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Altklausur OP I – viele Fragen + Antworten

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1. Nennen Sie die möglichen Ursachen für Wundheilungsstörungen nach<br />

Osteotomieeingriffen.<br />

- Patienten mit Diabetes Mellitus<br />

- Verwendung von unsterilen Instrumenten <br />

hochvirulente Keime können in die Wunde gelangen<br />

- Fehlverhalten des Patienten (schlechte Mundhygiene,<br />

Nicotinabusus)<br />

- Blutkrankheiten<br />

- Immunschwäche (AIDS)<br />

- Tumoren<br />

- Strahlenbelastung<br />

- Zu hoher Vasokonstriktorzusatz<br />

- Agranulozytose<br />

- Nekrose durch stumpfe Bohrer + mangelhafte Kphlung<br />

etc.<br />

2. Durch welche Schienungsmaßnahmen können Sie eine Paramedianfraktur des<br />

Unterkiefers bei einem vollbezahnten Patienten provisorisch stabilisieren?<br />

- Intermaxilläre Fixation mit Hilfe einer<br />

Schuchardschiene<br />

- Ernst´sche Nothäckchen in Schlussbißstellung<br />

- Später operative Therapie mit Miniplattenosteosynthese<br />

3. Was ist der Unterschied zwischen einer Tamponade und einer Drainage mittels<br />

eines Gazestreifens? Nennen Sie je ein klinisches Anwendungsbeispiel:<br />

- Drainage gewährleistet das Abfließen des Wundsekrets.<br />

Anwendungsbeispiele:<br />

i. Bei operativer Entfernung unterer 8er<br />

ii. Primär infizierte oder infektionsverdächtige<br />

Wundgebiete (Zustand nach Abszessspaltung,<br />

infizierte Extraktionswunden) Heilung per<br />

secundam d.h. mit deutlich sichtbarer<br />

Gewebsneubildung aus der Operationshöhle<br />

heraus Drainage sorgt für Abfluss des<br />

Wundsekrets<br />

- Tamponade dient zur Blutstillung (durch Druck), muss<br />

später entfernt werden<br />

i. Bei Alveolitis<br />

ii. Nach Zystostomie (in Anfangsphase)<br />

iii. Bei Blutungen aus canalis mandibularis<br />

iv. Zur Abdeckung grosser Wundflächen (z.B. nach<br />

Vestibulumplastik<br />

4. Welche Möglichkeiten des plastischen Verschlusses einer Mund-Antrum-<br />

Verbindung kennen Sie?<br />

- Zahnfleisch-Wangenlappen nach Rehrmann<br />

(Curriculum); Dehnungslappen nach Rehrmann<br />

(Hubatsch Skript)


- Wangen—Schleimhaut Lappen nach Axhausen<br />

(Curriculum); Wangentranspositionslappen nach<br />

Axhausen (Hubatsch Skript)<br />

- Palatinallappen nach Pichler (cave A. palatina)<br />

- Brückenlappen bei Zahnlosen nach Kazanjian (distal der<br />

Perforation)<br />

- Brückenlappen nach Schuchardt (mesiale<br />

Schnittführung)<br />

5. Welches diagnostische Vorgehen ist bei dem Leitsymptom Bewusstseinsstörung<br />

erforderlich?<br />

- Ansprechen: Lautes und deutliches Ansprechen<br />

- Anfassen: z.B. an der Schulter rütteln, auf die Wange<br />

klopfen<br />

- Schmerzreiz: z.B. Kneifen<br />

Erhaltenes oder geringradig gestörtes Bewustsein:<br />

- Patient kann definierte Bewegungen ausführen und kann<br />

sich verbal äußern<br />

tiefere Bewustlosigkeit:<br />

Tiefste Bewustseinsstörung:<br />

- verbale Äußerungen fehlen, motorische Reaktionen sind<br />

jedoch noch auslösbar (diese können gezielt erfolgen <br />

z.B. Abwehrreaktion gegen Schmerzreiz. Ungezielte<br />

Abwehrbewegungen deuten auf eine noch tiefere<br />

Bewusstseinsstörung hin.<br />

- fehlende motorische Reaktionen<br />

6. Nennen Sie die Leitsymptome des Herzinfarktes. Welche medikamentöse<br />

Therapie würden Sie einleiten?<br />

- Retrosternaler Schmerz, evtl. mit Ausstrahlung in den<br />

linken Arm, in Oberbauch, UK, Schulterblätter,<br />

Carotiden<br />

- Druck oder Engegefühl<br />

- Angst, Unruhe/Todesangst<br />

- Blässe<br />

- Schweißausbruch<br />

- Evtl. Zyanose<br />

Weitere Symptome, die je nach Lage und Ausdehnung des Infarktes auftreten können:<br />

- Herzrhytmusstörungen<br />

- Herzinsuffizienz<br />

- Blutdruckabfall<br />

- Halsvenenstau<br />

- Lungenödem<br />

- Kardiogener Schock<br />

- Krämpfe<br />

Medikamentöse Therapie:


- 1-2 Hübe Nitrolingualspray bei Blutdruck systolisch<br />

über 100 mmHg Abgrenzung gegenüber Angina<br />

pectoris. Tritt keine schnelle Besserung ein <br />

Herzinfarkt Notruf Beruhigung des Patienten <br />

O2 Gabe 4-6l/Minute Zugang legen Bei Erregung<br />

Valium® 5-10 mg i.v. (Gefahr der Atemdepression!!!)<br />

Bei Schmerzen Tramal®<br />

- keine Intramuskuläre Injektion verabreichen, um eine<br />

medikamentöse Thrombolysebehandlung in der Klinik<br />

nicht zu stören!<br />

7. Definieren Sie den Begriff „Prophylaktische Antibiose“ und nennen Sie 3<br />

sinnvolle Indikationen.<br />

- Komplikationsprophylaxe<br />

- Infektionsprophylaxe<br />

- Rezidivprophylaxe<br />

Immer dann, wenn bei zahnärztlichen (v.a. chirurgischem) Eingriff besonders hohes<br />

Risiko lokaler oder systemischer Infektion besteht<br />

Indikationen:<br />

- bei reduziertem Allgemeinzustand und schlechter<br />

Abwehrlage (z.B. Leukämie, Immunsupression,<br />

Diabetes mellitus, Z.n. radiatio)<br />

- Entfernung von Weisheitszähnen nach rezidivierenden<br />

Entzündungsprozessen<br />

- Ausgedehnte traumatisierende Eingriffe<br />

- Prophylaxe einer dentogenen Sinusitis (MAV+)<br />

- Prophylaxe von Streuinfektionen<br />

- Kontaminirte Wunden; Quetsch-, Stich-, Biß-,<br />

Schusswunden<br />

- Replantation, Transplantation von Zähnen<br />

- Frakturen; Zahn im Bruchspalt<br />

- Endocarditisprophylaxe<br />

8. Wie heißt das Antidot für Benzodiazepine. Welche Kontraindikationen einer<br />

Analgosedierung kennen Sie?<br />

- Antidot ist Flumazenil (Anexate®)<br />

- Absolute Kontraindikation:<br />

i. Kinder < 6 Jahre<br />

ii. Psychotische Patienten<br />

iii. Risikopatienten ASA 3:4<br />

- Relative Kontraindikationen:<br />

i. Starkes Übergewicht<br />

ii. Obstruktive Atemwegserkrankungen<br />

iii. Schwangerschaft<br />

iv. Myasthenie


9. Welche Medikamente sollten Sie bei einer schwangeren Patientin nicht<br />

einsetzen?<br />

- Clindamycin<br />

- Prilocain<br />

- Tetracycline<br />

- Acetylsalicylsäure<br />

- Im ersten Trimenon kann Adrenalin einen Abort<br />

auslösen<br />

- Diclophenac (besonders im letzten Trimenom)<br />

- Lidocain<br />

- Mepivacain<br />

10. Was versteht man unter der Erkrankung „Morbus Werlhof“, was unter einem<br />

„von-Willebrand-Jürgens-Syndrom“?<br />

Morbus Werlhof:<br />

- gehört zur Gruppe der Thrombozytopenie<br />

- Vorzeitiger Abbau der Thrombozyten (z.B.<br />

Autoantikörper = idiopatische thrombozytopenische<br />

Purpura oder auch Morbus Werlhof<br />

- Chronisch<br />

- Therapiemöglichkeit zB. Milz entfernen<br />

- Klinisch: Hämatome, Hypermänorrhoe, Epistatie<br />

von-Willebrand-Jürgens-Syndrom:<br />

Ätiologie<br />

- verminderter/fehlender Willebrand-Faktor (dieser bildet<br />

einen Komplex mit F VIII und vermittelt u.a. die<br />

Thrombozytenadhäsion<br />

- autosomal dominant vererbbar<br />

Diagnostik:<br />

- PTT normal oder leicht verlängert<br />

- Blutungszeit leicht verlängert<br />

Therapie:<br />

- Gabe von Minirin (Desmopressin) vor und nach dem<br />

Eingriff<br />

Lokale Blutstillung:<br />

- Wundbänder mit Anvitoff (Tranexansäure 500 mg; 3<br />

Ampullen in ½ Glas Wasser)<br />

11. Nennen Sie 3 Medikamente, die Gingivahyperplasien zur Nebenwirkung haben<br />

können.<br />

- Diphenylhydantoin<br />

- Cyclosporin A


- Nifedipin<br />

12. Welche Hauptwirkung haben Indometazin, Azemetazin und Diclofenac?<br />

- Diclofenac (Voltaren®, Alvoran®)<br />

i. Antirheumatikum<br />

ii. Wirkt antiphylogistisch, analgethisch und<br />

antipyretisch<br />

- Indometacin und Azemetazin haben die gleichen<br />

Hauptwirkungen und sind Derivate der<br />

Anthranilsäure/Arylessigsäure- u. Arylpropionsäure<br />

13. Bei welchen Verlaufsformen intraalveolärer Wurzelfrakturen ist eine WSR, eine<br />

transdentale Fixation bzw. eine Extraktion indiziert? (ggf. Zeichnung)<br />

Fränkel 1989 Tabelle S. 258<br />

Zervikale Fraktur Wurzelbehandlung (WSR) , Stiftkrone<br />

Mittlere Frakturen Schienung und Versuch der Vitalerhaltung; bei Nekrose:<br />

endodontische Stabilisierung<br />

Apikale Frakturen Schienung und versuch der Vitalerhaltung; bei Nekrose : WSR


Extraintraalveoläre Frakturen nicht erhaltungswürdig<br />

14. Nennen Sie mindestens 3 relative Kontraindikationen für eine Zahnextraktion<br />

- Zähne im vorbestrahlten Gebiet<br />

- Bei akut entzündlichen Prozessen (muss erst in chron.<br />

Prozess übergehen) (Bei Kindern kann man auch im<br />

akut entzündlichen Prozess extrahieren, da es sich um<br />

eine einfache Ex. Handelt; Zahn kann ohne<br />

Komplikationen gezogen werden und damit auch ohne<br />

Keimverschleppung)<br />

- Bei hämorragischen Diathesen<br />

- Ausgeprägte Herz- Kreislaufinsuffizienz<br />

15. Bei dem Extraktionsversuch eines unteren Molaren bricht die Krone ab. Welche<br />

Möglichkeiten bestehen, die Wurzeln ggf. ohne Osteotomie zu entfernen?<br />

- Wurzelreste mit Hanisch oder Beinchen Hebel<br />

versuchen zu entfernen oder PA-Spalt mit Rosenbohrer<br />

zu erweitern versuchen<br />

- Trennen der Wurzelreste mit der Lindemannfräse im<br />

Handstück oder rotem Winkelstück<br />

16. Welche prinzipiellen Anforderungen sind an Desinfektionsmittel zu stellen?<br />

S. 119 Curriculum Band II<br />

Desinfektionsmittel sollten nach Wallhäuser und Widmer idealerweise<br />

- über ein möglichst breites Wirkungsspektrum gegen<br />

sämtliche Mikroorganismen verfügen<br />

- möglichst rasch in niedrigen Konzentrationen wirken<br />

- durch unspezifische Proteine nicht beeinflusst werden<br />

- zu desinfizierende Materialien nicht angreifen<br />

- atoxisch, hautverträglich, umweltfreundlich und<br />

- möglichst wirtschaftlich sein<br />

17. In welcher Art und Weise wird chirurgisch benutztes Instrumentarium wieder<br />

aufbereitet und wie überprüft man, ob das Instrument bei seinem nächsten<br />

Einsatz steril ist?<br />

S. 120 Curriculum Band II<br />

1. Desinfektion thermische, chemothermische oder chemische Desinfektion geeignet<br />

2. Reinigung unter fließend kaltem Wasser abspülen und anschließend trocknen<br />

3. Verpacken<br />

4. Sterilisation<br />

Auf der Verpackung ist dass Sterilisationsdatum bzw. Verfallsdatum zu vermerken<br />

18. Nennen Sie 5 verschiedene klinische Zeichen, die für das Vorliegen einer<br />

hämorrhagischen Diathese sprechen.<br />

- häufiges Nasenbluten<br />

- Zahnfleischbluten


- Hämaturie<br />

- Hypermenorrhö<br />

- Hämatombildung<br />

- Blutung nach Traumata bzw. Verletzungen<br />

- Blutung nach Operationen<br />

19. Benennen Sie die Unterschiede zwischen der prophylaktischen und der<br />

therapeutischen Indikation für eine Antibiose.<br />

Prophylaktische Antibiose:<br />

Prophylaktische Antibiose immer dann, wenn bei zahnärztlichen (v.a. chirurgischem)<br />

Eingriff besonders hohes Risiko lokaler oder systemischer Infektion besteht.<br />

- komplikationsprophylaxe<br />

- Infektionsprophylaxe<br />

- Rezidivprophylaxe<br />

Indikation:<br />

- Immunsuppresion<br />

- Störung der Blutgerinnung<br />

- Zahnluxation mit Replantation<br />

- Rezidivierende Entzändungsprozesse (8er-Enterfernung)<br />

- Frakturen<br />

- Kontaminierte Wunden<br />

- MAV<br />

- Endokarditis<br />

- Tranplantate, Knochenersatzmaterialien<br />

- Präoperativ infizierte Prozesse<br />

Therapeutische Antibiose:<br />

Therapeutische Antibiose bei Infektionen, bei denen eine bakterielle Genese gesichert<br />

oder zumindest wahrscheinlich ist, wenn eine lokale Sanierung des Infektionsortes nicht<br />

möglich oder ausreichend ist.<br />

- gezielte Therapie<br />

- kalkulierte Therapie<br />

- Omnispektrumtherapie<br />

Indikation:<br />

- dentogenes Weichteilinfiltrat<br />

- dentogene Sinusitis maxillaris<br />

- fortgeschirttenen dentitio difficilis<br />

- eitrige Sialadenitis<br />

- akute nekrotisierende Gingivoostomatitis<br />

- Infektionen mit drohender Ausbreitungstendenz<br />

20. Erläutern Sie den Begriff Analgosedierung und nennen Sie 2 geeignete<br />

Medikamente zu deren Durchführung<br />

Schmerzausschaltung mittels parenteraler Medikation bei chirurgischen Maßnahmen, die<br />

eine Reduzierung des Wachheitszustandes, der Erwartungsangst und der Schmerzen des<br />

Patienten erforderlich machen, wobei der Patient selbständig und kontinuierlich atmet.<br />

Die Spontanatmung, Schutzreflexe, Ansprechbarkeit und Kooperation des Patienten<br />

bleiben erhalten und gleichzeitig liegt eine motorische und sensorische Dämpfung vor.<br />

Kontraindiziert: • unter 12 Jahren


• bei psychotischen Patienten<br />

• obstruktive Lungenerkrankungen<br />

• Risikopatienten<br />

• Schwangerschaft.<br />

- Dormicum (Midazolamhydrochlorid)<br />

- Tramal (Tramadolhydrochlorid)<br />

Antidot sollte bereitgehalten werden: Flumazenil (Anexate ®)<br />

21. Ein Patient mit unauffälliger Anamnese weist 5 Stunden nach Zahnextraktion<br />

eine diffuse Sickerblutung auf, die er durch Aufbiss auf ein Stofftaschentuch<br />

nicht stillen konnte. Welche Therapiemaßnahmen führen Sie durch?<br />

- Resobierbare Tamponaden (tabotamp)<br />

- Nähte<br />

- Thrombinpräparatpulver auf die Wunde (Thrombotufun ®)<br />

- Aufbisstupfer.<br />

(Fibrinkleber)<br />

22. Welche Symptome entwickelt ein Patient bei einem Angina Pectoris-Anfall.<br />

Welche Erstmaßnahmen ergreifen Sie?<br />

Symptome:<br />

- retrosternaler Schmerz (wenige Sekunden bis max. 15-20 min)<br />

- retrosternales Druck- und Beklemmungsgefühl<br />

- Schmerzaustrahlung in Achsel und linken Arm, rechter Arm, Oberbrauch, Uk<br />

- Angst- und Vernichtungsgefühl.<br />

Erstmaßnahmen:<br />

- Lagerung bei erhöhtem Oberkörper<br />

- Beruhigung des Patienten<br />

- Nitroglycerin 0,8mg sublingual (2 Hübe Nitrolingualspray oder 1 Kps. Nitroloingual;<br />

ggf. nach 5-10 min wiederholen)<br />

- Sauerstoffgabe (4l /min)<br />

- Blutdruckkontrolle / Pulskontrolle<br />

- Notarzt rufen, wenn keine Besserung nach Nitro-Gabe, Verdacht auf Herzinfarkt.<br />

- Eventuell Sedierung mit Diazepam 2-5 mg (Valium)<br />

23. Wieso kann der Nasenblasversuch zur Überprüfung einer MAV falsch negativ<br />

ausfallen?<br />

Nasenblasversuch negativ, aber die Sondierung ergibt ein Fehlen des


24. Zählen Sie stichwortartig lokale Maßnahmen zur Blutstillung auf.<br />

- Drucktamponade, Aufbisstupfer<br />

- Chirurgische Nähte<br />

- Verbandsplatte<br />

- Kollagenhaltige Präparate<br />

- Eugenol-frei Verbände (Antigenwirkung)<br />

- Thrombinhaltige Präparate<br />

- Gezieltes Anästhesieren in blutendes Gewebe<br />

- Elektrische Koagulation<br />

- Umstechung oder Unterbindung/Gefäßligatur<br />

- Knochen (lokale Bolzung oder Knochenwachs)<br />

- Lokales Hämostyptikums (Tabotamp,...)<br />

25. Welche Operationsverfahren zum plastischen Verschluss einer MAV gibt es?<br />

(Innerhalb der ersten 24 Stunden, da sonst Infektionsgefahr)<br />

- Dehnungslapenplastik nach Rehrmann (s.332)<br />

y-förmiger Mukoperiostlapopen aus dem Vestibulum, zumeist mit durch eine<br />

Periostschlitzung zum Verschluss über die Wunde streckbar.<br />

- Wangen-Transpositionslappen nach Axhausen (335)<br />

Lappenbildung parallel zum Verlauf des Vestibulums; Einschwenken über die MAV<br />

und Nahtfixation<br />

- Palatinallappen nach Pichler (wenn ein Zahnfleisch-Wangenlappen nicht<br />

durchführbar ist) typischer Lappen aus der Gaumenschleimhaut, der am foramen<br />

palatinus majpor gestielt ist und die arteria palatina major enthält<br />

- Brückenlappen bei Zahnlosen nach Kazajian (distal der Perforation)<br />

- Brückenlappen nach Schuchard (mesialeSchnittführung)<br />

Brückenlapen ähneln dem Paltinallappen; jedoch wird er unter einer verbleibenden<br />

Brücke aus einem Gingivastreifen durchgeführt.<br />

26. Beschreiben Sie 3 mögliche Schnittführungen der WSR mit ihren Vor- und<br />

Nachteilen.<br />

1) Winkelschnitt nach Reinmöller:<br />

bei kleinen Prozessen im OK-Frontzahnbereich zur Schonung des Lippenbändchens<br />

eingesetzt. Entlastungsschnitt liegt mesial des zu operierenden Wurzelbereich. Schlecht<br />

erweiterbar, aber gut adaptierbar.<br />

2) U-förmiger Bogenschnitt nach Partsch<br />

Paramarginale Schnittführung besteht aus horizontalen Inzision im Bereich der fixen<br />

Gingiva etwa 5mm vom marginalen Gingivarand entfernt mit mesialer und distaler<br />

bogenförmiger Entlastung im Vestibulum. Der Bogenschnitt wird nur angewandt, wenn<br />

die Destruktion auf das apikale Wurzeldrittel beschränkt ist. Wunde ist schlecht<br />

vernähbar.<br />

3) Zahnfleischrandschnitt (marginale Inzision)<br />

Bei große periapikalen Prozessen (Zysten), wegen der ausreichenden Übersicht und um<br />

einen knochenunterstützte Nahtverschluß zu ermöglichen. Auch bei MAV-Verdacht. IM<br />

UK-Frontbereich kann bei Parodontitis marginalis profunda auch gleichzeitig eine offene<br />

Kürretage durchgeführt werden. Es können auch gleichzeitig Wurzelreste entfernt werden.<br />

Richtlienien:


- bei breiter keranisierter Gingiva über 5mm sollte die horizontale Inzision in der<br />

keratinisierten Gingiva bzw. im Grenzbereich zwischen keratinisierter und<br />

beweglicher Gingiva erfolgen.<br />

- Bei kleinen keratinisierten Gingiva von weniger als 5mm sollte ein<br />

Zahnfleischrandschnitt mit mesialer bzw. distaler Entlastung gewählt werden.<br />

- Beweglichen Schleimhaut sollte nur vertikal (nicht bogenförmig) inzidiert werden.<br />

(Ansonsten Narbenzüge)<br />

27. Welche nichtresorbierbaren Nahtmaterialien kennen Sie? Vergleichen Sie deren<br />

Eigenschaften.<br />

Baumwolle <br />

Draht<br />

<br />

Seide<br />

hohe Reißfestigkeit, gleitfähig, gute Knüpfbarkeit, polifiler Faden.,<br />

hohe Kapillarität.<br />

Polyester glatte Oberfläche, Steif, schwierig zu handhaben, monofil<br />

Polyamide siehe Polyester<br />

Prolpylene siehe Polyester<br />

Polyehtylen siehe Polyester<br />

Hohe Reißfestigkeit, vor allem für ahutnähte<br />

28. Nennen Sie die Pseudozysten der Kiefer mit ihren Besonderheiten.<br />

- Keine Epithelauskleidung.<br />

solitäre Knochenzyste<br />

auch traumatische oder hämorrhagische Knochenzyste. Fast nur im Unterkiefer lokalisiert.<br />

Liegt als scharf umschriebene Aufhellung zwischen den Zahnwurzeln. Zähne sind meist<br />

vital. Gefäßnervenbündel verlaufen ungestört durch den Hohlraum.<br />

Aneurysmatische Knochenzyste<br />

IM Röntgen bild erscheint sie als Zyste, erweist sich intraoperativ jedoch als<br />

Knochentumor mit ausgedehnten,, kavernösen, blutgefüllten Hohlräumen. Diagnose nur<br />

histologisch möglich. blutgefüllter Hohlraum.<br />

Latenten Nochenhöhle des Unterkiefer:<br />

Safne-Zyste. Im UK liegende unterhalb des Mandibularkanals lingual gelegene<br />

Knocheneindellung im Molaren- bis Prämolarenbereich.<br />

Röntegenbild bohnengroße zystische Transdulenz.<br />

Intraoperativ ist es eine Knochenmulde angefüllt mit Speicheldrüsengewebe.<br />

29. Nach welcher Zeit muss bei einem total luxierten, voll ausgebildetem Zahn nach<br />

trockener Lagerung von einer nicht regenerationsfähigen Schädigung a) der<br />

Pulpa, b) des desmodontalen Gewebes ausgegangen werden?<br />

a) Pulpanekrose: sofort<br />

b) Desmodontalem Gewebe: Befindet sich der Zähn länger als 90min<br />

ohne physiologsches Nährmedium außerhalb der Mundhöhle so ist<br />

mit einer vollständigen Nekrose seiner Wurzelhaut zu rechnen.<br />

30. Welche Kriterien muss eine Schienung traumatisch luxierter Zähne erfüllen?<br />

Nennen Sie 2 Schienungsarten. S.257<br />

Reimplantation innerhalb 5-60min<br />

Zahn sollte im physiologischen Medien aufbewahrt werden.<br />

Wurzelhaut sollte erhalten sein.


Zahn darf nicht stark zerstört sei.<br />

- Sat-Schiene<br />

- Drahtbogenkunststoffschiene (Schuchard-Schiene)<br />

Kriterien an die Schiene:<br />

- Stabil<br />

- Haltbarkeit<br />

- Biokompatibel<br />

- lagestabil<br />

31. Welche vorbereitenden Maßnahmen sind bei einem Patienten mit künstlicher<br />

Herzklappe vor einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff notwendig?<br />

Endocarditisprophylaxe: 1h vor dem Engriff<br />

Ohne Penicillinallergie<br />

Penicillinallergie<br />

Erwachsene 2g (70kg) Amoxicillin<br />

Kinter 50mg/kg Amoxicillin 15mg/kg Clindamycin<br />

32. Welche Gesichtspunkte sind für die Planung eines enossalen Implantates<br />

wesentlich?<br />

1) biologische Gegebenheiten<br />

2) prothetisch-kontstruktive Aspekte<br />

3) ästhetische und funktionelle Ansprüche des Patienten.<br />

- Ausgangssituation (OK / UK)<br />

- Knochenqualität<br />

- Knochenquantität<br />

- Vertikaler und horizontaler Knochenabbau<br />

- Schleimhautdickenmessung<br />

- Schleimhautverhältnisse, freie zu keratiniserte Mucosa<br />

- Allgemeiner Gesundheitszustand des Paitenten<br />

- Compliance und Mundhygiene<br />

- Zustandes des Restgebisses, der Zähne, Fpllungen, des Zahnfleisches, die Erhebung<br />

der Vitalitätsbefunde, Aussschluss von Zahnlockerungen, Zahnretentionen<br />

- Art und Zustand der bestehenden proth. Restaurationen<br />

- Ausschluss von Mundschleimhauterkrankungen und pathologischen Veränderungen<br />

an den Alveolarfortsätzen<br />

- Ausschluss ovn Fehlbelastulngen und Artikulationsstörungen<br />

- Beurteilen der Inklination der Alveolarfortsätuze, der interalveolären<br />

Verbindungslinie, des Verlaus und der Breite der fixierten Gingiva<br />

- Beurteilung des Ausmaßes der Kieferkammatrophie bei länger zurückliegendem<br />

Zahnverlust.<br />

33. Welcher präprothetisch chirurgische Eingriff lässt sich gut mit der Implantation<br />

enossaler Implantate kombinieren? Welche Voraussetzungen muss das<br />

Implantatsystem dafür besitzen?<br />

Nur die Vestibulumplastik mit freiem Schleimhauttransplantat als präprothetischer<br />

bzw. als präimplantologischer Eingriff zu empfehlen. Bei fortgeschrittener<br />

Kammatrophie und schlechter Schleimhautqualität durch Narben,...<br />

Augmentation: Rekonstruktion verlorener Knochensubstanz


Progressive bone-loading: Knochentraining zur Verbesserung der Stabilität und es<br />

peripheren Knochens. <strong>–</strong> prothetische Versorgung aus Kunststoff oder<br />

Provisoriumsmaterial auf der Suprakontruktion <strong>–</strong> reduzierte funktionelle Belastung für<br />

6-8 Wochen, erst dann folgt die definitive prothetische Versorgung.<br />

34. Welche Indikationsbereiche für den Einsatz von Antibiotika unterscheiden wir?<br />

Nennen Sie zu jedem ein Beispiel. Siehe Frage 19<br />

35. Über welche Komplikationsmöglichkeiten unterrichten Sie den Patienten vor der<br />

operativen Entfernung eines palatinal verlagerten oberen Eckzahnes?<br />

- Wenn der 3er verlagert ist, dann häufiger nach palatinal als nach vestibulär<br />

- Palpation des Zahnes schon vor 1 - 1 1/2 Jahre vor dem Durchbruch tastbar.<br />

- Therapie:<br />

o Belassen: Unterminierende Resorptions<br />

o KFO:<br />

Milchzahn 3er extrahieren, dann Behandlung<br />

o Tranplantation wenn dann zwischen dem 10-11 Lebensjahr.<br />

o Operative Entfernung :<br />

• palatinale Osteomie (marginal oder paramarginale Schnittführung.)<br />

• subperiostale Ablösung der Schleimhaut<br />

• Zahnkrone und Wurzelbereich freilegen<br />

• Beinscher Hebel zum entfernen des Zahnes. Unter Umständen muß die<br />

Krone von der Wurzel getrennt werden.<br />

• Adaption des Lappens (Papillennähte)<br />

• Präoperative Miniplastschiene. (Verbandplatte)<br />

- Komplikationen:<br />

o Nervenschädigungen<br />

o Gefäßschädigungen und Nachblutungen<br />

o Weichteilverletzungen<br />

o Kieferhöhleneröffnung<br />

o Luxations eines Zahnrestes in die Kieferhöhle<br />

o Alveolarfortsatzfraktur<br />

o Wurzelfraktur<br />

o Nasenbodeneröffnung<br />

o Nachbarzahnschädigung.<br />

36. Wehalb sollte man nach der operativen Entfernung eines palatinal verlagerten<br />

oberen Eckzahnes eine Verbandplatte eingliedern?<br />

Sie dient dazu, die palatinale Schleimhaut nach operativer Zahnfreilegung und vernähen<br />

des Mukoperiostlappens am Gaumendach zu adaptieren, um eine Hämatombildung<br />

zwischen palatinalem Lappen und Gaumendach zu vermeiden. Gut ist die<br />

Miniplastschiene, die die Zähne und den harten Gaumen bedecken.<br />

37. Wie würden sie einen subluxierten Milchzahn ruhigstellen? Weshalb fertigen Sie<br />

keine Kunststoffätzschiene an?<br />

Tiefziehschiene sollte eingesetzt werden. Da im Milchgebiß keine adequate<br />

Schmelzätzung erreicht werden kann.


37. Wie würden sie einen subluxierten Milchzahn ruhigstellen? Weshalb fertigen sie<br />

keine Kunststoffätzschiene an?<br />

Mit einer Tiefziehschiene; ggf. mit Temp Bond einsetzen. Eine Kunststoffätzschiene würde<br />

nicht halten.<br />

38. welche Möglichkeiten der plastischen Deckung einer MAV kennen sie?Wie ist die<br />

medikamentöse Begleittherapie?<br />

a) vestibulär gestielter Zahnfleisch-Wangen-Periostlappen nach Rehrmann<br />

b) Wangenschwenklappen nach Axhausen ; dorsal gestielt<br />

c) Arteriengestielter Palatinallappen nach Pichler<br />

d) Brückenlappen nach Kazanijan; von dorsal nach ventral<br />

e) Brückenlappen nach Schuchardt; von ventral nach dorsal<br />

Abschwellende Nasentr. und Antibiose<br />

39. Was müssen sie bei Pat. Mit nachgewiesener Sulfatallergie beachten?<br />

Keine LA mit Adrenalin verwenden, Natriumhydrogensulfat (=Antioxydans für<br />

Katecholamine) enthalten<br />

Alternative: UD oder Vasopressinanaloga (Ornipressin, Por 8) als Vasokonstriktor<br />

40. Nennen sie mindestens 2 Medikamente zur Behandlung eines akuten Asthma<br />

bronchiale Anfalls!<br />

Beta-Sympathikomimetikum Bsp. Berotec® Dosieraerosol, 2 Hübe während<br />

Inspiration}Bronchodilatation<br />

Bronchospasmolytikum Bsp. Euphillin® od. Bronchoparat® 1 Amp. I.v. }Bronchodilatation<br />

( Urbason® solubile 250-1000mg Trockenampullen)<br />

41. Nennen sie Operationstechniken zur Entfernung von Wurzelresten, die die Substanz<br />

des alveolären Knochens schonen!<br />

a) 2-3mm lange zirkuläre Knochenabtragung} Ansatzmöglichkeit für Extraktions- oder<br />

Wurzelfasszange<br />

b) Alternativen zur Schnittführung:<br />

- Trapezlappen nach Nowak<br />

- Winkelschnitt nach Reinmöller<br />

- UK: N. mentalis schützende paramarginale Schnittführung<br />

Und darauf Präparieren eines Mukoperiostlappens und schrittweise Abtragung der<br />

vestibulären Kortikalis mit: Luer-Knochenzange, kleinem Rosenbohrer oder dünner<br />

Lindemannfräse; wenn nötig: Ansätze für Beinschen Hebel zw. Knochen und Wurzelrest<br />

schaffen<br />

c) bei mehrwurzeligen Zähnen primär Knochen im Bereich der interradikulären<br />

Knochensepten abtragen<br />

d) falls sich die Fraktur in Höhe des apikalen Wurzeldrittels befindet: Bestimmung der<br />

Lage des Wurzelrestes bsp. Mit einer Bowmann-Sonde, daraufhin kann man in diesem<br />

Bereich von vestibulär einen Zugang in die Kortikalis bohren und den Wurzelrest<br />

mittels Hebel luxieren<br />

42.Welche Punkte muss die vom Pat. zu unterzeichnende Einverständniserklärung für<br />

einen operativen Eingriff berücksichtigen?<br />

Alle Informationen, die für den vorgesehenen Eingriff als wichtig erachtet werden} Pat kann<br />

im darauffolgenden Gespräch gezielt <strong>Fragen</strong> stellen:<br />

Erkrankung und Notwendigkeit zur op


Schilderung des op-Verfahrens<br />

Allgemeine und Eingriffsspezifische Risiken ( Nervenläsionen!)<br />

Anamnesefragen<br />

Verhaltensmassregeln nach der op<br />

}Einwilligung= Unterschtift, dass Aufklärung erfolgt ist<br />

43. Unter welchen Voraussetzungen ist eine Frontzahnreplantation bei einem 10jährigen<br />

Kind nicht indiziert? Begründung<br />

ungünstige Prognose haben avulsierte Zähne, die über mehrere Std trocken aufbewahrt<br />

wurden, weil dann das Desmodont des Zahnes zerstört ist<br />

günstige Aufbewahrung: Zellkulturmedien (Dentosafe®), Physiolog. NaCl, kalte H-Milch<br />

Grundvoraussetzung für erfolgreiche Replantation: Erhalt der Wurzelhaut<br />

( Tetanussimultanimpfung: 0,5ml Tetanol + 250IE Tetagam; +Antibiose)<br />

44. In welchen Fällen ist die Applikation apikaler Verschlussstifte im Rahmen einer<br />

WSR nicht sinnvoll?<br />

Ist sowieso nur noch von historischer Bedeutung:<br />

1. wenn eine orthograde Wurzelfüllung möglich ist<br />

2. bei kurzen, schmalen Wurzeln<br />

3. bei schlechter Prognose für die WSR}Probleme bei mögl. WSR-Revision<br />

45. Welche der Methoden einer Vestibulumplastik hat die geringste, welche die<br />

höchste Rezidivgefahr? Schwänzer Band 3: S.115-120<br />

Vestibulumplastik= Vertiefungdes Mundvorhofs = relative Erhähung des<br />

Alveolarfortsatzes.<br />

46. Wie und bei welchen klinischen Befundne wird eine Reanimation durchgeführt?<br />

Bei allergischen Reaktionen Schweregrad 4 = Kreislauf und Atemstillstand<br />

Zeichen des


49. Nennen Sie jeweils mind. 2 Möglichkeiten der Blutungsstillung.<br />

a. Blutung aus Weichgewebe?<br />

b. Blutung aus Knochen?<br />

c. Blutung aus Extraktionsalveole?<br />

a) Wundverband = eugenolfreie Verbände (Copak, Peripak), oder Naht<br />

+ Gewebekleber (Fibrinkleber = Tissucol), harter Gaumen<br />

Tiefziehschiene, Elektrokoagulation<br />

b) Verbolzung und Knochenwachs<br />

c) Naht + Tabotamp = oxycellulose = resorbierbar + Trombotufon =<br />

lokales Hämostyptikum aus Trhombin<br />

50. Wie führen Sie eine chirurgische Händedesinfektion durch?<br />

1) Waschen: Unterarme und Hände (inklusive Nagelfalze mit<br />

steriler Bürste)<br />

2) Spülen + trocknen der Unterame und Hände (1+2 dauert 1min)<br />

3) Desinf. Der Hände und Unterarme (1min)<br />

4) Desinf. Der Nagefalze (1min)<br />

5) Desinf. Nur Hände (1min)<br />

51. Was ist eine Schuchard-Schiene? Wann verwendet man diese?<br />

= Drahtbogenkunststoffschien = konservative Uk-Frakturbehandlung durch intermaxilläre<br />

Fixation.<br />

52. Während der Luxation eines Zahnes 28 bemerken Sie ein lautes Knacken und<br />

spüren, dass das Tuber mobil ist. Wie gehen Sie weiterhin vor?<br />

Ex abbrechen Zahn für 6 Wochen mit Schienenverband ruhig stellen. Vorsichtige<br />

operative Entfernung des Zahnes 28.<br />

53. Nach welchen chirurgischen Eingriffen und weshalb sollten Verbandplatten<br />

eingegliedert werden?<br />

Nach <strong>OP</strong> am hartem Gaumen palatinaleSchleimhaut kann so nach <strong>OP</strong> am Gaumendach<br />

adaptiert werden. Vermeidung einer Hämatombildung zwischen palatinalen Lappen und<br />

Gaumendach.<br />

Patient mit Blutgerinnungsstörung lokale Kompression und im Uk nach lingualer<br />

Freilegung.<br />

54. Welche Auswirkung hat das Vorliegen eines Engwinkelglaukoms auf die<br />

zahnärztliche Behandlung eines Patienten?<br />

Keine Katecholamine. Durch Adrenalin ist das Ausllösen eines Glaukomsanfall möglich =<br />

Druckerhöhung mit Gefahr der Erblindung.<br />

55. Welche therapeutische Wirkung und welche zahnmedizinisch relevante<br />

Nebenwirkung hat das Medikament Adalat?<br />

- Wirkstoff = Nifedipin<br />

- Calciumantagonist vermindern den Transport von Calcium vom Extrazellulär- in<br />

den Intrazellulärraum<br />

- Kontraktilität des Herzens ↓<br />

- Koronarer Gefäßwiderstand ↓<br />

im hypertensiven Notfall


zahnärztliche Nebenwirkung: Mundtrockenheit<br />

56. Wie verändern sich die Laborparameter PT, PTT, Thrombozytenzahl und<br />

Blutungszeit bei einem Patienten unter Kumarintherapie?<br />

Quickwert PTT Thrombozytenzahl Blutungszeit<br />

(PT)<br />

normal 10-12s 20-38s 140.000- 7,5 Minuten<br />

= 80-100%<br />

350.000/µl<br />

Vask.Häm.Diathesen normal normal normal normal<br />

Häm.A, B/Heparin normal ↑ normal normal<br />

Kumarintherapie/VitK-M. ↓ ↑ normal normal<br />

Leberschäden/Verbrauchsk. ↓ ↑ ↓ ↑<br />

Thrombozytopenie normal normal ↓ ↑<br />

Thrombozytopathie normal normal normal ↑<br />

57. Welche Herzerkrankungen weisen ein hohes Risiko auf eine Endokarditis zu<br />

entwickeln?<br />

besonders hohes Risiko:<br />

1. Herzklappenersatz mittels mechanischer oder biologischer Prothesen<br />

2. Zustand nach mikrobiell verursachter Endokarditis<br />

3. angeborene (komplexe) Herzfehler mit Zyanose<br />

erhöhtes Risiko:<br />

1. angeborene Herzfehler<br />

2. erworbene Herzklappenfehler<br />

3. operierter Herzfehler mit Restbefund (ohne Restbefund nur für 1 Jahr)<br />

4. Mitralklappenprolaps mit Mitralinsuffizienzgeräusch ohne ausgeprägte<br />

myxomatöse Degeneration<br />

5. hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie<br />

58. Beschreiben Sie das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei einer<br />

Wurzelluxation in die Kieferhöhle.<br />

Routinemäßig werden angefertigt: (Kieferhöhle gilt nach 24 Std als infiziert)<br />

- Nasennebenhöhlenaufnahme<br />

- Panorama-Schichtaufnahme<br />

- Zahnfilm der leeren Alveole<br />

- OK-Übersichts-Aufbissaufnahme<br />

Wurzel muss so rasch wie möglich entfernt werden! (Keime)<br />

- mittels Sinuskopie<br />

- hohe Aufklappung: vest. trapezförmiger Mukoperiostlappen, vest. Knochen<br />

abtragen, weitere Eröffnung der KH über die Alveole, Verschluss mittels<br />

Mukoperiostlappens (Nachteil: kleines Knochenfenster, an ungünstiger<br />

Stelle)<br />

- Entfernung über Fossa Canina: vest. trapezförmiger Mukoperiostlappen,<br />

Darstellung der fazialen KH-Wand, periostgestielten Knochendeckel


mobilisieren, bei Misserfolg Fensterung zum unteren Nasengang mit<br />

Spülschlauch aus dem Nasenloch<br />

59. Wie therapieren Sie ein länger als eine Woche bestehende Alveolitits?<br />

- chirurgische Revision in LA zur Beseitigung der Nekrosen und Schaffung<br />

frischer Wundflächen<br />

- Tamponade mit Jodoformstreifen und Furacin® (Vitrofurazon)<br />

/Terracortril®<br />

- Wechsel i.d.R. alle 2-3 Tage bis die Symptome abgeklungen sind und der<br />

Knochen überall mit Granulationsgewebe bedeckt ist<br />

- CAVE: durch Eröffnung der Spongiosaräume kann sich die Infektion<br />

ausbreiten<br />

60. In welchem Fall ist nach einem Frontzahntrauma die Eingliederung einer<br />

Miniplastschiene anderen Schienungsarten vorzuziehen?<br />

= Tiefziehschiene<br />

indiziert, wenn direkte Schienungsarten nicht anwendbar sind. Z.B. bei Kunststoffoder<br />

Keramikverblendeten Zähnen, Milchzähnen, bei denen eine Schiene nach dem<br />

Säure-Ätz-Verfahren nicht durchführbar ist<br />

61. Welche extraoralen Befunde können durch odontogene Entzündungen auftreten?<br />

Ödem (tumor)<br />

Rötung (rubor)<br />

Schmerzen (dolor)<br />

Lokale Erwärmung (calor)<br />

Kieferklemme (functio laesa)<br />

62. Welche bakteriellen und viralen Infektionskrankheiten müssen anamnestisch<br />

abgefragt werden, da ein Übertragungsrisiko bei der zahnärztlichen Behandlung<br />

besteht?<br />

bakteriell:<br />

- Tuberculose<br />

- Lues (?)<br />

viral:<br />

- HIV<br />

- Hepatitis (B und C)<br />

63. Welche Instrumente / Materialien werden für die Extraktion des Zahnes 15<br />

benötigt?<br />

- Anästhesie<br />

- Hebel nach Bein<br />

- Zange<br />

- Scharfer Löffel<br />

- Bowmann-Sonde<br />

- Tupfer


- Evtl. Nahtmaterial (Nadel, Nadelhalter, Schere, Tabotamp)<br />

64. Nach welchen chirurgischen Eingriffen ist die Eingliederung einer<br />

Verbandsplatte indiziert?<br />

- Entfernung eines retinierten Zahnes von palatinal<br />

- im Unterkiefer nach lingualer Freilegung<br />

Verweildauer etwa 1 Woche, erhöhte Blutungsgefahr am 5. tag post <strong>OP</strong> wg.<br />

Umorganisation des Koagulums<br />

65. Wann muss eine Endokarditisprophylaxe nach Richtlinien der AHA<br />

durchgeführt werden?<br />

1. Zahnextraktion<br />

2. operative Zahnentfernung<br />

3. WSR<br />

4. parodontale Behandlungsmaßnahmen:<br />

- PA-Untersuchung mit Taschensondierung<br />

- Zahn- oder Implantatreinigung mit lokaler Blutungsmöglichkeit<br />

- Wurzelglättung oder Scaling<br />

- PA-Chirurgie<br />

- Einlage von Antibiotikaträgern<br />

5. dentale Implantation oder Replantation<br />

6. Endodontie mit Aufbereitung über den Apex<br />

7. Anlage von kfo Bändern<br />

8. intraligamentäre Anästhesie (Lokalanästhesie)<br />

66. Welche Triggerfaktoren können einen epileptischen Anfall auslösen?<br />

- Lärm<br />

- Licht<br />

- Schmerz<br />

Krampfbereitschaft durch LA erhöht<br />

67. Wie macht sich eine Intoxikation durch Lokalanästhetika bemerkbar?<br />

Leichte Intoxikation:<br />

- vermehrter Rededrang<br />

- Unruhe, Angst, Schwindel<br />

- Taubheit von Zunge und Mund<br />

- Metallischer Geschmack<br />

- Seh- und Hörstörung<br />

- Blutdruck ↑<br />

- Herzfrequenz ↑<br />

- Fibrilläre Zuckungen<br />

Mittelschwere Intoxikation:<br />

- Krampfanfälle<br />

- Bewusstlosigkeit<br />

Schwere Intoxikation:


- Koma<br />

- Atemfrequenz --, Atemstillstand<br />

- Puls und Blutdruck --, Herz-Kreislaufstillstand<br />

68. Bei einem Patienten, der aufgrund einer tiefen Beinvenenthrombose Marcumar<br />

einnimmt, muss der Zahn 21 extrahiert werden. Der Quickwert am Vortag liegt<br />

bei 22. Wie gehen sie vor?<br />

- Quickwert soll bei chirurgischen Eingriffen >40% liegen<br />

- Bei kleineren chirurgischen Eingriffen (Entfernung eines lockeren Zahnes) reicht ein<br />

Quick-Wert von ca. 25%<br />

- Absetzen der Therapie = erhöhtes Thromboserisiko, deshalb wenn möglich auf<br />

Unterbrechung verzichten<br />

- am gleichen Tag sollte der INR gemessen werden<br />

- auf sorgfältige lokale hämostyptische Versorgung achten<br />

- resorbierbare Tamponaden, Gelantineschwämme, Fibrinschaum, Kollagenflies<br />

- Thrombinpräparate: Topostatin®<br />

- Fibrinkleber<br />

- Adaptierende Nähte der Wundränder<br />

- Verbandplatte<br />

69. Welche Möglichkeiten kennen sie, um eine Extraktionsalveole auf eine evtl.<br />

vorliegende MAV zu prüfen?<br />

- Sondieren der Wunde mit Bowmann-Sonde<br />

- Nasen-Blasversuch (evtl. Falsch negativ)<br />

- Mund-Blasversuch (Gefahr der Keimverschleppung)<br />

- Röntgenbild (stark eingeschränkt)<br />

70. Was sind die Unterschiede zwischen Hep A,B und C?<br />

Übertragungsweg<br />

Hep A Hep B Hep C<br />

Enteral durch Fäces, parenteral, sexuell, Parenteral, sexuell,<br />

Trinkwasser,<br />

perinatal, Schleimhaut, perinatal, Schleimhaut,<br />

Nahrungsmittel, rohe Blut<br />

sporadische Form enteral<br />

Meeresfrüchte<br />

durch Fäces<br />

sehr selten parenteral<br />

(Schleimhaut)<br />

Inkubationszeit 2-6 Wochen 1-6 Monate 2-16 Wochen<br />

Dauer der 2 W vor bis 2 W nach<br />

Infektiosität Krankheitsbeginn<br />

Auftreten einer<br />

fulminanten Form<br />

Eintwicklung einer<br />

chron. Hep<br />

Prophylaxe<br />

Potentiell infektiös: HBs-<br />

Ag-Nachweis<br />

Sicher infektiös: HBV-<br />

DANN-Nachweis<br />

selten teilweise ja<br />

HCV-RNA-Nachweis<br />

Anti-HCV-Nachweis<br />

Nein Ja 30% Ja 1/3 chron. aktiv<br />

Hygiene<br />

Aktive und passive<br />

Immunisierung<br />

Hygiene<br />

Aktive und passive<br />

Immunisierung<br />

Vermeidung parenteraler<br />

Übertragungswege<br />

Hygiene<br />

Vermeidung parenteraler<br />

Übertragungswege


71. Was ist einem Patienten mit Diabetes mellitus Typ I vor, während und nach einer<br />

Reihenextraktion von 6 Zähnen zu beachten?<br />

vor der Behandlung:<br />

- Blutzuckerwerte müssen befriedigend eingestellt sein<br />

- normale orale Medikation bzw. Insulinmenge bei unveränderter Diät am Tag der<br />

Zahnbehandlung Vermeidung einer Hypoglykämie<br />

- Vorsicht mit Adrenalin: max. 1:200.000<br />

- zusätzliche Katecholamin-Ausschüttung durch Stress vermeiden<br />

- da mit Wundheilungsstörungen mit lokalen Infektionen und Gewebsnekrosen zu<br />

rechnen ist (besonders beim schlecht eingestellten Diabetes) Antibiotika<br />

Prophylaxe<br />

während der Behandlung:<br />

- Glukoselösung griffbereit haben (auf Blutzuckerspiegel achten)<br />

- Nähte um Wundheilung zu erleichtern (?)<br />

nach der Behandlung:<br />

- Kontrolle der Wundheilung (?)<br />

72. Was ist eine Hämophilie A?<br />

Die Hämophilie A gehört zu der Gruppe der Koagulopathien<br />

- ist angeboren<br />

- die Hämophilie macht 95% der Koagulopathien aus dabei verkörpert die<br />

Hämophilie A 85%<br />

- Fehlen oder Inaktivität des Faktors VIIIC (wird in Epithelzellen der Leber<br />

und in den Megakaryozyten gebildet)<br />

- Ca. 2/3 werden X-chromosomal rezessiv vererbt; die übrigen Fällen sind<br />

sporadische Erkrankungen infolge von Spontanmutation am X-Chromosom<br />

- Ttritt mit einer Prävalenz von 1:10000 bei Männern auf<br />

- Klinisch:<br />

i. Grossflächige Blutungen (keine Petechien)<br />

ii. Gelenkblutungen mit Arthropathie<br />

iii. Primäer Blutstillung ist normal<br />

iv. Nachblutung ist typisch PTT verlängert<br />

v. Einteilung erfolgt nach dem Schweregrad des Faktors<br />

1. > 75% normal<br />

2. 16-50% Subhämophilie (meist symptomfrei)<br />

3. 5-15% leichte Hämophilie (Nachblutung nach <strong>OP</strong>´s)<br />

4. 2-4% mittelschwere Hämophilie (Hämatome bereits<br />

nach leichtem Trauma)<br />

5. < 2% schwere Hämophilie (spontane Blutungen)<br />

- Therapie<br />

i. Prophylaxe von Blutungen<br />

ii. Sorgfältige lokale Blutstillung<br />

iii. Substitution von Gerinnungsfaktoren (je nach Schweregrad als<br />

Dauerbehandlung oder bei Bedarf)<br />

iv. Problematik


1. mögliche Induktion von Antikörperbildung vom Typ IgG<br />

gegen Faktor VIII („Hemmkörperhämophilie“) sowie die in<br />

den 80er Jahren häufig erfolgte Übertragung von HIV,<br />

HBV, HCV<br />

73. Wie hoch (ca.) ist der Quick-Wert bei einem Patienten mit einer<br />

a)leichten Hämophilie A<br />

b)schweren Hämophilie A<br />

Quick* Test (zahnärztliches Lexikon)<br />

Prothrombin-Nachweis im Blutplasma; i.e.S. die Bestimmung der Prothrombin-<br />

Thromboplastin-Zeit.<br />

Qu.* Wert<br />

Syn.: Qu.* Zeit, Prothrombinzeit<br />

die durch Qu.* Test ermittelte Gerinnungszeit: Dabei wird der im Plasma von Gesunden<br />

gefundene Vergleichswert (11 bis 16 Sek.) als 100% gesetzt, um von ihm in einer<br />

Standardverdünnungsreihe die 80-, 60-, 40-, 20- u. 10%-Werte bzw. die entsprechenden<br />

Zeiten abzuleiten; Werte < 70% gelten als pathologisch; Einstellung bei<br />

Antikoagulanzientherapie: 15-25%; zahnärztliche Extraktionen sind ab 35% möglich.<br />

Da die primäre Blutstillung bei Hämophilie A nicht verändert ist, liegt der Qickwert im<br />

physiologischem Bereich > 70%<br />

a+b jeweils 70-125%,Hämophilie mit Quick nicht nachweisbar, da Quick(Prothrombinzeit<br />

PT) nur Gerinnungsstörungen des extrinsischen Systems überprüft. Faktor VIII = nicht<br />

Vit-K-abhängiger Faktor des intrinsischen Systems<br />

74. Nennen sie die 3 Hauptformen hämorrhagischer Diathesen und dazu jeweils ein<br />

Krankheitsbild!<br />

1. Vaskulär M. Osler-Rendu-Weber (Teleangieektasie)<br />

2. Thrombozytär idiopathische thrombopenische Purpura (ITP), M. Werlhof (chron.<br />

Verminderung der Thrombozytenzahl)<br />

3. Plasmatisch Hämophilie A, B<br />

Hämorrhagische Diathesen:<br />

Störung der Blutstillung u. <strong>–</strong>gerinnung mit pathologischer Blutungsneigung<br />

Entstehen durch Störungen<br />

- in den Gefäßzellen (vaskulär bedingte Blutungsübel /Vaskulopathien<strong>–</strong> z.B. Morbus<br />

Osler-Rendu- Weber)<br />

- der Thrombozyten (thrombozytär bedingte Blutungsübel/Thrombozytopathien -penien<br />

<strong>–</strong> z.B.Thrombobasthenia Glanzmann)<br />

- der Plasmafaktoren (angeborene Plasmafaktormangelkrankheit/Koagulopathien <strong>–</strong> z.B<br />

Hämophilie A, Hämophilie B, Willebrand-Jürgens-Syndrom)


75. Wie schienen sie eine Alveolarfortsatzfraktur im Milchgebiß?<br />

Alveolarfortsatzfraktur= umschriebene Aussprengung mit zahntragenden Kieferabschnitten<br />

Behandlung im Milchgebiß mit Tiefziehschiene.<br />

Behandlung im adulten Gebiß:<br />

Repositionierung manuell oder operativ, nicht fixierbare Knochenstücke werden !!nicht !!<br />

entfernt. Zähne grundsätzlich erst mal belassen, auch wenn geschädigt.<br />

Schienung mit drahtverstärkter Kunststoffschiene.<br />

76. Bei welchem Blutgerinnungsfaktor ist die Synthese Vitamin K abhängig?<br />

vit-K-abhängig:<br />

- X<br />

- IX<br />

- VII<br />

- II (Prothrombin)<br />

- (Eselsbrücke 1972)<br />

Bei Lebererkrankungen ist ebenfalls die Synthese der o.g Faktoren gestört.<br />

77. Welche Analgetika dürfen Patienten, welche unter<br />

a) Antikoagulantientherapie<br />

b) Methadon-Substitutionstherapie<br />

stehen nach Zahnextraktion nicht verabreicht werden und warum?<br />

Zu a) Aspirin sollte nicht gegeben werden, da Patient sowieso schon erhöhte<br />

Blutungsneigung durch blutverdünnende Medikamente besitzt.<br />

Zu b)<br />

78. Welche 3 Wirkungsmechanismen von Antibiotika kennen Sie? Nennen Sie<br />

jeweils 1 Beispiel.<br />

Hemmung der:<br />

- Zellwandsynthese: Oral-Penicilline z.B. PenicillinV=> Isocillin<br />

- Zytoplasmasynthese: Makrolide z.B. Erythromycin =>Erythrocin<br />

- Nucleinsäuresynthese: Gyrasehemmer z.B.Ciprofloxacin => Cibrobay<br />

79. Nennen Sie jeweils 3 bakterizide und bakteriostatische Antibiotika<br />

Bakterizid:<br />

- β -Lactame<br />

- Amynoglykoside<br />

- Nitroimidazole<br />

- Gyrasehemmer<br />

Bakteriostatisch:<br />

- Sulfonamide<br />

- Tetracycline<br />

- Lincosamide<br />

- Chloramphenicol


- Makrolide<br />

80. Bei welchen Notfällen Ist eine Flachlagerung des Patienten kontraindiziert?<br />

Hypertone Krise<br />

Angina pectoris<br />

Herzinfarkt(wenn Pat. Noch bei Bewusstsein)<br />

Akute Herzinsuffizienz<br />

Atemstörungen<br />

Asthmaanfall<br />

Bewusstseinsstörungen<br />

81. Eine schwangere Patientin mit Penicillinallergie und einem ausgedehnten Fossa<br />

canina- Infiltrat ausgehend von Zahn 13 stellt sich im Notdienst vor. Welche<br />

Maßnahmen führen Sie durch?<br />

- Punktion des Bereichs, wenn bereits Pus aspiriert werden kann,<br />

- dann Inzision vestibulär Frontzahn-Prämolarenbereich,<br />

- Spülung mit NaCl<br />

- Drainage.<br />

Wenn kein Pus aspiriert weden kann, antibiotische Abdeckung mit nicht<br />

plazentagängigem Antibiotikum , wegen Penecillinallergie kein Penecillin =><br />

Erythromycin Mittel der Wahl<br />

82. Wie versorgen Sie eine Extraktionswunde bei einem Patienten mit schwerem<br />

Willebrand- Jürgens-Syndrom?<br />

Willebrand-Jürgens-Syndrom:<br />

Verminderte/fehlende vWF (bilder einen Komplex mit Faktor VIIIC und vermittelt die<br />

Thrombozytenadhäsion und schützt den Faktor VIII)<br />

Therapie:<br />

- Gabe von Minirin ® (Desmopressin vor und nach dem Eingriff nicht beiTyp 2B.) vor<br />

und nach dem Eingriff<br />

- Evtl. Substitution von von VIII und vWF.<br />

- Aufbisstupfer<br />

- Resorbierbare Tamponaden (Tabotamp) und vernähen + Verband (coe-pac)<br />

- (lokale Blutstillung auch mit Mundbäder mit Anvitoff ® (Tranexamsäure))<br />

83. Welche der folgenden Medikamente können einer schwangeren Patientin<br />

(7.Monat) rezeptiert werden? Bitte ankreuzen:<br />

Amoxicillin X<br />

ASS<br />

Amoxicillin + Clavulansäure X<br />

Metronidazol (Antibiotikum mit teratogener Wirkung)<br />

Paracetamol X<br />

Metamizol


84. Eine 18-jährige, gesunde Patientin kollabiert nach einer komplikationslosen<br />

Zahnextraktion unter Applikation von 2 ml UDS. Welche Verdachtsdiagnose stellen Sie,<br />

welche Maßnahmen ergreifen Sie?<br />

Allergische Reaktion oder Intoxikation durch UDS! Grad III oder IV<br />

- Fremdkörper aus Mundhöhle entfernen<br />

- ständige Kontrolle der Vitalfunktionen<br />

- Patient in adäquate Lagerung bringen<br />

- Notarzt<br />

Intoxikation:<br />

- Notarzt rufen<br />

- Dormicum<br />

- O2<br />

- In der Lähmungsphase Tieflagerung des Köpfes und 1ml Akrinor<br />

- Bei Herzstillstand Wiederbelebugnsmaßnahmen.<br />

- Notarzt.<br />

Allergische Reaktion:<br />

- Adrenalin 1:9<br />

- Borotec<br />

- Volumensubstituion<br />

- Euphyllin<br />

- Kortikosteroide<br />

- Notarzt (wenn nötig Reanimation)<br />

-<br />

85. Wie gehen Sie bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand vor?<br />

- Feststellung des Kreislaufstillstandes (Ansprechen - sehen - hören - fühlen)<br />

- Wiederbelebung kann mit einem präkordialen Faustschlag beginnen um evtl. ein<br />

Kammerflimmern zu beenden und rhythmische Herzaktion wiederherzustellen.<br />

- ABCD Regel (15:2 oder bei 2 Helfern 5:1) Zwischendurch muß immer der Puls<br />

überprüft werden.<br />

- Notarzt.<br />

- Medikamente: Adrenalin<br />

86. Wann kann ein Wurzelrest nach Extraktion im Kiefer belassen werden?<br />

Grundsätzlich gilt, daß jeder Wurzelrest entfernt werden soll.<br />

Ausnahmen: - Gefährdung wichtiger Nerven<br />

- bei Tuberabrissgefahr<br />

(Nie, es sei denn, der Patient befindet sich in akut schlechtem Zustand, z.B. nach Unfall.<br />

Konnte ich nicht finden, aber es hört sich plausibel an)<br />

87.Bei welchen Wurzelfrakturen ist ein Zahn auch durch chirurgische Maßnahmen<br />

(WSR, TDF, etc). nicht mehr zu erhalten?<br />

Tief einstrahlende Schrägfraktur oder Längsfraktur der Wurzel<br />

87. An welchen Stellen kann im OK eine Leitungsanästhesie durchgeführt werden und<br />

welche Nerven werden dabei jeweils anästhesiert?


- Foramen palatinus majus: N. palatinus major<br />

- Foramen infraorbitale : N. infraorbitalis<br />

- Foramen incisivum : N. nasopalatinus<br />

- Tuber maxillae: Nn. alveolares sup. Post.<br />

88. Was ist Endokarditis? Wie können Sie bei einem Patienten mit erhöhtem<br />

Endokarditisrisiko die Gefahr einer Endokarditis nach einer Zahnextraktion<br />

senken?<br />

Endokarditis: Herzinnenhautentzündung<br />

antibiotische Abdeckung 1h vor der Behandlung ( 2-3 g je nach Körpergewicht Amoxicillin,<br />

bei Penecillinallergie 600mg Clindamycin)<br />

siehe Frage 31) zur Endokarditisprophylaxe.<br />

88. Welches Lokalanästhetikum kann bei einer schwangeren Patientin verabreicht<br />

werden. Weswegen ?<br />

Articain ( Ultracain D oder Ultracain DS max. Adrenalinzusatz 1 :200 000)<br />

Bupivacain (Crbostesin)<br />

Aufgrund der hohen Plasmaeiweißbindung<br />

Kontraindiziert sind Mepivacain und Lidocain.<br />

88.Bei einem Patienten liegt eine alkoholtoxische Leberzirrhose vor. Worauf ist bei einer<br />

Zahnextraktion zu achten?<br />

Blutgerinnung kann gestört sein, da die folgende Blutgerinnungsfaktoren in der Leber<br />

gebildet werden:<br />

II; VII; IX; X und Protein C und Protein S.<br />

88. Was ist Endokarditis?<br />

Wurde schon beantwortet 81. Eine schwangere Patientin mit Penicillinallergie und<br />

einem ausgedehnten Fossa canina- Infiltrat ausgehend von Zahn 13 stellt sich im<br />

Notdienst vor. Welche Maßnahmen führen Sie durch?<br />

Punktion des Bereichs, wenn bereits Pus aspiriert werden kann, dann Inzision vestibulär<br />

Frontzahn-Prämolarenbereich, Spülung mit NaCl, Drainage.<br />

Wenn kein Pus aspiriert weden kann, antibiotische Abdeckung mit nicht<br />

plazentagängigem Antibiotikum , wegen Penecillinallergie kein Penecillin =><br />

Erythromycin Mittel der Wahl weil Clindamycin bei Schwangeren kontraindiziert ist!<br />

90. Bei welchen Wurzelfrakturen ist ein Zahn auch durch chirurgische Maßnahmen<br />

(WSR, TDF, etc). nicht mehr zu erhalten?<br />

Schräg- und Längswurzelfrakturen.


91. Welches Lokalanästhetikum kann bel einer schwangeren Patientin verabreicht<br />

werden. Wes wegen ?<br />

Articain wegen hoher Proteinbindung gelangen nur 25-30% in die Plazenta. Im 1.<br />

Trimenon ohne Vasokonstriktor wegen Abortgefahr.Ab 2. Trimenon ist UDS das<br />

Mittel der Wahl bei Schwangeren.<br />

92. Bei einem Patienten liegt eine alkoholtoxische Leberzirrhose vor. Worauf ist bei<br />

einer Zahnextraktion zu achten?<br />

Überprüfen der Gerinnungsfunktion(INR-bzw.Quick-Wert als Indikator für den<br />

Prothrombin-Komplex) sowie der Thrombocytenzahl und <strong>–</strong>funktion. CAVE: bei<br />

schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen korrelieren die Gerinnungsparameter nicht<br />

mit dem Ausmaß einer Störung der Gerinnungmit ausgeprägten Nachblutungen<br />

rechnenGerinnung unterstützen mittels Naht & Tabotamp&Thrombotuffon<br />

beispielsweise.<br />

Weiterhin dürfen keine hepatotoxischen Medikamente verordnet werden und bei<br />

Medikamenten, die in der Leber metabolisiert werden, muß ggf. eine<br />

Dosisreduzierung erfolgen, um eine Kumulation mit nachfolgender Intoxikation zu<br />

vermeiden.Außerdem ist eine prophylaktische Antibiotikagabe indiziert, weil aufgrund<br />

stärkerer Blutung eine Hömatombildung wahrscheinlicher und somit das Risiko einer<br />

Infektion größer ist.<br />

93. In welchen Fällen ist eine Zahnextraktion im akut entzündlichen Stadium<br />

indiziert?<br />

Nur bei Milchzähnen, wegen einfacher EX und permanenten Zähnen mit<br />

Lockerungsgrad3(schon fast mit der Hand entfernbar).<br />

94. Weshalb muß bei einer Analgosedierung ein Monitoring durchgeführt werden?<br />

Welches Monitoring ist indiziert?<br />

Bei Analgosedierung bleiben Spontanatmung, Schutzreflexe, Ansprechbarkeit und<br />

Kooperation des Pat. Erhalten. Sedativa sind aber Substanzen, die unspezifisch im<br />

ZNS <strong>viele</strong> Funktionen dämpfen und außerdem folgende Nebenwirkungen aufweisen:<br />

Atemdepression und Bradykardie! Um bei Eintreten dieser Nebenwirkungen sofort<br />

eingreifen zu können setzt sich die Analgosedierung wie folgt zusammen: Sedativum<br />

i.v.+Pulsoxymeter+i.v. Zugang+Bereithaltung des Antidots:<br />

Flumazenil(Anexate®)+O2<br />

4stunden ärztliche Kontrolle, in Begleitung heim, 24h nicht im Sraßenverkehr.<br />

95. Welche 3 Hauptgruppen schwach, wirksamer Analgetika gibt es? Nennen Sie<br />

zusätzlich jeweils ein Beispiel.<br />

1.)Nicht steroidale Antiphlogistika:analgetisch+ antipyretisch+antiphlogistisch:<br />

Salicylsäurederivate (ASS), Essigsäurederivate (Diclophenac), Propionsäurederivate<br />

(Ibuprofen) + selektive COX2-Hemmer(Celecoxib)<br />

2.) nicht saure antipyretische Analgetika: antipyretisch+ analgetisch:<br />

Parazetamol, Metamizol


3.) keine Ahnung, ob hier als Hauptgr. Doch die Untergr. Aus 1. gemeint sind? Was<br />

meint ihr?<br />

96. Wann ist die Verwendung eines Wendl oder Guedeltubus indiziert? Worin<br />

unterscheiden sich die beiden Tuben?<br />

Guedeltubus = oropharyngealer T. Wendltubus = Nasopharyngealer T. (weckt<br />

weniger den Brechreiz)<br />

Wenn das Beatmen mit einer Beatmungsmaske(nicht luftdicht aufsetzbar), Mund :<br />

Mund oder Mund: Nase-Beatmung nicht erfolgreich ist. Nur von erfahrener Person<br />

Notarzt!<br />

97. Bei einem Patienten mit künstlichem Herzklappenersatz und Penicillinallergie<br />

muß ein Zahn extrahiert werden. Welche Medikation ist laut neuesten<br />

Richtlinien der AHA erforderlich?<br />

600mg Clindamycin 1h präoperativ<br />

98. Klassifizieren Sie die hämorrhagischen Diathesen entsprechend ihrer Genese in 3<br />

Gruppen und nennen Sie jeweils ein Beispiel.<br />

1. plasmatische Gerinnungsstörungen<br />

Hämophilie A,<br />

Hämpphilie B<br />

vWJ-Syndrom<br />

erworbene<br />

2. thrombozytäre Gerinnungsstörungen<br />

Thrombobasthenia Glanzmann-Naegeli<br />

Idiopathische Thrombozytopenie<br />

M.Werlhof<br />

erworbene<br />

3. vaskuläre Gerinnungsstörungen<br />

M.Osler<br />

Purpura Schoenlein-Henoch<br />

Purpura senilis<br />

99. Bei der Extraktion eines oberen Molaren kommt es zur Fraktur. Beschreiben Sie<br />

knochensubstanzschonende Verfahren zur Entfernung der Wurzelfragmente<br />

nach a) Kronenfraktur, b) Wurzelfraktur c) Wie vermeiden Sie eine Luxation<br />

der Fragmente in die Kieferhöhle?<br />

a) Trennen der Wurzeln (Lindemannfräser), Wurzeln einzeln mir Hebel entfernen,<br />

evtl. P-Spalt erweitern oder seitliche Hilfskavitäten<br />

b) Wurzelteile vorsichtig umfräsen, P-Spalt erweitern, Wurzelrest mit feinem<br />

Instrument entfernen, evtl. laterale Knochenresektion<br />

c) durch vorsichtiges Luxieren und ausreichende Freilegung der Wurzelrest<br />

100. Was Ist eine Periostschlitzung? Wann und weswegen wird diese<br />

durchgeführt?<br />

Schlitzung des Periostes an der Basis eines Mukoperiostlappens als Ergänzung zur<br />

Schnittführung, um eine Verlängerung des Lappens zu erreichen. Z.B. Bei Deckung<br />

einer MAV mit Trapezlappen (Rehrmann)


101. Bei welchen Grunderkrankungen ist eine Antibiotikaprophylaxe vor einer<br />

operativen Zahnentfernung nötig?<br />

- Diabetes mellitus (insbesondere bei ungenügender Einstellung)<br />

- Hämatologische Erkrankung mit Leukopenie oder Leukozytose (z.B.<br />

Leukämie)<br />

- Generalisierte Erkrankungen des lymphatischen Systems (M.Hodgkin)<br />

- Ausgeprägte Leberinsuffizienz<br />

- Ausgeprägte Niereninsuffizienz, Dialyse<br />

- Radatio im Hals-, Kiefer-, oder Gesichtsbereich<br />

- Zytostatika- oder Steroidmedikation<br />

- Erworbenes Immunmangelsyndrom (AIDS)<br />

- Endokarditisrisiko<br />

102. Wie führen Sie eine Tetanusprophylaxe bei einem nicht<br />

grundimmunisierten 30-jährigem Patienten nach einem Unfall durch? (Impfstoff,<br />

Dosierung, Applikationsart)<br />

Simultanimpfung aus sofortiger Gabe von Tetanol (Adsorbatimpfstoff) und 250 I.E.<br />

Tetagam® (Humanimmunglobolin) i.m. und nach 4 und 8 Wochen erneute Gabe von<br />

0,5ml Tetanol. Eine Auffrischung erfolgt alle 5 Jahre.<br />

103. Was ist eine Osteoradionekrose?<br />

Osteomyelitis nach Radatio<br />

Kieferknochen durch Bestrahlung minder vaskularisiert, keine Abwehr gegen<br />

Keime aus der Mundhöhle möglich<br />

104. Wie schirmen Sie einen Patienten mit Herzklappenersatz,<br />

Penicillinallergie und Schluckbeschwerden vor einer Zahnextraktion antibiotisch<br />

ab?<br />

besonders hohes Risiko wg. Schluckbeschwerden, Penicillinallergie, daher:<br />

Clindamycin (Sobelin®) 600mg 1h vor und 300mg 6h nach dem Eingriff<br />

(normal nur 600mg 1h vor dem Eingriff)<br />

105. Wie behandeln Sie eine Hyperventilationstetanie?<br />

- leichte Oberkörperhochlagerung<br />

- CO2-Rückatmung mit Plastiktüte (nach etwa 1 Minute 2 Atemzüge Raumluft<br />

ermöglichen)<br />

- Evtl. Sedierung mit z.B. 5-10mg (=1-2ml) Valium® langsam i.v.<br />

- Ablenken, beruhigen

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