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Linux-Magazin In Zockerhänden (Vorschau)

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Sysadmin<br />

www.linux-magazin.de Open Stack 05/2011<br />

74<br />

Eucatools, die Entwickler arbeiten jedoch<br />

daran, alle Funktionen über das Open-<br />

Stack-API anzubieten.<br />

Mit »nova-ajax-console-proxy« kann der<br />

Admin über eine serielle Konsole auf eine<br />

laufende <strong>In</strong>stanz zugreifen. Dieser Proxydienst<br />

reicht zum Beispiel Ajaxterm auf<br />

die serielle Schnittstelle einer virtuellen<br />

Maschine durch, womit sich beispielsweise<br />

auch <strong>In</strong>stanzen mit Netzwerkproblemen<br />

retten oder mit »top« Performancedaten<br />

auslesen lassen (Abbildung<br />

3). Allerdings braucht der virtuelle Gast<br />

dafür selbst eine serielle Konsole. Unter<br />

<strong>Linux</strong> aktiviert diese der Eintrag in der<br />

»/etc/inittab«:<br />

s0:2345:respawn:/sbin/getty ‐L 115200 ttyS0U<br />

vt102<br />

Nach solchen Änderungen in einem<br />

Image muss der Open-Stack-Admin allerdings<br />

jetzt noch auf allen Compute-<br />

Nodes das entsprechende Abbild in<br />

»/var/lib/nova/instances/_base/« löschen,<br />

damit der Object-Storage es neu<br />

abholt. Alternativ lädt der Admin das<br />

Image noch einmal hoch und registriert<br />

es neu. Cactus wird dafür eine Checksummen-Funktion<br />

anbieten.<br />

Vorlagen<br />

Das von »nova-compute« verwendete<br />

Template zur Konfiguration virtueller Maschinen<br />

der Libvirt liegt in »nova/virt/libvirt.xml.template«<br />

und bedarf ebenfalls<br />

einer Anpassung (Listing 2). Den Pfad<br />

zu dem modifizierten Template macht die<br />

Option »--libvirt_xml_template=Datei«<br />

in »/etc/nova/nova.conf« bekannt.<br />

Den neuen Konsolenproxy startet »nova<br />

-ajax-console-proxy -flagfile=/etc/nova/<br />

nova.conf« auf einem beliebigen System.<br />

Sinnvoll ist es, dafür das System mit<br />

dem Nova-API-Dienst selbst auszuwählen<br />

und anschließend auf allen Knoten,<br />

auf denen Nova-Compute läuft, in »/etc/<br />

nova/nova.conf« das Flag »--ajax_console<br />

_proxy_url=http://PROXY_HOST:8000«<br />

hinzuzufügen.<br />

Nun lässt sich mit dem neuen Programm<br />

»euca-get-ajax-console« für beliebige laufende<br />

<strong>In</strong>stanzen eine URL für den Zugriff<br />

anfordern:<br />

chronos:~ # euca‐get‐ajax‐console i‐0000068b<br />

http://chronos:8000/?token=d8545d2d‐b43c‐U<br />

4615‐8cd7‐99ab4f96bccc<br />

Der ebenfalls neue Dienst »nova-instancemonitor«<br />

hilft dabei, die Ressourcen-<br />

Nutzung laufender <strong>In</strong>stanzen mit dem<br />

Dienst »nova-compute« zu visualisieren.<br />

Für jede <strong>In</strong>stanz erfasst RRD-Tool die<br />

Nutzung von CPU, Netzwerk und Storage.<br />

Dazu muss »nova-instancemonitor«<br />

laufen, zusätzlich zum »nova-compute«-<br />

Dienst. Die RRD-Archive sowie Grafiken<br />

landen in Unterverzeichnissen von »/var/<br />

lib/nova/monitor/instances/«.<br />

Die Entwicklung des Stack verläuft derzeit<br />

so rasant, dass Bexar bereits in Kürze<br />

veraltet sein wird und nicht mehr für<br />

eine Evaluierung taugt. Kurz vor Redaktionsschluss<br />

erschien das wohl einzige<br />

Maintenance-Update. Cactus steht schon<br />

in den Startlöchern. Mit einem Blick in<br />

die Bugreports auf der Webseite und ein<br />

wenig Warten spart sich der Admin viel<br />

Arbeit und Kopfzerbrechen.<br />

Cactus<br />

So haben die Entwickler einige Fehler<br />

im Handling der IPtables-Regeln behoben,<br />

die verhinderten, auf einem Nova-<br />

Compute-Knoten mehrere <strong>In</strong>stanzen zugleich<br />

von einem Image zu starten. Auch<br />

Timing-Probleme bei der Verwendung<br />

von I-SCSI haben sie gelöst. Als neuer<br />

Hypervisor ergänzt Vsphere wahrscheinlich<br />

das Portfolio. Zudem steht die Möglichkeit<br />

der Live-Migration kurz vor dem<br />

Upstream, und es soll endlich möglich<br />

werden, in <strong>In</strong>stanzen mehrere Netzwerkkarten<br />

zu verwenden.<br />

Nova-Manage ermöglicht neue <strong>In</strong>stanztypen,<br />

die derzeit noch direkt im Code definiert<br />

sind. Die Entwickler überarbeiten<br />

auch den Scheduler, der die Verteilung<br />

von Aufgaben an die einzelnen Dienste<br />

übernimmt, sodass er auf mehreren Systemen<br />

lauffähig ist. Das soll einen weiteren<br />

Single Point of Failure entfernen:<br />

Bisher läuft das Queuing über AMQP,<br />

meist in Verbindung mit Rabbit MQ als<br />

Server. <strong>In</strong> einiger Zeit soll das eigenständige<br />

Projekt Burrow ([12], [13]) diese<br />

Vorläufer ersetzen.<br />

Listing 2: »libvirt.xml.template«<br />

01 <br />

03 <br />

04 <br />

05 <br />

06 ‐‐><br />

07<br />

08 <br />

09 <br />

10 <br />

11 <br />

12<br />

13 <br />

14 <br />

15 <br />

16 <br />

Abbildung 3: Funktioniert meist selbst dann noch, wenn das virtuelle Netz abgeraucht ist: Open Stack<br />

erlaubt den Zugriff auf serielle Konsolen der virtuellen Maschinen, hier im Webinterface.

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