen Namen<br />
wahrscheinlich abgeleitet worden.<br />
Diese Geschichte kann aber noch eine interessante<br />
Fortsetzung haben. Es ist nicht ausgeschlossen,<br />
dass die Gestalt des Rübezahls mit Absicht belebt<br />
wurde. Ersten Bewohner des <strong>Riesengebirge</strong>s<br />
waren Prospektoren, die Gold und andere Schätze<br />
suchten. Wir wissen auch, dass die Schätze dort<br />
gefunden wurden. Die Voraussetzung, dass sie sie<br />
mit keinen weiteren Abenteuern teilen wollten,<br />
die später ins Gebirge kamen, ist wahrscheinlich<br />
www.riesengebirge.<strong>cz</strong> | Spezial 2011 Seite | 5<br />
Labyrinth<br />
Inmitten des tiefen Waldes wächst auf einer Lichtung der seltenene Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana<br />
asclepiadea). Es möchten ihn vier neugierige Besucher der Berge sehen. Wer kommt an sein Ziel?<br />
Und welche Besucher treffen sich, ohne den Schwalbenwurz-Enzian gesehen zu haben?<br />
Wettbewerb<br />
der Verwaltung des Nationalparks <strong>Riesengebirge</strong><br />
(KRNAP) können Sie noch weitere Informationen<br />
zur Natur des <strong>Riesengebirge</strong>s, oder gegebenenfalls<br />
weitere Tipps zur Wahl Ihrer weiteren Wanderstrecke<br />
erhalten. Von der Kreuzung können Sie weiter<br />
zur Vosecka-Baude, zur Elbquelle oder über die<br />
Bergabhänge von Lysá hora (Kahler Berg) zur<br />
Wegkreuzung Ručičky. Die Strecken sind aber<br />
anspruchsvoller und nicht für Kinderwägen oder<br />
Behinderte geeignet. Der Rückweg nach Harrachov<br />
dauert etwa eine bis anderthalb Stunden.<br />
auch richtig. Geschichten über den Berggeist<br />
Rübezahl, der damals sicherlich kein gerechter<br />
und strenger Berggeist gewesen war, wie wir ihn<br />
von den heutigen Märchen kennen, halfen ihnen,<br />
Konkurrenz zu entmutigen.<br />
Der Rübezahl war eher ein wilder und tückischer<br />
Dämon, der Leute mit seinem schwarzen Humor<br />
beängstigte. Blättern Sie in dem dünnen Büchlein<br />
vom Paul Johannes Praetorius, das „Rübezahl,<br />
wahrhafte und überaus witzige und grauliche<br />
Geschichte, die sich in Böhmen und Schlesien<br />
ereigneten“ heißt und Sie werden überrascht sein,<br />
welchen Ruf der Rübezahl in der zweiten Hälfte<br />
des 17. Jahrhundert hatte, die neugierigeren<br />
von Ihnen werden sich auch über das Buch von<br />
Jaromír Jech mit dem Titel Rübezahl freuen, der<br />
ähnliche Geschichten über den Herren der Berge<br />
bietet. Das Buch erschien im Jahr 2008 und ist<br />
noch in Informationszentren der Verwaltung des<br />
Nationalparks <strong>Riesengebirge</strong> zu fi nden. Seine<br />
friedliche Natur erwarb Rübezahl erst vor kurzer<br />
Zeit, etwa vor 150 Jahren.<br />
Schreiben Sie Ihre Antworten auf eine Ansichtskarte und schicken sie spätestens bis zum 30. September<br />
2010 an die Anschrift: Správa KRNAP, Michal Skalka, Dobrovského 3, 543 01 Vrchlabí.<br />
Erfolgreiche Wettbewerber werden verlost und mit einem netten Geschenk honoriert.