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gwf Wasser/Abwasser Technik für weiches Wasser (Vorschau)

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<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong><br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

10/2011<br />

Jahrgang 152<br />

ISSN 0016-3651<br />

B 5399


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STANDPUNKT<br />

Grußwort zur Fachtagung und Ausstellung en 3<br />

am 22. November 2011 in Berlin<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Umweltschutz und wirtschaftliches Wachstum<br />

sind im 21. Jahrhundert keine Gegensätze mehr,<br />

sondern die zwei Seiten einer Medaille. Mit den Energieund<br />

Umwelttechnologien entstehen die Märkte der<br />

Zukunft, denn das Weltmarktvolumen beträgt in diesem<br />

Bereich heute schon rund 1,7 Billionen Euro. Es wird<br />

sich allein in den nächsten zehn Jahren verdoppeln.<br />

Deutschland hat die besten Chancen, zum internationalen<br />

Treiber auf diesem Wachstumsmarkt zu werden.<br />

Wir müssen sowohl wirtschaftlich wie politisch alles<br />

da<strong>für</strong> tun, dass es diese Chance auch nutzt. Die Bundesregierung<br />

hat deshalb 2010 ein umfassendes Energiekonzept<br />

beschlossen, das es so in der deutschen<br />

Umwelt- und Energiepolitik noch nicht gegeben hat. Es<br />

koppelt Wirtschaftlichkeit mit Versorgungssicherheit<br />

und konsequentem Klimaschutz. Es legt politisch verbindlich<br />

fest, wie wir unsere ehrgei zigen Klimaschutzziele<br />

umsetzen und erreichen können. Die wichtigste<br />

Aufgabe ist, die Emissionen von Treibhausgasen entscheidend<br />

zu reduzieren, damit der Klimawandel<br />

begrenzt werden kann. Das geht nur mit modernsten<br />

Energietechnologien und einer neuen Form des Ressourcen<br />

schonenden Wirtschaftens.<br />

Der <strong>Wasser</strong>wirtschaft kommt dabei eine ganz zentrale<br />

Bedeutung zu. Das betrifft sowohl die Beseitigung<br />

von Abwässern ebenso wie die industrielle <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

als auch das Management von Niederschlagwasser,<br />

um beispielsweise die Auswirkungen von Starkregen<br />

begrenzen zu können. Mit dem neuen, im März<br />

2010 in Kraft getretenen <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz (WHG)<br />

ist das <strong>Wasser</strong>recht zum ersten Mal in der Geschichte<br />

der Bundesrepublik Deutschland bundeseinheitlich<br />

geregelt worden. Das ist ein großer Fortschritt <strong>für</strong> mehr<br />

Einfachheit und Effizienz. Denn damit setzt der Bund<br />

zukünftig nicht nur einen Rahmen, sondern regelt die<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft bundeseinheitlich. Das gilt auch <strong>für</strong><br />

die Umsetzung von europäischem Recht. Das bisherige<br />

Rahmenrecht zur <strong>Abwasser</strong>beseitigung wird zur Vollregelung<br />

ausgebaut.<br />

Von großer Bedeutung <strong>für</strong> die Begrenzung des Klimawandels<br />

ist die Steigerung der Energieeffizienz. Das<br />

gilt insbesondere auch <strong>für</strong> die kommunale und industrielle<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung. Denn der Energieaufwand<br />

<strong>für</strong> die <strong>Abwasser</strong>behandlung ist erheblich. Die über<br />

10 000 Kläranlagen in Deutschland verbrauchen jährlich<br />

rund 4400 Gigawattstunden (GWh) Strom, hauptsächlich<br />

<strong>für</strong> das Belüftungssystem des Belebungsbeckens<br />

und <strong>für</strong> den Betrieb der Pumpen. Und, um nur einmal<br />

eine Zahl zu nennen: Etwa drei Prozent des jährlich in<br />

Deutschland erzeugten Stromes werden <strong>für</strong> den Betrieb<br />

von Pumpen in diesen beiden Bereichen aufgewendet.<br />

Dem steht allerdings auch ein wichtiger Ertrag gegenüber:<br />

Aus dem Klärschlamm der Kläranlagen kann Faulgas<br />

gewonnen und in Blockheizkraftwerken zur Energieerzeugung<br />

genutzt werden. Immerhin zwei Drittel<br />

des erzeugten Klärschlammes werden in Deutschland<br />

verstromt.<br />

Auch die Entwicklung bisher noch nicht so im Fokus<br />

stehender Technologien, wie die Rückgewinnung von<br />

Wärme und Strom aus der <strong>Abwasser</strong>ableitung, werden<br />

künftig einen wichtigen Beitrag bei der Energieeffizienz<br />

leisten. Bei der Verbreitung dieser Technologien und der<br />

Erarbeitung neuer Lösungen wünschen wir dem staatlich<br />

geförderten Fachnetzwerk e.qua viel Erfolg!<br />

Die Teilnehmer an der Fachtagung werden viele<br />

in teressante Lösungsansätze <strong>für</strong> mehr Energieeffizienz<br />

sowohl im Bereich der <strong>Technik</strong> als auch bei der Betriebsführung<br />

sowie bedeutsame Anpassungen bei der<br />

<strong>Abwasser</strong>beseitigung diskutieren. Ich wünsche der<br />

Tagung einen guten Verlauf und Ihnen allen viel Erfolg.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Ihr<br />

Dr. Norbert Röttgen<br />

Bundesminister <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit, Berlin<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 881


INHALT<br />

Um Kenntnisse über die Volumenströme in Hausanschlussleitungen von<br />

Wohngebäuden zu erlangen, wurden Messungen in verschieden großen,<br />

mehrgeschossigen Wohngebäuden vorgenommen. Ab Seite 958<br />

Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft erhöhen die Nitratkonzen t-<br />

rationen im Grundwasser. Über Untersuchungen zu kontrollierten Düngungen<br />

zur Verringerung der Einträge lesen Sie ab Seite 942<br />

Fachberichte<br />

Gewässergüte<br />

942 A. Schwarz, W.-A. Bischoff, J. Maier und<br />

K. Müller-Sämann<br />

CULTAN-Düngung und<br />

Grund wasserschutz – Kann die<br />

Nitratauswaschung durch CULTAN-<br />

Düngung reduziert werden?<br />

CULTAN Fertiliser and Groundwater Protection –<br />

Can CULTAN reduce the Leaching of Nitrate?<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

952 M. Plath<br />

Energieeffizienz: Was können<br />

<strong>Wasser</strong>versorger tun?<br />

Energyefficiency: Options for Water Utilities<br />

Hausinstallation<br />

958 G. Hofmann und F. Stefanski<br />

Trinkwasservolumenströme<br />

in Wohngebäuden<br />

Drinking Water Flow in Residential Buildings<br />

Diskussion<br />

964 E. Gawel<br />

Diskussion zum Augsatz<br />

„<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte<br />

zwischen <strong>Wasser</strong>sparen und<br />

<strong>Wasser</strong> dargebot“ und zum<br />

Kommentar von Professor Merkel<br />

zu diesem Beitrag in<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>, Heft 9 (2011)<br />

Projektbericht<br />

966 A. Voß, M. Delker und S. Schulz<br />

Fokus<br />

Projektbericht AHEM<br />

(Automatisches Hydrologisches<br />

Echtzeitmodell)<br />

Project Report AHEM (Automatic Hydrologic<br />

Real-Time Model)<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

886 Filtermaterialien in der Vor- und<br />

Nachbehandlung von Membrananlagen<br />

888 Messtechnische Problemlösung bei<br />

Chlorung von Trink- und Badewasser<br />

890 UV-Desinfektion im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />

– Erfahrungsbericht aus der Realisierungsphase<br />

und dem laufenden Betrieb<br />

Oktober 2011<br />

882 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


INHALT<br />

Im Fokus: Trinkwasseraufbereitung von Enthärtung über<br />

Filtration bis zur Desinfektion. Ab Seite 886<br />

Netzwerk Wissen: Universitäten und Hochschulen im Porträt, Aktuelles aus<br />

Bildung und Wissenschaft. Ab Seite 899<br />

896 Zentrale Trinkwasserenthärtung im<br />

<strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf – Moderne Anlage<br />

in Rastatt setzt neue Maßstäbe<br />

Netzwerk Wissen<br />

Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

900 Studienort Hof im Porträt<br />

908 Universität Potsdam – Pflanzen schaffen<br />

sich <strong>Wasser</strong>vorrat im Boden<br />

910 Universität Koblenz-Landau – Künstliche<br />

Feuchtegebiete können Pestizideinträge<br />

in Oberflächengewässern vollständig<br />

reduzieren<br />

911 Technische Universität München –<br />

Ökologische Verarmung der Flüsse:<br />

TUM-Wissenschaftler erfassen<br />

Artenschwund durch Querbauten<br />

912 Universität Bayreuth – Risiken in der<br />

Trinkwasserversorgung vorbeugen:<br />

auch eine Kommunikationsaufgabe<br />

914 Leibnitz-Institut <strong>für</strong> Angewandte<br />

Geophysik, Hannover –<br />

Der Rodderberg-Vulkan gibt sein<br />

Innerstes preis<br />

Nachrichten<br />

Branche<br />

916 EU-Kommission zeigt Weg zu<br />

ressourcenschonendem Wachstum auf<br />

917 Beim Ressourcenschutz regionale<br />

Unterschiede beachten<br />

918 Strukturbedingte Kostenunterschiede<br />

führen zu unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>preisen<br />

919 Regulierung des <strong>Wasser</strong>marktes gefährdet<br />

Versorgungssicherheit<br />

920 CCS-Gesetz – AöW fordert Vorrang des<br />

Grundwasserschutzes<br />

920 Call for Papers –<br />

11. DWA-Regenwassertage 2012<br />

921 GTÜ fordert Nachbesserung der neuen<br />

Trinkwasserverordnung<br />

922 ZIM-SOLO-Förderung: Turbolader <strong>für</strong><br />

Umwelttechnologien – Zwei Milliarden<br />

Euro <strong>für</strong> 15000 Innovationsvorhaben<br />

924 Anforderungsprofil <strong>für</strong> GFK-Rohre<br />

überarbeitet<br />

925 140 Jahre KSB<br />

925 Jubiläum bei WIDOS –<br />

Wilhelm Dommer 100 Jahre<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 883


INHALT<br />

Sonderveröffentlichung zum Branchenkongress en 3<br />

zur Energieeffizienz im <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>fach am<br />

21. und 22. November in Berlin. Nach Seite 932<br />

Am 7. und 8. November treffen sich Fach- und<br />

Führungskräfte der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft zur<br />

10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftlichen Jahrestagung in Berlin.<br />

Seite 929<br />

Veranstaltungen<br />

926 Rohrleitungen in Zeiten neuer<br />

Energiekonzepte – Das iro lädt zum<br />

26. Oldenburger Rohrleitungsforum 2012<br />

928 DVGW – Neuer Veranstaltungsbaustein im<br />

<strong>Wasser</strong>fach zur Rohrnetzberechnung<br />

928 Forum <strong>Wasser</strong>eaufbereitung 2011<br />

929 10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung<br />

930 Löhnberger <strong>Abwasser</strong>tage 2011<br />

930 <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung – Ein Mosaikstein<br />

zur Energiewende<br />

930 DVGW Summer-School mit guter Resonanz<br />

gestartet<br />

Leute<br />

931 Änderungen in Präsidium und Vorstand<br />

der DWA<br />

Vereine, Verbände und Organisationen<br />

934 Integration der bisherigen Fortbildungsstudiengänge<br />

Netzingenieur/-in <strong>für</strong> die<br />

Gas-, <strong>Wasser</strong>- und/oder Stromversorgung in<br />

den neuen berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />

„Netztechnik und Netzbetrieb“<br />

935 DVGW CERT GmbH eröffnet Büro in Berlin<br />

936 DVGW erweitert sein Portfolio<br />

936 Neu: GW 301 Kundenservice des DVGW –<br />

Service-Hotline<br />

Recht und Regelwerk<br />

938 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />

938 DVGW-Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />

939 DVGW-Zurückgezogene Regelwerke<br />

940 DWA-Vorhabensbeschreibung und<br />

Rückziehung<br />

940 DWA-Merkblätter erschienen<br />

Praxis<br />

974 Formteile von Funke geben die Richtung<br />

vor: Kürzer – schneller – effizienter<br />

976 Spezialanwendung demineralisiertes Prozesswasser<br />

– Wirtschaftliche Lösung<br />

mit maßgeschneidertem egeplast SLA ®<br />

Barrier Pipe<br />

978 Nachhaltige <strong>Wasser</strong>gewinnung in<br />

Jordanien – Vorzeigeprojekt der<br />

Entwicklungshilfe<br />

Oktober 2011<br />

884 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


INHALT<br />

Klare Sicht<br />

bis zum Grund<br />

Ein Gemeinschaftsprojekt öffentlicher und wirtschaftlicher Kooperationspartner<br />

unter Federführung der German Water Partnership (GWP) hilft bei<br />

der dringend notwendigen Modernisierung der jordanischen <strong>Wasser</strong>gewinnung.<br />

Ab Seite 978<br />

Produkte und Verfahren<br />

984 Jetzt noch größer – das Roto-Sieve Trommelsieb RS-65<br />

985 Pumpen <strong>für</strong> viskose Medien<br />

Information<br />

950, 951 Buchbesprechungen<br />

987 Impressum<br />

988 Termine<br />

Sonderausgabe – nach Seite 932<br />

<strong>Wasser</strong>Stoff 03/11<br />

Recht und Steuern<br />

33–40 Recht und Steuern im Gas- und<br />

<strong>Wasser</strong>fach, Ausgabe 9–10/2011<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> im November 2011<br />

Erscheinungstermin: 15. November 2011<br />

Anzeigenschluss: 25. Oktober 2011<br />

Zuverlässige Erkennung<br />

von Schlammspiegel<br />

und Trennschichten?<br />

Jetzt möglich mit<br />

OPTISENS OAM 2080.<br />

Was herkömmliche Ultraschallmessgeräte<br />

nicht „hören“ können:<br />

Schlammwolken verdecken den<br />

Schlammspiegel in Nachklärbecken<br />

und Eindickern. Nicht so unser<br />

optisches Messsystem<br />

OPTISENS OAM 2080: Dank seinem<br />

zyklisch in das Becken eintauchenden<br />

optischen Sensor misst es direkt und<br />

bis zum Grund die Position sowie<br />

Konzentration der gelösten Feststoffe<br />

und erstellt exakte Schlammprofile.<br />

Somit erhalten Sie nicht nur<br />

zuverlässige Höhenmessungen und<br />

Informationen über alle Schlammschichten,<br />

sondern erkennen<br />

frühzeitig Sedimentationsprobleme<br />

und verhindern somit das Auswaschen<br />

des Schlamms in die<br />

nächste Stufe.<br />

Auch klar: der geringe Wartungsaufwand<br />

dank automatischer<br />

Sprühreinigung von Sensor<br />

und Kabel.<br />

KROHNE – <strong>Abwasser</strong> ist unsere Welt.<br />

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FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

Filtermaterialien in der Vor- und Nachbehandlung<br />

von Membrananlagen<br />

1. Einleitung<br />

Membranverfahren werden in der<br />

Gewinnung von Trinkwasser durch<br />

Entsalzung von Meer- und Brackwasser<br />

eingesetzt. In dieser Anwendung<br />

ist die Umkehrosmose (RO)<br />

führend und gewinnt in der Mittelmeerregion<br />

sowie den Golfstaaten<br />

zunehmend an Bedeutung. Auch<br />

<strong>für</strong> die Trinkwasseraufbereitung auf<br />

Schiffen hat sich diese Technologie<br />

etabliert. Die Entfernung von organischen<br />

Spurenstoffen, wie Pestiziden<br />

und Pharmaka, stellt ein weiteres<br />

Anwendungsgebiet der Membranverfahren<br />

dar. In diesem Segment<br />

ist die Nanofiltration als<br />

Methode der Wahl zu nennen [1].<br />

Das Herzstück dieser Anlagen<br />

bilden die sehr sensiblen und auch<br />

Bild 1. Akdolit ® Hydro-Filt PS 2 (1,5–2,5 mm) [2].<br />

Bild 2.<br />

Vergleich der<br />

Bettausdehnung<br />

bei der<br />

Rückspülung<br />

Akdolit ®<br />

Hydro-Filt PS/<br />

Akdolit ®<br />

Hydro-<br />

Anthrasit N<br />

[3].<br />

Bettausdehnung [ % ]<br />

80,0<br />

70,0<br />

60,0<br />

50,0<br />

40,0<br />

30,0<br />

20,0<br />

10,0<br />

0,0<br />

Akdolit ® Hydro-Filt PS<br />

K I (0,8-1,5 mm)<br />

Akdolit ® Hydro-<br />

Anthrasit N K II<br />

Akdolit ® (1,4 - 2,5 mm)<br />

Hydro-Anthrasit<br />

N K I<br />

(0,6-1,6 mm) Akdolit ® Hydro-Filt PS<br />

K II (1,5 - 2,5 mm)<br />

kostenintensiven Membranmodule,<br />

deren Schutz das Hauptziel<br />

der Vorbehandlung darstellt. In vielen<br />

Anwendungsfällen ist jedoch<br />

auch eine Nachbehandlung erforderlich,<br />

um das entstehende Permeat<br />

auf Trinkwasserqualität anzuheben.<br />

Sowohl in der Vor- als auch<br />

in der Nachbehandlung sind Filtermaterialien<br />

seit Jahren erfolgreich<br />

im Einsatz.<br />

2. Vorbehandlung<br />

Die Vorbehandlung des Rohwassers<br />

dient dem Schutz der im Aufbereitungsprozess<br />

nachfolgenden Membranmodule.<br />

Gerade bei Umkehrosmoseanlagen<br />

ist die Membranverblockung,<br />

die mit einer<br />

Leistungsminderung einhergeht,<br />

durch Fouling und Scaling als Hauptproblem<br />

zu nennen. Unter Fouling<br />

wird die Ablagerung von Mikroorganismen,<br />

Kolloiden sowie Eisen- und<br />

Manganhydroxiden verstanden.<br />

Diese im Rohwasser vorhandenen<br />

Verunreinigungen können durch<br />

Festbettfiltration entfernt werden.<br />

Als Filtermaterialien haben sich<br />

Anthrazit- und Alumosilikat-Produkte,<br />

z.B. Akdolit ® Hydro-Anthrasit N<br />

und Akdolit ® Hydro-Filt PS, in zahlreichen<br />

Anwendungen bewährt.<br />

Das aus Alumosilikaten bestehende<br />

Filtermaterial Akdolit® Hydro-<br />

Akdolit ® Hydro-Filt PS<br />

K III (2,5 - 3,5 mm)<br />

Akdolit ® Hydro-Anthrasit N<br />

K III (2,0 - 4,0 mm)<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

Spülwassergeschwindigkeit [ m/h ]<br />

Filt PS (s. Bild 1) zeigt bei vergleichbarer<br />

Filtrationswirkung gegenüber<br />

dem Anthrazit-Filtermaterial Vorteile,<br />

die sich günstig auf den Investitions-<br />

und Energiebedarf auswirken<br />

[3]:<br />

geringe Dichte (Schüttdichte:<br />

280–310 kg/m³)<br />

geringer Abrieb<br />

hohe Stabilität im Filter<br />

sehr gute Reinigung bei der<br />

Rückspülung<br />

geringere Spülgeschwindigkeit<br />

im Vergleich zu kohlestämmigen<br />

Produkten (s. Bild 2)<br />

hohe wirtschaftliche Effizienz<br />

bei langer Lebensdauer – sehr<br />

gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />

hohe Sicherheit bei der<br />

Anwendung.<br />

Die geringe erforderliche Spülgeschwindigkeit<br />

wirkt sich vorteilhaft<br />

auf den <strong>Wasser</strong>verbrauch während<br />

der Rückspülung und die Pumpenkapazität<br />

aus. Die verringerte<br />

Pumpenkapazität und die damit in<br />

Zusammenhang stehenden An -<br />

lagenteile ermöglichen zudem einen<br />

geringen Investitionsbedarf und verminderten<br />

Energieverbrauch.<br />

Die Spülkurven verdeutlichen,<br />

dass mit zunehmender Korngröße<br />

des Filtermaterials die Vorteile von<br />

Akdolit® Hydro-Filt PS gegenüber<br />

Akdolit® Hydro-Anthrasit N in der<br />

Rückspülgeschwindigkeit überproportional<br />

steigen.<br />

3. Nachbehandlung<br />

Die Permeate, die aus dem Membranprozess<br />

hervorgehen, stellen<br />

salzarme und korrosive Wässer dar,<br />

die einer Nachbehandlung bedürfen.<br />

Dies ist dadurch bedingt, dass<br />

aufgrund der Rückhaltemechanismen<br />

keine selektive Abtrennung<br />

nur einer Substanzgruppe erfolgen<br />

kann. Bei der Entfernung von organischen<br />

Verunreinigungen mittels<br />

Nanofiltration werden ebenfalls die<br />

Oktober 2011<br />

886 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

FOKUS<br />

Calcium- und Magnesium-Ionen<br />

entfernt. Demgegenüber kann die<br />

im Rohwasser vorhandene Kohlensäure<br />

die Membran passieren und<br />

damit die Acidität des Permeates<br />

erhöhen. Eine Remineralisierung des<br />

Permeates ist somit aus korrosionschemischen<br />

Gründen geboten [1].<br />

Für die Remineralisierung kommen<br />

kalk- und dolomitstämmige<br />

Produkte zum Einsatz. Die Anwendung<br />

von körnigen Materialien im<br />

Festfettfilter zeigt gegenüber der<br />

Dosierung von Kalkmilch oder Kalkwasser<br />

die Vorteile der höheren<br />

Betriebssicherheit und der einfacheren<br />

Handhabung. Die im Trinkwasser<br />

gewünschte Zielhärte kann<br />

durch eine gezielte Dosierung von<br />

Kohlensäure und entsprechende<br />

Dimensionierung der Kontaktzeit<br />

im Festbettfilter realisiert werden.<br />

Bei der Reaktion der Kohlensäure<br />

mit Calciumcarbonat wird die<br />

maximale Aufhärtung von 2 mmol/L<br />

Hydrogencarbonat-Ionen bei Ab -<br />

bindung von 1 mmol/L Kohlensäure<br />

erzielt (s. Gleichung 1).<br />

CaCO 3 + CO 2 + H 2 O →<br />

Ca 2+ + 2 HCO 3<br />

– (1)<br />

Neben den gängigen dichten<br />

Karbonaten haben sich auch poröse<br />

Produkte mit erhöhter Reaktivität,<br />

z. B. Akdolit ® Hydro-Calcit C1G (s.<br />

Bild 3), am Markt etabliert. Die<br />

Porosität dieses Produktes ermöglicht<br />

eine deutliche Verminderung<br />

der Kontaktzeit und damit eine kleinere<br />

Filterdimension, verglichen<br />

mit dem Einsatz von dichten Karbonaten.<br />

Dieses Leistungsplus ist<br />

gerade <strong>für</strong> Trinkwasseraufbereitungen<br />

auf Schiffen ein entscheidender<br />

Vorteil [4].<br />

Halbgebrannte Dolomite zeigen<br />

eine deutlich höhere Reaktivität,<br />

die durch die MgO-Komponente<br />

bedingt ist. Der Einsatz dieser Produktklasse<br />

ist bei kontinuierlicher<br />

Fahrweise anzuraten, da gegenüber<br />

kalkstämmigen Produkten bei gleichen<br />

Betriebsbedingungen die<br />

kleinst mögliche Filterdimensionierung<br />

realisiert werden kann. Der Aufhärtungseffekt<br />

ist jedoch etwas<br />

geringer, da bei Abbindung von<br />

1 mmol/L Kohlensäure 1,3 mmol/L<br />

Hydrogencarbonat-Ionen gebildet<br />

werden (s. Gleichung 2). Die Tatsache,<br />

dass die Aufhärtung durch<br />

Calcium- und Magnesium-Ionen<br />

bewirkt wird, ist aus physiologischen<br />

Gründen als positiv zu beurteilen.<br />

CaCO 3 ∙ MgO + 3 CO 2 + 2 H 2 O →<br />

Ca 2+ + Mg 2+ + 4 HCO 3<br />

– (2)<br />

Die Stadtwerke Dinslaken GmbH<br />

betreibt im <strong>Wasser</strong>werk Löhnen<br />

eine Nanofiltrationsanlage zur Entfernung<br />

organischer Spurenstoffe<br />

[5]. Ein Pilotversuch zur Remineralisierung<br />

des Permeates hat nachgewiesen,<br />

dass das Produkt Akdolit ®<br />

CM1G (Akdolit-Gran) <strong>für</strong> diese Aufgabenstellung<br />

bestens geeignet ist.<br />

Die sehr hohe Reaktivität des Granulates<br />

ermöglicht die Abbindung<br />

großer CO 2 -Mengen mit vergleichsweise<br />

geringen Kontaktzeiten und<br />

Filterdimensionen [6].<br />

4. Zusammenfassung<br />

Die Membranverfahren haben sich<br />

in vielen Bereichen der Trinkwasseraufbereitung<br />

etabliert. Neben den<br />

eigentlichen Membranmodulen stellen<br />

die Vorbehandlung des Rohwassers<br />

sowie die Nachbehandlung des<br />

Permeates wichtige Teilschritte im<br />

gesamten Aufbereitungsprozess dar.<br />

Der Einsatz von Filtermaterialien in<br />

rückspülbaren Festbettfiltern hat<br />

sich <strong>für</strong> diese Aufgabenstellungen in<br />

vielen Anwendungen bewährt.<br />

Die Vorbehandlung zahlreicher<br />

Meerwasseraufbereitungsanlagen,<br />

z. B. in Fujairah, Barcelona<br />

und El Coloso (Chile), nutzt die<br />

einzigartige Leistungsfähigkeit<br />

des Produktes Akdolit ® Hydro-Filt<br />

PS, das effektive Filtration mit<br />

geringen Invest- und Betriebskosten<br />

vereinigt. Für die Aufgabe der<br />

Remineralisierung stehen mit den<br />

Granulaten Akdolit ® Hydro-Calcit<br />

C1G und Akdolit ® CM1G (Akdolit-<br />

Gran) zwei hoch reaktive Produkte<br />

zur Verfügung, die verglichen mit<br />

dichten Karbo naten geringe Kontaktzeiten<br />

und Filterdimensionen<br />

ermöglichen.<br />

Bild 3. Akdolit ® Hydro-Calcit C1G [2].<br />

Literatur<br />

[1] Hagmeyer, G.: Membranverfahren,<br />

DVGW <strong>Wasser</strong>aufbereitung – Grundlagen<br />

und Verfahren (2004).<br />

[2] Rheinkalk Eifel Sauerland GmbH &<br />

Co. KG, Niederlassung Akdolit.<br />

[3] Fischer, U., Vedder, H. und Walter, P.:<br />

Kosteneinsparpotenzial durch Einsatz<br />

alternativer Filtermaterialien<br />

in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung. <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> (2011) Nr. 2,<br />

S. 142–144.<br />

[4] Vedder, H., Fischer, U., Pust, C. and<br />

Wigge, C.: Potabilisation of RO permeates<br />

on modern cruise liners.<br />

Aachener Membran Kolloquium<br />

2010, Proceedings, p. 271–275.<br />

[5] Müller, A. und Hörsken, M.: Größte<br />

Nanofiltration in Deutschland zur<br />

Aufbereitung von Grundwasser und<br />

Uferfiltrat zu Trinkwasser. bbr 61<br />

(2010) Nr. 9, S. 48–53.<br />

[6] Fischer, U., Vedder, H., Walter, P. und<br />

Hörsken, M.: Remineralisierung von<br />

Permeaten nach einer Nanofiltration.<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> (2011)<br />

Nr. 3, S. 216–217.<br />

Autoren:<br />

Dipl.-Chem. Heidrun Vedder,<br />

AWA Institut, Gesellschaft <strong>für</strong> angewandte<br />

<strong>Wasser</strong>chemie mbH,<br />

Bahnhofstraße 13, D-54570 Pelm,<br />

Tel. (06591) 982026, Fax (06591) 982025,<br />

E-Mail: heidrun.vedder@awainstitut.de,<br />

www.awainstitut.com<br />

Dipl.-Chem. Uwe Fischer,<br />

Rheinkalk Eifel Sauerland GmbH & Co. KG,<br />

Niederlassung Akdolit,<br />

Kasselburger Weg, D-54570 Pelm,<br />

Tel. (06591) 402-28, Fax (06591) 5274,<br />

E-Mail: uwe.fischer@rheinkalk.de,<br />

www.akdolit.com<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 887


FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

Messtechnische Problemlösung bei Chlorung<br />

von Trink- und Badewasser<br />

Anteil [%]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

hypochlorige Säure<br />

Hypochlorit<br />

Chlor ist noch immer das am weitesten<br />

verbreitete und hygienisch<br />

und mikrobiologisch sicherste<br />

Desinfektionsmittel <strong>für</strong> Trink- und<br />

Badewasseranwendungen. Sowohl<br />

in den aktuellen Versionen der<br />

Trinkwasserverordnung als auch<br />

in den DIN/EN-Regelungen <strong>für</strong><br />

Schwimmbadwasser ist Chlor weiterhin<br />

zu finden.<br />

Der Zustand von Trink- und<br />

Badewasser kann durch die Hauptparameter<br />

Chlor, pH, Redox und<br />

Temperatur messtechnisch online<br />

überwacht werden. Die Trinkwasserverordnung<br />

gibt dabei u. a. Grenzwerte<br />

<strong>für</strong> „freies Chlor“ vor. Unter<br />

freiem Chlor versteht man die<br />

Summe der Einzelkomponenten<br />

6,6 6,8 7 7,2 7,4 7,6 7,8<br />

pH-Wert<br />

Bild 1. Anteil hypochlorige Säure und Hypochlorit<br />

bei pH-Änderung 20 °C.<br />

Bild 2.<br />

JUMO dTRANS pH 02.<br />

hypochloriger Säure (HOCl), Hypochlorit<br />

(OCl-) und elementarem, physikalisch<br />

gelöstem Chlorgas (Cl 2 ) (aq.).<br />

Zum Einsatz als Desinfektionsmittel<br />

kommen üblicherweise klassisches<br />

Chlorgas (Cl 2 ) oder Produkte<br />

auf Basis von Natriumhypochlorit<br />

(NaOCl). Werden diese Mittel in das<br />

zu desinfizierende <strong>Wasser</strong> eingeleitet,<br />

laufen folgende chemische<br />

Reaktionen ab:<br />

(I) Cl 2 + H 2 O ↔ HOCl + HCl<br />

bzw.<br />

(II) NaOCl + H 2 O ↔ HOCl + NaOH<br />

Dabei bildet sich in beiden Fällen<br />

als gewünschtes Produkt die<br />

hypochlorige Säure (HOCl), welche<br />

als schwache Säure <strong>für</strong> die Desinfektion<br />

verantwortlich ist.<br />

Leider ist die Erscheinungsform<br />

der hypochlorigen Säure vom pH-<br />

Wert abhängig. Erhöht sich der pH-<br />

Wert, dissoziiert diese unter Bildung<br />

von Hypochlorit (OCl-). Bei Absenkung<br />

des pH-Wertes vergrößert sich<br />

der Anteil an HOCl und der OCl-<br />

-Anteil sinkt. Diese Zusammenhänge<br />

sind in Bild 1 dargestellt.<br />

Neben der pH-Abhängigkeit<br />

kommt auch noch eine Temperaturabhängigkeit<br />

der chemischen Vorgänge<br />

hinzu. Dann verschieben sich<br />

die Anteile nochmals zueinander.<br />

Messtechnische Problematik<br />

Zur Messung des freien Chlors werden<br />

amperometrische Sensoren<br />

eingesetzt. Hier unterscheidet man<br />

offene und membranbedeckte Sensoren.<br />

Auf den genauen technischen<br />

Aufbau der unterschiedlichen<br />

Sensoren kann an dieser Stelle leider<br />

nicht eingegangen werden, der<br />

Autor verweist hier auf die entsprechende<br />

Fachliteratur [1].<br />

Alle Sensoren haben ein Problem:<br />

Im Prinzip können sie nur den<br />

HOCl-Anteil messen. Verschiebt sich<br />

also der pH-Wert, wird der auswertbare,<br />

messbare Anteil des freien<br />

Chlors verändert.<br />

Bei der praktischen Inbetriebnahme<br />

von Chlorsensoren wird vor<br />

Ort eine aktuelle Probe des Messwassers<br />

gezogen und in dieser photometrisch<br />

der Chlorwert bestimmt.<br />

Dieser „Laborwert“ wird dann zur<br />

Justierung der Anzeige der Online-<br />

Chlormessung übernommen. Das<br />

heißt der Sensor selbst wird durch<br />

eine Vergleichsmessung „kalibriert“.<br />

Dieser punktuelle Abgleich (es wird<br />

nur die Steilheit des Sensors im<br />

Messumformer berechnet) hat den<br />

Nachteil, dass eine spätere Veränderung<br />

des pH-Wertes oder der Temperatur<br />

eine Kalibrierung (Justage)<br />

notwendig machen. Ansonsten<br />

besteht die Gefahr von Fehlmessungen.<br />

Da die Online-Chlormessgeräte<br />

auch die automatische Nachdosierung<br />

des Chlors übernehmen,<br />

besteht damit auch die Gefahr von<br />

Unter- oder Überdosierungen im<br />

Trink- bzw. Badewasser.<br />

Bei der Auslegung einer Chlormessstelle<br />

ist also darauf zu achten,<br />

dass durch eine vorgeschaltete pH-<br />

Regelung und Temperaturkompensation<br />

stabile Verhältnisse bestehen.<br />

Der technische Aufwand ist entsprechend<br />

hoch. Außerdem müssen alle<br />

Chlorsensoren mit einer bestimmten<br />

Mindestanströmung betrieben<br />

werden, eine Durchflussüberwachung<br />

ist also sinnvoll.<br />

Da die Temperatur- und pH-<br />

Abhängigkeiten formelmäßig be -<br />

schreibbar sind, bietet sich auch an,<br />

dass das Chlormessgerät in einem<br />

bestimmten Bereich die Änderungen<br />

der Temperatur- und pH-Werte<br />

„mathematisch“ ausgleicht. Dies<br />

würde bei fehlender oder schlechter<br />

pH-Regelung den Chlormesswert<br />

noch verlässlicher machen.<br />

Mit dem JUMO dTRANS pH 02<br />

steht hierzu ein neues, ultrakompaktes<br />

Messgerät zur Verfügung. Als<br />

Schalttafeleinbaugerät mit nur 96 x<br />

Oktober 2011<br />

888 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

FOKUS<br />

<br />

<br />

Bild 3. Bildschirmdarstellung JUMO<br />

dTRANS pH 02.<br />

48 mm Einbaumaß bietet es eine Fülle<br />

an Funktionen, um genau diese Aufgabe<br />

hervorragend zu lösen.<br />

An den JUMO dTRANS pH 02 (1)<br />

können alle Sensoren gleichzeitig<br />

angeschlossen werden, die <strong>für</strong> eine<br />

Chlormessung relevant sind (Bild 2):<br />

eine handelsübliche<br />

pH-Elektrode (4)<br />

ein Kompensationsthermometer<br />

Pt100/Pt1000 (5)<br />

ein membranbedeckter Chlorsensor<br />

z. B. JUMO Typ 202630/40 (2)<br />

ein Sensor zur Durchflussüberwachung<br />

(3)<br />

Bild 4. Grafische Darstellung<br />

Messdaten aus Datenlogger-Funktion<br />

JUMO dTRANS pH 02.<br />

Eine serienmäßig fest integrierte<br />

Funktion „pH-kompensierte Chlormessung“<br />

erlaubt es nun, eine deutlich verbesserte<br />

Chlormessung im Kompensationsbereich<br />

von pH 6,5 bis pH 8,5<br />

durchzuführen (Bild 3).<br />

Im Messgerät wird also gleichzeitig<br />

pH, Chlor, Temperatur und Durchfluss<br />

gemessen bzw. überwacht, angezeigt<br />

und es kann auch mit den integrierten<br />

Relaiskontakten eine automatische<br />

Dosierung bzw. Regelung (PID) erfolgen.<br />

Für jeden Sensortyp ist die charakteristische<br />

Kalibrierroutine hinterlegt.<br />

Ein Kalibrierlogbuch gibt dem Nutzer<br />

Auskunft über die Historie der durchgeführten<br />

Kalibrierungen.<br />

Außerdem stehen noch zwei<br />

Options steckplätze <strong>für</strong> weitere Schaltfunktionen<br />

oder als Analog-Ausgangskarten<br />

(0/4..20mA/0..10V) zur Verfügung.<br />

Der JUMO dTRANS pH 02 kann<br />

optional über Profibus DP oder Schnittstelle<br />

RS422/485 (ModBus) in größere<br />

Anlagen integriert werden.<br />

Eine sicherlich interessante Option<br />

ist die Steckkarte „Datenlogger mit Echzeituhr“.<br />

Mit dieser können vier Analogsignale<br />

(z. B. Chlor, pH, Durchfluss, Temperatur)<br />

und bis zu 12 Binärspuren im<br />

dTRANS pH 02 aufgezeichnet werden.<br />

Die aufgezeichneten Daten (Messwert<br />

+ Datum + Uhrzeit; max. Aufzeichnungsdauer<br />

etwa sechs Monate) können<br />

mittels einem PC-Programm ausgelesen,<br />

gespeichert und grafisch analysiert<br />

werden. Damit sind auf<br />

einfachem Wege Langzeitüberwachungen<br />

z. B. in Trinkwasserbrunnen usw.<br />

möglich, ohne ein vollwertiges, zusätzliches<br />

Registriergerät aufbauen zu müssen.<br />

Die manipulationssicher gespeicherten<br />

Daten können auch in übliche<br />

Tabellenverarbeitungsprogramme<br />

exportiert werden (Bild 4).<br />

Fazit<br />

Mit dem neuen JUMO dTRANS pH 02<br />

und seinen vielseitigen Möglichkeiten<br />

können die bekannten „Un sicherheiten“<br />

der Chlormessung in Trinkund<br />

Badewasser deutlich verringert<br />

werden. Das ultrakompakte Design<br />

erlaubt es auch, dezentrale, kleine<br />

Messstationen mit hervorragender<br />

<strong>Technik</strong> auszustatten, die es in dieser<br />

Gerätegröße bisher nicht gab.<br />

Literatur<br />

[1] Schleicher, J.: Informationen zur amperometrischen<br />

Messung von freiem Chlor,<br />

Chlordioxid und Ozon in <strong>Wasser</strong>. JUMO-<br />

Fachaufsatz.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kremer,<br />

Business Unit Manager,<br />

JUMO Analysenmesstechnik,<br />

JUMO GmbH & Co. KG,<br />

Moritz-Juchheim-Straße 1,<br />

D-36039 Fulda,<br />

Tel. (0661) 6003-0,<br />

Fax (0661) 6003-500,<br />

E-Mail: analysenmesstechnik@jumo.net,<br />

www.jumo.net


FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

UV-Desinfektion im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />

Erfahrungsbericht aus der Realisierungsphase und dem laufenden Betrieb<br />

Anja Felfalusi, Ralf Lukaschewsky, Michael Schwarze und Rob van Esch<br />

Das <strong>Wasser</strong>werk Echthausen ist eines von acht <strong>Wasser</strong>werken der <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH mit Sitz in<br />

Dortmund. Es wurde 1942 errichtet. Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen liefern rund 105 Millionen Kubikmeter<br />

Trinkwasser im Jahr an die beiden Muttergesellschaften, die Dortmunder Energie- und <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

GmbH und die GELSENWASSER AG. Im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen werden etwa 20 Millionen Kubikmeter<br />

<strong>Wasser</strong> aus der Ruhr in einem mehrstufigen Verfahren, dessen Kernelement Langsamsand-Filterbecken zur<br />

künstlichen Grundwasseranreicherung darstellen, aufbereitet. Im Zuge einer umfangreichen Modernisierung<br />

ist eine nahezu chemikalienfreie Aufbereitung geplant. Im ersten Schritt wurde die abschließende chemische<br />

Desinfektion durch eine UV-Desinfektionsstufe ersetzt.<br />

Neben den chemischen Verfahren zur <strong>Wasser</strong>desinfektion nimmt die Bedeutung von ultravioletter<br />

Strahlung als zuverlässige und umweltfreundliche Alternative zu. Verfahrenstechnisch ist der Betrieb einer<br />

UV-Anlage vorteilhaft. Die Dosierung von Chemikalien ins „fertige“ Reinwasser entfällt, ebenso die Vorhaltung<br />

von Gefahrstoffen, wie zum Beispiel Chlor. Zweijährige Versuche im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen zeigten, dass die<br />

UV-Desinfektion, insbesondere bei Dauerstadien von Bakterien gegenüber chemischen Verfahren wirkungsvoller<br />

ist. Nach Abschluss der Untersuchungen beauftragte der Betreiber, die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH, die<br />

GELSENWASSER AG, eine UV-Anlage <strong>für</strong> das <strong>Wasser</strong>werk Echthausen zu planen. In einem engen Zeitrahmen<br />

von sechs Monaten erfolgte die Umsetzung des Projektes.<br />

1. Projektziel<br />

Nach der Entscheidung <strong>für</strong> die<br />

Errichtung einer UV-Desinfektionsanlage<br />

wurden besondere Anforderungen<br />

an die Anlage gestellt.<br />

Hierzu zählten ein flexibles Steuerungssystem,<br />

der Einsatz von elektronischen<br />

Vorschaltgeräten zur<br />

automatischen, stufenlosen Leistungsanpassung<br />

der UV-Strahler an<br />

die vorhandenen Bedingungen wie<br />

Durchfluss und SSK-Wert (Energieeinsparung)<br />

sowie die Eignung <strong>für</strong><br />

den Einbau in ein Rohrleitungssystem<br />

mit der Druckstufe PN 16. Die<br />

Automatisierung sollte auf der Plattform<br />

des Prozessleitsystems PCS7<br />

(Version 7.1) von Siemens ausgeführt<br />

und in das bestehende System<br />

der <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH<br />

integriert werden. Die Anbindung<br />

war über ET200-Signalgruppen zu<br />

realisieren. Zusätzlich mussten über<br />

Profibus gekoppelte Armaturen eingebunden<br />

werden. Neben der örtlichen<br />

Bedienung mittels OP77<br />

sollte auch eine Bedienung und<br />

Beobachtung der UV-Anlagen vom<br />

Werksleitstand und vom zentralen<br />

Leitstand in Hengsen möglich sein.<br />

2. Auslegungskriterien<br />

Das <strong>Wasser</strong>werk Echthausen der<br />

<strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH liegt<br />

am Oberlauf der Ruhr. Die Aufbereitungskapazität<br />

beträgt 20 Millionen<br />

m³/a bzw. 4000 m³/h. Die Grundwasserbeschaffenheit<br />

in Echthausen<br />

unterliegt keinen großen<br />

Schwankungen. Hochwasserereignisse<br />

können durch gezielte Fahrweise<br />

der Wehranlage soweit beeinflusst<br />

werden, dass die <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />

in der Regel nicht<br />

überflutet wird. Somit sind Schwankungen<br />

in der <strong>Wasser</strong>qualität, insbesondere<br />

erhöhte Trübungswerte<br />

nicht zu erwarten. Zur Charakterisierung<br />

des angereicherten Grundwassers<br />

können die Angaben aus<br />

Tabelle 1 herangezogen werden.<br />

Da ein Teil der UV-Strahlung von<br />

organischen <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffen<br />

absorbiert wird, muss bei der Auslegung<br />

der UV-Anlage der spezifische<br />

Schwächungskoeffizient bei 254 nm<br />

(SSK 254 ) beachtet werden. Der spek-<br />

Tabelle 1. Angereichertes Grundwasser, ausgewählte chemische und physikalische Parameter (2009) .<br />

Parameter Einheit Minimum Maximum Mittelwert<br />

geometrisch<br />

Anhaltswerte gemäß<br />

DVGW-Arbeitsblatt W 294-1<br />

Trübung FNU < 0,05 0,14 0,12 ≤ 0,30<br />

Eisen mg/L < 0,010 0,023 0,010 ≤ 0,05<br />

Mangan mg/L < 0,002 < 0,002 < 0,002 ≤ 0,02<br />

SAK-254 m -1 1,2 1,9 1,5 ≤ 10<br />

SSK-254 m -1 1,3 2,5 1,6 ≤ 15<br />

Calcitabscheidekapazität mg/L CaCO 3 0,0 0,0 0,0 ≤ 10<br />

Oktober 2011<br />

890 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

FOKUS<br />

Tabelle 2. Auslegungskriterien <strong>für</strong> die UV-Anlagen.<br />

Förderung maximal m³/h Förderung im Mittel m³/h SSK 254 nm maximal m -1 Trübung Ø FNU<br />

4200 2300 2,9 0,12<br />

trale Schwächungskoeffizient SSK<br />

berücksichtigt zusätzlich zum spektralen<br />

Absorptionskoeffizienten SAK<br />

die durch suspendierte Stoffe verursachte<br />

Lichtstreuung. Die UV-<br />

Anlage wurde auf einen maximalen<br />

SSK-254-Wert von 2,9 m –1 ausgelegt.<br />

Für die Auslegung der UV-<br />

Anlagen sind die in der Tabelle 2<br />

genannten Auslegungskriterien<br />

angesetzt worden.<br />

3. Ergebnis des Auswahlverfahrens<br />

(Anlagenauswahl)<br />

Bei der Auswahl der UV-Geräte<br />

wurden vier verschiedene Hersteller<br />

(Mitteldruck- und Niederdruckstrahler)<br />

angefragt. Wesentliche<br />

Gründe <strong>für</strong> die Auftragsvergabe an<br />

Siemens Water Technologies waren<br />

neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis,<br />

die kompakte Bauform<br />

des Mitteldruckstrahlers, das integrierte<br />

Steuerungskonzept sowie<br />

die effiziente Unterstützung der<br />

Auftraggeberziele durch kompetente<br />

Ansprechpartner. Die UV-<br />

Geräte vom Typ Barrier M 3800 mit<br />

einem maximal erlaubten Durchfluss<br />

von 950 m³/h bei einem<br />

SSK 254 nm von 2,9 m –1 sind nach<br />

DVGW-W 294 Teil 2 zertifiziert und<br />

somit zur Desinfektion von Trinkwasser<br />

in Deutschland gemäß § 11<br />

TrinkwV 2001 zugelassen. Es konnte<br />

gemeinsam eine entsprechend<br />

den Forderungen der <strong>Wasser</strong>werke<br />

Westfalen GmbH angepasste<br />

Anlage geschaffen werden, welche<br />

allen Ansprüchen des Auftraggebers<br />

gerecht wurde. Hierzu zählten<br />

die Anpassung der DVGW-Zertifizierung<br />

<strong>für</strong> die Ausführung in PN<br />

16 und die Nutzung von elektronischen<br />

Vorschaltgeräten sowie die<br />

Anpassung in das prozessleittechnische<br />

Gesamtkonzept der <strong>Wasser</strong>werke<br />

Westfalen GmbH. Die erforderliche<br />

Anzahl der UV-Geräte<br />

wurde unter Zugrunde legung des<br />

im Bild 1 aufgeführten Eignungsbereichs<br />

nach den allgemein anerkannten<br />

Regeln der <strong>Technik</strong> ausgelegt.<br />

Die modulare Anordnung der<br />

erforderlichen fünf UV-Geräte in<br />

parallelen Strängen erfolgte in<br />

einem neu errichteten Gebäude im<br />

Ausgangsbereich des <strong>Wasser</strong>werks<br />

(Bild 2).<br />

Eine separate Halle bot die Möglichkeit<br />

der übersichtlichen Rohrleitungsführung<br />

mit strömungsoptimierten<br />

Ein- und Auslaufstrecken<br />

vor und hinter dem UV-Gerät.<br />

Die Barrier M 3800 ist mit sechs<br />

UV-Strahlern verbaut. Zur Überwachung<br />

der sechs UV-Strahler werden<br />

drei Gerätesensoren eingesetzt.<br />

Die Stromversorgung und<br />

Leistungsregelung der Strahler<br />

erfolgt über elektronische Vorschaltgeräte.<br />

Hierdurch wird die<br />

Bestrahlungsstärke stufenlos in<br />

einem Regel bereich von 59 % bis<br />

100 % energie einsparend eingestellt.<br />

Die UV-Strahler sind in Hüllrohren<br />

aus dotiertem Quarzglas<br />

installiert, welches die unerwünschten<br />

Wellenlängenbereiche des<br />

emittierten Lichtes < 240 nm absorbiert.<br />

Zur Überwachung der Raumbestrahlungsstärke<br />

werden DVGW-<br />

W 294-3 konforme Gerätesensoren<br />

mit einem Messfeldwinkel von 40°<br />

eingesetzt, welche zusätzlich die<br />

vorgeschriebene Mindestbestrahlungsstärke<br />

(W/m²) in Abhängigkeit<br />

vom <strong>Wasser</strong>durchfluss (m³/h) durch<br />

die Steuerungseinheit der UV-Desinfektionsanlage<br />

permanent und<br />

selbsttätig überwachen. Um die<br />

erforderliche Desinfektion zu erreichen,<br />

müssen UV-Bestrahlungsanlagen<br />

eine Fluenz (Raumbestrahlung)<br />

von mindestens 400 J/m²<br />

gewährleisten. Für die Betriebssituation<br />

„Ausfall von UV-Geräten“<br />

erfolgte die Planung einer chemischen<br />

Desinfektion auf Basis von<br />

Natriumhypochloritlösung gemäß<br />

DVGW Regelwerk W 294.<br />

SSK-254 [1/m]<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Auslegungsdiagramm Barrier M 3800<br />

Eignungsbereich<br />

0 200 400 600 800 1000 1200<br />

Max. Durchfluss [m 3 /h]<br />

Bild 1. Eignungsbereich Barrier M 3800.<br />

UV1 UV2 UV3 UV4 UV5<br />

Bild 2. Grundlegend vorgesehene Rohrleitungsführung<br />

der UV-Anlage.<br />

4. Hydraulische Berechnung<br />

des Anlagenkonzepts mit<br />

fünf UV-Strängen<br />

Das Ziel der hydraulischen Berechnung<br />

war die Ermittlung einer optimalen<br />

Rohrleitungskonfiguration,<br />

die ohne Einsatz von Regelarmaturen<br />

und mit geringst möglichem<br />

Gesamtdruckverlust eine gleichmäßige<br />

Durchflussverteilung in den<br />

einzelnen Strängen sicherstellt.<br />

Für die hydraulische Auslegung<br />

wurde der herstellerseitig angegebene<br />

Maximaldurchfluss von 950<br />

m³/h <strong>für</strong> den maximalen SSK 254 nm<br />

von 2,9 m –1 zugrunde gelegt. Die<br />

UV-Strahler können um 50 % der<br />

nominalen Leistung (1000 m³/h bei<br />

einem SSK-Wert von 2,6 m -1 ) reduziert<br />

werden. Damit liegt der zulässige<br />

Durchfluss (Q) <strong>für</strong> die hydraulische<br />

Auslegung bei<br />

<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 891


FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

Bild 3.<br />

Prinzipskizze<br />

zur Ermittlung<br />

der Druckverlustbeiwerte<br />

ζ.<br />

Q3<br />

Stromvereinigung<br />

Q1<br />

Q2<br />

Tabelle 3. Durchflussverteilung mit Sammelleitungen DN 800 bei maximaler<br />

Werksförderleistung.<br />

Durchfluss<br />

UV-Strang<br />

1<br />

UV-Strang<br />

2<br />

UV-Strang<br />

3<br />

UV-Strang<br />

4<br />

UV-Strang<br />

5<br />

m³/h 1173 1061 817 675 424<br />

Q3<br />

Q1<br />

Stromtrennung<br />

Q2<br />

500 m³/h < Q (UV-Gerät) < 950<br />

m³/h<br />

5. Simulationsmodell<br />

Um die Einzeldurchflüsse der UV-<br />

Stränge 1 bis 5 exakt berechnen zu<br />

können, genügt es nicht, einen konstanten<br />

Druckverlustbeiwert ζ <strong>für</strong> die<br />

Rohrleitungsverzweigungen einzusetzen.<br />

Die einzelnen Druckverlustbeiwerte<br />

ζ des Durchgangsstroms<br />

und des jeweiligen Abzweigstroms<br />

müssen sowohl <strong>für</strong> die Stromtrennung<br />

als auch <strong>für</strong> die Stromvereinigung<br />

iterativ ermittelt werden (Prinzipskizze<br />

gemäß Bild 3).<br />

Der Druckverlust in den Rohrverzweigungen<br />

ist bei Stromtrennung<br />

und Stromvereinigung abhängig<br />

vom Verhältnis der Querschnittsflächen<br />

des Abzweigs zum<br />

Durchgangsrohr A1/A3<br />

vom Verhältnis des abzweigenden<br />

zum durchgehenden Volumenstrom<br />

Q1/Q3<br />

vom Winkel des abzweigenden<br />

Rohres<br />

von der Form des Übergangs<br />

(scharf, abgerundet oder Einschweißbogen)<br />

von der Anströmung (wie Bild 3,<br />

von Q1 nach Q2/Q3, bzw. von Q2<br />

und Q3 nach Q1)<br />

und letztlich von der Qualität der<br />

Fertigung selbst (Schweißnähte<br />

etc.)<br />

Für die Auslegung der Rohrleitungskonfiguration<br />

wurde die bei<br />

der GELSENWASSER AG ursprünglich<br />

<strong>für</strong> Druckstoßberechnungen<br />

angeschaffte Software SIR 3S eingesetzt<br />

[3]. Die Software enthält kein<br />

Element <strong>für</strong> die automatische Simulation<br />

eines T-Stücks. Daher mussten<br />

die Druckverlustbeiwerte in<br />

jeweils 2–3 Iterationsschritten auf<br />

der Grundlage von Literaturwerten<br />

[4] ermittelt werden.<br />

6. Ausgangsplanung<br />

Ursprünglich wurden Sammelleitungen<br />

der Nennweite DN 800 als Zuund<br />

Ablaufleitung <strong>für</strong> die fünf UV-<br />

Stränge geplant. Unter Berücksichtigung<br />

der oben beschriebenen<br />

iterativ ermittelten Druckverlustbeiwerte<br />

ergibt sich eine Aufteilung der<br />

Gesamtförderung bei Volllast auf die<br />

Einzelstränge gemäß Tabelle 3.<br />

Die Durchflüsse liegen zum Teil<br />

außerhalb des zulässigen Bereichs<br />

(fett markiert in der Tabelle 3),<br />

sodass eine Anpassung der Rohrleitungsgeometrie<br />

in den weiteren<br />

Berechnungen erforderlich war.<br />

7. Optimierung der Rohrleitungskonfiguration<br />

Die Bandbreite der Einzeldurchflüsse<br />

kann vermindert werden,<br />

indem die Nennweite der Durchgangsleitungen<br />

sukzessive hinter<br />

den Abzweigen in sinnvollen Abstufungen<br />

verkleinert wird. Um gleichzeitig<br />

einen möglichst kleinen<br />

Gesamtdruckverlust zu erhalten,<br />

wurden strömungsgünstige Einschweißbögen<br />

und am Endstrang<br />

Rohrbögen eingesetzt (s. Bild 4).<br />

Mit den im Bild 4 dargestellten<br />

Nennweiten und den iterativ ermittelten<br />

ζ-Werten wurden verschiedene<br />

mögliche Betriebszustände<br />

berechnet. In Bild 5 ist der jeweils<br />

zulässige Einzeldurchfluss durch<br />

unterschiedliche Kombinationen<br />

aktiver UV-Anlagen in Abhängigkeit<br />

von der Gesamt-Förderung dargestellt.<br />

Die Grenzwerte der Gesamtförderung<br />

des <strong>Wasser</strong>werks zu den in<br />

Bild 5 dargestellten Kombinationen<br />

der aktiven UV-Anlagen ergeben<br />

sich aus den unteren und oberen<br />

Grenzwerten der jeweils extremen<br />

Einzeldurchflüsse und sind in der<br />

Tabelle 4 zusammengestellt.<br />

Bild 4.<br />

Strömungsoptimierte<br />

Rohrleitungsführung<br />

der<br />

UV-Anlage.<br />

8. Überprüfung der<br />

theoretischen Auslegung<br />

Nach Fertigstellung der Anlage<br />

wurde die theoretische Berechnung<br />

überprüft. Im laufenden Betrieb<br />

stellt sich die gleichmäßige Verteilung<br />

der Durchflüsse wie errechnet<br />

Oktober 2011<br />

892 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

FOKUS<br />

Tabelle 4. Grenzwerte der <strong>Wasser</strong>werksförderung bei unterschiedlicher Anzahl aktiver UV-Anlagen.<br />

Durchfluss Q 2 UV-Anlagen 3 UV-Anlagen 4 UV-Anlagen 5 UV-Anlagen<br />

minimal [m³/h] 1200 1750 2300 3300<br />

maximal [m³/h] 1750 2800 3700 4200<br />

ein. Die Abweichungen zwischen<br />

den berechneten und den gemessenen<br />

Werten liegen in einem Bereich<br />

von 0,4 bis 5,3 % und damit im zulässigen<br />

Toleranzbereich (Tabelle 5).<br />

9. Anlagenbetrieb<br />

Der Startvorgang erfolgt vollautomatisch<br />

anhand einer festgelegten<br />

Schrittkette. Nach Starten eines zur<br />

Verfügung stehenden UV-Gerätes<br />

benötigen die UV-Strahler eine Aufwärmzeit<br />

von drei Minuten. Erst<br />

nach Erreichen der vollen Strahlerleistung<br />

werden automatisch über<br />

das Leitsystem die vor- und nachgeschalteten<br />

Klappen geöffnet. Im<br />

Prozessleitsystem wird zusätzlich<br />

der aktuelle niedrigste Bestrahlungsstärkewert<br />

[W/m²] aller in<br />

Betrieb befindlichen UV-Gerätesensoren<br />

angezeigt. Da die UV-Bestrahlung<br />

bzw. UV-Fluenz (J/m²) weder<br />

direkt messbar ist noch mit der<br />

erforderlichen Genauigkeit berechnet<br />

werden kann, wird während des<br />

Betriebs der UV-Geräte die Einhaltung<br />

der Betriebskennwerte Mindestbestrahlungsstärke<br />

[W/m²] und<br />

zugehöriger Durchfluss [m³/h]<br />

gemäß Bild 6 permanent im System<br />

überwacht. Der maximal zulässige<br />

Durchfluss wird durch die in jeden<br />

UV-Strang installierte Durchflussmessung<br />

(MID) überwacht. Die Einhaltung<br />

der Mindestbestrahlungsstärke<br />

[W/m²] erfolgt kontinuierlich<br />

geräteintern durch kalibrierte und<br />

genormte UV-Gerätesensoren. Wird<br />

die vorgeschriebene Mindestbestrahlungsstärke<br />

unterschritten bzw.<br />

der maximale Durchfluss überschritten,<br />

erfolgt eine Störmeldung,<br />

die zur Abschaltung des gestörten<br />

UV-Anlagenstrangs und je nach<br />

Betriebszustand zur Einschaltung<br />

eines intakten UV-Anlagenstrangs<br />

führt oder zur Zuschaltung der Notdesinfektion.<br />

Neben der steuerungstechnischen<br />

Überwachung dienen auch<br />

tägliche bakteriologische Beprobungen<br />

des Trinkwassers der Beurteilung<br />

des ordnungsgemäßen<br />

<br />

Emin [W/m 2 ] (40°)<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Betriebsdiagramm Barrier M 3800<br />

Betriebsbereich<br />

Bild 5.<br />

Zulässige<br />

Einzeldurchflüsse<br />

der<br />

aktiven<br />

UV-Anlagen<br />

bei unterschiedlichen<br />

Kombinationen<br />

in<br />

Abhängigkeit<br />

von der<br />

Gesamtförderung.<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000 1200<br />

Max. Durchfluss [m 3 /h]<br />

Bild 6. Betriebsbereich Barrier M 3800 DVGW.<br />

Tabelle 5. Vergleich der Messergebnisse von zwei beispielhaften Betriebszuständen.<br />

3 UV-Anlagen 4 UV-Anlagen<br />

Messung Rechnung Abw. Messung Rechnung Abw.<br />

Q gesamt [m³/h] 2190 2190 2680 2680<br />

UV 1 [m³/h] 760 800 –5,3 % 700 688 1,7 %<br />

UV 2 [m³/h] 0 0 685 663 3,2 %<br />

UV 3 [m³/h] 0 0 0 0<br />

UV 4 [m³/h] 720 683 5,1 % 650 664 –2,2 %<br />

UV 5 [m³/h] 710 707 0,4% 645 665 –3,1 %<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 893


FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

Bild 7.<br />

Prozessbedienbild,<br />

UV-Anlage<br />

Übersicht.<br />

UV-Desinfektionsanlage werden im<br />

Alarmmeldearchiv angezeigt und<br />

archiviert. Darüber hinaus werden<br />

weitere Betriebsparameter wie<br />

Betriebsstunden, Anzahl der Einschaltvorgänge<br />

und Anzahl der<br />

Wischvorgänge dokumentiert. Folgende<br />

Parameter müssen <strong>für</strong> mindestens<br />

6 Monate langzeitarchiviert<br />

werden:<br />

Durchfluss der UV-Anlage [m³/h]<br />

Mindest-Bestrahlungsstärke<br />

[W/m²]<br />

Betriebes. Zudem prüft der Probenehmer<br />

steuerungsunabhängig die<br />

Einhaltung des Betriebsbereiches<br />

durch Vergleich der Betriebskennwerte<br />

„Mindestbestrahlungsstärke“<br />

und „zugehöriger Durchfluss“. Die<br />

Einhaltung des Eignungsbereiches<br />

in Abhängigkeit von <strong>Wasser</strong>durchfluss<br />

(m³/h) und SSK-254 wird im<br />

Prozessleitsystem PCS7 überwacht.<br />

10. Steuerungsaufbau<br />

Das UV-System wird von einer PCS7<br />

SPS-Steuerung überwacht und<br />

gesteuert. Die UV-Strahler werden<br />

von elektronischen Wechselstrom-<br />

Vorschaltgeräten (EVG) <strong>für</strong> UV-<br />

Strahler mit einer Nennleistung von<br />

3 kW geregelt. Funktionsprinzip des<br />

EVGs ist eine stufenlos regelbare<br />

Leistungsquelle mit dem Bereich<br />

400 bis 3000 W. Im Betrieb wird die<br />

Strahlerleistung kontinuierlich der<br />

gemäß Bild 6 dargestellten Mindestbestrahlungsstärke<br />

E in Abhängigkeit<br />

zur Durchflussmenge angepasst.<br />

Dabei werden die <strong>für</strong> den<br />

jeweiligen Strahler notwendigen<br />

und zulässigen Minimal- und Maximalwerte<br />

berücksichtigt. Die Regeleinheit<br />

regelt die Sollgröße konstant<br />

aus, das heißt, sie hält die<br />

Bestrahlungsstärke konstant, unabhängig<br />

von der Netzspannung. Die<br />

Bestrahlungsstärke wird knapp<br />

über dem Grenzwert eingestellt.<br />

Hierdurch wird die UV-Anlage so<br />

wirtschaftlich wie möglich betrieben,<br />

ein unnötiger Energieverbrauch<br />

kann vermieden werden.<br />

Das Prozessbedienbild der UV-<br />

Anlage wurde mit dem Leitsystem<br />

PCS7 von Siemens in der Version 7.1<br />

erstellt. Die UV-Anlagen können<br />

sowohl über das örtliche PCS7-System<br />

(Ortsleitstand) oder das CS7-<br />

System (Zentraler Leitstand) anund<br />

abgefahren werden. Auf dem<br />

Übersichtsbild (Bild 7) werden alle<br />

Stränge der UV-Anlage mit den<br />

wichtigsten Informationen dargestellt.<br />

Eine Bedienung und detaillierte<br />

Beobachtung sind in den untergeordneten<br />

Strangbildern möglich.<br />

Hier wird auch die zusätzliche<br />

Bedienung des Wischers aktiviert,<br />

welcher Quarzrohr und UV-Sensor-<br />

Messfenster reinigt. Ferner kann der<br />

UV-Strang von hier zugeschaltet<br />

oder in die Gruppenautomatik<br />

übernommen werden. Die Störmeldungen<br />

werden an dieser Stelle<br />

erkannt und quittiert. Bei gleichzeitigem<br />

Ausfall der UV-Geräte (z.B.<br />

Stromausfall) bleiben die Zu- und<br />

Ablaufklappen geöffnet. Die Notdesinfektion<br />

ist mit einer unterbrechungsfreien<br />

Stromzufuhr (USV)<br />

gekoppelt und kann unterbrechungsfrei<br />

die Trinkwasserdesinfektion<br />

übernehmen. Im Prozessleitsystem<br />

PCS7 werden alle <strong>für</strong> den<br />

Betrieb der UV-Desinfektions anlage<br />

relevanten Betriebsparameter wie<br />

z. B. Durchfluss und UV-Bestrahlungsstärke<br />

angezeigt und protokolliert.<br />

Sämtliche Störungen der<br />

11. Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

Die einwandfreie Funktion der installierten<br />

UV-Gerätesensoren muss<br />

gemäß Vorgabe des DVGW-Arbeitsblattes<br />

W 294 Teil 1 mindestens einmal<br />

pro Monat überprüft werden.<br />

Dabei ist der Anzeigewert der Gerätesensoren<br />

durch Vergleichsmessung<br />

mit einem Referenzradiometer<br />

zu überprüfen. Für die Referenzmessungen<br />

wurde ein Messgerät<br />

der Firma IL-Metronic vom Typ MUV<br />

2.4 WR eingesetzt. Im ersten<br />

Betriebsjahr führte das Betriebspersonal<br />

routinemäßige Kontrollmessungen<br />

in 2-wöchigen Abständen<br />

durch. Trotz permanenter Belichtung<br />

der Gerätesensoren mit<br />

Bestrahlungsstärken bis zu 300 W/<br />

m² konnte keine nennenswerte<br />

Änderung der Empfindlichkeit festgestellt<br />

werden. Die relativen Messwertabweichungen<br />

lagen in der<br />

Regel innerhalb einer Schwankungsbreite<br />

von weniger als 5 %,<br />

wobei kein Trend zu einer Abnahme<br />

der Empfindlichkeit erkennbar ist.<br />

Die Ergebnisse dieser Auswertung<br />

sind <strong>für</strong> das UV-Gerät 2 im Bild 8<br />

grafisch dargestellt.<br />

Lediglich einer von fünfzehn installierten<br />

Sensoren wies eine relative<br />

Abweichung von bis zu 10 %<br />

auf. Dieser Sensor wurde zusammen<br />

mit dem Referenzsensor nach<br />

einem Betriebsjahr zur Überprüfung<br />

und Rekalibrierung an den<br />

Hersteller übersandt. Die UV-Strahler<br />

sind nach rund 10 000 Betriebsstunden<br />

komplett ausgewechselt<br />

worden. Unter der Bedingung von<br />

Oktober 2011<br />

894 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

FOKUS<br />

maximal drei Ein-/Aus-Schaltvorgängen<br />

pro Tag betrug die garantierte<br />

Strahlerlebensdauer 9000 h.<br />

Bei etwa 4000 Betriebsstunden sind<br />

innerhalb weniger Tage drei Strahler<br />

in der Aufwärmphase ausgefallen.<br />

Hier erfolgte vom Lieferanten in<br />

Abhängigkeit der bis zum Zeitpunkt<br />

des Ausfalls erreichten Nutzungsdauer<br />

eine anteilige Vergütung.<br />

Eine mechanische bzw. chemische<br />

Reinigung der Strahlerhüllrohre<br />

erfolgte bislang nicht. Regelmäßige<br />

visuelle Kontrollen zeigten keine<br />

Belagsbildung auf den Hüllrohren.<br />

Das automatische Wischersystem<br />

entfernte die Ablagerungen von<br />

Quarzrohr und UV-Sensor-Messfenster<br />

bei einer eingestellten Intervallzeit<br />

von 6 Stunden vollständig.<br />

Die jährliche Überprüfung und Wartung<br />

der fünf UV-Geräte wurde über<br />

einen Wartungsvertrag abgeschlossen.<br />

Die spezifischen Jahreskosten<br />

der UV-Anlage sind geringfügig<br />

höher als die spezifischen Jahreskosten<br />

der chemischen Desinfektion<br />

mittels Chlordioxidlösung.<br />

12. Fazit<br />

Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH<br />

beauftragten die GELSENWASSER<br />

AG mit der Planung und Errichtung<br />

einer UV-Anlage <strong>für</strong> das <strong>Wasser</strong>werk<br />

Echthausen. Zum Einsatz kamen<br />

UV-Geräte des Herstellers Siemens<br />

Water Technologies vom Typ Barrier<br />

M 3800 DVGW. Mit der UV-Desinfektion<br />

als Abschlussdesinfektion<br />

konnte jederzeit ein bakteriologisch<br />

einwandfreies Trinkwasser gemäß<br />

§ 11 TrinkwV 2001 bereitgestellt<br />

werden. Die Auslegung auf einen<br />

maximalen SSK 254 nm von 2,9 m –1<br />

beruht auf den Betrieb ohne weitere<br />

Aufbereitung. Eine weitere Aufbereitung<br />

mittels Oxidation (Ozon)<br />

und Adsorption ist in Planung. Beide<br />

Verfahren verringern auch den<br />

SSK 254 nm , sodass die installierte UV-<br />

Anlage mit der Verfahrenskombination<br />

Oxidation und Adsorption auf<br />

jeden Fall mit einer zusätzlichen<br />

Reserveanlage als Redundanz ausgestattet<br />

wurde. Durch eine hydraulische<br />

Berechnung konnte eine<br />

Anlagensensor/Referenzsensor<br />

Abweichung [%]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

2.5.10<br />

21.6.10<br />

10.8.10<br />

29.9.10<br />

optimale Rohrleitungskonfiguration,<br />

die ohne Einsatz von Regelarmaturen<br />

und mit geringst möglichem<br />

Gesamtdruckverlust eine<br />

gleichmäßige Durchflussverteilung<br />

in den einzelnen Strängen sicherstellt,<br />

ermittelt werden. Die spezifischen<br />

Jahreskosten der UV-Anlage<br />

erweisen sich als nur geringfügig<br />

höher als die spezifischen Jahreskosten<br />

der früheren Desinfektion<br />

auf Chlordioxidbasis. Das Gefährdungspotenzial<br />

bzw. die Vorhaltung<br />

und der Umgang mit Chlor<br />

entfielen nach Inbetriebnahme der<br />

UV-Desinfek tionsanlage. Der Rückblick<br />

auf ein Jahr Betrieb zeigt, dass<br />

27 von 30 Strahlern eine Lebensdauer<br />

von 10 000 Betriebsstunden<br />

erreichten. An 14 von 15 Gerätesensoren<br />

konnten trotz permanenter<br />

Bestrahlung der Sensoren mit<br />

Bestrahlungsstärken von bis zu 300<br />

W/m² keine nennenswerte Änderung<br />

der Empfindlichkeit festgestellt<br />

werden. Das automatische<br />

Wischersystem entfernte die Ablagerungen<br />

von Quarzhüllrohr und<br />

UV-Sensor-Messfenster vollständig.<br />

Eine chemische Reinigung der<br />

Strahlerhüllrohre war bislang nicht<br />

erforderlich. Innerhalb des einen<br />

Betriebsjahres kamen keine schwerwiegenden<br />

Anlagenausfälle vor. Mit<br />

dem Partner Siemens Water Technologies<br />

konnten Probleme kurzfristig<br />

gemeinsam und effektiv<br />

beseitigt werden.<br />

UV-Gerät 2<br />

18.11.10<br />

7.1.11<br />

26.2.11<br />

Position 1 Position 3 Position 5<br />

Literatur<br />

[1] DVGW-Arbeitsblatt W294: UV-Geräte<br />

zur Desinfektion in der <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />

Juni 2006.<br />

[2] Eggers, J., Werner W. und Wricke, B.:<br />

Überprüfung und Beurteilung der<br />

Einhaltung der Anforderungen an<br />

den Betrieb von UV-Desinfektionsgeräten<br />

in der Praxis. Abschlussbericht<br />

zum Forschungsvorhaben<br />

DVGW (W4/04/08).<br />

[3] 3S Consult GmbH, Osteriede 8–10,<br />

30827 Garbsen.<br />

[4] Miller, D.S.: International Flow Systems<br />

1978.<br />

Autoren:<br />

GELSENWASSER AG,<br />

Willy-Brandt-Allee 26,<br />

D-45891 Gelsenkirchen,<br />

Anja Felfalusi,<br />

E-Mail: anja.felfalusi@gelsenwasser.de,<br />

Ralf Lukaschewsky,<br />

E-Mail: ralf.lukaschewsky@gelsenwasser.de<br />

<strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH,<br />

Zum Kellerbach 52,<br />

D-58239 Schwerte<br />

Michael Schwarze,<br />

E-Mail: michael.schwarze@wasserwerkewestfalen.de<br />

Siemens Water Technologies,<br />

Auf der Weide 10,<br />

D-89312 Günzburg,<br />

Rob van Esch,<br />

E-Mail : rob.vanesch@siemens.com<br />

17.4.11<br />

Bild 8.<br />

UV-Gerät 2,<br />

relative Differenz<br />

zwischen<br />

UV-Gerätesensoren<br />

und<br />

dem Referenzradiometer.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 895


FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

Zentrale Trinkwasserenthärtung im<br />

<strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf<br />

Moderne Anlage in Rastatt setzt neue Maßstäbe<br />

Das<br />

Versorgungsunternehmen<br />

star.Energiewerke GmbH & Co.<br />

KG der Stadt Rastatt ist ein modernes,<br />

privatwirtschaftlich orientiertes<br />

Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />

mit den Kernaktivitäten<br />

Strom, Erdgas, <strong>Wasser</strong>, Nahwärme<br />

sowie Telekommunikation.<br />

Bild 1. Trinkwasserenthärtungsanlage im<br />

WW Ottersdorf. © IB Eppler<br />

Bild 2. Grafik SEK-Reaktor. © IB Eppler<br />

Die Betriebsführung und insbesondere<br />

die erforderlichen Investitionsentscheidungen<br />

der Stadtwerke<br />

werden sorgfältig unter ökologischen<br />

und ökonomischen Gesichtspunkten<br />

abgewogen. Dies gilt insbesondere<br />

beim Einsatz neuer und<br />

moderner <strong>Technik</strong>en. Ein Beispiel<br />

hier<strong>für</strong> ist der Bau der neuen zentralen<br />

Trinkwasserenthärtungsanlage<br />

im <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf (Bild<br />

1) mit dem Ziel, sämtliche mit hartem<br />

<strong>Wasser</strong> versorgten Stadtteile<br />

zentral mit weichem <strong>Wasser</strong> der<br />

Härte 10 zu versorgen und gleichzeitig<br />

das kleinere <strong>Wasser</strong>werk Niederbühl<br />

außer Betrieb zu nehmen.<br />

Rastatter <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

bis 2011<br />

Die Kernstadt sowie die Ortsteile<br />

Niederbühl, Wintersdorf, Ottersdorf,<br />

Plittersdorf und Rauental mit<br />

gesamt rund 46 000 Einwohnern<br />

wurden durch die <strong>Wasser</strong>werke<br />

„Ottersdorf“, „Niederbühl“ und<br />

„Rauental“ über ein Netz von etwa<br />

190 km Länge mit Trinkwasser versorgt.<br />

Das Stadtviertel Förch wird<br />

vom <strong>Wasser</strong>werk des <strong>Wasser</strong>versorgungsverbandes<br />

Vorderes Murgtal<br />

beliefert. Aufgrund der unterschiedlichen<br />

Beschaffenheit des<br />

von den <strong>Wasser</strong>werken abgegebenen<br />

Trinkwassers ist das Versorgungsgebiet<br />

in drei Zonen unterteilt.<br />

Außer den Ortsteilen Rauental<br />

und Förch wurden alle übrigen<br />

Ortsteile mit Trinkwasser im Härtebereich<br />

3 versorgt.<br />

<strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf<br />

Das <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf wurde<br />

im Jahr 1977 in Betrieb genommen.<br />

Das aus drei Brunnen mit einer Tiefe<br />

zwischen 36 und 55 m mit je zwei<br />

Pumpen geförderte sauerstoffarme<br />

Grundwasser enthält – geogen<br />

bedingt – geringe Mengen an Eisen<br />

und Mangan. Zur aufbereitungstechnischen<br />

Entfernung dieser<br />

Stoffe wird das Rohwasser zunächst<br />

in einem Oxidator (D = 1,6 m) mit<br />

Luftsauerstoff angereichert. Der<br />

Luftsauerstoff bewirkt die Bildung<br />

von schwerlöslichen Eisen- und<br />

Manganverbindungen, die in den<br />

sechs Quarzsand-Schnellfiltern (D =<br />

3,7 m) abgeschieden werden. Aus<br />

den beiden nachfolgenden Reinwasserspeicherbehältern<br />

(Volumen<br />

2 x 2100 m³) wird das Trinkwasser<br />

mit vier Netzpumpen (Q = 450 m³/h<br />

je Pumpe) mit einem Druck von<br />

4,5 bar ohne weitere Zusätze oder<br />

Chlorzugabe in das Versorgungsnetz<br />

eingespeist. Das <strong>Wasser</strong>werk<br />

Ottersdorf deckt rund 70 % des<br />

gesamten <strong>Wasser</strong>bedarfs der Kernstadt<br />

und der Ortsteile ab. Es wird –<br />

wie die <strong>Wasser</strong>werke Rauental und<br />

Niederbühl – automatisch betrieben.<br />

Die zentrale Netzleitstelle der<br />

star.Energiewerke überwacht den<br />

gesamten Betriebsablauf.<br />

Enthärtung durch<br />

Schnellentkarbonisierung<br />

Bei Großanlagen (Anlagen > 1 Mio.<br />

m³ pro Jahr) ist die Schnellentkarbonisierung<br />

(SEK) eines der wirtschaftlichsten<br />

Verfahren zur zentralen Enthärtung<br />

von Trinkwasser.<br />

Die Technologie des Wirbelbettreaktors<br />

wurde im Wesentlichen in<br />

den 30er Jahren in Deutschland bis<br />

zur Anwendungsreife entwickelt;<br />

der Durchbruch dieser Technologie<br />

in der großtechnischen Anwendung<br />

fand aber hauptsächlich im Ausland,<br />

hier insbesondere in Holland,<br />

statt. Die verfahrenstechnische Auslegung<br />

dieser Reaktortechnik war<br />

damit auch auf die dort üblichen<br />

großen zentralen <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

abgestimmt<br />

und damit nicht direkt auf Deutschland<br />

übertragbar.<br />

Oktober 2011<br />

896 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

FOKUS<br />

Das Ing.-Büro A. Eppler GmbH &<br />

Co. KG in Dornstetten befasste sich<br />

in den letzten 20 Jahren intensiv mit<br />

der optimalen Auslegung und insbesondere<br />

auch mit der Verbesserung<br />

der technischen Anwendbarkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit der<br />

bekannten Technologien zur<br />

Schnellentkarbonisierung. Eine der<br />

größten Herausforderungen in der<br />

technischen Anpassung dieser<br />

Technologie war unter anderem die<br />

Ermöglichung eines vollautomatisch<br />

ablaufenden Start- und Stopp-<br />

Betriebes der Reaktoren, verbunden<br />

mit einer weitgehenden Automatisierung<br />

der Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik.<br />

Im ersten Schritt gelang dies bei<br />

Anlagen mit Dosierung von Natronlauge<br />

durch einen neu entwickelten<br />

Düsenboden mit Kombidüsen (Rohwasser-<br />

und Natronlaugezufuhr in<br />

einer Düse).<br />

Eine direkte Übertragung dieser<br />

Verfahrenstechnik und der<br />

hier<strong>für</strong> entwickelten EMSR-<strong>Technik</strong><br />

ist auf Anlagen mit Dosierung von<br />

Kalkmilch nicht möglich. Insbesondere<br />

die saubere technische Trennung<br />

im Enthärtungsreaktor zwischen<br />

dem Pelletswirbelbett und<br />

dem Zugabebereich des harten<br />

Rohwassers durch einen Zwischenboden<br />

war unter Verwendung von<br />

Kalkmilch bisher nicht möglich.<br />

Ferner sind Suspensionen wie<br />

Kalkmilch (5–10 Gewichtsprozente)<br />

nicht nur in ihrer Aufbereitung<br />

als problembehaftet und<br />

wartungsintensiv zu betrachten,<br />

sondern auch deren Dosierung in<br />

das Reaktorsystem.<br />

Pilotierungsphase<br />

Im <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf kam nach<br />

erfolgter Vorpilotierung und Versuchen<br />

im Großtechnikumsmaßstab<br />

erstmalig ein SEK-Reaktor<br />

(Bild 2) mit Düsenboden und Spezial<br />

düsen unter Anwendung von<br />

Kalkmilch zum Einsatz. Pilotversuche<br />

durch das Technologiezentrum<br />

<strong>Wasser</strong> in Karlsruhe mit einer Versuchsanlage<br />

mit den Verfahrensstufen<br />

mechanische Vorentsäuerung,<br />

SEK-Hochreaktor, Kalkmilchdosierung<br />

und abschließender 2-Schicht-<br />

Sandfiltration sowie aufwändiger<br />

Messtechnik zeigten die grundsätzliche<br />

Eignung dieses Verfahrens.<br />

Erste Vorversuche mit einem speziell<br />

angefertigten Glockendüsenboden<br />

(DBPa) im Pilotreaktor verliefen<br />

ebenso ausnahmslos positiv. In<br />

diesem Rahmen erfolgte die Zusammenführung<br />

und Patentanmeldung<br />

der neuen Düsenbodentechnik<br />

zusammen mit einem Verfahren zur<br />

Optimierung und Verbesserung der<br />

Kalkmilchreaktivität.<br />

Bild 3. Ablaufkrone SEK-Reaktoren.<br />

© Hydro-Elektrik GmbH<br />

Bild 4. Quarzsand und Pellets. © Hydro-Elektrik GmbH<br />

Realisierungsphase<br />

Für die Durchführung der kompletten<br />

Planung (Tiefbau, Hochbau, Verfahrens-<br />

und Reaktor technik, EMSR-<br />

<strong>Technik</strong>) wurde das Ing.-Büro A.<br />

Eppler GmbH & Co. KG in Dornstetten<br />

beauftragt. Nach umfangreichen<br />

Vorplanungen und Untersuchungen<br />

erfolgte im April 2010<br />

der Spatenstich <strong>für</strong> die Anlage. Eingebettet<br />

in die Projektierung der<br />

Gesamtanlage mit den laufenden<br />

Hoch- und Tiefbaumaßnahmen <strong>für</strong><br />

die Betriebshalle wurden die weiteren<br />

Versuche mit der <strong>Technik</strong>umsanlage<br />

durchgeführt.<br />

Hierzu wurde ein Großversuchsreaktor<br />

(D = 0,5 m) mit dem neuen<br />

Glockendüsenboden angefertigt.<br />

Folgende Untersuchungen wurden<br />

damit durchgeführt:<br />

Variation der Kalkmilchdosierung<br />

durch Veränderung der<br />

Zugabestelle<br />

Anwendung verschiedener Kalkhydrate<br />

von unterschiedlichen<br />

Herstellern<br />

Variation des Düsendurchlasses<br />

unter Betrachtung der Strömungsoptimierung<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

des Kalkhydratverbrauchs,<br />

mit dem Ziel, ein<br />

turbulentes aufwärtsgerichtetes<br />

Strömungsprofil über den<br />

gesamten Querschnitt des Wirbelbettes<br />

zu erreichen<br />

Pellet-Entnahme im Stillstand<br />

und im laufenden Betrieb<br />

Anwachsen von Kalkschichten<br />

(Kinetik und Art der Kalkschichtbildung)<br />

unter verschiedenen<br />

Verfahrensbedingungen<br />

Untersuchungen zur optimalen<br />

Höhe/Verweilzeit der Klarzone<br />

oberhalb des Wirbelbettes<br />

Untersuchung zum möglichen<br />

Durchtritt von Pellets durch den<br />

Düsenboden, insbesondere<br />

während der An- und Abfahrphase<br />

sowie während dem erstmaligen<br />

Befüllen des Reaktors<br />

Analysen der Ablaufwerte Hydrogenkarbonat,<br />

Härte, Trübung<br />

und pH-Wert in Abhängigkeit<br />

von der Zulaufmenge, Kalkmilchzugabe,<br />

Wirbelbetthöhe,<br />

Pellet-Korngrößen und deren<br />

Verteilung, etc.<br />

Untersuchungen zum Einfluss<br />

der Bypass-<strong>Wasser</strong>menge<br />

Überprüfung der geplanten<br />

Maßnahmen zur Anpassung der<br />

vorhandenen Filtertechnik (Um-<br />

bau vom Einschicht- zum Zweischicht-Filter)<br />

mit Optimierung/<br />

Anpassung der Filterrückspülung<br />

<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 897


FOKUS<br />

Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />

Bild 5. Enthärtetes <strong>Wasser</strong> im Reaktorablauf.<br />

© Hydro-Elektrik GmbH<br />

Beobachtung des Kalkabscheideverhaltens<br />

des enthärteten<br />

<strong>Wasser</strong>s zwischen Reaktorauslauf<br />

und Filtereintritt mit Anpassung<br />

des Bypass-<strong>Wasser</strong>-Mengenverhältnisses<br />

Die Fertigstellung bzw. Inbetriebnahme<br />

der zentralen Trinkwasserenthärtungsanlage<br />

im WW Ot -<br />

tersdorf in Rastatt erfolgte am<br />

8. April 2011. Die Anlage besteht im<br />

Wesentlichen aus zwei parallel<br />

betriebenen Wirbelbettreaktoren<br />

(D = 1,60 m) mit einem Durchsatz<br />

von rund 150 m³/h (Bild 3) mit vorgeschalteter<br />

mechanischer Entsäuerung,<br />

je einem Vorratssilo <strong>für</strong> Kalk<br />

und Quarzsand, sowie einer Anlage<br />

zur Kalkmilcherzeugung. Nach Vermischung<br />

mit Bypass-Rohwasser<br />

werden damit jährlich etwa<br />

2 800 000 m³ enthärtetes Trinkwasser<br />

produziert. Ausgehend von einer<br />

Rohwassergesamthärte von knapp<br />

20° dH wird ein Trinkwasser erzeugt<br />

mit einer Gesamthärte von rund<br />

10° dH. Die Anlage lief bereits unmittelbar<br />

nach der Inbetriebnahme<br />

äußerst stabil und zuverlässig.<br />

Vorzüge des Verfahrens<br />

Die Entwicklung des Glockendüsenbodens<br />

(DBPa) und dessen Verwendung<br />

als Zwischenboden <strong>für</strong> SEK-<br />

Reaktoren unter Zugabe von Kalkmilch<br />

hat entscheidende Vorteile im<br />

technischen Betrieb, in der Wartung<br />

solcher Anlagen und somit in der<br />

Wirtschaftlichkeit:<br />

Mit den neu entwickelten Glockendüsen<br />

ist es erstmalig möglich,<br />

unter Anwendung von Kalkmilch<br />

sowie kostengünstigem<br />

Quarzsand eine klare Abtrennung<br />

zwischen dem Pelletswirbelbett<br />

und der Rohwasserkammer<br />

sowohl im Betrieb des Reaktors<br />

als auch beim Stillstand<br />

sicher zu gewährleisten. Eine<br />

strömungstechnische Optimierung<br />

im Zugabebereich des<br />

Reaktors ist nicht notwendig<br />

und es findet keine Sand- bzw.<br />

Pelletsverschleppung in Richtung<br />

Rohwasserzugabe statt.<br />

Rohwasserseitige Armaturen,<br />

Aggregate und Rohrleitungen<br />

sind somit geschützt (Bild 4).<br />

Ein langsames Anfahren des<br />

Reaktors mit Erzeugung einer<br />

gleichförmigen Kolbenströmung<br />

ist durch den Düsenboden jederzeit<br />

gewährleistet. Durch eine<br />

optimierte und variable Kalkmilchzuführung<br />

oberhalb der<br />

Glockendüsen und die stets vorhandene<br />

turbulente Aufwärtsströmung<br />

im Reaktor, wird eine<br />

optimale Reaktionskinetik mit<br />

einem optimalen Ausnutzen der<br />

Kalkmilchreaktivität erreicht.<br />

Dies garantiert eine technisch<br />

effektive Enthärtungsleistung<br />

(Bild 5) verbunden mit einer<br />

hohen Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Dosierung der Kalkmilch<br />

erfolgt vollautomatisch über<br />

eine intelligente, SPS-basierte<br />

Signalauswertung.<br />

Die in den Düsenboden integrierte<br />

Pelletsentnahme erfolgt<br />

vollautomatisch und ist sowohl<br />

während des Reaktorbetriebes<br />

als auch im Stillstand möglich.<br />

Die auf den Prozess abgestimmten<br />

Entnahmezyklen werden in<br />

der Anlagen-SPS definiert und<br />

sind nachträglich einfach in<br />

ihren Intervallzeiten an den<br />

Betrieb anzupassen. Steuer- und<br />

regelungstechnisch wird die Pelletsentnahme<br />

durch Online-Verarbeitung<br />

mehrerer Prozessgrößen<br />

im Reaktor ausgelöst.<br />

Für das Ansetzen der Kalkmilch<br />

wird weitestgehend entkarbonisiertes<br />

bzw. entsäuertes Ansetzwasser<br />

eingesetzt. Hier<strong>für</strong> ist eine<br />

eigenständige Betriebswasseraufbereitungsanlage<br />

installiert.<br />

Fazit<br />

Mit den oben genannten Grundlagenuntersuchungen,<br />

den Pilotund<br />

Großversuchen konnten in<br />

optimaler Weise alle wesentlichen<br />

technischen Details, die <strong>für</strong> die Ausführungsplanung<br />

bzw. Ausschreibung<br />

der Großanlage von Bedeutung<br />

waren, ermittelt werden.<br />

Die komplette Planung und auch<br />

die technische Realisierung sowohl<br />

der Großversuchsanlage als auch<br />

der gesamten zentralen Enthärtungsanlage<br />

im <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf<br />

bei Rastatt erfolgte federführend<br />

durch das Ingenieurbüro Alwin<br />

Eppler GmbH & Co. KG. Die Realisierung<br />

und Umsetzung dieses Projektes<br />

war nur möglich durch die Aufgeschlossenheit<br />

und das Engagement<br />

des Gesamtauftraggebers star.<br />

Energiewerke Rastatt GmbH & Co.<br />

KG sowie der Anlagenbaufirma<br />

Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg.<br />

Autoren:<br />

Ulrich Kornhaas, Geschäftsführer,<br />

Ingenieurbüro ALWIN EPPLER GmbH & Co. KG,<br />

Gartenstraße 9,<br />

D-72280 Dornstetten,<br />

Tel. (07443) 944-65, Fax (07443) 944-50,<br />

E-Mail: ulrich.kornhaas@eppler.de,<br />

www.eppler.de<br />

Manfred Brugger,<br />

HydroGroup / Hydro-Elektrik GmbH,<br />

Angelestraße 48/50,<br />

D-88214 Ravensburg,<br />

Tel. (0751) 6009-47, Fax (0751) 6009-33,<br />

E-Mail: mb@hydrogroup.de,<br />

www.hydrogroup.de<br />

Oktober 2011<br />

898 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

NETZWERK WISSEN<br />

Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Studienort Hof im Porträt<br />

Studieren im idyllischen Nordosten Bayerns, neuer Studiengang Umweltingenieurwesen an<br />

der Hochschule Hof<br />

Hof – eine Region im Aufwind: Kompetenznetzwerk <strong>Wasser</strong> Hof vereint Partner aus Wirtschaft<br />

und Wissenschaft zur Standortsicherung<br />

Forschungs-Vorhaben und -Ergebnisse<br />

Universität Potsdam – Pflanzen schaffen sich <strong>Wasser</strong>vorrat im Boden<br />

Universität Koblenz-Landau – Künstliche Feuchtgebiete können Pestizideinträge<br />

in Oberflächengewässern vollständig reduzieren<br />

Technische Universität München – Ökologische Verarmung der Flüsse: TUM-Wissenschaftler<br />

erfassen Artenschwund durch Querbauten<br />

Universität Bayreuth – Risiken in der Trinkwasserversorgung vorbeugen:<br />

auch eine Kommunikationsaufgabe<br />

Leibniz-Institut <strong>für</strong> Angewandte Geophysik, Hannover –<br />

Der Rodderberg-Vulkan gibt sein Innerstes preis


NETZWERK WISSEN Porträt<br />

Campus Hoch schule Hof<br />

© Hochschule Hof<br />

Studieren im idyllischen Nordosten Bayerns<br />

Neuer Studiengang Umweltingenieurwesen an der Hochschule Hof<br />

Prof. Dr. Dr. h. c.<br />

Jürgen Lehmann,<br />

Präsident der<br />

Hochschule Hof<br />

Das Studienangebot der Hochschule Hof in Oberfranken umfasst die Fachgebiete Wirtschaft, Informatik,<br />

<strong>Technik</strong> und Textil. Dabei ist jeweils der Bezug zur Praxis ein fester Bestandteil des Studiums. Zudem besitzt<br />

die Hochschule gute Beziehungen zu ausländischen Hochschulen, Firmen und Organisationen mit der<br />

Möglichkeit <strong>für</strong> Studierende, ihre interkulturelle Kompetenz bei Auslandsaufenthalten zu erweitern. Der vor<br />

anderthalb Jahren neu eingeführte Studiengang „Umweltingenieurwesen“ widmet sich im Lehrgebiet „<strong>Wasser</strong>versorgung“<br />

den Schwerpunkten <strong>Abwasser</strong>aufbereitung, Technische Mikrobiologie, Bioprozesstechnik und<br />

Innovations management.<br />

Die Stadt Hof liegt im landschaftlich<br />

reizvollen Flusstal der Saale<br />

zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald<br />

am Rande des Vogtlandes,<br />

einer Gegend im ehemaligen<br />

Zonen randgebiet, die zwar etwas<br />

abseits der turbulenten Metropolregionen<br />

liegt, aber durchaus Vorzüge<br />

bietet, die das Leben und Studieren<br />

hier attraktiv machen.<br />

Neben den günstigen Lebenshaltungskosten<br />

im Nordosten<br />

Oberfrankens und der entspannten<br />

Atmosphäre an der Hochschule<br />

Hof können vor allem Studienangebot<br />

und Ausstattung bei Studenten<br />

punkten. Beim bundesweiten<br />

UNIcheck der Zeitschrift UNICUM,<br />

bei dem annähernd 20 000 Studierende<br />

mehr als 100 Universitäten,<br />

Fachhochschulen, Berufsakademien,<br />

Musik- und Kunsthochschulen via<br />

Online-Portal bewerten, erreicht<br />

die Hochschule Hof beim Gesamtranking<br />

den dritten Platz. Auch in<br />

den Einzelkategorien werden der<br />

Hochschule durchgängig Bestnoten<br />

bescheinigt: Für die „Ausstattung<br />

der Bibliothek mit Standardwerken“<br />

und die „Qualität der<br />

Online-Datenbanken“ belegte die<br />

Hochschule die Plätze drei und vier.<br />

Bei der Frage „Nehmen sich die<br />

Profs Zeit <strong>für</strong> euch?“ landet sie<br />

zusammen mit der Hochschule <strong>für</strong><br />

Musik und Theater Hannover auf<br />

dem vierten Rang. Und in Sachen<br />

Studiengebühren und Mitspracherecht<br />

der Studierenden bei deren<br />

Verwendung erringt die Hochschule<br />

Hof einen beachtlichen<br />

Platz fünf.<br />

Gute Noten also <strong>für</strong> Konzept und<br />

Ausstattung. Für Hochschulpräsident<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Lehmann<br />

sind zudem vor allem drei<br />

Faktoren <strong>für</strong> eine erfolgreiche Ausrichtung<br />

des Studienangebotes<br />

wichtig: „Wir setzen auf Praxisorientierung,<br />

Internationalisierung und<br />

auf das Thema Ressourcen-Effizienz.<br />

Mit diesen Schwerpunkten haben<br />

unsere Absolventen beste Chancen<br />

auf dem Arbeitsmarkt.“<br />

Netzwerk <strong>Wasser</strong><br />

Praxisorientierung vermittelt die<br />

Hochschule in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft. Als Mitglied<br />

des Kompetenznetzwerks <strong>Wasser</strong><br />

Hof pflegt sie gute Verbindungen zu<br />

den in der Region ansässigen Unternehmen<br />

und Behörden. Einerseits<br />

sind somit beste Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> Praktika, Studentenjobs und<br />

Berufseinstieg geschaffen, andererseits<br />

finden die Unternehmen aus<br />

dem hoch spezialisierten <strong>Wasser</strong>und<br />

Umweltsektor gut ausgebildete<br />

Arbeitskräfte direkt vor Ort – eine<br />

wichtige Option auf die Zukunft,<br />

betrachtet man den recht ungleichen<br />

Wettbewerb zwischen ländlichen<br />

Regionen und Ballungszentren.<br />

„Dieses Netzwerk ist zwar noch<br />

sehr jung“, erklärt Prof. Lehmann,<br />

„aber durch das Zusammenwirken<br />

der unterschiedlichen gesellschaft-<br />

Oktober 2011<br />

900 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Porträt NETZWERK WISSEN<br />

Masterstudiengang German-Indian Management Studies<br />

Die Hochschule Hof und die PSG Institutions in Coimbatore in Indien<br />

starteten im Rahmen einer feierlichen Eröffnungszeremonie Anfang<br />

August mit den Studenten und deren Eltern den gemeinsamen Masterstudiengang<br />

German-Indian Management Studies (GIMS). Das<br />

GIMS-Programm ist Modell <strong>für</strong> ein internationales duales Studium<br />

und bislang deutschlandweit einzigartig.<br />

Der weiterbildende Masterstudiengang umfasst vier Semester und<br />

wird von den Studenten mit einem MBA abgeschlossen. Er soll<br />

Absolventen von nicht-wissenschaftlichen Studiengängen be triebswirtschaftliche<br />

und insbesondere Marketing-Kenntnisse vermitteln,<br />

die <strong>für</strong> Berufsfelder wie den technischen Vertrieb, Projektmanagement,<br />

Beschaffung oder die Geschäftsführungsebene in Unternehmen<br />

in Indien benötigt werden. Das GIMS- Programm richtet sich an indische<br />

Ingenieure mit einem Bachelorabschluss aus unterschiedlichen<br />

Fachbereichen.<br />

Zum ersten Studienjahr begrüßten die beiden Institutionen 21 Studenten,<br />

die ihr Studium zunächst <strong>für</strong> ein Semester in Indien aufnehmen.<br />

Erstmals nach Deutschland kommen die Studenten Ende Februar/Anfang<br />

März 2012 und nehmen dann ihr Studium an der Hochschule<br />

Hof zum Sommersemester 2012 auf. Bis dahin erhalten sie<br />

einen Deutsch-Intensivkurs sowie ein interkulturelles Training und<br />

werden in den Fächern „Finanzierung“, „Marketing“ und „Personal“<br />

unterrichtet.<br />

lichen Kräfte haben wir eine gewaltige<br />

Chance, Hof und seine Umgebung<br />

zu einer Profil-Region zu entwickeln.“<br />

<strong>Wasser</strong> weltweit<br />

Die Hochschule Hof versteht sich als<br />

weltoffen und international ausgerichtet.<br />

Ziel ist es, einer möglichst<br />

großen Anzahl von Studierenden<br />

internationale Erfahrung mit auf<br />

den Weg ins Berufsleben zu geben.<br />

So lassen sich mit Hilfe des „International<br />

Office“ der Hochschule Studien-<br />

oder Praxisaufenthalte im<br />

Ausland in das Studium integrieren.<br />

An einigen der derzeit 61 Partnerhochschulen<br />

weltweit besteht die<br />

Möglichkeit, nach einem einjährigen<br />

Aufenthalt einen Doppelabschluss<br />

zu erwerben.<br />

Doch auch umgekehrt soll Hof<br />

<strong>für</strong> junge Menschen aus aller Welt<br />

ein attraktives Ziel werden. „Am<br />

1. August dieses Jahres haben wir<br />

zusammen mit den PSG Institutions<br />

in Coimbatore in Indien einen<br />

neuen Studiengang eröffnet, um<br />

eine intelligente Zuwanderung<br />

geeigneter Fachleute zu organisieren.“<br />

Prof. Lehmann erläutert: „Die<br />

indischen Studenten besitzen<br />

bereits eine technische Ausbildung<br />

und einen Bachelor als Abschluss.<br />

Zur Vorbereitung des Aufbau-Studiums<br />

gehört das Erlernen der deutschen<br />

Sprache am Goethe-Institut,<br />

denn dies ist eine Grundvoraussetzung,<br />

um in Deutschland zurechtzukommen.<br />

Das erste Semester findet<br />

an einer Partnerhochschule in<br />

Indien statt, teilweise mit Professoren<br />

von hier. Dann folgen drei<br />

Semester in Hof in Theorie und Praxis<br />

in hier ansässigen Unternehmen,<br />

wo dann auch die Master-Thesis<br />

erarbeitet wird. Ziel ist es, nicht nur<br />

Experten auszubilden, sondern<br />

auch die Fähigkeit zur Integration<br />

zu vermitteln.“ Das sei die einzige<br />

Chance, so der Hochschulpräsident,<br />

Zuwanderung politisch vernünftig<br />

durchzusetzen. Denn viel zu lange<br />

sei versäumt worden, die Intelligenz<br />

dieser Welt auch nach Deutschland<br />

zu lenken.<br />

Für die Zukunftsfähigkeit<br />

Deutsch lands ist es prinzipiell wichtig,<br />

wieder mehr junge Leute <strong>für</strong><br />

<strong>Technik</strong> und Naturwissenschaften<br />

zu begeistern. Schließlich liegt Ressourcenschutz<br />

voll im Trend: Auch<br />

dank der aktuellen öffentlichen Diskussion<br />

über Energiewende und<br />

Nachhaltigkeit würde der neue, vor<br />

anderthalb Jahren eingeführte Studiengang<br />

„Umweltingenieurwesen“<br />

von Studienwilligen zunehmend<br />

positiv aufgenommen, meint Prof.<br />

Lehmann. An der Hochschule Hof<br />

ist der Schwerpunkt <strong>Wasser</strong> fachübergreifend<br />

in den beiden Studiengängen<br />

Umweltingenieurwesen<br />

und Maschinenbau angesiedelt.<br />

Außerdem wird die Kompetenz des<br />

Bereichs Textil zu Fragen technischer<br />

Textilien bei der Filtration in<br />

den Schwerpunkt einbezogen.<br />

„Gerade <strong>für</strong> den Umweltbereich ist<br />

es heutzutage besonders wichtig,<br />

nicht einseitig auszubilden, sondern<br />

interdisziplinäre Ansätze zu bündeln,<br />

denn die Anforderungen an<br />

<strong>Wasser</strong>fachleute sind hochkomplex.“<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 901


NETZWERK WISSEN Porträt<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Andreas Schmid,<br />

Lehrgebiet<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Schwerpunkt <strong>Wasser</strong><br />

Im Fokus der Ausbildung von<br />

<strong>Wasser</strong>fachleuten an der Hofer<br />

Hochschule stehen sowohl die <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

als auch die <strong>Abwasser</strong>reinigung.<br />

„Beim Thema <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

haben neben gängigen<br />

Technologien bei uns<br />

Membran verfahren einen großen<br />

Stellenwert im Studienplan, da beispielsweise<br />

die Elimination von<br />

Spurenstoffen künftig eine wichtige<br />

Rolle spielen dürfte“, berichtet Prof.<br />

Dr. Andreas Schmid, dessen Lehrgebiet<br />

das <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>fach<br />

im Studiengang Umweltingenieurwesen<br />

ist .<br />

„Bei der <strong>Abwasser</strong>reinigung werden<br />

neben Verfahren zur Behandlung<br />

von kommunalem <strong>Abwasser</strong><br />

auch industrielle <strong>Abwasser</strong>reinigungsprozesse<br />

behandelt. Da sich<br />

diese beiden Technologiezweige in<br />

der Vergangenheit relativ unabhängig<br />

voneinander entwickelten,<br />

gehen wir im Rahmen der <strong>Abwasser</strong>-Vorlesungen<br />

sowohl auf die<br />

Besonderheiten als auch auf denkbare<br />

Synergieeffekte ein, um daraus<br />

mögliche Innovationspotenziale zu<br />

schöpfen.“ In der bereits etablierten<br />

anaeroben <strong>Abwasser</strong>reinigung bei<br />

industriellen Anwendungen sieht<br />

Prof. Schmid ein enormes Potenzial<br />

<strong>für</strong> die Applikation bei der kommunalen<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung –<br />

so wohl im Hinblick auf eine höhere<br />

Energieeffizienz beim Betrieb der<br />

Anlage, und damit einer Verringerung<br />

der Betriebskosten, als auch<br />

bei der Umwandlung von <strong>Abwasser</strong>inhaltsstoffen<br />

zu Wertstoffen wie<br />

Deutschlandstipendium: Hof ist dabei<br />

Ab dem Wintersemester 2011/12 fördert auch die Hochschule Hof besonders begabte Studienanfänger/-<br />

innen und Studierende mit dem Deutschlandstipendium.<br />

Das Deutschlandstipendium startete zum Sommersemester 2011 an deutschen Hochschulen. Es fördert mit<br />

300 Euro monatlich Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende<br />

Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Die Hälfte vom Bund und die andere Hälfte<br />

von privaten Stiftern: Das neue Bündnis aus zivilgesellschaftlichem Engagement und staatlicher Förderung<br />

durch den Bund kann schon im ersten Jahr bis zu 10 000 Studierenden zugute kommen. Mittelfristig sollen<br />

bis zu acht Prozent aller Studierenden (rund 160 000) an deutschen Hochschulen vom Deutschlandstipendium<br />

profitieren, wobei die Zahl der Geförderten kontinuierlich anwachsen soll. Der Leistungsbegriff, der<br />

dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit<br />

gefasst: Gute Noten und Studienleistungen gehören<br />

ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung zu<br />

übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen<br />

im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Die<br />

Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten das einkommensunabhängige<br />

Fördergeld von monatlich 300<br />

Euro (zusätzlich zu BAföG-Leistungen) <strong>für</strong> mindestens<br />

zwei Semester und höchstens bis zum Ende der<br />

Regelstudienzeit, damit sie sich erfolgreich auf ihre<br />

Hochschulausbildung konzentrieren können.<br />

Geteilte Förderung <strong>für</strong> ganze Chancen<br />

Wirtschaftsunternehmen, Stiftung oder Alumni:<br />

Schon mit 150 Euro monatlich können private Förderer<br />

einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Topkräften<br />

in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und allen<br />

anderen Bereichen leisten, <strong>für</strong> die ein Hochschulstudium<br />

qualifiziert. Zugleich stärkt ihr Engagement im<br />

Verbund mit den Hochschulen das regionale Netzwerk und den eigenen Standort. Die Hochschulen spielen<br />

bei Umsetzung und Ausgestaltung des neuen Stipendienprogramms eine zentrale Rolle. Mit finanzieller<br />

Unterstützung durch den Bund sprechen sie potenzielle Geldgeber an, wählen die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />

aus und organisieren die Förderung. Ihre Neutralität und ihr professioneller Sachverstand stehen<br />

<strong>für</strong> die Qualität der Auswahlverfahren.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.deutschlandstipendium.de<br />

Oktober 2011<br />

902 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Porträt NETZWERK WISSEN<br />

Hof – Fuß gängerzone am Abend. © Wikipedia<br />

zum Beispiel der Erzeugung von<br />

Biogas in Anaerobanlagen. In<br />

diesem Zusammenhang, so Prof.<br />

Schmid, werde den Studierenden<br />

eine veränderte Blickrichtung – weg<br />

vom Entsorgungsgedanken hin zu<br />

einer nachhaltigen Nutzungsbetrachtung<br />

von Reststoffströmen –<br />

vermittelt.<br />

Analog zur Spurenstoffproblematik<br />

in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

würden sich Wissenschaftler<br />

zukünftig bei der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

intensiv mit der so genannten<br />

vierten Reinigungsstufe zur Elimination<br />

schwer abbaubarer <strong>Abwasser</strong>inhaltsstoffe<br />

bei geringen Konzentrationsniveaus<br />

beschäftigen. Die<br />

Hochschule Hof werde dieser Entwicklung<br />

gerecht, indem sie den<br />

Studierenden auch diese neueren<br />

Verfahren unter der gebotenen kritischen<br />

Betrachtung vermittele.<br />

„Da der überwiegende Anteil<br />

der Stoffumwandlungsprozesse bei<br />

der <strong>Wasser</strong>-, insbesondere aber bei<br />

der <strong>Abwasser</strong>reinigung biologischer<br />

Natur sind, wird im Rahmen<br />

der akademischen Ausbildung ein<br />

sehr großes Gewicht auf die Vermittlung<br />

mikrobiologischer Zusammenhänge<br />

gelegt“, erklärt Prof.<br />

Schmid. „Neben Kenntnissen der<br />

Umweltmikrobiologie werden die<br />

bioprozesstechnischen Zusammenhänge<br />

der unterschiedlichen Prozesskonfigurationen<br />

näher erläutert<br />

und anschließend deren Relevanz<br />

bei den verschiedenen Verfahren<br />

der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

verdeutlicht.“<br />

Weitere Informationen<br />

www.hof-university.de<br />

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Durch den Einsatz von energieeffizienten Pumpen und Motoren<br />

kann ein erheblicher Beitrag zur Energieeinsparung geleistet werden.<br />

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NETZWERK WISSEN Porträt<br />

Untreusee bei Hof. © Parpan05<br />

Hof – eine Region im Aufwind<br />

Kompetenznetzwerk <strong>Wasser</strong> Hof vereint Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />

zur Standortsicherung<br />

Netzwerkarbeit und Kooperationen erhöhen heute nachweisbar gerade im Mittelstand Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Innovationskraft. Partner in Netzwerken sind erfolgreicher. Grund genug <strong>für</strong> Unternehmen und Institutionen<br />

der Region Hof Kompetenz und Know-how im Bereich <strong>Wasser</strong>/Umwelt in einem Kompetenzzentrum<br />

<strong>Wasser</strong> zu bündeln.<br />

Mit der Einrichtung einer zweiten<br />

Dienststelle des bayerischen<br />

Landesamts <strong>für</strong> Umwelt (LFU)<br />

in Hof vor rund sechs Jahren, der<br />

zentralen Landesbehörde in Bayern<br />

<strong>für</strong> alle Umweltthemen, entstand<br />

bei der Stadt Hof die Idee, Hof als<br />

Kompetenzstandort <strong>Wasser</strong> zu entwickeln.<br />

„Die Idee war, die vorhandene<br />

Expertise der Unternehmen<br />

und Institutionen im Bereich <strong>Wasser</strong><br />

in und um Hof herum zusammenzuführen,<br />

Synergieeffekte zu nutzen<br />

und so der Region eine nachhaltige<br />

Günter Eckart,<br />

erster Netzwerkmanager des<br />

Kompetenznetzwerkes <strong>Wasser</strong> Hof<br />

In monatlichen Netzwerkmeetings, jeweils im<br />

Hause eines Netzwerkpartners, werden die<br />

anstehenden Projekte gemeinsam diskutiert,<br />

entschieden und dem Netzwerkmanagement<br />

zur Durchführung übertragen.<br />

Entwicklungsmöglichkeit zu verschaffen“,<br />

berichtet Günter Eckart,<br />

in den vergangenen zwei Jahren<br />

Netzwerkmanager des Kompetenznetzwerks<br />

<strong>Wasser</strong> Hof. Inzwischen<br />

leitet Gero Fedtke als sein Nachfolger<br />

das Netzwerk. „Das Kompetenznetzwerk<br />

<strong>Wasser</strong> Hof vereint entlang<br />

der Wertschöpfungskette <strong>Wasser</strong>-Unternehmen<br />

unterschiedlicher<br />

Größenordnung aus der Region.<br />

Zudem steht auch die Geothermie<br />

im Fokus. Ebenso werden seit<br />

Herbst 2010 spezielle Bereiche der<br />

<strong>Abwasser</strong>technologie bearbeitet.“<br />

Derzeit zählen zwölf Unternehmen<br />

und vier Institutionen zu den<br />

Mitgliedern, darunter das Bayerische<br />

Landesamt <strong>für</strong> Umwelt, die<br />

Hochschule Hof, das <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt<br />

und das bfz international,<br />

das weltweit <strong>Wasser</strong>projekte<br />

betreut. Die beteiligten Unternehmen<br />

beschäftigten sich mit Bohrung,<br />

Geothermie, Brunnenbau,<br />

Pumpenbau, <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />

<strong>Wasser</strong>management und <strong>Wasser</strong>analytik<br />

und mit Spezialbereichen<br />

der <strong>Abwasser</strong>technologie. Kleinster<br />

Netzwerkpartner ist ein Unternehmen<br />

mit 16 Mitarbeitern, der größte<br />

beschäftigt 16 000 Menschen. Günter<br />

Eckart versichert, dass es trotz<br />

der Größenunterschiede gut<br />

gelänge, fruchtbar zu kooperieren,<br />

säßen doch die verantwortlichen<br />

Personen der Unternehmen und<br />

Institutionen an einem Tisch zusammen,<br />

um vertrauensvoll und ohne<br />

Wettbewerbsgedanken ein gemeinsames<br />

Ziel zu verfolgen.<br />

Das Netzwerk hat sich zur Aufgabe<br />

gemacht, mehr und mehr<br />

kleine und mittelständische in<br />

Oberfranken ansässige Unternehmen<br />

zu versammeln und dabei zu<br />

unterstützen, gemeinsame Projekte<br />

zu entwickeln, zusammen den<br />

Markt zu bearbeiten und auch im<br />

internationalen Bereich mit vereinter<br />

Kraft Fuß zu fassen. Wichtig vor<br />

allem <strong>für</strong> die Zukunftssicherung<br />

sind dabei neben der Stärkung der<br />

regionalen Wirtschaft die Themen<br />

Nachwuchsförderung, Ausbildung<br />

und Qualifizierung.<br />

Gefördert werden solche Netzwerke<br />

vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

(BMWi) nach dem „Zentralen<br />

Innovationsprogramm Mittel-<br />

Oktober 2011<br />

904 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Porträt NETZWERK WISSEN<br />

stand (ZIM)“, weiß Netzwerkmanager<br />

Günter Eckart. „Im Frühjahr 2009 hat<br />

die Stadt Hof zusammen mit Unternehmen<br />

und Institutionen einen<br />

Förderantrag Netzwerkmanagement<br />

beim BMWi eingereicht. Diese<br />

Netzwerkförderung wurde bereits<br />

einige Jahre lang in den neuen<br />

Bundesländern erprobt und steht<br />

seit Spätherbst 2008 auch den alten<br />

Bundesländern zur Verfügung.“ Am<br />

01. Juli 2009 wurde der Stadt Hof in<br />

Berlin der Förderbescheid überreicht.<br />

Hof war unter den ersten<br />

westdeutschen Wirtschaftsstandorten,<br />

an denen ein Netzwerk über<br />

ZIM gefördert wird. Am 1. September<br />

2009 wurde das Netzwerk offiziell<br />

gestartet.<br />

Ansichten Park Theresienstein<br />

© Stadt Hof (oben), T. E. Ryen (unten)<br />

Projekte und Initiativen<br />

Alle im Netzwerk vereinten Partner<br />

am Kompetenzstandort Hof entwickeln<br />

auch eigene Projekte. Ein großes<br />

und wichtiges Projekt <strong>für</strong> die<br />

Region ist die hydrogeologische<br />

Landesaufnahme Bayerns als zentrale<br />

Aufgabe des Geologischen<br />

Dienstes am Bayerischen Landesamt<br />

<strong>für</strong> Umwelt (LfU). Damit werden<br />

alle wesentlichen Informationen<br />

über das Grundwasser Bayerns<br />

erfasst und somit die Arbeitsgrundlagen<br />

<strong>für</strong> vielfältige Anwendungen<br />

im Be reich von Umweltschutz und<br />

Da seins vorsorge geschaffen. Die<br />

Ergebnisse der hydrogeologischen<br />

Landesaufnahme stehen im Bodeninformationssystem<br />

Bayern sowie in<br />

Form amtlicher hydrogeologischer<br />

Karten und zugehöriger Erläuterungsbände<br />

zur Verfügung. An dem<br />

30-Millionen-Euro-Projekt arbei ten<br />

rund 50 Geologen und Geografen<br />

über 10 Jahre lang. „Die hydrogeologische<br />

Landesaufnahme ist ein<br />

attraktives Projekt <strong>für</strong> Absolventen,<br />

um in den Beruf einzusteigen“,<br />

betont Dr. Fackler.<br />

„Ein weiterer bedeutsamer Baustein,<br />

der seinen Ursprung in Hof<br />

nahm, ist das Projekt Technologietransfer<br />

<strong>Wasser</strong> (TTW), das im Jahr<br />

1999 im Auftrag des Bayerischen<br />

Staatsministeriums <strong>für</strong> Umwelt und<br />

Gesundheit (StMUG) zur Unterstützung<br />

der internationalen Zusammenarbeit<br />

im Bereich <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

entwickelt wurde.“ Ziele<br />

dabei sind die Unterstützung der<br />

<strong>Wasser</strong>- und Umweltverwaltung der<br />

Partnerländer, Förderung eines Integrierten<br />

<strong>Wasser</strong>ressourcen-Manage<br />

ments (IWRM), Unterstützung<br />

bayerischer KMU bei der Abwicklung<br />

internationaler Projekte und<br />

die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

bayerischer Firmen und<br />

Produkte.<br />

Der Netzwerkpartner bfz hat<br />

sich auf Auslandskontakte spezialisiert.<br />

Zum einen initiiert und entwickelt<br />

das bfz internationale<br />

Kooperationsprojekte, zum anderen<br />

begleitet es deutsche Unternehmen<br />

bei ihren Aktivitäten im Ausland.<br />

<br />

Dr. Richard Fackler,<br />

Vizepräsident des<br />

Landesamts <strong>für</strong> Umwelt (LfU)<br />

Seit Max von Pettenkofer wurde hier in<br />

Bayern reichlich Wissen rund um <strong>Wasser</strong>- und<br />

Umweltthemen gesammelt. Dieses Wissen gilt<br />

es, in die Welt zu tragen, um <strong>für</strong> alle<br />

Menschen gute Lebensgrundlagen zu<br />

schaffen. Bei dieser Aufgabe kämpft man an<br />

vorderster Front, denn schließlich geht es<br />

schlichtweg um die Zukunft der Menschheit.<br />

Daran mitzuarbeiten ist eine spannende<br />

Herausforderung, die vor allem jungen Leuten<br />

große Chancen bieten kann.<br />

Martin Wahl,<br />

Programmkoordinator,<br />

bfz gGmbH<br />

In Entwicklungsländern wundert man sich<br />

oft, dass ein rohstoffarmes Land wie<br />

Deutschland in den letzten Jahren<br />

Exportweltmeister war. Ein Grund <strong>für</strong> diese<br />

Spitzenposition ist <strong>für</strong> mich ganz klar: Das<br />

Fachbeamtentum in Deutschland sorgt <strong>für</strong><br />

hohe Effizienz und <strong>für</strong> Kontinuität.<br />

Kurzatmige Schnellschüsse sind ein<br />

Phänomen von Entwicklungsländern.<br />

Organisationsentwicklung ist der<br />

entscheidende Faktor <strong>für</strong> wirtschaft liche<br />

Entwicklung. Netzwerke entscheiden dabei<br />

eigentlich über das wirtschaftliche Wachstum<br />

und das Vorankommen. Am Beispiel der<br />

Griechenlandkrise sieht man, wie Ineffizienz<br />

zu Problemen führt.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 905


NETZWERK WISSEN Porträt<br />

Walter Friedl,<br />

Wirtschaftsförderung Hof<br />

Osteuropa ist ein Zielmarkt. Dort besteht ein<br />

gewaltiger Bedarf an Umwelt-Technologien.<br />

Eine unserer Aufgaben besteht darin, der heimischen<br />

Wirtschaft den Weg dorthin zu<br />

ebnen, auch indem wir uns um ihre Außenwirkung<br />

beispielsweise auf internationalen<br />

Messen und Veranstaltungen kümmern.<br />

Christian Männl,<br />

ZWT <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>technik GmbH<br />

Die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>technik ist ausgesprochen<br />

interdisziplinär ausgeprägt, viele<br />

Fachleute müssen zusammenarbeiten, um<br />

das Thema zu bewältigen.<br />

Mario Hübner,<br />

Wilo SE<br />

Rathaus Hof<br />

(© Schubbay)<br />

Die Berufliche Fortbildungszentren<br />

der Bayerischen Wirtschaft (bfz)<br />

gemeinnützige GmbH ist ein Tochterunternehmen<br />

der bbw-Gruppe –<br />

sie gehört mit über 2400 Mitarbeitern<br />

zu Deutschlands führenden<br />

Anbietern <strong>für</strong> Bildung, Beratung<br />

und Integration. Flächendeckende<br />

Präsenz in ganz Bayern garantieren<br />

28 Standorte mit 180 Nebenstellen.<br />

Das Engagement im <strong>Wasser</strong>sektor<br />

erklärt Martin Wahl, Programmkoordinator<br />

der bfz gGmbH, so: „Als<br />

Bildungsträger haben wir bald<br />

gemerkt, dass der Umwelt- und<br />

<strong>Wasser</strong>bereich Basis <strong>für</strong> alles weitere<br />

Handeln ist. Deshalb haben wir<br />

eine eigene Umweltabteilung<br />

gegründet und junge Umwelt-Ingenieure<br />

nach Hof geholt, die alle<br />

schon Erfahrungen in Entwicklungsländern<br />

gesammelt haben –<br />

beispielsweise <strong>für</strong> die Bundes- oder<br />

Landesregierung, die EU oder die<br />

Weltbank –, um Entwicklungsvorhaben<br />

in verschiedenen Ländern<br />

abzuwickeln.“<br />

Für das Kompetenznetzwerk<br />

<strong>Wasser</strong> ist die bfz ein wichtiger Partner.<br />

„Wir bringen gerne unsere internationalen<br />

Kontakte in das Netzwerk<br />

ein. Denn wir wissen: Jeder<br />

neue internationale Kontakt kostet<br />

viel Geld. Unsere Partner im Netzwerk<br />

brauchen dieses Geld nicht<br />

noch mal auszugeben. Synergieeffekte<br />

und Kosteneffizienz sind die<br />

großen Vorteile beim Zusammenwirken<br />

in Netzwerken. Gerade auf<br />

internationaler Ebene sind gut funktionierende<br />

Netzwerke die Grundlage<br />

<strong>für</strong> jede erfolgreiche Geschäftsbeziehung“,<br />

erläutert Martin Wahl,<br />

der selbst längere Zeit als Entwicklungshelfer<br />

in Brasilien tätig war.<br />

Und Günter Eckart ergänzt:<br />

„Gemeinsam können wir einfach<br />

mehr erreichen als im Alleingang.“<br />

Kontakt<br />

Kompetenznetzwerk <strong>Wasser</strong><br />

Gero Fedtke - Netzwerkmanager<br />

Klosterstrasse 3<br />

D-95028 Hof,<br />

Tel. (09281) 815-660<br />

E-Mail: gero.fedtke(at)stadt-hof.de<br />

www.wasser-hof.de<br />

Bereits jetzt leben mehr als 50 Prozent der<br />

Menschheit in Städten. Im Zuge der demografischen<br />

Entwicklung entspricht die Infrastruktur<br />

in ländlichen Gebieten künftig nicht mehr<br />

dem Bedarf. Der Klimawandel wird uns noch<br />

zu schaffen machen, aber auch gesellschaftliche<br />

Strömungen. Weil wir im Haushalt weniger<br />

<strong>Wasser</strong> benötigen und richtiger Weise eine<br />

bessere Regenwasserbewirtschaftung angehen,<br />

wird uns das <strong>Wasser</strong> beim Transport der Feststoffe<br />

in den dann zu großen <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />

fehlen. Technisch lassen sich wohl manche<br />

der großen Probleme lösen. Was wir aber<br />

jetzt dazu tun müssen, ist diese Aufgabe<br />

gemeinsam anzupacken und weltweit an<br />

Lösungen zu arbeiten.<br />

Skulptur in der Saale in Hof (© Stadt Hof)<br />

Oktober 2011<br />

906 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Porträt NETZWERK WISSEN<br />

geofora 2012 wieder in Hof<br />

Unter dem Motto „Wissen, <strong>Technik</strong>, Lösungen“ findet die „geofora –<br />

Fachmesse und Kongress <strong>für</strong> Brunnenbau, Bohrtechnik und Geothermie“<br />

vom 21. bis 22. Juni 2012 wieder in Hof statt. Dies beschloss der<br />

Messe- und Kongressbeirat unter Vorsitz von Hofs Oberbürgermeister<br />

Dr. Harald Fichtner. Die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und<br />

<strong>Wasser</strong>fach e.V., kurz figawa, und ihre Partner waren sich bei der<br />

konstituierenden Sitzung des Beirats im Sommer darüber hinaus<br />

einig, dass die geofora ein wichtiger Branchentreffpunkt ist.<br />

Kurze Wege zwischen Ausstellung und Kongress, der konzentrierte<br />

Branchentreff und unkomplizierte Kontakte – dies sind die<br />

wichtigen Elemente dieses Konzeptes, welche auch zukünftig im<br />

Mittelpunkt aller Planungen stehen werden, um den Fachbesuchern<br />

größtmöglichen Nutzen zu bringen. Obwohl sich die großen <strong>Wasser</strong>messen<br />

in Deutschland künftig jährlich abwechseln und einen großen<br />

Branchenquerschnitt abdecken, wissen die Träger der geofora<br />

und die ihnen angeschlossenen Fachunternehmen um den Bedarf <strong>für</strong><br />

fachlich konzentrierte und vertiefende Veranstaltungen.<br />

Durch die Kombination der Kernbereiche Bohrtechnik, <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />

und Geothermie als regenerative Energie werden die<br />

fachliche Breite und Lösungen von Zielkonflikten in der Branche<br />

aktiv behandelt. Qualifikation und fachgerechte Ausführung sind<br />

wichtige Beiträge, die auf dem anerkannten Regelwerk des DVGW<br />

aufbauen. Wissenschaftliche Grundlagen und innovative Praxis runden<br />

das Tagungsspektrum ab.<br />

Die Auftaktveranstaltung geofora 2007 mit mehr als 450 Kongressteilnehmern<br />

sowie die Seminarveranstaltungen am Standort Hof in<br />

den Jahren 2008 und 2010 haben ein großes Besucher-Interesse gezeigt.<br />

Im Jahr 2012 wird die Fachmesse in der bis dahin komplett umgestalteten<br />

Hofer Freiheitshalle stattfinden. Mit moderner Tagungstechnik<br />

und größeren Flächen soll so die bewährte „oberfränkische Gastlichkeit“<br />

noch ergänzt werden.<br />

Trinkwasserbehälter<br />

aus GFK<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kontakt<br />

figawa e. V.:<br />

Mario Jahn, Tel. (0221) 37668-48<br />

E-Mail: jahn@figawa.de, www.figawa.de<br />

Wirtschaftsförderung der Stadt Hof:<br />

Walter Friedl, Tel. (09281) 815-305<br />

E-Mail: walter.friedl@stadt-hof.de,<br />

www.hof.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A Member of the<br />

Group<br />

Weitere Informationen unter www.amiantit.com<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 907


NETZWERK WISSEN Aktuell<br />

Pflanzen schaffen sich <strong>Wasser</strong>vorrat im Boden<br />

zienten Bewässerungssystemen<br />

unterstützen.<br />

Die jetzt erhaltenen Forschungsergebnisse<br />

basieren auf Untersuchungen<br />

am Schweizer Paul Scherrer<br />

Institut (PSI). Möglich wurden sie<br />

Niederschläge auf die Erde fällt,<br />

wird von Pflanzen aufgenommen<br />

und gelangt durch die Pflanzen<br />

hindurch wieder in die Atmosphäre.“<br />

Ein Forschungsprojekt, an<br />

dem er mit mehreren Kollegen<br />

arbeitet, zeigt, was genau an der<br />

Stelle geschieht, an der die Pflanze<br />

das <strong>Wasser</strong> über die Wurzel aufnimmt.<br />

„Pflanzen nehmen <strong>Wasser</strong><br />

aus dem Boden über die feinen,<br />

einige Millimeter dünnen Wurzeln<br />

auf – die dickeren Wurzeln dienen<br />

eher als Pipelines, die das <strong>Wasser</strong><br />

weiterleiten. Wir wollen die <strong>Wasser</strong>verteilung<br />

um diese Wurzeln<br />

herum verstehen“, erklärt Ahmad<br />

Moradi von der University of California<br />

Davis.<br />

Am Schweizer Paul Scherrer Institut können in einer hochmodernen Anlage zur<br />

Tomo grafie mit Neutronen Untersuchungen an lebenden Pflanzen vorgenommen werden.<br />

Hier Prof. Dr. Sascha Oswald von der Universität Potsdam (links) im Gespräch mit<br />

Anlagen leiter Dr. Eberhard Lehmann. © PSI/M.Fischer<br />

Dass Wurzeln den Boden in ihrer<br />

nächsten Umgebung verändern,<br />

ist lange bekannt. Hier leben<br />

andere Mikroorganismen und auch<br />

die chemische Zusammensetzung<br />

ist anders als in größerer Entfernung<br />

von der Wurzel. Nun entdeckte<br />

ein internationales Forschungsteam,<br />

an dem auch Prof.<br />

Dr. Sascha Oswald von der Universität<br />

Potsdam beteiligt ist, dass der<br />

Boden in der Nähe der Wurzel auch<br />

mehr <strong>Wasser</strong> enthält. Bisherige Vorstellungen<br />

gingen davon aus, dass<br />

es dort weniger <strong>Wasser</strong> geben<br />

müsste, weil die Pflanze dem<br />

Boden das <strong>Wasser</strong> entzieht. Offenbar<br />

legen sich die Pflanzen aber<br />

einen kleinen <strong>Wasser</strong>speicher an,<br />

der ihnen über kürzere Trockenperioden<br />

hinweghelfen kann. Diese<br />

Erkenntnisse könnten langfristig<br />

bei der Zucht von solchen Pflanzen<br />

nützlich sein, die besser mit Trockenheitsperioden<br />

zurechtkommen,<br />

oder die Entwicklung von effi-<br />

durch Experimente mit Neutronentomografie<br />

– einem Verfahren, das<br />

es ermöglicht, die Verteilung des<br />

<strong>Wasser</strong>s auf Bruchteile eines Millimeters<br />

genau zu zeigen, ohne dass<br />

die Pflanze aus dem Boden genommen<br />

werden müsste. Die renommierte<br />

Zeitschrift New Phytologist<br />

stellte die Forschungsresultate kürzlich<br />

näher vor.<br />

„Die Frage, wie Pflanzen <strong>Wasser</strong><br />

aufnehmen, ist nicht nur <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung von neuen, wassereffizienten<br />

Pflanzensorten relevant,<br />

sondern auch <strong>für</strong> die Verbesserung<br />

von Klimamodellen“, erklärt Sascha<br />

Oswald vom Institut <strong>für</strong> Erd- und<br />

Umweltwissenschaften der Universität<br />

Potsdam. „Denn mehr als die<br />

Hälfte allen <strong>Wasser</strong>s, das durch<br />

Neutronen zeigen<br />

<strong>Wasser</strong>gehalt,<br />

ohne die Pflanzen zu stören<br />

„Die entscheidenden Vorgänge<br />

geschehen hier im Massstab von<br />

einigen Millimetern. Damit wir nicht<br />

das Entscheidende verpassen, brauchen<br />

wir also ein Verfahren, das<br />

Details zeigt, die kleiner sind als ein<br />

Millimeter. Ein Verfahren, das man<br />

einsetzen kann, ohne die Pflanze<br />

aus dem Boden zu nehmen“, so<br />

Moradi. Die passende Methode fanden<br />

die Forscher in der Neutronentomografie<br />

am Paul Scherrer Institut.<br />

Hier haben sie die Pflanzen mitsamt<br />

umgebender Erde mit Hilfe<br />

von Neutronen durchleuchtet. Mit<br />

diesen Teilchen kann man ähnlich<br />

wie mit Röntgenstrahlen in das<br />

Innere von verschiedenen Objekten<br />

sehen. Neutronen bilden <strong>Wasser</strong><br />

besonders deutlich ab, während<br />

Metall oder Sand <strong>für</strong> sie fast durchsichtig<br />

sind. „Wurzeln bestehen zu<br />

90 Prozent aus <strong>Wasser</strong>. Wenn man<br />

sie oder die <strong>Wasser</strong>bewegung im<br />

Boden untersuchen will, sind Neutronen<br />

das bessere Werkzeug als<br />

Röntgenstrahlen“, betont der Wissenschaftler.<br />

Die Forscher konnten ein<br />

genaues dreidimensionales Bild<br />

Oktober 2011<br />

908 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell NETZWERK WISSEN<br />

der <strong>Wasser</strong>verteilung um die Wurzeln<br />

erzeugen und feststellen, wie<br />

viel <strong>Wasser</strong> sich an verschiedenen<br />

Stellen im Boden befand. „Für<br />

diese Messung wurde die Mikroskopie-Option<br />

der Anlage genutzt,<br />

sodass man Bilder mit einer Auflösung<br />

von 20 Bildpunkten pro<br />

Millimeter erzeugen konnte. So<br />

war es möglich, das <strong>Wasser</strong> mit der<br />

nötigen Genauigkeit sichtbar zu<br />

machen“, erklärt Eberhard Lehmann,<br />

dessen Gruppe die Anlagen<br />

am PSI betreibt. „Wir haben drei<br />

Messplätze, an denen wir Bilder<br />

mit Neutronen erzeugen können –<br />

jeder mit anderen Eigenschaften.<br />

So konnten wir verschiedene Op -<br />

tionen <strong>für</strong> das Experiment ausprobieren.<br />

Ein grosser Vorteil der<br />

PSI-Anlagen ist, dass sie rund um<br />

die Uhr in Betrieb sind und man so<br />

die Pflanzen über einen gesamten<br />

Tag-Nacht-Zyklus beobachten<br />

konnte.“ Das PSI ist in der Schweiz<br />

die einzige Einrichtung, an der<br />

Neutronen <strong>für</strong> die Forschung verfügbar<br />

sind.<br />

Mehr <strong>Wasser</strong> an der Wurzel<br />

Resultat der Untersuchungen ist,<br />

dass der Boden in einem Bereich<br />

von einigen Millimetern um die<br />

Wurzel rund 30 Prozent mehr <strong>Wasser</strong><br />

enthält als der restliche Boden.<br />

Dass die Wurzel ihre unmittelbare<br />

Umgebung deutlich verändert, ist<br />

bereits länger bekannt. In dieser so<br />

genannten Rhizosphäre leben deutlich<br />

mehr Mikroorganismen als<br />

anderswo und die Konzentration an<br />

nützlichen Metallen ist niedriger,<br />

weil die Pflanze die Metallionen<br />

dem Boden entzieht. So ähnlich<br />

hatte man sich das bisher auch<br />

beim <strong>Wasser</strong> vorgestellt. Die<br />

Annahme war, dass die <strong>Wasser</strong>konzentration<br />

in der Nähe der Wurzel<br />

kleiner sei als in größerer Entfernung.<br />

Denn die Wurzel nimmt <strong>Wasser</strong><br />

aus dem Boden auf und dieses<br />

fließt erst mit der Zeit nach. Die<br />

Experimente widerlegen nun diese<br />

Vorstellung, und zwar <strong>für</strong> alle drei<br />

untersuchten Pflanzenarten, den<br />

Mais, die Lupine und die Kichererbse.<br />

<strong>Wasser</strong>vorrat <strong>für</strong><br />

schlechte Zeiten<br />

„Über die Frage, wie sich die <strong>Wasser</strong>konzentration<br />

um die Wurzeln<br />

herum erhöht, können wir nur spekulieren.<br />

Vermutlich ist eine gallertartige<br />

Substanz, die die Wurzel aussondert,<br />

da<strong>für</strong> verantwortlich.<br />

Diese Substanz kann das 10 000-<br />

fache ihres Trockengewichts an<br />

<strong>Wasser</strong> binden. So könnte sich die<br />

Pflanze einen Vorrat <strong>für</strong> kurze Trockenperioden<br />

schaffen“, sagt der<br />

Bodenphysiker Andrea Carminati<br />

von der Universität Göttingen.<br />

Auch wenn dieser Vorrat nicht <strong>für</strong><br />

lange Dürreperioden reicht, könnte<br />

er helfen, eine Periode von bis zu<br />

12 Stunden zu überbrücken, in der<br />

die Pflanze sonst von einer <strong>Wasser</strong>zufuhr<br />

abgeschnitten ist. „Wenn<br />

man an die praktische Anwendung<br />

unserer Ergebnisse denkt, so könnten<br />

sie helfen, Pflanzen zu züchten,<br />

die Trockenzeiten besser standhalten.<br />

Man könnte auch lernen,<br />

Pflanzen gerade so zu bewässern,<br />

dass sie keinen Schaden durch<br />

Trockenheit nehmen“, ergänzt<br />

Sascha Oswald.<br />

Das Projekt<br />

Das Forschungsprojekt wird von<br />

Forschern des Helmholtz-Zentrums<br />

<strong>für</strong> Umweltforschung – UFZ, der<br />

University of California Davis, der<br />

Universität Potsdam und der Universität<br />

Göttingen betrieben, die<br />

zuvor gemeinsam am UFZ gearbeitet<br />

haben. Die dargestellten Experimente<br />

wurden am Paul Scherrer<br />

Institut PSI (Villigen, Schweiz)<br />

durchgeführt und von PSI-Wissenschaftlern<br />

betreut.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Sascha Oswald<br />

Institut <strong>für</strong> Erd- und Umweltwissenschaften<br />

Universität Potsdam<br />

Tel. +49 331 977-2675<br />

E-Mail: sascha.oswald@uni-potsdam.de<br />

Dr. Ahmad Moradi<br />

Department of Land, Air and Water Resources<br />

University of California Davis<br />

Davis, CA 95616, USA<br />

Tel. +1 530 752 1210<br />

E-Mail: amoradi@ucdavis.edu<br />

Dr. Eberhard Lehmann<br />

Leiter Neutronenimaging<br />

Paul Scherrer Institut<br />

5232 Villigen PSI, Schweiz<br />

Tel. +41 56 310 29 63<br />

E-Mail: eberhard.lehmann@psi.ch<br />

Dr. Andrea Carminati<br />

Department <strong>für</strong> Nutzpflanzenwissenschaften<br />

Georg-August-Universität Göttingen<br />

37018 Göttingen<br />

Tel. +49 551 39 4629<br />

E-Mail: acarmin@uni-goettingen.de<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 909


NETZWERK WISSEN Aktuell<br />

Künstliche Feuchtgebiete können Pestizideinträge<br />

in Oberflächengewässern vollständig reduzieren<br />

Wie können Chemikalien, die in der Landwirtschaft zur Krankheits- und Schädlingsbekämpfung eingesetzt<br />

werden, dem Kreislauf frühzeitig entzogen werden, um unerwünschte Umweltauswirkungen möglichst gering<br />

zu halten oder gar zu vermeiden? Dieser Frage sind Umweltwissenschaftler der Universität Koblenz-Landau<br />

nachgegangen. Das Ergebnis: Zwischen 70 und 100 Prozent der Pestizideinträge, die zum Beispiel durch Regen<br />

in Oberflächengewässer gespült werden, können durch so genannte künstliche Feuchtgebiete wie bepflanzte<br />

Regenrückhaltebecken oder Bäche aufgefangen und abgebaut werden. Die komplette Studie ist nachzulesen<br />

im Fachmagazin „Journal of Environmental Quality“.<br />

Mit künstlichen Feuchtgebieten – wie hier im südpfälzischen Göcklingen – können bis zu<br />

100 Prozent der durch Landwirtschaft in die Umwelt eingetragenen Pestizide aufgefangen<br />

und abgebaut werden. © Schmidt/Universität Koblenz-Landau<br />

Die Studie<br />

ünstliche Feuchtgebiete funk-<br />

wie natürliche KIär-<br />

„Ktionieren<br />

anlagen“, erläutert Sebastian Stehle<br />

vom Institut <strong>für</strong> Umweltwissenschaften<br />

und Leiter der Studie. „Und das<br />

mit dem Vorteil, dass sie leicht<br />

Sebastian Stehle, David Elsaesser,<br />

Caroline Gregoire, Gwenaël Imfeld, Engelbert<br />

Niehaus, Elodie Passeport, Sylvain Payraudeau,<br />

Ralf B. Schäfer, Julien Tournebize, Ralf Schulz:<br />

„Pesticide Risk Mitigation by Vegetated<br />

Treatment Systems: A Meta-Analysis.<br />

Journal of Environmental Quality, DOI 10.2134/<br />

jeq2010.0510, Vol. 40 No. 4, p. 1068-1080<br />

umsetzbar und kostengünstig sind.“<br />

Obwohl künstliche Feuchtgebiete<br />

bereits als gängige „Best Management<br />

Practice“ weltweit eingesetzt<br />

werden, um Pestizide der Umwelt zu<br />

entziehen, wusste die Wissenschaft<br />

bislang nur wenig darüber, welche<br />

Mengen an Pestizideinträgen damit<br />

tatsächlich ab gebaut werden können<br />

und welches die wirkungsvollsten<br />

Designs <strong>für</strong> solche Systeme sind,<br />

so Stehle weiter.<br />

Diesen offenen Fragen gingen<br />

die Landauer Wissenschaftler mit<br />

Kooperationspartnern aus Frankreich<br />

nach, indem sie zunächst alle<br />

wissenschaftlichen Veröffentlichungen<br />

über künstliche Feuchtgebiete<br />

analysierten und die jeweiligen<br />

Pestizidkonzentrationen auflisteten,<br />

bevor und nachdem das belastete<br />

<strong>Wasser</strong> durch die künstlichen<br />

Feuchtgebiete geleitet worden war.<br />

Daneben sammelten sie Daten über<br />

die physikalisch-chemischen Eigenschaften<br />

bestimmter Pestizide und<br />

die Beschaffenheit der jeweiligen<br />

Feuchtgebiete wie Ausmaß, Tiefe,<br />

Pflanzendichte und <strong>Wasser</strong>fließgeschwindigkeit.<br />

Diese Daten kombinierten die<br />

Wissenschaftler mit Ergebnissen aus<br />

dem von der EU geförderten vier<br />

Jahre währenden Projekt „ArtWET“,<br />

in dem sie die Schadstoffreduzierung<br />

in fünf Prototypen künstlicher<br />

Feuchtgebiete in Frankreich und<br />

Deutschland untersuchten. Ziel von<br />

ArtWET: Herauszufinden, wie die<br />

Hauptmechanismen solcher Be cken,<br />

also Sorption der Pestizide an der<br />

Pflanzenoberfläche, der Abbau und<br />

die Verringerung der <strong>Wasser</strong>fließgeschwindigkeit<br />

durch die Vegetation,<br />

optimiert werden können.<br />

Das Ergebnis dieser Meta-Analyse<br />

zeigt: Je nach Pflanzendichte,<br />

Löslichkeit der Pflanzenschutzmittel<br />

und Durchflussgeschwindigkeit<br />

können künstliche Feuchtgebiete<br />

eine Reinigungsleistung von bis zu<br />

100 Prozent erzielen. „Diese Leistung<br />

ist überwältigend“, so Sebastian<br />

Stehle. „Denn in über 50 Prozent<br />

der Fälle lag die Schadstoffbelastung<br />

der Gewässer oberhalb der<br />

Reinigungsbecken deutlich über<br />

dem zugelassenen Grenzwert.“. Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> eine Verringerung<br />

der Pestizidbelastung von Oberflächengewässern<br />

ist allerdings, dass<br />

die künstlichen Feuchtgebiete so<br />

nah wie möglich an den Flächen<br />

Oktober 2011<br />

910 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell NETZWERK WISSEN<br />

Je nach Pflanzendichte, Löslichkeit der Pflanzenschutzmittel und<br />

Durch flussgeschwindigkeit können künst liche Feucht gebiete eine<br />

Reinigungsleistung von bis zu 100 Prozent erzielen.<br />

© Schmidt/Universität Koblenz-Landau<br />

eingerichtet werden, auf denen Pestizide<br />

ausgebracht werden.<br />

Die effektive Reinigungsleistung<br />

solcher künstlicher Feuchtgebiete<br />

ist noch aus einem weiteren Grund<br />

spannend: Durch die Erderwärmung<br />

wird wohl der Insektenbefall<br />

zunehmen, was einen erhöhten Einsatz<br />

von Pflanzenschutzmitteln mit<br />

sich führen dürfte, so die Einschätzung<br />

der Wissenschaftler. Managementmaßnahmen<br />

zur Reduzierung<br />

der Pestizideinträge in der Umwelt<br />

sind daher notwendig. Auf Basis der<br />

Studienergebnisse werden nun<br />

europaweit implementierbare Maßnahmen<br />

bereitgestellt.<br />

Kontakt<br />

Universität Koblenz-Landau, Campus Landau<br />

Institut <strong>für</strong> Umweltwissenschaften<br />

Sebastian Stehle<br />

Tel. (06341) 280-31314<br />

E-Mail: stehle@uni-landau.de<br />

Ökologische Verarmung der Flüsse<br />

TUM-Wissenschaftler erfassen Artenschwund durch Querbauten<br />

Dämme und Wehre wirken sich stärker auf das Ökosystem von Fließgewässern aus als bisher bekannt. Die<br />

Artenvielfalt geht im Staubereich oberhalb der Querbauten stark zurück: Bei Fischen liegt sie durchschnittlich<br />

um ein Viertel, bei Kleinlebewesen zum Teil sogar um die Hälfte niedriger. Die Unterbrechung eines Flusslaufes<br />

hat damit größere Effekte auf die Tier- und Pflanzenwelt als der geologische Ursprung des Flusses selbst.<br />

Das haben Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) anhand von fünf Flüssen im Einzugsgebiet<br />

von Elbe, Rhein/Main und Donau nachgewiesen.<br />

Damit liegt erstmals eine Analyse<br />

vor, die <strong>für</strong> beide Seiten der<br />

Wehre sowohl abiotische Faktoren<br />

wie Chemismus, Strömung und<br />

Bodensubstrat als auch biotische<br />

Faktoren wie Anzahl, Größe und<br />

Vielfalt aller wichtigen Tier- und<br />

Pflanzengruppen erfasst. Ihre<br />

Ergebnisse, die bereits online im<br />

Journal of Applied Ecology erschienen<br />

sind, stellten die TUM-Forscher<br />

auf der Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Limnologie<br />

vor, die vom 12. bis zum 16. September<br />

2011 stattfand.<br />

Ob zur Stromerzeugung, zur<br />

Trinkwassergewinnung oder <strong>für</strong><br />

den Hochwasserschutz – das Aufstauen<br />

ist ein drastischer Einschnitt<br />

in das Ökosystem eines Flusses.<br />

Denn in ihrer Umgebung verändern<br />

Wehre und Dämme die chemischen<br />

und physikalischen Eigenschaften<br />

des <strong>Wasser</strong>s und des Flussbettes.<br />

Damit einher geht ein deutliches<br />

Gefälle in der Artenvielfalt zwischen<br />

Unter- und Oberwasser, das sich<br />

durch wiederholtes Aufstauen verstärkt.<br />

Diese so genannte „serielle<br />

Diskontinuität“ haben Systembiologen<br />

der TUM zum ersten Mal <strong>für</strong> alle<br />

wichtigen Tier- und Pflanzengruppen<br />

gemessen, bisher lagen nur<br />

Erkenntnisse zu einzelnen Arten vor.<br />

In fünf Flüssen mit unterschiedlichen<br />

geologischen Ursprüngen<br />

wurden die <strong>Wasser</strong>lebewesen auf<br />

beiden Seiten der Wehre systematisch<br />

erfasst. Das Ergebnis: Anzahl,<br />

Biomasse und Vielfalt von Aufwuchsalgen,<br />

Kleinlebewesen und<br />

Fischen sind in Staubereichen stark<br />

reduziert. Der gemessene Artenreichtum<br />

von Fischen etwa liegt im<br />

<br />

Strömungsliebende<br />

Fischarten wie<br />

die Bachforelle<br />

werden durch<br />

Wehre stark<br />

beeinträchtigt.<br />

© TUM<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 911


NETZWERK WISSEN Aktuell<br />

Originalpublikation<br />

M. Müller, J. Pander, J. Geist:<br />

The effects of weirs on structural stream habitat<br />

and biological communities, Journal of Applied<br />

Ecology (early online),<br />

http://onlinelibrary.wiley.com/<br />

doi/10.1111/j.1365-2664.2011.02035.x/abstract<br />

Vergleich zum Unterwasser durchschnittlich<br />

um ein Viertel niedriger,<br />

ihre Biomasse verringert sich sogar<br />

um den Faktor drei.<br />

Besonders betroffen sind strömungsliebende<br />

Fischarten, von<br />

denen viele auf der Roten Liste stehen.<br />

„Bachforelle, Äsche und Huchen<br />

sind anspruchsvolle Fischarten, die<br />

sauerstoffreiches <strong>Wasser</strong> benötigen<br />

und in grobkörnigen Kiesbereichen<br />

laichen. Als typische Bewohner des<br />

Oberlaufs von Flüssen finden sie in<br />

aufgestauten Bereichen keinen<br />

geeigneten Lebensraum mehr“,<br />

erklärt Prof. Jürgen Geist, TUM-Ordinarius<br />

<strong>für</strong> Aquatische Systembiologie.<br />

„Stattdessen werden diese<br />

Abschnitte oft von Brachsen, Döbeln<br />

und sogar Karpfen dominiert –<br />

Generalisten, die eigentlich an stehende<br />

Gewässer angepasst sind.<br />

Besonders dramatisch ist die ökologische<br />

Verarmung der Flüsse, wenn<br />

aneinandergereihte Staudämme<br />

verhindern, dass verschiedene Teillebensräume<br />

ausreichend vernetzt<br />

sind“, sagt Geist. Allein in Bayerns<br />

Flüssen verzeichnet das Bayerische<br />

Landesamt <strong>für</strong> Umwelt mehr als<br />

10 000 Querbauten.<br />

Grund <strong>für</strong> den Artenschwund ist<br />

den Forschern zufolge nicht in erster<br />

Linie die Undurchlässigkeit der<br />

Barriere <strong>für</strong> wandernde Fischarten.<br />

Vielmehr ist die Veränderung der<br />

chemischen und physikalischen<br />

Eigenschaften im Fluss ausschlaggebend.<br />

Wird die Strömung abgebremst<br />

oder unterbrochen, sinkt<br />

oberhalb des Wehres die Fließgeschwindigkeit<br />

– bei zunehmender<br />

<strong>Wasser</strong>tiefe. In allen untersuchten<br />

Staubereichen haben die TUM-Wissenschaftler<br />

zudem große Unterschiede<br />

im Sauerstoffgehalt und in<br />

der Temperatur zwischen dem <strong>Wasser</strong><br />

und dem Sediment im Flussbett<br />

gemessen, was die Fortpflanzung<br />

strömungsliebender Fischarten<br />

erschwert. Hinzu kommen Unterschiede<br />

in der Struktur der Sedimente.<br />

Unterhalb des Wehres sind<br />

die Partikel durchschnittlich doppelt<br />

so groß und bieten mehr und<br />

hochwertigere Laichplätze.<br />

Flussabschnitte in unmittelbarer<br />

Nähe zu Wehren sollten deshalb<br />

stärker in ökologische Begutachtungen<br />

einbezogen werden, fordert<br />

Prof. Geist: „Bei der Beurteilung von<br />

neuen Querbauten oder bei der<br />

Modernisierung von <strong>Wasser</strong>kraftwerken<br />

geht es nicht nur um die<br />

Wanderung einzelner Fischarten,<br />

sondern um die Folgen <strong>für</strong> den<br />

Lebensraum Fluss als Ganzes.“<br />

Betroffene Flussbereiche müssten<br />

da<strong>für</strong> in die relevanten gesetzlichen<br />

Regelwerke einbezogen werden,<br />

beispielsweise in die Europäische<br />

<strong>Wasser</strong>rahmen-Richtlinie. „Für die<br />

Quantifizierung der Auswirkungen<br />

von Wehren liegt nun ein Instrumentarium<br />

vor, das sowohl die<br />

Beschaffenheit des Lebensraumes<br />

als auch die Vielfalt der Lebewesen<br />

umfasst“, sagt der TUM-Wissenschaftler.<br />

Kontakt:<br />

Prof. Jürgen Geist<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Aquatische Systembiologie<br />

Technische Universität München<br />

Tel. (08161) 71 3767 oder<br />

(08161) 71 2173 (Melanie Müller)<br />

E-Mail: geist@wzw.tum.de<br />

Risiken in der Trinkwasserversorgung vorbeugen:<br />

auch eine Kommunikationsaufgabe<br />

Welche Gefahren gehen von Krankheitserregern und gesundheitsschädigenden Spurenstoffen im Trinkwasser<br />

aus? Mit welchen technischen und organisatorischen Maßnahmen in der Trinkwasserversorgung lassen sie<br />

sich vermeiden? Mit diesen Herausforderungen befasst sich das neue Projekt PRiMaT (Präventives Risikomanagement<br />

in der Trinkwasserversorgung), das vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung mit insgesamt<br />

5,2 Millionen Euro gefördert wird. An den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind bundesweit<br />

18 Partner beteiligt. Die Universität Bayreuth ist dabei der einzige Fachdidaktik-Partner.<br />

Die meisten anderen Projektpartner sind <strong>Wasser</strong>werke, <strong>Wasser</strong>forschungsinstitute oder Hygieneinstitute.<br />

Die Koordination liegt in den Händen des Technologiezentrums <strong>Wasser</strong> (TZW) in Karlsruhe.<br />

Ein Gesamtkonzept <strong>für</strong> den richtigen<br />

Umgang mit Trinkwasserrisiken<br />

umfasst auch Fragen der Information<br />

und Kommunikation, angefangen<br />

von der Öffentlichkeitsarbeit<br />

bis hin zum Schulunterricht. In dieser<br />

Hinsicht ist die Universität<br />

Bayreuth in das Projekt PRiMaT eingebunden.<br />

Das Zentrum zur Förderung<br />

des mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Unterrichts (Z-MNU)<br />

und der Lehrstuhl <strong>für</strong> Didaktik der<br />

Biologie unter der Leitung von Prof.<br />

Dr. Franz X. Bogner werden als Projektpartner<br />

die Aufgabe übernehmen,<br />

ein breit angelegtes Kommunikationskonzept<br />

zu erarbeiten und<br />

in der Praxis zu erproben. Sie wollen<br />

Oktober 2011<br />

912 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell NETZWERK WISSEN<br />

Ein Gesamtkonzept <strong>für</strong> den richtigen<br />

Umgang mit Trinkwasserrisiken<br />

umfasst auch Fragen der Information<br />

und Kommunikation, angefangen<br />

von der Öffentlichkeitsarbeit<br />

bis hin zum Schulunterricht. In dieser<br />

Hinsicht ist die Universität<br />

Bayreuth in das Projekt PRiMaT eingebunden.<br />

Das Zentrum zur Förderung<br />

des mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Unterrichts (Z-MNU)<br />

und der Lehrstuhl <strong>für</strong> Didaktik der<br />

Biologie unter der Leitung von Prof.<br />

Dr. Franz X. Bogner werden als Projektpartner<br />

die Aufgabe übernehmen,<br />

ein breit angelegtes Kommunikationskonzept<br />

zu erarbeiten und<br />

in der Praxis zu erproben. Sie wollen<br />

dabei die Öffentlichkeit insgesamt,<br />

aber auch besondere Zielgruppen –<br />

insbesondere aus den Bereichen<br />

Wissenschaft, Wirtschaft und Schule<br />

– ansprechen und zu einem Dialog<br />

über alle Fragen anregen, die <strong>für</strong><br />

eine nachhaltige und risikoarme<br />

Versorgung mit Trinkwasser relevant<br />

sind.<br />

Ein Internetportal <strong>für</strong> den<br />

Dialog zwischen Experten<br />

und interessierten Bürgern<br />

Da<strong>für</strong> sind an der Universität Bayreuth<br />

zwei Teilprojekte geplant. Das<br />

erste Projekt befasst sich mit der<br />

Frage, wie Expertenwissen zur Reinhaltung<br />

von Trinkwasser und zum<br />

schonenden Umgang mit Trinkwasserressourcen<br />

in verschiedene Zielgruppen<br />

und in die Öffentlichkeit<br />

insgesamt hineingetragen werden<br />

kann. Hier<strong>für</strong> sollen neue Kommunikationsansätze<br />

entwickelt und<br />

umgesetzt werden. Insbesondere<br />

wird es darum gehen, einen interaktiven<br />

Dialog zwischen Experten und<br />

interessierten Bürgern zu organisieren.<br />

Professor Bogner und sein Team<br />

können dabei auf Erfahrungen aus<br />

verschiedenen EU-Projekten<br />

zurückgreifen. In diesen Projekten<br />

haben sich Internetportale als wirkungsvolle<br />

Instrumente einer<br />

öffentlichen, durch wissenschaftliche<br />

Expertise gestützten Kommunikation<br />

bewährt (vgl. z. B. www.learningwithatlas-portal.eu<br />

oder www.<br />

osrportal.eu). Daher wollen die Bayreuther<br />

Wissenschaftler auch <strong>für</strong> das<br />

Thema Trinkwasserqualität ein<br />

Internetportal entwickeln, das den<br />

aktuellen Stand der wissenschaftlichen<br />

Forschung widerspiegelt und<br />

zugleich geeignet ist, Zielgruppen<br />

mit unterschiedlichen Vorkenntnissen<br />

und Interessen zu erreichen.<br />

Einen Schwerpunkt bilden dabei<br />

Spurenstoffe und Krankheitserreger<br />

sowie die daraus resultierenden<br />

Risiken.<br />

In welcher Weise die jeweiligen<br />

Zielgruppen und die interessierte<br />

Öffentlichkeit das Internetportal<br />

tatsächlich nutzen, das wollen die<br />

Bayreuther Projektbeteiligten von<br />

Beginn an sorgfältig beobachten.<br />

Falls erforderlich, sollen kurzfristige<br />

Maßnahmen dazu beitragen, dass<br />

das Portal intensiver <strong>für</strong> den<br />

Erfahrungs-, Informations- und<br />

Meinungsaustausch in Anspruch<br />

genommen wird. Eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Bayreuther Zentrum<br />

<strong>für</strong> Ökologie und Umweltforschung<br />

(BayCEER), einem Forschungszentrum<br />

der Universität<br />

Bayreuth, wird die anstehenden<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

unterstützen.<br />

Verstehendes Lernen:<br />

Trinkwasserversorgung<br />

im Schulunterricht<br />

Im zweiten Teilprojekt geht es<br />

darum, das Thema „Spurenstoffe<br />

und Krankheitserreger im <strong>Wasser</strong>“<br />

stärker im Schulunterricht zu verankern.<br />

Die Lehrer sollen in die Lage<br />

versetzt werden, bei ihren Schülern<br />

Neugierde und Interesse <strong>für</strong> Fragen<br />

der Trinkwasserversorgung zu<br />

wecken und ihnen grundlegende<br />

wissenschaftliche Zusammenhänge<br />

zu vermitteln. Angestrebt wird<br />

dabei ein „meaningful learning“,<br />

also ein „verstehendes Lernen“, mit<br />

dem sich die Schüler Fachwissen<br />

und ein konzeptionelles Verständnis<br />

<strong>für</strong> Maßnahmen der <strong>Wasser</strong>reinhaltung<br />

aneignen. Eine E-Learning-Plattform<br />

im Internet und<br />

fachgerechte Experimente im<br />

Schulunterricht sollen die Lernprozesse<br />

unterstützen. Vor diesem Hintergrund<br />

will das Z-MNU an der Universität<br />

Bayreuth Fortbildungen<br />

anbieten, in denen Lehrer und Mitarbeiter<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

miteinander besser ins<br />

Gespräch kommen. Diese Kontakte<br />

sollen nicht zuletzt dazu beitragen,<br />

dass eine wissenschaftlichere Herangehensweise<br />

an Fragen der <strong>Wasser</strong>qualität<br />

in den Schulen langfristig<br />

breitere Unterstützung findet.<br />

Für die anstehenden Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeiten wird ab<br />

November 2011 ein weiterer Arbeitsplatz<br />

an der Universität Bayreuth<br />

eingerichtet werden. „Anspruchsvolle<br />

Aufgaben liegen in den nächsten<br />

drei Jahren vor uns, <strong>für</strong> die wir<br />

aufgrund unserer positiven Erfahrungen<br />

mit methodisch verwandten<br />

EU-Projekten bestens gerüstet<br />

sind“, erklärt Professor Bogner. „Ich<br />

bin deshalb sicher, dass die<br />

Forschungsgelder des BMBF in<br />

Bayreuth erfolgreich eingesetzt<br />

werden.“<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Franz X. Bogner<br />

Universität Bayreuth<br />

D-95440 Bayreuth<br />

Tel. (0921) 55-2590<br />

E-Mail: franz.bogner@uni-bayreuth.de<br />

Prof. Dr. Franz<br />

X. Bogner,<br />

Inhaber des<br />

Lehrstuhls <strong>für</strong><br />

Didaktik der<br />

Biologie an der<br />

Universität<br />

Bayreuth.<br />

© Pressestelle<br />

Universität<br />

Bayreuth<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 913


NETZWERK WISSEN Aktuell<br />

Der Rodderberg-Vulkan gibt sein Innerstes preis<br />

Start der 150 Meter tiefen Forschungsbohrung Rodderberg zur Klimaerforschung<br />

des Rheinlandes<br />

Kleinere Bohrungen im Umfeld des Vulkans dienten der Vorerkundung. © F. Binot, LIAG<br />

Ende September senkte sich der<br />

Bohrmeißel in den Krater des<br />

Rodderberg-Vulkans bei Bonn.<br />

„DUST TRAP“, auf Deutsch „Staubfalle“,<br />

so haben die Wissenschaftler<br />

ihr Forschungsvorhaben genannt,<br />

denn der Krater dieses Vulkans<br />

wirkte 300 000 Jahre lang wie eine<br />

Falle, in der sich vor allem atmosphärischer<br />

Staub, aber auch Seesedimente<br />

sammelten.<br />

Nach umfangreichen geophysikalischen<br />

und geologischen<br />

Vorunter suchungen ist der Bohrplatz<br />

im Kraterzentrum ausgewählt<br />

worden. Hier wird hoch wertiges<br />

Probenmaterial gewonnen, aus<br />

dem die Klima- und Vulkangeschichte<br />

des Rheinlandes abgelesen<br />

und rekonstruiert werden soll.<br />

Federführend im Projekt sind<br />

das Steinmann Institut der Universität<br />

Bonn, das Leibniz-Institut <strong>für</strong><br />

Angewandte Geophysik, Hannover,<br />

der Geologische Dienst NRW, Krefeld,<br />

sowie das Institut <strong>für</strong> Geographie<br />

der Universität Bremen. Zur<br />

Arbeitsgruppe Rodderberg gehören<br />

weiterhin Wissenschaftler der<br />

Universitäten Bayreuth, Braunschweig<br />

und Köln. Insgesamt sind<br />

rund 30 Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler an der Auswertung<br />

dieses Sedimentarchivs beteiligt.<br />

Das Leibniz-Institut <strong>für</strong> Angewandte<br />

Geophysik (LIAG) in Hannover<br />

hat die Bohrfirma H. Angers<br />

Söhne GmbH beauftragt, die Forschungsbohrung<br />

als Spülbohrung<br />

und als Kernbohrung niederzubringen<br />

und so das von den Wissenschaftlern<br />

begehrte Bohrkernmaterial<br />

zu Tage zu fördern. Weiterhin<br />

ermöglicht das Bohrloch umfangreiche<br />

Bohrlochmessungen. Im<br />

Anschluss an die Bohrung dient es<br />

einige Jahre lang als wissenschaftliche<br />

Beobachtungsstelle <strong>für</strong> den<br />

Grundwasser spiegel. Knapp zwei<br />

Monate Bohrzeit sind eingeplant.<br />

Kontakt:<br />

Leibniz-Institut <strong>für</strong> Angewandte Geophysik<br />

Stilleweg 2, D-30655 Hannover<br />

Tel. (0511) 643-2302, Fax (0511) 643-3665<br />

E-Mail: poststelle@liag-hannover.de<br />

Seismik messungen im Krater – Scherwellen-Schubkarre mit<br />

Geophon streamer (orange). © F. Binot, LIAG<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.rodderberg.org Projektseite mit<br />

aktueller Bohrungsinformation<br />

http://www.liag-hannover.de/aktuelles.html<br />

Rubrik „Messeinsätze – Bohrungen“<br />

Oktober 2011<br />

914 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht mit Tiefgang<br />

Ob als tägliches Praxis-Arbeitsmittel oder als<br />

Nachschlagewerk <strong>für</strong> Spezialfragen – in über<br />

fünf Jahrzehnten hat das Handbuch des Deutschen<br />

<strong>Wasser</strong>rechts seinen festen Platz unter<br />

den unverzichtbaren Standardwerken in der<br />

Fachwelt eingenommen.<br />

Handbuch des<br />

Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts<br />

Neues Recht des Bundes und der Länder<br />

Loseblatt-Textsammlung und<br />

Kommentare<br />

Herausgegeben von Prof. Dr. iur. Heinrich Frhr. von Lersner,<br />

Präsident des Umweltbundesamtes a. D., Dr. iur. Konrad Berendes,<br />

Ministerialrat a.D. im Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit, und Prof. Dr. iur. Michael Reinhardt, LL.M.<br />

(Cantab.), Institut <strong>für</strong> Deutsches und Europäisches <strong>Wasser</strong>wirtschaftsrecht<br />

der Universität Trier. Begründet von Prof. Dr. iur. Alexander<br />

Wüsthoff und Prof. Dr.-Ing. E. h. Walther Kumpf<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ESV.info/978-3-503-00011-1<br />

Inklusive kostenlosem<br />

Online-<br />

Vorschriftendienst<br />

Neben den einschlägigen Vorschriften – auch<br />

solchen, die schwer zugänglich sind – bietet<br />

Ihnen das Handbuch des Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts<br />

fundierte Kommentierungen zu besonders<br />

relevanten Gesetzen, z. B. zum<br />

O <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz (schon zur neuen<br />

Fassung),<br />

O <strong>Abwasser</strong>abgabengesetz,<br />

O Bundeswasserstraßengesetz sowie zu den<br />

O Landeswassergesetzen von Hessen und von<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Seit Inkrafttreten des neuen WHG ist <strong>für</strong> die Praxis<br />

insbesondere die Entwicklung der Rechtslage in<br />

den Ländern von Relevanz. Infolge der noch<br />

jungen verfassungsrechtlichen Instrumente des<br />

Abweichungsrechts benötigen Sie verlässliche<br />

Informationen über den jeweils aktuellen<br />

Rechtsstand – das vorliegende Werk bietet<br />

Ihnen genau diese.<br />

So urteilt die Fachwelt:<br />

„Die Attraktivität des Handbuchs des deutschen<br />

<strong>Wasser</strong>rechts wird durch die in das Werk<br />

integrierte (...) Behandlung des <strong>Wasser</strong>rechts des<br />

Bundes ganz erheblich gesteigert.“<br />

Prof. Dr. Dr. Wolfgang Durner LL.M., Bonn,<br />

in: Natur und Recht (NuR), 2/2011<br />

erich schmidt verlag<br />

Auf Wissen vertrauen<br />

Bestellungen bitte an den Buchhandel oder: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin · Fax 030/25 00 85-275 · ESV@ESVmedien.de · www.ESV. info


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Kommission zeigt Weg zu ressourcenschonendem<br />

Wachstum auf<br />

© Wandersmann<br />

Die Europäische Kommission hat<br />

am 20. September 2011 einen<br />

„Fahrplan“ <strong>für</strong> die nachhaltige Um -<br />

gestaltung der europäischen Wirtschaft<br />

bis zum Jahr 2050 vorgestellt.<br />

Im Fahrplan <strong>für</strong> ein ressourcenschonendes<br />

Europa wird erläutert, wie<br />

wir das ressourceneffiziente Wachstum<br />

erreichen können, das <strong>für</strong> unser<br />

Wohlergehen und unseren Wohlstand<br />

in Zukunft unerlässlich ist. Der<br />

Fahrplan nennt die Wirtschaftszweige,<br />

die die meisten Ressourcen<br />

verbrauchen, und schlägt Instrumente<br />

und Indikatoren vor, an<br />

denen sich die Maßnahmen in<br />

Europa und weltweit orientieren<br />

sollten. Er ist auch eine Agenda <strong>für</strong><br />

Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum<br />

auf der Grundlage eines geringeren<br />

Ressourcenverbrauchs, wenn<br />

wir Waren produzieren und verbrauchen,<br />

denn durch Tätigkeiten<br />

wie Recycling, besseres Produktdesign,<br />

Ersetzung von Werkstoffen<br />

und Umwelttechnik werden Ge -<br />

schäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

geschaffen.<br />

EU-Umweltkommissar Janez Po -<br />

točnik erklärte: „Grünes Wachstum<br />

ist die einzige nachhaltige Zukunft<br />

– <strong>für</strong> Europa und <strong>für</strong> die Welt. Wirtschaft<br />

und Umwelt müssen Hand in<br />

Hand gehen – auf lange Sicht haben<br />

wir dieselben Interessen.“<br />

Bessere Ressourcennutzung<br />

in einer belasteten Umwelt<br />

Die weltweit steigende Nachfrage<br />

führt zu immer höherem Druck auf<br />

die Umwelt und zu größerer Konkurrenz<br />

um die Ressourcen. Wichtige<br />

natürliche Ressourcen wie Rohstoffe,<br />

Metalle, Energie, Biodiversität<br />

und <strong>Wasser</strong> wurden <strong>für</strong> den Antrieb<br />

des Wirtschaftswachstums eingesetzt,<br />

als wenn sie in unbegrenzter<br />

Menge vorhanden wären. Das ist<br />

langfristig nicht nachhaltig. Mit<br />

dem heutigen Fahrplan werden die<br />

Mittel vorgestellt, mit denen wir<br />

weiterhin Wachstum erzielen können,<br />

aber auf nachhaltige Weise.<br />

Es werden Maßnahmen vorgeschlagen,<br />

die auf eine Umgestaltung<br />

von Produktion und Verbrauch<br />

abzielen. Dazu gehören auch<br />

Anreize <strong>für</strong> Investoren zur Förderung<br />

umweltfreundlicher Innovationen<br />

und eine größere Bedeutung<br />

<strong>für</strong> Ökodesign, Ökokennzeichnung<br />

und ein umweltfreundlicheres öf -<br />

fentliches Beschaffungswesen. Die<br />

Regierungen werden aufgefordert,<br />

die Besteuerung vom Faktor Arbeit<br />

weg auf Umweltverschmutzung<br />

und Ressourcenverbrauch zu verlagern<br />

und Verbraucherinnen und<br />

Verbrauchern neue Anreize <strong>für</strong> den<br />

Umstieg auf ressourcenschonende<br />

Produkte zu geben. Der Fahrplan<br />

empfiehlt auch, die Preise so anzupassen,<br />

dass sie die wahren Kosten<br />

des Ressourcenverbrauchs widerspiegeln,<br />

insbesondere in Bezug auf<br />

die Umwelt und die Gesundheit.<br />

Der Fahrplan zielt darauf ab,<br />

gegen ineffiziente Ressourcenverwendung<br />

in den Wirtschaftszweigen<br />

vorzugehen, die <strong>für</strong> den größten<br />

Anteil der Umweltauswirkungen<br />

verantwortlich sind: Lebensmittel,<br />

Gebäude und Mobilität. Auf<br />

diese drei Sektoren zusammengenommen<br />

entfallen 70–80 % aller<br />

Umweltbelastungen.<br />

Es wird auch darauf hingewiesen,<br />

wie wichtig es ist, die natür lichen<br />

Ressourcen, die die Grundlage<br />

un serer Wirtschaft sind, effizienter zu<br />

bewirtschaften. Der Druck auf Ressourcen<br />

wie Biodiversität, Böden und<br />

Klima nimmt ständig zu und wenn es<br />

nicht gelingt, die bestehenden Ziele<br />

zu erreichen, könnte dies langfristig<br />

verheerende Folgen haben.<br />

Ressourceneffizienz auf<br />

allen politischen Ebenen<br />

anpacken<br />

Der Fahrplan empfiehlt ein zahlreiche<br />

Politikfelder umfassendes,<br />

integriertes Konzept auf europäischer<br />

und nationaler Ebene und die<br />

Konzentration auf die Ressourcen,<br />

die am stärksten unter Druck stehen.<br />

Zu den verwendeten Instrumenten<br />

gehören Rechtsvorschriften,<br />

marktorientierte Instrumente,<br />

die Neuausrichtung von Finanzierungsinstrumenten<br />

und die Förderung<br />

der Nachhaltigkeit in Produktion<br />

und Verbrauch. In einem partizipativen<br />

Prozess, an dem die<br />

politischen Entscheidungsträger,<br />

Sachverständige, NRO, die Wirtschaft<br />

sowie die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher teilnehmen, werden<br />

bis spätestens 2013 klar definierte<br />

Ziele und Indikatoren entwickelt,<br />

die Vorhersagbarkeit und<br />

Transparenz <strong>für</strong> alle gewährleisten.<br />

Oktober 2011<br />

916 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

Mensch · Produkt · Service<br />

Hintergrund<br />

In der Leitinitiative „Ressourcenschonendes<br />

Europa“ der Strategie Europa 2020 zum Thema<br />

Ressourceneffi zienz wurde ein Fahrplan zur<br />

Festlegung der mittel- und langfristigen Ziele<br />

auf dem Gebiet der Ressourceneffizienz und<br />

der Mittel zu ihrer Verwirklichung gefordert.<br />

Dieser Fahrplan baut nun auf den anderen<br />

Initiativen im Rahmen dieser Leitinitiative –<br />

z. B. auf dem Fahrplan <strong>für</strong> den Übergang zu<br />

einer emissionsarmen Wirtschaft sowie dem<br />

Weißbuch zur Verkehrspolitik vom Frühjahr<br />

2011 und dem <strong>für</strong> Ende des Jahres vorgesehenen<br />

Energiefahrplan – auf und ergänzt sie.<br />

Der Fahrplan <strong>für</strong> Ressourceneffizienz stützt<br />

sich auch auf die Thematische Strategie <strong>für</strong><br />

die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen<br />

von 2005 und die EU-Strategie <strong>für</strong> die<br />

nachhaltige Entwicklung.<br />

Die nächsten Schritte<br />

Die verschiedenen Aktionen und Maßnahmen<br />

des Fahrplans werden jetzt in die Tat<br />

umgesetzt. Die Kommission wird die entsprechenden<br />

politischen und Legislativvorschläge<br />

zu seiner Durchführung vorlegen. Auch die<br />

Mitgliedstaaten müssen auf ihrer Ebene tätig<br />

werden und der Wirtschaft sowie den Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern die neuen<br />

Effizienzmaßnahmen vermitteln.<br />

Nähere Informationen über Ressourceneffi zienz<br />

und den Fahrplan:<br />

http://ec.europa.eu/environment/resource_efficiency/<br />

index_en.htm<br />

MEMO/11/614<br />

Neu<br />

Serie19<br />

Beim Ressourcenschutz<br />

regionale Unterschiede beachten<br />

öllig zu Recht fordert die Europäische<br />

„VKommission beim Schutz der natürlichen<br />

Ressourcen einen Transformationsprozess,<br />

der einen hohen Lebensstandard bei<br />

gleichzeitiger Verringerung der in dustriellen<br />

Umwelteinflüsse garantiert. Schlüsselressourcen<br />

wie <strong>Wasser</strong> müssen nachhaltig geschützt<br />

werden. Allerdings müssen dort, wo ausreichende<br />

<strong>Wasser</strong>ressourcen zur Verfügung stehen<br />

und eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Ressource <strong>Wasser</strong> gesichert ist, differenzierte<br />

Kriterien zum Thema <strong>Wasser</strong>gebrauch<br />

gelten“, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />

Was ser/<strong>Abwasser</strong> des Bundesverbandes<br />

der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

(BDEW) nach der Veröffentlichung der Roadmap<br />

Ressourceneffizienz.<br />

So führe eine generelle Begrenzung der<br />

<strong>Wasser</strong>entnahme unter 20 Prozent der verfügbaren<br />

sich ständig erneuerbaren <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />

in Deutschland nicht zu einem verstärkten<br />

Schutz der Ressource <strong>Wasser</strong>. Grundwasserleiter<br />

und Oberflächengewässer sind<br />

keine unendlich großen Speicher, in denen<br />

<strong>Wasser</strong>vorräte unbegrenzt angespart werden<br />

können. In regenreichen Jahren ist das Erneuerungsvolumen<br />

größer und die <strong>Wasser</strong>stände<br />

steigen. Mit der vorge sehenen Regelung<br />

könnte sich das Problem hoher Grundwasserstände<br />

wie in Berlin verschärfen. Auch <strong>Wasser</strong><br />

in Talsperren könne nicht unbegrenzt aufgestaut<br />

werden. Regelungen dieser Art müssten<br />

schon aus logischen Gründen überdacht und<br />

mit größerer Flexibilität ausgestaltet werden.<br />

Gemäß der <strong>Wasser</strong>rahmenricht linie soll ein<br />

guter Zustand des <strong>Wasser</strong>s innerhalb der EU<br />

bis zum Jahr 2015 erreicht werden. „Dies<br />

erfordert konsequentes nachhaltiges Wirtschaften<br />

in der <strong>Wasser</strong>versorgung Europas“,<br />

sagte Weyand. <strong>Wasser</strong>knappheit oder Dürre<br />

in einzelnen Regionen der EU müssten mit<br />

ganz gezielten Maßnahmen begegnet werden.<br />

Die Probleme durch knappe <strong>Wasser</strong>vorräte,<br />

insbesondere im Süden Europas würden<br />

teilweise durch intensive <strong>Wasser</strong>nutzung in<br />

der Landwirtschaft oder im Tourismus noch<br />

verschärft“, so der Hauptgeschäftsführer <strong>Wasser</strong>/Ab<br />

wasser des BDEW. Hingegen mache es<br />

<strong>für</strong> Deutschland als wasserreiches Land<br />

keinen Sinn, weiter <strong>Wasser</strong> zu sparen. Schon<br />

heute gehöre Deutschland zu den Industrieländern<br />

mit dem niedrigsten <strong>Wasser</strong>gebrauch.<br />

Eine weitere Verminderung des <strong>Wasser</strong>gebrauchs<br />

hierzulande werde nicht zu einer<br />

Verbesserung der Trinkwasserressourcen in<br />

Ländern mit <strong>Wasser</strong>mangel-Situationen führen,<br />

so Weyand.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bdew.de<br />

PLASSON Steckfittings Serie 19<br />

<strong>für</strong> die Trinkwasserversorgung.<br />

Die sinnvolle Ergänzung<br />

zu unseren bewährten<br />

Klemmfittings Serie 18.<br />

Kompakte Bauform, schnelle<br />

und einfache Montage an PE Rohre,<br />

kein Werkzeug erforderlich,<br />

technisch ausgereift.<br />

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NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Strukturbedingte Kostenunterschiede führen<br />

zu unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>preisen<br />

ie <strong>Wasser</strong>preise in Deutsch-<br />

sind unterschiedlich<br />

„Dland<br />

hoch, da es die <strong>Wasser</strong>versorger mit<br />

regional sehr verschiedenen Strukturen<br />

zu tun haben, die nicht oder<br />

nur teilweise beeinflussbar sind.<br />

Dabei geht es um eine Vielzahl<br />

höchst unterschiedlicher Bedingungen<br />

bei der <strong>Wasser</strong>gewinnung, der<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung und der Verteilung<br />

an die Kunden über ihre Leitungsnetze.<br />

Hinzu kommen unterschiedliche<br />

regionale Umweltauflagen,<br />

die die Versorger erfüllen. Folge<br />

dieser sehr verschiedenen Strukturen<br />

vor Ort sind unterschiedliche<br />

Kosten, die wiederum zu deutlichen<br />

und gerechtfertigten Preisunterschieden<br />

führen können“, sagte<br />

Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> des Bundesverbandes<br />

der Energie- und <strong>Wasser</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH<br />

Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />

Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />

Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />

www.aquadosil.de<br />

wirtschaft (BDEW), in Berlin anlässlich<br />

der aktuellen Berichterstattung<br />

über die <strong>Wasser</strong>preise in Deutschland.<br />

Ein reiner Preisvergleich, der<br />

diese Faktoren nicht berücksichtige,<br />

führe daher in die Irre, so Weyand.<br />

„Die <strong>Wasser</strong>versorgung ist heute<br />

untrennbar mit dem Gewässerschutz<br />

verbunden. Es müssen wichtige<br />

ökologische Aspekte berücksichtigt<br />

werden, die Versorgung<br />

muss in den Naturhaushalt eingebettet<br />

sein. Das darf in der Debatte<br />

nicht einfach ausgeblendet werden“,<br />

führte Weyand weiter aus. Das<br />

<strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz schreibt eine<br />

ortsnahe <strong>Wasser</strong>versorgung vor.<br />

Damit sollen der <strong>Wasser</strong>gebrauch<br />

und die natürliche Regenerationsfähigkeit<br />

des Ökosystems vor Ort miteinander<br />

in Einklang gebracht werden.<br />

So werde nachhaltig die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

auch <strong>für</strong> kommende<br />

Generationen gesichert. „Dies sind<br />

wichtige Aspekte, die die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

von anderen Branchen<br />

unterscheidet“, so Weyand.<br />

Hinsichtlich der konkreten strukturellen<br />

Unterschiede zwischen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgern gehe es vor allem<br />

um folgende Fragen:<br />

Bei der <strong>Wasser</strong>herkunft: Welche<br />

Mehrausgaben entstehen aus<br />

der Verwendung von Oberflächenwasser,<br />

oberflächennahem<br />

Grundwasser oder Tiefengrundwasser?<br />

Welche Mehrausgaben<br />

entstehen durch Fremdbezug?<br />

Bei der Rohwasserqualität: Welche<br />

Auswirkungen haben naturnahe<br />

oder weitergehende Aufbereitungsverfahren<br />

auf die Ausgaben<br />

der Kunden?<br />

Bei der Bodenbeschaffenheit, also<br />

der Geologie: Wie viel kostet<br />

durchschnittlich die Verlegung<br />

von Netzen in felsigen oder fließenden<br />

Bodenarten mehr als in<br />

Kies, Sand oder Ton?<br />

Bei der Topografie: Welche Mehrausgaben<br />

entstehen <strong>für</strong> die Kunden<br />

durch die Höhenstruktur im<br />

Versorgungsgebiet und damit<br />

verbundene technische Anforderungen<br />

an die Verteilung?<br />

Bei der Urbanität: Wie beeinflussen<br />

die Siedlungstypen (ländlicher<br />

Raum, städtischer Raum<br />

oder Großstadt) die Ausgaben<br />

pro Kopf?<br />

Bei der Siedlungsdichte: Wie<br />

beeinflusst die Siedlungsdichte<br />

die spezifische Netzausstattung<br />

und die Ausgaben pro Kopf?<br />

<strong>Wasser</strong>qualität: Welche zusätzlichen<br />

freiwilligen Leistungen<br />

(bspw. Enthärtung) erbringt das<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen?<br />

Was sind die Kosten <strong>für</strong> die<br />

Kunden?<br />

Umweltschutz: Welche Maßnahmen<br />

ergreift das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

zum Schutz<br />

der Umwelt und der <strong>Wasser</strong>vorkommen?<br />

Hierunter fallen beispielsweise<br />

Kooperationen mit<br />

der Landwirtschaft, wasserschutzbezogener<br />

Flächenkauf,<br />

zusätzliche Grundwasseranreicherung<br />

und Laboruntersuchungen,<br />

die mit ihren Auswirkungen<br />

auf die Ausgaben der Kunden<br />

erläutert werden.<br />

Nachhaltige Instandhaltung: Was<br />

tut das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

um die Netzinfrastruktur<br />

nachhaltig und langfristig<br />

zu erhalten und zu sichern?<br />

Versorgungssicherheit: Welche<br />

Vorkehrungen trifft das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

um<br />

die hohe Versorgungssicherheit<br />

stets zu gewährleisten? Welche<br />

Anlagen werden da<strong>für</strong> vorgehalten?<br />

Kundenservice: Welches Serviceangebot<br />

bietet das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

seinen<br />

Kunden?<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bdew.de<br />

Oktober 2011<br />

918 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

Mensch · Produkt · Service<br />

Regulierung des <strong>Wasser</strong>marktes<br />

gefährdet Versorgungssicherheit<br />

Bereits 2010 hat die Bundesregierung<br />

in einer Stellungnahme<br />

den Regulierungsforderungen im<br />

<strong>Wasser</strong>bereich der Monopolkommission<br />

eine klare Absage erteilt.<br />

„Damit hat die Bundesregierung die<br />

grundlegenden Bedenken der kommunalen<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft aufgegriffen,<br />

dass die bewährten Kontrollinstrumente<br />

ausreichend sind und<br />

es eine Regulierung wie im Energiesektor<br />

nicht geben kann“, so Hans-<br />

Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes kommunaler<br />

Unternehmen (VKU). „Dies sollte<br />

auch die Bundesnetzagentur als<br />

nachgeordnete Behörde zur Kenntnis<br />

nehmen, die anscheinend nach<br />

neuen Betätigungsfeldern sucht.<br />

Denn an den Argumenten der<br />

Regierung hat sich bis heute nichts<br />

geändert.“<br />

Ein Vorteil <strong>für</strong> die Verbraucher ist<br />

aus Sicht der VKU nicht zu erkennen.<br />

„<strong>Wasser</strong>versorgung ist eine kommunale<br />

Kernaufgabe der ört lichen<br />

Daseinsvorsorge. Kommunale<br />

Unternehmen sorgen <strong>für</strong> eine zuverlässige<br />

und qualitativ hochwertige<br />

Trinkwasserversorgung“, erklärt<br />

Reck. „Bei einer Fokussierung allein<br />

auf die <strong>Wasser</strong>preise und einer<br />

Reduzierung der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

auf eine reine Ökonomie diskussion<br />

werden Qualität, Versorgungssicherheit<br />

und Umweltschutz nicht in<br />

erforderlichem Umfang berücksichtigt.<br />

Zudem steht hinter dem<br />

Lebensmittel <strong>Wasser</strong> eine Vielzahl<br />

von Dienstleistungen, die von Ort zu<br />

Ort sehr unterschiedlich sind. Dies<br />

führt zwangsläufig zu unterschiedlichen<br />

Preisen“, so Reck weiter.<br />

Die Aussagen der Bundesnetzagentur<br />

können auch nicht mit Verbraucherinteressen<br />

begründet werden,<br />

denn diese wollen keine Regulierung.<br />

Das bestätigen Haushaltskundenbefragungen<br />

von dimap<br />

und emnid. Demnach finden über<br />

75 Prozent der Verbraucher ihren<br />

<strong>Wasser</strong>preis angemessen. Über<br />

90 Prozent sind mit der Versorgungssicherheit<br />

und der Qualität<br />

der kommunalen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

zufrieden.<br />

Serie19<br />

Das Programm<br />

PLASSON Steckfittings Serie 19<br />

Vielfältige Anschlussmöglichkeiten<br />

sind auch bei diesem Programm<br />

selbstverständlich.<br />

Lassen Sie sich überzeugen.<br />

Kontakt:<br />

Verband kommunaler<br />

Unternehmen e.V. (VKU),<br />

Invalidenstraße 91,<br />

D-10115 Berlin,<br />

Tel. (030) 58580-0,<br />

Fax (030) 58580-100,<br />

E-Mail: info@vku.de,<br />

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NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

CCS-Gesetz – AöW fordert Vorrang<br />

des Grundwasserschutzes<br />

Die AöW hat die Länder-Umweltminister<br />

von Schleswig-Holstein,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Niedersachsen sowie die <strong>für</strong><br />

Umwelt zuständigen Senatoren von<br />

Bremen und Hamburg vor der am<br />

8. September 2011 im Ausschuss<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

des Bundesrates anstehenden<br />

Beratung des CCS-Gesetzes in<br />

einem offenen Brief aufgefordert,<br />

dem Schutz des Grundwas sers Vorrang<br />

vor allen anderen Interessen<br />

einzuräumen.<br />

Die Allianz der öffentlichen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

e.V. als Vertreterin der<br />

Interessen der öffentlichen, kommunalen<br />

und verbandlichen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

ist trotz der bisher in<br />

den Entwurf zum CCS-Gesetz eingearbeiteten<br />

Änderungen besorgt um<br />

den Schutz des Grundwassers und<br />

damit der Trinkwasserversorgung in<br />

Deutschland.<br />

Mit der „Länderklausel“ des<br />

Gesetzes können die Bundesländer<br />

zwar eine Verpressung und Speicherung<br />

von CO 2 (Kohlendioxid) auf<br />

ihrem Gebiet unterbinden, trotzdem<br />

besteht <strong>für</strong> Länder mit Küstengebieten<br />

zu Nord- und Ostsee die<br />

Gefahr einer Versalzung des Grundwassers<br />

bei der geplanten Lagerung<br />

im Meeresgrund außerhalb der<br />

12-Meilen-Zone, die von der Länderklausel<br />

nicht mehr erfasst ist.<br />

Eine erst kürzlich veröffentlichte<br />

Studie des Geologen Dr. Ralf Krupp<br />

belegt, dass die Druckauswirkungen<br />

innerhalb eines 100-km-<br />

Umkreises von Offshore-Lagerstätten<br />

auch das Festland erreichen<br />

können. Saline Formationswasser<br />

könnten über den Druck aus den<br />

Lagerstätten auf das Festland abgedrängt<br />

werden und bis in Grundwasserzonen<br />

aufsteigen. Dies kann<br />

zu einer Versalzung der Grundwasserreservoire<br />

führen und es besteht<br />

eine dauerhafte Gefährdung <strong>für</strong> die<br />

küstennahe Trinkwasserversorgung,<br />

wenn Kohlendioxid im Meeresgrund<br />

verpresst wird.<br />

Call for Papers<br />

Kontakt:<br />

Allianz der öffentlichen <strong>Wasser</strong>wirtschaft e.V.,<br />

Ernst-Reuter-Haus,<br />

Straße des 17. Juni 114,<br />

D-10623 Berlin,<br />

Tel. (030) 39 74 36 06,<br />

Fax (030) 39 74 36 83,<br />

E-Mail: info@aoew.de,<br />

www.aoew.de<br />

11. DWA-Regenwassertage 2012<br />

Die Regenwassertage der Deutschen<br />

Vereinigung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V.<br />

(DWA) gelten als anerkanntes<br />

Forum <strong>für</strong> den fachlichen Austausch<br />

über die Entwicklungen und den<br />

aktuellen Stand beim Umgang mit<br />

Regenwasser. Die DWA lädt Experten<br />

ein, die 11. Regenwassertage<br />

am 12. und 13. Juni 2012 in Berlin<br />

aktiv mitzugestalten und interessante,<br />

innovative, jedoch nicht kommerzielle<br />

Vortragsvorschläge zu folgenden<br />

Themenschwerpunkten<br />

einzureichen:<br />

Regenwasserversickerung<br />

Regenwasserableitung<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Regenwassernutzung<br />

Regenwasserbehandlung<br />

Überflutungsschutz<br />

Die Vorträge sollten nicht mehr<br />

als 25 Minuten umfassen. Für die<br />

anschließende Diskussion sind fünf<br />

Minuten eingeplant.<br />

Die Vortragssprache ist deutsch.<br />

Aussagekräftige Kurzfassungen<br />

der geplanten Vorträge sollen maximal<br />

eine Seite betragen.<br />

Abgabefrist: 25. November 2011<br />

Kontakt:<br />

DWA,<br />

Sarah Heimann,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17,<br />

D-53773 Hennef,<br />

Tel. (02242) 872-192,<br />

E-Mail: heimann@dwa.de<br />

Oktober 2011<br />

920 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

Mensch · Produkt · Service<br />

GTÜ fordert Nachbesserung der<br />

neuen Trinkwasserverordnung<br />

<strong>Wasser</strong>verunreinigungen<br />

in<br />

Hausinstallationen scheinen<br />

in Deutschland in letzter Zeit an der<br />

Tagesordnung zu sein. Erst kürzlich<br />

kam es in Potsdam und Berlin wieder<br />

zu Verunreinigungen durch<br />

Kolibakterien. Ebenfalls wurden in<br />

vielen öffentlichen Gebäuden weitere<br />

Verunreinigungen im Trinkwasser<br />

nachgewiesen, die beim Menschen<br />

zu schweren Erkrankungen<br />

führen können.<br />

„Bei den festgestellten Keimen<br />

handelte es sich wie so oft um<br />

gefährliche Legionellen, die vor<br />

allem im warmen <strong>Wasser</strong> (zwischen<br />

+20 °C und +50 °C) vorkommen“,<br />

erläutert Günther Kirsten, Experte<br />

<strong>für</strong> Technische Gebäudeausrüstung<br />

der GTÜ, Gesellschaft <strong>für</strong> Technische<br />

Überwachung mbH. „Eine<br />

Infektion mit Legionellen kann zu<br />

einer tödlich verlaufenden Lungenentzündung<br />

führen“, warnt Kirsten<br />

weiter.<br />

Vor allem Mehrfamilienhäuser<br />

können den Bakterien mit Stagnation,<br />

Todleitungen und Biofilm in<br />

den Warmwasserverteilleitungen<br />

und Warmwasseraufbereitungsanlagen<br />

einen Nährboden zur Ausbreitung<br />

bieten. Die Bakterien<br />

gelangen dann bei einem Duschgang<br />

durch Bildung von Aerosolen<br />

in die Luft und so über die<br />

Atemwege in den menschlichen<br />

Körper.<br />

Laut der neuen Trinkwasserverordnung,<br />

die am 11. November in<br />

Kraft tritt, sind deshalb die meisten<br />

Vermieter von Mehrfamilienhäusern<br />

mit einer zentralen Anlage zur<br />

Warmwasserbereitung verpflichtet,<br />

einmal jährlich das <strong>Wasser</strong> auf mikrobakterielle<br />

Belastungen untersuchen<br />

zu lassen. Der jeweilige Betreiber<br />

der Trinkwasseranlage ist da<strong>für</strong><br />

verantwortlich.<br />

„Aus Gesundheitsschutzgründen<br />

ist es höchste Zeit, dass die neue<br />

Trinkwasserverordnung in Kraft<br />

tritt, doch diese ist eindeutig verbesserungsbedürftig“,<br />

sagt Kirsten.<br />

Denn die einmal im Jahr vorgeschriebene<br />

Trinkwasser-Probenentnahme<br />

und Analyse durch ein<br />

akkreditiertes Labor sind dort zwar<br />

vorgeschrieben, eine Überwachung<br />

der Durchführung ist jedoch nicht<br />

ausreichend geregelt.<br />

Die GTÜ weist schon seit längerem<br />

auf diese Problematik hin und<br />

fordert eine flächendeckende, systematische<br />

Überwachung der Trinkwasser-Probenentnahme<br />

und Analyse.<br />

„Der Gesetzgeber kommt<br />

un seren Forderungen zwar teilweise<br />

nach, schafft es aber leider<br />

nicht, die regelmäßige Überwachung<br />

klar zu definieren und regelmäßige<br />

Kontrollen zu gewährleisten“,<br />

erklärt Günther Kirsten.<br />

Dies sollte <strong>für</strong> den Betreiber<br />

allerdings kein Grund sein, die vorgeschriebenen<br />

Probeentnahmen<br />

und Analysen zu unterlassen, da<br />

ihm dadurch hohe Regressansprüche<br />

drohen können, sofern Krankheitsfälle<br />

auf eine Verkeimung der<br />

Trinkwasseranlage zurückzuführen<br />

sind.<br />

Zum Start einer kontinuierlichen<br />

Überwachung empfiehlt Kirsten bei<br />

Bestandsgebäuden eine einmalige<br />

Vor-Ort-Kontrolle (Prüfung) der<br />

gesamten Trinkwasserinstallation,<br />

bei Neubauten eine baubegleitende<br />

Qualitätsüberwachung (BQÜ)<br />

durch einen Sachverständigen <strong>für</strong><br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>installation.<br />

Kontakt:<br />

GTÜ Gesellschaft <strong>für</strong> Technische<br />

Überwachung mbH,<br />

Vor dem Lauch 25,<br />

D-70567 Stuttgart,<br />

Tel. (0711) 97676-101,<br />

Fax (0711) 97676-109,<br />

www.gtue.de<br />

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Der Steckfitting<br />

PLASSON Steckfittings Serie 19<br />

Das Programm, mit dem Sie<br />

auf der sicheren Seite sind.<br />

Ihr Informationspaket liegt<br />

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NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

ZIM-SOLO-Förderung: Turbolader <strong>für</strong><br />

Umwelttechnologien<br />

Zwei Milliarden Euro <strong>für</strong> 15 000 Innovationsvorhaben<br />

Klein und<br />

mobil: die ITE-<br />

Entwässerungsiebmaschine<br />

auf dem Weg<br />

zum Einsatzort.<br />

© ITE GmbH<br />

Optimiert <strong>für</strong><br />

Erdwärmeund<br />

Kleinbohrungen<br />

ist<br />

die die „Mini“-<br />

Separationsanlage<br />

der<br />

ITE GmbH<br />

in Wesel.<br />

© ITE GmbH<br />

Deutschlands Mittelstand ist<br />

durch die Hightech-Strategie<br />

des Bundes herausgefordert – und<br />

setzt verstärkt auf eigene Innovationen.<br />

Kleine und mittlere Unternehmen<br />

(KMU) sind die innovativsten in<br />

Europa. Sie werden auf diesem Weg<br />

vom Zentralen Innovationsprogramm<br />

Mittelstand (ZIM) unterstützt.<br />

Als Nachteilsausgleich ge -<br />

gen über Großfirmen erhalten sie<br />

Fördermittel <strong>für</strong> Forschungs- und<br />

Entwicklungsvorhaben in Form<br />

nichtrückzahlbarer Zuschüsse.<br />

Bei den Umwelttechnologien<br />

wurden aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

mit fast<br />

90 zugesagten Millionen Euro gut<br />

700 Projekte angeschoben – Platz<br />

acht im Branchenranking, das von<br />

den Produktionstechnologien an -<br />

geführt wird. Nach drei Jahren Laufzeit<br />

des in Europa solitären Förderprogramms<br />

ist die Zwischenbilanz<br />

mit fast 15 000 bewilligten Projekten<br />

und annähernd zwei Milliarden<br />

Euro zugesagter Mittel durchweg<br />

positiv. Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler erklärte unlängst, das<br />

Programm habe sich zum „Flaggschiff“<br />

der KMU-Innovationsförderung<br />

entwickelt. Nach einer ak -<br />

tuellen Studie des Instituts <strong>für</strong><br />

Wirtschaftsforschung Halle wurden<br />

allein durch die 2009 und 2010<br />

bewilligten ZIM-Projekte bundesweit<br />

rund 70 000 Arbeitsplätze gesichert<br />

oder neu geschaffen.<br />

Beispiel: Die ITE GmbH aus dem<br />

niederrheinischen Wesel entwickelte<br />

mit ZIM-SOLO-Förderung aus<br />

Berlin eine mobile Separationsanlage<br />

zur Aufbereitung der bei Kleinbohrungen<br />

anfallenden Bohrspülungen<br />

nach höchsten Qualitätsstandards.<br />

Mit den kompakten, leistungsstarken<br />

Entwässerungs-Siebmaschinen<br />

wird es möglich, das Bohrwasser<br />

komplett von Feststoffteilchen<br />

zu reinigen, also nahezu „klares“<br />

<strong>Wasser</strong> in die Kanalisation abzugeben.<br />

Dieses Recyclingkonzept hat<br />

eine deutliche Ersparnis der Energie-<br />

und Entsorgungskosten beim<br />

Bau von Brunnen und geothermischen<br />

Anlagen zur Folge.<br />

„Die Realisierung wäre ohne Fördermittel<br />

nur eingeschränkt möglich<br />

gewesen und hätte sich über<br />

einen wesentlich längeren Zeitraum<br />

erstreckt. Außerdem konnten wir<br />

das Entwicklungsrisiko durch die<br />

Förderung minimieren“, konstatierte<br />

Norbert Schwarzer, Prokurist<br />

von ITE.<br />

Neue Märkte seien mit der Innovation<br />

erschlossen worden, der<br />

Umsatz in diesem Marktsegment<br />

gestiegen. „Bei weiter guter Entwicklung<br />

der Nachfrage werden<br />

kurz- und mittelfristig auch neue<br />

Arbeitsplätze entstehen.“<br />

Oktober 2011<br />

922 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

Die ZIM-Module SOLO (einzelbetriebliche<br />

Förderung) und KOOP<br />

(Kooperationsförderung mit mindestens<br />

einem weiteren Industriepartner<br />

oder einer Wissenschaftseinrichtung)<br />

ermöglicht es den oft<br />

sehr flexiblen, aber in der Regel<br />

unterkapitalisierten Innovationsunternehmen,<br />

hauseigene Innovationen<br />

zu entwickeln. Kennzeichen<br />

von ZIM mit Fördersummen<br />

zumeist über 100 000 € pro Projekt<br />

zzgl. bis zu 25 000 € zur Vorbereitung<br />

der Vermarktung sind mittelstandfreundliche<br />

Kriterien: einfache<br />

und jederzeit mögliche Antragstellung,<br />

rasches Bewilligungsverfahren<br />

und eine vergleichsweise<br />

„übersichtliche“ Bürokratie. Etliche<br />

Anträge werden übrigens durch<br />

Berater eingereicht; das spart vor<br />

allem Erstantragstellern Zeit und<br />

Kraftaufwand.<br />

Technologieoffen auch <strong>für</strong><br />

Kleinfirmen<br />

„Manche Unternehmen wissen<br />

noch gar nicht, dass Mittelständler<br />

bis 250 Mitarbeiter ohne Technologie-<br />

und Brancheneinschränkung<br />

an tragsberechtigt sind – aber auch<br />

deutlich kleinere Unternehmen und<br />

Handwerksbetriebe“, erläutert Claudia<br />

Herrmann-Koitz, Geschäftsführerin<br />

von EuroNorm. Ihr Unternehmen<br />

mit inzwischen über 100 Mitarbeitern<br />

ist einer der drei ZIM-Projektträger<br />

und <strong>für</strong> die Fördersäule<br />

SOLO mitverantwortlich. Erste Auswertungen,<br />

so Herrmann-Koitz, hätten<br />

die enorme Hebelwirkung des<br />

Programms bestätigt. Danach löse<br />

ein Fördereuro in drei Jahren<br />

12 Euro Umsatz aus.<br />

KMU bis 250 Mitarbeiter und<br />

50 Mio. Euro Umsatz sind mit einem<br />

Anteil von 60 Prozent an der<br />

Beschäftigung und über der Hälfte<br />

der gesamten Wertschöpfung<br />

Motor der deutschen Wirtschaft.<br />

Obwohl finanziell zumeist ohne<br />

große Spielräume, betreiben 30 000<br />

von ihnen permanent Industrieforschung;<br />

schätzungsweise weitere<br />

70 000 bringen fallweise eigene<br />

Innovationen auf den Markt. Im Vergleich<br />

zu Großunternehmen, die<br />

fast 90 Prozent aller FuE-Aktivitäten<br />

in Deutschland bestreiten, ist das<br />

innovative Potenzial der KMU<br />

jedoch noch zu gering. FuE-Förderung<br />

verfolgt deshalb mehrere<br />

Ziele. So sollen mit nichtrückzahlbaren<br />

Zuschüssen die enormen und<br />

auch risikoreichen FuE-Aufwendungen,<br />

die sich oft erst nach Jahren<br />

durch mehr Umsatz auszahlen,<br />

abgefedert und zudem der Zugang<br />

zu Forschungsergebnissen von<br />

Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

erleichtert werden.<br />

Kontakt:<br />

EuroNorm GmbH,<br />

Stralauer Platz 34,<br />

D-10243 Berlin,<br />

Tel. (030) 97003-043,<br />

E-Mail: zim@euronorm.de,<br />

www.zim-bmwi.de<br />

Reduziert<br />

die Feststoff-<br />

Anteile der<br />

Bohrspülung<br />

auf ein<br />

Minimum –<br />

innovative<br />

mobile Separationsanlage<br />

von ITE.<br />

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Krudenburger Weg 29 · 46485 Wesel<br />

Telefon: (02 81) 9 52 72-0<br />

Telefax: (02 81) 9 52 72-27<br />

E-Mail: info@plasson.de<br />

Internet: www.plasson.de


NACHRICHTEN<br />

Branche<br />

Anforderungsprofil <strong>für</strong> GFK-Rohre überarbeitet<br />

Neben anderen<br />

Bauverfahren<br />

stellt die<br />

Sanierung<br />

eines Kanals<br />

mit werksgefertigten<br />

GFK-Rohren<br />

ein technisch<br />

ausgereiftes<br />

Verfahren dar.<br />

© Tiefbauamt<br />

Karlsruhe<br />

Das Anforderungsprofil<br />

<strong>für</strong> GFK-Rohre<br />

stellt eine<br />

verlässliche<br />

Grundlage <strong>für</strong><br />

Ausschreibung,<br />

Planung<br />

und Bau dar,<br />

die dem<br />

heutigen Stand<br />

der <strong>Technik</strong><br />

angepasst ist.<br />

© Tiefbauamt<br />

Karlsruhe<br />

Gemeinsam mit dem RSV - Rohrleitungssanierungsverband<br />

e.V.<br />

hat die Arbeitsgruppe süddeutscher<br />

Kommunen das „Anforderungs-<br />

profil <strong>für</strong> die Renovierung von Ab -<br />

wasserleitunge n mit werkseitig hergestellten<br />

GFK-Rohren“ aktualisiert.<br />

Das Anforderungs profil stellt eine<br />

verlässliche Grundlage <strong>für</strong> Ausschreibung,<br />

Planung und Bau dar,<br />

die dem heutigen Stand der <strong>Technik</strong><br />

angepasst ist. Es soll eine Hilfestellung<br />

<strong>für</strong> Planer und Auftraggeber<br />

sein. Zugleich soll es Bietern ermöglichen,<br />

sich im Vorfeld einer Ausschreibung<br />

mit den Anforderungen<br />

und Bedingungen <strong>für</strong> eine Auf -<br />

tragsertei lung und -abwicklung vertraut<br />

zu machen.<br />

„In vielen Kommunen sind die<br />

großen <strong>Abwasser</strong>transportleitungen<br />

häufig schon mehrere Jahrzehnte,<br />

an manchen Stellen bereits über<br />

hundert Jahre alt“, erläutert Dipl.-<br />

Ing. Volker Zinn vom Tiefbauamt der<br />

Stadt Karlsruhe. „Viele dieser Kanäle<br />

weisen teilweise starke Schäden auf<br />

und eine Sanierung ist dringend<br />

erforderlich“, so der Sprecher der<br />

Arbeitsgruppe weiter. Neben an -<br />

deren auf dem Markt befindlichen<br />

Bauverfahren stellt die Sanierung<br />

eines Rohrstranges mit werkgefertigten<br />

GFK-Rohren ein technisch<br />

ausgereiftes und langlebiges Verfahren<br />

dar. Dabei ist es grundsätzlich<br />

wichtig, dass ein Auftraggeber<br />

genau das Rohr bekommt, das auf<br />

die Anforderungen seiner Tiefbaumaßnahme<br />

zugeschnitten ist.<br />

Grund genug, das bestehende<br />

Anforderungsprofil zu überarbeiten<br />

und dem allgemeinen Stand der<br />

<strong>Technik</strong> anzupassen. „Anforderungsprofile<br />

werden von den ausschreibenden<br />

Stellen zunehmend<br />

genutzt“, stellt RSV-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Volkswirt Horst Zech fest. So<br />

sind hier unter anderen allgemeinen<br />

Anforderungen an das bauausführende<br />

Unternehmen, aber auch<br />

allgemeine Anforderungen an die<br />

GFK-Rohrwerkstoffe und Verfahren<br />

sowie an das Produkt und die Herstellung<br />

definiert. „Das trägt entscheidend<br />

dazu bei, dass der Auftraggeber<br />

das gewünschte Produkt<br />

erhält“, so Zech weiter. „Zudem stellt<br />

es <strong>für</strong> den Hersteller eine ausgezeichnete<br />

Orientierungshilfe dar.“<br />

Renovierungsziele definiert<br />

Im Anforderungsprofil <strong>für</strong> die Renovierung<br />

von <strong>Abwasser</strong>leitungen mit<br />

werkseitig hergestellten GFK-Rohren<br />

werden Renovierungsziele <strong>für</strong><br />

Kanalsanierungsmaßnahmen, die<br />

auf Basis dieses Anforderungsprofiles<br />

ausgeschrieben werden, festgelegt.<br />

So muss die Funktionsfähigkeit<br />

des Kanals dauerhaft wieder hergestellt<br />

werden, ebenso wie die Dichtheit.<br />

Dabei sind die statischen Vorgaben<br />

des DWA-Merkblattes 127<br />

Teil 2 einzuhalten. Darüber hinaus<br />

sind die Anforderungen des Gewässerschutzes<br />

und einer optimalen<br />

<strong>Abwasser</strong>ableitung und <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

einzuhalten. Ebenso sollen<br />

die Vorteile der Renovierung<br />

von <strong>Abwasser</strong>leitungen mit vorgefertigten<br />

GFK-Rohren genutzt werden.<br />

Hierzu zählen die Wirtschaftlichkeit<br />

im Verhältnis zum Neubau,<br />

die geringe öffentliche Belastung,<br />

geringer Eingriff in den Verkehrsraum,<br />

geringe Emissionen (Lärm,<br />

Erschütterungen) und eine erwartete<br />

Nutzungsdauer der Sanierungsmaßnahme<br />

von mindestens<br />

60 bis 70 Jahren.<br />

Permanente<br />

Weiter entwicklung<br />

Bei der Fortschreibung des Anforderungsprofils<br />

<strong>für</strong> die Renovierung mit<br />

GFK-Rohren werden die Erfahrungen<br />

und Fachkenntnisse von Auftraggeber-<br />

und Auftragnehmerseite<br />

sowie der Rohrhersteller genutzt.<br />

Das überarbeitete Anforderungsprofil<br />

stellt einen aktuellen Stand<br />

der <strong>Technik</strong> dar und kann deshalb<br />

nur als Bearbeitungsstand angesehen<br />

werden, der durch permanente<br />

Weiterentwicklung den Änderungen<br />

des Marktes anpasst werden<br />

muss. Hierin sehen die Mitglieder<br />

der süddeutschen Kommunen und<br />

die Verantwortlichen auf Seiten des<br />

RSV eine wesentliche Aufgabe ihrer<br />

gemeinsamen Bestrebungen.<br />

Kontakt:<br />

RSV-Rohrleitungssanierungsverband e.V.,<br />

Eidechsenweg 2,<br />

D-49811 Lingen (Ems),<br />

Tel. (05963) 98108-77,<br />

Fax (05963) 98108-78,<br />

E-Mail: RSV-ev@t-online.de,<br />

www.rsv-ev.de<br />

Oktober 2011<br />

924 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche<br />

NACHRICHTEN<br />

140 Jahre KSB<br />

Historische<br />

Ansicht des<br />

KSB-Werks in<br />

Am 18. September wurde der Pumpen- und Armaturenhersteller<br />

KSB 140 Jahre alt. 1871 begann der<br />

Firmengründer Johannes Klein mit der Unterstützung<br />

von Friedrich Schanzlin und August Becker sowie 12<br />

Beschäftigten auf Teilen des heutigen Firmengeländes<br />

in Frankenthal mit der Produktion.<br />

Heute gehört KSB mit mehr als 15 000 Mitarbeitern,<br />

Produktions standorten auf allen Kontinenten und<br />

einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro zu den<br />

weltweit führenden Herstellern von Kreiselpumpen und<br />

Armaturen.<br />

Den Anfang innovativer <strong>Technik</strong>entwicklung bildete<br />

der Kessel speiseapparat von Johannes Klein. Es folgten<br />

Armaturen und Pumpen <strong>für</strong> ein breites Anwendungsspektrum.<br />

Zu dem rasanten Firmenwachstum trug auch der<br />

Erwerb mehrerer deutscher Firmen gleicher Fachrichtung<br />

bei. Daneben begann man bereits in den 50erund<br />

60er-Jahren damit, auch in Asien, Südamerika und<br />

Afrika Produktionsstätten aufzubauen. Auf die spätere<br />

Glo balisierung der Wirtschaft war der Pumpenhersteller<br />

daher mit einem weltweiten Netz von Vertriebs- und<br />

Fertigungsstätten gut vorbereitet.<br />

Seit 1964 gehören die Mehrheitsanteile der 1887<br />

gegründeten Aktiengesellschaft der gemeinnützigen<br />

KSB-Stiftung.<br />

Kontakt:<br />

KSB Aktiengesellschaft, Johann-Klein-Straße 9, D-67227 Frankenthal,<br />

E-Mail: info@jsb.com, www.ksb.com<br />

Frankenthal<br />

um 1880.<br />

Jubiläum bei WIDOS – Wilhelm Dommer 100 Jahre<br />

Wilhelm Dommer wurde im Jahre 1911 geboren<br />

und wäre dieses Jahr (2011) hundert Jahre alt<br />

geworden. Er ist Gründer des Fami lienunternehmens<br />

WIDOS GmbH in Heimerdingen, welches zu einem<br />

erfolgreichen Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern<br />

herangewachsen ist. Heute kann WIDOS als Weltmarktführer<br />

auf dem Gebiet der Kunststoffschweißmaschinen<br />

bezeichnet werden.<br />

Kontakt:<br />

WIDOS Wilhelm Dommer Soehne GmbH,<br />

Einsteinstraße 5, D-71254 Ditzingen,<br />

Tel. (07152) 9939-0, Fax (07152) 9939-40,<br />

E-Mail: Cathleen.Luebcke@widos.de,<br />

www.widos.de<br />

Aufkleber.<br />

Wilhelm Dommer.<br />

Firmenstammsitz.<br />

Mess-, Regel- und Überwachungsgeräte<br />

<strong>für</strong><br />

Haustechnik, Industrie und<br />

Umweltschutz.<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH<br />

Lindenstraße 20 · 74363 Güglingen<br />

Tel. 07135/102-0 · Fax 07135/102-147<br />

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AFRISO-EURO-INDEX<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 925


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Rohrleitungen in Zeiten neuer Energiekonzepte<br />

Das iro lädt zum 26. Oldenburger Rohrleitungsforum 2012<br />

Die viel zitierte Energiewende, weg von Kohlenwasserstoffwirtschaft und Atomstrom hin zu neuen Systemen auf<br />

der Basis regenerativer Energieträger, ist unbestrittener Megatrend des angehenden 21. Jahrhunderts und wird es<br />

in den kommenden Jahrzehnten bleiben. Da ein Großteil der heutigen, erdverlegten Rohrleitungsinfrastruktur der<br />

Energieversorgung dient, stellt sich dem Institut <strong>für</strong> Rohrleitungsbau Oldenburg – iro – folgerichtig die Frage,<br />

welche Rolle dem Rohr im Rahmen der neuen Versorgungskonzepte künftig zukommt. Genau diese Frage gibt<br />

das iro als Veranstaltungs-Motto ans Publikum weiter, wenn es am 9. und 10. Februar 2012 zum 26. Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum an den Standort Oldenburg der Jade Hochschule einlädt. Erwartet werden rund 3000 Teilnehmer,<br />

darunter die Mitarbeiter von etwa 330 Ausstellern der kongressbegleitenden Fachmesse.<br />

Im <strong>Wasser</strong>kraftwerkbau<br />

geht es von<br />

jeher nicht<br />

ohne (Triebwasser-)Rohre.<br />

© Etertec<br />

Rohrleitungsnetze sind in doppelter<br />

Hinsicht energierelevant:<br />

Erstens spielen sie eine tragende<br />

Rolle als Transportmedium <strong>für</strong> Primärenergieträger<br />

wie Gas und Öl<br />

wie auch <strong>für</strong> den Betrieb von Fernund<br />

Nahwärmesystemen; zum<br />

anderen ist ihr Betrieb selbst natürlich<br />

auch auf der Verbrauchsseite<br />

energetisch bedeutsam. Das wiederum<br />

gilt nicht nur <strong>für</strong> Versorgungsnetze,<br />

sondern auch <strong>für</strong> <strong>Abwasser</strong>-<br />

Entsorgungssysteme. Diese wiederum<br />

gelten aufgrund der in ihnen<br />

transportierten wärmehaltigen Ab -<br />

wasserströme als Quelle möglicherweise<br />

nutzbarer „Abfall“-Energie. Es<br />

mangelt also keineswegs an aktuellen<br />

Bezügen zum Motto „Rohrleitungen<br />

– in neuen Energieversorgungskonzepten“,<br />

wenn Anfang<br />

Februar 2012 die Fachwelt nach<br />

Oldenburg strömt, um das Arbeitsjahr<br />

mit der größten Fachveranstaltung<br />

rund ums Rohr zu beginnen.<br />

Wohin der Zug in puncto Versorgungskonzepte<br />

absehbar fährt,<br />

erfahren die Besucher von berufener<br />

Stelle, nämlich von Dietmar<br />

Schütz, dem Präsidenten des Bundesverbandes<br />

Erneuerbarer Energien<br />

e. V. (BEE), gleich in der Eröffnungsrunde<br />

des Kongresses am<br />

ersten Veranstaltungstag. Solchem<br />

Einstieg folgt unmittelbar ein Highlight<br />

mit Oldenburger Lokalbezug,<br />

nämlich die Präsentation des Pilotprojektes<br />

„<strong>Abwasser</strong>wärme in<br />

Oldenburg“, welches der Oldenburgisch-Ostfriesische<br />

<strong>Wasser</strong>verband<br />

(OOWV) gemeinsam mit dem iro<br />

quasi vor dessen „Haustür“ realisiert.<br />

Danach geht es bereits technisch<br />

ans „Eingemachte“, nämlich zu der<br />

Frage der Zukunft der vorhandenen<br />

Erdgasnetze und deren gegebenenfalls<br />

modifizierten Nutzung. Nach<br />

den vorgesehenen Vorträgen könnten<br />

Erdgasnetze ebenso ein „Auslaufmodell“<br />

sein wie ein kommendes<br />

System zur Energiespeicherung.<br />

Ein Thema der Zukunft sind auch<br />

„Smart grids“ oder „Intelligente<br />

Netze“: In Oldenburg wird die Möglichkeit<br />

einer Konvergenz von Netzinfrastrukturen<br />

vor dem Hintergrund<br />

moderner Informations- und<br />

Regelungstechnik beleuchtet.<br />

Das Thema der neuen Energiekonzepte<br />

ist auf das Engste mit dem<br />

Klimawandel verknüpft. Insofern<br />

macht es auch Sinn, wenn innovative<br />

Konzepte im Energie- und<br />

<strong>Abwasser</strong>sektor unter dem Aspekt<br />

der Klimaneutralität analysiert und<br />

diskutiert werden. Wie in den<br />

Medien als Politikum thematisiert,<br />

wird es neue Energieversorgungskonzepte<br />

künftig nicht ohne neue<br />

(Stromleitungs)-Trassen geben. Da<br />

diese teils „offshore“ in der Nordsee<br />

liegen, stehen hinter dieser Aufgabe<br />

nicht zuletzt erhebliche bauliche<br />

Herausforderungen: Eben dies – der<br />

Offshore-Leitungsbau – wird ein<br />

weiterer hochaktueller Vortragsschwerpunkt<br />

auf dem Rohrleitungsforum<br />

2012 sein. Da geht erfahrungsgemäß<br />

kaum etwas ohne<br />

Horizontal Directional Drilling<br />

(HDD)-<strong>Technik</strong>en, die auch 2012<br />

wieder einmal mit zwei gut besetzten<br />

Vortragsblöcken Besucher an -<br />

locken.<br />

<strong>Abwasser</strong> als Energieträger – das<br />

ist beim 26. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

eine wichtige, doch keineswegs<br />

die einzige Perspektive auf<br />

die <strong>Abwasser</strong>netze. Selbstverständlich<br />

nimmt die Sanierung dieser Infrastruktur<br />

auch 2012 breiten Raum<br />

im Programm ein. Ein Schwerpunkt<br />

unter anderen ist der Status quo in<br />

Sachen Schlauchlining-Sanierung –<br />

eine Technologie, die auf nunmehr<br />

40 Jahre Praxiserfahrungen zurückblicken<br />

kann und in der graben-<br />

Oktober 2011<br />

926 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

losen Kanalsanierung praktisch un -<br />

verzichtbar ist. Intensiv setzen sich<br />

auch die Oldenburger Auftritte der<br />

Fachverbände GSTT und RSV mit<br />

aktuellen Fragen der Kanalsanierung<br />

auseinander.<br />

Auch die Diskussion im Café hat<br />

den <strong>Abwasser</strong>experten 2012 eine<br />

interessante Thematik zu bieten:<br />

das Spannungsfeld, in dem sich<br />

Ingenieurleistungen der Kanalsanierung<br />

in der Praxis bewegen.<br />

Einerseits spielen sie bei der Ausschreibung<br />

eine Schlüsselrolle <strong>für</strong><br />

den Projekterfolg, anderseits ist ihre<br />

Vergütung allzu oft unangemessen,<br />

wenn man die Bedeutung dieser<br />

Leistungen berücksichtigt. Defizite<br />

an dieser Stelle führen fast zwangsläufig<br />

zu Konflikten und erzeugen<br />

Probleme bis hin zum völligen<br />

Scheitern von Vorhaben. Stets steht<br />

irgendwie der Ingenieur mit im<br />

Fokus – aber ist er deshalb auch<br />

„schuld“ an den Problemen? Eine<br />

Frage, zu der durchaus engagierte<br />

Statements der Expertenrunde und<br />

Diskussionen mit dem Publikum<br />

erwartet werden dürfen.<br />

Auch der Bautechniker und<br />

-organisator kommt wieder einmal<br />

nicht zu kurz: Größte Aufmerksamkeit<br />

hat ein „leidiges“ Problem der<br />

Baupraxis verdient, mit dem sich<br />

auf dem Rohrleitungsforum gleich<br />

mehrere Referenten auseinandersetzen:<br />

Gestörte Bauabläufe, hier<br />

speziell solche im Zuge des Pipelinebaus.<br />

Gestörte Verdauungsabläufe,<br />

hervorgerufen durch exzessiven<br />

Grünkohlverzehr, sind zwar auch zu<br />

Beginn des zweiten Vierteljahrhunderts<br />

„Ollnburger Gröönkohlabend“<br />

ein latentes Restrisiko. Es sollte aber<br />

durch verantwortungsvollen Um -<br />

gang mit den fleischlichen Beilagen<br />

der Oldenburger Identitätspflanze<br />

und durch prophylaktische Einnahme<br />

des einen oder anderen kla-<br />

ren Schnapses auch 2012 in vertretbarem<br />

Rahmen zu halten sein – <strong>für</strong><br />

den Oldenburg-Routinier ebenso<br />

wie <strong>für</strong> Novizen.<br />

Mit rund 330 Ausstellern den<br />

Rahmen zu sprengen droht – auch<br />

dies schon eine liebe Gewohnheit –<br />

die Begleitausstellung in dem<br />

Gürtel von Temporärbauwerken,<br />

den das iro rund um die Fachhochschule<br />

hat errichten lassen.<br />

Gründe genug also, auch im<br />

folgenden Jahr wieder den Weg<br />

zur Jade-Weser-Fachhochschule zu<br />

suchen und zu finden. Wenn irgend<br />

möglich allerdings, so die dringende<br />

Bitte des Gastgebers, ohne Auto.<br />

„Schlauchlining<br />

– ein<br />

Verfahren setzt<br />

sich durch“:<br />

2012 ein<br />

Thema <strong>für</strong> das<br />

Oldenburger<br />

Rohrleitungsforum.<br />

© KMG<br />

Pipe Technologies<br />

Kontakt:<br />

Institut <strong>für</strong> Rohrleitungsbau Oldenburg (iro),<br />

Ina Kleist, Ofener Straße 18, D-26121 Oldenburg,<br />

Tel. (0441) 361039-0, Fax (0441) 361039-10,<br />

E-Mail: kleist@iro-online.de, www.iro-online.de<br />

<strong>Abwasser</strong> enthält neben diversen anderen Frachten<br />

erhebliche Mengen an Restwärme – künftig vielleicht<br />

eine nutzbare Energiequelle. © Winkler<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 927


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Neuer Veranstaltungsbaustein im <strong>Wasser</strong>fach<br />

zur Rohrnetzberechnung<br />

Informationsveranstaltung am 08. und 09. November 2011 in Hannover<br />

Anlehnend an das bereits bestehende<br />

Seminar „Planung und<br />

Berechnung von Gasverteilungsnetzen“<br />

auf der Gas-Seite wird es<br />

nun erstmals dazu eine analoge<br />

Informationsveranstaltung im Be -<br />

reich <strong>Wasser</strong> geben. Der DVGW<br />

möchte damit gezielt den bestehenden<br />

Bedarf abdecken sowie die<br />

aktuell diskutierten Fragen im<br />

Zusammenhang mit <strong>Wasser</strong>verteilungssystemen<br />

behandeln.<br />

Die Versorgungsqualität und die<br />

Wirtschaftlichkeit eines <strong>Wasser</strong>verteilungssystems<br />

werden maßgeblich<br />

durch die Leistungsfähigkeit im<br />

Gesamtsystem sowie durch den<br />

Zustand der vorhandenen technischen<br />

Anlagen und Rohrleitungen<br />

bestimmt. Sowohl bei Ausbau<br />

als auch bei Erneuerungen kann<br />

eine hohe Versorgungsqualität und<br />

ein sicherer Rohrnetzbetrieb bei<br />

niedrigsten Investitions- und Be -<br />

triebskosten und hoher Planungssicherheit<br />

nur durch eine sorgfältige<br />

konzeptionelle Planung auf<br />

der Grundlage einer Rohrnetzberechnung<br />

sichergestellt werden.<br />

Aufbauend auf den Planungsgrundsätzen<br />

und -zielen des<br />

DVGW-Arbeitsblatts W 400-1 liefert<br />

eine fundierte Rohrnetzberechnung<br />

entscheidende Hinweise <strong>für</strong><br />

die Leistungsfähigkeit des vorhandenen<br />

und die optimale Auslegung<br />

von neuen tech nischen Anlagen<br />

und Rohrnetzen.<br />

Vor diesem Hintergrund will der<br />

DVGW einen praxisbezogenen, an<br />

Anwendungsbeispielen erläuternden<br />

Überblick anhand folgender<br />

Inhalte geben:<br />

Planungsgrundsätze und<br />

Bemessungsgrundlagen<br />

Grundlagen und Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> verlässliche Netzmodelle<br />

und Rohrnetzbere chnungen<br />

Einsatzmöglichkeiten der Rohrnetzberechnung<br />

bei betrieblichen<br />

Planungen<br />

Voraussetzungen, Methodik,<br />

Möglichkeiten und Grenzen der<br />

Berechnungen zur Optimierung<br />

von Trinkwasserrohrnetzen<br />

Zielgruppe sind Fachkräfte <strong>für</strong><br />

Rohrnetzberechnung, <strong>für</strong> systematische<br />

Netzplanung- und Optimierung<br />

sowie Fachkräfte aus den <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

und<br />

Ingenieurbüros.<br />

Information und Anmeldung:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Caroline Ohlmeyer,<br />

Tel. (0228) 9188-734,<br />

E-Mail: ohlmeyer@dvgw.de,<br />

www.dvgw-veranstaltungen.de<br />

www.wassertermine.de<br />

Forum <strong>Wasser</strong>aufbereitung 2011<br />

24. November 2011 in Mülheim an der Ruhr<br />

Das DVGW-Technische Komitee<br />

„<strong>Wasser</strong>aufbereitungsverfahren“<br />

und das IWW Rheinisch-<br />

Westfälisches Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>forschung<br />

laden ein zum 10. For um<br />

„<strong>Wasser</strong>aufbereitung“ am 24. No -<br />

vember 2011 in Mülheim an der<br />

Ruhr. Das Forum soll der Information<br />

über aktuelle Entwicklungen und<br />

neue Forschungsergebnisse in der<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung und benachbarter<br />

Fachgebiete dienen und die<br />

Diskussion offener, auch strittiger<br />

Fragen ermöglichen. Es wird vom<br />

Technischen Komitee „<strong>Wasser</strong>aufbereitungsverfahren“<br />

des DVGW in<br />

jähr lichem Wechsel mit dem TZW in<br />

Karlsruhe und dem IWW in Mülheim<br />

an der Ruhr veranstaltet.<br />

Themenschwerpunkte der Veranstaltung<br />

sind Toxizitätsbewertung<br />

von <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffen, Aufbereitungsverfahren,<br />

<strong>Wasser</strong>werksrückstände<br />

und Anpassung an den<br />

Klimawandel.<br />

Anmeldungen und Programm:<br />

IWW Zentrum <strong>Wasser</strong>,<br />

Frau Servatius/Frau Bonorden,<br />

Tel. (0208) 40303-102/-101,<br />

E-Mail: h.servatius@iww-online.de;<br />

s.bonorden@iww-online.de,<br />

www.iww-online.de<br />

Oktober 2011<br />

928 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung<br />

07. und 08. November 2011, Steigenberger Hotel Berlin<br />

Energiewende, <strong>Wasser</strong>preise, Effizienzanalyse,<br />

Trinkwasserverordnung<br />

u. v. m. – die <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche<br />

Jahrestagung ist das traditionelle<br />

Branchentreffen <strong>für</strong> Fach- und<br />

Führungskräfte der <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>wirtschaft. Am 07. und<br />

08. November stellen Vertreter aus<br />

den Ministerien und des BDEW in<br />

Berlin aktuelle politische Anforderungen<br />

an die Branche vor. Unternehmensvertreter<br />

und Entscheider<br />

präsentieren Lösungen und Strategien<br />

<strong>für</strong> gegenwärtige und zukünftige<br />

Herausforderungen.<br />

Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft ist intransparent,<br />

unwillig sich zu verändern<br />

und wenig kundenorientiert! Diese<br />

Vorwürfe werden oft erhoben – von<br />

Kartellbehörden, Kunden und den<br />

Medien. Aber sind die Vorwürfe<br />

berechtigt? Mit Benchmarking,<br />

Branchenbild, Kundenbilanz und<br />

Kundenbarometer gibt es viele Projekte,<br />

um die an die Branche gestellten<br />

Anforderungen zu erfüllen. Der<br />

richtige Einsatz dieser Instrumente<br />

sowie mögliche Weiterentwicklungen<br />

werden gemeinsam mit den<br />

Teilnehmern diskutiert.<br />

Vor dem Hintergrund der <strong>Wasser</strong>preisdiskussion<br />

wird von den<br />

Unternehmen oft ein Effizienznachweis<br />

gefordert. Möglichkeiten, die<br />

Effizienz nachzuweisen, und Vorschläge,<br />

wie trotz sinkendem <strong>Wasser</strong>gebrauch<br />

eine nachhaltige Kalkulation<br />

und kostendeckende Preisstruktur<br />

aussehen kann, werden im<br />

Rahmen der Tagung vorgestellt und<br />

zur Diskussion gestellt.<br />

Die Energiewende hat auch Auswirkungen<br />

<strong>für</strong> die Unternehmen<br />

der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft.<br />

Welche Rolle spielt die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

in der Energiepolitik<br />

der Bundesregierung? Welche Zielkonflikte<br />

gibt es? Und letztendlich,<br />

welchen Beitrag kann die Branche<br />

leisten? Fragen, die im Fokus der<br />

Diskussion zwischen Referenten aus<br />

Politik, Wissenschaft, Unternehmen<br />

und den Teilnehmern stehen.<br />

Jetzt anmelden! Wir freuen uns<br />

über Ihre Teilnahme!<br />

Kontakt:<br />

Frank Schmilowski,<br />

EW Medien und Kongresse GmbH,<br />

Tel. (030) 284494-204,<br />

frank.schmilowski@ew-online.de<br />

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Mit seiner robusten Bauweise und dem langzeitstabilen Messprinzip arbeitet HYDRUS selbst bei härtesten<br />

Umweltbedingungen zuverlässig und hochpräzise. Im Rahmen einer Systemumgebung überzeugt HYDRUS<br />

durch integrierte Kommunikation und einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 929


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Löhnberger <strong>Abwasser</strong>tage 2011<br />

09. und 10, November 2011 in Kirchheim/Hessen<br />

Im Kongress- und Tagungszentrum<br />

SeePark Kirchheim finden die<br />

„Löhnberger <strong>Abwasser</strong>tage 2011“<br />

vom 09. bis 10. November 2011 statt.<br />

Hochkarätige Referenten stellen<br />

in Vorträgen aktuelle technische<br />

Trends, moderne Verfahren und praxisnahe<br />

innovative Lösungen im Be -<br />

reich der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>technik,<br />

in Industrie und Gewerbe vor.<br />

Außerdem bieten die Referenten<br />

<strong>für</strong> Fachbesucher Präsentationen im<br />

Rahmen eines Forums an. Auf einer<br />

Fachbuch- und Fachzeitschriftenausstellung<br />

haben die Teilnehmer<br />

des Symposiums die Möglichkeit,<br />

sich über Literatur und Software zu<br />

den Themen <strong>Wasser</strong>, <strong>Abwasser</strong>, Entsorgung<br />

und Umweltschutz zu<br />

informieren.<br />

Diese praxisorientierte Schulungsund<br />

Weiterbildungsveranstaltung <strong>für</strong><br />

<strong>Abwasser</strong>beauftragte, Mitarbeiter,<br />

Planer und Betreiber von <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>anlagen richtet sich sowohl<br />

an Industrie, Gewerbe und Handwerk<br />

als auch an kleinere Betriebe sowie<br />

das interessierte Fachpublikum aus<br />

dem In- und Ausland.<br />

Kontakt:<br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>Abwasser</strong>zentrum<br />

Löhnberg, Postfach 11 01,<br />

D-35790 Löhnberg,<br />

Tel. (06477) 911278, Fax (06477) 911278,<br />

E-Mail: wernerhummloe@aol.com<br />

<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung –<br />

ein Mosaikstein zur Energiewende<br />

25. November 2011 in Straubing<br />

Am 09. Mai 2011 wurde die<br />

Anlage zur Nutzung der<br />

<strong>Abwasser</strong>wärme im niederbayerischen<br />

Straubing offiziell in Betrieb<br />

Über extern aufgestellte<br />

<strong>Abwasser</strong> wärmetauscher der<br />

HUBER SE werden in Straubing<br />

über 100 Woh nungen mit<br />

Heizwärme versorgt.<br />

genommen. Zuvor hat die Anlage<br />

jedoch schon seit Oktober 2010<br />

gezeigt, dass die <strong>Technik</strong> auch bei<br />

einem extrem langen und harten<br />

Winter zuverlässig und umweltschonend<br />

Wohnungen in der Sudetendeutschen<br />

Straße mit Heizwär<br />

me versorgen kann.<br />

Das Prinzip der <strong>Technik</strong> ist einfach:<br />

das warme <strong>Wasser</strong> aus Duschen, Wannen,<br />

Wasch- und Spülmaschinen wird<br />

der Kanali sation entnommen und<br />

über einen speziell auf <strong>Abwasser</strong> ausgelegten<br />

Wärmetauscher geführt. Die<br />

daraus entnommene Wärme wird<br />

dann durch eine Wärmepumpe auf<br />

das notwendige Heiztemperaturniveau<br />

angehoben.<br />

Zur Veranstaltung lädt der der<br />

Arbeitskreis „<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung“<br />

im Umweltcluster Bayern Interessierte<br />

zum Austausch mit Experten<br />

und Besichtigung der Anlage ein.<br />

Anmeldung unter:<br />

www.umweltcluster.net<br />

DVGW Summer-School mit guter Resonanz gestartet<br />

Termine 2012 jetzt vormerken<br />

Die betriebsberuhigte Sommerzeit<br />

war ideal, um fachlich<br />

Kenntnisse aufzufrischen, zu vertiefen<br />

und neue Erfahrungen zu sammeln.<br />

So nahmen mehr als dreißig<br />

Interessenten die Pilotveranstaltungen<br />

der DVGW Summer-School in<br />

diesem Jahr wahr und nutzten<br />

damit die Möglichkeit, berufliches<br />

Fortkommen mit einem persönlichen<br />

Freizeiterlebnis zu verbinden.<br />

Der DVGW lud zu vier Themenschwerpunkten<br />

an attraktive Seminarstandorte<br />

nach Berlin, Bad Wildungen<br />

und auf das Schloss Ettersburg<br />

bei Weimar ein. Die besonders<br />

positive Resonanz der Teilnehmer<br />

und ihrer sie begleitenden Le benspartner<br />

motiviert das DVGW Berufsbildungswerk,<br />

das Konzept im<br />

nächsten Jahr fortzuführen.<br />

Interessenten können sich jetzt<br />

schon über Termine 2012 informieren.<br />

So werden vom 26. bis 27. Juli 2012 in<br />

München und vom 02. bis 03. August<br />

2012 in Berlin eine Auswahl aus den<br />

Themen <strong>Wasser</strong>gewinnung, <strong>Wasser</strong>aufbereitung,<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung, Gasanlagen<br />

und Gasverteilung angeboten.<br />

Konkrete Anregungen zur<br />

Schwerpunktgestaltung nimmt das<br />

DVGW-Berufsbildungswerk gerne auf.<br />

Weitere Informationen:<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Natalie Grünwald, Tel. (0228) 9188-616,<br />

E-Mail: gruenwald@dvgw.de,<br />

oder unter dem Stichwort „summer-school“<br />

unter www.dvgw-veranstaltungen.de<br />

Oktober 2011<br />

930 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Leute<br />

NACHRICHTEN<br />

Änderungen in Präsidium und<br />

Vorstand der DWA<br />

F. Wolfgang Günthert neuer Vizepräsident<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

F. Wolfgang Günthert<br />

Die Mitgliederversammlung der<br />

Deutschen Vereinigung <strong>für</strong><br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />

Abfall e. V. (DWA) hat am 27. September<br />

2011 neue Mitglieder in ihr<br />

Präsidium und ihren Vorstand<br />

gewählt, nachdem einige Amtszeiten<br />

zum Jahresende 2011 ablaufen.<br />

Die Amtszeiten aller neu Gewählten<br />

laufen vom 01. Januar 2012 bis zum<br />

31. Dezember 2015.<br />

Neuer Vizepräsident wird Prof.<br />

Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert (63).<br />

Günthert hat seit 1994 die Professur<br />

<strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und<br />

Abfalltechnik an der Universität der<br />

Bundeswehr München in Neubiberg<br />

inne. Er hat in der DWA über<br />

Jahrzehnte eine Vielfalt von ehrenamtlichen<br />

Aufgaben übernommen.<br />

Mitglied des Präsidiums ist er seit<br />

2009. Weiterer Vizepräsident bleibt<br />

unverändert Dipl.-Ing. Eberhard<br />

Jüngel von der Landestalsperrenverwaltung<br />

des Freistaates Sachsen.<br />

Neu ins Präsidium der DWA<br />

gewählt wurde Prof. Dr.-Ing. Markus<br />

Schröder (55), Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Tuttahs & Meyer<br />

Ingenieurgesellschaft <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>-,<br />

<strong>Abwasser</strong>- und Energiewirtschaft<br />

mbH in Aachen.<br />

Die fachliche Arbeit der DWA findet<br />

in zehn Hauptausschüssen statt.<br />

Hauptausschussvorsitzende sind<br />

satzungsgemäß Mitglieder des Vorstands.<br />

Die vom DWA-Vorstand<br />

bereits im Juli 2011 gewählten künftigen<br />

Vorsitzenden des Hauptausschusses<br />

„<strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>kraft“,<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas<br />

Dittrich (62), TU Braunschweig, und<br />

des Hauptausschusses „Abfall/Klärschlamm“,<br />

Prof. Dr.-Ing. Norbert<br />

Dichtl (60), ebenfalls TU Braunschweig,<br />

wurden durch die Mitgliederversammlung<br />

bestätigt und treten<br />

somit ihre Ämter zum 01. Januar<br />

2012 an.<br />

Außerdem wurden neu in den<br />

Vorstand der DWA gewählt Dr.-Ing.<br />

Rolf Schlichting (61) von der Dr.<br />

Schlichting – Dr. Ermel GmbH –<br />

Ingenieure in Aurich und Ministerialdirigent<br />

Dr. Wolfgang Milch (58),<br />

Leiter der Abteilung 2 „Naturschutz,<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft, Bodenschutz, Altlasten,<br />

Umweltinformationssystem“<br />

im Ministerium <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />

und Umwelt des Landes Sachsen-<br />

Anhalt. Wolfgang Milch wird ab<br />

01. Januar 2012 auch Vorsitzender<br />

der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Wasser</strong> (LAWA). Rolf Schlichting<br />

ist gleichzeitig Vorsitzender des<br />

Ausschusses <strong>Wasser</strong>wirtschaft im<br />

Verband beratender Ingenieure (VBI).<br />

Mit Edelstahl<br />

perfekt<br />

ausgerüstet...<br />

... zum hygienischen<br />

Speichern von Trinkwasser<br />

Die hygienische Qualität von<br />

Trinkwasser kann beim<br />

Speichern beeinträchtigt werden.<br />

Wir haben effektive und<br />

wirtschaftliche Lösungen und<br />

liefern standardisierte Bauteile,<br />

die das verhindern.<br />

info@huber.de<br />

www.huber.de<br />

WASTE WATER Solutions<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 931


1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin 3R-Abonnent<br />

Ich bin iro-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin 3R-Abonnent<br />

Ich bin iro-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin 3R-Abonnent<br />

Ich bin iro-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

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Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin 3R-Abonnent<br />

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Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

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Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

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Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

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1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Leckortung und<br />

Netzoptimierung<br />

am 8. November 2011 in Essen<br />

Programm<br />

Moderation:<br />

Prof. Th. Wegener, iro<br />

Wann und Wo?<br />

Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />

im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />

Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />

Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />

Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />

Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />

Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />

Referent N.N.<br />

Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />

Referent N.N.<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, ZfW, iro<br />

Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />

9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Essen, Welcome Hotel Essen<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />

und -wartung<br />

Teilnahmegebühr:<br />

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und iro-Mitglieder: 350,- €<br />

Nichtabonnenten: 390,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />

ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />

das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />

Optimierung des Entstördienstes<br />

J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />

Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />

Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

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Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />

„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />

J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />

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energy environment engineering<br />

Schirmherr und fachlicher Träger:<br />

Nach Energie fischt<br />

die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

am besten in Berlin:<br />

<br />

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<br />

Zeit <strong>für</strong> Veränderung<br />

3<br />

en 2.0<br />

21./22. November 2011<br />

andel's Hotel Berlin<br />

<br />

<br />

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Senatsverwaltung <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen<br />

Dieses Projekt wird hälftig mit Bundes- und Landesmitteln<br />

aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur“ (GRW) finanziert.


Vereine, Verbände und Organsisationen<br />

NACHRICHTEN<br />

Mitmachen beim<br />

-Netzwerk<br />

Brandenburger<br />

Netzwerk Energierückgewinnung<br />

und Ressourcenmanagement<br />

e.qua · Energieforum<br />

Stralauer Platz 34<br />

10243 Berlin<br />

Fon +49 30 2936457-0<br />

Fax +49 30 2936457-10<br />

www.e-qua.de<br />

info@e-qua.de<br />

Brandenburger<br />

Schlauchlining<br />

Brandenburger Liner GmbH & Co. KG<br />

Taubensuhlstraße 6<br />

D - 76829 Landau/Pfalz<br />

Tel. +49 63 41 /51 04-0<br />

Fax +49 63 41 /51 04-155<br />

e-mail:info@brandenburger.de<br />

www.brandenburger.de<br />

ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH<br />

Feldkreuzstraße 3<br />

A-6063 Rum bei Innsbruck<br />

Telefon: +43 (0) 512/2412-0<br />

Telefax: +43 (0) 5123/2412-5900<br />

E-Mail: info@ibk.ilf.com<br />

Website: www.ilf.com<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Thomas Reinheimer<br />

<strong>gwf</strong><br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

INTERNATIONAL<br />

The leading specialist journal<br />

for water and wastewater<br />

S1 / 2011<br />

Volume 152<br />

ISSN 0016-3651<br />

B 5399<br />

<strong>gwf</strong><br />

Innovation from tomorrow’s world<br />

<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong><br />

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<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong><br />

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9/2011<br />

Jahrgang 152<br />

ISSN 0016-3651<br />

B 5399<br />

Established in 1858, »<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>« is regarded<br />

as the leading publication for water and wastewater<br />

technology and science – including water production,<br />

water supply, pollution control, water purification and<br />

sewage engineering.<br />

It‘s more than just content: The journal is a publication<br />

of several federations and trade associations. It comprises<br />

scientific papers and contributions re viewed by experts, offers<br />

industrial news and reports, covers practical infor mation, and<br />

publishes subject laws and rules.<br />

In other words: »<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>« opens a direct way to<br />

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Das Schnellmontagesystem mit eingebauter Injektionsmembran.<br />

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• Integrierter Außenflansch. Keine Nachbearbeitung der Außenabdichtung.<br />

• Gleichmäßige Harzverteilung in alle Hohlstellen/Ausbrüche – <strong>für</strong> alle Mauerwerke geeignet.<br />

• Besonders sicher in der Anwendung – ein Arbeitsgang, eine Kartuschenfüllung.<br />

Damit Wände dichter bleiben. Und Gebäude länger leben.<br />

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Mit dem Kopf durch die Wand.<br />

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Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 933


NACHRICHTEN<br />

Vereine, Verbände und Organsisationen<br />

Integration der bisherigen Fortbildungsstudiengänge<br />

Netzingenieur/-in <strong>für</strong> die Gas-,<br />

<strong>Wasser</strong>- und/oder Stromversorgung in den<br />

neuen berufs begleitenden Masterstudiengang<br />

„Netztechnik und Netzbetrieb“<br />

Start im WS 2011/2012 in der Kooperation Fachhochschule Trier/<br />

DVGW-Berufsbildungswerk<br />

Ingenieure/Innen in der Energieund<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung möchten<br />

sich in Mehrspartenunternehmen<br />

<strong>für</strong> die Übernahme von Fach- und<br />

Führungsaufgaben in einer anderen<br />

Sparte zur Erfüllung der Anforderungen<br />

nach dem Technisches<br />

Sicherheitsmanagement (TSM) qualifizieren.<br />

Ihnen bietet der DVGW in<br />

Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />

Trier damit auch zukünftig<br />

die Möglichkeit, berufsbegleitend<br />

die notwendigen Fachkenntnisse in<br />

den Sparten Gas, <strong>Wasser</strong> und Strom<br />

zu erwerben.<br />

Das neue Masterstudium ist in<br />

insgesamt vier Semester aufgeteilt,<br />

wobei in den beiden ersten<br />

Semestern über die Basis- und<br />

Fachmodule das Grundlagenwissen<br />

und die technischen Fachkenntnisse<br />

der jeweiligen Sparten<br />

vermittelt werden. Das erfolgreiche<br />

Bestehen dieser Basis- und<br />

Fachmodule wird der DVGW wie<br />

bei den bisherigen Fortbildungsstudiengängen<br />

(Zertifikatsstudiengänge)<br />

nach Ende des 2. Semesters<br />

über ein entsprechendes Zertifikat<br />

bestätigen. Das 3. Semester<br />

beinhaltet dann gemeinsame Studieninhalte<br />

aus dem Bereich des<br />

Asset Management und das<br />

Ab schlusssemester dient im<br />

Wesentlichen der Erstellung der<br />

Masterarbeit. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss des Studiengangs<br />

erhält der/die Absolvent/in den<br />

Titel „Master of Engineering“ und<br />

ist berechtigt, die Berufsbezeichnung<br />

Ingenieur/-in <strong>für</strong> Netztechnik<br />

und Netzbetrieb <strong>für</strong> Verteilungsnetze<br />

Strom, Gas und <strong>Wasser</strong><br />

zu führen.<br />

Das DVGW-Zertifikat nach dem<br />

2. Semester ermöglicht es, dass<br />

Absolventen neben der weiterhin<br />

bestehenden Option zur unmittelbaren<br />

Fortsetzung des Masterstudiums<br />

auch die Wahl haben, zunächst<br />

wieder in den vollen betrieblichen<br />

Ablauf seines Unternehmens integriert<br />

zu werden. Sie können dann zu<br />

einem späteren Zeitpunkt mit dem<br />

3. Semester wieder in das Masterstudium<br />

eintreten.<br />

Der Masterstudiengang der<br />

Fachhochschule Trier wird vom<br />

DVGW-Berufsbildungswerk organisatorisch<br />

betreut und durchgeführt.<br />

Das Berufsbildungswerk sorgt auch<br />

<strong>für</strong> die ordnungsgemäße Einschreibung<br />

der Teilnehmer bei der FH<br />

Trier. Die fachliche Leitung liegt wie<br />

schon bei den bisherigen Fortbildungsstudiengängen<br />

wieder bei<br />

Prof. Dr.-Ing. Manfred Schlich (Gasversorgung),<br />

Prof. Dr.-Ing. Stefan<br />

Wilhelm (<strong>Wasser</strong>versorgung) und<br />

Prof. Dr. Burkhard Fromm, alle von<br />

der Fachhochschule Trier.<br />

Die Studieninhalte Stromversorgung<br />

sind in den beiden ersten<br />

Semestern in insgesamt acht<br />

Wochenblöcke, die Studieninhalte<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgung in neun<br />

Wochenblöcke gegliedert. Die Gliederung<br />

der Wochenblöcke <strong>für</strong> Gas<br />

und <strong>Wasser</strong> ist so aufgebaut, dass in<br />

den Semestern 1 und 2 auch eine<br />

getrennte Belegung <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Sparten möglich bleibt. Somit<br />

haben auch frühere Teilnehmer der<br />

bisherigen Fortbildungsstudiengänge<br />

die Möglichkeit, eine fehlende<br />

Sparte noch nachträglich zu<br />

belegen, falls der Masterabschluss<br />

angestrebt wird.<br />

Der Ablauf des Masterstudiengangs<br />

in Wochenblöcken erlaubt<br />

eine berufsbegleitende Teilnahme.<br />

Dieses Konzept ermöglicht den Teilnehmern<br />

auch, die theoretisch<br />

erworbenen Kenntnisse bereits<br />

während des 1. Studienjahres in<br />

ihrem Unternehmen durch praktische<br />

Erfahrung zu vertiefen und<br />

betriebliche Fragestellungen direkt<br />

mit den Dozenten aufzuarbeiten.<br />

Das Masterstudium der FH Trier<br />

wird <strong>für</strong> alle Module zum Ende des<br />

Wintersemesters 2011/2012 im<br />

März 2012 beginnen. Zeit genug<br />

also, um sich <strong>für</strong> eine Teilnahme zu<br />

entscheiden oder den bisherigen<br />

Abschluss zu ergänzen und die notwendigen<br />

Abstimmungen hierzu<br />

im Unternehmen herbei zu führen.<br />

Programm und Ausschreibung <strong>für</strong><br />

diesen Masterstudiengang sind im<br />

September an die Mitgliedsunternehmen<br />

verschickt worden. Interessierte<br />

Ingenieure/Ingenieurinnen<br />

können sich noch beim DVGW-<br />

Berufsbildungswerk anmelden.<br />

Informationen/Kontakt:<br />

DVGW-Berufsbildungswerk,<br />

Petra Salz,<br />

Tel. (0228) 9188-604,<br />

E-Mail: salz@dvgw.de,<br />

Dipl.-Ing. Robert Sattler,<br />

Tel. (06131) 2778921,<br />

E-Mail: sattler@dvgw.de<br />

Oktober 2011<br />

934 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Vereine, Verbände und Organsisationen<br />

DVGW CERT GmbH<br />

eröffnet Büro in Berlin<br />

Einfach sicher!<br />

Klaus Nehrke, DVGW Cert GmbH, an seinem neuen<br />

Arbeitsplatz in Berlin. Quelle: DVGW<br />

Seit dem 1. Juli 2011 ist die DVGW CERT GmbH auch<br />

in der deutschen Hauptstadt mit einem Büro vertreten.<br />

Hierzu wurden entsprechende Räume im Luisen-<br />

Carree am Robert-Koch-Platz angemietet. Neben zwei<br />

Büroräumen stehen auch ein Besprechungsraum sowie<br />

die notwendige Infrastruktur <strong>für</strong> Prüfungen und Sitzungen<br />

zur Ver fügung. Klaus Nehrke, Technischer Kundenbetreuer<br />

der DVGW CERT GmbH, leitet seit dem<br />

01.07.2011 das Berliner Büro und betreut von hier aus<br />

insbesondere Kunden und Geschäftspartner der DVGW<br />

CERT GmbH im Raum Berlin/Brandenburg sowie in den<br />

östlichen Bundesländern. Vor allem im Raum Berlin gibt<br />

es zahlreiche Neukunden und Interessenten, die zu<br />

technischen Fragen der Prüfung und Zertifizierung vor<br />

Ort betreut werden möchten. Auch die Kontakte zu den<br />

verschiedenen behördlichen Stellen und regierungsnahen<br />

Institutionen können von hier aus optimal wahrgenommen<br />

werden. Schließlich sollen die neuen Räumlichkeiten<br />

auch <strong>für</strong> Prüfungsgespräche und Sitzungen<br />

der verschiedenen Zertifizierungsbereiche genutzt<br />

werden.<br />

Zertifizierungsanträge sowie sonstige Antragsunterlagen<br />

und Schriftverkehr zu laufenden Zertifizierungsverfahren<br />

bitte weiterhin an den Hauptsitz in<br />

Bonn senden.<br />

Besuchen Sie uns in Düsseldorf<br />

18. - 21. Oktober 2011<br />

Halle 6, Stand 6/G43<br />

G450/G460 mit Funktionsprüfung<br />

Zur Freimessung in explosionsgefährdeten Bereichen dürfen<br />

nur Gaswarngeräte eingesetzt werden, bei denen die messtechnische<br />

Funktionsfähigkeit <strong>für</strong> den Explosionsschutz<br />

nachgewiesen ist. Nur mit einem funktionsgeprüften Gerät,<br />

das nach den strengen Richtlinien der EG Baumusterprüfbescheinigung<br />

geprüft wurde, können Sie wirklich sicher sein.<br />

Das Mehrgas-Messgerät Microtector II G460 und G450<br />

erfüllt die Normen EN 60079-29-1 und EN 50104.<br />

Das bedeutet <strong>für</strong> Sie mehr Schutz - vor mehr als 7 Gasen<br />

gleichzeitig - und mehr Sicherheit. Zusammen mit praxiserprobten<br />

Funktionen und dem umfangreichen Systemzubehör<br />

wird das G460/G450 jedem Anforderungsprofil gerecht.<br />

Überzeugen Sie sich selbst.<br />

Kontakt:<br />

DVGW CERT GmbH,<br />

Büro Berlin,<br />

Klaus Nehrke,<br />

Robert-Koch-Platz 4, D-10115 Berlin,<br />

Tel. (030) 27 58 07 10,<br />

Fax (030) 27 58 07 12,<br />

E-Mail: nehrke@dvgw-cert.com<br />

Jetzt mit neuer Ladetechnologie!<br />

www.gasmessung.de


NACHRICHTEN<br />

Vereine, Verbände und Organsisationen<br />

DVGW erweitert sein Portfolio<br />

Energie & <strong>Wasser</strong> direkt – Veranstaltungen <strong>für</strong> die Versorgungswirtschaft<br />

zu den aktuellen Themen der Branche<br />

In Ergänzung zu dem Angebot von<br />

Berufsbildungswerk und Akademie<br />

wird künftig auch ein neuer Veranstaltungszweig<br />

„energie|wasserdirekt“<br />

angeboten. Die von der<br />

DVGW Service & Consult GmbH,<br />

einer 100-prozentigen Tochter des<br />

DVGW, ausgerichteten Veranstaltungen<br />

wenden sich insbesondere<br />

an Entscheidungsträger, Fach- und<br />

Führungskräfte der Energie- und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft sowie Neu- und<br />

Quereinsteiger. Sie vermitteln<br />

bedarfsgerechtes und übergreifendes<br />

Fachwissen aus erster Hand zu<br />

den aktuellen Themen der Ver- und<br />

Entsorgungsbranche.<br />

Der Auftakt erfolgt am 23. und<br />

24. November 2011 mit dem Seminar<br />

„Gas und Recht kompakt“. Die<br />

zweitägige Veranstaltung widmet<br />

sich der Fülle neuer Gesetzesregelungen,<br />

die auch auf die Gaswirtschaft<br />

einen nachhaltigen Einfluss<br />

nehmen. Neben der Vermittlung<br />

von Hintergründen, Zusammenhängen<br />

und derzeitigen Entwicklungen<br />

erfahren Interessierte vor<br />

allem, was es in ihrem Tagesgeschäft<br />

aus rechtlicher Sicht zu be -<br />

achten gilt und welche ihrer Handlungen<br />

dem geltenden Rechtsrahmen<br />

unterliegen.<br />

Weiter geht es am 06. und 07.<br />

Dezember 2011 mit einem Überblick<br />

über die Einsatzfelder und das<br />

Zusammenspiel von regenerativen<br />

Energien. Mit der Energiewende ist<br />

die Vollversorgung aus erneuerbaren<br />

Energiequellen zu einem erklärten<br />

Ziel von Politik, Bevölkerung und<br />

Industrie geworden. Attraktive Förderbedingungen<br />

und steigende<br />

nationale und internationale Investitionen<br />

lassen den Anteil der Erneuerbaren<br />

am Energiemix kontinuierlich<br />

steigen. Dies hat die DVGW Service<br />

& Consult GmbH zum Anlass<br />

genommen, in der Veranstaltung<br />

„Erneuerbare Energien kompakt“<br />

über die entsprechenden Technologien<br />

und die sich ergebenden strategischen<br />

und operativen Ge schäftsmöglichkeiten<br />

zu informieren.<br />

Die dritte Veranstaltung in diesem<br />

Jahr widmet sich der „Wärmeversorgung<br />

im aktuellen Energiekonzept“.<br />

Am 14. und 15. Dezember<br />

2011 werden die wichtigsten technischen,<br />

rechtlichen und wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen und<br />

Neuerungen und die sich hieraus<br />

ergebenden Geschäfts-, Vertriebsund<br />

Fördermöglichkeiten im<br />

Wärme- und KWK-Sektor vorgestellt.<br />

Veranstaltungsort aller drei Termine<br />

ist das GWZ Gas-<strong>Wasser</strong>-Zentrum<br />

in Bonn. Anmeldungen sind ab<br />

sofort möglich. Mitglieder des<br />

DVGW e.V. erhalten Vergünstigungen<br />

auf die Tagungsgebühr.<br />

Weitere Informationen zu diesen<br />

und künftigen Veranstaltungsangeboten<br />

finden sich im Internet unter<br />

www.dvgw-sc.de<br />

Kontakt:<br />

Konstanze Eickmann-Ismail,<br />

Leitung Veranstaltungen,<br />

DVGW Service & Consult GmbH,<br />

Tel. (0228) 9188-778,<br />

E-Mail: eickmann@dvgw-sc<br />

Neu: GW 301 Kundenservice des DVGW<br />

GW 301/GW 302 Service-Hotline zu relevanten DVGW-Informationen<br />

z. B. aus den Bereichen Regelwerk, Zertifizierung und Bildung aus einer Hand<br />

Die Versorgungsnetze binden den<br />

wesentlichen Teil des Anlagekapitals<br />

eines Unternehmens. Deshalb<br />

genießt die Zertifizierung nach dem<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 301 zur Qualifizierung<br />

von Rohrleitungsbauunternehmen<br />

seit Jahrzehnten eine<br />

hohe Akzeptanz bei den Versorgungsunternehmen,<br />

Netzbetreibern<br />

und Rohrleitungsbauunternehmen<br />

selbst. Die jüngste Fassung von GW<br />

301, die wahrscheinlich im Herbst<br />

2011 verabschiedet wird, ist ein weiterer<br />

Meilenstein in dieser Regelsetzungstradition.<br />

Für den Neuantrag oder eine<br />

Verlängerung einer GW 301 (oder<br />

GW 302) Zertifizierung ist der Nach-<br />

Oktober 2011<br />

936 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Vereine, Verbände und Organsisationen<br />

Ein Mann !<br />

weis von qualifiziertem Personal notwendig. Entsprechende<br />

Qualifizierungsmaßnahmen werden schon seit<br />

vielen Jahren sehr erfolgreich an DVGW anerkannten<br />

Kursstätten durchgeführt. Gemeinsam mit seinen Partnerzentren<br />

soll diese bekannte Ausbildungsqualität<br />

weiterhin angeboten und um einen neuen GW 301<br />

Kundenservice ergänzt werden.<br />

Ziel ist es, DVGW-Mitgliedern und Kunden die<br />

bekannt hohe Qualität der Schulungen mit einem<br />

deutlichen Plus an Kundenservice anzubieten, z. B.:<br />

Kostenloser telefonischer<br />

GW 301 Kunden-Service<br />

0228 9188-777<br />

Der GW 301 Kundenservice gibt zu allen GW 301<br />

relevanten Fragen Auskunft oder vermittelt direkt<br />

den richtigen Ansprechpartner.<br />

Leistungsstarke Partnerzentren<br />

Durch die Kooperation des DVGW mit praxisorientierten<br />

Ausbildungscentren hat der DVGW bundesweit<br />

einen leistungsstarken Verbund geschaffen. Die<br />

DVGW Partnerzentren sind DVGW anerkannte Kursstätten<br />

und zusätzlich, wie der DVGW auch, ISO 9001<br />

zertifiziert.<br />

Regionale Individualangebote sind möglich<br />

Die Durchführung der benötigten Schulungsmaßnahmen<br />

kann sich nach den zeitlichen und regionalen<br />

Wünschen des Auftraggebers ausrichten.<br />

Kostenlose Nutzung von QUA.SI<br />

Der DVGW stellt sein internet basiertes Personalentwicklungstool<br />

QUA.SI kostenlos zur Ver fügung. Diese<br />

Software unterstützt die Unternehmen bei der Personalplanung,<br />

dokumentiert durchgeführte Maßnahmen<br />

und besitzt u.a. eine Erinnerungsfunktion<br />

zu Ablauf von zeitlich befristeten Personalqualifizierungen.<br />

Kostenvorteil durch eine DVGW Regelwerkflatrate<br />

Das bisherige GW 301 Regelwerkmodul wurde in<br />

sieben Einzelmodule gesplittet. Das internetbasierte<br />

„Regelwerk plus“ bietet diese zu neuen Flatrate-Preisen<br />

an.<br />

Ab 1. September 2011 ist der neue GW 301 Kunden-<br />

Service unter der Nummer (0228) 9188-777 oder unter<br />

www.dvgw-gw301.de <strong>für</strong> Interessenten freigeschaltet.<br />

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RECHT UND REGELWERK<br />

Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />

GW 335-B3 P Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas- und <strong>Wasser</strong>verteilung –<br />

Teil B3: Mechanische Verbinder aus Kunststoffen (POM , PP) <strong>für</strong> die <strong>Wasser</strong>verteilung,<br />

9/2011<br />

Die Entwurfsfassung vom September<br />

2010 basiert auf den<br />

Werkstoffen POM (Polyoxymethylen)<br />

und PP (Polypropylen). Einige<br />

Einsprüche zielten auf die Berücksichtigung<br />

weiterer Werkstoffe wie<br />

PE (Polyethylen) und PA GF (glasfaserverstärktes<br />

Polyamid), die<br />

weder in DVGW VP 609 (Vorgänger<br />

von GW 335-B3) noch in ISO 14236<br />

(Grundlage von GW 335-B3) enthalten<br />

sind. So konnte die Frage, inwieweit<br />

das Anforderungsprofil von<br />

GW 335-B3 <strong>für</strong> andere Werkstoffe<br />

passt, ob also die schlichte Ergänzung<br />

der werkstoffspezifischen Ta -<br />

bellen reicht, im Rahmen der Einspruchsberatung<br />

nicht geklärt werden.<br />

Das zuständige Technische<br />

Komitee des DVGW hat auch eine<br />

Öffnungsklausel <strong>für</strong> zusätzliche<br />

Werkstoffe abgelehnt, da sie den im<br />

Wettbewerb stehenden Prüf-/Zertifizierungsstellen<br />

de facto Regelsetzungskompetenz<br />

einräumen würde<br />

und die Art und Weise der Anwendung<br />

einer Öffnungsklausel letztlich<br />

schwer absehbar wäre.<br />

Im Ergebnis wurde die Entwurfsfassung<br />

der GW 335-B3 vom September<br />

2010 bis auf kleinere Korrekturen<br />

bestätigt, die nicht berücksichtigten<br />

Werkstoffe müssen im<br />

Rahmen ergänzender Regelsetzung<br />

behandelt werden.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 <strong>für</strong> Mitglieder;<br />

€ 27,45 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />

Bezugsquelle:<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Josef-Wirmer-Straße 3, D-53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9191 – 40,<br />

Fax (0228) 9191 – 499,<br />

www.wvgw.de<br />

Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />

W 122 Entwurf: Abschlussbauwerke <strong>für</strong> Brunnen der <strong>Wasser</strong>gewinnung, 8/2011<br />

Einspruchsfrist: Die Einspruchsfrist<br />

endet am 01. Dezember 2011<br />

Das DVGW-Regelwerk hatte sich<br />

erstmals 1979 mit „Abschlussbauwerken<br />

<strong>für</strong> Bohrbrunnen“<br />

befasst. Die Ausgabe von 1998<br />

wurde in die W 122 überführt. Die<br />

technischen und materialspezifischen<br />

Anforderungen haben sich<br />

seit dieser Zeit deutlich weiterentwickelt,<br />

so dass eine grundlegende<br />

Überarbeitung der W 122 erforderlich<br />

war. Neben der Berücksichtigung<br />

der hygienischen Anforderungen<br />

an die eingesetzten Materialien,<br />

die mit dem Rohwasser in<br />

Kontakt kommen, wurden auch die<br />

bautechnischen Grundsätze einer<br />

Prüfung unterzogen. Dabei haben<br />

neben betriebsbedingten Erfordernissen<br />

der Hochwasserschutz sowie<br />

der Schutz der Anlage durch<br />

Beschädigungen Dritter einen<br />

höheren Stellenwert gegenüber der<br />

Fassung von 1998 erhalten. Vermehrt<br />

kommen in der Bauausführung<br />

aus Kostengründen Fertigbauteile<br />

aus Beton und Stahlbeton bzw.<br />

komplette Fertigschächte zum Einsatz.<br />

Hier<strong>für</strong> wurden entsprechende<br />

Empfehlungen aufgenommen, um<br />

deren ordnungsgemäße Funktion<br />

im Betrieb sicherzustellen. Wie auch<br />

in der letzten Fassung sind im informativen<br />

Anhang Beispiele der<br />

unterschiedlichen Bauformen aufgeführt,<br />

die als Planungsgrundlage<br />

genutzt werden können.<br />

Einsprüche sind an den zuständigen<br />

Referenten Dipl.-Geol. U.<br />

Peth, E-Mail: peth@dvgw.de, zu senden.<br />

Preis:<br />

€ 27,61 <strong>für</strong> Mitglieder,<br />

€ 36,82 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />

W 249 Entwurf: Entfernung von Arsen, Nickel und Uran bei der<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung, 9/2011<br />

Einspruchsfrist: Die Einspruchfrist<br />

endet am 09. Dezember 2011<br />

Arsen, Nickel und Uran erreichen<br />

gelegentlich im <strong>Wasser</strong>, das zur<br />

Oktober 2011<br />

938 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong><br />

Trinkwassergewinnung genutzt<br />

wird, Konzentrationen, die eine Entfernung<br />

dieser Stoffe erforderlich<br />

machen können. Mit Inkrafttreten<br />

der novellierten Trinkwasserverordnung<br />

am 1. November 2011 wird<br />

neben den bereits heute geltenden<br />

Grenzwerten <strong>für</strong> Arsen (10 μg/L)<br />

und Nickel (20 μg/L) auch <strong>für</strong> Uran<br />

ein Grenzwert von 10 μg/L einge-


RECHT UND REGELWERK<br />

führt. In diesem Arbeitsblatt werden<br />

die wesentlichen Regeln beschrieben,<br />

die bei der Beurteilung der<br />

Notwendigkeit von aufbereitungstechnischen<br />

Maßnahmen zur Verminderung<br />

der Konzentration dieser<br />

Stoffe und bei der Auswahl<br />

geeigneter Aufbereitungsmaßnahmen<br />

zu beachten sind. Vorausgesetzt<br />

wird, dass Maßnahmen<br />

geprüft und ggf. ergriffen wurden,<br />

um die Einträge dieser Stoffe in das<br />

<strong>Wasser</strong> zu verhindern bzw. zu minimieren<br />

und diese Maßnahmen<br />

nicht zum Erfolg geführt haben. Auf<br />

solche Maßnahmen wird im Arbeitsblatt<br />

hingewiesen, aber es wird darauf<br />

nicht näher eingegangen.<br />

Dieses Arbeitsblatt wurde vom<br />

Projektkreis „Entfernung anorganischer<br />

Stoffe“ im Technischen Komitee<br />

„<strong>Wasser</strong>aufbereitungsverfahren“<br />

erarbeitet. Es dient als Grundlage<br />

<strong>für</strong> die Entfernung von Arsen, Nickel<br />

und Uran im Rahmen der zentralen<br />

Trinkwasseraufbereitung. Es kann<br />

sinngemäß auch <strong>für</strong> Kleinanlagen<br />

nach DIN 2001 angewendet werden.<br />

Das Arbeitsblatt gilt nicht <strong>für</strong><br />

die <strong>Wasser</strong>behandlung in Trinkwasser-Installationen.<br />

Zur Entsorgung<br />

der anfallenden Rückstände wird<br />

auf die Arbeitsblattreihe DVGW<br />

W 221 verwiesen.<br />

Einsprüche an die DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />

Postfach 14 03<br />

62, D-53058 Bonn.<br />

Preis:<br />

€ 20,59 <strong>für</strong> Mitglieder,<br />

€ 27,45 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />

W 616: Sensorgestützte Betriebsüberwachung von Pumpensystemen<br />

in der Trinkwasserversorgung, 8/2011<br />

Das Merkblatt W 616 gilt <strong>für</strong> die<br />

Planung und den Einsatz sensorgestützter<br />

Überwachungseinrichtungen<br />

von Kreiselpumpensystemen<br />

in der Trinkwasserversorgung.<br />

Zur Sicherstellung eines<br />

zuverlässigen und wirtschaftlichen<br />

Betriebes von Pumpensystemen ge -<br />

winnt die sensorgestützte Betriebsüberwachung<br />

zunehmend an<br />

Bedeutung. Sie kann auf folgende<br />

Ziele ausgerichtet sein:<br />

Prozessüberwachung, Prozesssteuerung<br />

und Prozessautomation<br />

Sicherstellung eines bestimmungsgemäßen<br />

Betriebes<br />

Verfügbarkeit und Prozesssicherheit<br />

Sicherung energieeinsparender<br />

Betriebsweisen<br />

ressourcenschonender Betrieb<br />

und Optimierung der Lebenszykluskosten<br />

von Pumpen und<br />

Systemen<br />

Die mit Hilfe sensorgestützter<br />

Betriebsüberwachung gewonnenen<br />

Informationen bilden eine<br />

wichtige Grundlage <strong>für</strong> Zustandsdiagnosen<br />

(Zustandserfassung und<br />

Vergleich mit Referenzwerten), Störungsfrüherkennung<br />

und eine zu -<br />

standsorientierte Instandhaltung.<br />

Die Hinweise im Merkblatt W 616<br />

sollen den Anwendern als Hilfestellung<br />

<strong>für</strong> einen effizienten Einsatz<br />

moderner Sensortechnik dienen. Es<br />

werden mögliche Strategien sensorgestützter<br />

Betriebsüberwachung<br />

beschrieben. Zudem wird auf we -<br />

sentliche und <strong>für</strong> die Betriebsüberwachung<br />

wichtige Messgrößen<br />

sowie deren geeignete Messpositionen<br />

eingegangen. Darüber hinaus<br />

werden Anforderungen an die<br />

Messsysteme definiert. Abgerundet<br />

wird das Blatt mit Ausführungsbeispielen<br />

und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen.<br />

Das Merkblatt wurde vom Projektkreis<br />

„Förderanlagen“ im Technischen<br />

Komitee „Anlagentechnik“<br />

erarbeitet.<br />

Preis:<br />

€ 27,61 <strong>für</strong> Mitglieder;<br />

€ 36,82 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />

Bezugsquelle:<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Josef-Wirmer-Straße 3,<br />

D-53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9191-40,<br />

Fax (0228) 9191-499,<br />

www.wvgw.de<br />

Recht und Regelwerk<br />

Zurückgezogene Regelwerke<br />

Folgendes Regelwerk wurde zurückgezogen:<br />

VP 609 Klemm- und Steckverbinder aus Kunststoffen zum Verbinden von<br />

PE-Rohren in der Wassserverteilung<br />

09/1995 Wird ersetzt durch<br />

GW 335-B3<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 939


RECHT UND REGELWERK<br />

Vorhabensbeschreibung und Rückziehung<br />

Rückziehung des Merkblattes M 362 „Umgang mit Baggergut –<br />

Teil 3: Mindest untersuchungsprogramm“ und Aktualisierung des Merkblattes M 362<br />

„Umgang mit Baggergut – Teil 1 Handlungsempfehlungen“<br />

Der DWA-Fachausschuss AK-7<br />

„Baggergut aus Gewässerunterhaltung<br />

und -ausbau“ hat im<br />

April 1999 das Merkblatt ATV-M 362<br />

„Umgang mit Baggergut – Teil 3:<br />

Mindestuntersuchungsprogramm<br />

<strong>für</strong> Baggergut“ veröffentlicht. Insbesondere<br />

aufgrund geänderter rechtlicher<br />

Rahmenbedingungen sind<br />

die Empfehlungen dieses Merkblattes<br />

heute nicht mehr aktuell. Der<br />

Fachausschuss AK-7 hat daher<br />

beschlossen, das Merkblatt M 362-<br />

Teil 3 in der Fassung vom April 1999<br />

zurückzuziehen und die Inhalte<br />

grundlegend zu überarbeiten.<br />

Der Fachausschuss plant in diesem<br />

Zusammenhang, den Teil 1 des<br />

Merkblattes neu zu fassen, sodass<br />

dieser die bisherigen Inhalte der<br />

Teile 1 und 3 zusammenführt und<br />

unter dem neuen Titel „Umgang mit<br />

Baggergut – Teil 1: Handlungsempfehlungen<br />

und Mindestuntersuchungsprogramm“<br />

erscheint. Das<br />

neu gefasste Merkblatt soll insbesondere<br />

Praktikern einen Leitfaden<br />

zum Umgang mit Baggergut sowie<br />

zur Einschätzung der verschiedenen<br />

Nutzungsmöglichkeiten und<br />

den prinzipiellen Unterbringungsmöglichkeiten<br />

an die Hand geben.<br />

Gleichzeitig wird es Hinweise zum<br />

jeweils erforderlichen Untersuchungsumfang,<br />

der fachgerechten<br />

Probenahme und den anzuwendenden<br />

Analyseverfahren geben.<br />

Der Teil 2 des Merkblattes mit dem<br />

Untertitel „Fallbeispiele“ vom Oktober<br />

2004 ergänzt weiterhin die<br />

Handlungsanweisungen des Teils 1<br />

um zahlreiche, in der Praxis realisierte<br />

Projekte, die die Möglichkeiten<br />

zum Umgang mit Baggergut<br />

von der Vermeidung über die Umlagerung<br />

und die Verwertung bis zur<br />

Beseitigung verdeutlichen.<br />

Hinweise und Anregungen:<br />

DWA – Bundes geschäftsstelle,<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Reifenstuhl,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef,<br />

Tel. (02242) 872-106, Fax (02242) 872-135<br />

E-Mail: reifenstuhl@dwa.de<br />

Neue Merkblätter erschienen<br />

Merkblatt DWA-M 181: Messung von <strong>Wasser</strong>stand und Durchfluss<br />

in Entwässerungssystemen<br />

Entwässerungssysteme<br />

und<br />

<strong>Abwasser</strong>anlagen müssen den<br />

wasserwirtschaftlichen Zielsetzungen<br />

und den geltenden technischen<br />

und gesetzlichen Anforderungen<br />

genügen. Verfahren und<br />

Einrichtungen zur <strong>Abwasser</strong>sammlung,<br />

-ableitung und -behandlung<br />

sind gemäß dem Stand der <strong>Technik</strong><br />

einzusetzen, die Anlagen müssen<br />

ordnungsgemäß betrieben werden.<br />

Die Kenntnis der Prozessabläufe,<br />

ihre Beeinflussungsmöglichkeiten<br />

und der damit erzielbare Erfolg bilden<br />

die notwendige Grundlage.<br />

Informationen über den <strong>Wasser</strong>stand<br />

und den Durchfluss gehören<br />

in öffentlichen und privaten <strong>Abwasser</strong>anlagen<br />

zu den wichtigsten<br />

Basisdaten <strong>für</strong> Planung und Betrieb.<br />

Eine Schlüsselrolle kommt den<br />

<strong>Abwasser</strong>durchflüssen bei der<br />

Überwachung und dem Betrieb der<br />

<strong>Abwasser</strong>anlagen und bei der Bildung<br />

von Frachten und Bilanzen zu.<br />

Die Durchflussmessung leistet darüber<br />

hinaus einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Transparenz der Leistungen<br />

und Kosten von <strong>Abwasser</strong>anlagen.<br />

Für Planungszwecke erlangen<br />

Messdaten des Niederschlag-<br />

Abfluss-Prozesses in Entwässerungsnetzen<br />

als Grundlage einer<br />

Überprüfung und Kalibrierung von<br />

Kanalnetz- und Schmutzfrachtmodellen<br />

erhöhte Bedeutung. Durch<br />

realitätsnahe Eingangsdaten und<br />

kalibrierte Simulationsmodelle können<br />

bereits im Planungsprozess<br />

Fehlinvestitionen durch Über- oder<br />

Unterdimensionierung vermieden<br />

werden. Verlässliche Messdaten<br />

können Beurteilungskriterium und<br />

Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> die<br />

Wahl von Sanierungsverfahren und<br />

deren zeitliche Einordnung sein.<br />

Die Planung von Messbauwerken,<br />

-einrichtungen und -programmen<br />

sind Ingenieurleistun gen, die<br />

vertiefte Kenntnisse der Hydraulik,<br />

Hydrologie und Messtechnik voraussetzen.<br />

Der Messbetrieb erfordert<br />

sachkundiges und aufmerksames<br />

Personal. Qualitätsgesichertes<br />

Datenmaterial setzt eine<br />

zeitnahe Datenprüfung voraus, die<br />

als Bestandteil des Messens anzusehen<br />

ist. Weitergehende Ansprüche<br />

können sich aus den Fachanwendungen<br />

ergeben.<br />

Intention des Merkblatts ist es,<br />

Grundlagen und Informationen <strong>für</strong><br />

die Planung und Durchführung von<br />

Durchfluss- und <strong>Wasser</strong>standsmessungen<br />

in Entwässerungssystemen<br />

(ggf. <strong>Abwasser</strong>anlagen) bereitzustellen.<br />

Ausgehend von den durchzuführenden<br />

Messprogrammen und<br />

den erforderlichen hydraulischen<br />

Oktober 2011<br />

940 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


RECHT UND REGELWERK<br />

und messtechnischen Grundlagen werden die relevanten<br />

Messverfahren sowie die wesentlichen Aspekte zu Planung,<br />

Betrieb und Qualitätssicherung vorgestellt. Die Dokumentation<br />

und Prüfung von Datenmaterial aus Einzel- und Temporärmessungen<br />

sowie aus der Inbetriebnahmephase von<br />

Dauermessungen wird ausführlich dar gelegt. Aussagen zu<br />

Kosten- und Umweltauswirkungen ergänzen das Merkblatt.<br />

Information:<br />

September 2011, 98 Seiten, ISBN 978-3-941897-94-6,<br />

Ladenpreis 76,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 60,80 Euro.<br />

<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong><br />

2Hefte<br />

Das führende<br />

Fachorgan <strong>für</strong><br />

<strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong><br />

gratis<br />

zum<br />

Kennenlernen!<br />

Merkblatt DWA-M 805:<br />

Technische Leistungsfähigkeit als<br />

besonderes Merkmal der Eignung von<br />

Bauunternehmen bei der Herstellung und<br />

Sanierung von Rohrleitungen und Kanälen<br />

Öffentliche und auch private Auftraggeber müssen sich<br />

vergewissern, dass beauftragte Unternehmen <strong>für</strong> die<br />

auszuführende Aufgabe geeignet sind. Anforderungen an<br />

die Eignung von Unternehmen dürfen und müssen gestellt<br />

werden, das Vorliegen der erforderlichen Kriterien muss im<br />

Rahmen der Vergabeentscheidung geprüft werden.<br />

Die Eignung von Bauunternehmen wird anhand der Kriterien<br />

Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

bewertet. Die Vergabe- und Vertragsordnungen, aber auch<br />

DIN-Normen enthalten zahlreiche Hinweise und Regelungen<br />

dazu.<br />

Das vorliegende Merkblatt beschränkt sich auf Hinweise<br />

zu Normen und vergaberechtlichen Regelungen des<br />

Abschnitts 1 der VOB/A (sog. „Unterschwellen bereich“,<br />

Basisparagraphen) und befasst sich damit bewusst nur mit<br />

diesem Teilbereich des gesamten Ausschreibungs- und Vergabeprozesses.<br />

Es werden Hinweise zur technischen Leistungsfähigkeit<br />

gegeben und erläutert, welche Inhalte mit<br />

vorhandenen Präquali fizierungsverfahren (PQ-Verfahren)<br />

bestätigt werden. Das Merkblatt soll bei der sicheren Handhabung<br />

von Anforderungen an die fachliche Eignung und<br />

bei der Bewertung von Ausweisen (Zertifikaten) zu Qua lifikation<br />

und Präqualifizierung Hilfestellung bieten.<br />

Weiterführende Hinweise wird auch das Merkblatt<br />

DWA-M 808 „Handreichungen zur Ausschreibung und zur<br />

Wertung von Angeboten“ enthalten, das zurzeit überarbeitet<br />

und demnächst neu auf gelegt wird.<br />

Jedes zweite Heft mit<br />

Sonderteil R+S<br />

Recht und Steuern im<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

Von Experten<br />

<br />

Informieren Sie sich regelmäßig über alle technischen<br />

und wirtschaftlichen Belange der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung<br />

und <strong>Abwasser</strong> behandlung.<br />

<br />

<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0)931 / 4170-492<br />

<br />

Ja, senden Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<br />

<strong>Abwasser</strong> gratis zu. Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen<br />

nach Erhalt des zweiten Hefts schriftlich absage, bekomme ich <strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<br />

<strong>Abwasser</strong> <strong>für</strong> zunächst ein Jahr (12 Ausgaben) zum Preis von € 170,- zzgl. Versand<br />

(Deutschland: € 15,- / Ausland: € 17,50) pro Halbjahr.<br />

Vorzugspreis <strong>für</strong> Schüler und Studenten (gegen Nachweis) € 85,- zzgl. Versand<br />

pro Halbjahr.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Oldenbourg Industrieverlag München<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

Information:<br />

August 2011, 26 Seiten, ISBN 978-3-941897-98-4,<br />

Ladenpreis 35,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 28,00 Euro.<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Telefax<br />

Herausgeber und Vertrieb:<br />

DWA Deutsche Vereinigung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V.,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef, Tel. (02242) 872-333,<br />

Fax (02242) 872-100, E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />

Branche/Wirtschaftszweig<br />

<br />

Datum, Unterschrift<br />

PAGWFW1011<br />

Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />

oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />

die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />

Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />

Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />

oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />

werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung <strong>für</strong> die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE Gewässergüte<br />

CULTAN-Düngung und<br />

Grundwasserschutz<br />

Kann die Nitratauswaschung durch CULTAN-Düngung reduziert werden?<br />

Gewässergüte, CULTAN, Nitratauswaschung, Grundwasserschutz, Mais, Kartoffel,<br />

Streifenversuch<br />

Andreas Schwarz, Wolf-Anno Bischoff, Jürgen Maier und Karl Müller-Sämann<br />

Die Nitratkonzentration im Grundwasser überschreitet<br />

in verschiedenen Regionen den Trinkwassergrenzwert<br />

von 50 mg Nitrat/L. Ursache hier<strong>für</strong> sind<br />

u.a. Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft, die<br />

ausgewaschen werden. Gemeinsames Ziel von <strong>Wasser</strong>versorgern<br />

und Landwirten ist es daher, die Stickstoffüberschüsse<br />

bei stabilen Erträgen zu reduzieren.<br />

In zwei Projekten wurde getestet, ob die CULTAN-<br />

Düngung (Controlled Uptake Long-Term Ammonia<br />

Nutrition) dieses Ziel erreichen kann. Im ersten Projekt<br />

konnte durch CULTAN die Nitrataus waschung in<br />

feuchten Wintern bei gleich bleibenden Erträgen verringert<br />

werden. Im zweiten, noch laufenden Projekt<br />

konnte mit CULTAN der Maisertrag bei Sommertrockenheit<br />

ver bessert, die Nitrat auswaschung tendenziell<br />

reduziert werden. Für Kartoffeln bestehen Hinweise,<br />

dass der CULTAN-Dünger effizienter wirkt und<br />

daher die Düngermenge gesenkt werden kann. Mit<br />

dem CULTAN-Verfahren kann damit bei stabilen<br />

Erträgen ein Beitrag zum Grundwasserschutz geleistet<br />

werden.<br />

CULTAN Fertiliser and Groundwater Protection –<br />

Can CULTAN reduce the Leaching of Nitrate?<br />

The nitrate concentration in the groundwater exceeds<br />

in some regions the threshold of 50 mg nitrate/L. One<br />

of the reasons for this is nitrogen surplus in agriculture<br />

being leached to the groundwater. Hence, water<br />

providers and farmers collectively aim to reduce this<br />

nitrogen surplus with constant yields. In two projects<br />

it was tested, if CULTAN (Controlled Uptake Long-<br />

Term Ammonia Nutrition) is suitable to obtain this<br />

aim. CULTAN reduced nitrate leaching during wet<br />

winters without yield depression in the first project.<br />

In the second, ongoing project, the corn yield in a<br />

year with a dry summer increased using CULTAN.<br />

Additionally, the nitrate leaching was reduced in tendency.<br />

The results for potatoes suggest that the CUL-<br />

TAN fertiliser is more effective. Thus, fertiliser<br />

amount can potentially be reduced. In summary, the<br />

CULTAN technique can be a promising means for<br />

groundwater protection without yield depression.<br />

1. Einführung<br />

Etwa 70 % des Trinkwassers in Deutschland werden aus<br />

Grundwasser gewonnen. Zwischen dem Versickern<br />

eines <strong>Wasser</strong>tropfens und der Förderung liegen aufgrund<br />

der Verweilzeiten in der ungesättigten Zone und<br />

im Grundwasser meist mehrere Jahre, häufig Jahrzehnte.<br />

Die Qualität des späteren Trinkwassers entscheidet<br />

sich aber bereits auf den ersten Dezimetern der<br />

Sickerstrecke. Einerseits gelangen hier Schadstoffe und<br />

überschüssige Nährstoffe in das Sickerwasser, z. B. im<br />

Bereich von Altlasten oder auf landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen. Andererseits findet ein Großteil der<br />

Reinigung des <strong>Wasser</strong>s in diesem Bereich statt. Hier<strong>für</strong><br />

sind chemische Prozesse wie Sorption ebenso bedeutend<br />

wie biologische, z. B. mikrobiologischer Abbau von<br />

Schadstoffen oder Pflanzenaufnahme von Nährstoffen.<br />

Für Trinkwasser gilt der Grenzwert von 50 mg Nitrat/L<br />

[1]. Dieses Nitrat stammt überwiegend aus landwirtschaftlich<br />

genutzten Gebieten und hat unterschiedliche<br />

Quellen: Landwirte düngen heutzutage zwar nicht<br />

mehr nach dem Motto „viel hilft viel“, sondern dosieren<br />

die Gaben sehr bewusst [2]. Trotzdem kann der Witterungsverlauf<br />

dazu führen, dass die Düngergabe zu hoch<br />

oder zur falschen Zeit erfolgt und von der Pflanze nicht<br />

vollständig verwertet werden kann. Diese Überschüsse<br />

können mit dem Sickerwasser in die Tiefe verlagert und<br />

nicht mehr von den Kulturpflanzen aufgenommen werden.<br />

Mineralisierung von Ernteresten und Humus findet<br />

oft zu Zeiten ohne Pflanzenbewuchs statt und ist zeitlich<br />

nur begrenzt vorhersagbar. Die dadurch entstehenden<br />

N-Überschüsse können ebenfalls ausgewaschen<br />

werden.<br />

Oktober 2011<br />

942 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Gewässergüte<br />

FACHBERICHTE<br />

Die Sickerwasserrate und damit die Grundwasserneubildung<br />

hängen vor allem von der jährlichen Niederschlagsmenge,<br />

aber auch von der Evapotranspiration<br />

ab. Letztere ist die Summe aus Evaporation (Verdunstung<br />

direkt vom Boden) und Transpiration<br />

(Verdunstung durch Pflanzen). Nitratüberschüsse werden<br />

in Gebieten mit einer geringen Grundwasserneubildung<br />

in weniger Sickerwasser verdünnt als in Gebieten<br />

mit höherer Nettosickerung. In trockenen Gebieten reichen<br />

daher bereits geringe Überschüsse, um den Grenzwert<br />

von 50 mg Nitrat/L zu überschreiten. Hier reagiert<br />

die Grundwasserqualität besonders sensibel auf die<br />

landwirtschaftliche Nutzung.<br />

Unter Böden mit lehmiger Textur bildet sich meist<br />

gering oder unbelastetes Grundwasser. Dies liegt zum<br />

einen an der hohen Kationenaustauschkapazität, die<br />

die Speicherung positiv geladener Nährstoffionen, z. B.<br />

Ammonium (NH 4+ ), begünstigt. Zum anderen ist die<br />

<strong>Wasser</strong>leitfähigkeit so gering, dass nährstoffhaltiges<br />

Sickerwasser von seiner Entstehung im Winter bis zum<br />

Frühjahr noch so wenig in die Tiefe verlagert wurde,<br />

dass die Nährstoffe von der Kultur des folgenden Jahres<br />

noch aufgenommen werden können. Auch in trockenen<br />

Sommern kann Nitratverlagerung stattfinden, obwohl<br />

die Evapotranspiration rechnerisch höher ist als die<br />

Sickerung. Ursache hier<strong>für</strong> ist der schnelle Stofftransport<br />

in bevorzugten Fließwegen (so genannter Preferential<br />

flow, z. B. Regenwurmröhren oder Wurzelbahnen).<br />

Starkregenereignisse können hier zu einem<br />

schnellen Transport in größere Tiefen an der Bodenmatrix<br />

vorbei führen [3, 4].<br />

Aufgrund der hohen <strong>Wasser</strong>leitfähigkeit werden<br />

bevorzugt Regionen mit sandigen und kiesreichen<br />

Böden, die sich aus Flusssedimenten entwickelt haben,<br />

zur Trinkwassergewinnung genutzt. Diese Böden besitzen<br />

durch ihre chemischen und hydraulischen Eigenschaften<br />

ein hohes Risiko <strong>für</strong> Nährstoffausträge. Selbst<br />

unter ordnungsgemäßer Landwirtschaft kann der Nitrat-Grenzwert<br />

häufig nicht eingehalten werden.<br />

Während <strong>Wasser</strong>versorger sauberes Trinkwasser<br />

wünschen, streben Landwirte gute Ernten an – verbunden<br />

mit einem entsprechenden Einsatz an Dünger und<br />

Pflanzenschutzmitteln. In diesem Zielkonflikt moderieren<br />

landwirtschaftliche Berater des <strong>Wasser</strong>versorgers.<br />

Sie versuchen, Nitratüberschüsse und den Einsatz von<br />

Chemikalien durch innovative Maßnahmen ohne<br />

Ertragseinbußen zu reduzieren. So können durch eine<br />

geschickte Wahl des Zeitpunkts <strong>für</strong> Pflügen im Winter<br />

die Mineralisierung und damit die Nitratauswaschung<br />

reduziert werden [5]. Auch der Einsatz langsam fließender<br />

Dünger, z. B. ENTEC, aus denen Stickstoff erst langsam<br />

freigesetzt wird, zählt dazu [6]. Ein besonderes<br />

Augenmerk wird hierbei auf stickstoffintensive Kulturen<br />

(z. B. Gemüsebau) und solche mit einer langen Brachzeit<br />

(Mais) gelegt, da hier ein besonders großes Einsparpotenzial<br />

zu erwarten ist.<br />

Beim CULTAN-Verfahren (CULTAN = Controlled<br />

Uptake Long-Term Ammonia Nutrition, in etwa<br />

„Ammoniumernährung durch kontrollierte Langzeitaufnahme<br />

(durch die Pflanze)“) wird ammoniumdominierter<br />

Flüssigdünger meist gleichzeitig mit der Saat<br />

bändchenförmig in den Boden eingebracht [7]. Daraus<br />

können sich verschiedene Vorteile ergeben:<br />

Das Düngerbändchen enthält konzentrierte Ammoniumlösung,<br />

die im Inneren sowohl <strong>für</strong> Pflanzenwurzeln<br />

als auch <strong>für</strong> Bodenmikroorganismen verätzend und<br />

damit toxisch wirkt. Nur der Außenbereich dieses Düngerdepots<br />

soll durch Diffusion und Verdünnung <strong>für</strong><br />

Pflanzen und Mikroorganismen verfügbar sein. Der ausgebrachte<br />

Stickstoff steht <strong>für</strong> die Pflanzen daher erst<br />

nach und nach zur Verfügung.<br />

Dadurch wird eine schnelle Umwandlung des<br />

Ammoniums zu Nitrat durch Nitrifikanten im Boden<br />

unterbunden. Dies vermindert die Auswaschung des<br />

Düngerstickstoffs stark, weil das positiv geladene<br />

Ammonium im Gegensatz zum Anion Nitrat (NO 3– ) im<br />

Boden an Kationenaustauschern adsorbiert wird.<br />

Zusätzlich soll die Verätzung der Wurzelspitzen die<br />

Pflanze zu einem verstärkten Wurzelwachstum im<br />

Bereich des Düngerbändchens anregen. Die bessere<br />

Durchwurzelung des Bodens soll einerseits zu einer vollständigeren<br />

Verwertung des Düngerdepots und andererseits<br />

zu einem größeren Wurzel:Spross-Verhältnis<br />

führen, das sich bei Trockenstress positiv auswirkt.<br />

Für den Bewirtschafter ist ein möglicher arbeitsökonomischer<br />

Vorteil, dass CULTAN-Lösung als langsam fließender<br />

Depotdünger mit einer einmaligen Gabe auf das<br />

Feld gebracht werden kann.<br />

Aus verschiedenen Gründen (Preis, Verfügbarkeit,<br />

Logistik, gewünschte Eigenschaften) werden auch<br />

andere Flüssigdünger verwendet, die meist auch Nitrat<br />

enthalten. Diese Verfahren der Injektionsdüngung werden<br />

meist auch als CULTAN-Verfahren bezeichnet,<br />

obwohl sie nicht vollständig den Anforderungen von<br />

Sommer [7] entsprechen.<br />

Wenn das CULTAN-Verfahren die gewünschten Erfolge<br />

zeigt, können bei gleich bleibenden Erträgen die Produktionskosten<br />

des Landwirtes gesenkt und die Qualität des<br />

neu gebildeten Grundwassers verbessert werden. Um<br />

dies zu untersuchen, fanden und finden in verschiedenen<br />

Regionen Versuche mit diesem Injektionsverfahren statt.<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse von mehrjährigen<br />

Versuchen in zwei <strong>Wasser</strong>schutzgebieten vorgestellt.<br />

2. Material und Methoden<br />

2.1 Allgemeines Versuchsdesign<br />

In beiden Projekten wurde ein vergleichbares Versuchsdesign<br />

gewählt. Es wurden jeweils mindestens fünf<br />

Schläge einbezogen, die in Hinblick auf Bewirtschaftung<br />

und Bodeneigenschaften jeweils in sich möglichst<br />

homogen waren. Auf jedem Schlag wurden zwei<br />

benachbarte Streifen angelegt, von denen jeweils einer<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 943


FACHBERICHTE Gewässergüte<br />

Bild 1. Installation und Funktionsprinzip der Selbst-Integrierenden<br />

Akkumulatoren (SIA): Das SIA befindet sich unter ungestörtem Boden<br />

und ist umgeben von Material mit denselben hydraulischen Eigenschaften<br />

wie das SIA (links). Gelöste Stoffe werden durch Sorption<br />

aus dem Sickerwasser extrahiert, während dieses durch das SIA<br />

perkoliert (rechts) [8].<br />

Bild 2. Lage der Schläge der zwei Projekte in Baden-Württemberg.<br />

Projekt 1: Fruchtfolge Raps – Winterweizen – Zwischenbegrünung –<br />

Braugerste (Hohenlohe); Projekt 2: Mais und Kartoffeln (Rheintal).<br />

Grafik: de.wikipedia.org (verändert).<br />

entsprechend der lokalen Praxis („konventionell“), der<br />

andere mit Flüssiginjektion („CULTAN“) gedüngt wurde.<br />

Als CULTAN wurde in den Versuchen Ammoniumharnstofflösung<br />

(AHL, Projekt 1) oder Harnstoffammoniumsulfatlösung<br />

(HAS, Projekt 2) verwendet. Als konventioneller<br />

Dünger wurde Kalkammonsalpeter (KAS) verwendet,<br />

<strong>für</strong> Mais in Projekt 2 wurde Harnstoff eingesetzt. In<br />

beiden Fällen wurde als konventionelle Variante die<br />

im Untersuchungsgebiet <strong>für</strong> die jeweiligen Kulturen<br />

üb lichen Mineraldünger verwendet. Wirtschaftsdünger<br />

wurden wegen der vor Ort geringen Bedeutung nicht in<br />

die Untersuchungen einbezogen. Die Streifen wurden<br />

bis auf die Düngeform identisch behandelt, ihre Breite<br />

hing von der Bewirtschaftungsbreite des Landwirts ab<br />

und lag zwischen 12 m (Kartoffeln, Projekt 2) und 21 m<br />

(Projekt 1). Die Düngermenge wurde anhand des kulturspezifischen<br />

Düngebedarfs unter Berücksichtigung der<br />

aktuellen N min -Vorräte ermittelt.<br />

Die Versuche wurden mit mindestens fünf echten<br />

Feldwiederholungen angelegt, um bodenkundliche<br />

Heterogenitäten im Untersuchungsgebiet erfassen zu<br />

können. Um unterschiedliche Witterungsverläufe abzudecken,<br />

erstreckten sich die Versuche über zwei bis vier<br />

Jahre.<br />

Alle Versuche wurden auf Schlägen durchgeführt,<br />

die von lokalen Landwirten bewirtschaftet wurden. Dies<br />

hat mehrere Vorteile gegenüber Experimenten auf einer<br />

Versuchsstation. Es kann eine größere regionale Vielfalt<br />

an Standorteigenschaften einbezogen werden. Darüber<br />

hinaus zeigen sich bereits in dieser Phase die Praxistauglichkeit<br />

und auch die Akzeptanz durch die Prak tiker.<br />

Die beteiligten Landwirte können sich unverbindlich<br />

eine Meinung von der neuen Methode bilden. Sind sie<br />

überzeugt, nehmen sie schnell eine Multiplikatorenrolle<br />

in ihrer Umgebung ein.<br />

Es wurden verschiedene Parameter erhoben, um die<br />

Umweltauswirkungen und die Erträge bewerten und<br />

eine N-Bilanz erstellen zu können. Hierzu zählen die<br />

Nitratauswaschung mit dem Sickerwasser (Selbst-Integrierende<br />

Akkumulatoren, 2.2), eine regelmäßige<br />

Bestimmung des N min -Gehaltes (2.3) sowie die Erträge<br />

und die Qualität des Erntegutes.<br />

2.2 Messung der Nitratauswaschung mit Selbst-<br />

Integrierenden Akkumulatoren (SIA)<br />

Zur Messung der flächenbezogenen Nitratauswaschung<br />

werden SIA (Selbst-Integrierende Akkumulatoren) installiert<br />

(Bild 1) [8].<br />

Die SIA verbleiben <strong>für</strong> jeweils etwa ein halbes Jahr im<br />

Boden, entziehen während dieser Zeit dem Sickerwasser<br />

das Nitrat vollständig und adsorbieren es. Nach dem<br />

Ausbau der SIA erhält man durch Rücktausch des adsorbierten<br />

Nitrats die flächenbezogene Nitratauswaschung<br />

als Gesamtfracht in kg N/ha.<br />

Die Messperioden umfassen einerseits die Vegetationsperiode<br />

(meist etwa März/April bis September,<br />

Oktober 2011<br />

944 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Gewässergüte<br />

FACHBERICHTE<br />

„Sommerhalbjahr“), andererseits die vegetationsfreie<br />

Zeit (meist September bis März/April, „Winterhalbjahr“).<br />

Durch Evapotranspiration versickert im Sommerhalbjahr<br />

nahezu kein <strong>Wasser</strong>. Ausnahmen sind Starkregenbzw.<br />

Gewitterereignisse und bewässerte Kulturen, z. B.<br />

im Gemüsebau. Die Grundwasserneubildung findet<br />

überwiegend im Winterhalbjahr statt.<br />

Um standörtliche Heterogenitäten erfassen zu können,<br />

werden die SIA in jeder Variante in zehnfacher Wiederholung<br />

installiert. Dabei werden drei Profile mit je<br />

drei bis vier SIA angelegt. Beim Vergleich zweier unterschiedlicher<br />

Behandlungen werden die Wiederholungen<br />

in jeweils vergleichbaren Positionen angelegt.<br />

Der Einbau erfolgt jeweils unterhalb des Hauptwurzelbereichs,<br />

je nach Kultur zwischen 0,60 m und 1,00 m<br />

Tiefe. Dadurch wird sichergestellt, dass nur solches Nitrat<br />

erfasst wird, das nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen,<br />

sondern in Richtung Grundwasser ausgetragen<br />

wird. Die Installation erfolgt von einer Grube aus<br />

seitlich unter den ungestörten Boden (Bild 1). Nach<br />

dem Einbau werden die Gruben verfüllt, so dass keinerlei<br />

Einschränkungen <strong>für</strong> die Bewirtschaftung des Schlages<br />

bestehen.<br />

2.3 N min -Methode<br />

Für die N min -Beprobung werden Bodenproben in drei<br />

Tiefenstufen entnommen (0–30 cm, 30–60 cm,<br />

60–90 cm). Um kleinräumige Heterogenitäten zu erfassen,<br />

werden mindestens zehn Einzelproben zu einer<br />

Mischprobe vereinigt und gemeinsam analysiert. Es<br />

werden die Gehalte an vorhandenem mineralischem<br />

Stickstoff (N) bestimmt: Nitrat (NO 3– ) und Ammonium<br />

(NH 4+ ). Dieser Anteil des N im Boden ist pflanzenverfügbar.<br />

N in organischer Bindung, z. B. in Humus, kann von<br />

den Pflanzen hingegen erst nach Mineralisierung aufgenommen<br />

werden. Das vorhandene N min wird aufgrund<br />

seiner Verfügbarkeit bei der Düngung in der Regel vom<br />

errechneten Düngebedarf abgezogen.<br />

Eine weitere Anwendung der N min -Methode ist die<br />

Abschätzung des N-Auswaschungspotenzials im Herbst,<br />

z. B. im Rahmen der SchALVO (Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung)<br />

in Baden-Württemberg [9]. Hierbei<br />

wird davon ausgegangen, dass sämtliches N, das im<br />

Herbst in der Bodenlösung vorliegt, während des Winterhalbjahres<br />

ausgewaschen werden kann. Mit dem N min -<br />

Wert lässt sich jedoch nur das Auswaschungspotenzial,<br />

nicht die tatsächliche Auswaschung abschätzen [3]. Die<br />

tatsächlichen Frachten sind von verschiedenen Faktoren,<br />

z. B. Niederschlagsmenge und -verteilung, abhängig und<br />

können mit der SIA-Methode (2.2) gemessen werden.<br />

2.4 Design der einzelnen Versuche<br />

2.4.1 Projekt 1: Fruchtfolge Raps – Winterweizen –<br />

Zwischenbegrünung – Braugerste (Hohenlohe)<br />

Dieses Projekt wurde von 2003 bis 2006 im Auftrag des<br />

regionalen <strong>Wasser</strong>versorgers, dem <strong>Wasser</strong>versorgungszweckverband<br />

Grünbachgruppe (WZG) durchgeführt.<br />

Auf neun Feldern wurde eine dreijährige Rotation<br />

angelegt: Winterraps, Winterweizen, Zwischenbegrünung,<br />

Braugerste (Sommergerste). 2003 wurde auf<br />

jeweils drei Feldern mit jedem der drei Glieder der<br />

Fruchtfolge begonnen. Die Schläge liegen zwischen<br />

Tauberbischofsheim und Würzburg im Nordosten<br />

Baden-Württembergs (Bild 2). Der anstehende<br />

Muschelkalk ist mit durchschnittlich etwa 0,60 m Löss<br />

überdeckt. Das Düngeniveau <strong>für</strong> N betrug 80 % der<br />

empfohlenen Düngemenge. Als konventioneller Dünger<br />

wurde KAS, als CULTAN Harnstoffammoniumsulfatlösung<br />

(HAS) eingesetzt.<br />

In 0,60 m Tiefe wurde der flächenhafte Nitratverlust<br />

mit SIA (2.2) erfasst. Diese Tiefe wurde gewählt, da sie<br />

der durchschnittlichen Lössmächtigkeit entspricht. Im<br />

darunter liegenden Muschelkalk ist aufgrund fehlender<br />

Sorption nicht mehr mit einer Verringerung der Konzentrationen<br />

zu rechnen. Darüber hinaus wurden Ertrag<br />

und Qualität der Ernte erfasst (hier nicht gezeigt). Die<br />

N-Bilanz wurde <strong>für</strong> jeden Schlag aus der N-Zufuhr (Dünger)<br />

und dem N-Verlust (Abfuhr mit der Ernte und Auswaschung)<br />

berechnet.<br />

2.4.2 Projekt 2: Mais und Kartoffeln (Rheintal)<br />

Dieses Projekt wurde initiiert vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald<br />

und wird gefördert vom Innovationsfonds<br />

Klima- und <strong>Wasser</strong>schutz der badenova AG &<br />

Co. KG, dem regionalen <strong>Wasser</strong>versorger im Südwesten<br />

Baden-Württembergs. Der Versuch, der zwischen Freiburg<br />

und Bad Krozingen (Bild 2) durchgeführt wird,<br />

begann 2008 und konzentriert sich mit Mais und Kartoffel<br />

auf zwei bedeutende Kulturen der Region. Die Untersuchungen<br />

werden 2011 nach drei- (Mais) bzw. zweijähriger<br />

Laufzeit (Kartoffel) abgeschlossen.<br />

Für beide Kulturen wurden jeweils fünf Schläge <strong>für</strong><br />

echte Feldwiederholungen ausgewählt, auf denen ein<br />

Streifen konventionell (Mais: Harnstoff, Kartoffeln: KAS),<br />

ein weiterer mit CULTAN (Ammoniumharnstofflösung,<br />

AHL) gedüngt werden. Das Düngeniveau beträgt 100 %<br />

der empfohlenen Menge.<br />

Das Ausgangmaterial der Böden umfasst sowohl<br />

Sedimente mit einem hohen Sand- und Steingehalt als<br />

auch Löss und Lösslehm. Damit sind die typischen<br />

Böden der Region einbezogen. Die SIA wurden unter<br />

Mais in 1,00 m Tiefe, unter Kartoffeln in 0,60 m Tiefe<br />

installiert und befinden sich jeweils unter dem Hauptwurzelbereich.<br />

3. Ergebnisse und Diskussion<br />

3.1 Projekt 1: Fruchtfolge Raps – Winterweizen –<br />

Zwischenbegrünung – Braugerste (Hohenlohe)<br />

Die mittlere jährliche Nitratauswaschung betrug aus<br />

den konventionell gedüngten Streifen 23 kg N/(ha · a),<br />

aus den mit CULTAN gedüngten Streifen 21 kg N/(ha · a)<br />

(Bild 3). Diese Verringerung der Auswaschung war über<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 945


FACHBERICHTE Gewässergüte<br />

Milere jährliche Nitrat-N-Auswaschung<br />

2003 - 2007<br />

Nitrat -N [kg/(ha a)]<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

23<br />

konv.<br />

21<br />

n = 625 n = 630<br />

CULTAN<br />

Milerer Ertrag [dt/ha]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

konv.<br />

CULTAN<br />

40,9<br />

39,8<br />

72,6<br />

72,3<br />

56,4<br />

54,9<br />

W-Raps W-Weizen Braugerste<br />

Bild 3. Projekt 1: Mittlere Nitrat-N-Auswaschung<br />

während der vierjährigen Projektlaufzeit.<br />

Die Fehlerbalken geben den Standardfehler<br />

wieder. Keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Düngevarianten.<br />

Bild 4. Projekt 1: Mittlere Erträge von Winterraps,<br />

Winterweizen und Sommergerste bei CUL-<br />

TAN- und KAS-Düngung (Fehlerbalken = Standardfehler;<br />

n = 70). Keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Düngevarianten.<br />

die vierjährige Laufzeit nicht signifikant. Ebenso wenig<br />

unterschieden sich die Erträge signifikant. Sie sind <strong>für</strong><br />

die Region eher überdurchschnittlich und liegen bei<br />

rund 40 dt/ha <strong>für</strong> Winterraps, 72 dt/ha beim Winterweizen<br />

und 55 dt/ha bei Braugerste (Bild 4).<br />

Das Untersuchungsgebiet ist mit jährlich 630 mm<br />

durch geringe mittlere Niederschläge und aufgrund<br />

der Lössauflage durch Böden mit einer hohen <strong>Wasser</strong>speicherkapazität<br />

gekennzeichnet. Daher findet in Jahren<br />

mit durchschnittlichen Niederschlagsmengen nur<br />

eine geringe Nettosickerung statt. Aus Böden mit einer<br />

hohen <strong>Wasser</strong>speicherkapazität kann nur ein Teil der in<br />

den obersten 0,60 m vorhandenen N-Überschüsse ausgewaschen<br />

werden. Der Nitrataustrag ist damit häufig<br />

wasserlimitiert und nahezu unabhängig von der<br />

Bewirtschaftung. In trockenen Jahren wie dem so<br />

genannten Jahrhundertsommer 2003 und dem folgenden<br />

Winter wurde daher nahezu kein Nitrat ausgewaschen<br />

(Bild 5).<br />

Dies spiegelt sich in den Herbst-N min -Gehalten wider.<br />

Drei Standorte mit einer hohen <strong>Wasser</strong>speicherkapazität<br />

weisen hohe Erträge und hohe Herbst-N min -Gehalte<br />

in Verbindung mit einer geringen Nitratauswaschung<br />

auf (Bild 6). Während solche hohen Herbst-N min -Gehalte<br />

in Gegenden mit höheren Niederschlägen eine hohe<br />

Nitratauswaschung ankündigen, signalisieren sie in<br />

Nitrat -N-Auswaschung [kg N/ha]<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Sommer<br />

2003<br />

conv.<br />

CULTAN<br />

Nitrat-N-Auswaschung<br />

Winter Sommer<br />

2003/04 2004<br />

*<br />

Winter Sommer<br />

2004/05 2005<br />

Winter Sommer<br />

2005/06 2006<br />

Winter<br />

2006/07<br />

Bild 5. Pro jekt 1: Mittlere Nitrat-N-Auswaschung<br />

<strong>für</strong> alle Messperioden während der vierjährigen<br />

Projektlaufzeit. Die Fehlerbalken geben den<br />

Standardfehler wieder. Signifikante Unterschiede<br />

(p < 0,05) sind mit „*“ gekennzeichnet.<br />

Nitrat-N-Austrag [kg N/(ha a)]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Zusammenhang zwischen Herbst-N min und<br />

Nitrat-N-Austrag<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Herbst-N min [kg N/ha]<br />

Bild 6. Projekt 1: Zusammenhang zwischen<br />

mittleren Herbst-N min -Werten und mittleren<br />

Nitrat-N-Austrägen <strong>für</strong> die fünf untersuchten<br />

Standorte.<br />

Oktober 2011<br />

946 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Gewässergüte<br />

FACHBERICHTE<br />

N-Bilanz [kg N/(ha a)]<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

29<br />

33<br />

N-Bilanz<br />

9<br />

15<br />

-15 -15<br />

konv<br />

CULTAN<br />

Winterraps Winterweizen Braugerste Summe<br />

Bild 7. Projekt 1: Mittlere jährliche N-Bilanz<br />

im vierjährigen Experiment. Die Fehlerbalken<br />

geben den Standardfehler wieder. Keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den Düngevarianten.<br />

n = 66.<br />

8<br />

11<br />

Nitrat- N Auswaschung [kg N/ha ]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Nitrat-N-Auswaschung: Körnermais<br />

20<br />

14<br />

24<br />

19<br />

konv<br />

CULTAN<br />

3 3<br />

n = 49 n = 47 n = 49 n = 49<br />

n = 50 n = 49 n = 50 n = 50<br />

Sommer 08 Winter 08/09 Sommer 09 Winter 09/10<br />

Bild 8. Projekt 2: Mittlere Nitratauswaschung<br />

aus Körnermais während aller Messperioden.<br />

Die Fehlerbalken geben den Standardfehler<br />

wieder. Keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen den Düngevarianten.<br />

45<br />

38<br />

diesem Fall eine hohe Speicherkapazität <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und<br />

gleichzeitig auch <strong>für</strong> Nährstoffe, die der Folgekultur<br />

noch zur Verfügung stehen können. Ein Standort mit <strong>für</strong><br />

die Region besonders „schlechtem“ Boden hingegen<br />

war gekennzeichnet durch niedrige Erträge, niedrige<br />

N min -Werte und eine hohe Nitratauswaschung. Hier sind<br />

Nitratüberschüsse bereits im Herbst vor der N min -Beprobung<br />

mit dem Sickerwasser ausgetragen worden.<br />

Dies führt dazu, dass auf den Schlägen mit hoher<br />

<strong>Wasser</strong>speicherkapazität Nitrat in Jahren mit durchschnittlichen<br />

Niederschlägen akkumuliert wird. In<br />

Wintern mit hohen Niederschlagsmengen werden diese<br />

dann auf einmal ausgetragen. In zwei solcher Winter-<br />

Messperioden mit überdurchschnittlichen Niederschlägen<br />

(2004/05 und 2006/07) lag die Nitratauswaschung<br />

unter CULTAN um mehr als 30 % niedriger als diejenige<br />

unter KAS (signifikant <strong>für</strong> Winter 2004/05, p < 0,05,<br />

Bild 5). Der Stickstoff aus dem CULTAN-Dünger wurde<br />

vermutlich besser verwertet, wodurch weniger N im<br />

Boden akkumuliert wurde. In den beiden feuchten<br />

Wintern konnte dadurch die Nitratauswaschung reduziert<br />

werden.<br />

Die N-Massenbilanz über den gesamten Untersuchungszeitraum<br />

ist schwach positiv, was eine leichte<br />

Überdüngung anzeigt (Bild 7). Die Unterschiede zwischen<br />

konventioneller und CULTAN-Düngung (8 bzw.<br />

Nitrate-N leaching [kg N/ha]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Nitrat-N-Auswaschung Körnermais:<br />

Sandige vs. Löss-Standorte<br />

40<br />

32<br />

54<br />

44<br />

Sand - konv.<br />

Sand - CULTAN<br />

Löss - konv.<br />

Löss - CULTAN<br />

107<br />

90<br />

7 3 3<br />

6<br />

2<br />

5<br />

1 1 3 3<br />

n=19 n=18 n=30 n=28 n=20 n=19 n=29 n=30 n=20 n=20 n=30 n=29 n=20 n=20 n=30 n=30<br />

Sommer 08 Winter 08/09 Sommer 09 Winter 09/10<br />

Bild 9. Projekt 2: Mittlere Nitratauswaschung<br />

aus Körnermais während aller Messperioden<br />

aus zwei sandigen und drei Lössstandorten. Die<br />

Fehlerbalken geben den Standardfehler wieder.<br />

Keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Düngevarianten innerhalb der selben Textur.<br />

0<br />

-25<br />

-50<br />

-75<br />

-100<br />

-125<br />

-150<br />

-175<br />

-200<br />

Sommer<br />

2008<br />

-84<br />

Winter<br />

2008/09<br />

-29<br />

Mais<br />

Sommer<br />

2009<br />

-183<br />

Winter<br />

2009/10<br />

-31<br />

Kartoffeln<br />

Sommer<br />

2009<br />

-145<br />

Winter<br />

2009/10<br />

Bild 10. Projekt 2: Niederschlagsdefizit während<br />

der jeweiligen Messperiode (5 – 8 Monate je<br />

Messperiode, Quelle: Deutscher Wetterdienst,<br />

Agrarmeteorologischer Bericht Baden-Württemberg)<br />

[11].<br />

-30<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 947


FACHBERICHTE Gewässergüte<br />

Erträge Mais [dt/ha]<br />

N Auswaschung [kg N/ha]<br />

Nitrat-<br />

Erträge Mais [dt/ha]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Erträge Körnermais<br />

126<br />

117<br />

konv.<br />

*<br />

114<br />

CULTAN<br />

11<br />

2008 2009<br />

20<br />

66<br />

113<br />

Bild 11. Projekt 2: Mittlerer Ertrag Körnermais. Die<br />

Fehlerbalken geben den Standardfehler wieder. signifikante<br />

Unterschiede (p < 0,05) sind mit „*“<br />

gekennzeichnet.<br />

Nitrat-N-Auswaschung: Kartoffeln<br />

konv<br />

CULTAN<br />

n = n 48 = 47 n = 49 n = 48 n = 49<br />

Sommer 09 Winter 09/10<br />

Bild 12. Projekt 2: Mittlere Nitratauswaschung aus<br />

Kartoffeln während des ersten Anbaujahres<br />

(2009). Die Fehlerbalken geben den Standardfehler<br />

wieder. Keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den Düngevarianten.<br />

Erträge Kartoffeln 2009<br />

352 345<br />

konv.<br />

CULTAN<br />

Bild 13. Projekt 2: Mittlerer Ertrag Kartoffeln. Die<br />

Fehlerbalken geben den Standardfehler wieder.<br />

Keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Düngevarianten.<br />

63<br />

11 kg N/(ha · a)) sind nicht signifikant. Sie deuten an,<br />

dass bei Verwendung von CULTAN die Düngemenge<br />

leicht reduziert werden könnte.<br />

Für die beiden Winterkulturen wurde ein leichter<br />

N-Überschuss errechnet, dem ein N-Defizit der Braugerste<br />

gegenübersteht.<br />

Die Ergebnisse dieses vierjährigen Versuchs lassen<br />

sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />

(i) In Jahren mit durchschnittlichen Niederschlägen<br />

unterscheiden sich Erträge und Nitratauswaschung<br />

nicht zwischen konventioneller und CULTAN-Düngung.<br />

(ii) Der CULTAN-Dünger wird etwas besser verwertet,<br />

was zu tendenziell geringeren N-Überschüssen in den<br />

CULTAN-Varianten führt.<br />

(ii) In Jahren mit überdurchschnittlich hohen Winterniederschlägen<br />

wird die Nitratauswaschung in das Grundwasser<br />

durch die Verwendung von CULTAN signifikant<br />

um mehr als 30 % reduziert.<br />

CULTAN ist daher unter den gegebenen niederschlagsarmen<br />

Verhältnissen ein gutes Mittel, um bei<br />

stabilen Erträgen die Nitratfrachten ins Grundwasser<br />

langfristig zu reduzieren.<br />

3.2 Projekt 2: Mais und Kartoffeln (Rheintal)<br />

3.2.1 Mais<br />

In den vier bisherigen Messperioden lag die Nitratauswaschung<br />

aus den CULTAN-Parzellen tendenziell niedriger<br />

als aus den konventionell bewirtschafteten Parzellen<br />

(Bild 8, nicht signifikant).<br />

Durch eine geringere <strong>Wasser</strong>speicherkapazität und<br />

eine höhere <strong>Wasser</strong>leitfähigkeit ist die mittlere Sickerwasserrate<br />

auf den sandig-kiesigen Standorten mit<br />

rund 300 mm/a deutlich höher als auf den Lössstandorten<br />

(etwa 150 mm/a) [9]. Dies führt zu einer deutlich<br />

niedrigeren Nitratauswaschung aus den Lössstandorten<br />

(Bild 9). Auch während der beiden Winterhalbjahre<br />

wurde aus den Lössen nahezu kein Nitrat ausgetragen,<br />

obwohl in dieser Zeit mit <strong>Wasser</strong>- und damit auch Stoffverlagerung<br />

zu rechnen war. Die Ursache hier<strong>für</strong> liegt in<br />

einem deutlichen Niederschlagsdefizit gegenüber dem<br />

langjährigen Mittel während der gesamten Versuchsdauer<br />

(Bild 10) [11]. Während der Sommerhalbjahre<br />

betrug das Niederschlagsdefizit 84 bzw. 183 mm. Der<br />

Boden war daher im Herbst extrem trocken. Die Herbstund<br />

Winterniederschläge führten zunächst nicht zu<br />

einer Versickerung des <strong>Wasser</strong>s, sondern lediglich zu<br />

einem Auffüllen der Bodenporen. In den Winterhalbjahren<br />

fielen jeweils erneut rund 10 % bzw. 30 mm weniger<br />

Niederschlag als im langjährigen Mittel, so dass die <strong>Wasser</strong>sickerung<br />

nur gering war. Daher konnte nur wenig<br />

Nitrat aus dem Wurzelraum heraus verlagert werden.<br />

Ähnlich wie in Projekt 1 wird ein „Durchspülen“ des Nitrats<br />

im nächsten Winter mit mindestens durchschnittlichen<br />

Niederschlägen erwartet.<br />

Gleichzeitig konnten die Maiserträge mit CULTAN im<br />

Jahr 2008 signifikant um 9 dt/ha gesteigert werden, im<br />

Oktober 2011<br />

948 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Gewässergüte<br />

FACHBERICHTE<br />

Jahr 2009 unterschieden sich die Erträge nicht (Bild 11).<br />

Dies deutet erneut darauf hin, dass unter CULTAN-Düngung<br />

bei Trockenheit stabile Erträge erzielt werden<br />

können.<br />

Nach zwei von drei Versuchsjahren liegen deutliche<br />

Hinweise auf eine effizientere Verwertung des CULTAN-<br />

Düngers vor, was zu geringeren N-Überschüssen und/<br />

oder höheren Erträgen führt.<br />

3.2.2 Kartoffeln<br />

Die Versuche mit Kartoffeln haben im Januar 2009<br />

begonnen, so dass Ergebnisse bisher nur aus einer<br />

Anbauperiode (2009) vorliegen.<br />

Die absolute Höhe der N-Verluste während des Sommerhalbjahres<br />

lag <strong>für</strong> Kartoffeln deutlich höher als <strong>für</strong><br />

Mais (Bild 12). Durch regelmäßige Bewässerung auf<br />

einigen Schlägen versickerte auch im Sommerhalbjahr<br />

<strong>Wasser</strong>, was zu einer erhöhten Nitratauswaschung<br />

führte. Während im Sommerhalbjahr die Nitratauswaschung<br />

unter CULTAN tendenziell höher war (nicht<br />

signifikant), war sie im Winterhalbjahr vergleichbar. Die<br />

Erträge unterschieden sich nicht zwischen den beiden<br />

Düngevarianten (Bild 13).<br />

Um qualitativ hochwertige Ware zu produzieren,<br />

müssen Kartoffeln optimal mit N versorgt werden. Wenn<br />

die Effizienz der Nährstoffversorgung bei gleicher Düngemenge<br />

durch CULTAN gesteigert werden konnte,<br />

führte dies nicht zu einer besseren N-Versorgung der<br />

Pflanze, sondern zu höheren Überschüssen, die während<br />

des Sommerhalbjahres ausgewaschen wurden. Es<br />

wird daher vermutet, dass bei CULTAN-Düngung die<br />

Düngermenge ohne Ertragseinbußen reduziert werden<br />

kann. Um dies zu überprüfen, fanden 2010 zusätzliche<br />

Versuche mit einem 80 %-Düngeniveau statt. Die Ergebnisse<br />

liegen noch nicht vor. Ähnliches wurde im Gemüsebau<br />

beobachtet, bei dem in noch höherem Maße<br />

überdüngt werden muss (Daten bisher unveröffentlicht).<br />

4. Schlussfolgerungen und Ausblick<br />

Der Einsatz von CULTAN konnte in den beiden Projekten<br />

die Nitratauswaschung im Ackerbau verringern. Das<br />

Ausmaß dieses positiven Effekts hängt von verschiedenen<br />

Faktoren wie Standorteigenschaften, dem Düngeniveau<br />

und dem Wetter ab. Besonders in Jahren mit<br />

hohen Winterniederschlägen und damit einem hohen<br />

Auswaschungsrisiko [12] und bei einer etwa ausgewogenen<br />

N-Bilanz kann CULTAN die Nitratauswaschung<br />

reduzieren. Die Maiserträge ließen sich in einem Jahr<br />

mit Sommertrockenheit signifikant steigern. Mit dem<br />

CULTAN-Verfahren kann damit bei stabilen Erträgen ein<br />

Beitrag zum Grundwasserschutz geleistet werden.<br />

Inwiefern diese Ergebnisse auf andere Landschaftsräume<br />

übertragbar sind, können nur weitere Versuche<br />

zeigen. Beim CULTAN-Verfahren können Aussaat und<br />

Düngung mit einer einzigen Befahrung des Ackers<br />

bewerkstelligt werden, so dass bis zu zwei weitere Überfahrten<br />

gespart werden können. Die resultierende Kostenreduktion<br />

soll in künftigen Projekten ermittelt werden.<br />

Für Kulturen mit einem hohen Düngeniveau, z. B.<br />

Kartoffeln, gibt es erste Hinweise, dass unter CULTAN-<br />

Düngung die Düngemenge ohne Ertragseinbußen<br />

gesenkt werden kann.<br />

Mit der N min -Methode kann zwar das Auswaschungspotenzial<br />

<strong>für</strong> Nitrat während des Winters abgeschätzt<br />

werden. Je nach Standort und Witterungsverlauf kann<br />

die Nitratauswaschung jedoch schon vor der Messung<br />

stattgefunden haben. Ebenso kann in trockenen Wintern<br />

das Nitrat im Boden verbleiben und von der Folgefrucht<br />

aufgenommen werden. Eine direkte Messung der<br />

Nitratfrachten ist daher notwendig.<br />

Dank<br />

Wir danken dem Innovationsfonds Klima- und <strong>Wasser</strong>schutz der<br />

badenova AG & Co. KG <strong>für</strong> die Förderung des Projekts 2. Insbesondere<br />

danken wir allen beteiligten Landwirten <strong>für</strong> die tatkräftige<br />

Unterstützung der Versuche.<br />

Literatur<br />

[1] Trinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001 (BGBl. I S. 959,<br />

TrinkwV).<br />

[2] Schwarz, A. und Bischoff, W.-A.: Beurteilung der Nitratbelastung<br />

des Grundwassers in einem <strong>Wasser</strong>schutzgebiet: Vergangenheit<br />

– Gegenwart – Zukunft. Mitteilgn. Dtsch. Bodenkundl.<br />

Gesellsch. 110 (2007), S. 627 – 628.<br />

[3] Bischoff, W.-A. und Schwarz, A.: Zeitliche und räumliche Heterogenität<br />

von Messungen des Stoffflusses am Beispiel Nitrat<br />

und ihre Bedeutung <strong>für</strong> den vorsorgenden Grundwasserschutz.<br />

FORUM der Geoökologie 17 (2006), Nr. 3, S. 29 – 33.<br />

[4] Flury, M., Flühler, H., Jury, W. A. and Leuenberger, J.: Susceptibility<br />

of soils to preferential flow of water: a field study. Water<br />

Resources Research 30 (1994), p. 1945 – 1954.<br />

[5] Schwarz, A., Pfenning, J., Bischoff, W.-A. and Liebig, H.-P.: Effects<br />

of N Fertilisation Strategy and Fixed Ploughing Date on Nitrate<br />

Leaching on Field Vegetable Cultivation. Acta Horticulturae<br />

(ISHS) 852 (2010), p. 115 – 122.<br />

[6] Hähndel, R. and Zerulla, W.: Effects of Ammonium-stabilized<br />

N-Fertilizers on Yield and Quality of Vegetables. Acta Hort.<br />

563 (2001), p. 81 – 86.<br />

[7] Sommer, K.: CULTAN-Düngung. Physiologisch, ökologisch,<br />

ökonomisch optimiertes Düngungsverfahren <strong>für</strong> Ackerkulturen,<br />

Grünland, Gemüse, Zierpflanzen und Obstgehölze.<br />

AgroConcept GmbH, Bonn, 2005, 218 S.<br />

[8] Bischoff, W.-A.: Entwicklung und Anwendung der Selbst-<br />

Integrierenden Akkumulatoren: Eine Methode zur Erfassung<br />

der Sickerfrachten umweltrelevanter Stoffe. Dissertation, TU<br />

Berlin, 2007, 172 S. veröffentlicht als: Bischoff, W.-A.: Development<br />

and Applications of the Self-Integrating Accumulators:<br />

A Method to Quantify the Leaching Losses of Environmentally<br />

relevant Substances. Hohenheimer Bodenkundliche<br />

Hefte, Heft 91, Herausgeber: Kandeler, E.; Kuzyakov, Y.; Stahr,<br />

K.; Streck, T.; Kaupenjohann, M., Universität Hohenheim,<br />

Stuttgart, 2009, 145 S.<br />

[9] SchALVO (Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung):<br />

Gesetzblatt <strong>für</strong> Baden-Württemberg, 28.02.01.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 949


FACHBERICHTE Gewässergüte<br />

[10] Umweltministerium Baden-Württemberg: <strong>Wasser</strong>- und<br />

Bodenatlas Baden-Württemberg , WaBoA digital, 3. erweiterte<br />

Ausgabe, 2007 (DVD)<br />

[11] DWD (Deutscher Wetterdienst): Agrarmeteorologischer<br />

Monatsbericht Baden Württemberg, Ausgaben 03/2008 –<br />

04/2010, Freising, 2008 – 2010, jeweils ca. 41 S.<br />

[12] Cameron, K.C. and Wild, A.: Prediction of solute leaching<br />

under field conditions: An appraisal of three methods. Journal<br />

of Soil Science 33 (1982), p. 659 – 669.<br />

Anlass der Veröffentlichung<br />

Internationales Symposium „Injektionsdüngung (CULTAN): Aktueller<br />

Kenntnisstand, neue Entwicklungen und Erfahrungen“, 9.–10.<br />

Februar 2010, Julius-Kühn-Institut Braunschweig.<br />

Eingereicht: 03.02.2009<br />

Korrektur: 19.09.2011<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

Autoren<br />

Andreas Schwarz(Korrespondenz-Autor)<br />

E-Mail: a.schwarz@terraquat.com<br />

Dr. Wolf-Anno Bischoff<br />

E-Mail: w.bischoff@terraquat.com<br />

Gutachterbüro TerrAquat |<br />

Schellingstraße 43|<br />

D-72622 Nürtingen<br />

Jürgen Maier<br />

E-Mail: Juergen.Maier@lkbh.de<br />

Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald |<br />

Fachbereich Landwirtschaft |<br />

Europaplatz 3 |<br />

D-79206 Breisach<br />

Dr. Karl Müller-Sämann<br />

E-Mail: km@anna-consult.de<br />

Agentur <strong>für</strong> Nachhaltige Nutzung von Agrarlandschaften (ANNA) |<br />

Klarastraße 94 |<br />

D-79106 Freiburg<br />

Buchbesprechung<br />

Management von Hochwasserrisiken<br />

mit Beiträgen aus den<br />

RIMAX-Forschungsprojekten<br />

Herausgeber: Bruno Merz, Ruth Bittner, Uwe Grünewald<br />

und Klaus Piroth. Stuttgart: E. Schweizerbart’sche<br />

Verlagsbuchhandlung 2011. XII, 248 S.,<br />

75 Abb., 8 Tab., 8 Infoboxen, Preis: € 39,90, ISBN<br />

978-3-510-65268-6.<br />

Dieses Buch hilft bei der praktischen Planung und<br />

konkreten Umsetzung/Implementation von Maßnahmen<br />

des Hochwasserrisikomanagements.<br />

Eingangs machen die Autoren den Leser mit<br />

Begriffen, Zielen und Methoden des Hochwasserrisikomanagements<br />

vertraut und vermitteln einen<br />

Überblick über die gegenwärtig in Deutschland und<br />

Europa üblichen Vorgehensweisen des Hochwassermanagements.<br />

Im Kapitel „Methoden der Analyse des Hochwasserrisikos“<br />

werden verfügbare Methoden der<br />

Risikoermittlung vorgestellt und u.a. die Möglichkeiten<br />

der Prognose und der Verknüpfung unterschiedlicher<br />

Ansätze, die Risikoermittlung, sowie<br />

die Bewertung dieser Risiken (risikobasierte Entscheidungen)<br />

diskutiert.<br />

Der überwiegende Teil (Kapitel 3) des Buches ist<br />

der Umsetzung von Maßnahmen des Hochwassermanagements<br />

gewidmet (u. a. Vorhersage- und<br />

Meldedienste, nutzbare Systeme, verfügbare Datenquellen,<br />

Vorgehen beim Aussprechen von Hochwasserwarnungen,<br />

Unsicherheiten und zu berücksichtigende<br />

Randbedingungen, technischer Hochwasserschutz,<br />

Deichinventar, Deichmonitoring<br />

off- und online, Standsicherheit). Dezentrale Maßnahmen<br />

werden erläutert, ebenso wie lokale Schutzmaßnahmen,<br />

mobile Schutzanlagen, Führung der<br />

Einsatzkräfte sowie die notwendigen Kommunikationsmaßnahmen<br />

und viele andere Aspekte.<br />

Ein umfangreiches, aktuelles Literaturverzeichnis<br />

rundet den Band ab.<br />

Das Werk fasst die praktischen Ergebnisse des<br />

Forschungsprogramms „Risikomanagement extremer<br />

Hochwasserereignisse (RIMAX)“ zusammen,<br />

das Extremereignisse, also seltene Hochwasser, die<br />

hohe wirtschaftliche Schäden verursachen, untersucht,<br />

um in enger Kooperation mit Praktikern<br />

Ansätze <strong>für</strong> die Risikobewertung und Schadensminimierung<br />

zu entwickeln.<br />

Bestell-Hotline<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

München<br />

Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />

Fax +49 (0) 201/82002-34<br />

E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />

www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Oktober 2011<br />

950 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


BUCHBESPRECHUNGEN<br />

Buchbesprechung<br />

Richt- und Grenzwerte im deutschen und<br />

europäischen Umweltrecht<br />

Von Hubert Hein, Sven Klaus, Andreas Meyer und<br />

Georg Schwedt. Düsseldorf: Springer-VDI-Verlag.<br />

Grundwerk: € 189,00, Aktualisierungslieferung:<br />

€ 79,00 (2 x jährlich), ISBN 978-3935065-07-8 (Loseblattwerk<br />

und CD-ROM), Demoversion: http://<br />

www.technikwissen.de/libary/common/umwelt/<br />

RuG/index.htm,<br />

Informationen: http://www.technikwissen.de/<br />

umwelt/RuG.php<br />

„Richt- und Grenzwerte im deutschen und europäischen<br />

Umweltrecht“ umfasst in seiner Version 6.4<br />

aufgrund der umfangreichen Datenmenge eine Aufteilung<br />

der Loseblattsammlung auf zwei Ordner.<br />

Im deutschen und europäischen Umweltrecht<br />

erfasst der Gesetzgeber zunehmend chemische<br />

Stoffe in den unterschiedlichsten Matrices. Waren<br />

es in der Vergangenheit vor allem die Bereiche <strong>Wasser</strong><br />

und Luft, so hat die globale Verteilung von<br />

Schadstoffen nicht nur zu einer steigenden Zahl<br />

chemischer, gesetzlich festgeschriebener Stoffe,<br />

sondern auch zu einer Ausdehnung und Differenzierung<br />

der gesetzlichen Auflagen auf folgende<br />

Bereiche geführt:<br />

– Trink- und Brauchwasser<br />

– Mineral- und Tafelwasser<br />

– Badewasser und oberirdische Gewässer<br />

– Grundwasser<br />

– <strong>Abwasser</strong> und Sickerwasser<br />

– Nutz- und Kulturböden<br />

– Altlasten<br />

– Klärschlamm und Abfall<br />

– Gefahrstoffe<br />

– Luftreinhaltung und Schutz der Erdatmosphäre<br />

– Lärmbekämpfung<br />

Für den Fachmann im Umweltschutz, der Analysen<br />

durchzuführen und deren Ergebnisse zu bewerten<br />

hat, ist eine ganzheitliche Orientierung und<br />

damit eine Analytik vom <strong>Wasser</strong> über die Feststoff-<br />

Matrices bis zum Medium Luft ein unbedingtes<br />

Muss.<br />

In den verschiedensten Gesetzen, Verordnungen<br />

und Verwaltungsvorschriften des deutschen<br />

Umweltrechtes, von Bundes- bis zu den Ländergesetzen,<br />

gibt es außer Grenz-, Richt- und Vorsorgewerten<br />

noch weitere vom Gesetzgeber eingeführte<br />

Bezeichnungen. In das deutsche Umweltrecht fließen<br />

immer stärker Entscheidungen, Entschließungen,<br />

Richtlinien und Empfehlungen aus dem europäischen<br />

Parlament ein.<br />

Da die Struktur des EU-Umweltrechtes nicht in<br />

allen Bereichen mit dem deutschen Umweltrecht<br />

übereinstimmt, müssen in die deutsche Gesetzgebung,<br />

bei einer Gesetzes-Novellierung oder neuen<br />

gesetzliche Auflage, immer öfter mehrere Vorgaben<br />

aus Brüssel berücksichtigt werden.<br />

Mit dieser Loseblattsammlung wird eine umfassende<br />

Zusammenstellung dieser gesetzlichen Auflagen<br />

nach den Matrices vorgenommen, wobei auf<br />

Gesetzestitel und dessen Fundstelle verwiesen<br />

wird. Die kompletten Gesetzestexte sind wegen<br />

ihres Umfanges nicht Bestandteil dieser Sammlung<br />

und müssen aus den angegebenen Bezugsquellen<br />

entnommen werden. Jedoch sind in den entsprechenden<br />

Anlagen zu gesetzlichen Vorgaben wichtige<br />

Daten aufgeführt. Dieses Nachschlagewerk wird<br />

auch in Zukunft durch periodische Überarbeitung<br />

auf aktuellem Stand gehalten. Damit werden die <strong>für</strong><br />

einen effektiven Umweltschutz und eine problemorientierte<br />

Beurteilung von Schadstoffbelastungen<br />

notwendigen Informationen in einem Werk zusammengefasst.<br />

Das Gliederungsprinzip beruht auf den<br />

zu analysierenden Matrices, wobei diese nach EU-<br />

Recht und deutschem Recht unterteilt werden.<br />

Die Quellenangaben ermöglichen ein Nachschlagen<br />

der vollständigen Gesetzestexte in den aufgeführten<br />

Bezugsquellen. Hierbei werden Auflagen<br />

der Europäischen Union in den verschiedenen, auf<br />

die Matrix ausgerichteten Kapiteln der deutschen<br />

Gesetzgebung vorangestellt. Durch diese Kombination<br />

ist es möglich, ein in sich geschlossenes Gesetzeswerk<br />

<strong>für</strong> umweltrelevante Stoffe anzubieten.<br />

Die bei jeder Ergänzungslieferung beigefügte CD-<br />

ROM enthält zusätzlich eine digitale Abbildung der<br />

Loseblattsammlung (Teil A) und eine Datenbank<br />

zur gezielten Recherche nach Stoffen und Stoffgruppen<br />

(Teil B).<br />

Eine kostenlose Demoversion ist im Internet<br />

unter<br />

http://www.technikwissen.de/libary/common/<br />

umwelt/RuG/index.htm einsehbar.<br />

Bestell-Hotline<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

München<br />

Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />

Fax +49 (0) 201/82002-34<br />

E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />

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Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 951


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Energieeffizienz:<br />

Was können <strong>Wasser</strong>versorger tun?<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung, Energieeffizienz, Energieeinsparung, Einsparpotenzial,<br />

Pumpenwirkungsgrad, Rohrleitungsreinigung<br />

Michael Plath<br />

Die Energieeffizienz wird auch in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

immer stärker thematisiert. Steigende Energiepreise<br />

und die Notwendigkeit zur Einsparung von<br />

CO 2 machen die Steigerung der Energieeffizienz notwendig.<br />

In diesem Beitrag soll ein Überblick über den<br />

Energieverbrauch und das mögliche Einsparpotenzial<br />

der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung gegeben werden.<br />

Die Möglichkeiten, auf welchem Wege Energieeinsparung<br />

und Effizienzsteigerung zu erreichen<br />

sind, werden dargestellt. Ein Beispiel zur Reinigung<br />

von Rohrleitungen zeigt ein mögliches Energieeinsparpotenzial<br />

auf. Auch Maßnahmen, die mit Investitionen<br />

verbunden sind, wie z.B. die Reinigung von<br />

Rohrleitungen, können aufgrund der langfristigen<br />

Einsparung von Energie wirtschaftlich dargestellt<br />

werden.<br />

Energyefficiency: Options for Water Utilities<br />

Energy efficiency in water supply will become more<br />

important. Because of rising energy prices and the<br />

need to save CO 2 an increasing energy efficiency is<br />

required. In this paper an overview of the energy consumption<br />

and potential savings of the german water<br />

supply is given. The opportunities to reach energy<br />

savings and increased efficiency are shown. As an<br />

example for energy savings the cleaning of pipes is<br />

presented. Also actions associated with investments,<br />

such as the cleaning of pipes, can have an economical<br />

benefit because of the long-term energy savings.<br />

1. Einleitung<br />

Thema dieses Artikels ist die Energieeffizienz und was<br />

<strong>Wasser</strong>versorger <strong>für</strong> diesen Bereich tun können. Bevor<br />

diese Frage beantwortet werden kann, muss geklärt<br />

werden, welche Verordnungen und Normen <strong>Wasser</strong>versorger<br />

einhalten müssen. Es gäbe nämlich auch Maßnahmen,<br />

die die Energieeffizienz zwar verbessern würden,<br />

aber dadurch könnten z. B. gesetzliche Grenzwerte<br />

<strong>für</strong> Trinkwasser nicht mehr eingehalten werden. Weiterhin<br />

könnte es beispielsweise durch Umbauten zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz zu Einschränkungen bei der<br />

Versorgungssicherheit kommen.<br />

Zunächst ist hier die Einhaltung der Trinkwasserverordnung<br />

(TrinkwV) [1] in der aktuellen Fassung zu nennen.<br />

Die Trinkwasserverordnung regelt die Beschaffenheit<br />

des Trinkwassers (<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> den menschlichen<br />

Gebrauch). In der TrinkwV heißt es, dass durch den<br />

Genuss und Gebrauch des Trinkwassers eine Schädigung<br />

der menschlichen Gesundheit nicht zu besorgen<br />

ist. Dieses gilt als erfüllt, „wenn bei der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

und <strong>Wasser</strong>verteilung mindestens die allgemein<br />

anerkannten Regeln der <strong>Technik</strong> eingehalten werden<br />

und das Trinkwasser den Anforderungen der §§ 5 bis 7<br />

entspricht“. [1]<br />

Neben der Einhaltung der TrinkwV sind weitere Verordnungen<br />

und Normen <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>versorger bindend.<br />

Hier ist z. B. die DIN 2000 [2] zu nennen. Die DIN 2000<br />

enthält „Leitsätze <strong>für</strong> Anforderungen an Trinkwasser,<br />

Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung“. Weiterhin<br />

sind die Arbeitsblätter des DVGW-Regelwerks wichtig,<br />

da sie als anerkannte Regeln der <strong>Technik</strong> gelten [3].<br />

Somit sind sie eine Grundlage da<strong>für</strong>, dass die TrinkwV<br />

eingehalten werden kann bzw. wird.<br />

Im DVGW-Arbeitsblatt W 1000 [4] heißt es:<br />

„Ein Trinkwasserversorger muss im Rahmen seiner Aufgaben<br />

und Tätigkeitsfelder über eine personelle, technische,<br />

wirtschaftliche und finanzielle Ausstattung sowie eine<br />

Organisation verfügen, die eine sichere, zuverlässige sowie<br />

nachhaltige (wirtschaftliche, sozial- und umweltverträgliche)<br />

Versorgung mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser<br />

gewährleistet. Die Durchführung der hierzu erforderlichen<br />

Aufgaben und Tätigkeiten hat entsprechend den gesetzlichen<br />

Vorschriften, behördlichen Forderungen und Unfallverhütungsvorschriften<br />

sowie den allgemein anerkannten<br />

Regeln der <strong>Technik</strong>, insbesondere dem DVGW-Regelwerk,<br />

zu erfolgen.“ [4]<br />

Dieser Absatz aus dem DVGW-Arbeitsblatt W 1000<br />

[4] beschreibt zusammenfassend alles, wozu ein Trink-<br />

Oktober 2011<br />

952 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

wasserversorger verpflichtet ist. Im Arbeitsblatt W 1000<br />

[4] heißt es, dass eine nachhaltige und damit auch wirtschaftliche<br />

Versorgung mit Trinkwasser erfolgen soll.<br />

Eine Hilfestellung <strong>für</strong> das Erreichen einer wirtschaftlichen<br />

Versorgung bietet unter anderem auch das<br />

DVGW-Regelwerk durch Merkblätter und Hinweise.<br />

Die systematische und kontinuierliche Verbesserung<br />

durch Benchmarking wird im DVGW-Hinweis W 1100 [5]<br />

behandelt. Der DVGW-Hinweis W 611 [6] zeigt Möglichkeiten<br />

zur Energieeinsparung und damit auch zur<br />

Kosten einsparung auf. Das Regelwerk beschreibt somit<br />

auch, was <strong>Wasser</strong>versorger tun können, um eine Verbesserung<br />

zu erreichen. Natürlich sind neben den im Regelwerk<br />

genannten Aspekten noch weitere zu betrachten.<br />

Als Beispiel kann hier die Nutzung der thermischen<br />

Energie des <strong>Wasser</strong>s [7] genannt werden. Allerdings stellen<br />

Anlagen zur thermischen Energienutzung laut der<br />

DVGW-Information „Thermische Energienutzung aus<br />

Trinkwasser“ einen vermeidbaren Eingriff dar [8]. Es<br />

kann somit zu einem Konflikt zwischen Vorgaben aus<br />

Verordnungen und Normen und der Steigerung der<br />

Energieeffizienz kommen.<br />

Ein schlechter Wirkungsgrad einer Pumpe ist nicht<br />

wirtschaftlich. Ein <strong>Wasser</strong>versorger muss laut<br />

DVGW-Hinweis W 1100 [5] jedoch hierauf achten. Innerhalb<br />

der genannten Grenzen der Verordnungen und<br />

Normen, sowie den anerkannten Regeln der <strong>Technik</strong>,<br />

können Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

vorgenommen werden. Eine solche Maßnahme ist<br />

z. B. der Ersatz einer alten Pumpe durch eine neue<br />

Pumpe mit einem höheren Wirkungsgrad. Eine unter<br />

Beachtung der Verordnungen nicht umzusetzende<br />

Maßnahme wäre beispielsweise die Außer betriebnahme<br />

von Aktivkohlefiltern, die zur Entfernung von Pflanzenschutzmitteln<br />

eingesetzt werden. Diese Maßnahme<br />

würde zwar Energie einsparen, allerdings könnten die<br />

Grenzwerte der TrinkwV nicht mehr eingehalten werden.<br />

Als weiteres Beispiel dient die Versorgungssicherheit,<br />

die bei einer Reinwasserförderung, welche <strong>für</strong><br />

die mittlere Stundenabgabe energieoptimiert ausgelegt<br />

ist, bei der auftretenden maximalen Stundenabgabe<br />

gefährdet sein kann.<br />

Die Steigerung der Energieeffizienz muss unter<br />

Beachtung der Vorgaben aus Verordnungen und Normen<br />

erfolgen. Zunächst sollen der Energieverbrauch<br />

und die Größe des möglichen Energieeinsparpotenzials<br />

der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung vorgestellt werden.<br />

2. Energieverbrauch und Energieeinsparpotenzial<br />

Der Energieverbrauch der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

wurde letztmals <strong>für</strong> das Erhebungsjahr 2007 durch eine<br />

DVGW-Umfrage mit etwa 2,4 GWh ermittelt. An der<br />

Umfrage beteiligten sich 416 <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

(WVU), die zusammen 1891 Mio. m³/a Reinwasser<br />

abgeben. Dies sind rund 40 % der in Deutschland<br />

abgegebenen Menge Reinwasser. Neben dem Energieverbrauch<br />

(Strom) und der abgegebenen Menge Reinwasser<br />

wurden weitere Daten erfasst, wie z. B. die<br />

Höhendifferenz im Versorgungsgebiet, allerdings ergab<br />

die Auswertung mit den weiteren Daten keine verwertbaren<br />

Ergebnisse. Im Bild 1 ist der Energieverbrauch<br />

gegen die Reinwasserabgabe der WVU mit einer Reinwasserabgabe<br />

< 25 Mio. m³/a dargestellt. Es ist ein<br />

Zusammenhang zu erkennen, der sich mit einer mittleren<br />

bis starken Korrelation von R² = 0,72 bestätigen<br />

lässt. In Bild 2 ist der Boxplot dargestellt, der auf Grundlage<br />

aller Daten, also auch mit den Daten der Unternehmen<br />

mit mehr als 25 Mio. m³/a Reinwasserabgabe,<br />

erstellt wurde. Das 90. Perzentil weißt mit einem Wert<br />

von 0,96 kWh/m³ einen fast 5,5-mal höheren Wert als<br />

das 10. Perzentil mit 0,18 kWh/m³ auf. Die Werte des 25.<br />

und 75. Perzentils liegen dicht am Medianwert (50. Per-<br />

h [Mio. kWh/a]<br />

Energieverbrauch<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

kWh / m³<br />

0<br />

0<br />

5<br />

10<br />

15<br />

Reinwasserabgabe [Mio. m³/a]<br />

20<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 953<br />

R² = 0,72<br />

Bild 1. Energieverbrauch (Strom) gegen Reinwasserabgabe von<br />

404 WVU (


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Wirkungsgrad Bru unnenpumpen [ - ]<br />

(Hydraulische Arbeit / Energieverbrauch)<br />

Wirkungsgrad Reinwass serpumpen [ - ]<br />

(Hydraulische Arbeit / Ene ergieverbrauch)<br />

zentil) von 0,58 kWh/m³. Der Mittelwert des spezifischen<br />

Energieverbrauchs wurde mit 0,51 kWh/m³ berechnet.<br />

Der große Wertebereich kann neben der Menge mit<br />

weiteren Einflussgrößen auf den Energieverbrauch<br />

erklärt werden. Es haben unter anderem die Förderhöhen<br />

und die Komplexität der Aufbereitung einen<br />

großen Einfluss auf den Energieverbrauch [9].<br />

Eine genaue Aussage zur Größe des möglichen Energieeinsparpotenzials<br />

in der <strong>Wasser</strong>versorgung in<br />

Deutschland kann zurzeit nicht getroffen werden. Ein<br />

Ziel von e.qua ist es, in Zukunft entsprechende Zahlen<br />

präsentieren zu können.<br />

Überträgt man Erfahrungen aus der Schweiz auf<br />

Deutschland, sind große Einsparpotenziale vorhanden.<br />

Bei zehn Energieanalysen wurden Einsparungen von<br />

15 % bis 50 % identifiziert. Hinzu kommt bei den hier<br />

betrachteten zehn WVU neben der reinen Energieeinsparung<br />

noch die Stromproduktion aus <strong>Wasser</strong>kraft, die<br />

in weiten Teilen Deutschlands aufgrund der geringeren<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,56<br />

0,38<br />

0,72<br />

0,57<br />

0,64<br />

0,23<br />

0,74<br />

0,52<br />

0,48<br />

0,63<br />

90. und 10. Perzentil<br />

75. und 25. Perzentil<br />

Medianwert (50. Perzentil)<br />

Bild 3. Wirkungsgrad von 360 Brunnenpumpen<br />

[13].<br />

90. und 10. Perzentil<br />

75. und 25. Perzentil<br />

Medianwert (50. Perzentil)<br />

Bild 4. Wirkungsgrad von 81 Reinwasserpumpen<br />

[13].<br />

Höhendifferenzen eine untergeordnete Rolle spielen<br />

wird [10].<br />

Für einige Teilbereiche der <strong>Wasser</strong>versorgung können<br />

weitere Aussagen zur Größe des Energieeinsparpotenzials<br />

getroffen werden. Speziell <strong>für</strong> den Bereich<br />

der Pumpen liegen Untersuchungen vor. Da ein großer<br />

Anteil der in der <strong>Wasser</strong>versorgung benötigten Energie<br />

<strong>für</strong> Pumpen aufgebracht werden muss, geben die ermittelten<br />

Werte eine gute Einschätzung des Potenzials <strong>für</strong><br />

die gesamte <strong>Wasser</strong>versorgung wieder. Das <strong>für</strong> Europa<br />

vorliegende gesamte Energieeinsparpotenzial <strong>für</strong> Pumpensysteme<br />

in allen Branchen wird auf rund 40 % beziffert.<br />

Diese 40 % werden auf einzelne Optimierungsmöglichkeiten<br />

verteilt [11]:<br />

Drehzahlregelung der Pumpensysteme 20 %<br />

bessere Anlagenauslegung 10 %<br />

Auswahl der richtigen Pumpengröße 4 %<br />

Entscheidung <strong>für</strong> Pumpen und Motoren<br />

mit höherem Wirkungsgrad 3 %<br />

optimierte Installation und Wartung 3 %<br />

Der Europäische Wirtschaftdienst EUWID schrieb im<br />

Jahr 2007 „<strong>Wasser</strong>wirtschaft kann Stromkosten <strong>für</strong><br />

Pumpen um 16 Prozent senken“ [12]. An der DVGW-<br />

Forschungsstelle an der Technischen Universität Hamburg-Harburg<br />

wurde das von der Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt (DBU), von 14 <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

und vom DVGW Deutscher Verein des<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e.V. geförderte Forschungsvorhaben<br />

„Energieeffizienz/Energieeinsparung in der <strong>Wasser</strong>versorgung“<br />

durchgeführt. Durch Datenerhebungen<br />

in dem Projekt konnten die Wirkungsgrade von<br />

360 Brunnenpumpen (Bild 3) und 81 Reinwasserpumpen<br />

(Bild 4) berechnet werden. Der Medianwert des<br />

Wirkungsgrades der Brunnenpumpen beträgt 0,48.<br />

Wäre eine Anhebung auf den Wert des 90. Perzentils<br />

von 0,64 möglich, würde dies eine Wirkungsgradverbesserung<br />

von etwa 15 % bedeuten. Allerdings wird<br />

aus dem Boxplot in Bild 3 ersichtlich, dass auch niedrigere<br />

Wirkungsgrade von 0,23 (10. Perzentil) festgestellt<br />

wurden. Hier wäre somit eine Wirkungsgradverbesserung<br />

von rund 40 % möglich. Bei dem Boxplot der Wirkungsgrade<br />

der Reinwasserpumpen in Bild 4 liegen die<br />

einzelnen Perzentile nicht so weit auseinander, wie bei<br />

den Brunnenpumpen. Hier sind Wirkungsgradverbesserung<br />

von rund 10 % vom Medianwert 0,63 bis zum<br />

90. Perzentil 0,74 und etwa 20 % vom 10. Perzentil 0,52<br />

möglich. Diese Aussagen haben <strong>für</strong> die hier betrachteten<br />

Pumpen Gültigkeit. Es können hieraus keine<br />

allgemeingül tigen Aussagen <strong>für</strong> Pumpen in Deutschland<br />

abgeleitet werden. Allerdings kann dargestellt<br />

werden, dass in diesem Bereich große Energieeinsparpotenziale<br />

vorhanden sein können [13]. Diese Beobachtungen<br />

decken sich mit den Aussagen der vorher<br />

genannten Veröffentlichungen und mit Untersuchungen<br />

von Lüdecke und Boldt [14].<br />

Oktober 2011<br />

954 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

3. Energieeinsparung und Effizienzsteigerung<br />

Aus den Informationen aus dem vorherigen Kapitel<br />

könnte nun abgeleitet werden, dass als erstes und möglicherweise<br />

ausschließlich die Pumpen als Hauptenergieverbraucher<br />

mit einem großen Energieeinsparpotenzial<br />

betrachtet werden. Ergebnis des bereits genannten,<br />

an der DVGW-Forschungsstelle TUHH durch ge führ ten<br />

Projektes ist es, zunächst Energieverbrauchsdaten von<br />

allen Anlagenteilen zu erfassen, eine Energiebilanz aufzustellen,<br />

diese zu bewerten und auf dieser Basis die<br />

Bereiche mit Untersuchungsbedarf festzulegen. Der<br />

Zyklus des Prozesses zur Energieeinsparung ist in Bild 5<br />

dargestellt. Es ist durchaus möglich, dass nicht die Pumpen,<br />

sondern Anlagen in der Aufbereitung oder die Klimatisierung<br />

der Gebäude ein großes Energieeinsparpotenzial<br />

aufweisen. Im Folgenden werden nun Hinweise<br />

und Beispiele (Kapitel 4) zu Energieeinsparpotenzialen<br />

gegeben.<br />

Der bereits angesprochene DVGW-Hinweis W 611 [6]<br />

mit dem Titel „Energieoptimierung und Kostensenkung<br />

in <strong>Wasser</strong>werksanlagen“ hat bei Erscheinen 1996 einige<br />

Ansätze <strong>für</strong> Energieeinsparpotenziale aufgezeigt, die zu<br />

dieser Zeit als sehr innovativ anzusehen waren.<br />

Im Juli 2010 ist die DVGW-Information <strong>Wasser</strong> Nr. 77<br />

„Handbuch Energieeffizienz/Energieeinsparung in der<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung“ [15] erschienen. Das Handbuch ist<br />

das Ergebnis des bereits angesprochenen Projektes an<br />

der DVGW-Forschungsstelle TUHH. Entsprechend des in<br />

Bild 5 dargestellten Zyklus wird im Handbuch zunächst<br />

die Energiebilanz beschrieben. Auf der CD-ROM des<br />

Handbuches sind Excel-Tabellen zum Aufstellen der Energiebilanz<br />

mit ausführlichen Erläuterungen vorhanden.<br />

Ebenso ist eine Excel-Tabelle zur Aufteilung des Stromverbrauchs<br />

von Brunnen und Zwischenpumpen vorhanden.<br />

Für eine exakte Energiebilanz ist es nämlich notwendig,<br />

die Energieübergabe an den Grenzen zwischen den<br />

Aufgabengebieten zu betrachten. Diese findet z. B. durch<br />

die Übergabe eines Restdruckes in ein anderes Aufgabengebiet<br />

statt. Dies ist ganz typisch zwischen der <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />

und <strong>Wasser</strong>aufbereitung. Hier wird ein Teil<br />

des Druckes, den die Brunnenpumpen erzeugt haben, an<br />

die <strong>Wasser</strong>aufbereitung übergeben. Somit ist auch ein<br />

Teil des Energieverbrauchs der Brunnenpumpen der<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung zuzuschreiben. Die Theorie zu dieser<br />

Aufteilung wurde von Plath [16] veröffentlicht.<br />

Weiterhin sind im Handbuch Energieeinsparpotenziale<br />

und Maßnahmen <strong>für</strong> folgende Aufgabengebiete<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgung dargestellt:<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />

Reinwasserförderung und Druckerhöhung<br />

<strong>Wasser</strong>speicherung<br />

<strong>Wasser</strong>förderung<br />

(pumpen- und rohrnetzspezifische Einsparpotenziale)<br />

Betriebsgebäude<br />

Um die Lesbarkeit zu verbessern und den <strong>Wasser</strong>versorgern<br />

ein einfaches Arbeiten mit dem Handbuch zu<br />

ermöglichen, wurde ein benutzerfreundlicher und einfacher<br />

Aufbau der einzelnen Energieeinsparpotenziale<br />

gewählt.<br />

In der weiteren Forschungsarbeit an der DVGW-Forschungsstelle<br />

TUHH sollen nach der Zusammenstellung<br />

der Einsparpotenziale und Maßnahmen im Handbuch<br />

innovative Maßnahmen in Zusammenarbeit mit WVU<br />

intensiv untersucht werden. Hier<strong>für</strong> werden vor und<br />

nach der Umsetzung von Maßnahmen Messungen<br />

durchgeführt und Rechnungen zur Wirtschaftlichkeit<br />

der Maßnahme vorgenommen. Dies ist notwendig, da<br />

<strong>für</strong> viele Maßnahmen im Vorfeld das reale Einsparpotenzial<br />

nicht genau benannt werden kann.<br />

<strong>Wasser</strong>versorger können nach den Vorgaben der<br />

DVGW-Information <strong>Wasser</strong> Nr. 77 die im Zyklus in Bild 5<br />

dargestellten Aufgaben selbständig bearbeiten. Die<br />

Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es trotz der ausführlichen<br />

Erläuterungen <strong>für</strong> die <strong>Wasser</strong>versorger häufig<br />

schwierig ist, die Aufgaben eigenständig zu bearbeiten.<br />

Weiterhin haben externe Experten zumeist eine andere<br />

Sichtweise auf Prozesse und Anlagen und hinterfragen<br />

seit Jahren erfolgreiche Praktiken. Zur Unterstützung<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen bietet die<br />

DVGW Service & Consult GmbH, Bonn, in Zusammenarbeit<br />

mit der DVGW-Forschungsstelle TUHH daher eine<br />

wissenschaftliche Beratung <strong>für</strong> den Bereich Energieeinsparung<br />

an.<br />

Zyklus<br />

(jährliches Aufstellen der Energiebilanz)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Datenerhebung<br />

Erstellung der Energiebilanz<br />

(01. Energiebilanz.xls)<br />

Energetische Bewertung<br />

(03. Auswertung.xls)<br />

Festlegung der Bereiche mit<br />

Untersuchungsbedarf<br />

Untersuchung auf<br />

Energieeinsparpotenziale<br />

Umsetzung von Maßnahmen<br />

Bild 5. Ablauf des Prozesses zur Energieeinsparung [13].<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 955<br />

Energiebilanz<br />

CD-ROM Handbuch<br />

Energieeinsparpotenziale<br />

Kapitel 3 Handbuch


FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Betriebsdruck [bar]<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

1. Molchung 2. Molchung 3. Molchung<br />

Statischer Druck (Geodätische Förderhöhe)<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Monat<br />

Bild 6. Betriebsdruck bei einer Fördermenge von 400 m³/h über die<br />

Zeit nach mehreren Molchungen [17].<br />

4. Beispiel Reinigung von Rohrleitungen<br />

Die Reinigung von Rohrleitungen aus Sicht der Energieeinsparung<br />

wurde bis jetzt nur untergeordnet betrachtet.<br />

Speziell die Reinigung von Rohwasserleitungen<br />

birgt jedoch auf Grund der Ablagerungen in den Leitungen<br />

ein großes Energieeinsparpotenzial. Durch Ablagerungen<br />

kommt es zu einem Anstieg der Reibungsverluste<br />

in den Rohrleitungen. Sind die Reibungsverluste<br />

irgendwann zu groß und die Fördermenge aus diesem<br />

Grund so stark gesunken, dass nicht mehr ausreichend<br />

<strong>Wasser</strong> gefördert werden kann, werden die Leitungen<br />

gereinigt. Häufig erfolgt die Reinigung auch beliebig<br />

oder nach aus Erfahrung festgelegten zeitlichen Abständen.<br />

Für die Reinigung werden abhängig von der Art<br />

und Stärke der Verschmutzung unterschiedliche Verfahren<br />

eingesetzt. Zu nennen sind hier die <strong>Wasser</strong>-Spülung,<br />

die Luft-<strong>Wasser</strong>-Spülung und die Molchung.<br />

In Bild 6 ist der Betriebsdruck einer rund 4,5 km langen<br />

Rohwasserleitung (DN 500) aus zementmörtelausgekleideten<br />

GGG-Rohren der SWK AQUA GmbH dargestellt<br />

[17]. Eingezeichnet ist der statische Druckanteil<br />

aufgrund der geodätischen Förderhöhe von 2,33 bar. Es<br />

ist zu erkennen, dass der dynamisch Druckanteil aufgrund<br />

von Druckverlusten zwischen 3 bar und 4 bar<br />

schwankt. Nach einer Molchung ist der Druckverlust<br />

niedriger als vor der Molchung. Die Berechnung des<br />

optimalen Reinigungsintervalls in Abhängigkeit von den<br />

Kosten der Reinigung und den Kosten <strong>für</strong> den Druckanstieg<br />

kann in Plath [16] und Plath et al. [17] nachgelesen<br />

werden. Zur Verdeutlichung, wie viel Energie und damit<br />

Geld aufgrund von Druckverlusten benötig wird, dient<br />

eine kurze überschlägige Berechnung. In der Berechnung<br />

werden die Kosten <strong>für</strong> das Erzeugen der hier im<br />

Beispiel vorhanden Druckverlustdifferenz von 1 bar bei<br />

einer Fördermenge von 400 m³/a abgeschätzt. Es wird<br />

ein Wirkungsgrad der Pumpe von 0,6 angenommen. In<br />

Gleichung 1 ist die Berechnung dargestellt. Aufgrund<br />

des 1 bar größeren Druckverlustes ergibt sich ein zusätzlicher<br />

Energieverbrauch von 444,13 kWh/d. Bei einem<br />

Strompreis von 20 Cent/kWh sind dies fast 90 Euro, die<br />

täglich eingespart werden könnten. Dies ist, wie<br />

beschrieben, eine Abschätzung des zusätzlichen Energieverbrauchs.<br />

Weiterhin ist in die Betrachtung mit einzubeziehen,<br />

dass es durch den zunehmenden Druckanstieg<br />

zu einer Veränderung der Anlagenkennlinie<br />

kommt. Dieses führt zu einer Veränderung des Betriebspunktes<br />

der Pumpe und somit zu einer Verschlechterung<br />

des Wirkungsgrades. Wird die Leitung gereinigt,<br />

wird Energie eingespart (siehe Gleichung 1).<br />

5. Fazit<br />

Zunächst sind <strong>Wasser</strong>versorger dazu verpflichtet, die<br />

hohen Anforderungen an die Trinkwasserbeschaffenheit<br />

durch die Einhaltung der TrinkwV und weiterer Verordnungen<br />

und Normen zu erfüllen. Darüber hinaus<br />

können <strong>Wasser</strong>versorger unter Einhaltung dieser Vorschriften<br />

die Wirtschaftlichkeit der <strong>Wasser</strong>gewinnung,<br />

<strong>Wasser</strong>aufbereitung usw. verbessern. Dies ist natürlich<br />

mit einem zeitlichen und häufig auch monetären Aufwand<br />

verbunden. Im Bereich der Energieeinsparung<br />

ergeben sich Potenziale, die mit der Umsetzung von<br />

entsprechenden Maßnahmen genutzt werden können.<br />

Diese lassen sich häufig wirtschaftlich darstellen. Eine<br />

Anleitung dazu bietet die DVGW-Information <strong>Wasser</strong><br />

Nr. 77. Somit können <strong>Wasser</strong>versorger in diesem Bereich<br />

selbst aktiv werden oder sich Unterstützung, z. B. durch<br />

die DVGW Service & Consult GmbH, Bonn, in Zusammenarbeit<br />

mit der DVGW-Forschungsstelle TUHH,<br />

holen.<br />

Literatur<br />

[1] Trinkwasserverordnung 2011, Bundesgesetzblatt Jahrgang<br />

2011 Teil I Nr. 21, ausgegeben zu Bonn am 11. Mai 2011.<br />

[2] DIN 2000: Zentrale Trinkwasserversorgung; Leitsätze <strong>für</strong><br />

Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und<br />

Instandhaltung der Versorgungsanlagen. Beuth-Vertrieb<br />

GmbH, Berlin, 2000.<br />

[3] Geschäftsordnung GW 100: Erarbeitung und Herausgabe<br />

des DVGW-Regelwerks. Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2002.<br />

⎡<br />

Zusätzlicher Energieverbrauch<br />

⎣<br />

⎢<br />

kwh<br />

d<br />

bar x (400 m 3<br />

1<br />

⎤<br />

h x 24 h<br />

⎦<br />

⎥ = d ) x 1000 kg m x 9,80665 m 2<br />

s x<br />

0,6<br />

m<br />

10,19<br />

bar<br />

3600 s h x 100 0 Wh<br />

kWh<br />

= 444,13 kWh<br />

d<br />

Gleichung 1. Beispielhafte Berechnung des zusätzlichen Energieverbrauchs bei 1 bar zusätzlichem Druckverlusts.<br />

Oktober 2011<br />

956 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

FACHBERICHTE<br />

[4] DVGW-Arbeitsblatt W 1000: Anforderungen an die Qualifikation<br />

und die Organisation von Trinkwasserversorgern.<br />

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Bonn, 2005.<br />

[5] DVGW-Merkblatt W 1100: Benchmarking in <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2004.<br />

[6] DVGW-Hinweis W 611: Energieoptimierung und Kostensenkung<br />

in <strong>Wasser</strong>werksanlagen. Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 1996.<br />

[7] Bull, D. und Koblenz, E.: Trinkwasserwärme-Nutzung in der<br />

kommunalen <strong>Wasser</strong>wirtschaft. Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis<br />

(2009) Nr. 12, S. 44 – 46.<br />

[8] DVGW: DVGW-Information: Thermische Energienutzung aus<br />

Trinkwasser. Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis (2010) Nr. 12, S. 84 – 86.<br />

[9] Plath, M. und Wichmann, K.: Energieverbrauch der deutschen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung. Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis (2009)<br />

Nr. 7/8, S. 54 – 55.<br />

[10] BFE; SVGW: Handbuch: Energie in der <strong>Wasser</strong>versorgung –<br />

Ratgeber zur Energiekosten- und Betriebsoptimierung.<br />

SVGW, Zürich, 2004.<br />

[11] Kiel, E. et al.: Antriebslösungen Mechatronik <strong>für</strong> Produktion und<br />

Logistik. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York, 2007.<br />

[12] EUWID, Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH: <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

kann Stromkosten <strong>für</strong> Pumpen um 16 Prozent senken.<br />

<strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong> (2007) Nr. 35, S. 1-2.<br />

[13] Plath, M. und Wichmann, K.: DVGW-Information <strong>Wasser</strong> Nr.<br />

77 zur Energieeffizienz. In: Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis (2011) Nr. 1,<br />

S. 58 – 60.<br />

[14] Lüdecke, A. und Boldt, H.: Mit Brunnenmessung Geld sparen.<br />

In: Industriepumpen + Kompressoren (2005) Nr. 1, S. 26 – 29.<br />

[15] Plath, M., Wichmann, K. und Ludwig, G.: DVGW-Information<br />

<strong>Wasser</strong> Nr. 77 Juli 2010: Handbuch Energieeffizienz/Energieeinsparung<br />

in der <strong>Wasser</strong>versorgung. Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2010.<br />

[16] Plath, M.: Einsparung elektrischer Energie in der <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und<br />

<strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2011.<br />

[17] Plath, M., Peters, L. und Wichmann, K.: Energieeffizienz und<br />

Wirtschaftlichkeit in der <strong>Wasser</strong>versorgung. bbr (2011) Nr. 5,<br />

S. 60 – 65.<br />

Autor<br />

Eingereicht: 31.08.2011<br />

Korrektur: 05.09.2011<br />

Dr.-Ing. Michael Plath<br />

E-Mail: michael.plath@tu-harburg.de |<br />

DVGW-Forschungsstelle TUHH |<br />

Technische Universität Hamburg-Harburg |<br />

Schwarzenbergstraße 95 E |<br />

D-21073 Hamburg<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Gas | Erdgas<br />

gat<br />

Sie lesen u. a. fol gende Bei träge:<br />

Hüwener/Huke/<br />

Albus<br />

Busack<br />

Oliczewski<br />

Volk<br />

Ringel<br />

Schenk/Schley/Hielscher/<br />

Kastner/Porsch<br />

Sattur/Lührsen/Oelkrug<br />

Hennig<br />

Das Erdgastransportnetz als Beitrag zur Energiewende<br />

Schmücker/Wendt<br />

Gas-Plus-Technologien als Grundlage effizienter Energieverwendung<br />

Neue KWK-Technologien im Feldtest bei der VNG – Verbundnetz Gas AG<br />

Biogaseinspeisung in Erdgasnetze<br />

„Power to gas“ und der neue Rechtsrahmen<br />

Netzentwicklungsplan Gas: Optimierung der Infrastruktur oder Investitionszwang<br />

<strong>für</strong> Netzbetreiber?<br />

Brennwertverfolgung in Verteilnetzen – Teil 2 Auswertung Feldversuch und<br />

Implementierung<br />

Neues Sensormessverfahren zur Gasbeschaffenheitsmessung von Biogas<br />

Dezentrale Energiespeicherung – Ist Biogas der Schlüssel?<br />

Die Kooperationsvereinbarung IV<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 957


FACHBERICHTE Hausinstallation<br />

Trinkwasservolumenströme<br />

in Wohngebäuden<br />

Hausinstallation, <strong>Wasser</strong>zähler, Durchflussmessung, Durchflussdauerlinie, Volumenstrom,<br />

Spitzendurchfluss, <strong>Wasser</strong>verbrauch, W 406, DIN 1988<br />

Georg Hofmann und Frank Stefanski<br />

In diesem Beitrag wird über Ergebnisse elektronischer<br />

Messdatenerfassung von Trinkwasservolumenströmen<br />

berichtet. Benötigte Kenntnisse der Auswirkungen des<br />

rückläu figen Trinkwasser verbrauchs auf die Auslegung<br />

von Trinkwasserinstallationen waren der<br />

Anlass dazu. In 11 verschieden großen mehrgeschossigen<br />

Wohngebäuden mit moderner Sanitärausstattung<br />

bis zu 192 WE wurden 20 Mes sreihen aufgenommen.<br />

Die anschließenden Auswertungen umfassen die Darstellung<br />

von Spitzendurchflüssen nach allgemein<br />

bekannten Kriterien, Häufigkeitsverteilungen, Öffnungszeiten<br />

von gleichzeitig betätigten Ent nahme armaturen<br />

und durchschnittliche tägliche aufsummierte<br />

Entnahmezeiten von Trinkwasser. Die Ergebnisse belegen,<br />

dass bei Verwendung von Spitzendurchflüssen in<br />

Berechnungen die Berücksichtigung von Zeitdauer<br />

und Häufigkeit von ausschlaggebender Bedeutung<br />

sind. Alle ermittelten Volumenströme liegen deutlich<br />

un ter den rechnerischen Spitzen durchflüssen nach<br />

Abschnitt 6 der DIN 1988-3. Die den Formeln <strong>für</strong> die<br />

Spitzendurchflüsse in Wohngebäuden dieser DIN<br />

1988-3 zugeordneten Gleichzeitigkeiten konnten bei<br />

den Messungen nicht annähernd nachgewiesen werden.<br />

Mit den hier vorgelegten Ergebnissen wird kein<br />

Anspruch auf Verallgemeinerung erhoben, jedoch die<br />

Notwendig keit weiterer Forschungsarbeiten belegt.<br />

Drinking Water Flow in Residential Buildings<br />

The article reports the findings of electronic data<br />

measurements taken of drinking-water consumption<br />

and water flow rates. The reason for the report was to<br />

investigate decreasing water consumption levels at<br />

drinking water facilities. 20 measurements were<br />

taken from 11 multi-storey residential buildings (with<br />

up to 192 apartments). All buildings had modern<br />

plumbing installations. The findings are summarised<br />

in charts showing peak water flow rates in accordance<br />

with the standard recognized criteria: frequency<br />

distributions, the simultaneous turning on of water<br />

taps, and average daily water usage. The results show<br />

that when calculating and measuring peak water<br />

flow, duration and frequency are the most essential<br />

factors. The investigation shows that the water flow<br />

rates are significantly less than the peak flow rates<br />

reported in the German Codes of practice for drinking<br />

water installations DIN 1988-3, article 6. The formulas<br />

used for calculations of peak water flow in the<br />

report DIN 1988-3 which take into account the simultaneous<br />

turning on of water taps could not be proven<br />

by the measurements taken. The results presented<br />

are not conclusive and demonstrate the need for further<br />

research and investigation.<br />

1. Einleitung<br />

Der rückläu fige Trinkwasser verbrauch und dessen Auswirkungen<br />

auf Trinkwasserinstallationen konnten bisher<br />

in den Regelwerken noch nicht berücksichtigt werden<br />

und waren ein Anlass <strong>für</strong> diese Messungen. Kenntnisse<br />

über Volumenströme in Wohngebäuden sind<br />

grundsätzliche Voraussetzungen <strong>für</strong> die Auslegung von<br />

Hausanschlussleitungen, Hauswasserzählern und Trinkwasserinstallationen.<br />

Vor über 30 Jahren wurden schon<br />

umfangreiche Messungen durchgeführt [1, 2 und 3]. Für<br />

die Dimensionierung von <strong>Wasser</strong>zählern wurde bereits<br />

1981 auf Basis dieser Messungen ein Vorschlag gemacht<br />

[4], der später in der DIN 1988-3 zitiert wurde und<br />

schließlich in das DVGW-Arbeitsblatt W 406 [5, Tabelle 3]<br />

einfloss. Für die Ermittlung der Rohrleitungen in Sanitärinstallationen,<br />

der DIN 1988-3, wurden die Ergebnisse<br />

des Forschungsprogramms im Jahre 1988 insbesondere<br />

einbezogen.<br />

In den letzten 30 Jahren hat sich das Verbraucherverhalten<br />

erheblich geändert. Zur Zeit der Durchführung<br />

des DVGW-Messprogramms betrug der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

noch 155 L/(d · E) (Liter pro Tag und Einwohner)<br />

und die Wohnraumbelegung 2,5 E/WE (Einwohner pro<br />

Wohnungseinheit). Der aktuelle Trinkwasserverbrauch<br />

wird im DVGW-Arbeitsblatt W 410 [6] bereits berücksichtigt.<br />

Darin wird ein Pro-Kopf-Verbrauch von<br />

120 L/(d ·E) bei einer Durchschnittsbelegung von<br />

2 E/WE angesetzt. Aber auch die Spitzenverbrauchswerte<br />

erscheinen rückläufig. Über das Messverhalten<br />

von <strong>Wasser</strong>zählern liegt ein früherer Bericht [7] vor, des-<br />

Oktober 2011<br />

958 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Hausinstallation<br />

FACHBERICHTE<br />

sen Ergebnisse hier mit eingeflossen sind. Ebenso wurde<br />

bereits über Vergleiche zwischen überdimensionierten<br />

Flügelradzählern und kleineren Ringkolbenzählern be -<br />

richtet [8]. Zur Entstehung der Dimensionierungsregeln<br />

<strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>zähler besteht darüber hinaus eine umfassende<br />

Darstellung [9]. Die jetzt vorgenommenen Messungen<br />

sollen insbesondere Kenntnisse über Volumenströme<br />

in den Hausanschlussleitungen in Wohngebäuden<br />

bereitstellen.<br />

2. Durchführung der Messungen<br />

Mehrgeschossige Neubauten und sanierte Altbauten<br />

mit modernen und fachgerechten Sanitärinstallationen<br />

(Spülkästen) in einer Großstadt und deren Randlage<br />

standen <strong>für</strong> die Messungen zur Verfügung. Ein Einfamilienhaus<br />

in einer Siedlung am Stadtrand einer Großstadt<br />

war die Ausnahme. Bild 1a zeigt beispielhaft einen<br />

Gebäudeteil eines Wohnkomplexes mit 110 Wohnungen<br />

(WE) aus den Messobjekten. Die Referenzzähler,<br />

geeichte Ringkolbenzähler, wurden in allen Hausanschlussleitungen<br />

in Strömungsrichtung hinter dem<br />

<strong>Wasser</strong>zähler des <strong>Wasser</strong>versorgers installiert. Bei der<br />

angewendeten elektronischen Datenregistrierung wurden<br />

von Impulsgebern <strong>für</strong> jedes Volumenelement (1 L<br />

bzw. 100 cm³) ausgelöste Signale auf Datenloggern<br />

gespeichert. Die Daten wurden nach Messende auf<br />

einen PC übertragen und ausgewertet.<br />

Die Basisdaten der Wohngebäude sind in Tabelle 1<br />

aufgelistet. Spalte 1 zeigt die ersten vier Ziffern der PLZ<br />

aus dem betreffenden Regionalgebiet. Die letzten beiden<br />

Ziffern dieser sechsstelligen Zahl, durch einen<br />

Punkt getrennt, sind die fortlaufende Nummer der<br />

Messung in diesem Regionalgebiet. Tabelle 1 enthält in<br />

Spalte 2 eine Codierung der Messstelle, um die gespeicherten<br />

Messdaten jederzeit identifizieren zu können. In<br />

den Fällen, in denen mehrere Messungen in demselben<br />

Objekt gemacht wurden, kennzeichnet die angefügte<br />

Ziffer die laufende Nummer der Messung. Die Anzahl<br />

der Wohnungseinheiten (WE) ist in Spalte 3 aufgelistet.<br />

Die Datenerfassung erfolgte anfänglich nach Zeittakten<br />

und später nach Ereignissteuerung, d.h. nach Durchflussvolumina<br />

von 1 bzw. 0,1 Liter. In Spalte 4 ist die<br />

Messgröße jeder einzelnen Messreihe eingetragen. Die<br />

Spalten 5, 6 und 7 enthalten das Datum des Messbeginns,<br />

die Zeitdauer in Tagen und das in dieser Zeit<br />

erfasste und registrierte gesamte Messvolumen. Bild 1b<br />

zeigt beispielhaft eine Messanordnung mit dem COS-<br />

MOS-Datenlogger, dem Impulsgeber auf dem Ringkolbenzähler<br />

und die Datenleitungen. Messort ist das in<br />

Bild 1a abgebildete Wohngebäude. Aus der Vielfalt der<br />

Messungen wurde beispielhaft der in Bild 2 gezeigte<br />

Auszug gewählt. Erstellt wurde diese Grafik mit der <strong>für</strong><br />

den COSMOS-Datenlogger verfügbaren Bearbeitungs-<br />

Software mit der Bezeichnung CDLWin 3.42. Die dargestellten<br />

Volumenströme, auch als Ganglinien bezeichnet,<br />

ist ein Detailausschnitt aus einer Langzeit-Messung<br />

in einem Wohngebäude mit 127 WE (Messung 0431.04).<br />

Erkennbar ist eine von insgesamt vier Verbrauchsspitzen<br />

im Messzeitraum von 200 Tagen. Den Tagesverlauf<br />

der Volumenströme mit dieser Verbrauchsspitze enthält<br />

Bild 3. Diese Grafik veranschaulicht, dass Spitzenverbrauchswerte<br />

nicht immer zu einem Zeitpunkt hoher<br />

Entnahmedichten auftreten. Sie sind rein zufällig. Der<br />

entsprechende Spitzendurchfluss mit einer Größe von<br />

7,5 m³/h dauerte weniger als eine Sekunde. Bei der<br />

gesamten Messung in 200 Tagen wurden insgesamt<br />

47 Liter von 3,8 Millionen Liter bei Durchflüssen<br />

> 5,0 m³/h festgestellt. Die aufsummierte Zeitdauer der<br />

Spitzendurchflüsse > 5,0 m³/h betrug rund 31 Sekunden<br />

aus der Gesamtzeit von 17 Millionen Sekunden.<br />

Aus den Messdaten wurden zunächst Häufigkeitsverteilungen<br />

und daraus <strong>für</strong> alle Messungen Durchfluss-<br />

Dauer- und Mengen-Linien entwickelt. Die Dauerlinien<br />

sind in Bild 4 dargestellt. Zur Definition von Durchfluss-<br />

Dauerlinien wird auf die Fachliteratur verwiesen [10,<br />

Seite 44 ff]. In ähnlicher Weise sind Mengenlinien<br />

Bild 1a.<br />

Ein typischer<br />

Messort,<br />

Neubau mit<br />

110 WE,<br />

Teilansicht<br />

(Messung-Nr.<br />

0410.02).<br />

Bild 1b.<br />

Komplette<br />

Messeinrichtung<br />

im<br />

Messort<br />

nach Bild 1a.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 959


FACHBERICHTE Hausinstallation<br />

Tabelle 1. Kenndaten aller Messobjekte.<br />

Messung<br />

Nr.<br />

Messstellen<br />

Code<br />

WE<br />

Messgröße<br />

Mess-<br />

Beginn<br />

Mess-<br />

Dauer<br />

Erfasstes-<br />

Volumen<br />

d m 3<br />

0410.01 EMLNHF.1 110 2 s 28.02.2008 28,7 433,1<br />

0410.02 EMLNHF.2 110 1,0 l 11.11.2008 7,0 98,1<br />

0415.01 GGSCHM 10 0,1 l 14.05.2009 54,5 69,6<br />

0422.01 LCKRST 16 0,1 l 22.01.2009 17,5 44,7<br />

0427.01 SCHRNH.1 10 0,1 l 10.03.2009 13,1 22,9<br />

0427.02 SCHRNH.2 10 1,0 l 27.03.2009 20,9 27,7<br />

0427.03 SCHRNH.3 10 1,0 l 07.08.2009 63,0 115,3<br />

0428.01 PRSSNS.1 27 2 s 12.07.2007 27,1 94,5<br />

0428.02 PRSSNS.2 27 0,1 l 09.01.2009 6,7 24,4<br />

0431.01 KNSTTN.1 127 10 l 15.11.2006 22,7 403,5<br />

0431.02 KNSTTN.2 127 10 l 29.05.2007 14,1 253,9<br />

0431.03 KNSTTN.3 127 1,0 l 24.02.2009 13,8 272,3<br />

0431.04 KNSTTN.4 127 1,0 l 10.12.2009 200,6 3 784,3<br />

0431.05 BCHNWG 192 1,0 l 20.10.2010 12,3 357,3<br />

0434.01 KRTWLL 48 10 s 01.06.2006 4,6 32,3<br />

0444.01 ILLGNR.1 18 2 s 17.04.2008 20,0 78,2<br />

0444.02 ILLGNR.2 18 1,0 l 24.10.2008 3,4 13,1<br />

0444.03 PLVRMW.1 48 2 s 11.10.2007 28,0 176,7<br />

0444.04 PLVRMW.2 48 1,0 l 29.05.2009 11,9 75,1<br />

4106.01 PPRSWG 1 1,0 l 24.10.2009 47,9 18,9<br />

Bild 2.<br />

Volumenstromverlauf<br />

in<br />

einem Monat<br />

bei 127 WE<br />

(Messung-Nr.<br />

0431.04).<br />

Bild 3.<br />

Volumenstromverlauf<br />

an<br />

einem Tag<br />

bei 127 WE<br />

(Messung-Nr.<br />

0431.04).<br />

berechnet und in Bild 5 nach Volumenanteilen in ‰<br />

vom Gesamtvolumen eingetragen. Die Darstellung in<br />

Bild 5 verdeutlicht, welche geringen Volumina bei auftretenden<br />

Spitzendurchflüssen entnommen werden,<br />

wobei die Volumina Summenwerte aus Einzelereignissen<br />

sind. Aus den Dauerlinien konnten anschließend die<br />

Spitzenvolumenströme bei Bezugszeiten von 5 Minuten,<br />

1 Minute, 20 Sekunden und 1 Sekunde abgelesen werden.<br />

In ähnlicher Weise ergaben sich die Spitzenvolumenströme<br />

aus den Mengenlinien bei Durchfluss-<br />

Bezugsmengen von 10 ‰, 1 ‰ und 0,1 ‰. Alle Ergebnisse<br />

sind in Tabelle 2 zusammengefasst mit folgender<br />

Bedeutung. Die beiden ersten Spalten der Tabelle 2<br />

enthalten die Basisdaten von Tabelle 1, die Nummer der<br />

Messung und die Anzahl der Wohnungseinheiten WE.<br />

Der durchschnittliche Tagesverbrauch Q dm in m³/d in<br />

Spalte 3 wurde aus den Messdaten, unter Beachtung der<br />

erfassten Volumina in Liter und der Zeit in Sekunden,<br />

berechnet. Q dm wird im Regelwerk auch als mittlerer<br />

Tagesbedarf bezeichnet [6]. Unter Messbetriebsdauer in<br />

Spalte 4 ist die aufsummierte Zeit zu verstehen, in der<br />

überhaupt <strong>Wasser</strong> durch den <strong>Wasser</strong>zähler strömt. Die<br />

Werte sind aus den Durchfluss-Dauerlinien ermittelt<br />

worden. Die Spalten 5 bis 11 enthalten sämtliche berechneten<br />

Spitzenvolumenströme in m³/h bei Bezugszeiten<br />

von 1 und 5 Minuten sowie von 20 und 1 Sekunden. Die<br />

Werte <strong>für</strong> die Bezugszeiten von 5 Minuten, 1 Minute und<br />

20 Sekunden wurden gewählt, weil diese Werte im<br />

DVGW-Messprogramm [1,2] verwendet wurden. Die<br />

Bezugszeit von 5 Minuten wurde vom zuständigen<br />

DVGW-Gremium bei der Auswertung des damaligen<br />

Messprogramms <strong>für</strong> die Bemessung von <strong>Wasser</strong>zählern<br />

festgelegt. In der letzten Spalte 12 sind die berechneten<br />

Spitzendurchflüsse nach den Gleichungen (5) bzw. (6)<br />

der DIN 1988, Teil 3, Abschnitt 6 aufgelistet. Dabei wurde<br />

eine moderne und übliche Sanitärausstattung einer<br />

Wohnung mit einem Summendurchfluss von 1,11 L/<br />

(s WE) zugrunde gelegt.<br />

In Bild 6 sind die ermittelten und in Tabelle 2<br />

zusammengefassten Spitzendurchflüsse aus den aktuellen<br />

Messwerten <strong>für</strong> eine Bezugszeit von 5 Minuten<br />

aufgetragen. Zusätzlich eingetragen sind frühere Messwerte<br />

[2] und die Werte nach der Bemessungsformel<br />

aus der Fachliteratur [11]. Diese Bemessungsformel<br />

wird auch im aktuellen Entwurf der W 406 (Gelbdruck)<br />

verwendet. Die gestrichelt gezeichnete Trendlinie soll<br />

den Unterschied hervorheben, der zwischen den<br />

damaligen und den aktuellen Messwerten besteht, und<br />

veranschaulichen, dass die Bemessungsformel „auf der<br />

sicheren Seite“ liegt, insbesondere wenn man die in<br />

W 406 [5] explizit genannten Zählergrößen (Q n = 2,5<br />

bzw. 6 bzw. 10 m 3 /h) zugrunde legt. Bild 7 entspricht<br />

Bild 6 mit dem Unterschied, dass eine Bezugszeit von<br />

20 Sekunden verwendet wurde. Zusätzlich sind in<br />

Bild 7 auch Spitzendurchflüsse aus den aktuellen Messwerten<br />

<strong>für</strong> eine Bezugszeit von 1 Sekunde dargestellt.<br />

Oktober 2011<br />

960 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Hausinstallation<br />

FACHBERICHTE<br />

9,00<br />

110 WE 110 WE<br />

9,00<br />

110 WE 110 WE<br />

8,00<br />

192 WE 10 WE<br />

16 WE 10 WE<br />

8,00<br />

192 WE 10 WE<br />

16 WE 10 WE<br />

Volumenstrom [m³/h]<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

10 WE 10 WE<br />

27 WE 27 WE<br />

127 WE 127 WE<br />

127 WE 127 WE<br />

48 WE 18 WE<br />

18 WE 48 WE<br />

48 WE 1 WE<br />

5-min-Linie 1-min-Linie<br />

20-s-Linie<br />

Volumenstrom [m³/h]<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

4,00<br />

3,00<br />

10 WE 10 WE<br />

27 WE 27 WE<br />

127 WE 127 WE<br />

127 WE 127 WE<br />

48 WE 18 WE<br />

18 WE 48 WE<br />

48 WE 1 WE<br />

2,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

0,1 1,0 10,0 100,0 1.000,0 10.000,0 100.000,0<br />

Zeitdauer [s/d]<br />

Bild 4. Durchfluss-Dauerlinien von allen Messreihen.<br />

0,00<br />

0,1 1,0 10,0 100,0 1.000,0<br />

Volumenanteil [‰]<br />

Bild 5. Durchfluss-Mengenlinien von allen Messreihen.<br />

9,0<br />

9,0<br />

8,0<br />

8,0<br />

7,0<br />

7,0<br />

Spitzendurchfluss [m³/h]<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

Spitzendurchfluss [m³/h]<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

Bemessungs-Formel aus [11]<br />

2,0<br />

Bemessungs-Formel aus [11]<br />

2,0<br />

Messwerte aus DVGW 02-WT 956 (20 s)<br />

1,0<br />

0,0<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm [m³/d]<br />

Messwerte aus DVGW 02-WT 956<br />

Aktuelle Messwerte<br />

Trendlinie (Hüllkurve der aktuellen Messwerte)<br />

1,0<br />

0,0<br />

Aktuelle Messwerte (20 s)<br />

Aktuelle Messwerte (1 s)<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm [m³/d]<br />

Bild 6. Spitzendurchflüsse bei einer Bezugszeit von<br />

5 Minuten.<br />

Bild 7. Spitzendurchflüsse bei Bezugszeiten von 20 und<br />

1 Sekunde.<br />

9,0<br />

24,0<br />

8,0<br />

20,0<br />

7,0<br />

Spitzendurchfluss [m³/h]<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

Messbertriebsdauer t a (h/d)<br />

16,0<br />

12,0<br />

8,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

Bemessungs-Formel aus [11]<br />

Aktuelle Messwerte<br />

4,0<br />

0,0<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm [m³/d]<br />

Bild 8. Spitzendurchflüsse bei Volumenanteilen von 1 ‰<br />

entsprechend 0,1 % des Tagesverbrauchs.<br />

0,0<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0<br />

Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm (m³/d)<br />

Bild 9. Messbetriebsdauer t a = f(Q dm ), aufsummierte<br />

Zeitabschnitte, in denen <strong>Wasser</strong> strömt.<br />

25.200<br />

240<br />

Zeitdauer der Öffnung (s/d)<br />

21.600<br />

18.000<br />

14.400<br />

10.800<br />

27 WE 48 WE<br />

110 WE 127 WE<br />

192 WE<br />

Zeitdauer (s/d)<br />

210<br />

180<br />

150<br />

120<br />

90<br />

198,24 s/d<br />

111,25 s/d<br />

Wohnobjekt mit 192 WE (Q dm<br />

= 29,1 m³/d)<br />

nach Messwerten bei 192 WE<br />

Expon. (nach Messwerten bei 192 WE)<br />

7.200<br />

60<br />

3.600<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Anzahl der gleichzeitig geöffneten Zapfstellen<br />

Bild 10. Durchschnittliche Gleichzeitigkeiten<br />

von Entnahmen in unterschiedlich großen Gebäuden.<br />

40,44 s/d<br />

30<br />

19,23 s/d<br />

5,21 s/d 3,93 s/d 0,32 s/d 0,14 s/d<br />

0<br />

10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Anzahl der gleichzeitig geöffneten Zapfstellen<br />

Bild 11. Durchschnittliche Zeitdauer von Entnahmen bei<br />

hohen Gleichzeitigkeiten, Messung 0431.05.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 961


FACHBERICHTE Hausinstallation<br />

Tabelle 2. Zusammenfassung der ausgewerteten Ergebnisse.<br />

Messung<br />

lfd. Nr.<br />

Anzahl<br />

der WE<br />

Tagesverbrauch<br />

Q dm<br />

Mess-<br />

Betriebsdauer<br />

Spitzenvolumenstrom mit einer<br />

Bezugszeit von<br />

Spitzenvolumenstrom mit<br />

einer Bezugsmenge von<br />

Spitzenvolumenstrom<br />

V s nach<br />

DIN 1988-3<br />

5-min 1 1-min 20-s 1-s 10 ‰ 1,0 ‰ 0,1 ‰<br />

m³/d h/d m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h<br />

0410.01 110 14,93 16,00 3,32 4,02 4,36 5,16 3,68 4,53 5,15 14,27<br />

0410.02 110 14,02 15,83 3,22 3,89 4,30 5,40 3,57 4,45 5,56 14,27<br />

0415.01 10 1,28 2,14 1,28 1,77 2,04 2,94 2,02 2,78 3,47 6,75<br />

0422.01 16 2,56 4,72 1,50 1,96 2,36 3,43 2,10 2,97 4,05 8,46<br />

0427.01 10 1,75 5,00 0,97 1,12 1,18 1,29 1,12 1,24 1,29 6,75<br />

0427.02 10 1,32 5,17 0,88 1,00 1,07 1,17 1,01 1,13 1,18 6,75<br />

0427.03 10 1,83 4,72 1,24 1,66 1,92 2,58 1,80 2,33 3,14 6,75<br />

0428.01 27 3,49 4,28 1,85 2,00 2,17 2,75 2,00 2,43 2,86 9,98<br />

0428.02 27 3,66 6,33 1,75 2,34 2,57 3,27 2,37 2,94 3,47 9,98<br />

0431.01 127 17,54 3,27 3,84 4,20 4,53 3,47 4,28 4,53 14,78<br />

0431.02 127 18,07 3,15 3,66 3,95 4,58 3,28 3,98 4,57 14,78<br />

0431.03 127 19,79 20,00 3,30 3,78 4,08 6,58 3,45 4,20 6,56 14,78<br />

0431.04 127 18,86 20,14 3,06 3,52 3,78 4,31 3,18 3,81 4,22 14,78<br />

0431.05 192 29,07 21,11 5,29 6,30 6,88 8,02 5,67 7,04 7,93 16,35<br />

0434.01 48 7,09 9,55 2,59 3,26 3,51 3,81 3,16 3,71 3,82 11,58<br />

0444.01 18 3,91 8,12 1,58 1,99 2,21 2,64 1,97 2,42 2,68 8,94<br />

0444.02 18 3,80 8,89 1,52 1,77 1,91 1,99 1,74 1,96 1,99 8,94<br />

0444.03 48 6,31 10,62 2,02 2,51 2,81 3,55 2,40 3,11 3,59 11,58<br />

0444.04 48 6,32 11,67 2,01 2,48 2,77 3,44 2,38 3,06 3,51 11,58<br />

4106.01 1 0,40 1,46 0,71 1,05 1,12 1,57 1,22 1,64 2,12 3,01<br />

1<br />

min = Minute, s =Sekunde<br />

Aus den Bildern 6 und 7 ergibt sich, dass <strong>für</strong> Durchschnittsverbrauchswerte<br />

kleiner als 12 m³/d keine <strong>Wasser</strong>zähler<br />

mit Belastungsgrenzen größer als 5 m 3 /h<br />

erforderlich sind. Bild 8 enthält in Anlehnung an die<br />

Darstellungen der Bilder 6 und 7 Spitzendurchflüsse<br />

<strong>für</strong> eine Bezugsmenge von 1 ‰ vom durchschnittlichen<br />

Tagesverbrauch Q dm . In dieser Darstellung sind<br />

keine Messpunkte aus dem DVGW-Messprogramm aufgetragen,<br />

weil derartige Auswertungen nicht verfügbar<br />

sind.<br />

In Bild 9 ist die Messbetriebsdauer aufgetragen über<br />

dem durchschnittlichen Tagesverbrauch Q dm . Die Messbetriebsdauer<br />

ist identisch mit der Zeit die man erhält,<br />

wenn man alle Zeitenabschnitte aufsummiert, in denen<br />

überhaupt Trinkwasser fließt. Die Werte können durch<br />

eine e-Funktion dargestellt werden, die bei hohen Verbrauchswerten<br />

sich asymptotisch dem 24h-Stunden-<br />

Wert nähert.<br />

Die Gleichzeitigkeit von <strong>Wasser</strong>entnahmen ist <strong>für</strong><br />

einige verschieden große Wohngebäude in Bild 10 dargestellt.<br />

Dabei wurde die Öffnungsdauer von gleichzeitig<br />

geöffneten Entnahmearmaturen ermittelt, indem<br />

jeder Entnahmestelle eine Bandbreite von Durchflüssen<br />

zugeordnet wird. Eine geöffnete Zapfstelle wird <strong>für</strong> alle<br />

auftretenden Volumenströme größer Null und ≤ 0,5 m³/h<br />

(entsprechend 0,139 l/s) näherungsweise angenommen.<br />

Zwei Zapfstellen sind gleichzeitig geöffnet bei Volumenströmen<br />

größer 0,5 und ≤ 1,0 m³/h. Bild 10 zeigt sehr<br />

deutlich, dass bei hohen Gleichzeitigkeiten die durchschnittlichen<br />

täglichen Öffnungszeiten asymptotisch<br />

gegen Null streben. Besonders deutlich wird das in<br />

Bild 11, in dem nur die hohen Gleichzeitigkeiten im<br />

Objekt mit den höchsten Tagesverbrauch von 29,1 m³/d<br />

dar gestellt sind.<br />

3. Zusammenfassung<br />

Anlass der Messungen in elf unterschiedlich großen<br />

Wohngebäuden war das geänderte Verbraucherverhalten.<br />

Die Messdatenerfassung erfolgte in mehrgeschossigen<br />

Neubauten oder sanierten Altbauten mit modernen<br />

und fachgerechten Sanitärinstallationen (Spülkästen)<br />

in einer Großstadt und deren Randlage. Ein<br />

Einfamilienhaus in einer Siedlung am Stadtrand einer<br />

Großstadt war die Ausnahme. Die als Referenzzähler<br />

verwendeten geeichten Ringkolbenzähler waren in<br />

Strömungsrichtung nach dem <strong>Wasser</strong>zähler des Versorgers<br />

installiert. Die elektronisch mittels eines Impulsgebers<br />

ausgelösten Zeittakte beim Durchfluss von jeweils<br />

1 oder 0,1 Liter wurden auf einem Datenlogger aufgezeichnet,<br />

nach der Messung auf einen PC übertragen<br />

Oktober 2011<br />

962 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Hausinstallation<br />

FACHBERICHTE<br />

und ausgewertet. Die Ergebnisse der Auswertungen<br />

zeigen, dass die absoluten Verbrauchsspitzen in allen<br />

Fällen deutlich unter den rechnerischen Spitzendurchflüssen<br />

nach DIN 1988, Teil 3, von entsprechend großen<br />

Wohngebäuden liegen. Die den Formeln <strong>für</strong> die Spitzendurchflüsse<br />

in Wohngebäuden dieser DIN 1988-3<br />

zugeordneten Gleichzeitigkeiten konnten bei den Messungen<br />

nicht annähernd nachgewiesen werden und<br />

entsprechen daher nicht mehr den wirklichen Gegebenheiten.<br />

Das Auftreten einzelner Verbrauchsspitzen<br />

ist rein zufällig und findet nicht unbedingt in Zeiten<br />

hoher Entnahmedichten statt. Spitzendurchflüsse mit<br />

verschiedenen, üblicherweise verwendeten Bezugsgrößen<br />

wurden ermittelt und in Abhängigkeit vom Tagesdurchschnitt<br />

Q dm dargestellt. Der Tagesdurchschnitt<br />

Q dm ist in allen Anwendungsfällen stets einfach feststellbar.<br />

Die Betriebszeiten von <strong>Wasser</strong>zählern, gleichbedeutend<br />

mit dem Auftreten von Trinkwasserentnahmen,<br />

erstreckt sich aufsummiert bei kleineren Wohngebäuden<br />

nur über wenige Stunden pro Tag. Bis zu Verbrauchswerten<br />

von etwa 5 m³/d ist ein fast linearer<br />

Zusammenhang zwischen der Betriebszeit und dem<br />

Tagesverbrauch Q dm erkennbar. In großen Wohngebäuden<br />

mit Verbrauchswerten von über 35 m³/d ist der<br />

<strong>Wasser</strong>zähler allerdings fast ununterbrochen, d. h.<br />

24 Stunden in Bewegung. Aus den Messungen wird<br />

schließlich erkennbar, dass Strömungsbelastungen <strong>für</strong><br />

Hausanschlussleitungen und <strong>Wasser</strong>zähler viel geringer<br />

sind, als bisher häufig angenommen wird. Seltene und<br />

kurzzeitige Verbrauchsspitzen sind z. B. <strong>für</strong> die Bemessung<br />

von <strong>Wasser</strong>zählern bedeutungslos, weil in Extremfällen<br />

<strong>Wasser</strong>zähler im „Handumdrehen“ ausgewechselt<br />

werden können. Die Ergebnisse haben darüber hinaus<br />

gezeigt, dass z. B. größere <strong>Wasser</strong>zähler als Qn 2,5 in<br />

Wohngebäuden bis zum durchschnittlichen Tagesverbrauch<br />

Q dm von 12 m³ unter Normalbedingungen nicht<br />

erforderlich sind. Für die durch Messungen in Einzelobjekten<br />

erzielten Ergebnisse wird kein Anspruch auf<br />

Verallgemeinerung erhoben. Weitere Forschungsarbeiten<br />

erscheinen dringend geboten.<br />

Literatur<br />

[1] DVGW-Schriftenreihe <strong>Wasser</strong> Nr. 19, 1978: Ermittlung des<br />

<strong>Wasser</strong>bedarfes als Planungsgrundlage zur Bemessung von<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen. Teil 1: Mehrfamilienhäuser mit<br />

Komfortwohnungen in bevorzugter Wohnlage.<br />

[2] DVGW-Forschungsprogramm 02-WT 956: Ermittlung des<br />

<strong>Wasser</strong>bedarfes als Planungsgrundlage zur Bemessung von<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen, Schlussbericht 1990, Textteil.<br />

[3] DVGW-Forschungsprogramm 02-WT 956: Ermittlung des<br />

<strong>Wasser</strong>bedarfes als Planungsgrundlage zur Bemessung von<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen, Schlussbericht 1990, Anlagen.<br />

[4] Schwickerath, H.: Mitteilung des DVGW, „Auswahl und<br />

Bemessung von Hauswasserzählern <strong>für</strong> Kaltwasser“. <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 122 (1981) Nr. 11, S. 541.<br />

[5] DVGW-Arbeitsblatt W 406 : Volumen- und Durchflussmessung<br />

von kaltem Trinkwasser in Druckrohrleitun gen, Bonn<br />

2003.<br />

[6] DVGW-Arbeitsblatt W 410: <strong>Wasser</strong>bedarf – Kennwerte und<br />

Einflussgrößen, Bonn 2008.<br />

[7] Hofmann, G.: Messverhalten überdimensionierter <strong>Wasser</strong>zähler<br />

in Wohngebäuden.DVGW energie | wasser-praxis<br />

(2008) Nr. 11.<br />

[8] Hofmann, G. et al.: Mangelnde Messrichtigkeit von überdimensionierten<br />

Haus-<strong>Wasser</strong>zählern in Wohngebäuden.<br />

DVDW energie | wasser-praxis (2010) Nr. 10.<br />

[9] Stefanski, F.: Dimensionierung von <strong>Wasser</strong>zähler <strong>für</strong> Wohngebäude.<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 150 (2009) Nr. 9, S. 52-57.<br />

[10] Sattler, R.: <strong>Wasser</strong>transport und -verteilung. DVGW-Lehr- und<br />

Handbuch <strong>Wasser</strong>versorgungBd. 2, ISBN 3-486-26219-X, R.<br />

Oldenbourg Verlag München, 1999.<br />

[11] Hofmann, G.: Berechnungsformel <strong>für</strong> Hauswasserzähler in<br />

Wohngebäuden. DVGW energie | wasser-praxis (2009) Nr. 6.<br />

Autoren<br />

Eingereicht: 27.07.2011<br />

Korrektur: 21.09.2011<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

Dipl.-Ing. Georg Hofmann<br />

E-Mail: Hofmann@wasser-k.de; HofmannG.@gmx.de |<br />

Konstantinstraße 17 |<br />

D-04315 Leipzig<br />

Dipl.-Ing. Frank Stefanski<br />

E-Mail: frank.stefanski@gelsenwasser.de |<br />

Gelsenwasser AG |<br />

Willy-Brandt-Allee 26 |<br />

D- 45891 Gelsenkirchen<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 963


FACHBERICHTE Diskussion<br />

Diskussion<br />

zum Aufsatz „<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte zwischen <strong>Wasser</strong>sparen<br />

und <strong>Wasser</strong>dargebot: Ist Ressourcenschonung eine sinnvolle Zielsetzung<br />

<strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte?“ und zum Kommentar von Professor Merkel<br />

zu diesem Beitrag in <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>, Heft 9 (2011)<br />

Erik Gawel<br />

Der zusammen mit Marcel Fälsch verfasste Beitrag in<br />

Heft 9 dieser Zeitschrift [1] hat freundliche Aufnahme<br />

durch einen Kommentar von Wolfgang Merkel im selben<br />

Heft gefunden [2]. Einige, auch weiterführende Anmerkungen<br />

auf diese Anregungen hin erscheinen sinnvoll.<br />

1. Die Zielsetzung der<br />

<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte<br />

Bei der Einführung der Abgaben sei es um Finanzmittel<br />

zur Subventionierung der Landwirtschaft gegangen,<br />

nicht um <strong>Wasser</strong>sparen. Dieses Motiv hat in Baden-<br />

Württemberg 1987 in der Tat eine gewisse Rolle gespielt<br />

[3]. Allerdings hat der Landesgesetzgeber noch im<br />

Gesetzgebungsverfahren eine entsprechende Zweckbindung<br />

fallen gelassen; seither fließen die Mittel in den<br />

allgemeinen Haushalt. Bereits in der Gesetzesbegründung<br />

ist ausdrücklich auch die ökologische Vertretbarkeit<br />

angesprochen. In den Begründungen zu den mittlerweile<br />

elf Landesabgabengesetzen spielt der Ressourcenschutz<br />

durchweg eine zentrale Rolle [4].<br />

Nun ist es eine Sache, der Prosa von Gesetzesbegründungen<br />

zu vertrauen. Insbesondere Juristen verwenden<br />

zur Beurteilung eines Gesetzes seit langem<br />

nicht mutmaßliche Motive des Gesetzgebers, sondern<br />

den objektivierbaren Gehalt eines Gesetzes [5]: Ist die<br />

Ausgestaltung geeignet, zum Ressourcenschutz beizutragen?<br />

Dann nämlich geraten die möglichen Wirkungen<br />

der Abgabe in den Blick, und der Anreiz zum „Sparen“<br />

ist – wie in unserem Beitrag dargestellt – einer von<br />

mehreren relevanten ökonomischen Effekten, der freilich<br />

besonders kritisch gewürdigt wird und zu dessen<br />

Rehabilitierung wir beitragen wollten.<br />

2. Der Lenkungserfolg<br />

Allokative Effekte seien im Konzert der Bewirtschaftungsinstrumente<br />

und angesichts des „kleinen Abgabenaufschlags“<br />

bei Konsumenten und Industrie nicht zu<br />

erwarten. Nun haben wir uns in unserem Beitrag mit der<br />

Lenkungseffektivität und insbesondere einer empirischen<br />

Prüfung – wie der Kommentator zutreffend feststellt<br />

– nicht befasst; dies haben die Autoren an anderer<br />

Stelle getan [6]. Uns ging es hier darum, einige höchst<br />

populäre Schein-Argumente gegen die Erhebung von<br />

<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten (kein „<strong>Wasser</strong>mangel“, Schäden<br />

<strong>für</strong> Infrastruktur beim <strong>Wasser</strong>sparen etc.) ins rechte<br />

Licht zu rücken.<br />

Richtig ist aber, dass der Gestaltungsspielraum lenkender<br />

Abgaben durch parallel greifende Bewirtschaftungsinstrumente<br />

wie das Ordnungsrecht beschränkt<br />

und überlagert wird. Dass deshalb die Lenkungseffekte<br />

gänzlich verschwänden, trifft jedoch nicht zu – dies gilt<br />

insbesondere <strong>für</strong> jenen Teil der Lenkung, der abgabenexklusiv<br />

ist, nämlich der Einkommenseffekt der verbleibenden<br />

Zahllast mit ihren Markt- und Preiseffekten [7]. Dass<br />

(steigende) <strong>Wasser</strong>preise wirken, konnte man im Übrigen<br />

in den neuen Bundesländern in der Nachwendezeit<br />

auf das Vortrefflichste beobachten. Bei der Bewertung ist<br />

ferner stets zwischen der Instrumenten-Kategorie als<br />

solcher und einem konkreten Gesetz zu unterscheiden:<br />

Das WEE des Bundeslandes XY mag Mängel haben, diese<br />

fallen jedoch zunächst auf den Gesetzgeber zurück,<br />

nicht unbedingt auch auf das Instrument selbst.<br />

Schließlich tappt die wohlfeile (weil ebenfalls empirisch<br />

nicht unterfütterte) Kritik an der angeblichen Wirkungslosigkeit<br />

der WEE oftmals in eine heikle Falle: Die<br />

öffentliche Kritik gefällt sich nämlich in der widersprüchlichen<br />

Gleichzeitigkeit aus angeblich völlig fehlender<br />

Lenkungswirkung wegen Geringfügigkeit („kleiner Aufschlag“)<br />

und gleichwohl schmerzlichen Beeinträchtigungen<br />

der auf <strong>Wasser</strong>entnahmen gerichteten Produktionsund<br />

Konsumprozesse mit angeblich schlimmen Folgen<br />

<strong>für</strong> den Industriestandort oder die soziale Balance im<br />

Land (so jüngst besungen bei den Anhörungen zur<br />

WasEG-Novelle in NRW) [8]. Die Kritik sollte sich hier entscheiden:<br />

machtvolle Beschwer oder sinnlose Bagatelle?<br />

Beides geht nicht zusammen, denn sollten die WEE tatsächlich<br />

die „Deindustrialisierung“ vorantreiben, wie dramatisierend<br />

angedeutet wird, so würde gerade dadurch<br />

immerhin der <strong>Wasser</strong>haushalt stark entlastet.<br />

3. <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte und Art. 9 WRRL<br />

Dass WEE „im Widerspruch“ zum Kostendeckungsauftrag<br />

des Art. 9 WRRL stünden, wie Merkel meint, mutet überraschend<br />

an und ist bisher im gesamten Schrifttum noch<br />

Oktober 2011<br />

964 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Diskussion<br />

FACHBERICHTE<br />

nicht vorgetragen worden. Ganz im Gegenteil: So notiert<br />

der renommierte <strong>Wasser</strong>rechtler Breuer: „Die […] Einführung<br />

und Erhebung von <strong>Wasser</strong>entnahmeabgaben entspricht<br />

grundsätzlich dem Gebot des Art. 9 EG-WRRL“ [9].<br />

Welches Instrument sollte auch sonst externe Umweltund<br />

Ressourcenkosten insbesondere bei den (nach sonstigen<br />

Bewirtschaftungseingriffen) noch verbleibenden<br />

Entnahmevorgängen anlasten? Dies ist gerade der einzigartige<br />

Mehrwert, den nur Abgaben bieten können [7].<br />

Nun könnte man argumentieren, die in der Praxis<br />

(z. T. vor der WRRL) implementierten Instrumente reichten<br />

dazu nicht aus (zu geringfügig, zu wenig konsequent<br />

konzipiert etc.); in „Widerspruch“ zu Art. 9 treten<br />

sie dadurch freilich nicht. Ein „Ausgleich“ in dem Sinne,<br />

dass Umweltbeeinträchtigungen abzustellen seien oder<br />

die dabei entstehenden Kosten durch Transfers neutralisiert<br />

werden, ist ohnehin nicht Gegenstand von Art 9:<br />

Hier geht es um die Wahrnehmung von Kostenverantwortung<br />

von Verursachern; diese Kostenverantwortung<br />

lenkt – und finanziert zugleich, wenn sie über Abgaben<br />

organisiert wird. Und soweit die Konstruktion der Abgabengesetze<br />

Schwächen aufweist, etwa in Gestalt „sachgrundloser<br />

Verschonungssubventionen“ [10] angesichts<br />

der Freistellung zahlloser Entnahmevorgänge in den<br />

Landes-WEE, so besteht Gelegenheit, diese durch<br />

Reform abzustellen und die Abgaben konzeptionell zu<br />

ertüchtigen.<br />

4. Lenkungsabgaben und das liebe Geld<br />

So bliebe doch am Ende nur „das Behördeninteresse am<br />

Geld“, resümiert der Kommentator. Zunächst ist dieses<br />

Interesse ja legitim, immerhin sind öffentliche Aufgaben<br />

zu erfüllen. Gerade aus der WRRL folgt ein erheblicher<br />

Maßnahmenbedarf mit entsprechendem Finanzvolumen.<br />

Verursachergerechte Finanzierungsinstrumente<br />

sind dann aber nicht nur nach Art. 9 WRRL sinnvoller als<br />

eine Finanzierung aus dem allgemeinen Haushalt!<br />

Meist nimmt die Kritik aber eher daran Anstoß, dass<br />

angebliche Umweltzwecke der Verbrämung von Fiskalinteressen<br />

dienten. Das mag so sein, doch welche Konsequenz<br />

ist daraus zu ziehen? Ein dem Ressourcenschutz<br />

dienendes Gesetz ablehnen, weil es „fehlerhaft“<br />

oder „irreführend“ begründet wurde? Wohl kaum. Auch<br />

das Bundesverwaltungsgericht hat klargestellt, dass<br />

„die gesetzgeberische Motivation <strong>für</strong> die Erhebung<br />

eines <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelts dann gleichgültig [ist],<br />

wenn eine besondere sachliche Rechtfertigung der<br />

Abgabe besteht. Es ist daher unerheblich, dass der<br />

Gesetzgeber die Abgabe, die sachlich durch den Sondervorteil<br />

gerechtfertigt ist […] gerade wegen der mit<br />

ihr erzielbaren Einnahmen einführt“ [11].“ So ist es.<br />

Bei dieser Debatte ist aus ökonomischer Sicht auch<br />

wichtig zu erkennen, dass die Abschöpfung von Kaufkraft,<br />

die eine Abgabe organisiert, nicht nur finanzierend<br />

wirkt, wenn sie bei der öffentlichen Hand ankommt;<br />

nein, sie lenkt auch zugleich bei demjenigen, der diese<br />

Kaufkrafteinbuße erfährt (sog. Einkommenseffekt): Nur<br />

dieser sichert nämlich die nötigen Weiterwälzungen des<br />

Abgabenimpulses im Marktsystem, die Korrektur von<br />

Wettbewerbsverzerrungen sowie langfristig den ständigen<br />

Überprüfungsdruck mit Innovationseffekten. Das<br />

Zahlenmüssen ist somit essenzieller Teil der effizienten<br />

Lenkung. Ob das tröstet?<br />

Schließlich befindet sich der Gesetzgeber, was die<br />

fiskalischen Interessen angeht, in guter Gesellschaft:<br />

Der vielfach gegen den Staat gerichtete Vorwurf, diesem<br />

ginge es nur um Einnahmeerzielung, könnte<br />

womöglich spiegelbildlich gleichermaßen auf die Interessengruppen<br />

der Zahlungsverpflichteten zutreffen –<br />

und damit auf uns alle: Auch hier wird das partikulare<br />

Verschonungsinteresse, also die Unlust zu zahlen, regelmäßig<br />

mit allerlei Gemeinwohlgirlanden bekränzt<br />

(Standortinteressen, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze<br />

sowie das Vermeiden unsozialer Preisschübe).<br />

Anstelle aber den Vorwurf „niederer Fiskal-Motive“ im<br />

Kreise herumzureichen, erscheint es doch ergiebiger,<br />

die Sinnhaftigkeit der Abgabenkonstruktion selbst zum<br />

Maßstab einer Beurteilung zu machen. Hierzu wollten<br />

wir mit unserem Aufsatz einen Beitrag leisten.<br />

Literatur<br />

[1] Gawel, E. und Fälsch, M.: <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte zwischen<br />

<strong>Wasser</strong>sparen und <strong>Wasser</strong>dargebot. Ist Ressourcenschonung<br />

eine sinnvolle Zielsetzung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte?<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 152 (2011), S. 838-845.<br />

[2] Merkel, W.: Kommentar zum Aufsatz [1], in: <strong>gwf</strong>-<br />

<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 152 (2011), S. 846.<br />

[3] Hansmeyer, K.-H. und Ewringmann, D.: Der <strong>Wasser</strong>pfennig –<br />

Finanzwissenschaftliche Anmerkung zum baden-württembergischen<br />

Regierungsentwurf, Berlin 1988.<br />

[4] Siehe nur die Gesetzesbegründung zum sächsischen <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelt:<br />

LT-Drs. 3/9974.<br />

[5] Breuer, R.: Rechtsprobleme des nordrhein-westfälischen<br />

<strong>Wasser</strong>entnahmeentgeltgesetzes. Nordrhein-Westfälische<br />

Verwaltungsblätter 21 (2007), S. 457-465.<br />

[6] Gawel, E. und Fälsch, M.: Zur Lenkungswirkung von <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten.<br />

Korrespondenz <strong>Wasser</strong>wirtschaft 4<br />

(2011), erscheint demnächst.<br />

[7] Gawel, E.: Der Lenkungserfolg von <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben<br />

– ein interdisziplinäres Missverständnis? Zeitschrift <strong>für</strong><br />

Umweltpolitik und Umweltrecht 34 (2011), S. 213-240.<br />

[8] Gawel, E.: Das neue nordrhein-westfälische <strong>Wasser</strong>entnahmeentgeltgesetz<br />

auf dem Prüfstand. Nordrhein-Westfälische<br />

Verwaltungsblätter 25 (2011), erscheint demnächst.<br />

[9] Breuer, R.: Erhebungs- und Ermäßigungsvoraussetzungen<br />

der sächsischen <strong>Wasser</strong>entnahme abgabe, Baden-Baden<br />

2008, S. 51.<br />

[10] [9], S. 47 ff.<br />

[11] BVerwG, Beschluss vom 13.06.2009 – 9 B 2/09, Rn. 21.<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Erik Gawel<br />

E-Mail: erik.gawel@ufz.de |<br />

Helmholtz-Zentrum <strong>für</strong> Umweltforschung – UFZ |<br />

Department Ökonomie |<br />

Permoserstraße 15 |<br />

D-04318 Leipzig<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 965


FACHBERICHTE Projektbericht<br />

Projektbericht AHEM (Automatisches<br />

Hydrologisches Echtzeitmodell)<br />

Projektbericht, Umwelt-Monitoring, GIS, Web-GIS, Sensordaten, Echtzeitübertragung, Umweltdaten,<br />

Umweltparameter, Hydrologie, Grundwasserneubildung, N/A-Modell, Haldenmonitoring,<br />

thematische Karten, Umweltinformationssystem, Echtzeitmodellierung<br />

Andreas Voß, Marcel Delker und Sven Schulz<br />

TerraTransfer entwickelt vollautomatische Systemlösungen<br />

zur kontinuierlichen Überwachung von<br />

Umweltparametern ‒ von der Sensor-Technologie bis<br />

zur Online-Analyse-Applikation. Im Projekt „Automatisches<br />

Hydrologisches Echtzeitmodell“ werden<br />

Umweltdaten wie Bodenfeuchte, Grundwasserflurabstände,<br />

Pegel und <strong>Wasser</strong>qualität kontinuierlich<br />

erfasst, verarbeitet und analysiert. Diese erfassten<br />

Umweltparameter werden anschließend online, in<br />

Echtzeit visualisiert. Dazu werden die gewonnenen<br />

Daten direkt nach der Messung übertragen, zentral<br />

weiterverarbeitet und dargestellt. Der Abruf der Daten<br />

erfolgt über einen Webbrowser. Thematische Karten,<br />

etwa zur Darstellung aktueller Grundwasserflurabstände,<br />

zur Abflussvorhersage oder zu Schadstoffverteilungen<br />

sollen automatisch generiert und „online“<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Project Report AHEM (Automatic Hydrologic<br />

Real-Time Model)<br />

TerraTransfer develops fully automated system solutions<br />

for continuous monitoring of environmental<br />

parameters ‒ from sensor technology to online analysis<br />

applications. In our project AHEM, we pursue the<br />

goal of continuous collection, processing, analysis of<br />

environmental data (like soil moisture, level measuring<br />

stands and water quality) with the eventual<br />

purpose to model and visualize this data in real time.<br />

The data is transmitted immediately after measurement<br />

and can be viewed directly online via web broswer.<br />

Thematic maps like water table contour, flood<br />

forecast or spread of pollutants will be generated<br />

instantly and made available online.<br />

1. Einleitung<br />

Der <strong>Wasser</strong>kreislauf ist ein komplexes System mit großen<br />

Auswirkungen auf Wirtschaft und das alltägliche<br />

Leben. Niederschlag, Grundwasser und Bodenfeuchte<br />

sind <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung, Landwirtschaft sowie<br />

Hochwasserschutz von hoher wirtschaftlicher Relevanz.<br />

Der großen Bedeutung des <strong>Wasser</strong>kreislaufes <strong>für</strong> den<br />

Menschen steht allerdings ein gravierender Mangel an<br />

Daten gegenüber.<br />

Die TerraTransfer GmbH entwickelt voll automatische<br />

Systemlösungen zur kontinuierlichen Überwachung<br />

von Umweltparametern. Das „Know-how“<br />

erstreckt sich von der Entwicklung der eigentlichen<br />

Sensor-Technologie bis zur Bereitstellung von Online-<br />

Analyse-Applikationen.<br />

In dem Projekt „Automatisches Hydrologisches Echtzeitmodell“<br />

der TerraTransfer GmbH Bochum wird daher<br />

ein internetbasiertes Datenportal entwickelt, welches<br />

zeitnah hydrologische Daten bereitstellt.<br />

Hierbei werden Umweltdaten wie Bodenfeuchte,<br />

Grundwasserflurabstände, Pegel und <strong>Wasser</strong>qualität<br />

kontinuierlich erfasst, verarbeitet und analysiert.<br />

Diese erfassten Umweltparameter werden anschließend<br />

online visualisiert. Dazu werden die gewonnenen<br />

Daten direkt nach der Messung über das GPRS-Netz<br />

übertragen, zentral weiterverarbeitet und dargestellt.<br />

Der Abruf der Daten erfolgt via Internet über einen<br />

Webbrowser. Thematische Karten, etwa zur Darstellung<br />

aktueller Grundwasserflurabstände, zur Abflussvorhersage<br />

oder zu Schadstoffverteilungen sollen automatisch<br />

generiert und unmittelbar zur Verfügung gestellt<br />

werden. Dieses System ermöglicht die zeitnahe Analyse<br />

aktueller Daten und bietet somit Möglichkeiten zu verbesserten<br />

Vorhersagen, beispielweise im Rahmen von<br />

Hochwassergefährdungen.<br />

Das automatische hydrologische Echtzeitmodell<br />

wird in Kooperation mit dem Geographischen Institut<br />

der Ruhr-Universität Bochum entwickelt und wissenschaftlich<br />

betreut.<br />

Parallel dazu beurteilen Partner aus der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

(Ruhrverband, LINEG) und der Altlastenüberwachung<br />

(Stadt Bochum) das System aus der Praxisperspektive<br />

zwecks Optimierung der Software- und Hardwarekomponenten.<br />

Oktober 2011<br />

966 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Projektbericht<br />

FACHBERICHTE<br />

2. Eckdaten und Zielsetzungen zum<br />

Projekt AHEM<br />

Im Rahmen des Programms „Wachstum <strong>für</strong> Bochum“<br />

wird innerhalb einer Projektlaufzeit von drei Jahren (bis<br />

Juli 2012) ein praxistaugliches, ganzheitliches System in<br />

Richtung <strong>Wasser</strong>-Ressourcenmanagement entwickelt.<br />

Die Partner stellen dabei nicht nur die Untersuchungsgebiete<br />

zur Verfügung und ermöglichen somit<br />

den Aufbau eines Messnetzes an geeigneten Standorten,<br />

sondern geben den notwendigen Input aus den<br />

Anforderungen der Praxis.<br />

Hierbei werden folgende Ziele der beteiligten<br />

Kooperations- und Praxispartner umgesetzt:<br />

2.1 Generelle Zielsetzungen von AHEM<br />

Verbesserung der Datengrundlage<br />

(Quantität und Qualität) durch Echtzeitdaten<br />

Einbezug und Gewichtung von Basis-Informationen<br />

Umsetzung von Visualisierungsvarianten <strong>für</strong> die<br />

drei Testgebiete<br />

– Einzugsgebiet/Teileinzugsgebiete<br />

– Flächenniederschlag<br />

– DGM (Höhen/Neigung)<br />

– Abstände zum Flussnetz<br />

– Landnutzung<br />

– Böden<br />

– Verschneidung dieser Daten<br />

Einsatz innovativer Web-Mapping/WebGIS Technologien<br />

zur Visualisierung<br />

Daraus resultierende, aufbauende Applikationen:<br />

Öffentliche Informationssysteme<br />

Alarmierungssysteme, etwa zur Warnung vor<br />

Überschwemmungen<br />

Umweltportale (Überwachung von belasteten<br />

Bereichen)<br />

2.2 Geographisches Institut der Ruhr Universität<br />

Bochum<br />

Interdisziplinäres, wissenschaftliches „Know-how“ aus<br />

den Bereichen Physische Geographie, Hydrologie,<br />

Bodenkunde und Geomatik fließt in das Projekt ein. Die<br />

am Projekt beteiligten Wissenschaftler beschäftigen<br />

sich mit folgenden Themenschwerpunkten:<br />

Verschiedene Publikationen und wissenschaftliche<br />

Abschlussarbeiten (Promotionen) zu den einzelnen<br />

Themenschwerpunkten<br />

Wissenschaftliche Begleitforschung/Entwicklung<br />

der Modell-Kernkomponente<br />

Aktualisierung der Lehrinhalte<br />

2.3 TerraTransfer<br />

Die TerraTransfer GmbH stellt die Basistechnologie <strong>für</strong><br />

das Projekt AHEM zur Verfügung. Als eigenständiger<br />

Entwickler von Datenloggern ‒ in Verbindung mit der<br />

Nutzung von aktuellen Internet- und Mobilfunktechniken<br />

‒ schafft TerraTransfer die notwendige Grundlage,<br />

um einen internet-basierten Echtzeitzugriff auf Umweltmessdaten<br />

zu ermöglichen.<br />

Im Projekt wird Sensor-/Logger-Technologie im „low<br />

power“ Bereich eingesetzt. Die speziell entwickelten,<br />

kompakten Gehäuse <strong>für</strong> die Datenlogger und Übertragungstechnik<br />

ermöglichen bei geringem Energiebedarf<br />

den autarken Einsatz des Mess-Equipments im Gelände.<br />

Die entwickelte Online-Applikation (Datenbank-<br />

Backend und Datenportal auf Basis von AJAX-Technologie)<br />

ermöglicht die direkte Darstellung der erfassten<br />

Messwerte. Das bereits bestehende System soll innerhalb<br />

des Projektzeitraums um Kartenanwendungen (Online<br />

Visualisierung/Web-GIS-Funktionalität) ergänzt werden.<br />

Die vom System automatisch generierten Karten sollen<br />

mittels der aktuell erfassten Messwerte u. a. Tendenzen<br />

zur Grundwasserneubildung, Flächenausbreitungen<br />

von Stoffen im <strong>Wasser</strong> und Bodenkörper, sowie automatisch<br />

generierte Grundwassergleichen darstellen.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Betrieb der<br />

Testfelder (Messergebnisse/Praxiserfahrungen im Ge -<br />

lände) fließen in eine intensive Weiterentwicklung der<br />

Hard- und Software (Logger/Datenportal) ein. Die aktuellen<br />

Fragestellungen im Projekt, sowie zukünftige<br />

Anforderungen können auf diese Weise permanent<br />

angepasst und optimiert werden.<br />

Neben der Bereitstellung und Visualisierung der<br />

Daten in Echtzeit ist es Ziel der TerraTansfer GmbH,<br />

zukünftig ein „intelligentes Messnetz“ zu entwickeln, in<br />

welchem die Sensoren durch Nahfunk miteinander<br />

kommunizieren. So kann die Überschreitung von<br />

Schwellenwerten eines Sensors die automatische Erhöhung<br />

des Messintervalls <strong>für</strong> ein ganzes Messnetz steuern.<br />

Auf diese Weise können eintretende Extremereignisse<br />

automatisch in einer höheren zeitlichen Auflösung<br />

erfasst und später analysiert werden.<br />

2.4 Praxispartner: LINEG (Linksniederrheinische<br />

Entwässerungsgenossenschaft)<br />

Drei Systemtests in Bergsenkungsgebieten am linken<br />

Niederrhein.<br />

Prüfung und Verbesserung des bestehenden Modells<br />

mittels der gewonnenen Messdaten in Echtzeit.<br />

Verbesserung des bestehenden hydrologischen Vorhersagemodells<br />

zur Grundwasserregulierung in Bergesenkungsgebieten.<br />

Entwicklung eines Systems, das weitgehend automatisiert<br />

Warnsignale generiert, wenn die Konstellation<br />

hydraulischer Zustandsgrößen regulierende<br />

oder ggf. Gefahren abweisende Maßnahmen erforderlich<br />

machen.<br />

2.5 Praxispartner: Stadt Bochum<br />

In Zusammenarbeit mit der unteren <strong>Wasser</strong>behörde der<br />

Stadt Bochum wurde ein Haldenstandort zur konti-<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 967


FACHBERICHTE Projektbericht<br />

nuierlichen Überwachung des Grundwasserstandes,<br />

des Einflusses hydrochemischer Parameter und der<br />

Abflussbereitschaft ausgesucht.<br />

Ziel ist es hier, ein aktives Alarmierungssystem zu<br />

schaffen, das die Über- oder Unterschreitung entsprechender<br />

Grenzwerte in einem Online-Portal anzeigt<br />

und aktive Meldungen, beispielsweise über Email und/<br />

oder SMS weiterleitet.<br />

Entwicklung eines Systems zur Altlastenüberwachung<br />

an einem Deponiestandort.<br />

Kontinuierliches Monitoring von Grundwasserstand,<br />

hydrochemischen Parametern, Messungen des<br />

Vorfluterabflusses und des Niederschlages.<br />

2.6 Praxispartner: Ruhrverband – Einzugsgebiet<br />

an der Bigge<br />

Das Einzugsgebiet der Bigge ist mit 320 km 2 das größte<br />

der drei Untersuchungsgebiete. Die Projektgruppe verfolgt<br />

hier die Zielsetzung, wichtige hydrologische Parameter<br />

wie Bodenfeuchte, Verdunstung, Abflussbereitschaft<br />

und den Grundwasserspiegel zu messen und zu<br />

erfassen.<br />

Mit Hilfe von Regionalisierungsverfahren ist es möglich,<br />

die Abflussbereitschaft einzelner Gebiete zu<br />

bestimmen und auf andere Bereiche im Untersuchungsgebiet<br />

zu übertragen. Schlussendlich ist es so möglich,<br />

den Gesamtabfluss <strong>für</strong> das Einzugsgebiet zu bestimmen.<br />

Wichtig ist dabei der Einsatz einer Technologie, die<br />

vor Ort autark und mit minimalem Wartungsaufwand<br />

arbeitet. Die genutzten Regionalisierungsverfahren<br />

ermög lichen ‒ in Verbindung mit den in Echtzeit erfassten<br />

Daten ‒ die Übertragbarkeit charakteristischer<br />

Gebietsstrukturen auf das gesamte Einzugsgebiet.<br />

3. Modellentwicklung<br />

Grundsätzlich findet die Modellentwicklung im Projekt<br />

AHEM in zwei Stufen statt. Die Gruppe der Wissenschaftler<br />

an der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet Vorschläge<br />

und letztendlich eine mit den Anwendungsentwicklern<br />

von TerraTransfer angepasste Konzeption.<br />

Diese Konzeption wird von den Anwendungsentwicklern<br />

in enger Abstimmung mit dem Wissenschaftler-Team<br />

der Ruhr-Universität Bochum in Quellcode<br />

umgesetzt. Funktionstests und Plausibilitätsprüfungen<br />

erfolgen gemeinsam.<br />

Die gesamte Softwareentwicklung erfolgt mit Hilfe<br />

von OpenSource Komponenten (Linux, gcc, PostgreSQL/PostGIS).<br />

Um eine größtmögliche Flexibilität zu gewähr leisten,<br />

ist das Modell modular (Teilmodule) aufgebaut.<br />

Neben der Entwicklung weiterer Teilmodule <strong>für</strong> die<br />

unterschiedlichen Untersuchungsgebiete, hat sich die<br />

Notwendigkeit zur Erstellung eines allgemeinen Moduls<br />

zur Überprüfung der Datenqualität und Plausibilität<br />

(Interpretation und Behandlung von Datenlücken in<br />

den gewonnenen Messreihen) herausgestellt.<br />

Das hier<strong>für</strong> notwendige Regelwerk wird derzeit<br />

vom Team der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet und<br />

im Anschluss von den Anwendungsentwicklern der<br />

TerraTransfer GmbH umgesetzt.<br />

Eine generelle Herausforderung bei der Entwicklung<br />

des Modells stellt das zu erwartende Datenvolumen dar.<br />

Da die Datenhaltung in einem Relationalen Datenbank<br />

Managementsystem (kurz RDBMS) erfolgt, wurde sehr<br />

viel Sorgfalt auf die Datenbankmodellierung gelegt. Es<br />

folgten verschiedene Testphasen und Optimierungen<br />

der Tabellenstrukturen, um eine möglichst hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

zu erzielen. Sämtliche Berechnungsprozesse<br />

<strong>für</strong> das Modell (Backend) laufen zentral<br />

auf dem AHEM Projektserver unter Linux und sind in<br />

C++ programmiert.<br />

Die folgenden Abschnitte stellen den aktuellen<br />

Stand der Modellentwicklung <strong>für</strong> die drei verschiedenen<br />

Untersuchungsgebiete vor.<br />

3.1 Haldestandort (Bochum)<br />

Derzeit wird an einem aktiven Alarmierungssystem <strong>für</strong><br />

den Bereich einer Halde im Stadtgebiet Bochum gearbeitet.<br />

Kommt es zu Über- oder Unterschreitungen bei<br />

den erfassten Messwerten (wie z. B. Sauerstoffgehalt,<br />

pH-Wert…) wird dies sowohl grafisch (im Online-Portal)<br />

als auch in Form von Benachrichtigungen (Email/SMS)<br />

direkt kenntlich gemacht. Voraussetzung hier<strong>für</strong> ist die<br />

Festlegung entsprechender Schwellenwerte. Hierzu<br />

wird momentan das Verhalten im Bereich der gemessenen<br />

hydrologischen Parameter im Bereich der Halde<br />

genau beobachtet, sowie die bereits gewonnenen<br />

Messwerte analysiert und bewertet.<br />

Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in ein<br />

entsprechendes Regelwerk eingearbeitet, welches im<br />

Anschluss softwaretechnisch durch TerraTransfer umgesetzt<br />

wird.<br />

3.2 LINEG (Niederrhein)<br />

Für das Untersuchungsgebiet am Niederrhein (Linksniederrheinische<br />

Entwässerungs-Ge nossenschaft) werden<br />

mit Hilfe von PF-Metern (Bodenfeuchtesensoren) an<br />

zwei Standorten der <strong>Wasser</strong>haushalt und die Grundwasserneubildung<br />

modelliert.<br />

Als Inputgrößen <strong>für</strong> das Modell dienen die Verteilung<br />

des Niederschlags und die zeitliche Änderung der<br />

Bodenfeuchte <strong>für</strong> verschiedene Messtiefen. Simulationsziel<br />

ist der Grund wasserspeicher, an dessen Füllung<br />

der Anteil des Niederschlags beteiligt ist.<br />

Im Rahmen dieses Teilmoduls wurden im nördlichen<br />

Bereich des LINEG-Gebietes zur Mo dellierung der<br />

Grundwasserneubildung bei hohen Grundwasserflurabständen<br />

zwei Teilstücke einer agraren Nutzfläche in<br />

der Nähe der Gemeinde Alpen ausgestattet.<br />

Dieses Grundwasserneubildungsmodell basiert auf<br />

der Berechnung des vertikalen ungesättigten Bodenwasserflusses<br />

nach der Richards-Gleichung. Die unge-<br />

Oktober 2011<br />

968 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Projektbericht<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 1. Darstellung<br />

der<br />

Bodenfeuchteverteilung<br />

im<br />

Untersuchungs<br />

-<br />

gebiet der<br />

Bigge.<br />

sättigte hydraulische Leitfähigkeit ist eine Funktion des<br />

Bodenwassergehaltes und wird anhand von gemessenen<br />

pF-Werten und empirisch ermittelten Substrat-<br />

Horizont-Parametern nach Vetterlein (1989) mit dem<br />

Van-Genuchten-Mualem-Modell bestimmt. Bei jedem<br />

Berechnungszeitschritt geht ein neu ermittelter Wert<br />

der aktuellen hydraulischen Leitfähigkeit in die<br />

Richards-Gleichung ein.<br />

Zur numerischen Berechnung des Bodenwasserflusses<br />

wird die Bodensäule vertikal in 5 Komponenten diskretisiert<br />

und der Bodenwasserfluss in [cm/d] zwischen<br />

den Komponenten ermittelt. Evapotranspirationsverluste<br />

bleiben unberücksichtigt, da sich die Berechnung<br />

nur auf Bereiche unterhalb der Durchwurzelungszone<br />

beschränkt.<br />

Konzeptionell wurde das erste Teilmodul zur Berechnung<br />

der ungesättigten hydraulischen Leitfähigkeit<br />

anhand des „Van-Genuchten-Mualem-Modells“ bereits<br />

seitens des Uni-Teams erarbeitet und mit den Anwendungsentwicklern<br />

von TerraTransfer koordiniert.<br />

3.3 Niederschlags-Abfluss-Modell - Bigge<br />

Wie auch <strong>für</strong> die anderen Teilgebiete sieht das Konzept<br />

<strong>für</strong> das NA-Modell im Bigge-Un tersuchungsgebiet eine<br />

vorgeschaltete, automatische Aufarbeitung der erfassten<br />

Echt zeit-Messdaten vor.<br />

Je nach Art des Messwertes sollen die gewonnenen<br />

Messreihen auf Lücken und unplau sible Werte geprüft<br />

und gegebenenfalls korrigiert werden. Hierbei wird auf<br />

das allge meine Datenaufbereitungsmodul zurückgegriffen<br />

(vgl. Abschnitt 2), <strong>für</strong> das die Wissen schaftler<br />

der Ruhr-Uni Bochum ein entsprechendes Regelwerk<br />

entwerfen. Dieses Modul bildet die Grundlage <strong>für</strong> alle<br />

Folgemodule.<br />

Ein weiteres Teilmodul bildet die Regionalisierung<br />

des Niederschlags. Hierzu werden die Daten von vier<br />

Messstationen mit Hilfe von inversen Distanzen auf die<br />

Gesamtfläche des Einzugsgebiets extrapoliert. Dieses<br />

Modul wurde bereits von TerraTransfer umgesetzt und<br />

ist funktionsfähig.<br />

Die Regionalisierung der Bodenfeuchte beruht<br />

aktuell auf quantitativen Boden feuchteregimetypen<br />

und gewonnenen Niederschlagsdaten als Input. Die<br />

Regularien der Bodenfeuchteregimetypen wurden in<br />

der Modell-Datenbank abgelegt. Dieses Modul wurde<br />

ebenfalls nach den Vorgaben des Uni-Teams durch<br />

die Anwendungsentwickler von TerraTransfer funktionsfähig<br />

umgesetzt (Bild 1).<br />

Ein Teilmodul zur Simulation der Abflussbildung<br />

befindet sich in konzeptioneller Vorbereitung durch das<br />

Uni-Team und geht plangemäß in den nächsten Wochen<br />

in die Umsetzungsphase.<br />

4. Frontend-Entwicklung/Visualisierung<br />

Um eine bessere Interaktivität bei der Darstellung und<br />

Analyse der Messdaten zu gewährleisten, wurde das<br />

Daten-Frontend (Portal) von AHEM in Ajax-Technologie<br />

konzipiert.<br />

Es wurde seitens der TerraTransfer GmbH Anwendungsentwicklern<br />

nach alternativen Technologien zur<br />

performanten Aufbereitung und Darstellung der<br />

gewonnenen Messdaten gesucht.<br />

Ein Lösungsansatz wurde im Bereich der so ge -<br />

nannten Ajax-Technologie gefunden (Asynchronous<br />

JavaScript and XML). Dies ist ein Konzept der asynchronen-Datenübertragung<br />

zwischen einem Browser und<br />

dem jeweiligen Server (der Dienste oder Daten bereitstellt).<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 969


FACHBERICHTE Projektbericht<br />

Bild 2.<br />

Darstellung<br />

des Grundwasserflurabstandes<br />

und<br />

der <strong>Wasser</strong>temperatur<br />

im Untersuchungsgebiet<br />

einer Halde<br />

aus dem Steinkohlenbergbau<br />

in Bochum.<br />

Der Einsatz von Ajax ermöglicht es, HTTP-Anfragen<br />

zu stellen, während eine HTML-Seite angezeigt wird.<br />

Diese Seite kann verändert werden, ohne dass sie komplett<br />

neu geladen wird. Diese Eigenschaften ermöglichen<br />

eine wesentlich flüssigere Darstellung von Massendaten<br />

(wie z. B. Messreihen aus den gewonnenen<br />

Sensordaten). Weiterhin ermöglicht der Einsatz von Ajax<br />

die Erstellung von Webanwendungen, die eng an das<br />

Aussehen von Desktopanwendungen angelehnt sind,<br />

so genannte Rich Internet Applications (RIA).<br />

Zur effektiven Erstellung von Ajax-Anwendungen<br />

wurden verschiedene Frameworks evaluiert.<br />

Diese Frameworks beinhalten bereits große Bibliotheken<br />

an fertigen JavaScript Komponenten <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung Web-basierter, grafischer Oberflächen.<br />

Im Rahmen des Projektes wurde das Framework<br />

„Qooxdoo“ ausgewählt. Vor allem hinsichtlich des Funktionsumfangs,<br />

der Performance und der breiten Anwenderunterstützung<br />

hob sich dieses Framework gegenüber<br />

anderen JavaScript-Bibliotheken ab.<br />

Neben den Möglichkeiten, Rich Internet Applications<br />

mit Qooxdoo zu entwickeln und somit eine intuitiv<br />

und leicht zu bedienende Oberfläche zur Verfügung zu<br />

stellen, stellt das Framework auch umfangreiche Kom-<br />

Bild 3.<br />

Statusmonitor<br />

(Übersicht über<br />

das AHEM<br />

Messfeld).<br />

Oktober 2011<br />

970 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Projektbericht<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 4.<br />

Einzugsgebiet<br />

der Bigge mit<br />

Pegel und<br />

Mess-<br />

Standorten.<br />

ponenten zur Kommunikation mit Web-Services bereit.<br />

Diese Eigenschaft stellt einen wichtigen Aspekt <strong>für</strong> die<br />

Anwendungsentwicklung dar, da so auf alle erfassten<br />

Mess- bzw. Sensordaten über einen einheitlichen Web-<br />

Service zugegriffen werden kann.<br />

In der Praxis zeigen sich vor allem Vorteile in der<br />

Bedienbarkeit des Portals. Die Selektion der Sensoren<br />

kann über eine Baumstruktur vorgenommen werden,<br />

die grafische Darstellung der Messdaten wurde wesentlich<br />

verbessert und die Geschwindigkeit der Datenanzeige<br />

drastisch erhöht. Die folgenden Beispiele (Screenshots)<br />

zeigen den derzeitigen Entwicklungsstand des<br />

AHEM Datenportals (Bild 2 und 3). Die Messwerte sind<br />

aktuell online abrufbar und werden sowohl grafisch als<br />

auch tabellarisch dargestellt. Die graphische Darstellung<br />

ist konfigurierbar (Tausch der X/Y-Achsen). Eine<br />

detaillierte Darstellung durch interaktives Zoomen,<br />

direkt in der Grafik ist ebenfalls möglich. Die Messwerte<br />

können in verschiedene Systeme (u. a. Excel/CSV) exportiert<br />

und weiterverarbeitet werden.<br />

Neben dem allgemeinen Zustand der Logger (Speicherplatzbelegung,<br />

Innenfeuchte, Innentemperatur,<br />

Batteriespannung usw.) kann mit Hilfe von Web-GIS-<br />

Technologie (OpenLayers) auch der Standort des jewei-<br />

Bild 5.<br />

Standort<br />

Bochum –<br />

Darstellung der<br />

Houskeepingwerte.<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 971


FACHBERICHTE Projektbericht<br />

ligen Loggers im Untersuchungsgebiet in einer Karte<br />

angezeigt werden.<br />

Zukünftig soll auch der umgekehrte Weg – „von der<br />

Karte zu den Messdaten“ – realisiert werden. Dabei sollen<br />

Systemzustände (Schwellenwerte) oder erste Messwerte<br />

standortbezogen direkt in der Karte dargestellt<br />

werden können.<br />

Auch sollen dynamische Karten mit Web-GIS-Technologie<br />

generiert werden können, wie etwa den aktuellen<br />

Verlauf von Grundwassergleichen in einem<br />

bestimmten Gebiet.<br />

Zur graphischen Visualisierung kommt ebenfalls<br />

JavaScript Technologie zum Einsatz. Verwendet werden<br />

Geo-Frameworks (OpenLayers und GeoExt), die sich gut<br />

mit dem eingesetzten Framework <strong>für</strong> das Datenportal<br />

(Qooxdoo) verbinden lassen.<br />

OpenLayers stellt aktuell eine Schlüsseltechnologie<br />

<strong>für</strong> Kartenanwendungen im Internet dar, die auch<br />

Anwendung in großen OpenSource Projekten wie z. B.<br />

OpenStreetmap findet.<br />

Für einzelne Untersuchungsgebiete liegen bereits<br />

erste Kartenanwendungen als Prototypen vor (vgl.<br />

Bild 4 und 5).<br />

Als Ergänzung oder alternative Darstellung zeigt<br />

Bild 5 die Möglichkeit der Anzeige der so genannten<br />

Housekeeping-Werte (Batterie spannung, Innenfeuchte,<br />

Speicherbelegung, Innentemperatur) in einer Kartenanwendung.<br />

5. Hardwareentwicklung<br />

Im Rahmen des Projektes wurde die Basistechnologie<br />

der TerraTransfer weiterentwickelt. Die Daten-Logger<br />

wurden beispielsweise mit 433 MHz Funktechnologie<br />

ausgestattet. Diese Technologie ermöglicht die Übertragung<br />

von Daten im Nahfunkbereich. Die Konfiguration<br />

und das Auslesen von Daten am Loggerstandort können<br />

durch den Einsatz dieser Technologie aus der Entfernung<br />

erfolgen. Es ist nicht mehr notwendig, den<br />

Logger direkt über RS-232 (kabelgebunden) mit einem<br />

Notebook und der entsprechenden Software zu verbinden.<br />

Mit einem so genannten Funk-Dongle kann eine<br />

drahtlose Verbindung mit dem Messstandort hergestellt<br />

werden, so dass dieser nicht mehr direkt zugänglich<br />

sein muss.<br />

Dies schafft eine sinnvolle Arbeitserleichterung bei<br />

den Arbeiten im Gelände, da das Öffnen der Messstelle<br />

und die Verkabelung entfällt.<br />

Am Halden-Standort in Bochum ist im Rahmen von<br />

Austauscharbeiten bereits ein mit einer Multiparametersonde<br />

ausgestatteter Messpunkt mit dieser neuen<br />

Technologie bestückt worden.<br />

5.1 GPRS-Mutterstation<br />

Die GPRS-Mutterstation ist in der Lage, via Nahfunk die<br />

Daten weiterer Funksensoren zu sammeln und gebündelt<br />

an einen Internetserver zu senden. Vorteil hierbei<br />

ist, dass nicht mehr jeder Sensor eine eigene Modemeinheit<br />

benötigt und dass die Sensoren nicht mehr aufwändig<br />

per Kabel an die Internetlogger angeschlossen<br />

werden müssen.<br />

Sowohl die GPRS-Mutterstationen als auch die ersten<br />

Funksensoren <strong>für</strong> Niederschlagssammler wurden<br />

entwickelt und in 2011 als Prototypen in den Testfeldern<br />

implementiert. Dabei wurden Niederschlagswaagen<br />

mit Funkminiloggern versehen, welche nun ihre Messwerte<br />

via 433 MHz Frequenz kontinuierlich zu einer in<br />

der Umgebung installierten GPRS-Mutterstation senden.<br />

Diese überträgt die gesammelten Daten mit weiteren<br />

Messwerten kabelgebundener Sensoren an den<br />

Internetserver.<br />

Die GPRS-Mutterstationen können bis zu 24 Sensoren<br />

verwalten. Dabei ist beliebig wählbar, ob die Sensoren<br />

per Funk oder per Kabel an das Gerät angeschlossen<br />

werden. Je nach gewählter Antenne sind Distanzen bis<br />

zu mehreren Hundert Metern via Nahfunk zu überbrücken.<br />

Hier muss allerdings standortspezifisch entschieden<br />

werden, ob relativ große und dadurch sichtbare<br />

Antennen mit besserer Sendeleistung einsetzbar sind,<br />

oder aufgrund von Vandalismusgefahr lieber kleinere<br />

Antennen mit etwas weniger Leistung vorzuziehen sind.<br />

6. Fazit und Ausblick<br />

Die im Rahmen des Projekts entwickelten Module orientieren<br />

sich an drei unterschiedlichen Untersuchungsgebieten<br />

in NRW. Ziel der Modell-Entwicklung ist eine<br />

Übertragbarkeit auf andere Untersuchungsgebiete mit<br />

möglichst geringem Aufwand.<br />

Die bisher gemachten Erfahrungen im Projekt<br />

machen deutlich, dass es sinnvoll ist, unterschiedliche<br />

Funktionalitäten in einzelne, anpassbare Module auszulagern.<br />

Es gibt also nicht das generelle Hydrologische Echtzeitmodell<br />

<strong>für</strong> alle Anwendungsfälle, sondern Teilmodule,<br />

die anpassbar mit dem universellen Datenbank-<br />

Backend (Echtzeiterfassung-/-bearbeitung der Sensor-/<br />

Messdaten) interagieren.<br />

Dies bedeutet, dass beispielsweise ein Modul zum<br />

Alarm-Management (Beispiel Halde) generell auf andere<br />

Bereiche übertragbar ist. Hinsichtlich des jeweils<br />

gewünschten Regelwerks (Anzahl der überwachten<br />

Parameter, Schwellenwerte, Zielinformationen) Anpassungen<br />

auf den jeweiligen Anwendungsfall erfolgen<br />

müssen.<br />

Gleiches gilt <strong>für</strong> die Überwachung von Grundwasserflurabständen<br />

(Beispiel LINEG). Die Grundfunktionalität<br />

dieses Moduls (Modellteils) ist ohne Weiteres auf andere<br />

regionale Fragestellungen (z. B. Braunkohlentagebau in<br />

Ost-Deutschland) übertragbar. Auch hier sind aber u. U.<br />

regionale Anpassungen notwendig.<br />

Eine Kombination der Module NA-Modell, Monitoring<br />

von GWFA und Alarmierungssystem ist vorstellbar.<br />

Hier zeigt sich der Vorteil eines modular entwickelten<br />

Oktober 2011<br />

972 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Projektbericht<br />

FACHBERICHTE<br />

Modells, welches auch Raum <strong>für</strong> Erweiterungen <strong>für</strong><br />

zukünftige Fragestellungen lässt.<br />

Sinnvollerweise werden die notwendigen Einschätzungen<br />

<strong>für</strong> die Übertragbarkeit einzelner Module - auf<br />

neue Regionen ‒ durch Experten, die die jeweiligen<br />

räumlichen Gegebenheiten einschätzen können, vorgenommen.<br />

Hier ergibt sich langfristig eine Grundlage zur<br />

Zusammenarbeit (Synergieeffekt) mit Wissenschaftlern<br />

der Ruhr-Universität Bochum. Diese Experten können<br />

notwendige – jeweils regional unterschiedliche – Vorarbeiten/Einschätzungen<br />

mit ihrem Fachwissen um -<br />

setzen.<br />

Am Beispiel des Projektes AHEM zeigt sich die Möglichkeit<br />

einer dauerhaften Verzahnung zwischen Wissenschaft<br />

und freier Wirtschaft. Langfristig bietet sich<br />

hier die Möglichkeit, Arbeitsplätze im Bereich der<br />

Umwelttechnologien zu schaffen und zu erhalten. Der<br />

Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet wird im Bereich moderner<br />

Hochtechnologie gestärkt und erhält neue Möglichkeiten<br />

der Außenwirkung.<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen in der freien Wirtschaft<br />

Kontinuierliche wissenschaftliche Betreuung und<br />

Weiterentwicklung (Schaffung von wissenschaftlichen<br />

Arbeitsplätzen/Drittmittel)<br />

Imagegewinn der Region durch Hochtechnologie im<br />

Umweltbereich<br />

Langfristig funktionierende Verzahnung zwischen<br />

Hochschule und freier Wirtschaft.<br />

Literatur<br />

Jansen, M. und Adams, T.: OpenLayers. Webentwicklung mit dynamischen<br />

Karten und Geodaten. 1. Auflage. Verlag Open<br />

Source Press, 2010.<br />

Kropla, B.: Beginning MapServer. Open Source GIS Development.<br />

1. Auflage. Verlag Apress, 2005.<br />

Peschke, G. und Dyck, S.: Grundlagen der Hydrologie. 2., bearb. Aufl.<br />

Berlin: Verlag <strong>für</strong> Bauwesen, 1989.<br />

Wenz, Ch.: JavaScript & AJAX. Das umfassende Handbuch. 7. aktualisierte<br />

Auflage. Verlag Galileo Press, Bonn, 2007.<br />

Autoren<br />

Dipl.-Geogr. Andreas Voß<br />

E-Mail: a.voss@terratransfer.de<br />

Dipl.-Geogr. Marcel Delker<br />

E-Mail: delker@terratransfer.de<br />

Dipl.-Geogr. Sven Schulz<br />

Geschäftsführer |<br />

E-Mail: schulz@terratransfer.de<br />

TerraTransfer GmbH |<br />

Feldstraße 4 |<br />

D-44867 Bochum<br />

Eingereicht: 21.07.2011<br />

Korrektur: 03.08.2011<br />

Zeitschrift KA – <strong>Abwasser</strong> · Abfall<br />

In der Ausgabe 10/2011 lesen Sie u.a. folgende Beiträge:<br />

Rosenwinkel<br />

Nowak/Bönisch<br />

Austermann-Haun/Carozzi<br />

Pollatz<br />

Die Zukunft der industriellen <strong>Abwasser</strong>reinigung – Verfahren/Kosten/Energie<br />

Abwässer aus der Photovoltaikindustrie und ihr Einfluss auf die kommunale<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

Behandlung von <strong>Abwasser</strong> aus der Milchindustrie<br />

Behandlung von Abwässern aus der Weinbereitung<br />

Flöser Behandlung von Abwässern aus der Fahrzeugwäsche (DWA-M 771)<br />

Franz/Peters<br />

Strategien zur Industrieüberwachung in der Praxis – Ergebnisse aus dem<br />

Benchmarking<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 973


PRAXIS<br />

Formteile von Funke geben die Richtung vor:<br />

Kürzer – schneller – effizienter<br />

Schneller Baufortschritt: Dank des geringen<br />

Eigen gewichtes der HS ® -Kanalrohre können die<br />

Tiefbauer in der Baugrube „Meter machen“.<br />

Die Gemeinde Altdorf ist mit<br />

ihren rund 1800 Einwohnern<br />

die kleinste Gemeinde im Landkreis<br />

Esslingen. Bald wird sie allerdings<br />

weiter wachsen. Denn die Erschließungsarbeiten<br />

<strong>für</strong> das 8,4 ha große<br />

Gebiet „Obere Liesäcker“ <strong>für</strong> ein<br />

Wohn-, Misch- und Gewerbegebiet<br />

laufen zurzeit auf vollen Touren. 71<br />

Bauplätze entstehen hier <strong>für</strong> freistehende<br />

Einfamilien-, Doppel- und<br />

Reihenhäuser, hinzukommen noch<br />

rund 25 Bebauungsmöglichkeiten<br />

auf Misch- und Gewerbegebietsflächen.<br />

Das Projekt, das die Terra<br />

Kommunal Gesellschaft <strong>für</strong> Planung,<br />

Bodenordnung und Baulanderschließung<br />

mbH aus Dürnau <strong>für</strong><br />

ein Volumen von rund 4 Mio. Euro in<br />

Auftrag gegeben hat, sieht <strong>für</strong> den<br />

Wohngebietsteil eine Entwässerung<br />

im Mischsystem vor. Mit der Wahl<br />

des Rohrwerkstoffs sind die Tiefbauer<br />

von der auftragnehmenden<br />

Schwenk GmbH & Co. KG zufrieden:<br />

Verbaut werden unter anderem<br />

HS®-Kanalrohre <strong>für</strong> Sammler und<br />

Hausanschlussleitungen, HS®-Laserund<br />

Reinigungsöffnungen sowie<br />

HS®-Abzweige. Die Produkte der<br />

Funke Kunststoffe GmbH überzeugen<br />

in Altdorf mit ihrem Systemcharakter,<br />

der den Anwendern vor Ort<br />

die Arbeit erleichtert. Unter anderem<br />

konnten mit dem Einsatz von<br />

HS®-Bögen oder der Reinigungsöffnung<br />

der Neubau von Schachtbauwerken<br />

an den Knickpunkten der<br />

Kanalleitung auf ein Minimum reduziert<br />

werden. Ein Umstand, der auch<br />

unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

zum erfolgreichen<br />

Abschluss der Erschließungsmaßnahme<br />

beiträgt.<br />

Der erste Spatenstich im<br />

Erschließungsgebiet „Obere Liesäcker“<br />

in der baden-württembergischen<br />

Gemeinde Altdorf fand am<br />

18. Mai 2010 statt. Im Sommer 2011<br />

sollen die Maßnahmen auf dem 8,4<br />

ha großen Gelände trotz der zwischenzeitlichen<br />

Behinderung durch<br />

den strengen Winter planmäßig<br />

beendet sein. Dass es auf der Baustelle<br />

so gut vorangeht, liegt auch<br />

an der Auswahl des Rohrwerkstoffs<br />

und an dem Service von Funke – da<br />

sind sich die Beteiligten einig. „Der<br />

Bau der neuen Randerschließungsstraße,<br />

die den Ortskern von Altdorf<br />

verkehrstechnisch vom Gewerbeverkehr<br />

entlastet, ist abgeschlossen“,<br />

fasst Planer Dipl.-Ing. (FH) Werner<br />

Walter vom Ingenieurbüro Walter<br />

aus Nürtingen den Stand der<br />

Bauarbeiten zusammen. Zurzeit<br />

werden die Baugrundstücke infrastrukturell<br />

erschlossen. „Bei der<br />

Erstellung von Hausanschlussleitungen<br />

und Sammlern haben wir<br />

uns <strong>für</strong> Rohre und Formteile des<br />

HS®-Kanalrohrsystems entschieden“,<br />

so Walter weiter. Eingebaut<br />

werden im Erschließungsgebiet<br />

HS®-Kanalrohre <strong>für</strong> Sammler in der<br />

Nennweite DN/OD 250 bis 500 und<br />

HS®-Hausanschlussleitungen der<br />

Nennweite DN/OD 160 in der Farbe<br />

braun. Hinzu kommen HS®-Laserund<br />

Reinigungsöffnungen sowie<br />

HS®-Abzweige.<br />

„Die Entscheidung <strong>für</strong> das HS®-<br />

System war richtig“, stellt auch Gerhard<br />

Schwenk von der auftragnehmenden<br />

Schwenk GmbH & Co. KG<br />

Fertig zum Einbau: HS ® -Kanalrohre warten auf ihren Einsatz<br />

im Erschließungsgebiet „Obere Lies äcker“.<br />

Alle Ab bildungen: Funke Kunststoffe GmbH<br />

Oktober 2011<br />

974 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

aus Unterensingen fest. „Nicht nur,<br />

dass die Rohre über eine gute Hydraulik<br />

verfügen und absatzfrei verlegt<br />

werden können. PVC-U hat<br />

noch dazu ein geringes Eigengewicht,<br />

und die Produkte sind<br />

dank des Systemcharakters flexibel<br />

einsetzbar.“ Und Polier Klaus Bolai<br />

fügt hinzu: „Die Rohre lassen sich<br />

gut ablängen. Durch ihre Wandverstärkung<br />

halten sie außerdem<br />

starke Druckbelastungen aus und<br />

eignen sich damit auch <strong>für</strong> Bereiche<br />

mit geringer Überdeckung.“<br />

Durchdachte Lösungen<br />

Einmal mehr stellen die Produkte<br />

von Funke dabei vor Ort ihre Vielseitigkeit<br />

unter Beweis. Ein Pluspunkt<br />

nicht nur <strong>für</strong> den Baufortschritt,<br />

sondern auch mit Blick auf die Kosten:<br />

„Mit dem Einsatz von HS®-<br />

Bögen oder der Reinigungsöffnung<br />

können wir Schächte in Knickpunkten<br />

der Kanalleitung einsparen. Aus<br />

technischer Sicht sind sie <strong>für</strong> eine<br />

Kamerabefahrung oder eine Reinigung<br />

ohnehin nicht mehr erforderlich“,<br />

beschreibt Planer Walter einen<br />

Vorteil des Systemcharakters. Wie<br />

flexibel anwendbar die HS®-Laserund<br />

Reinigungsöffnung ist, hat sich<br />

auch beim Bau der Randerschließungsstraße<br />

gezeigt, wo das Formteil<br />

als Straßenablauf genutzt<br />

wurde. Das Produkt ist in den Nennweiten<br />

DN/OD 250 bis 500 erhältlich<br />

und mit zwei angeformten Muffen<br />

und einem Deckel mit den<br />

Maßen 320 x 230 mm ausgestattet.<br />

Typisch <strong>für</strong> die durchdachten<br />

Lösungen von Funke ist die hier<br />

genauso wie bei den HS®-<br />

Kanalrohren fest eingelegte FE®-<br />

Dichtung, die Fehler bei der Montage<br />

verhindert. „Hierdurch wird ein<br />

Herausdrücken oder Verschieben<br />

der Dichtung unmöglich“, erklärt<br />

Funke-Fachberater Gerald Barth.<br />

Leichter <strong>für</strong> die Tiefbauer<br />

Doch auch an anderer Stelle trumpfen<br />

die Funke-Produkte mit ihren<br />

Eigenschaften auf. Polier Bolai: „Wir<br />

haben die Hausanschlüsse mit dem<br />

HS®-Abzweig eingebunden. Das<br />

erleichtert die Arbeit ungemein,<br />

denn es ist gar kein Bohren mehr<br />

nötig, wie beim Einbau eines entsprechenden<br />

Anschlusses in den<br />

Sammler.“ Der Abzweig wird ab<br />

Werk mit der VARIOmuffe geliefert,<br />

die über ein integriertes Kugelgelenk<br />

verfügt. So ist die Rohrverbindung<br />

in einem Bereich von 0° bis<br />

11° schwenkbar. „Die Vorteile liegen<br />

auf der Hand“, ergänzt Fachberater<br />

Barth. „Beim Einbau verfügt man<br />

über größere Flexibilität. Aber auch<br />

nachträgliche Hausanschlüsse lassen<br />

sich leichter realisieren.“<br />

Individuelle Regenwasserbewirtschaftung<br />

Auf durchdachte Lösungen setzt die<br />

Terra Kommunal GmbH nicht nur<br />

bei den Kanalleitungen, sondern<br />

auch in Puncto Regenwasserbewirtschaftung.<br />

So sorgen Zisternen auf<br />

den jeweiligen Grundstücken <strong>für</strong><br />

eine individuelle Zwischenpufferung<br />

und zeitverzögerte Ableitung<br />

von Niederschlägen. Hierzu Terra<br />

Kommunal-Geschäftsführer, Dipl.-<br />

Verwaltungswirt (FH) Henrik Peter:<br />

„Die Zisternen besitzen ein Nutzund<br />

Retentionsvolumen. Eine integrierte<br />

Retentionsdrossel sorgt <strong>für</strong><br />

einen regelmäßigen, definierten<br />

Abfluss.“ Auf jedem Grundstück<br />

wird zudem ein Hauskontrollschacht<br />

aus Betonfertigteilen angelegt,<br />

der die Kontrolle, Reinigung<br />

und den Zugang erleichtert. Die<br />

Bauwerke sind auf Grund der Vorgaben<br />

von Erschließungsträger und<br />

Planer mit einer Vorrichtung zur Installation<br />

einer Rückstausicherung<br />

ausgestattet.<br />

Die Nachfrage bei der Gemeinde<br />

Altdorf nach Grundstücken im Oberen<br />

Liesäcker ist groß, wie Henrik<br />

Peter bestätigt; rund 60 % der Parzellen<br />

sind noch vor Fertigstellung<br />

der Erschließungsarbeiten verkauft.<br />

Auch unweit der Gemeinde Altdorf<br />

ist die Terra Kommunal GmbH aktiv.<br />

Kurz vor dem Abschluss der Erschließungsmaßnahmen<br />

steht ein Projekt<br />

in der Stadt Aichtal. Die Tief- und<br />

Straßenbauarbeiten im Wohngebiet<br />

Weckholder sind abgeschlossen. Auf<br />

9,3 ha sollen hier 88 freistehende<br />

Einfamilien- und Doppelhäuser, drei<br />

Mehrfamilienhäuser und ein Kindergarten<br />

entstehen.<br />

Kontakt:<br />

Funke Kunststoffe GmbH,<br />

Siegenbeckstraße 15,<br />

D-59071 Hamm-Uentrop,<br />

Tel. (02388) 3071,<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

Baustellenbesprechung<br />

vor Ort:<br />

Funke-<br />

Fachberater<br />

Gerald Barth,<br />

Dipl.-Verwaltungswirt<br />

(FH)<br />

Henrik Peter,<br />

Planer<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Werner Walter,<br />

Polier<br />

Klaus Bolai<br />

(von links).<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 975


PRAXIS<br />

Spezialanwendung demineralisiertes Prozesswasser<br />

Wirtschaftliche Lösung mit maßgeschneidertem egeplast SLA® Barrier Pipe<br />

Spezialanwendung demineralisiertes Prozesswasser.<br />

Kennzeichnung der DI Pipeline (Deionisiertes <strong>Wasser</strong>).<br />

Druckrohr aus PP-R 100.<br />

Einzug der 3 x 3 00 m langen Rohre im<br />

Spülbohr verfahren.<br />

In der Scheldelaan in Antwerpen<br />

schlägt das Herz der (petro-)chemischen<br />

Industrie in Belgien. Eine Vielzahl<br />

internationaler Unternehmen<br />

betreibt hier in der Nähe des Antwerpener<br />

Hafens Raffinerien und Polymerisationsanlagen,<br />

so auch die<br />

egeplast- Lieferanten Total Petrochemicals<br />

und Ineos. Ein zentraler<br />

Standortfaktor ist neben dem Rohöl<br />

auch die Versorgung mit ultrasauberem<br />

demineralisiertem <strong>Wasser</strong> <strong>für</strong><br />

die chemischen Prozesse. Ursprünglich<br />

betrieb jede Fabrik ihre eigene<br />

Deionisierung zur Erzeugung des<br />

demineralisierten <strong>Wasser</strong>s.<br />

Aufgrund von steigendem Kostendruck<br />

sollten nun Synergieeffekte<br />

durch eine gemeinsame zentrale<br />

Versorgung erzielt werden. Zusammen<br />

mit Induss (Industrial Water<br />

Solutions), einer Unternehmenstochter<br />

der water-link, wurden verschiedene<br />

Optionen geprüft. Als<br />

Ergebnis erhielt Induss als <strong>Wasser</strong>experte<br />

die Aufgabe, eine zentrale<br />

Anlage zu betreiben, die Industrieunternehmen<br />

anzuschließen und<br />

mit der notwendigen <strong>Wasser</strong>menge<br />

sicher und redundant zu versorgen.<br />

Die Baumaßnahmen starteten im<br />

Herbst 2010 und sollen innerhalb<br />

eines Jahres abgeschlossen werden.<br />

Die Planung stellte Induss vor besondere<br />

Herausforderungen. Das hochkorrosive<br />

deionisierte <strong>Wasser</strong> musste<br />

unter höchsten Ansprüchen an die<br />

Reinheit und Versorgungssicherheit<br />

durch ein Industriegebiet mit jahrelangem<br />

Chemie- und Raffineriebetrieb<br />

in unmittelbarer Nähe transportiert<br />

werden und war somit dem<br />

Risiko von kontaminiertem Erdreich<br />

ausgesetzt. Eine weitere Herausforderung<br />

stellte die Kreuzung mehrerer<br />

vielbefahrener Straßen dar, die<br />

mittels gesteuerter Bohrungen<br />

unterdükert werden mussten.<br />

Induss suchte daher ein geeignetes<br />

Rohrsystem mit folgendem<br />

Anforderungsprofil:<br />

Hochbeständig gegen Korrosion<br />

Schutz gegen Verunreinigungen<br />

aus dem Erdreich<br />

Kein Leaching des Rohrmaterials<br />

in das Medium<br />

Geeignet zur Verlegung im<br />

Spülbohrverfahren<br />

Wegen des korrosiven Mediums<br />

rückten Kunststoffrohre in den<br />

Fokus der Planer. Es gab jedoch<br />

zunächst Bedenken, ob die Migration<br />

von Additiven (bzw. ein „Auswaschen“<br />

(„Leaching“) flüchtiger<br />

Polymerbestandteile) die Reinheit<br />

des Mediums gefährden könne.<br />

Daher forderte Induss von allen<br />

potenziellen Anbietern den Nachweis<br />

eines „Leaching“-Tests, der bei<br />

VITO in Belgien durchgeführt werden<br />

musste. Gefordert war nach<br />

Ablauf einer längeren Einwirkzeit<br />

des Rohrmaterials auf ein deionisiertes<br />

<strong>Wasser</strong> die Einhaltung eines<br />

Grenzwertes der elektrischen Leitfähigkeit<br />

des DI <strong>Wasser</strong>s.<br />

egeplast entwickelte daher eine<br />

speziell auf den Kunden und den<br />

besonderen Anforderungsfall zugeschnittene<br />

Lösung: Als Druckrohrmaterial<br />

wurde PP-R 100 ausgewählt.<br />

PP-R Rohre werden schon<br />

seit Jahren in der Industrie mit sehr<br />

positiven Erfahrungen <strong>für</strong> unterschiedlichste<br />

Medien eingesetzt<br />

und bieten neben der Korrosionssicherheit<br />

des homogenen Werkstoffs<br />

auch die Möglichkeit einer homogenen<br />

Schweißverbindung. Um<br />

eine Verunreinigung des ultrasauberen<br />

<strong>Wasser</strong>s durch Permeation<br />

aus dem Erdreich sicher auszuschließen,<br />

wurde wie beim bewährten<br />

SLA ® Barrier Pipe eine Aluminium-Sperrschicht<br />

und ein Schutzmantel<br />

auf das Druckrohr aus PP-R<br />

100 aufextrudiert. Die Aluminium-<br />

Barriereschicht dient als Diffusionssperre.<br />

Der Schutzmantel aus mineralverstärktem<br />

Polypropylen schützt<br />

die Rohrkonstruktion und ermög-<br />

Oktober 2011<br />

976 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

licht auch die Verlegung durch<br />

gesteuerte Bohrungen bei Straßenkreuzungen.<br />

Das neu entwickelte egeplast<br />

SLA® PP-R Rohr kombiniert somit<br />

die Vorteile eines Kunststoffrohres<br />

(Korrosionsfreiheit, Flexibilität, grabenlos<br />

verlegbar) mit denen eines<br />

Metallrohres (Barriereeigenschaft).<br />

Nachdem die Nachweise nach<br />

Abschluss des „Leaching“-Tests<br />

erbracht waren, wurde das Projekt<br />

zusammen mit Guy Colman, Cynerpro,<br />

Partner von egeplast in Belgien,<br />

zu Ende geplant inklusive der Systemtechnik<br />

sowie der erforderlichen<br />

Bohrungen. Die Entscheidung<br />

<strong>für</strong> egeplast SLA® PP-R-Rohre fiel<br />

dann im Sommer 2010.<br />

Um Synergien in der Bauphase<br />

zu schaffen, wurde eine zweite Leitung<br />

zum Transport einer 22-prozentigen<br />

Natronlauge direkt mit<br />

verlegt. Auch hier<strong>für</strong> fiel die Wahl<br />

auf das maßgeschneiderte PP-R<br />

100-SLA® Barrier Pipe. Die Verlegung<br />

der Rohre erfolgte im Open<br />

Trench/Directional Drilling. Die<br />

Dükerungen bei Straßenkreuzungen<br />

erfolgten im Rohrbündel.<br />

In diesem Fall hat das SLA® Barrier<br />

Pipe alle technischen Anforderungen<br />

erfüllt und bot zudem eine<br />

wirtschaftliche Lösung.<br />

Kontakt:<br />

Guy Colman,<br />

Cynerpro NV,<br />

E-Mail: Guy.Colman@cynerpro.be<br />

Dr. Thorsten Späth,<br />

egeplast Werner Strumann GmbH & Co. KG,<br />

Robert-Bosch-Straße 7,<br />

D-48268 Greven<br />

E-Mail: Thorsten.Spaeth@egeplast.de<br />

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Die weltweit führende Messe<br />

<strong>für</strong> Industrie-, Trink und <strong>Abwasser</strong><br />

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AMSTERDAM • NL<br />

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PRAXIS<br />

Nachhaltige <strong>Wasser</strong>gewinnung in Jordanien<br />

Vorzeigeprojekt der Entwicklungshilfe<br />

Vincent Domscheit, TECHNO PRESS, Wuppertal<br />

Die lebensnotwendige, jedoch völlig veraltete <strong>Wasser</strong>gewinnung in Jordanien bedarf einer dringenden Modernisierung.<br />

Ein Gemeinschaftsprojekt öffentlicher und wirtschaftlicher Kooperationspartner unter Federführung<br />

der German Water Partnership (GWP) soll den Modernisierungsprozess voran bringen. Energieeffiziente<br />

Pumpentechnik hilft dabei, den Energieverbrauch der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgung und den damit verbundenen<br />

CO 2 -Ausstoß deutlich zu reduzieren.<br />

Sauberes Trinkwasser ist eine der<br />

kostbarsten Ressourcen der Erde<br />

– der voranschreitende Klimawandel<br />

und das weltweite Bevölkerungswachstum<br />

beschleunigen die<br />

Verknappung. Dies belegen Forschungsergebnisse<br />

des Potsdam-<br />

Instituts <strong>für</strong> Klimafolgenforschung<br />

(PIK). Umso wichtiger ist es also,<br />

bei der Trinkwassergewinnung auf<br />

Nachhaltigkeit zu setzen. Daher gilt<br />

es, Verluste in Trinkwassernetzen zu<br />

unterbinden und den Schadstoffausstoß<br />

der Energieerzeugung <strong>für</strong><br />

die eingesetzte Anlagentechnik zu<br />

reduzieren.<br />

Eines der wasserärmsten Länder<br />

der Welt ist Jordanien. Da es dort<br />

keine durchgehende <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

gibt, lagert <strong>Wasser</strong> in der<br />

Regel in Tanks auf den Dächern der<br />

Wohnhäuser. Vor allem der Transport<br />

des <strong>Wasser</strong>s stellt ein Problem<br />

dar. Pumpstationen fördern das<br />

<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> Millionen von Menschen<br />

aus dem Jordantal in die Hauptstadt<br />

Amman. Hierbei ist ein Höhenunterschied<br />

von 1400 Metern zu überwinden.<br />

Veraltete Pumpentechnik<br />

verursacht einen enorm hohen<br />

Energieverbrauch. Allein 15 % der<br />

landesweit verbrauchten elektrischen<br />

Energie gehen auf das Konto<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgung. Da in erster<br />

Linie fossile Brennstoffe der Energieerzeugung<br />

dienen, ist damit eine<br />

hohe CO 2 -Belastung verbunden.<br />

Außerdem kommt es durch marode<br />

Anschlüsse zwischen Pumpen und<br />

Leitungen zu enormen <strong>Wasser</strong>verlusten.<br />

Entwicklungsprojekt <strong>für</strong> verbesserte<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

2008 startete in Jordanien ein Vorzeigeprojekt<br />

nachhaltiger <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

in öffentlich-privater<br />

Partnerschaft (public private partnership<br />

– ppp). Hier initiierten GWP,<br />

die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ)<br />

sowie der deutsche Pumpenspezialist<br />

WILO SE ein Projekt zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz (Improvement<br />

of Energy Efficiency – IEE) in<br />

Anlagen der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde<br />

(Water Authority<br />

of Jordan – WAJ). Dabei übernimmt<br />

GWP die Koordination des<br />

Projekts. Die GIZ führte Feldstudien<br />

zu Energieverbrauch und Energiesparpotenzialen<br />

durch und vermittelt<br />

zwischen allen beteiligten Parteien<br />

vor Ort. Wilo ist <strong>für</strong> die Planung<br />

und Ausführung der Pumpenmodernisierung<br />

zuständig. Das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

fördert das Projekt aus Mitteln im<br />

Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative.<br />

Im Vorfeld des Projekts führte<br />

die GIZ mehrere Energieaudits<br />

durch, um den aktuellen Stromverbrauch<br />

sowie die Energiesparpoten-<br />

In den meisten Pumpwerken der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgung sind völlig marode Anlagen in Betrieb.<br />

So gehen allein 15 % der landesweit verbrauchten elektrischen Energie auf das Konto der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

– verbunden mit einer hohen CO 2 -Belastung. Alle Abbildungen: WILO SE, Dortmund<br />

Oktober 2011<br />

978 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

ziale der <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />

zu ermitteln. Auf dieser Basis<br />

erarbeitete man Maßnahmen und<br />

Konzepte zur Finanzierung. Ein<br />

Contracting-Modell zwischen dem<br />

jordanischen Energiedienstleister<br />

Engicon und der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgungbehörde<br />

soll helfen,<br />

die CO 2 -Emissionen schnell und<br />

nachhaltig zu reduzieren.<br />

Im Mittelpunkt des Projekts<br />

steht, die veralteten Aggregate in<br />

den Pumpwerken der jordanischen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde gegen<br />

den neuesten Stand der Pumpentechnik<br />

auszutauschen. Ziel ist es,<br />

den Stromverbrauch und die damit<br />

verbundenen extremen Energiekosten<br />

und Schadstoffemissionen<br />

deutlich zu reduzieren. Mit dem<br />

durch die Verbesserungsmaßnahmen<br />

eingesparten Geld lassen sich<br />

dann wiederum andere wichtige<br />

Entwicklungsprojekte finanzieren.<br />

Erste Modernisierungsmaßnahmen<br />

Die Pumpentechnik spielt nicht nur<br />

in Jordanien eine bedeutende Rolle<br />

<strong>für</strong> eine nachhaltige Trinkwassergewinnung<br />

und -versorgung. Durch<br />

Einsatz robuster Werkstoffe, energiesparender<br />

Motoren und von Frequenzumformern<br />

bieten moderne<br />

Pumpen deutlich mehr Energieeffizienz<br />

und Betriebssicherheit als frühere<br />

Generationen. Der Pumpenhersteller<br />

Wilo bietet hier ein umfassendes<br />

Programm hochwertiger<br />

und stromsparender Unterwassermotorpumpen<br />

<strong>für</strong> die verschiedensten<br />

Anforderungen. So sorgen<br />

etwa Frequenzumformer da<strong>für</strong>, die<br />

Förderleistung der Pumpen optimal<br />

an variierende <strong>Wasser</strong>mengen<br />

anzupassen. Dadurch arbeiten die<br />

Pumpen bei unterschiedlichen Fördermengen<br />

stets im wirtschaftlichen<br />

Bereich, ihr Stromverbrauch<br />

ist entsprechend gering.<br />

Als Pilotanlage gingen im Juli<br />

2011 in der Pumpstation Ebqoriyyeh<br />

nahe Salt – etwa 20 km westlich<br />

der Hauptstadt Amman – hochmoderne<br />

Wilo-Druckmantelpumpen<br />

mit elektronischer Regelung in<br />

Veraltete Blockpumpen im Pumpwerk Ebqoriyyeh etwa 20 km westlich<br />

der Hauptstadt Amman. Sie verbrauchten nicht nur unnötig Strom.<br />

Durch marode Anschlüsse zwischen Pumpen und Leitungen kam es<br />

auch zu enormen <strong>Wasser</strong>verlusten.<br />

Als Pilotanlage stattete man die Pumpstation Ebqoriyyeh mit hochmodernen<br />

Wilo-Druckmantelpumpen mit elektronischer Regelung aus.<br />

Die Pumpstation versorgt etwa 50 000 Menschen mit Trinkwasser. Die<br />

neuen Druckmantelpumpen von Wilo fördern jeweils 250 Kubikmeter<br />

<strong>Wasser</strong> in der Stunde.<br />

Betrieb. Die Pumpstation versorgt<br />

etwa 50 000 Menschen mit Trinkwasser.<br />

Die neuen Druckmantelpumpen<br />

von Wilo fördern jeweils<br />

250 Kubikmeter <strong>Wasser</strong> in der<br />

Stunde. Ihre gemeinsame Förderleistung<br />

reicht aus, um pro Minute<br />

50 Badewannen zu füllen. Insgesamt<br />

steigerte der Pumpenaustausch<br />

die Kapazität und Zuverlässigkeit<br />

des Pumpwerks deutlich.<br />

Ein Verbrauchsmonitoring der<br />

Performance Management Unit<br />

(PMU) des jordanischen Ministeriums<br />

<strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und Bewässerung<br />

ergab eine um 35 % verbesserte<br />

Energieeffizienz im Vergleich zum<br />

Ausgangszustand. Durch ihren<br />

deutlich geringeren Stromverbrauch<br />

im Vergleich zu den Altpumpen<br />

lassen sich rund 1200 Tonnen<br />

CO 2 pro Jahr einsparen. Die Pum-<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 979


PRAXIS<br />

Die Projektbeteiligten im Überblick:<br />

German Water Partnership<br />

Das Netzwerk German Water Partnership (GWP)<br />

ist eine gemeinsame Initiative des öffentlichen<br />

und privaten Sektors in Deutschland. Mitglieder<br />

im GWP sind Wirtschaftsunternehmen, Regierungs-<br />

und Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftliche<br />

Einrichtungen sowie Fachverbände<br />

im <strong>Wasser</strong>bereich. Es leistet einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Förderung von<br />

grenzüberschreitenden Kooperationen. Die Mitglieder<br />

tauschen über diese Plattform Informationen<br />

über ihre Aktivitäten und Dienstleistungen<br />

aus. Das elementare Ziel von GWP ist es, Aktivitäten<br />

und Initiativen der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

zu bündeln und die deutsche Expertise<br />

weltweit bekannt zu machen. GWP ist die zentrale<br />

Anlauf- und Kontaktstelle <strong>für</strong> internationale<br />

Anfragen nach dem Angebotsspektrum der deutschen<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />

Der Pumpenaustausch im Pumpwerk Ebqoriyyeh hat Kapazität und<br />

Zuverlässigkeit deutlich gesteigert. Durch den deutlich geringeren Stromverbrauch<br />

der modernen Wilo-Druckmantelpumpen im Vergleich zu den<br />

Altpumpen lassen sich rund 1200 Tonnen CO 2 pro Jahr einsparen.<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

Effizient, wirksam und partnerorientiert unterstützt<br />

die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ) Menschen und Gesellschaften<br />

in Entwicklungs-, Transformations- und<br />

Industrieländern dabei, eigene Perspektiven zu<br />

entwickeln und ihre Lebensbedingungen zu verbessern.<br />

Die GIZ bündelt seit dem 1. Januar 2011<br />

die Kompetenzen und langjährigen Erfahrungen<br />

des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED), der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Technische Zusammenarbeit<br />

(GTZ) und von Inwent – Internationale<br />

Weiterbildung und Entwicklung – unter einem<br />

gemeinsamen Dach. Als Bundesunternehmen<br />

unterstützt sie die Bundesregierung bei der Erreichung<br />

ihrer Ziele in der internationalen Zusammenarbeit<br />

<strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung.<br />

WILO SE<br />

Die WILO SE mit Hauptsitz in Dortmund ist einer<br />

der weltweit führenden Hersteller von Pumpen<br />

und Pumpensystemen <strong>für</strong> die Heizungs-, Kälteund<br />

Klimatechnik, die <strong>Wasser</strong>versorgung sowie<br />

die <strong>Abwasser</strong>behandlung und -entsorgung. Das<br />

Unternehmen ist mit über 60 Tochtergesellschaften<br />

weltweit vertreten und beschäftigt über 6200<br />

Mitarbeiter. 2010 betrug der Umsatz 1021,4 Mio.<br />

Euro. Als einer der weltweit größten Pumpenhersteller<br />

zählt Wilo zu den führenden Anbietern<br />

bei Pumpen und Systemen <strong>für</strong> die <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />

Im Juli 2011 wurde das völlig modernisierte Pumpwerk Ebqoriyyeh in<br />

Anwesenheit des jordanischen Ministers <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und Bewässerung<br />

Mohammad Najjar der <strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde offiziell übergeben.<br />

pen finanzieren sich über die geringeren<br />

Energiekosten. So rechnet<br />

sich ihr Kauf bereits nach zwei bis<br />

drei Jahren. Auch Wilo kontrolliert<br />

die Verbrauchsdaten laufend, um<br />

die schnelle Amortisation zu belegen.<br />

Das Pilotprojekt von Ebqoriyyeh<br />

soll keine Einzelmaßnahme bleiben.<br />

Denn wenn die stromsparende Systemlösung<br />

von Wilo landesweit<br />

zum Einsatz kommt, lassen sich die<br />

Energiekosten <strong>für</strong> die jordanische<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung umgerechnet<br />

um bis zu eine Millionen Euro pro<br />

Jahr senken. Ein Austausch alter<br />

Pumpen in allen Pumpwerken des<br />

Landes würde zudem das Klima um<br />

bis zu 15 000 Tonnen CO 2 pro Jahr<br />

entlasten. Statistisch entspricht das<br />

der CO 2 -Menge, die jährlich auf<br />

3750 Einwohner Jordaniens entfällt<br />

(Quelle: destatis). Hinzu kommt:<br />

Noch sind Hunderte verschiedener<br />

alter Pumpentypen in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Jordaniens im Einsatz.<br />

Dies erschwert auch den laufenden<br />

Betrieb, denn bei Wartung und<br />

Reparatur müssen die <strong>Technik</strong>er<br />

unterschiedliche Typen beherrschen.<br />

Hier kann der Umstieg auf<br />

eine einheitliche Pumpenbauart<br />

Oktober 2011<br />

980 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRAXIS<br />

helfen, Aufwand und Kosten zu senken.<br />

Wilo unterstützt die <strong>Wasser</strong>behörde<br />

mit seinen Spezialisten vor<br />

Ort – durch kompetente Beratung,<br />

aber auch durch Schulungen <strong>für</strong> die<br />

Mitarbeiter.<br />

Ausblick<br />

Internationale Entwicklungsarbeit<br />

und öffentlich-private Kooperation<br />

eröffnen eine hoffnungsvolle Perspektive<br />

<strong>für</strong> eine nachhaltige <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

in Jordanien. Der große<br />

Erfolg des Pilotprojektes in Ebqoriyyeh<br />

hat mittlerweile auch weitere<br />

Investoren auf den Plan gerufen. So<br />

zeigen sich die KfW Entwicklungsbank<br />

als auch die Japan International<br />

Cooperation Agency (JICA) an<br />

gemeinsamen Projekten interessiert.<br />

Das Projekt IEE läuft vorerst<br />

noch bis 2013 und stellt der jordanischen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde<br />

weiterhin technische Hilfe und<br />

Beratung in Aussicht. So sind weitere<br />

Anlagenoptimierungen planbar<br />

und mit finanzieller Hilfe des<br />

öffentlichen wie privatwirtschaftlichen<br />

Sektors durchführbar. Das Projekt<br />

hat zudem Vorbildcharakter <strong>für</strong><br />

andere Länder, indem es zeigt, dass<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

einander nicht widersprechen.<br />

Kontakt:<br />

WILO SE,<br />

Nortkirchenstraße 100,<br />

D-44263 Dortmund,<br />

Tel. (0231) 4102-0,<br />

Fax (0231) 41 02-7575,<br />

E-Mail: wilo@wilo.com,<br />

www.wilo.de<br />

Produkte und Lösungen,<br />

Innovationen und Trends<br />

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Ihre kostenlose<br />

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Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. +49 711 61946-828 oder sps@mesago.com<br />

Oktober 2011<br />

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<strong>gwf</strong> Praxiswissen<br />

Band I<br />

Regenwasserbewirtschaftung<br />

Dieser erste Band verdeutlicht, dass Regenwasser nicht als zu entsorgendes<br />

<strong>Abwasser</strong>, sondern als natürliches Gut anzusehen ist.<br />

Seine nachhaltige Bewirtschaftung ist <strong>für</strong> den lokalen <strong>Wasser</strong>haushalt<br />

ebenso bedeutend wie <strong>für</strong> die Vorsorge vor den Auswirkungen<br />

des Klimawandels mit Starkregenereignissen oder Trockenperioden.<br />

Das Buch bietet ausführliche Hintergrundinformationen zu den rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen und richtet das Hauptaugenmerk auf die<br />

Veränderungen, durch das neue <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz. Anerkannte<br />

Experten aus der <strong>Wasser</strong>branche berichten in Fachbeiträgen über<br />

den neuesten Stand von Forschung und <strong>Technik</strong>. Zahlreiche Praxisbeispiele<br />

veranschaulichen die vielfältigen Möglichkeiten, wie sich<br />

ein sinnvoller Umgang mit Regenwasser bei ganz unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen umsetzen lässt.<br />

Hrsg.: C. Ziegler, 1. Auflage 2011, 184 Seiten, Broschur<br />

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Wir beziehen die Fachzeitschrift <strong>gwf</strong><br />

im Abonnement<br />

nicht im Abonnement<br />

Die pünktliche, bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird<br />

mit einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße/Postfach, Nr.<br />

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Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

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Datum, Unterschrift<br />

Kontonummer<br />

PAGWFP2011<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag oder vom<br />

Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medienund Informationsangebote informiert und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung <strong>für</strong> die Zukunft jederzeit widerrufen.


Edition<br />

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Diese Buchreihe präsentiert kompakt aufbereitete Fokusthemen aus der <strong>Wasser</strong>branche<br />

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<strong>Technik</strong>. Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen individuelle Lösungen und vermitteln<br />

praktisches Know-how <strong>für</strong> ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Konzepte.<br />

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Band I – Regenwasserbewirtschaftung<br />

Ausführliche Informationen <strong>für</strong> die Planung und Ausführung von Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung<br />

mit gesetzlichen Rahmenbedingungen, Anwendungsbeispielen<br />

aus der Praxis und nützlichen Adressen.<br />

Hrsg.: C. Ziegler, 1. Auflage 2011, 184 Seiten, Broschur<br />

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Grundlageninformationen über Automatisierungstechnologien, die dabei helfen,<br />

<strong>Wasser</strong> effizienter zu nutzen, <strong>Abwasser</strong> nachhaltiger zu behandeln und Sicherheitsrisiken<br />

besser zu kontrollieren.<br />

Hrsg.: C. Ziegler, 1. Auflage 2011, ca. 150 Seiten, Broschur<br />

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Band III – Energie aus <strong>Abwasser</strong><br />

Abwärme aus dem Kanal und Strom aus der Kläranlage: Wie aus großen Energieverbrauchern<br />

Energieerzeuger werden. Methoden und Technologien zur nachhaltigen<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Hrsg.: C. Ziegler, 1. Auflage 2011, ca. 150 Seiten, Broschur<br />

Buch mit Bonusmaterial (ISBN: 978-3-8356-3263-9) <strong>für</strong> € 54,90<br />

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Grundlagen zu Planung, Bauausführung, Instandhaltung und Reinigung sowie Sanierung<br />

von Trinkwasserbehältern. Materialien, Beschichtungssysteme und technische Ausrüstung.<br />

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Buch mit Bonusmaterial (ISBN: 978-3-8356-3266-0) <strong>für</strong> € 54,90<br />

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Jetzt noch größer –<br />

das Roto-Sieve Trommelsieb RS-65<br />

Roto-Sieve<br />

Trommelsieb<br />

RS-65.<br />

Die Roto-Sieve Trommelsiebe<br />

sind mit ihrer hohen Betriebssicherheit,<br />

ihrer langen Lebensdauer<br />

und ihrem geringen Energieverbrauch<br />

erwiesenermaßen eine<br />

gute und wirtschaftliche Investition.<br />

Mit dem innen liegenden Zulauf<br />

in die Siebtrommel und der kreisförmigen<br />

Perforation des Siebes<br />

gewährleistet das Roto-Sieve Trommelsieb<br />

die wirkungsvollste Feststoffabscheidung,<br />

die auf mechanischem<br />

Weg erreicht werden kann.<br />

Jetzt stellt GEFA die neue Generation<br />

und damit das Spitzenprodukt<br />

dieser Baureihe vor, die RS-65.<br />

Zahlreiche Weiterentwicklungen,<br />

Innovationen und die Größe<br />

zeigen die Ausnahmestellung dieses<br />

Trommelfilters.<br />

Innovativer, wartungsarmer Riemenantrieb.<br />

Der Antrieb erfolgt nun über<br />

einen Riemenantrieb, der einen<br />

sehr sauberen und ruhigen Lauf der<br />

Trommel gewährleistet. So konnte<br />

auf den Zahnradantrieb gänzlich<br />

und die Laufrollen mit einer Ausnahme<br />

verzichtet werden. Diese<br />

Trommelfilter Model RS-65<br />

Durchfluss (Ø 2,0mm,<br />

200 mg/L)<br />

max. 435<br />

L/s<br />

Länge<br />

5100 mm<br />

Breite<br />

1570 mm<br />

Höhe<br />

2530 mm<br />

Transportvolumen 20,3 m³<br />

Gesamtgewicht 1600 kg<br />

Nettogewicht<br />

1500 kg<br />

Betriebsbelastung 1800 kg<br />

Einlauf o.D.Ø<br />

606 mm<br />

Auslassrohr, vertikal 700 mm<br />

o.D.Ø<br />

Auslassrohr, Überlauf<br />

o.D.Ø<br />

Trommelrotation,<br />

Standard<br />

304 mm<br />

9,6 rpm<br />

Düsenstockanschluss ISO G1”<br />

<strong>Wasser</strong>verbrauch 230 L/min<br />

Sprühdüsen<br />

Leistungsaufnahme<br />

Motor<br />

1,5 kW<br />

dienen nur noch an der Stirnseite<br />

der Trommel als Abstandshalter,<br />

haben aber keinen Einfluss mehr<br />

auf die Führung und Rotation der<br />

Trommel.<br />

Die Trommel ist komplett hygienisch<br />

gekapselt und besitzt einen<br />

Ventilationsabzugsanschluss, um<br />

Geruchsbelästigungen möglichst<br />

gering zu halten. Die RS-65 ist mit<br />

einem automatischen Überlauf ausstattbar.<br />

Die Standardperforationen<br />

sind 1,0–2,0–2,5 mm, größere Perforationen<br />

sind auf Anfrage möglich.<br />

Die Einsatzbereiche dieser Trommel<br />

sind kommunale und industrielle<br />

Kläranlagen im Einlaufbauwerk<br />

anstelle der Rechen, in der Brauereiund<br />

Lebensmittelindustrie zur<br />

Separation von Prozessabwasser,<br />

Abtrennung von Treber, Feststoffen<br />

und organischen Rückständen.<br />

Kontakt:<br />

GEFA Processtechnik GmbH,<br />

Germaniastraße 28,<br />

D-44379 Dortmund,<br />

Tel. (0231) 6100 9-0,<br />

Fax (0231) 6100 9-80,<br />

E-Mail: gefa@gefa.com,<br />

www.gefa.com<br />

Einlaufverteiler der RS-65.<br />

Oktober 2011<br />

984 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Pumpen <strong>für</strong> viskose Medien<br />

Wolfram Entzeroth<br />

Ein Konzept –<br />

viele Möglichkeiten<br />

Lutz Exzenterschneckenpumpen<br />

werden seit Jahren <strong>für</strong> viskose Medien<br />

eingesetzt. Die Pumpen fördern ein<br />

breites Spektrum von Weichmachern,<br />

Harnstoffen, Dispersionen, Titanoxiden<br />

bis hin zu Farben, Lacken, aggressiven<br />

Medien sowie Substanzen der<br />

Kosmetik und Pharmazie.<br />

Die konstante, pulsationsfreie<br />

und schonende Förderung, auch<br />

bei schwankendem Druck, macht<br />

die Pumpen universell einsetzbar.<br />

Der einfache und modulare Aufbau<br />

dieser Pumpen bietet viele Einsatzmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> den mobilen und<br />

stationären Einsatz. Das robuste<br />

und kompakte Konzept in Blockbauweise<br />

macht das Gesamtsystem<br />

<strong>für</strong> Anlagenbauer und Betreiber<br />

zuverlässig.<br />

Das typische Anwendungsgebiet<br />

dieser Pumpen ist die Entleerung<br />

von Gebinden, Fässern und<br />

IBC. Durch die engen Gebindeöffnungen<br />

ist der äußere Durchmesser<br />

der Pumpen limitiert. Dies hat zur<br />

Folge, dass die Antriebsdrehzahl der<br />

Pumpe immer sehr genau an das<br />

jeweilige Fördermedium und deren<br />

spezielle Eigenschaften angepasst<br />

werden muss, um übermäßigen<br />

Verschleiß zu vermeiden.<br />

Um ein Optimum zwischen<br />

Fördervolumen und Verschleißverhalten<br />

zu erreichen, wurde <strong>für</strong> das<br />

gesamte Programm ein leistungsfähiger<br />

Baukasten von unterschiedlichen<br />

Hydrauliken und Antriebsmotoren<br />

geschaffen. Hierbei<br />

wurden drei grundlegende Hauptbaureihen<br />

entwickelt, die in der Teileverwendung<br />

höchstmöglich<br />

übereinstimmen.<br />

Lutz HD-E <strong>für</strong> den<br />

mobilen Einsatz<br />

Die kleine und vergleichsweise<br />

leichte Pumpe (11,5 kg) Lutz HD-E ist<br />

<strong>für</strong> einen Viskositätsbereich von 500<br />

bis 4000 mPas ausgelegt. Mit einem<br />

Tauchrohrdurchmesser von 41 mm<br />

wird diese Pumpe überall dort eingesetzt,<br />

wo herkömmliche Fasspumpen<br />

durch die Viskosität des Fördermediums<br />

eingeschränkt sind.<br />

Schwerpunktmäßig werden damit<br />

Kleingebinde, Fässer und IBC entleert.<br />

Die Förderleistung beträgt<br />

mediumsabhängig 20 L/min. bei<br />

einem Förderdruck bis 4 bar. Um<br />

möglichst viele Anwendungen ab -<br />

zudecken, ist der Stator der Pumpe<br />

in PTFE ausgeführt. Für den Bereich<br />

der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie<br />

sowie Pharmazie gibt es eine<br />

physiologisch unbedenkliche (PU)<br />

Ausführung. Die Pumpe ist so konstruiert,<br />

dass sie mit wenigen<br />

Handgriffen demontiert und schnell<br />

gereinigt werden kann.<br />

Lutz B70 V-SR<br />

Diese Pumpen zeichnen sich durch<br />

das niedrige Gewicht und eine<br />

leichte Handhabung aus. Die Baureihe<br />

ist <strong>für</strong> ein breites Anwendungsspektrum<br />

entwickelt und<br />

gliedert sich in drei Kategorien:<br />

B70 V-SR 12.1, 25.1 und<br />

50.1 Atex Ausführung<br />

B70 V-SR 12,1, 25.1 und<br />

50.1 nicht Ex<br />

B70 V-SR 12.1, 25.1 und<br />

50.1 PU Ausführung<br />

Die Förderleistungen betragen<br />

12, 25 bzw. 50 L/min, bei einem<br />

Förderdruck von 6 bzw. 8 bar. Der<br />

Viskositätsbereich erstreckt sich von<br />

1–30 000 mPas.<br />

Für den Einsatz im Ex-Bereich ist<br />

der Stator aus PTFE und die Gleitringdichtung<br />

in Kohle-Molybdän-<br />

Ausführung verbaut.<br />

In allen Nicht-Atex-Zonen stehen<br />

Ausführungen mit Torsionswelle<br />

oder Gelenkwelle zur Verfügung. Als<br />

Wellenabdichtungen werden unterschiedliche<br />

Gleitringdichtungen<br />

oder Stopfbuchspackungen eingesetzt.<br />

Entscheidend <strong>für</strong> die entsprechende<br />

Auswahl der Antriebswellen<br />

sind die jeweiligen Fördermedien<br />

sowie deren Viskosität.<br />

Das Antriebskonzept besteht<br />

aus Universalmotoren in Ex- und<br />

Nicht-Ex Ausführung und Druckluftmotoren,<br />

die durch das niedrige<br />

Gewicht den mobilen Betrieb deutlich<br />

vereinfachen.<br />

Für Fördermedien, die z. B.<br />

kleben oder aushärten, wurde mit<br />

der B70 V HD-SR eine praktische<br />

Lösung entwickelt. Ein externer<br />

Spülstrom umspült dabei intensiv<br />

die Gleitringdichtung und verhindert<br />

da durch eine Materialablagerung<br />

in diesem Bereich.<br />

B70 V Baureihen <strong>für</strong> den<br />

hochviskosen Bereich<br />

Diese Pumpenbaureihe ist <strong>für</strong> Förderleistungen<br />

im Bereich leicht<br />

abrasiver Fördermedien geeignet.<br />

„Familienfoto“.<br />

<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 985


PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Die Fachzeitschrift<br />

<strong>für</strong> Gasversorgung<br />

und Gaswirtschaft<br />

Sichern Sie sich regelmäßig diese führende Publikation.<br />

Lassen Sie sich Antworten geben auf alle Fragen zur<br />

Gewinnung, Erzeugung, Verteilung und Verwendung von<br />

Gas und Erdgas.<br />

Jedes zweite Heft mit Sonderteil R+S -<br />

Recht und Steuern im Gas und <strong>Wasser</strong>fach.<br />

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Computer, Tablet oder Smartphone<br />

· Als Heft + ePaper die clevere Abo-plus-Kombination<br />

ideal zum Archivieren<br />

Der wesentliche Unterschied zu Pumpen im mobilen<br />

Einsatz liegt im Antriebskonzept. Bei hochviskosen<br />

Medien ist sicherzustellen, dass die zu fördernde Flüssigkeit<br />

in den Rotor-Stator-Bereich gelangen kann. Hier<br />

sind wesentlich niedrigere Drehzahlen notwendig bzw.<br />

die Pumpendrehzahl ist an das jeweilige Fördermedium<br />

anzupassen.<br />

Mit diesen Pumpen können Flüssigkeiten bis 120 000<br />

mPas und 120 L/min gefördert werden. Als Antriebsmotore<br />

kommen 400 V Motore IE2 gemäß EU-Standard<br />

zum Einsatz. Im Drehzahlbereich 6-oder 8-polig, bzw. als<br />

Getriebe-Drehstrommotoren mit oder ohne Frequenzumformer,<br />

sind diese <strong>für</strong> den S1 Dauerbetrieb ausgelegt.<br />

Auf den Service kommt es an<br />

Mit dem modularen Aufbau der gesamten Pumpenbaureihen<br />

wurde eine optimale Teileverwendbarkeit erzielt,<br />

die dem Betreiber eine minimale Ersatzbevorratung<br />

garantiert. Das Statorgehäuse ist so ausgelegt, dass der<br />

Stator verdrehsicher und auswechselbar integriert ist.<br />

Bei einem Statorwechsel muss nur das Elastomer<br />

getauscht werden, was zu deutlich niedrigeren<br />

Reparatur kosten führt. Bei entsprechend ausgewählter<br />

Wellenabdichtung ist ein Drehrichtungswechsel möglich.<br />

Dadurch kann die Pumpe und die Druckleitung<br />

entleert werden.<br />

Um Gewicht einzusparen und den teilweise erforderlichen<br />

Korrosionsschutz zu gewährleisten, sind die<br />

Antriebslaternen als Verbindung zum Motor aus Aluminium<br />

gefertigt und im KTL-Verfahren beschichtet. Die<br />

Auslegung der jeweiligen Pumpen ist denkbar einfach.<br />

Umfang reiche Dokumentationen, eine jahrelang intern<br />

aufgebaute Datenbank sowie eine Vielzahl von Referenzen<br />

helfen dem Anwender bei der richtigen Auswahl<br />

der Pumpen.<br />

Die Pumpen können in Sonderlängen bis 2000 mm<br />

und auch mit Einbauflanschen gefertigt werden. Alle<br />

Antriebe mit einer Motorleistung über 0,75 kW entsprechen<br />

natürlich dem Energieeffizienz niveau IE2.<br />

Kontakt:<br />

Lutz Pumpen GmbH,<br />

Postfach 14 62,<br />

D-97864 Wertheim,<br />

Tel. (09342) 8 79-0,<br />

Fax (093429 87 94 04,<br />

E-Mail: info@lutz-pumpen.de,<br />

www.lutz-pumpen.de<br />

Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />

finden Sie im Online-Shop unter<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

Oldenbourg Industrieverlag<br />

www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />

<strong>gwf</strong> Gas/Erdgas erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München


Impressum<br />

INFORMATION<br />

Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />

Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift <strong>für</strong><br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />

<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />

(figawa),<br />

der DWA Deutsche Vereinigung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />

Abfall e. V.<br />

der Österreichischen Vereinigung <strong>für</strong> das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

(ÖVGW),<br />

des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich,<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />

der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />

der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />

der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institut e.V., Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />

Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />

Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />

GmbH, Erkrath<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<strong>Wasser</strong>versorgung,<br />

Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener <strong>Wasser</strong>werke, Wien<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />

BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW e. V., Berlin<br />

Redaktion:<br />

Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />

Dipl.-Ing. Christine Ziegler, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />

Tel. (0 89) 4 50 51-3 18, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />

e-mail: ziegler@oiv.de<br />

Redaktionsbüro im Verlag:<br />

Sieglinde Balzereit, Tel. (0 89) 4 50 51-2 22,<br />

Fax (0 89) 4 50 51-3 23, e-mail: balzereit@oiv.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />

beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />

Prof Dr. med. Konrad Botzenhart, Hygiene Institut der Uni Tübingen,<br />

Tübingen<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />

München, Institut <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und<br />

Abfalltechnik, Neubiberg<br />

Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />

Prof. Dr.-Ing. Werner Hegemann, Andechs<br />

Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />

Dr. Bernd Heinzmann, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU Berlin, Berlin<br />

Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />

Dipl.-Ing. Rudolf Meyer, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />

Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, FIGAWA, Köln<br />

Dipl.-Ing. Wilhelm Rubbert, Bieske und Partner GmbH, Lohmar<br />

Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />

Prof. Dr.-Ing. Friedhelm Sieker, Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

Universität Hannover<br />

RA Jörg Schwede, Kanzlei Doering, Hannover<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />

Prof. Dr.-Ing. Knut Wichmann, DVGW-Forschungsstelle TUHH,<br />

Hamburg<br />

Verlag:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145,<br />

D-81671 München, Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />

Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil:<br />

Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />

Tel. (0201) 82002-35 e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Mediaberatung:<br />

Inge Matos Feliz, im Verlag,<br />

Tel. (089) 45051-228, Fax (089) 45051-207,<br />

e-mail: matos.feliz@oiv.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />

Tel. (089) 450 51-226, Fax (089) 450 51-300,<br />

e-mail: krawczyk@oiv.de<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />

(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />

Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />

Einzelheft: € 37,– + Versandspesen<br />

ePaper als PDF € 330,–, Einzelausgabe: € 37,–<br />

Heft und ePaper € 429,–<br />

(Versand Deutschland: € 30,–, Versand Ausland: € 35,–)<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

<strong>für</strong> das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

Postfach 91 61<br />

D-97091 Würzburg<br />

Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />

e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />

der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

Oktober 2011<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 987


INFORMATION Termine<br />

Praxisnahe Projektierung in der Kanalsanierung – Die neuen technischen Regeln und ihre Folgen<br />

<strong>für</strong> die Beteiligten – VOB/C-DIN 8326 und ZTV<br />

27.10.2011, Hamburg<br />

Verband Zertifizierter Sanierungsberater <strong>für</strong> Entwässerungssysteme e. V. (VSB), Viktoriastraße 28, 68165 Mannheim,<br />

Tel. (0621) 762 176 50, Fax (0621) 762 176 51, E-Mail: info@sanierungs-berater.de, www.sanierungs-berater.de<br />

Leitungs- und Wegerecht <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

2.11.2011, Fulda<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />

E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung<br />

7.11.2011, Berlin<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />

E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

25. Karlsruhe Flockungstage – Innovation und Flexibilität; Systemoptimierung und Systemerweiterung<br />

14.-15.11.2011, Karlsruhe<br />

Karlsruhe Institut <strong>für</strong> Technologie (KIT), Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und Gewässerentwicklung (IWG), Bereich Siedlungswasserwirtschaft,<br />

Anja Haarmann, Gotthard-Franz-Straße 3, Geb. 50.31, 76131 Karlsruhe, Tel. (0721) 608-42457,<br />

E-Mail: anja.haarmann@kit.edu, http://isww.iwg.kit.edu<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>hausanschlüsse – Leitungshaftungsrechtliche und wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

15.11.2011, Dortmund<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />

E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

Schlammfaulung statt aerober Stabilisierung – Trend der Zukunft?<br />

22.11.2011, Kaiserslautern<br />

TU Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft & Universität Luxemburg, Paul-Ehrlich-Straße,<br />

67663 Kaiserslautern, Dipl.-Ing. Oliver Gretzschel, Tel. (0631) 205-3831, E-Mail: oli-ver.gretzschel@bauing.uni-kl.de,<br />

www.siwawi.arubi.uni-kl.de<br />

<strong>Wasser</strong>entgelte – So kalkulieren Sie richtig<br />

22.11.2011, Düsseldorf<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />

E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

AGE-Seminar – <strong>Technik</strong> der Trinkwasserversorgung <strong>für</strong> Kaufleute<br />

28.–29.11.2011, Köln<br />

EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />

E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />

2012<br />

42. Internationales <strong>Wasser</strong>bau-Symposium und <strong>Wasser</strong>wirtschaft (IWW) der RWTH Aachen –<br />

Hochwasser, eine Daueraufgabe<br />

12.–13.01.2012, Aachen<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Mies-van-der-Rohe-Straße 1, 52056 Aachen,<br />

Frau Dipl.-Hydrol. Sabine Jenning, Tel. (0241) 80 25923, E-Mail: jenning@iww.rwth-aachen.de,<br />

www.iww.rwth-aachen.de<br />

E-world energy & water<br />

07.–09.02.2012, Essen<br />

www.e-world-2012.com<br />

26. Oldenburger Rohrleitungsforum – Rohrleitungen – in neuen Energieversorgungskonzepten<br />

09.-10.02.2012, Oldenburg<br />

Institut <strong>für</strong> Rohrleitungsbau Oldenburg e.V., Ofener Straße 18, 26121 Oldenburg, Tel. (0441) 36 10 39-0,<br />

Fax (0441) 36 10 39-10, E-Mail: info@iro-online.de, www.iro-online.de<br />

Oktober 2011<br />

988 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


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Schmutz-/Regenwasserableitung<br />

<strong>Wasser</strong>gefährdende Stoffe<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

Regenerative Energien<br />

Rockenhausen<br />

Erfurt<br />

igr AG<br />

Luitpoldstraße 60 a<br />

67806 Rockenhausen<br />

Tel.: +49 (0)6361 919-0<br />

Fax: +49 (0)6361 919-100<br />

Baden-Airpark<br />

Leipzig<br />

Darmstadt l Freiburg l Homberg l Mainz<br />

Offenburg l Waldesch b. Koblenz<br />

Berlin<br />

Lichtenstein<br />

Bitburg<br />

Zagreb<br />

E-Mail: info@igr.de<br />

Internet: www.igr.de<br />

Herzogenaurach<br />

Niederstetten<br />

• Beratung<br />

• Planung<br />

• Bauüberwachung<br />

• Betreuung<br />

• Projektmanagement<br />

Beratende Ingenieure <strong>für</strong>:<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />

Aufbereitung<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung<br />

Telefon 0511/284690<br />

Telefax 0511/813786<br />

30159 Hannover<br />

Kurt-Schumacher-Str. 32<br />

• Beratung<br />

• Gutachten<br />

• Planung<br />

• Bauleitung<br />

info@scheffel-planung.de<br />

www.scheffel-planung.de<br />

<strong>Wasser</strong> Abfall Energie Infrastruktur<br />

UNGER ingenieure l Julius-Reiber-Str. 19 l 64293 Darmstadt<br />

www.unger-ingenieure.de<br />

DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Die STREICHER Gruppe steht <strong>für</strong> Innovation und Qualität. Mit knapp 3.000 Mitarbeitern werden<br />

anspruchsvolle Projekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene durchgeführt.<br />

Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />

DIN EN ISO 9001 GW 11 G 468-1 WHG § 19 I<br />

DIN EN ISO 14001 GW 301: G1: st, ge, pe G 493-1 AD 2000 HPO<br />

SCC** W1: st, ge, gfk, pe, az, ku G 493-2 DIN EN ISO 3834-2<br />

OHSAS 18001 GN2: B W 120 DIN 18800-7 Klasse E<br />

FW 601: FW 1: st, ku<br />

MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />

Schwaigerbreite 17 Tel.: +49(0)991 330-231 rlb@streicher.de<br />

94469 Deggendorf Fax: +49(0)991 330-266 www.streicher.de<br />

Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />

mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />

www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />

heruntergeladen werden.


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

3S Consult GmbH, Garbsen 909<br />

AFRISO-EURO-INDEX GmbH, Güglingen 925<br />

Amitech Germany GmbH, Mochau 907<br />

Aquadosil <strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH, Essen 918<br />

AQUATECH AMSTERDAM 2011, Amsterdam, Niederlande 977<br />

BK Giulini GmbH, Ludwigshafen 889<br />

Brandenburger Liner GmbH & Co. KG, Landau in der Pfalz 933<br />

Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 927<br />

Gebo-Armaturen GmbH, Schwelm 937<br />

GfG-Gesellschaft <strong>für</strong> Gerätebau mbH, Dortmund 935<br />

Grundfos GmbH, Erkrath 903<br />

Hochschule <strong>für</strong> <strong>Technik</strong>, Stuttgart<br />

3. Umschlagseite<br />

Hans Huber AG, Berching 931<br />

Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg<br />

Titelseite<br />

Hydrometer GmbH, Ansbach 929<br />

ILF Beratende Ingenieure , ZT Gesellschaft mbH, Rum bei Innsbruck, Österreich 933<br />

Krohne Messtechnik GmbH, Duisburg 885<br />

KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 928<br />

Plasson GmbH, Wesel a. Rhein 917,919,921,923<br />

Erich Schmidt Verlag GmbH & Co, Berlin 915<br />

SPS/IPC/DRIVES, MESAGO Messemanagement, Stuttgart 981<br />

Einkaufsberater / Fachmarkt 989–994<br />

Stellenanzeige<br />

In der Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft<br />

ist zum Sommersemester 2012 eine<br />

Professur <strong>für</strong> das Fachgebiet Siedlungs -<br />

wasserwirtschaft – Schwerpunkt <strong>Wasser</strong> -<br />

versorgung<br />

(Bes. Gr. W2) Kennziffer 384<br />

zu besetzen.<br />

Insbesondere <strong>für</strong> unsere Bachelor-Studiengänge Infrastrukturmanagement<br />

und Bauingenieurwesen suchen wir eine<br />

Ingenieurin oder einen Ingenieur mit überdurchschnittlichen<br />

Kenntnissen und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet der<br />

Siedlungswasserwirtschaft und speziell der <strong>Wasser</strong>ver -<br />

sorgung. Von den Bewerberinnen bzw. Bewerbern werden<br />

vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in Betrieb und Instand -<br />

haltung von kommunalen und privaten Infrastrukturen und den<br />

zugehörigen Versorgungsanlagen erwartet.<br />

Zu den allgemeinen Fachgebieten der <strong>Wasser</strong>versorgung, insbesondere<br />

der Trinkwasserversorgung, soll die Bewerberin<br />

oder der Bewerber in den Bereichen Netzoptimierung und<br />

-erneuerungsstrategien umfassende Kenntnisse aufweisen<br />

sowie interdisziplinäre studentische Projektarbeiten mitentwickeln<br />

und betreuen. Die Bereitschaft zur Übernahme von<br />

Grundlagenvorlesungen in der Hydromechanik und in der<br />

<strong>Abwasser</strong>technik wird vorausgesetzt.<br />

Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen sowie den<br />

dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren<br />

sind ferner der Internetseite www.hft-stuttgart.de/Aktuell/<br />

Stellenangebote/Einstellungsvoraussetzungen zu entnehmen.<br />

Die Bewerbungsfrist endet am 5. November 2011.<br />

Weitere inhaltliche Auskünfte erhalten Sie von Herrn Prof.<br />

Dr.-Ing. Paul Schmitt (paul.schmitt@hft-stuttgart.de; Telefon:<br />

0711 8926-2583).


WISSEN<br />

<strong>für</strong> die<br />

ZUKUNFT<br />

OLDENBOURG INDUSTRIEVERLAG GMBH<br />

VULKAN-VERLAG GMBH

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