gwf Wasser/Abwasser Technik für weiches Wasser (Vorschau)
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<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong><br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
10/2011<br />
Jahrgang 152<br />
ISSN 0016-3651<br />
B 5399
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STANDPUNKT<br />
Grußwort zur Fachtagung und Ausstellung en 3<br />
am 22. November 2011 in Berlin<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Umweltschutz und wirtschaftliches Wachstum<br />
sind im 21. Jahrhundert keine Gegensätze mehr,<br />
sondern die zwei Seiten einer Medaille. Mit den Energieund<br />
Umwelttechnologien entstehen die Märkte der<br />
Zukunft, denn das Weltmarktvolumen beträgt in diesem<br />
Bereich heute schon rund 1,7 Billionen Euro. Es wird<br />
sich allein in den nächsten zehn Jahren verdoppeln.<br />
Deutschland hat die besten Chancen, zum internationalen<br />
Treiber auf diesem Wachstumsmarkt zu werden.<br />
Wir müssen sowohl wirtschaftlich wie politisch alles<br />
da<strong>für</strong> tun, dass es diese Chance auch nutzt. Die Bundesregierung<br />
hat deshalb 2010 ein umfassendes Energiekonzept<br />
beschlossen, das es so in der deutschen<br />
Umwelt- und Energiepolitik noch nicht gegeben hat. Es<br />
koppelt Wirtschaftlichkeit mit Versorgungssicherheit<br />
und konsequentem Klimaschutz. Es legt politisch verbindlich<br />
fest, wie wir unsere ehrgei zigen Klimaschutzziele<br />
umsetzen und erreichen können. Die wichtigste<br />
Aufgabe ist, die Emissionen von Treibhausgasen entscheidend<br />
zu reduzieren, damit der Klimawandel<br />
begrenzt werden kann. Das geht nur mit modernsten<br />
Energietechnologien und einer neuen Form des Ressourcen<br />
schonenden Wirtschaftens.<br />
Der <strong>Wasser</strong>wirtschaft kommt dabei eine ganz zentrale<br />
Bedeutung zu. Das betrifft sowohl die Beseitigung<br />
von Abwässern ebenso wie die industrielle <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
als auch das Management von Niederschlagwasser,<br />
um beispielsweise die Auswirkungen von Starkregen<br />
begrenzen zu können. Mit dem neuen, im März<br />
2010 in Kraft getretenen <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz (WHG)<br />
ist das <strong>Wasser</strong>recht zum ersten Mal in der Geschichte<br />
der Bundesrepublik Deutschland bundeseinheitlich<br />
geregelt worden. Das ist ein großer Fortschritt <strong>für</strong> mehr<br />
Einfachheit und Effizienz. Denn damit setzt der Bund<br />
zukünftig nicht nur einen Rahmen, sondern regelt die<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft bundeseinheitlich. Das gilt auch <strong>für</strong><br />
die Umsetzung von europäischem Recht. Das bisherige<br />
Rahmenrecht zur <strong>Abwasser</strong>beseitigung wird zur Vollregelung<br />
ausgebaut.<br />
Von großer Bedeutung <strong>für</strong> die Begrenzung des Klimawandels<br />
ist die Steigerung der Energieeffizienz. Das<br />
gilt insbesondere auch <strong>für</strong> die kommunale und industrielle<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung. Denn der Energieaufwand<br />
<strong>für</strong> die <strong>Abwasser</strong>behandlung ist erheblich. Die über<br />
10 000 Kläranlagen in Deutschland verbrauchen jährlich<br />
rund 4400 Gigawattstunden (GWh) Strom, hauptsächlich<br />
<strong>für</strong> das Belüftungssystem des Belebungsbeckens<br />
und <strong>für</strong> den Betrieb der Pumpen. Und, um nur einmal<br />
eine Zahl zu nennen: Etwa drei Prozent des jährlich in<br />
Deutschland erzeugten Stromes werden <strong>für</strong> den Betrieb<br />
von Pumpen in diesen beiden Bereichen aufgewendet.<br />
Dem steht allerdings auch ein wichtiger Ertrag gegenüber:<br />
Aus dem Klärschlamm der Kläranlagen kann Faulgas<br />
gewonnen und in Blockheizkraftwerken zur Energieerzeugung<br />
genutzt werden. Immerhin zwei Drittel<br />
des erzeugten Klärschlammes werden in Deutschland<br />
verstromt.<br />
Auch die Entwicklung bisher noch nicht so im Fokus<br />
stehender Technologien, wie die Rückgewinnung von<br />
Wärme und Strom aus der <strong>Abwasser</strong>ableitung, werden<br />
künftig einen wichtigen Beitrag bei der Energieeffizienz<br />
leisten. Bei der Verbreitung dieser Technologien und der<br />
Erarbeitung neuer Lösungen wünschen wir dem staatlich<br />
geförderten Fachnetzwerk e.qua viel Erfolg!<br />
Die Teilnehmer an der Fachtagung werden viele<br />
in teressante Lösungsansätze <strong>für</strong> mehr Energieeffizienz<br />
sowohl im Bereich der <strong>Technik</strong> als auch bei der Betriebsführung<br />
sowie bedeutsame Anpassungen bei der<br />
<strong>Abwasser</strong>beseitigung diskutieren. Ich wünsche der<br />
Tagung einen guten Verlauf und Ihnen allen viel Erfolg.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Ihr<br />
Dr. Norbert Röttgen<br />
Bundesminister <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit, Berlin<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 881
INHALT<br />
Um Kenntnisse über die Volumenströme in Hausanschlussleitungen von<br />
Wohngebäuden zu erlangen, wurden Messungen in verschieden großen,<br />
mehrgeschossigen Wohngebäuden vorgenommen. Ab Seite 958<br />
Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft erhöhen die Nitratkonzen t-<br />
rationen im Grundwasser. Über Untersuchungen zu kontrollierten Düngungen<br />
zur Verringerung der Einträge lesen Sie ab Seite 942<br />
Fachberichte<br />
Gewässergüte<br />
942 A. Schwarz, W.-A. Bischoff, J. Maier und<br />
K. Müller-Sämann<br />
CULTAN-Düngung und<br />
Grund wasserschutz – Kann die<br />
Nitratauswaschung durch CULTAN-<br />
Düngung reduziert werden?<br />
CULTAN Fertiliser and Groundwater Protection –<br />
Can CULTAN reduce the Leaching of Nitrate?<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
952 M. Plath<br />
Energieeffizienz: Was können<br />
<strong>Wasser</strong>versorger tun?<br />
Energyefficiency: Options for Water Utilities<br />
Hausinstallation<br />
958 G. Hofmann und F. Stefanski<br />
Trinkwasservolumenströme<br />
in Wohngebäuden<br />
Drinking Water Flow in Residential Buildings<br />
Diskussion<br />
964 E. Gawel<br />
Diskussion zum Augsatz<br />
„<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte<br />
zwischen <strong>Wasser</strong>sparen und<br />
<strong>Wasser</strong> dargebot“ und zum<br />
Kommentar von Professor Merkel<br />
zu diesem Beitrag in<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>, Heft 9 (2011)<br />
Projektbericht<br />
966 A. Voß, M. Delker und S. Schulz<br />
Fokus<br />
Projektbericht AHEM<br />
(Automatisches Hydrologisches<br />
Echtzeitmodell)<br />
Project Report AHEM (Automatic Hydrologic<br />
Real-Time Model)<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
886 Filtermaterialien in der Vor- und<br />
Nachbehandlung von Membrananlagen<br />
888 Messtechnische Problemlösung bei<br />
Chlorung von Trink- und Badewasser<br />
890 UV-Desinfektion im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />
– Erfahrungsbericht aus der Realisierungsphase<br />
und dem laufenden Betrieb<br />
Oktober 2011<br />
882 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INHALT<br />
Im Fokus: Trinkwasseraufbereitung von Enthärtung über<br />
Filtration bis zur Desinfektion. Ab Seite 886<br />
Netzwerk Wissen: Universitäten und Hochschulen im Porträt, Aktuelles aus<br />
Bildung und Wissenschaft. Ab Seite 899<br />
896 Zentrale Trinkwasserenthärtung im<br />
<strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf – Moderne Anlage<br />
in Rastatt setzt neue Maßstäbe<br />
Netzwerk Wissen<br />
Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
900 Studienort Hof im Porträt<br />
908 Universität Potsdam – Pflanzen schaffen<br />
sich <strong>Wasser</strong>vorrat im Boden<br />
910 Universität Koblenz-Landau – Künstliche<br />
Feuchtegebiete können Pestizideinträge<br />
in Oberflächengewässern vollständig<br />
reduzieren<br />
911 Technische Universität München –<br />
Ökologische Verarmung der Flüsse:<br />
TUM-Wissenschaftler erfassen<br />
Artenschwund durch Querbauten<br />
912 Universität Bayreuth – Risiken in der<br />
Trinkwasserversorgung vorbeugen:<br />
auch eine Kommunikationsaufgabe<br />
914 Leibnitz-Institut <strong>für</strong> Angewandte<br />
Geophysik, Hannover –<br />
Der Rodderberg-Vulkan gibt sein<br />
Innerstes preis<br />
Nachrichten<br />
Branche<br />
916 EU-Kommission zeigt Weg zu<br />
ressourcenschonendem Wachstum auf<br />
917 Beim Ressourcenschutz regionale<br />
Unterschiede beachten<br />
918 Strukturbedingte Kostenunterschiede<br />
führen zu unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>preisen<br />
919 Regulierung des <strong>Wasser</strong>marktes gefährdet<br />
Versorgungssicherheit<br />
920 CCS-Gesetz – AöW fordert Vorrang des<br />
Grundwasserschutzes<br />
920 Call for Papers –<br />
11. DWA-Regenwassertage 2012<br />
921 GTÜ fordert Nachbesserung der neuen<br />
Trinkwasserverordnung<br />
922 ZIM-SOLO-Förderung: Turbolader <strong>für</strong><br />
Umwelttechnologien – Zwei Milliarden<br />
Euro <strong>für</strong> 15000 Innovationsvorhaben<br />
924 Anforderungsprofil <strong>für</strong> GFK-Rohre<br />
überarbeitet<br />
925 140 Jahre KSB<br />
925 Jubiläum bei WIDOS –<br />
Wilhelm Dommer 100 Jahre<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 883
INHALT<br />
Sonderveröffentlichung zum Branchenkongress en 3<br />
zur Energieeffizienz im <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>fach am<br />
21. und 22. November in Berlin. Nach Seite 932<br />
Am 7. und 8. November treffen sich Fach- und<br />
Führungskräfte der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft zur<br />
10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftlichen Jahrestagung in Berlin.<br />
Seite 929<br />
Veranstaltungen<br />
926 Rohrleitungen in Zeiten neuer<br />
Energiekonzepte – Das iro lädt zum<br />
26. Oldenburger Rohrleitungsforum 2012<br />
928 DVGW – Neuer Veranstaltungsbaustein im<br />
<strong>Wasser</strong>fach zur Rohrnetzberechnung<br />
928 Forum <strong>Wasser</strong>eaufbereitung 2011<br />
929 10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung<br />
930 Löhnberger <strong>Abwasser</strong>tage 2011<br />
930 <strong>Abwasser</strong>wärmenutzung – Ein Mosaikstein<br />
zur Energiewende<br />
930 DVGW Summer-School mit guter Resonanz<br />
gestartet<br />
Leute<br />
931 Änderungen in Präsidium und Vorstand<br />
der DWA<br />
Vereine, Verbände und Organisationen<br />
934 Integration der bisherigen Fortbildungsstudiengänge<br />
Netzingenieur/-in <strong>für</strong> die<br />
Gas-, <strong>Wasser</strong>- und/oder Stromversorgung in<br />
den neuen berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />
„Netztechnik und Netzbetrieb“<br />
935 DVGW CERT GmbH eröffnet Büro in Berlin<br />
936 DVGW erweitert sein Portfolio<br />
936 Neu: GW 301 Kundenservice des DVGW –<br />
Service-Hotline<br />
Recht und Regelwerk<br />
938 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
938 DVGW-Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />
939 DVGW-Zurückgezogene Regelwerke<br />
940 DWA-Vorhabensbeschreibung und<br />
Rückziehung<br />
940 DWA-Merkblätter erschienen<br />
Praxis<br />
974 Formteile von Funke geben die Richtung<br />
vor: Kürzer – schneller – effizienter<br />
976 Spezialanwendung demineralisiertes Prozesswasser<br />
– Wirtschaftliche Lösung<br />
mit maßgeschneidertem egeplast SLA ®<br />
Barrier Pipe<br />
978 Nachhaltige <strong>Wasser</strong>gewinnung in<br />
Jordanien – Vorzeigeprojekt der<br />
Entwicklungshilfe<br />
Oktober 2011<br />
884 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INHALT<br />
Klare Sicht<br />
bis zum Grund<br />
Ein Gemeinschaftsprojekt öffentlicher und wirtschaftlicher Kooperationspartner<br />
unter Federführung der German Water Partnership (GWP) hilft bei<br />
der dringend notwendigen Modernisierung der jordanischen <strong>Wasser</strong>gewinnung.<br />
Ab Seite 978<br />
Produkte und Verfahren<br />
984 Jetzt noch größer – das Roto-Sieve Trommelsieb RS-65<br />
985 Pumpen <strong>für</strong> viskose Medien<br />
Information<br />
950, 951 Buchbesprechungen<br />
987 Impressum<br />
988 Termine<br />
Sonderausgabe – nach Seite 932<br />
<strong>Wasser</strong>Stoff 03/11<br />
Recht und Steuern<br />
33–40 Recht und Steuern im Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>fach, Ausgabe 9–10/2011<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> im November 2011<br />
Erscheinungstermin: 15. November 2011<br />
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FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
Filtermaterialien in der Vor- und Nachbehandlung<br />
von Membrananlagen<br />
1. Einleitung<br />
Membranverfahren werden in der<br />
Gewinnung von Trinkwasser durch<br />
Entsalzung von Meer- und Brackwasser<br />
eingesetzt. In dieser Anwendung<br />
ist die Umkehrosmose (RO)<br />
führend und gewinnt in der Mittelmeerregion<br />
sowie den Golfstaaten<br />
zunehmend an Bedeutung. Auch<br />
<strong>für</strong> die Trinkwasseraufbereitung auf<br />
Schiffen hat sich diese Technologie<br />
etabliert. Die Entfernung von organischen<br />
Spurenstoffen, wie Pestiziden<br />
und Pharmaka, stellt ein weiteres<br />
Anwendungsgebiet der Membranverfahren<br />
dar. In diesem Segment<br />
ist die Nanofiltration als<br />
Methode der Wahl zu nennen [1].<br />
Das Herzstück dieser Anlagen<br />
bilden die sehr sensiblen und auch<br />
Bild 1. Akdolit ® Hydro-Filt PS 2 (1,5–2,5 mm) [2].<br />
Bild 2.<br />
Vergleich der<br />
Bettausdehnung<br />
bei der<br />
Rückspülung<br />
Akdolit ®<br />
Hydro-Filt PS/<br />
Akdolit ®<br />
Hydro-<br />
Anthrasit N<br />
[3].<br />
Bettausdehnung [ % ]<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
Akdolit ® Hydro-Filt PS<br />
K I (0,8-1,5 mm)<br />
Akdolit ® Hydro-<br />
Anthrasit N K II<br />
Akdolit ® (1,4 - 2,5 mm)<br />
Hydro-Anthrasit<br />
N K I<br />
(0,6-1,6 mm) Akdolit ® Hydro-Filt PS<br />
K II (1,5 - 2,5 mm)<br />
kostenintensiven Membranmodule,<br />
deren Schutz das Hauptziel<br />
der Vorbehandlung darstellt. In vielen<br />
Anwendungsfällen ist jedoch<br />
auch eine Nachbehandlung erforderlich,<br />
um das entstehende Permeat<br />
auf Trinkwasserqualität anzuheben.<br />
Sowohl in der Vor- als auch<br />
in der Nachbehandlung sind Filtermaterialien<br />
seit Jahren erfolgreich<br />
im Einsatz.<br />
2. Vorbehandlung<br />
Die Vorbehandlung des Rohwassers<br />
dient dem Schutz der im Aufbereitungsprozess<br />
nachfolgenden Membranmodule.<br />
Gerade bei Umkehrosmoseanlagen<br />
ist die Membranverblockung,<br />
die mit einer<br />
Leistungsminderung einhergeht,<br />
durch Fouling und Scaling als Hauptproblem<br />
zu nennen. Unter Fouling<br />
wird die Ablagerung von Mikroorganismen,<br />
Kolloiden sowie Eisen- und<br />
Manganhydroxiden verstanden.<br />
Diese im Rohwasser vorhandenen<br />
Verunreinigungen können durch<br />
Festbettfiltration entfernt werden.<br />
Als Filtermaterialien haben sich<br />
Anthrazit- und Alumosilikat-Produkte,<br />
z.B. Akdolit ® Hydro-Anthrasit N<br />
und Akdolit ® Hydro-Filt PS, in zahlreichen<br />
Anwendungen bewährt.<br />
Das aus Alumosilikaten bestehende<br />
Filtermaterial Akdolit® Hydro-<br />
Akdolit ® Hydro-Filt PS<br />
K III (2,5 - 3,5 mm)<br />
Akdolit ® Hydro-Anthrasit N<br />
K III (2,0 - 4,0 mm)<br />
0 20 40 60 80 100 120<br />
Spülwassergeschwindigkeit [ m/h ]<br />
Filt PS (s. Bild 1) zeigt bei vergleichbarer<br />
Filtrationswirkung gegenüber<br />
dem Anthrazit-Filtermaterial Vorteile,<br />
die sich günstig auf den Investitions-<br />
und Energiebedarf auswirken<br />
[3]:<br />
geringe Dichte (Schüttdichte:<br />
280–310 kg/m³)<br />
geringer Abrieb<br />
hohe Stabilität im Filter<br />
sehr gute Reinigung bei der<br />
Rückspülung<br />
geringere Spülgeschwindigkeit<br />
im Vergleich zu kohlestämmigen<br />
Produkten (s. Bild 2)<br />
hohe wirtschaftliche Effizienz<br />
bei langer Lebensdauer – sehr<br />
gutes Preis-Leistungsverhältnis<br />
hohe Sicherheit bei der<br />
Anwendung.<br />
Die geringe erforderliche Spülgeschwindigkeit<br />
wirkt sich vorteilhaft<br />
auf den <strong>Wasser</strong>verbrauch während<br />
der Rückspülung und die Pumpenkapazität<br />
aus. Die verringerte<br />
Pumpenkapazität und die damit in<br />
Zusammenhang stehenden An -<br />
lagenteile ermöglichen zudem einen<br />
geringen Investitionsbedarf und verminderten<br />
Energieverbrauch.<br />
Die Spülkurven verdeutlichen,<br />
dass mit zunehmender Korngröße<br />
des Filtermaterials die Vorteile von<br />
Akdolit® Hydro-Filt PS gegenüber<br />
Akdolit® Hydro-Anthrasit N in der<br />
Rückspülgeschwindigkeit überproportional<br />
steigen.<br />
3. Nachbehandlung<br />
Die Permeate, die aus dem Membranprozess<br />
hervorgehen, stellen<br />
salzarme und korrosive Wässer dar,<br />
die einer Nachbehandlung bedürfen.<br />
Dies ist dadurch bedingt, dass<br />
aufgrund der Rückhaltemechanismen<br />
keine selektive Abtrennung<br />
nur einer Substanzgruppe erfolgen<br />
kann. Bei der Entfernung von organischen<br />
Verunreinigungen mittels<br />
Nanofiltration werden ebenfalls die<br />
Oktober 2011<br />
886 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
FOKUS<br />
Calcium- und Magnesium-Ionen<br />
entfernt. Demgegenüber kann die<br />
im Rohwasser vorhandene Kohlensäure<br />
die Membran passieren und<br />
damit die Acidität des Permeates<br />
erhöhen. Eine Remineralisierung des<br />
Permeates ist somit aus korrosionschemischen<br />
Gründen geboten [1].<br />
Für die Remineralisierung kommen<br />
kalk- und dolomitstämmige<br />
Produkte zum Einsatz. Die Anwendung<br />
von körnigen Materialien im<br />
Festfettfilter zeigt gegenüber der<br />
Dosierung von Kalkmilch oder Kalkwasser<br />
die Vorteile der höheren<br />
Betriebssicherheit und der einfacheren<br />
Handhabung. Die im Trinkwasser<br />
gewünschte Zielhärte kann<br />
durch eine gezielte Dosierung von<br />
Kohlensäure und entsprechende<br />
Dimensionierung der Kontaktzeit<br />
im Festbettfilter realisiert werden.<br />
Bei der Reaktion der Kohlensäure<br />
mit Calciumcarbonat wird die<br />
maximale Aufhärtung von 2 mmol/L<br />
Hydrogencarbonat-Ionen bei Ab -<br />
bindung von 1 mmol/L Kohlensäure<br />
erzielt (s. Gleichung 1).<br />
CaCO 3 + CO 2 + H 2 O →<br />
Ca 2+ + 2 HCO 3<br />
– (1)<br />
Neben den gängigen dichten<br />
Karbonaten haben sich auch poröse<br />
Produkte mit erhöhter Reaktivität,<br />
z. B. Akdolit ® Hydro-Calcit C1G (s.<br />
Bild 3), am Markt etabliert. Die<br />
Porosität dieses Produktes ermöglicht<br />
eine deutliche Verminderung<br />
der Kontaktzeit und damit eine kleinere<br />
Filterdimension, verglichen<br />
mit dem Einsatz von dichten Karbonaten.<br />
Dieses Leistungsplus ist<br />
gerade <strong>für</strong> Trinkwasseraufbereitungen<br />
auf Schiffen ein entscheidender<br />
Vorteil [4].<br />
Halbgebrannte Dolomite zeigen<br />
eine deutlich höhere Reaktivität,<br />
die durch die MgO-Komponente<br />
bedingt ist. Der Einsatz dieser Produktklasse<br />
ist bei kontinuierlicher<br />
Fahrweise anzuraten, da gegenüber<br />
kalkstämmigen Produkten bei gleichen<br />
Betriebsbedingungen die<br />
kleinst mögliche Filterdimensionierung<br />
realisiert werden kann. Der Aufhärtungseffekt<br />
ist jedoch etwas<br />
geringer, da bei Abbindung von<br />
1 mmol/L Kohlensäure 1,3 mmol/L<br />
Hydrogencarbonat-Ionen gebildet<br />
werden (s. Gleichung 2). Die Tatsache,<br />
dass die Aufhärtung durch<br />
Calcium- und Magnesium-Ionen<br />
bewirkt wird, ist aus physiologischen<br />
Gründen als positiv zu beurteilen.<br />
CaCO 3 ∙ MgO + 3 CO 2 + 2 H 2 O →<br />
Ca 2+ + Mg 2+ + 4 HCO 3<br />
– (2)<br />
Die Stadtwerke Dinslaken GmbH<br />
betreibt im <strong>Wasser</strong>werk Löhnen<br />
eine Nanofiltrationsanlage zur Entfernung<br />
organischer Spurenstoffe<br />
[5]. Ein Pilotversuch zur Remineralisierung<br />
des Permeates hat nachgewiesen,<br />
dass das Produkt Akdolit ®<br />
CM1G (Akdolit-Gran) <strong>für</strong> diese Aufgabenstellung<br />
bestens geeignet ist.<br />
Die sehr hohe Reaktivität des Granulates<br />
ermöglicht die Abbindung<br />
großer CO 2 -Mengen mit vergleichsweise<br />
geringen Kontaktzeiten und<br />
Filterdimensionen [6].<br />
4. Zusammenfassung<br />
Die Membranverfahren haben sich<br />
in vielen Bereichen der Trinkwasseraufbereitung<br />
etabliert. Neben den<br />
eigentlichen Membranmodulen stellen<br />
die Vorbehandlung des Rohwassers<br />
sowie die Nachbehandlung des<br />
Permeates wichtige Teilschritte im<br />
gesamten Aufbereitungsprozess dar.<br />
Der Einsatz von Filtermaterialien in<br />
rückspülbaren Festbettfiltern hat<br />
sich <strong>für</strong> diese Aufgabenstellungen in<br />
vielen Anwendungen bewährt.<br />
Die Vorbehandlung zahlreicher<br />
Meerwasseraufbereitungsanlagen,<br />
z. B. in Fujairah, Barcelona<br />
und El Coloso (Chile), nutzt die<br />
einzigartige Leistungsfähigkeit<br />
des Produktes Akdolit ® Hydro-Filt<br />
PS, das effektive Filtration mit<br />
geringen Invest- und Betriebskosten<br />
vereinigt. Für die Aufgabe der<br />
Remineralisierung stehen mit den<br />
Granulaten Akdolit ® Hydro-Calcit<br />
C1G und Akdolit ® CM1G (Akdolit-<br />
Gran) zwei hoch reaktive Produkte<br />
zur Verfügung, die verglichen mit<br />
dichten Karbo naten geringe Kontaktzeiten<br />
und Filterdimensionen<br />
ermöglichen.<br />
Bild 3. Akdolit ® Hydro-Calcit C1G [2].<br />
Literatur<br />
[1] Hagmeyer, G.: Membranverfahren,<br />
DVGW <strong>Wasser</strong>aufbereitung – Grundlagen<br />
und Verfahren (2004).<br />
[2] Rheinkalk Eifel Sauerland GmbH &<br />
Co. KG, Niederlassung Akdolit.<br />
[3] Fischer, U., Vedder, H. und Walter, P.:<br />
Kosteneinsparpotenzial durch Einsatz<br />
alternativer Filtermaterialien<br />
in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> (2011) Nr. 2,<br />
S. 142–144.<br />
[4] Vedder, H., Fischer, U., Pust, C. and<br />
Wigge, C.: Potabilisation of RO permeates<br />
on modern cruise liners.<br />
Aachener Membran Kolloquium<br />
2010, Proceedings, p. 271–275.<br />
[5] Müller, A. und Hörsken, M.: Größte<br />
Nanofiltration in Deutschland zur<br />
Aufbereitung von Grundwasser und<br />
Uferfiltrat zu Trinkwasser. bbr 61<br />
(2010) Nr. 9, S. 48–53.<br />
[6] Fischer, U., Vedder, H., Walter, P. und<br />
Hörsken, M.: Remineralisierung von<br />
Permeaten nach einer Nanofiltration.<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> (2011)<br />
Nr. 3, S. 216–217.<br />
Autoren:<br />
Dipl.-Chem. Heidrun Vedder,<br />
AWA Institut, Gesellschaft <strong>für</strong> angewandte<br />
<strong>Wasser</strong>chemie mbH,<br />
Bahnhofstraße 13, D-54570 Pelm,<br />
Tel. (06591) 982026, Fax (06591) 982025,<br />
E-Mail: heidrun.vedder@awainstitut.de,<br />
www.awainstitut.com<br />
Dipl.-Chem. Uwe Fischer,<br />
Rheinkalk Eifel Sauerland GmbH & Co. KG,<br />
Niederlassung Akdolit,<br />
Kasselburger Weg, D-54570 Pelm,<br />
Tel. (06591) 402-28, Fax (06591) 5274,<br />
E-Mail: uwe.fischer@rheinkalk.de,<br />
www.akdolit.com<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 887
FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
Messtechnische Problemlösung bei Chlorung<br />
von Trink- und Badewasser<br />
Anteil [%]<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
hypochlorige Säure<br />
Hypochlorit<br />
Chlor ist noch immer das am weitesten<br />
verbreitete und hygienisch<br />
und mikrobiologisch sicherste<br />
Desinfektionsmittel <strong>für</strong> Trink- und<br />
Badewasseranwendungen. Sowohl<br />
in den aktuellen Versionen der<br />
Trinkwasserverordnung als auch<br />
in den DIN/EN-Regelungen <strong>für</strong><br />
Schwimmbadwasser ist Chlor weiterhin<br />
zu finden.<br />
Der Zustand von Trink- und<br />
Badewasser kann durch die Hauptparameter<br />
Chlor, pH, Redox und<br />
Temperatur messtechnisch online<br />
überwacht werden. Die Trinkwasserverordnung<br />
gibt dabei u. a. Grenzwerte<br />
<strong>für</strong> „freies Chlor“ vor. Unter<br />
freiem Chlor versteht man die<br />
Summe der Einzelkomponenten<br />
6,6 6,8 7 7,2 7,4 7,6 7,8<br />
pH-Wert<br />
Bild 1. Anteil hypochlorige Säure und Hypochlorit<br />
bei pH-Änderung 20 °C.<br />
Bild 2.<br />
JUMO dTRANS pH 02.<br />
hypochloriger Säure (HOCl), Hypochlorit<br />
(OCl-) und elementarem, physikalisch<br />
gelöstem Chlorgas (Cl 2 ) (aq.).<br />
Zum Einsatz als Desinfektionsmittel<br />
kommen üblicherweise klassisches<br />
Chlorgas (Cl 2 ) oder Produkte<br />
auf Basis von Natriumhypochlorit<br />
(NaOCl). Werden diese Mittel in das<br />
zu desinfizierende <strong>Wasser</strong> eingeleitet,<br />
laufen folgende chemische<br />
Reaktionen ab:<br />
(I) Cl 2 + H 2 O ↔ HOCl + HCl<br />
bzw.<br />
(II) NaOCl + H 2 O ↔ HOCl + NaOH<br />
Dabei bildet sich in beiden Fällen<br />
als gewünschtes Produkt die<br />
hypochlorige Säure (HOCl), welche<br />
als schwache Säure <strong>für</strong> die Desinfektion<br />
verantwortlich ist.<br />
Leider ist die Erscheinungsform<br />
der hypochlorigen Säure vom pH-<br />
Wert abhängig. Erhöht sich der pH-<br />
Wert, dissoziiert diese unter Bildung<br />
von Hypochlorit (OCl-). Bei Absenkung<br />
des pH-Wertes vergrößert sich<br />
der Anteil an HOCl und der OCl-<br />
-Anteil sinkt. Diese Zusammenhänge<br />
sind in Bild 1 dargestellt.<br />
Neben der pH-Abhängigkeit<br />
kommt auch noch eine Temperaturabhängigkeit<br />
der chemischen Vorgänge<br />
hinzu. Dann verschieben sich<br />
die Anteile nochmals zueinander.<br />
Messtechnische Problematik<br />
Zur Messung des freien Chlors werden<br />
amperometrische Sensoren<br />
eingesetzt. Hier unterscheidet man<br />
offene und membranbedeckte Sensoren.<br />
Auf den genauen technischen<br />
Aufbau der unterschiedlichen<br />
Sensoren kann an dieser Stelle leider<br />
nicht eingegangen werden, der<br />
Autor verweist hier auf die entsprechende<br />
Fachliteratur [1].<br />
Alle Sensoren haben ein Problem:<br />
Im Prinzip können sie nur den<br />
HOCl-Anteil messen. Verschiebt sich<br />
also der pH-Wert, wird der auswertbare,<br />
messbare Anteil des freien<br />
Chlors verändert.<br />
Bei der praktischen Inbetriebnahme<br />
von Chlorsensoren wird vor<br />
Ort eine aktuelle Probe des Messwassers<br />
gezogen und in dieser photometrisch<br />
der Chlorwert bestimmt.<br />
Dieser „Laborwert“ wird dann zur<br />
Justierung der Anzeige der Online-<br />
Chlormessung übernommen. Das<br />
heißt der Sensor selbst wird durch<br />
eine Vergleichsmessung „kalibriert“.<br />
Dieser punktuelle Abgleich (es wird<br />
nur die Steilheit des Sensors im<br />
Messumformer berechnet) hat den<br />
Nachteil, dass eine spätere Veränderung<br />
des pH-Wertes oder der Temperatur<br />
eine Kalibrierung (Justage)<br />
notwendig machen. Ansonsten<br />
besteht die Gefahr von Fehlmessungen.<br />
Da die Online-Chlormessgeräte<br />
auch die automatische Nachdosierung<br />
des Chlors übernehmen,<br />
besteht damit auch die Gefahr von<br />
Unter- oder Überdosierungen im<br />
Trink- bzw. Badewasser.<br />
Bei der Auslegung einer Chlormessstelle<br />
ist also darauf zu achten,<br />
dass durch eine vorgeschaltete pH-<br />
Regelung und Temperaturkompensation<br />
stabile Verhältnisse bestehen.<br />
Der technische Aufwand ist entsprechend<br />
hoch. Außerdem müssen alle<br />
Chlorsensoren mit einer bestimmten<br />
Mindestanströmung betrieben<br />
werden, eine Durchflussüberwachung<br />
ist also sinnvoll.<br />
Da die Temperatur- und pH-<br />
Abhängigkeiten formelmäßig be -<br />
schreibbar sind, bietet sich auch an,<br />
dass das Chlormessgerät in einem<br />
bestimmten Bereich die Änderungen<br />
der Temperatur- und pH-Werte<br />
„mathematisch“ ausgleicht. Dies<br />
würde bei fehlender oder schlechter<br />
pH-Regelung den Chlormesswert<br />
noch verlässlicher machen.<br />
Mit dem JUMO dTRANS pH 02<br />
steht hierzu ein neues, ultrakompaktes<br />
Messgerät zur Verfügung. Als<br />
Schalttafeleinbaugerät mit nur 96 x<br />
Oktober 2011<br />
888 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
FOKUS<br />
<br />
<br />
Bild 3. Bildschirmdarstellung JUMO<br />
dTRANS pH 02.<br />
48 mm Einbaumaß bietet es eine Fülle<br />
an Funktionen, um genau diese Aufgabe<br />
hervorragend zu lösen.<br />
An den JUMO dTRANS pH 02 (1)<br />
können alle Sensoren gleichzeitig<br />
angeschlossen werden, die <strong>für</strong> eine<br />
Chlormessung relevant sind (Bild 2):<br />
eine handelsübliche<br />
pH-Elektrode (4)<br />
ein Kompensationsthermometer<br />
Pt100/Pt1000 (5)<br />
ein membranbedeckter Chlorsensor<br />
z. B. JUMO Typ 202630/40 (2)<br />
ein Sensor zur Durchflussüberwachung<br />
(3)<br />
Bild 4. Grafische Darstellung<br />
Messdaten aus Datenlogger-Funktion<br />
JUMO dTRANS pH 02.<br />
Eine serienmäßig fest integrierte<br />
Funktion „pH-kompensierte Chlormessung“<br />
erlaubt es nun, eine deutlich verbesserte<br />
Chlormessung im Kompensationsbereich<br />
von pH 6,5 bis pH 8,5<br />
durchzuführen (Bild 3).<br />
Im Messgerät wird also gleichzeitig<br />
pH, Chlor, Temperatur und Durchfluss<br />
gemessen bzw. überwacht, angezeigt<br />
und es kann auch mit den integrierten<br />
Relaiskontakten eine automatische<br />
Dosierung bzw. Regelung (PID) erfolgen.<br />
Für jeden Sensortyp ist die charakteristische<br />
Kalibrierroutine hinterlegt.<br />
Ein Kalibrierlogbuch gibt dem Nutzer<br />
Auskunft über die Historie der durchgeführten<br />
Kalibrierungen.<br />
Außerdem stehen noch zwei<br />
Options steckplätze <strong>für</strong> weitere Schaltfunktionen<br />
oder als Analog-Ausgangskarten<br />
(0/4..20mA/0..10V) zur Verfügung.<br />
Der JUMO dTRANS pH 02 kann<br />
optional über Profibus DP oder Schnittstelle<br />
RS422/485 (ModBus) in größere<br />
Anlagen integriert werden.<br />
Eine sicherlich interessante Option<br />
ist die Steckkarte „Datenlogger mit Echzeituhr“.<br />
Mit dieser können vier Analogsignale<br />
(z. B. Chlor, pH, Durchfluss, Temperatur)<br />
und bis zu 12 Binärspuren im<br />
dTRANS pH 02 aufgezeichnet werden.<br />
Die aufgezeichneten Daten (Messwert<br />
+ Datum + Uhrzeit; max. Aufzeichnungsdauer<br />
etwa sechs Monate) können<br />
mittels einem PC-Programm ausgelesen,<br />
gespeichert und grafisch analysiert<br />
werden. Damit sind auf<br />
einfachem Wege Langzeitüberwachungen<br />
z. B. in Trinkwasserbrunnen usw.<br />
möglich, ohne ein vollwertiges, zusätzliches<br />
Registriergerät aufbauen zu müssen.<br />
Die manipulationssicher gespeicherten<br />
Daten können auch in übliche<br />
Tabellenverarbeitungsprogramme<br />
exportiert werden (Bild 4).<br />
Fazit<br />
Mit dem neuen JUMO dTRANS pH 02<br />
und seinen vielseitigen Möglichkeiten<br />
können die bekannten „Un sicherheiten“<br />
der Chlormessung in Trinkund<br />
Badewasser deutlich verringert<br />
werden. Das ultrakompakte Design<br />
erlaubt es auch, dezentrale, kleine<br />
Messstationen mit hervorragender<br />
<strong>Technik</strong> auszustatten, die es in dieser<br />
Gerätegröße bisher nicht gab.<br />
Literatur<br />
[1] Schleicher, J.: Informationen zur amperometrischen<br />
Messung von freiem Chlor,<br />
Chlordioxid und Ozon in <strong>Wasser</strong>. JUMO-<br />
Fachaufsatz.<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kremer,<br />
Business Unit Manager,<br />
JUMO Analysenmesstechnik,<br />
JUMO GmbH & Co. KG,<br />
Moritz-Juchheim-Straße 1,<br />
D-36039 Fulda,<br />
Tel. (0661) 6003-0,<br />
Fax (0661) 6003-500,<br />
E-Mail: analysenmesstechnik@jumo.net,<br />
www.jumo.net
FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
UV-Desinfektion im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen<br />
Erfahrungsbericht aus der Realisierungsphase und dem laufenden Betrieb<br />
Anja Felfalusi, Ralf Lukaschewsky, Michael Schwarze und Rob van Esch<br />
Das <strong>Wasser</strong>werk Echthausen ist eines von acht <strong>Wasser</strong>werken der <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH mit Sitz in<br />
Dortmund. Es wurde 1942 errichtet. Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen liefern rund 105 Millionen Kubikmeter<br />
Trinkwasser im Jahr an die beiden Muttergesellschaften, die Dortmunder Energie- und <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
GmbH und die GELSENWASSER AG. Im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen werden etwa 20 Millionen Kubikmeter<br />
<strong>Wasser</strong> aus der Ruhr in einem mehrstufigen Verfahren, dessen Kernelement Langsamsand-Filterbecken zur<br />
künstlichen Grundwasseranreicherung darstellen, aufbereitet. Im Zuge einer umfangreichen Modernisierung<br />
ist eine nahezu chemikalienfreie Aufbereitung geplant. Im ersten Schritt wurde die abschließende chemische<br />
Desinfektion durch eine UV-Desinfektionsstufe ersetzt.<br />
Neben den chemischen Verfahren zur <strong>Wasser</strong>desinfektion nimmt die Bedeutung von ultravioletter<br />
Strahlung als zuverlässige und umweltfreundliche Alternative zu. Verfahrenstechnisch ist der Betrieb einer<br />
UV-Anlage vorteilhaft. Die Dosierung von Chemikalien ins „fertige“ Reinwasser entfällt, ebenso die Vorhaltung<br />
von Gefahrstoffen, wie zum Beispiel Chlor. Zweijährige Versuche im <strong>Wasser</strong>werk Echthausen zeigten, dass die<br />
UV-Desinfektion, insbesondere bei Dauerstadien von Bakterien gegenüber chemischen Verfahren wirkungsvoller<br />
ist. Nach Abschluss der Untersuchungen beauftragte der Betreiber, die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH, die<br />
GELSENWASSER AG, eine UV-Anlage <strong>für</strong> das <strong>Wasser</strong>werk Echthausen zu planen. In einem engen Zeitrahmen<br />
von sechs Monaten erfolgte die Umsetzung des Projektes.<br />
1. Projektziel<br />
Nach der Entscheidung <strong>für</strong> die<br />
Errichtung einer UV-Desinfektionsanlage<br />
wurden besondere Anforderungen<br />
an die Anlage gestellt.<br />
Hierzu zählten ein flexibles Steuerungssystem,<br />
der Einsatz von elektronischen<br />
Vorschaltgeräten zur<br />
automatischen, stufenlosen Leistungsanpassung<br />
der UV-Strahler an<br />
die vorhandenen Bedingungen wie<br />
Durchfluss und SSK-Wert (Energieeinsparung)<br />
sowie die Eignung <strong>für</strong><br />
den Einbau in ein Rohrleitungssystem<br />
mit der Druckstufe PN 16. Die<br />
Automatisierung sollte auf der Plattform<br />
des Prozessleitsystems PCS7<br />
(Version 7.1) von Siemens ausgeführt<br />
und in das bestehende System<br />
der <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH<br />
integriert werden. Die Anbindung<br />
war über ET200-Signalgruppen zu<br />
realisieren. Zusätzlich mussten über<br />
Profibus gekoppelte Armaturen eingebunden<br />
werden. Neben der örtlichen<br />
Bedienung mittels OP77<br />
sollte auch eine Bedienung und<br />
Beobachtung der UV-Anlagen vom<br />
Werksleitstand und vom zentralen<br />
Leitstand in Hengsen möglich sein.<br />
2. Auslegungskriterien<br />
Das <strong>Wasser</strong>werk Echthausen der<br />
<strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH liegt<br />
am Oberlauf der Ruhr. Die Aufbereitungskapazität<br />
beträgt 20 Millionen<br />
m³/a bzw. 4000 m³/h. Die Grundwasserbeschaffenheit<br />
in Echthausen<br />
unterliegt keinen großen<br />
Schwankungen. Hochwasserereignisse<br />
können durch gezielte Fahrweise<br />
der Wehranlage soweit beeinflusst<br />
werden, dass die <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
in der Regel nicht<br />
überflutet wird. Somit sind Schwankungen<br />
in der <strong>Wasser</strong>qualität, insbesondere<br />
erhöhte Trübungswerte<br />
nicht zu erwarten. Zur Charakterisierung<br />
des angereicherten Grundwassers<br />
können die Angaben aus<br />
Tabelle 1 herangezogen werden.<br />
Da ein Teil der UV-Strahlung von<br />
organischen <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffen<br />
absorbiert wird, muss bei der Auslegung<br />
der UV-Anlage der spezifische<br />
Schwächungskoeffizient bei 254 nm<br />
(SSK 254 ) beachtet werden. Der spek-<br />
Tabelle 1. Angereichertes Grundwasser, ausgewählte chemische und physikalische Parameter (2009) .<br />
Parameter Einheit Minimum Maximum Mittelwert<br />
geometrisch<br />
Anhaltswerte gemäß<br />
DVGW-Arbeitsblatt W 294-1<br />
Trübung FNU < 0,05 0,14 0,12 ≤ 0,30<br />
Eisen mg/L < 0,010 0,023 0,010 ≤ 0,05<br />
Mangan mg/L < 0,002 < 0,002 < 0,002 ≤ 0,02<br />
SAK-254 m -1 1,2 1,9 1,5 ≤ 10<br />
SSK-254 m -1 1,3 2,5 1,6 ≤ 15<br />
Calcitabscheidekapazität mg/L CaCO 3 0,0 0,0 0,0 ≤ 10<br />
Oktober 2011<br />
890 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
FOKUS<br />
Tabelle 2. Auslegungskriterien <strong>für</strong> die UV-Anlagen.<br />
Förderung maximal m³/h Förderung im Mittel m³/h SSK 254 nm maximal m -1 Trübung Ø FNU<br />
4200 2300 2,9 0,12<br />
trale Schwächungskoeffizient SSK<br />
berücksichtigt zusätzlich zum spektralen<br />
Absorptionskoeffizienten SAK<br />
die durch suspendierte Stoffe verursachte<br />
Lichtstreuung. Die UV-<br />
Anlage wurde auf einen maximalen<br />
SSK-254-Wert von 2,9 m –1 ausgelegt.<br />
Für die Auslegung der UV-<br />
Anlagen sind die in der Tabelle 2<br />
genannten Auslegungskriterien<br />
angesetzt worden.<br />
3. Ergebnis des Auswahlverfahrens<br />
(Anlagenauswahl)<br />
Bei der Auswahl der UV-Geräte<br />
wurden vier verschiedene Hersteller<br />
(Mitteldruck- und Niederdruckstrahler)<br />
angefragt. Wesentliche<br />
Gründe <strong>für</strong> die Auftragsvergabe an<br />
Siemens Water Technologies waren<br />
neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis,<br />
die kompakte Bauform<br />
des Mitteldruckstrahlers, das integrierte<br />
Steuerungskonzept sowie<br />
die effiziente Unterstützung der<br />
Auftraggeberziele durch kompetente<br />
Ansprechpartner. Die UV-<br />
Geräte vom Typ Barrier M 3800 mit<br />
einem maximal erlaubten Durchfluss<br />
von 950 m³/h bei einem<br />
SSK 254 nm von 2,9 m –1 sind nach<br />
DVGW-W 294 Teil 2 zertifiziert und<br />
somit zur Desinfektion von Trinkwasser<br />
in Deutschland gemäß § 11<br />
TrinkwV 2001 zugelassen. Es konnte<br />
gemeinsam eine entsprechend<br />
den Forderungen der <strong>Wasser</strong>werke<br />
Westfalen GmbH angepasste<br />
Anlage geschaffen werden, welche<br />
allen Ansprüchen des Auftraggebers<br />
gerecht wurde. Hierzu zählten<br />
die Anpassung der DVGW-Zertifizierung<br />
<strong>für</strong> die Ausführung in PN<br />
16 und die Nutzung von elektronischen<br />
Vorschaltgeräten sowie die<br />
Anpassung in das prozessleittechnische<br />
Gesamtkonzept der <strong>Wasser</strong>werke<br />
Westfalen GmbH. Die erforderliche<br />
Anzahl der UV-Geräte<br />
wurde unter Zugrunde legung des<br />
im Bild 1 aufgeführten Eignungsbereichs<br />
nach den allgemein anerkannten<br />
Regeln der <strong>Technik</strong> ausgelegt.<br />
Die modulare Anordnung der<br />
erforderlichen fünf UV-Geräte in<br />
parallelen Strängen erfolgte in<br />
einem neu errichteten Gebäude im<br />
Ausgangsbereich des <strong>Wasser</strong>werks<br />
(Bild 2).<br />
Eine separate Halle bot die Möglichkeit<br />
der übersichtlichen Rohrleitungsführung<br />
mit strömungsoptimierten<br />
Ein- und Auslaufstrecken<br />
vor und hinter dem UV-Gerät.<br />
Die Barrier M 3800 ist mit sechs<br />
UV-Strahlern verbaut. Zur Überwachung<br />
der sechs UV-Strahler werden<br />
drei Gerätesensoren eingesetzt.<br />
Die Stromversorgung und<br />
Leistungsregelung der Strahler<br />
erfolgt über elektronische Vorschaltgeräte.<br />
Hierdurch wird die<br />
Bestrahlungsstärke stufenlos in<br />
einem Regel bereich von 59 % bis<br />
100 % energie einsparend eingestellt.<br />
Die UV-Strahler sind in Hüllrohren<br />
aus dotiertem Quarzglas<br />
installiert, welches die unerwünschten<br />
Wellenlängenbereiche des<br />
emittierten Lichtes < 240 nm absorbiert.<br />
Zur Überwachung der Raumbestrahlungsstärke<br />
werden DVGW-<br />
W 294-3 konforme Gerätesensoren<br />
mit einem Messfeldwinkel von 40°<br />
eingesetzt, welche zusätzlich die<br />
vorgeschriebene Mindestbestrahlungsstärke<br />
(W/m²) in Abhängigkeit<br />
vom <strong>Wasser</strong>durchfluss (m³/h) durch<br />
die Steuerungseinheit der UV-Desinfektionsanlage<br />
permanent und<br />
selbsttätig überwachen. Um die<br />
erforderliche Desinfektion zu erreichen,<br />
müssen UV-Bestrahlungsanlagen<br />
eine Fluenz (Raumbestrahlung)<br />
von mindestens 400 J/m²<br />
gewährleisten. Für die Betriebssituation<br />
„Ausfall von UV-Geräten“<br />
erfolgte die Planung einer chemischen<br />
Desinfektion auf Basis von<br />
Natriumhypochloritlösung gemäß<br />
DVGW Regelwerk W 294.<br />
SSK-254 [1/m]<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Auslegungsdiagramm Barrier M 3800<br />
Eignungsbereich<br />
0 200 400 600 800 1000 1200<br />
Max. Durchfluss [m 3 /h]<br />
Bild 1. Eignungsbereich Barrier M 3800.<br />
UV1 UV2 UV3 UV4 UV5<br />
Bild 2. Grundlegend vorgesehene Rohrleitungsführung<br />
der UV-Anlage.<br />
4. Hydraulische Berechnung<br />
des Anlagenkonzepts mit<br />
fünf UV-Strängen<br />
Das Ziel der hydraulischen Berechnung<br />
war die Ermittlung einer optimalen<br />
Rohrleitungskonfiguration,<br />
die ohne Einsatz von Regelarmaturen<br />
und mit geringst möglichem<br />
Gesamtdruckverlust eine gleichmäßige<br />
Durchflussverteilung in den<br />
einzelnen Strängen sicherstellt.<br />
Für die hydraulische Auslegung<br />
wurde der herstellerseitig angegebene<br />
Maximaldurchfluss von 950<br />
m³/h <strong>für</strong> den maximalen SSK 254 nm<br />
von 2,9 m –1 zugrunde gelegt. Die<br />
UV-Strahler können um 50 % der<br />
nominalen Leistung (1000 m³/h bei<br />
einem SSK-Wert von 2,6 m -1 ) reduziert<br />
werden. Damit liegt der zulässige<br />
Durchfluss (Q) <strong>für</strong> die hydraulische<br />
Auslegung bei<br />
<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 891
FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
Bild 3.<br />
Prinzipskizze<br />
zur Ermittlung<br />
der Druckverlustbeiwerte<br />
ζ.<br />
Q3<br />
Stromvereinigung<br />
Q1<br />
Q2<br />
Tabelle 3. Durchflussverteilung mit Sammelleitungen DN 800 bei maximaler<br />
Werksförderleistung.<br />
Durchfluss<br />
UV-Strang<br />
1<br />
UV-Strang<br />
2<br />
UV-Strang<br />
3<br />
UV-Strang<br />
4<br />
UV-Strang<br />
5<br />
m³/h 1173 1061 817 675 424<br />
Q3<br />
Q1<br />
Stromtrennung<br />
Q2<br />
500 m³/h < Q (UV-Gerät) < 950<br />
m³/h<br />
5. Simulationsmodell<br />
Um die Einzeldurchflüsse der UV-<br />
Stränge 1 bis 5 exakt berechnen zu<br />
können, genügt es nicht, einen konstanten<br />
Druckverlustbeiwert ζ <strong>für</strong> die<br />
Rohrleitungsverzweigungen einzusetzen.<br />
Die einzelnen Druckverlustbeiwerte<br />
ζ des Durchgangsstroms<br />
und des jeweiligen Abzweigstroms<br />
müssen sowohl <strong>für</strong> die Stromtrennung<br />
als auch <strong>für</strong> die Stromvereinigung<br />
iterativ ermittelt werden (Prinzipskizze<br />
gemäß Bild 3).<br />
Der Druckverlust in den Rohrverzweigungen<br />
ist bei Stromtrennung<br />
und Stromvereinigung abhängig<br />
vom Verhältnis der Querschnittsflächen<br />
des Abzweigs zum<br />
Durchgangsrohr A1/A3<br />
vom Verhältnis des abzweigenden<br />
zum durchgehenden Volumenstrom<br />
Q1/Q3<br />
vom Winkel des abzweigenden<br />
Rohres<br />
von der Form des Übergangs<br />
(scharf, abgerundet oder Einschweißbogen)<br />
von der Anströmung (wie Bild 3,<br />
von Q1 nach Q2/Q3, bzw. von Q2<br />
und Q3 nach Q1)<br />
und letztlich von der Qualität der<br />
Fertigung selbst (Schweißnähte<br />
etc.)<br />
Für die Auslegung der Rohrleitungskonfiguration<br />
wurde die bei<br />
der GELSENWASSER AG ursprünglich<br />
<strong>für</strong> Druckstoßberechnungen<br />
angeschaffte Software SIR 3S eingesetzt<br />
[3]. Die Software enthält kein<br />
Element <strong>für</strong> die automatische Simulation<br />
eines T-Stücks. Daher mussten<br />
die Druckverlustbeiwerte in<br />
jeweils 2–3 Iterationsschritten auf<br />
der Grundlage von Literaturwerten<br />
[4] ermittelt werden.<br />
6. Ausgangsplanung<br />
Ursprünglich wurden Sammelleitungen<br />
der Nennweite DN 800 als Zuund<br />
Ablaufleitung <strong>für</strong> die fünf UV-<br />
Stränge geplant. Unter Berücksichtigung<br />
der oben beschriebenen<br />
iterativ ermittelten Druckverlustbeiwerte<br />
ergibt sich eine Aufteilung der<br />
Gesamtförderung bei Volllast auf die<br />
Einzelstränge gemäß Tabelle 3.<br />
Die Durchflüsse liegen zum Teil<br />
außerhalb des zulässigen Bereichs<br />
(fett markiert in der Tabelle 3),<br />
sodass eine Anpassung der Rohrleitungsgeometrie<br />
in den weiteren<br />
Berechnungen erforderlich war.<br />
7. Optimierung der Rohrleitungskonfiguration<br />
Die Bandbreite der Einzeldurchflüsse<br />
kann vermindert werden,<br />
indem die Nennweite der Durchgangsleitungen<br />
sukzessive hinter<br />
den Abzweigen in sinnvollen Abstufungen<br />
verkleinert wird. Um gleichzeitig<br />
einen möglichst kleinen<br />
Gesamtdruckverlust zu erhalten,<br />
wurden strömungsgünstige Einschweißbögen<br />
und am Endstrang<br />
Rohrbögen eingesetzt (s. Bild 4).<br />
Mit den im Bild 4 dargestellten<br />
Nennweiten und den iterativ ermittelten<br />
ζ-Werten wurden verschiedene<br />
mögliche Betriebszustände<br />
berechnet. In Bild 5 ist der jeweils<br />
zulässige Einzeldurchfluss durch<br />
unterschiedliche Kombinationen<br />
aktiver UV-Anlagen in Abhängigkeit<br />
von der Gesamt-Förderung dargestellt.<br />
Die Grenzwerte der Gesamtförderung<br />
des <strong>Wasser</strong>werks zu den in<br />
Bild 5 dargestellten Kombinationen<br />
der aktiven UV-Anlagen ergeben<br />
sich aus den unteren und oberen<br />
Grenzwerten der jeweils extremen<br />
Einzeldurchflüsse und sind in der<br />
Tabelle 4 zusammengestellt.<br />
Bild 4.<br />
Strömungsoptimierte<br />
Rohrleitungsführung<br />
der<br />
UV-Anlage.<br />
8. Überprüfung der<br />
theoretischen Auslegung<br />
Nach Fertigstellung der Anlage<br />
wurde die theoretische Berechnung<br />
überprüft. Im laufenden Betrieb<br />
stellt sich die gleichmäßige Verteilung<br />
der Durchflüsse wie errechnet<br />
Oktober 2011<br />
892 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
FOKUS<br />
Tabelle 4. Grenzwerte der <strong>Wasser</strong>werksförderung bei unterschiedlicher Anzahl aktiver UV-Anlagen.<br />
Durchfluss Q 2 UV-Anlagen 3 UV-Anlagen 4 UV-Anlagen 5 UV-Anlagen<br />
minimal [m³/h] 1200 1750 2300 3300<br />
maximal [m³/h] 1750 2800 3700 4200<br />
ein. Die Abweichungen zwischen<br />
den berechneten und den gemessenen<br />
Werten liegen in einem Bereich<br />
von 0,4 bis 5,3 % und damit im zulässigen<br />
Toleranzbereich (Tabelle 5).<br />
9. Anlagenbetrieb<br />
Der Startvorgang erfolgt vollautomatisch<br />
anhand einer festgelegten<br />
Schrittkette. Nach Starten eines zur<br />
Verfügung stehenden UV-Gerätes<br />
benötigen die UV-Strahler eine Aufwärmzeit<br />
von drei Minuten. Erst<br />
nach Erreichen der vollen Strahlerleistung<br />
werden automatisch über<br />
das Leitsystem die vor- und nachgeschalteten<br />
Klappen geöffnet. Im<br />
Prozessleitsystem wird zusätzlich<br />
der aktuelle niedrigste Bestrahlungsstärkewert<br />
[W/m²] aller in<br />
Betrieb befindlichen UV-Gerätesensoren<br />
angezeigt. Da die UV-Bestrahlung<br />
bzw. UV-Fluenz (J/m²) weder<br />
direkt messbar ist noch mit der<br />
erforderlichen Genauigkeit berechnet<br />
werden kann, wird während des<br />
Betriebs der UV-Geräte die Einhaltung<br />
der Betriebskennwerte Mindestbestrahlungsstärke<br />
[W/m²] und<br />
zugehöriger Durchfluss [m³/h]<br />
gemäß Bild 6 permanent im System<br />
überwacht. Der maximal zulässige<br />
Durchfluss wird durch die in jeden<br />
UV-Strang installierte Durchflussmessung<br />
(MID) überwacht. Die Einhaltung<br />
der Mindestbestrahlungsstärke<br />
[W/m²] erfolgt kontinuierlich<br />
geräteintern durch kalibrierte und<br />
genormte UV-Gerätesensoren. Wird<br />
die vorgeschriebene Mindestbestrahlungsstärke<br />
unterschritten bzw.<br />
der maximale Durchfluss überschritten,<br />
erfolgt eine Störmeldung,<br />
die zur Abschaltung des gestörten<br />
UV-Anlagenstrangs und je nach<br />
Betriebszustand zur Einschaltung<br />
eines intakten UV-Anlagenstrangs<br />
führt oder zur Zuschaltung der Notdesinfektion.<br />
Neben der steuerungstechnischen<br />
Überwachung dienen auch<br />
tägliche bakteriologische Beprobungen<br />
des Trinkwassers der Beurteilung<br />
des ordnungsgemäßen<br />
<br />
Emin [W/m 2 ] (40°)<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Betriebsdiagramm Barrier M 3800<br />
Betriebsbereich<br />
Bild 5.<br />
Zulässige<br />
Einzeldurchflüsse<br />
der<br />
aktiven<br />
UV-Anlagen<br />
bei unterschiedlichen<br />
Kombinationen<br />
in<br />
Abhängigkeit<br />
von der<br />
Gesamtförderung.<br />
0<br />
0 200 400 600 800 1000 1200<br />
Max. Durchfluss [m 3 /h]<br />
Bild 6. Betriebsbereich Barrier M 3800 DVGW.<br />
Tabelle 5. Vergleich der Messergebnisse von zwei beispielhaften Betriebszuständen.<br />
3 UV-Anlagen 4 UV-Anlagen<br />
Messung Rechnung Abw. Messung Rechnung Abw.<br />
Q gesamt [m³/h] 2190 2190 2680 2680<br />
UV 1 [m³/h] 760 800 –5,3 % 700 688 1,7 %<br />
UV 2 [m³/h] 0 0 685 663 3,2 %<br />
UV 3 [m³/h] 0 0 0 0<br />
UV 4 [m³/h] 720 683 5,1 % 650 664 –2,2 %<br />
UV 5 [m³/h] 710 707 0,4% 645 665 –3,1 %<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 893
FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
Bild 7.<br />
Prozessbedienbild,<br />
UV-Anlage<br />
Übersicht.<br />
UV-Desinfektionsanlage werden im<br />
Alarmmeldearchiv angezeigt und<br />
archiviert. Darüber hinaus werden<br />
weitere Betriebsparameter wie<br />
Betriebsstunden, Anzahl der Einschaltvorgänge<br />
und Anzahl der<br />
Wischvorgänge dokumentiert. Folgende<br />
Parameter müssen <strong>für</strong> mindestens<br />
6 Monate langzeitarchiviert<br />
werden:<br />
Durchfluss der UV-Anlage [m³/h]<br />
Mindest-Bestrahlungsstärke<br />
[W/m²]<br />
Betriebes. Zudem prüft der Probenehmer<br />
steuerungsunabhängig die<br />
Einhaltung des Betriebsbereiches<br />
durch Vergleich der Betriebskennwerte<br />
„Mindestbestrahlungsstärke“<br />
und „zugehöriger Durchfluss“. Die<br />
Einhaltung des Eignungsbereiches<br />
in Abhängigkeit von <strong>Wasser</strong>durchfluss<br />
(m³/h) und SSK-254 wird im<br />
Prozessleitsystem PCS7 überwacht.<br />
10. Steuerungsaufbau<br />
Das UV-System wird von einer PCS7<br />
SPS-Steuerung überwacht und<br />
gesteuert. Die UV-Strahler werden<br />
von elektronischen Wechselstrom-<br />
Vorschaltgeräten (EVG) <strong>für</strong> UV-<br />
Strahler mit einer Nennleistung von<br />
3 kW geregelt. Funktionsprinzip des<br />
EVGs ist eine stufenlos regelbare<br />
Leistungsquelle mit dem Bereich<br />
400 bis 3000 W. Im Betrieb wird die<br />
Strahlerleistung kontinuierlich der<br />
gemäß Bild 6 dargestellten Mindestbestrahlungsstärke<br />
E in Abhängigkeit<br />
zur Durchflussmenge angepasst.<br />
Dabei werden die <strong>für</strong> den<br />
jeweiligen Strahler notwendigen<br />
und zulässigen Minimal- und Maximalwerte<br />
berücksichtigt. Die Regeleinheit<br />
regelt die Sollgröße konstant<br />
aus, das heißt, sie hält die<br />
Bestrahlungsstärke konstant, unabhängig<br />
von der Netzspannung. Die<br />
Bestrahlungsstärke wird knapp<br />
über dem Grenzwert eingestellt.<br />
Hierdurch wird die UV-Anlage so<br />
wirtschaftlich wie möglich betrieben,<br />
ein unnötiger Energieverbrauch<br />
kann vermieden werden.<br />
Das Prozessbedienbild der UV-<br />
Anlage wurde mit dem Leitsystem<br />
PCS7 von Siemens in der Version 7.1<br />
erstellt. Die UV-Anlagen können<br />
sowohl über das örtliche PCS7-System<br />
(Ortsleitstand) oder das CS7-<br />
System (Zentraler Leitstand) anund<br />
abgefahren werden. Auf dem<br />
Übersichtsbild (Bild 7) werden alle<br />
Stränge der UV-Anlage mit den<br />
wichtigsten Informationen dargestellt.<br />
Eine Bedienung und detaillierte<br />
Beobachtung sind in den untergeordneten<br />
Strangbildern möglich.<br />
Hier wird auch die zusätzliche<br />
Bedienung des Wischers aktiviert,<br />
welcher Quarzrohr und UV-Sensor-<br />
Messfenster reinigt. Ferner kann der<br />
UV-Strang von hier zugeschaltet<br />
oder in die Gruppenautomatik<br />
übernommen werden. Die Störmeldungen<br />
werden an dieser Stelle<br />
erkannt und quittiert. Bei gleichzeitigem<br />
Ausfall der UV-Geräte (z.B.<br />
Stromausfall) bleiben die Zu- und<br />
Ablaufklappen geöffnet. Die Notdesinfektion<br />
ist mit einer unterbrechungsfreien<br />
Stromzufuhr (USV)<br />
gekoppelt und kann unterbrechungsfrei<br />
die Trinkwasserdesinfektion<br />
übernehmen. Im Prozessleitsystem<br />
PCS7 werden alle <strong>für</strong> den<br />
Betrieb der UV-Desinfektions anlage<br />
relevanten Betriebsparameter wie<br />
z. B. Durchfluss und UV-Bestrahlungsstärke<br />
angezeigt und protokolliert.<br />
Sämtliche Störungen der<br />
11. Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />
Die einwandfreie Funktion der installierten<br />
UV-Gerätesensoren muss<br />
gemäß Vorgabe des DVGW-Arbeitsblattes<br />
W 294 Teil 1 mindestens einmal<br />
pro Monat überprüft werden.<br />
Dabei ist der Anzeigewert der Gerätesensoren<br />
durch Vergleichsmessung<br />
mit einem Referenzradiometer<br />
zu überprüfen. Für die Referenzmessungen<br />
wurde ein Messgerät<br />
der Firma IL-Metronic vom Typ MUV<br />
2.4 WR eingesetzt. Im ersten<br />
Betriebsjahr führte das Betriebspersonal<br />
routinemäßige Kontrollmessungen<br />
in 2-wöchigen Abständen<br />
durch. Trotz permanenter Belichtung<br />
der Gerätesensoren mit<br />
Bestrahlungsstärken bis zu 300 W/<br />
m² konnte keine nennenswerte<br />
Änderung der Empfindlichkeit festgestellt<br />
werden. Die relativen Messwertabweichungen<br />
lagen in der<br />
Regel innerhalb einer Schwankungsbreite<br />
von weniger als 5 %,<br />
wobei kein Trend zu einer Abnahme<br />
der Empfindlichkeit erkennbar ist.<br />
Die Ergebnisse dieser Auswertung<br />
sind <strong>für</strong> das UV-Gerät 2 im Bild 8<br />
grafisch dargestellt.<br />
Lediglich einer von fünfzehn installierten<br />
Sensoren wies eine relative<br />
Abweichung von bis zu 10 %<br />
auf. Dieser Sensor wurde zusammen<br />
mit dem Referenzsensor nach<br />
einem Betriebsjahr zur Überprüfung<br />
und Rekalibrierung an den<br />
Hersteller übersandt. Die UV-Strahler<br />
sind nach rund 10 000 Betriebsstunden<br />
komplett ausgewechselt<br />
worden. Unter der Bedingung von<br />
Oktober 2011<br />
894 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
FOKUS<br />
maximal drei Ein-/Aus-Schaltvorgängen<br />
pro Tag betrug die garantierte<br />
Strahlerlebensdauer 9000 h.<br />
Bei etwa 4000 Betriebsstunden sind<br />
innerhalb weniger Tage drei Strahler<br />
in der Aufwärmphase ausgefallen.<br />
Hier erfolgte vom Lieferanten in<br />
Abhängigkeit der bis zum Zeitpunkt<br />
des Ausfalls erreichten Nutzungsdauer<br />
eine anteilige Vergütung.<br />
Eine mechanische bzw. chemische<br />
Reinigung der Strahlerhüllrohre<br />
erfolgte bislang nicht. Regelmäßige<br />
visuelle Kontrollen zeigten keine<br />
Belagsbildung auf den Hüllrohren.<br />
Das automatische Wischersystem<br />
entfernte die Ablagerungen von<br />
Quarzrohr und UV-Sensor-Messfenster<br />
bei einer eingestellten Intervallzeit<br />
von 6 Stunden vollständig.<br />
Die jährliche Überprüfung und Wartung<br />
der fünf UV-Geräte wurde über<br />
einen Wartungsvertrag abgeschlossen.<br />
Die spezifischen Jahreskosten<br />
der UV-Anlage sind geringfügig<br />
höher als die spezifischen Jahreskosten<br />
der chemischen Desinfektion<br />
mittels Chlordioxidlösung.<br />
12. Fazit<br />
Die <strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH<br />
beauftragten die GELSENWASSER<br />
AG mit der Planung und Errichtung<br />
einer UV-Anlage <strong>für</strong> das <strong>Wasser</strong>werk<br />
Echthausen. Zum Einsatz kamen<br />
UV-Geräte des Herstellers Siemens<br />
Water Technologies vom Typ Barrier<br />
M 3800 DVGW. Mit der UV-Desinfektion<br />
als Abschlussdesinfektion<br />
konnte jederzeit ein bakteriologisch<br />
einwandfreies Trinkwasser gemäß<br />
§ 11 TrinkwV 2001 bereitgestellt<br />
werden. Die Auslegung auf einen<br />
maximalen SSK 254 nm von 2,9 m –1<br />
beruht auf den Betrieb ohne weitere<br />
Aufbereitung. Eine weitere Aufbereitung<br />
mittels Oxidation (Ozon)<br />
und Adsorption ist in Planung. Beide<br />
Verfahren verringern auch den<br />
SSK 254 nm , sodass die installierte UV-<br />
Anlage mit der Verfahrenskombination<br />
Oxidation und Adsorption auf<br />
jeden Fall mit einer zusätzlichen<br />
Reserveanlage als Redundanz ausgestattet<br />
wurde. Durch eine hydraulische<br />
Berechnung konnte eine<br />
Anlagensensor/Referenzsensor<br />
Abweichung [%]<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
2.5.10<br />
21.6.10<br />
10.8.10<br />
29.9.10<br />
optimale Rohrleitungskonfiguration,<br />
die ohne Einsatz von Regelarmaturen<br />
und mit geringst möglichem<br />
Gesamtdruckverlust eine<br />
gleichmäßige Durchflussverteilung<br />
in den einzelnen Strängen sicherstellt,<br />
ermittelt werden. Die spezifischen<br />
Jahreskosten der UV-Anlage<br />
erweisen sich als nur geringfügig<br />
höher als die spezifischen Jahreskosten<br />
der früheren Desinfektion<br />
auf Chlordioxidbasis. Das Gefährdungspotenzial<br />
bzw. die Vorhaltung<br />
und der Umgang mit Chlor<br />
entfielen nach Inbetriebnahme der<br />
UV-Desinfek tionsanlage. Der Rückblick<br />
auf ein Jahr Betrieb zeigt, dass<br />
27 von 30 Strahlern eine Lebensdauer<br />
von 10 000 Betriebsstunden<br />
erreichten. An 14 von 15 Gerätesensoren<br />
konnten trotz permanenter<br />
Bestrahlung der Sensoren mit<br />
Bestrahlungsstärken von bis zu 300<br />
W/m² keine nennenswerte Änderung<br />
der Empfindlichkeit festgestellt<br />
werden. Das automatische<br />
Wischersystem entfernte die Ablagerungen<br />
von Quarzhüllrohr und<br />
UV-Sensor-Messfenster vollständig.<br />
Eine chemische Reinigung der<br />
Strahlerhüllrohre war bislang nicht<br />
erforderlich. Innerhalb des einen<br />
Betriebsjahres kamen keine schwerwiegenden<br />
Anlagenausfälle vor. Mit<br />
dem Partner Siemens Water Technologies<br />
konnten Probleme kurzfristig<br />
gemeinsam und effektiv<br />
beseitigt werden.<br />
UV-Gerät 2<br />
18.11.10<br />
7.1.11<br />
26.2.11<br />
Position 1 Position 3 Position 5<br />
Literatur<br />
[1] DVGW-Arbeitsblatt W294: UV-Geräte<br />
zur Desinfektion in der <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
Juni 2006.<br />
[2] Eggers, J., Werner W. und Wricke, B.:<br />
Überprüfung und Beurteilung der<br />
Einhaltung der Anforderungen an<br />
den Betrieb von UV-Desinfektionsgeräten<br />
in der Praxis. Abschlussbericht<br />
zum Forschungsvorhaben<br />
DVGW (W4/04/08).<br />
[3] 3S Consult GmbH, Osteriede 8–10,<br />
30827 Garbsen.<br />
[4] Miller, D.S.: International Flow Systems<br />
1978.<br />
Autoren:<br />
GELSENWASSER AG,<br />
Willy-Brandt-Allee 26,<br />
D-45891 Gelsenkirchen,<br />
Anja Felfalusi,<br />
E-Mail: anja.felfalusi@gelsenwasser.de,<br />
Ralf Lukaschewsky,<br />
E-Mail: ralf.lukaschewsky@gelsenwasser.de<br />
<strong>Wasser</strong>werke Westfalen GmbH,<br />
Zum Kellerbach 52,<br />
D-58239 Schwerte<br />
Michael Schwarze,<br />
E-Mail: michael.schwarze@wasserwerkewestfalen.de<br />
Siemens Water Technologies,<br />
Auf der Weide 10,<br />
D-89312 Günzburg,<br />
Rob van Esch,<br />
E-Mail : rob.vanesch@siemens.com<br />
17.4.11<br />
Bild 8.<br />
UV-Gerät 2,<br />
relative Differenz<br />
zwischen<br />
UV-Gerätesensoren<br />
und<br />
dem Referenzradiometer.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 895
FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
Zentrale Trinkwasserenthärtung im<br />
<strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf<br />
Moderne Anlage in Rastatt setzt neue Maßstäbe<br />
Das<br />
Versorgungsunternehmen<br />
star.Energiewerke GmbH & Co.<br />
KG der Stadt Rastatt ist ein modernes,<br />
privatwirtschaftlich orientiertes<br />
Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />
mit den Kernaktivitäten<br />
Strom, Erdgas, <strong>Wasser</strong>, Nahwärme<br />
sowie Telekommunikation.<br />
Bild 1. Trinkwasserenthärtungsanlage im<br />
WW Ottersdorf. © IB Eppler<br />
Bild 2. Grafik SEK-Reaktor. © IB Eppler<br />
Die Betriebsführung und insbesondere<br />
die erforderlichen Investitionsentscheidungen<br />
der Stadtwerke<br />
werden sorgfältig unter ökologischen<br />
und ökonomischen Gesichtspunkten<br />
abgewogen. Dies gilt insbesondere<br />
beim Einsatz neuer und<br />
moderner <strong>Technik</strong>en. Ein Beispiel<br />
hier<strong>für</strong> ist der Bau der neuen zentralen<br />
Trinkwasserenthärtungsanlage<br />
im <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf (Bild<br />
1) mit dem Ziel, sämtliche mit hartem<br />
<strong>Wasser</strong> versorgten Stadtteile<br />
zentral mit weichem <strong>Wasser</strong> der<br />
Härte 10 zu versorgen und gleichzeitig<br />
das kleinere <strong>Wasser</strong>werk Niederbühl<br />
außer Betrieb zu nehmen.<br />
Rastatter <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
bis 2011<br />
Die Kernstadt sowie die Ortsteile<br />
Niederbühl, Wintersdorf, Ottersdorf,<br />
Plittersdorf und Rauental mit<br />
gesamt rund 46 000 Einwohnern<br />
wurden durch die <strong>Wasser</strong>werke<br />
„Ottersdorf“, „Niederbühl“ und<br />
„Rauental“ über ein Netz von etwa<br />
190 km Länge mit Trinkwasser versorgt.<br />
Das Stadtviertel Förch wird<br />
vom <strong>Wasser</strong>werk des <strong>Wasser</strong>versorgungsverbandes<br />
Vorderes Murgtal<br />
beliefert. Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Beschaffenheit des<br />
von den <strong>Wasser</strong>werken abgegebenen<br />
Trinkwassers ist das Versorgungsgebiet<br />
in drei Zonen unterteilt.<br />
Außer den Ortsteilen Rauental<br />
und Förch wurden alle übrigen<br />
Ortsteile mit Trinkwasser im Härtebereich<br />
3 versorgt.<br />
<strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf<br />
Das <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf wurde<br />
im Jahr 1977 in Betrieb genommen.<br />
Das aus drei Brunnen mit einer Tiefe<br />
zwischen 36 und 55 m mit je zwei<br />
Pumpen geförderte sauerstoffarme<br />
Grundwasser enthält – geogen<br />
bedingt – geringe Mengen an Eisen<br />
und Mangan. Zur aufbereitungstechnischen<br />
Entfernung dieser<br />
Stoffe wird das Rohwasser zunächst<br />
in einem Oxidator (D = 1,6 m) mit<br />
Luftsauerstoff angereichert. Der<br />
Luftsauerstoff bewirkt die Bildung<br />
von schwerlöslichen Eisen- und<br />
Manganverbindungen, die in den<br />
sechs Quarzsand-Schnellfiltern (D =<br />
3,7 m) abgeschieden werden. Aus<br />
den beiden nachfolgenden Reinwasserspeicherbehältern<br />
(Volumen<br />
2 x 2100 m³) wird das Trinkwasser<br />
mit vier Netzpumpen (Q = 450 m³/h<br />
je Pumpe) mit einem Druck von<br />
4,5 bar ohne weitere Zusätze oder<br />
Chlorzugabe in das Versorgungsnetz<br />
eingespeist. Das <strong>Wasser</strong>werk<br />
Ottersdorf deckt rund 70 % des<br />
gesamten <strong>Wasser</strong>bedarfs der Kernstadt<br />
und der Ortsteile ab. Es wird –<br />
wie die <strong>Wasser</strong>werke Rauental und<br />
Niederbühl – automatisch betrieben.<br />
Die zentrale Netzleitstelle der<br />
star.Energiewerke überwacht den<br />
gesamten Betriebsablauf.<br />
Enthärtung durch<br />
Schnellentkarbonisierung<br />
Bei Großanlagen (Anlagen > 1 Mio.<br />
m³ pro Jahr) ist die Schnellentkarbonisierung<br />
(SEK) eines der wirtschaftlichsten<br />
Verfahren zur zentralen Enthärtung<br />
von Trinkwasser.<br />
Die Technologie des Wirbelbettreaktors<br />
wurde im Wesentlichen in<br />
den 30er Jahren in Deutschland bis<br />
zur Anwendungsreife entwickelt;<br />
der Durchbruch dieser Technologie<br />
in der großtechnischen Anwendung<br />
fand aber hauptsächlich im Ausland,<br />
hier insbesondere in Holland,<br />
statt. Die verfahrenstechnische Auslegung<br />
dieser Reaktortechnik war<br />
damit auch auf die dort üblichen<br />
großen zentralen <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
abgestimmt<br />
und damit nicht direkt auf Deutschland<br />
übertragbar.<br />
Oktober 2011<br />
896 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
FOKUS<br />
Das Ing.-Büro A. Eppler GmbH &<br />
Co. KG in Dornstetten befasste sich<br />
in den letzten 20 Jahren intensiv mit<br />
der optimalen Auslegung und insbesondere<br />
auch mit der Verbesserung<br />
der technischen Anwendbarkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit der<br />
bekannten Technologien zur<br />
Schnellentkarbonisierung. Eine der<br />
größten Herausforderungen in der<br />
technischen Anpassung dieser<br />
Technologie war unter anderem die<br />
Ermöglichung eines vollautomatisch<br />
ablaufenden Start- und Stopp-<br />
Betriebes der Reaktoren, verbunden<br />
mit einer weitgehenden Automatisierung<br />
der Mess-, Steuer- und<br />
Regelungstechnik.<br />
Im ersten Schritt gelang dies bei<br />
Anlagen mit Dosierung von Natronlauge<br />
durch einen neu entwickelten<br />
Düsenboden mit Kombidüsen (Rohwasser-<br />
und Natronlaugezufuhr in<br />
einer Düse).<br />
Eine direkte Übertragung dieser<br />
Verfahrenstechnik und der<br />
hier<strong>für</strong> entwickelten EMSR-<strong>Technik</strong><br />
ist auf Anlagen mit Dosierung von<br />
Kalkmilch nicht möglich. Insbesondere<br />
die saubere technische Trennung<br />
im Enthärtungsreaktor zwischen<br />
dem Pelletswirbelbett und<br />
dem Zugabebereich des harten<br />
Rohwassers durch einen Zwischenboden<br />
war unter Verwendung von<br />
Kalkmilch bisher nicht möglich.<br />
Ferner sind Suspensionen wie<br />
Kalkmilch (5–10 Gewichtsprozente)<br />
nicht nur in ihrer Aufbereitung<br />
als problembehaftet und<br />
wartungsintensiv zu betrachten,<br />
sondern auch deren Dosierung in<br />
das Reaktorsystem.<br />
Pilotierungsphase<br />
Im <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf kam nach<br />
erfolgter Vorpilotierung und Versuchen<br />
im Großtechnikumsmaßstab<br />
erstmalig ein SEK-Reaktor<br />
(Bild 2) mit Düsenboden und Spezial<br />
düsen unter Anwendung von<br />
Kalkmilch zum Einsatz. Pilotversuche<br />
durch das Technologiezentrum<br />
<strong>Wasser</strong> in Karlsruhe mit einer Versuchsanlage<br />
mit den Verfahrensstufen<br />
mechanische Vorentsäuerung,<br />
SEK-Hochreaktor, Kalkmilchdosierung<br />
und abschließender 2-Schicht-<br />
Sandfiltration sowie aufwändiger<br />
Messtechnik zeigten die grundsätzliche<br />
Eignung dieses Verfahrens.<br />
Erste Vorversuche mit einem speziell<br />
angefertigten Glockendüsenboden<br />
(DBPa) im Pilotreaktor verliefen<br />
ebenso ausnahmslos positiv. In<br />
diesem Rahmen erfolgte die Zusammenführung<br />
und Patentanmeldung<br />
der neuen Düsenbodentechnik<br />
zusammen mit einem Verfahren zur<br />
Optimierung und Verbesserung der<br />
Kalkmilchreaktivität.<br />
Bild 3. Ablaufkrone SEK-Reaktoren.<br />
© Hydro-Elektrik GmbH<br />
Bild 4. Quarzsand und Pellets. © Hydro-Elektrik GmbH<br />
Realisierungsphase<br />
Für die Durchführung der kompletten<br />
Planung (Tiefbau, Hochbau, Verfahrens-<br />
und Reaktor technik, EMSR-<br />
<strong>Technik</strong>) wurde das Ing.-Büro A.<br />
Eppler GmbH & Co. KG in Dornstetten<br />
beauftragt. Nach umfangreichen<br />
Vorplanungen und Untersuchungen<br />
erfolgte im April 2010<br />
der Spatenstich <strong>für</strong> die Anlage. Eingebettet<br />
in die Projektierung der<br />
Gesamtanlage mit den laufenden<br />
Hoch- und Tiefbaumaßnahmen <strong>für</strong><br />
die Betriebshalle wurden die weiteren<br />
Versuche mit der <strong>Technik</strong>umsanlage<br />
durchgeführt.<br />
Hierzu wurde ein Großversuchsreaktor<br />
(D = 0,5 m) mit dem neuen<br />
Glockendüsenboden angefertigt.<br />
Folgende Untersuchungen wurden<br />
damit durchgeführt:<br />
Variation der Kalkmilchdosierung<br />
durch Veränderung der<br />
Zugabestelle<br />
Anwendung verschiedener Kalkhydrate<br />
von unterschiedlichen<br />
Herstellern<br />
Variation des Düsendurchlasses<br />
unter Betrachtung der Strömungsoptimierung<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
des Kalkhydratverbrauchs,<br />
mit dem Ziel, ein<br />
turbulentes aufwärtsgerichtetes<br />
Strömungsprofil über den<br />
gesamten Querschnitt des Wirbelbettes<br />
zu erreichen<br />
Pellet-Entnahme im Stillstand<br />
und im laufenden Betrieb<br />
Anwachsen von Kalkschichten<br />
(Kinetik und Art der Kalkschichtbildung)<br />
unter verschiedenen<br />
Verfahrensbedingungen<br />
Untersuchungen zur optimalen<br />
Höhe/Verweilzeit der Klarzone<br />
oberhalb des Wirbelbettes<br />
Untersuchung zum möglichen<br />
Durchtritt von Pellets durch den<br />
Düsenboden, insbesondere<br />
während der An- und Abfahrphase<br />
sowie während dem erstmaligen<br />
Befüllen des Reaktors<br />
Analysen der Ablaufwerte Hydrogenkarbonat,<br />
Härte, Trübung<br />
und pH-Wert in Abhängigkeit<br />
von der Zulaufmenge, Kalkmilchzugabe,<br />
Wirbelbetthöhe,<br />
Pellet-Korngrößen und deren<br />
Verteilung, etc.<br />
Untersuchungen zum Einfluss<br />
der Bypass-<strong>Wasser</strong>menge<br />
Überprüfung der geplanten<br />
Maßnahmen zur Anpassung der<br />
vorhandenen Filtertechnik (Um-<br />
bau vom Einschicht- zum Zweischicht-Filter)<br />
mit Optimierung/<br />
Anpassung der Filterrückspülung<br />
<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 897
FOKUS<br />
Trinkwasseraufbereitung und Hygiene<br />
Bild 5. Enthärtetes <strong>Wasser</strong> im Reaktorablauf.<br />
© Hydro-Elektrik GmbH<br />
Beobachtung des Kalkabscheideverhaltens<br />
des enthärteten<br />
<strong>Wasser</strong>s zwischen Reaktorauslauf<br />
und Filtereintritt mit Anpassung<br />
des Bypass-<strong>Wasser</strong>-Mengenverhältnisses<br />
Die Fertigstellung bzw. Inbetriebnahme<br />
der zentralen Trinkwasserenthärtungsanlage<br />
im WW Ot -<br />
tersdorf in Rastatt erfolgte am<br />
8. April 2011. Die Anlage besteht im<br />
Wesentlichen aus zwei parallel<br />
betriebenen Wirbelbettreaktoren<br />
(D = 1,60 m) mit einem Durchsatz<br />
von rund 150 m³/h (Bild 3) mit vorgeschalteter<br />
mechanischer Entsäuerung,<br />
je einem Vorratssilo <strong>für</strong> Kalk<br />
und Quarzsand, sowie einer Anlage<br />
zur Kalkmilcherzeugung. Nach Vermischung<br />
mit Bypass-Rohwasser<br />
werden damit jährlich etwa<br />
2 800 000 m³ enthärtetes Trinkwasser<br />
produziert. Ausgehend von einer<br />
Rohwassergesamthärte von knapp<br />
20° dH wird ein Trinkwasser erzeugt<br />
mit einer Gesamthärte von rund<br />
10° dH. Die Anlage lief bereits unmittelbar<br />
nach der Inbetriebnahme<br />
äußerst stabil und zuverlässig.<br />
Vorzüge des Verfahrens<br />
Die Entwicklung des Glockendüsenbodens<br />
(DBPa) und dessen Verwendung<br />
als Zwischenboden <strong>für</strong> SEK-<br />
Reaktoren unter Zugabe von Kalkmilch<br />
hat entscheidende Vorteile im<br />
technischen Betrieb, in der Wartung<br />
solcher Anlagen und somit in der<br />
Wirtschaftlichkeit:<br />
Mit den neu entwickelten Glockendüsen<br />
ist es erstmalig möglich,<br />
unter Anwendung von Kalkmilch<br />
sowie kostengünstigem<br />
Quarzsand eine klare Abtrennung<br />
zwischen dem Pelletswirbelbett<br />
und der Rohwasserkammer<br />
sowohl im Betrieb des Reaktors<br />
als auch beim Stillstand<br />
sicher zu gewährleisten. Eine<br />
strömungstechnische Optimierung<br />
im Zugabebereich des<br />
Reaktors ist nicht notwendig<br />
und es findet keine Sand- bzw.<br />
Pelletsverschleppung in Richtung<br />
Rohwasserzugabe statt.<br />
Rohwasserseitige Armaturen,<br />
Aggregate und Rohrleitungen<br />
sind somit geschützt (Bild 4).<br />
Ein langsames Anfahren des<br />
Reaktors mit Erzeugung einer<br />
gleichförmigen Kolbenströmung<br />
ist durch den Düsenboden jederzeit<br />
gewährleistet. Durch eine<br />
optimierte und variable Kalkmilchzuführung<br />
oberhalb der<br />
Glockendüsen und die stets vorhandene<br />
turbulente Aufwärtsströmung<br />
im Reaktor, wird eine<br />
optimale Reaktionskinetik mit<br />
einem optimalen Ausnutzen der<br />
Kalkmilchreaktivität erreicht.<br />
Dies garantiert eine technisch<br />
effektive Enthärtungsleistung<br />
(Bild 5) verbunden mit einer<br />
hohen Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Dosierung der Kalkmilch<br />
erfolgt vollautomatisch über<br />
eine intelligente, SPS-basierte<br />
Signalauswertung.<br />
Die in den Düsenboden integrierte<br />
Pelletsentnahme erfolgt<br />
vollautomatisch und ist sowohl<br />
während des Reaktorbetriebes<br />
als auch im Stillstand möglich.<br />
Die auf den Prozess abgestimmten<br />
Entnahmezyklen werden in<br />
der Anlagen-SPS definiert und<br />
sind nachträglich einfach in<br />
ihren Intervallzeiten an den<br />
Betrieb anzupassen. Steuer- und<br />
regelungstechnisch wird die Pelletsentnahme<br />
durch Online-Verarbeitung<br />
mehrerer Prozessgrößen<br />
im Reaktor ausgelöst.<br />
Für das Ansetzen der Kalkmilch<br />
wird weitestgehend entkarbonisiertes<br />
bzw. entsäuertes Ansetzwasser<br />
eingesetzt. Hier<strong>für</strong> ist eine<br />
eigenständige Betriebswasseraufbereitungsanlage<br />
installiert.<br />
Fazit<br />
Mit den oben genannten Grundlagenuntersuchungen,<br />
den Pilotund<br />
Großversuchen konnten in<br />
optimaler Weise alle wesentlichen<br />
technischen Details, die <strong>für</strong> die Ausführungsplanung<br />
bzw. Ausschreibung<br />
der Großanlage von Bedeutung<br />
waren, ermittelt werden.<br />
Die komplette Planung und auch<br />
die technische Realisierung sowohl<br />
der Großversuchsanlage als auch<br />
der gesamten zentralen Enthärtungsanlage<br />
im <strong>Wasser</strong>werk Ottersdorf<br />
bei Rastatt erfolgte federführend<br />
durch das Ingenieurbüro Alwin<br />
Eppler GmbH & Co. KG. Die Realisierung<br />
und Umsetzung dieses Projektes<br />
war nur möglich durch die Aufgeschlossenheit<br />
und das Engagement<br />
des Gesamtauftraggebers star.<br />
Energiewerke Rastatt GmbH & Co.<br />
KG sowie der Anlagenbaufirma<br />
Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg.<br />
Autoren:<br />
Ulrich Kornhaas, Geschäftsführer,<br />
Ingenieurbüro ALWIN EPPLER GmbH & Co. KG,<br />
Gartenstraße 9,<br />
D-72280 Dornstetten,<br />
Tel. (07443) 944-65, Fax (07443) 944-50,<br />
E-Mail: ulrich.kornhaas@eppler.de,<br />
www.eppler.de<br />
Manfred Brugger,<br />
HydroGroup / Hydro-Elektrik GmbH,<br />
Angelestraße 48/50,<br />
D-88214 Ravensburg,<br />
Tel. (0751) 6009-47, Fax (0751) 6009-33,<br />
E-Mail: mb@hydrogroup.de,<br />
www.hydrogroup.de<br />
Oktober 2011<br />
898 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
NETZWERK WISSEN<br />
Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Studienort Hof im Porträt<br />
Studieren im idyllischen Nordosten Bayerns, neuer Studiengang Umweltingenieurwesen an<br />
der Hochschule Hof<br />
Hof – eine Region im Aufwind: Kompetenznetzwerk <strong>Wasser</strong> Hof vereint Partner aus Wirtschaft<br />
und Wissenschaft zur Standortsicherung<br />
Forschungs-Vorhaben und -Ergebnisse<br />
Universität Potsdam – Pflanzen schaffen sich <strong>Wasser</strong>vorrat im Boden<br />
Universität Koblenz-Landau – Künstliche Feuchtgebiete können Pestizideinträge<br />
in Oberflächengewässern vollständig reduzieren<br />
Technische Universität München – Ökologische Verarmung der Flüsse: TUM-Wissenschaftler<br />
erfassen Artenschwund durch Querbauten<br />
Universität Bayreuth – Risiken in der Trinkwasserversorgung vorbeugen:<br />
auch eine Kommunikationsaufgabe<br />
Leibniz-Institut <strong>für</strong> Angewandte Geophysik, Hannover –<br />
Der Rodderberg-Vulkan gibt sein Innerstes preis
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Campus Hoch schule Hof<br />
© Hochschule Hof<br />
Studieren im idyllischen Nordosten Bayerns<br />
Neuer Studiengang Umweltingenieurwesen an der Hochschule Hof<br />
Prof. Dr. Dr. h. c.<br />
Jürgen Lehmann,<br />
Präsident der<br />
Hochschule Hof<br />
Das Studienangebot der Hochschule Hof in Oberfranken umfasst die Fachgebiete Wirtschaft, Informatik,<br />
<strong>Technik</strong> und Textil. Dabei ist jeweils der Bezug zur Praxis ein fester Bestandteil des Studiums. Zudem besitzt<br />
die Hochschule gute Beziehungen zu ausländischen Hochschulen, Firmen und Organisationen mit der<br />
Möglichkeit <strong>für</strong> Studierende, ihre interkulturelle Kompetenz bei Auslandsaufenthalten zu erweitern. Der vor<br />
anderthalb Jahren neu eingeführte Studiengang „Umweltingenieurwesen“ widmet sich im Lehrgebiet „<strong>Wasser</strong>versorgung“<br />
den Schwerpunkten <strong>Abwasser</strong>aufbereitung, Technische Mikrobiologie, Bioprozesstechnik und<br />
Innovations management.<br />
Die Stadt Hof liegt im landschaftlich<br />
reizvollen Flusstal der Saale<br />
zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald<br />
am Rande des Vogtlandes,<br />
einer Gegend im ehemaligen<br />
Zonen randgebiet, die zwar etwas<br />
abseits der turbulenten Metropolregionen<br />
liegt, aber durchaus Vorzüge<br />
bietet, die das Leben und Studieren<br />
hier attraktiv machen.<br />
Neben den günstigen Lebenshaltungskosten<br />
im Nordosten<br />
Oberfrankens und der entspannten<br />
Atmosphäre an der Hochschule<br />
Hof können vor allem Studienangebot<br />
und Ausstattung bei Studenten<br />
punkten. Beim bundesweiten<br />
UNIcheck der Zeitschrift UNICUM,<br />
bei dem annähernd 20 000 Studierende<br />
mehr als 100 Universitäten,<br />
Fachhochschulen, Berufsakademien,<br />
Musik- und Kunsthochschulen via<br />
Online-Portal bewerten, erreicht<br />
die Hochschule Hof beim Gesamtranking<br />
den dritten Platz. Auch in<br />
den Einzelkategorien werden der<br />
Hochschule durchgängig Bestnoten<br />
bescheinigt: Für die „Ausstattung<br />
der Bibliothek mit Standardwerken“<br />
und die „Qualität der<br />
Online-Datenbanken“ belegte die<br />
Hochschule die Plätze drei und vier.<br />
Bei der Frage „Nehmen sich die<br />
Profs Zeit <strong>für</strong> euch?“ landet sie<br />
zusammen mit der Hochschule <strong>für</strong><br />
Musik und Theater Hannover auf<br />
dem vierten Rang. Und in Sachen<br />
Studiengebühren und Mitspracherecht<br />
der Studierenden bei deren<br />
Verwendung erringt die Hochschule<br />
Hof einen beachtlichen<br />
Platz fünf.<br />
Gute Noten also <strong>für</strong> Konzept und<br />
Ausstattung. Für Hochschulpräsident<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Lehmann<br />
sind zudem vor allem drei<br />
Faktoren <strong>für</strong> eine erfolgreiche Ausrichtung<br />
des Studienangebotes<br />
wichtig: „Wir setzen auf Praxisorientierung,<br />
Internationalisierung und<br />
auf das Thema Ressourcen-Effizienz.<br />
Mit diesen Schwerpunkten haben<br />
unsere Absolventen beste Chancen<br />
auf dem Arbeitsmarkt.“<br />
Netzwerk <strong>Wasser</strong><br />
Praxisorientierung vermittelt die<br />
Hochschule in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft. Als Mitglied<br />
des Kompetenznetzwerks <strong>Wasser</strong><br />
Hof pflegt sie gute Verbindungen zu<br />
den in der Region ansässigen Unternehmen<br />
und Behörden. Einerseits<br />
sind somit beste Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> Praktika, Studentenjobs und<br />
Berufseinstieg geschaffen, andererseits<br />
finden die Unternehmen aus<br />
dem hoch spezialisierten <strong>Wasser</strong>und<br />
Umweltsektor gut ausgebildete<br />
Arbeitskräfte direkt vor Ort – eine<br />
wichtige Option auf die Zukunft,<br />
betrachtet man den recht ungleichen<br />
Wettbewerb zwischen ländlichen<br />
Regionen und Ballungszentren.<br />
„Dieses Netzwerk ist zwar noch<br />
sehr jung“, erklärt Prof. Lehmann,<br />
„aber durch das Zusammenwirken<br />
der unterschiedlichen gesellschaft-<br />
Oktober 2011<br />
900 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
Masterstudiengang German-Indian Management Studies<br />
Die Hochschule Hof und die PSG Institutions in Coimbatore in Indien<br />
starteten im Rahmen einer feierlichen Eröffnungszeremonie Anfang<br />
August mit den Studenten und deren Eltern den gemeinsamen Masterstudiengang<br />
German-Indian Management Studies (GIMS). Das<br />
GIMS-Programm ist Modell <strong>für</strong> ein internationales duales Studium<br />
und bislang deutschlandweit einzigartig.<br />
Der weiterbildende Masterstudiengang umfasst vier Semester und<br />
wird von den Studenten mit einem MBA abgeschlossen. Er soll<br />
Absolventen von nicht-wissenschaftlichen Studiengängen be triebswirtschaftliche<br />
und insbesondere Marketing-Kenntnisse vermitteln,<br />
die <strong>für</strong> Berufsfelder wie den technischen Vertrieb, Projektmanagement,<br />
Beschaffung oder die Geschäftsführungsebene in Unternehmen<br />
in Indien benötigt werden. Das GIMS- Programm richtet sich an indische<br />
Ingenieure mit einem Bachelorabschluss aus unterschiedlichen<br />
Fachbereichen.<br />
Zum ersten Studienjahr begrüßten die beiden Institutionen 21 Studenten,<br />
die ihr Studium zunächst <strong>für</strong> ein Semester in Indien aufnehmen.<br />
Erstmals nach Deutschland kommen die Studenten Ende Februar/Anfang<br />
März 2012 und nehmen dann ihr Studium an der Hochschule<br />
Hof zum Sommersemester 2012 auf. Bis dahin erhalten sie<br />
einen Deutsch-Intensivkurs sowie ein interkulturelles Training und<br />
werden in den Fächern „Finanzierung“, „Marketing“ und „Personal“<br />
unterrichtet.<br />
lichen Kräfte haben wir eine gewaltige<br />
Chance, Hof und seine Umgebung<br />
zu einer Profil-Region zu entwickeln.“<br />
<strong>Wasser</strong> weltweit<br />
Die Hochschule Hof versteht sich als<br />
weltoffen und international ausgerichtet.<br />
Ziel ist es, einer möglichst<br />
großen Anzahl von Studierenden<br />
internationale Erfahrung mit auf<br />
den Weg ins Berufsleben zu geben.<br />
So lassen sich mit Hilfe des „International<br />
Office“ der Hochschule Studien-<br />
oder Praxisaufenthalte im<br />
Ausland in das Studium integrieren.<br />
An einigen der derzeit 61 Partnerhochschulen<br />
weltweit besteht die<br />
Möglichkeit, nach einem einjährigen<br />
Aufenthalt einen Doppelabschluss<br />
zu erwerben.<br />
Doch auch umgekehrt soll Hof<br />
<strong>für</strong> junge Menschen aus aller Welt<br />
ein attraktives Ziel werden. „Am<br />
1. August dieses Jahres haben wir<br />
zusammen mit den PSG Institutions<br />
in Coimbatore in Indien einen<br />
neuen Studiengang eröffnet, um<br />
eine intelligente Zuwanderung<br />
geeigneter Fachleute zu organisieren.“<br />
Prof. Lehmann erläutert: „Die<br />
indischen Studenten besitzen<br />
bereits eine technische Ausbildung<br />
und einen Bachelor als Abschluss.<br />
Zur Vorbereitung des Aufbau-Studiums<br />
gehört das Erlernen der deutschen<br />
Sprache am Goethe-Institut,<br />
denn dies ist eine Grundvoraussetzung,<br />
um in Deutschland zurechtzukommen.<br />
Das erste Semester findet<br />
an einer Partnerhochschule in<br />
Indien statt, teilweise mit Professoren<br />
von hier. Dann folgen drei<br />
Semester in Hof in Theorie und Praxis<br />
in hier ansässigen Unternehmen,<br />
wo dann auch die Master-Thesis<br />
erarbeitet wird. Ziel ist es, nicht nur<br />
Experten auszubilden, sondern<br />
auch die Fähigkeit zur Integration<br />
zu vermitteln.“ Das sei die einzige<br />
Chance, so der Hochschulpräsident,<br />
Zuwanderung politisch vernünftig<br />
durchzusetzen. Denn viel zu lange<br />
sei versäumt worden, die Intelligenz<br />
dieser Welt auch nach Deutschland<br />
zu lenken.<br />
Für die Zukunftsfähigkeit<br />
Deutsch lands ist es prinzipiell wichtig,<br />
wieder mehr junge Leute <strong>für</strong><br />
<strong>Technik</strong> und Naturwissenschaften<br />
zu begeistern. Schließlich liegt Ressourcenschutz<br />
voll im Trend: Auch<br />
dank der aktuellen öffentlichen Diskussion<br />
über Energiewende und<br />
Nachhaltigkeit würde der neue, vor<br />
anderthalb Jahren eingeführte Studiengang<br />
„Umweltingenieurwesen“<br />
von Studienwilligen zunehmend<br />
positiv aufgenommen, meint Prof.<br />
Lehmann. An der Hochschule Hof<br />
ist der Schwerpunkt <strong>Wasser</strong> fachübergreifend<br />
in den beiden Studiengängen<br />
Umweltingenieurwesen<br />
und Maschinenbau angesiedelt.<br />
Außerdem wird die Kompetenz des<br />
Bereichs Textil zu Fragen technischer<br />
Textilien bei der Filtration in<br />
den Schwerpunkt einbezogen.<br />
„Gerade <strong>für</strong> den Umweltbereich ist<br />
es heutzutage besonders wichtig,<br />
nicht einseitig auszubilden, sondern<br />
interdisziplinäre Ansätze zu bündeln,<br />
denn die Anforderungen an<br />
<strong>Wasser</strong>fachleute sind hochkomplex.“<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 901
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Andreas Schmid,<br />
Lehrgebiet<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Schwerpunkt <strong>Wasser</strong><br />
Im Fokus der Ausbildung von<br />
<strong>Wasser</strong>fachleuten an der Hofer<br />
Hochschule stehen sowohl die <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
als auch die <strong>Abwasser</strong>reinigung.<br />
„Beim Thema <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
haben neben gängigen<br />
Technologien bei uns<br />
Membran verfahren einen großen<br />
Stellenwert im Studienplan, da beispielsweise<br />
die Elimination von<br />
Spurenstoffen künftig eine wichtige<br />
Rolle spielen dürfte“, berichtet Prof.<br />
Dr. Andreas Schmid, dessen Lehrgebiet<br />
das <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>fach<br />
im Studiengang Umweltingenieurwesen<br />
ist .<br />
„Bei der <strong>Abwasser</strong>reinigung werden<br />
neben Verfahren zur Behandlung<br />
von kommunalem <strong>Abwasser</strong><br />
auch industrielle <strong>Abwasser</strong>reinigungsprozesse<br />
behandelt. Da sich<br />
diese beiden Technologiezweige in<br />
der Vergangenheit relativ unabhängig<br />
voneinander entwickelten,<br />
gehen wir im Rahmen der <strong>Abwasser</strong>-Vorlesungen<br />
sowohl auf die<br />
Besonderheiten als auch auf denkbare<br />
Synergieeffekte ein, um daraus<br />
mögliche Innovationspotenziale zu<br />
schöpfen.“ In der bereits etablierten<br />
anaeroben <strong>Abwasser</strong>reinigung bei<br />
industriellen Anwendungen sieht<br />
Prof. Schmid ein enormes Potenzial<br />
<strong>für</strong> die Applikation bei der kommunalen<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung –<br />
so wohl im Hinblick auf eine höhere<br />
Energieeffizienz beim Betrieb der<br />
Anlage, und damit einer Verringerung<br />
der Betriebskosten, als auch<br />
bei der Umwandlung von <strong>Abwasser</strong>inhaltsstoffen<br />
zu Wertstoffen wie<br />
Deutschlandstipendium: Hof ist dabei<br />
Ab dem Wintersemester 2011/12 fördert auch die Hochschule Hof besonders begabte Studienanfänger/-<br />
innen und Studierende mit dem Deutschlandstipendium.<br />
Das Deutschlandstipendium startete zum Sommersemester 2011 an deutschen Hochschulen. Es fördert mit<br />
300 Euro monatlich Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende<br />
Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Die Hälfte vom Bund und die andere Hälfte<br />
von privaten Stiftern: Das neue Bündnis aus zivilgesellschaftlichem Engagement und staatlicher Förderung<br />
durch den Bund kann schon im ersten Jahr bis zu 10 000 Studierenden zugute kommen. Mittelfristig sollen<br />
bis zu acht Prozent aller Studierenden (rund 160 000) an deutschen Hochschulen vom Deutschlandstipendium<br />
profitieren, wobei die Zahl der Geförderten kontinuierlich anwachsen soll. Der Leistungsbegriff, der<br />
dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit<br />
gefasst: Gute Noten und Studienleistungen gehören<br />
ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung zu<br />
übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen<br />
im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Die<br />
Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten das einkommensunabhängige<br />
Fördergeld von monatlich 300<br />
Euro (zusätzlich zu BAföG-Leistungen) <strong>für</strong> mindestens<br />
zwei Semester und höchstens bis zum Ende der<br />
Regelstudienzeit, damit sie sich erfolgreich auf ihre<br />
Hochschulausbildung konzentrieren können.<br />
Geteilte Förderung <strong>für</strong> ganze Chancen<br />
Wirtschaftsunternehmen, Stiftung oder Alumni:<br />
Schon mit 150 Euro monatlich können private Förderer<br />
einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Topkräften<br />
in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und allen<br />
anderen Bereichen leisten, <strong>für</strong> die ein Hochschulstudium<br />
qualifiziert. Zugleich stärkt ihr Engagement im<br />
Verbund mit den Hochschulen das regionale Netzwerk und den eigenen Standort. Die Hochschulen spielen<br />
bei Umsetzung und Ausgestaltung des neuen Stipendienprogramms eine zentrale Rolle. Mit finanzieller<br />
Unterstützung durch den Bund sprechen sie potenzielle Geldgeber an, wählen die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
aus und organisieren die Förderung. Ihre Neutralität und ihr professioneller Sachverstand stehen<br />
<strong>für</strong> die Qualität der Auswahlverfahren.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.deutschlandstipendium.de<br />
Oktober 2011<br />
902 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
Hof – Fuß gängerzone am Abend. © Wikipedia<br />
zum Beispiel der Erzeugung von<br />
Biogas in Anaerobanlagen. In<br />
diesem Zusammenhang, so Prof.<br />
Schmid, werde den Studierenden<br />
eine veränderte Blickrichtung – weg<br />
vom Entsorgungsgedanken hin zu<br />
einer nachhaltigen Nutzungsbetrachtung<br />
von Reststoffströmen –<br />
vermittelt.<br />
Analog zur Spurenstoffproblematik<br />
in der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
würden sich Wissenschaftler<br />
zukünftig bei der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
intensiv mit der so genannten<br />
vierten Reinigungsstufe zur Elimination<br />
schwer abbaubarer <strong>Abwasser</strong>inhaltsstoffe<br />
bei geringen Konzentrationsniveaus<br />
beschäftigen. Die<br />
Hochschule Hof werde dieser Entwicklung<br />
gerecht, indem sie den<br />
Studierenden auch diese neueren<br />
Verfahren unter der gebotenen kritischen<br />
Betrachtung vermittele.<br />
„Da der überwiegende Anteil<br />
der Stoffumwandlungsprozesse bei<br />
der <strong>Wasser</strong>-, insbesondere aber bei<br />
der <strong>Abwasser</strong>reinigung biologischer<br />
Natur sind, wird im Rahmen<br />
der akademischen Ausbildung ein<br />
sehr großes Gewicht auf die Vermittlung<br />
mikrobiologischer Zusammenhänge<br />
gelegt“, erklärt Prof.<br />
Schmid. „Neben Kenntnissen der<br />
Umweltmikrobiologie werden die<br />
bioprozesstechnischen Zusammenhänge<br />
der unterschiedlichen Prozesskonfigurationen<br />
näher erläutert<br />
und anschließend deren Relevanz<br />
bei den verschiedenen Verfahren<br />
der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
verdeutlicht.“<br />
Weitere Informationen<br />
www.hof-university.de<br />
Pumpen verbrauchen 10 Prozent des weltweiten Stroms!<br />
Durch den Einsatz von energieeffizienten Pumpen und Motoren<br />
kann ein erheblicher Beitrag zur Energieeinsparung geleistet werden.<br />
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NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Untreusee bei Hof. © Parpan05<br />
Hof – eine Region im Aufwind<br />
Kompetenznetzwerk <strong>Wasser</strong> Hof vereint Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
zur Standortsicherung<br />
Netzwerkarbeit und Kooperationen erhöhen heute nachweisbar gerade im Mittelstand Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Innovationskraft. Partner in Netzwerken sind erfolgreicher. Grund genug <strong>für</strong> Unternehmen und Institutionen<br />
der Region Hof Kompetenz und Know-how im Bereich <strong>Wasser</strong>/Umwelt in einem Kompetenzzentrum<br />
<strong>Wasser</strong> zu bündeln.<br />
Mit der Einrichtung einer zweiten<br />
Dienststelle des bayerischen<br />
Landesamts <strong>für</strong> Umwelt (LFU)<br />
in Hof vor rund sechs Jahren, der<br />
zentralen Landesbehörde in Bayern<br />
<strong>für</strong> alle Umweltthemen, entstand<br />
bei der Stadt Hof die Idee, Hof als<br />
Kompetenzstandort <strong>Wasser</strong> zu entwickeln.<br />
„Die Idee war, die vorhandene<br />
Expertise der Unternehmen<br />
und Institutionen im Bereich <strong>Wasser</strong><br />
in und um Hof herum zusammenzuführen,<br />
Synergieeffekte zu nutzen<br />
und so der Region eine nachhaltige<br />
Günter Eckart,<br />
erster Netzwerkmanager des<br />
Kompetenznetzwerkes <strong>Wasser</strong> Hof<br />
In monatlichen Netzwerkmeetings, jeweils im<br />
Hause eines Netzwerkpartners, werden die<br />
anstehenden Projekte gemeinsam diskutiert,<br />
entschieden und dem Netzwerkmanagement<br />
zur Durchführung übertragen.<br />
Entwicklungsmöglichkeit zu verschaffen“,<br />
berichtet Günter Eckart,<br />
in den vergangenen zwei Jahren<br />
Netzwerkmanager des Kompetenznetzwerks<br />
<strong>Wasser</strong> Hof. Inzwischen<br />
leitet Gero Fedtke als sein Nachfolger<br />
das Netzwerk. „Das Kompetenznetzwerk<br />
<strong>Wasser</strong> Hof vereint entlang<br />
der Wertschöpfungskette <strong>Wasser</strong>-Unternehmen<br />
unterschiedlicher<br />
Größenordnung aus der Region.<br />
Zudem steht auch die Geothermie<br />
im Fokus. Ebenso werden seit<br />
Herbst 2010 spezielle Bereiche der<br />
<strong>Abwasser</strong>technologie bearbeitet.“<br />
Derzeit zählen zwölf Unternehmen<br />
und vier Institutionen zu den<br />
Mitgliedern, darunter das Bayerische<br />
Landesamt <strong>für</strong> Umwelt, die<br />
Hochschule Hof, das <strong>Wasser</strong>wirtschaftsamt<br />
und das bfz international,<br />
das weltweit <strong>Wasser</strong>projekte<br />
betreut. Die beteiligten Unternehmen<br />
beschäftigten sich mit Bohrung,<br />
Geothermie, Brunnenbau,<br />
Pumpenbau, <strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
<strong>Wasser</strong>management und <strong>Wasser</strong>analytik<br />
und mit Spezialbereichen<br />
der <strong>Abwasser</strong>technologie. Kleinster<br />
Netzwerkpartner ist ein Unternehmen<br />
mit 16 Mitarbeitern, der größte<br />
beschäftigt 16 000 Menschen. Günter<br />
Eckart versichert, dass es trotz<br />
der Größenunterschiede gut<br />
gelänge, fruchtbar zu kooperieren,<br />
säßen doch die verantwortlichen<br />
Personen der Unternehmen und<br />
Institutionen an einem Tisch zusammen,<br />
um vertrauensvoll und ohne<br />
Wettbewerbsgedanken ein gemeinsames<br />
Ziel zu verfolgen.<br />
Das Netzwerk hat sich zur Aufgabe<br />
gemacht, mehr und mehr<br />
kleine und mittelständische in<br />
Oberfranken ansässige Unternehmen<br />
zu versammeln und dabei zu<br />
unterstützen, gemeinsame Projekte<br />
zu entwickeln, zusammen den<br />
Markt zu bearbeiten und auch im<br />
internationalen Bereich mit vereinter<br />
Kraft Fuß zu fassen. Wichtig vor<br />
allem <strong>für</strong> die Zukunftssicherung<br />
sind dabei neben der Stärkung der<br />
regionalen Wirtschaft die Themen<br />
Nachwuchsförderung, Ausbildung<br />
und Qualifizierung.<br />
Gefördert werden solche Netzwerke<br />
vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
(BMWi) nach dem „Zentralen<br />
Innovationsprogramm Mittel-<br />
Oktober 2011<br />
904 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
stand (ZIM)“, weiß Netzwerkmanager<br />
Günter Eckart. „Im Frühjahr 2009 hat<br />
die Stadt Hof zusammen mit Unternehmen<br />
und Institutionen einen<br />
Förderantrag Netzwerkmanagement<br />
beim BMWi eingereicht. Diese<br />
Netzwerkförderung wurde bereits<br />
einige Jahre lang in den neuen<br />
Bundesländern erprobt und steht<br />
seit Spätherbst 2008 auch den alten<br />
Bundesländern zur Verfügung.“ Am<br />
01. Juli 2009 wurde der Stadt Hof in<br />
Berlin der Förderbescheid überreicht.<br />
Hof war unter den ersten<br />
westdeutschen Wirtschaftsstandorten,<br />
an denen ein Netzwerk über<br />
ZIM gefördert wird. Am 1. September<br />
2009 wurde das Netzwerk offiziell<br />
gestartet.<br />
Ansichten Park Theresienstein<br />
© Stadt Hof (oben), T. E. Ryen (unten)<br />
Projekte und Initiativen<br />
Alle im Netzwerk vereinten Partner<br />
am Kompetenzstandort Hof entwickeln<br />
auch eigene Projekte. Ein großes<br />
und wichtiges Projekt <strong>für</strong> die<br />
Region ist die hydrogeologische<br />
Landesaufnahme Bayerns als zentrale<br />
Aufgabe des Geologischen<br />
Dienstes am Bayerischen Landesamt<br />
<strong>für</strong> Umwelt (LfU). Damit werden<br />
alle wesentlichen Informationen<br />
über das Grundwasser Bayerns<br />
erfasst und somit die Arbeitsgrundlagen<br />
<strong>für</strong> vielfältige Anwendungen<br />
im Be reich von Umweltschutz und<br />
Da seins vorsorge geschaffen. Die<br />
Ergebnisse der hydrogeologischen<br />
Landesaufnahme stehen im Bodeninformationssystem<br />
Bayern sowie in<br />
Form amtlicher hydrogeologischer<br />
Karten und zugehöriger Erläuterungsbände<br />
zur Verfügung. An dem<br />
30-Millionen-Euro-Projekt arbei ten<br />
rund 50 Geologen und Geografen<br />
über 10 Jahre lang. „Die hydrogeologische<br />
Landesaufnahme ist ein<br />
attraktives Projekt <strong>für</strong> Absolventen,<br />
um in den Beruf einzusteigen“,<br />
betont Dr. Fackler.<br />
„Ein weiterer bedeutsamer Baustein,<br />
der seinen Ursprung in Hof<br />
nahm, ist das Projekt Technologietransfer<br />
<strong>Wasser</strong> (TTW), das im Jahr<br />
1999 im Auftrag des Bayerischen<br />
Staatsministeriums <strong>für</strong> Umwelt und<br />
Gesundheit (StMUG) zur Unterstützung<br />
der internationalen Zusammenarbeit<br />
im Bereich <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
entwickelt wurde.“ Ziele<br />
dabei sind die Unterstützung der<br />
<strong>Wasser</strong>- und Umweltverwaltung der<br />
Partnerländer, Förderung eines Integrierten<br />
<strong>Wasser</strong>ressourcen-Manage<br />
ments (IWRM), Unterstützung<br />
bayerischer KMU bei der Abwicklung<br />
internationaler Projekte und<br />
die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
bayerischer Firmen und<br />
Produkte.<br />
Der Netzwerkpartner bfz hat<br />
sich auf Auslandskontakte spezialisiert.<br />
Zum einen initiiert und entwickelt<br />
das bfz internationale<br />
Kooperationsprojekte, zum anderen<br />
begleitet es deutsche Unternehmen<br />
bei ihren Aktivitäten im Ausland.<br />
<br />
Dr. Richard Fackler,<br />
Vizepräsident des<br />
Landesamts <strong>für</strong> Umwelt (LfU)<br />
Seit Max von Pettenkofer wurde hier in<br />
Bayern reichlich Wissen rund um <strong>Wasser</strong>- und<br />
Umweltthemen gesammelt. Dieses Wissen gilt<br />
es, in die Welt zu tragen, um <strong>für</strong> alle<br />
Menschen gute Lebensgrundlagen zu<br />
schaffen. Bei dieser Aufgabe kämpft man an<br />
vorderster Front, denn schließlich geht es<br />
schlichtweg um die Zukunft der Menschheit.<br />
Daran mitzuarbeiten ist eine spannende<br />
Herausforderung, die vor allem jungen Leuten<br />
große Chancen bieten kann.<br />
Martin Wahl,<br />
Programmkoordinator,<br />
bfz gGmbH<br />
In Entwicklungsländern wundert man sich<br />
oft, dass ein rohstoffarmes Land wie<br />
Deutschland in den letzten Jahren<br />
Exportweltmeister war. Ein Grund <strong>für</strong> diese<br />
Spitzenposition ist <strong>für</strong> mich ganz klar: Das<br />
Fachbeamtentum in Deutschland sorgt <strong>für</strong><br />
hohe Effizienz und <strong>für</strong> Kontinuität.<br />
Kurzatmige Schnellschüsse sind ein<br />
Phänomen von Entwicklungsländern.<br />
Organisationsentwicklung ist der<br />
entscheidende Faktor <strong>für</strong> wirtschaft liche<br />
Entwicklung. Netzwerke entscheiden dabei<br />
eigentlich über das wirtschaftliche Wachstum<br />
und das Vorankommen. Am Beispiel der<br />
Griechenlandkrise sieht man, wie Ineffizienz<br />
zu Problemen führt.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 905
NETZWERK WISSEN Porträt<br />
Walter Friedl,<br />
Wirtschaftsförderung Hof<br />
Osteuropa ist ein Zielmarkt. Dort besteht ein<br />
gewaltiger Bedarf an Umwelt-Technologien.<br />
Eine unserer Aufgaben besteht darin, der heimischen<br />
Wirtschaft den Weg dorthin zu<br />
ebnen, auch indem wir uns um ihre Außenwirkung<br />
beispielsweise auf internationalen<br />
Messen und Veranstaltungen kümmern.<br />
Christian Männl,<br />
ZWT <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>technik GmbH<br />
Die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>technik ist ausgesprochen<br />
interdisziplinär ausgeprägt, viele<br />
Fachleute müssen zusammenarbeiten, um<br />
das Thema zu bewältigen.<br />
Mario Hübner,<br />
Wilo SE<br />
Rathaus Hof<br />
(© Schubbay)<br />
Die Berufliche Fortbildungszentren<br />
der Bayerischen Wirtschaft (bfz)<br />
gemeinnützige GmbH ist ein Tochterunternehmen<br />
der bbw-Gruppe –<br />
sie gehört mit über 2400 Mitarbeitern<br />
zu Deutschlands führenden<br />
Anbietern <strong>für</strong> Bildung, Beratung<br />
und Integration. Flächendeckende<br />
Präsenz in ganz Bayern garantieren<br />
28 Standorte mit 180 Nebenstellen.<br />
Das Engagement im <strong>Wasser</strong>sektor<br />
erklärt Martin Wahl, Programmkoordinator<br />
der bfz gGmbH, so: „Als<br />
Bildungsträger haben wir bald<br />
gemerkt, dass der Umwelt- und<br />
<strong>Wasser</strong>bereich Basis <strong>für</strong> alles weitere<br />
Handeln ist. Deshalb haben wir<br />
eine eigene Umweltabteilung<br />
gegründet und junge Umwelt-Ingenieure<br />
nach Hof geholt, die alle<br />
schon Erfahrungen in Entwicklungsländern<br />
gesammelt haben –<br />
beispielsweise <strong>für</strong> die Bundes- oder<br />
Landesregierung, die EU oder die<br />
Weltbank –, um Entwicklungsvorhaben<br />
in verschiedenen Ländern<br />
abzuwickeln.“<br />
Für das Kompetenznetzwerk<br />
<strong>Wasser</strong> ist die bfz ein wichtiger Partner.<br />
„Wir bringen gerne unsere internationalen<br />
Kontakte in das Netzwerk<br />
ein. Denn wir wissen: Jeder<br />
neue internationale Kontakt kostet<br />
viel Geld. Unsere Partner im Netzwerk<br />
brauchen dieses Geld nicht<br />
noch mal auszugeben. Synergieeffekte<br />
und Kosteneffizienz sind die<br />
großen Vorteile beim Zusammenwirken<br />
in Netzwerken. Gerade auf<br />
internationaler Ebene sind gut funktionierende<br />
Netzwerke die Grundlage<br />
<strong>für</strong> jede erfolgreiche Geschäftsbeziehung“,<br />
erläutert Martin Wahl,<br />
der selbst längere Zeit als Entwicklungshelfer<br />
in Brasilien tätig war.<br />
Und Günter Eckart ergänzt:<br />
„Gemeinsam können wir einfach<br />
mehr erreichen als im Alleingang.“<br />
Kontakt<br />
Kompetenznetzwerk <strong>Wasser</strong><br />
Gero Fedtke - Netzwerkmanager<br />
Klosterstrasse 3<br />
D-95028 Hof,<br />
Tel. (09281) 815-660<br />
E-Mail: gero.fedtke(at)stadt-hof.de<br />
www.wasser-hof.de<br />
Bereits jetzt leben mehr als 50 Prozent der<br />
Menschheit in Städten. Im Zuge der demografischen<br />
Entwicklung entspricht die Infrastruktur<br />
in ländlichen Gebieten künftig nicht mehr<br />
dem Bedarf. Der Klimawandel wird uns noch<br />
zu schaffen machen, aber auch gesellschaftliche<br />
Strömungen. Weil wir im Haushalt weniger<br />
<strong>Wasser</strong> benötigen und richtiger Weise eine<br />
bessere Regenwasserbewirtschaftung angehen,<br />
wird uns das <strong>Wasser</strong> beim Transport der Feststoffe<br />
in den dann zu großen <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />
fehlen. Technisch lassen sich wohl manche<br />
der großen Probleme lösen. Was wir aber<br />
jetzt dazu tun müssen, ist diese Aufgabe<br />
gemeinsam anzupacken und weltweit an<br />
Lösungen zu arbeiten.<br />
Skulptur in der Saale in Hof (© Stadt Hof)<br />
Oktober 2011<br />
906 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt NETZWERK WISSEN<br />
geofora 2012 wieder in Hof<br />
Unter dem Motto „Wissen, <strong>Technik</strong>, Lösungen“ findet die „geofora –<br />
Fachmesse und Kongress <strong>für</strong> Brunnenbau, Bohrtechnik und Geothermie“<br />
vom 21. bis 22. Juni 2012 wieder in Hof statt. Dies beschloss der<br />
Messe- und Kongressbeirat unter Vorsitz von Hofs Oberbürgermeister<br />
Dr. Harald Fichtner. Die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>fach e.V., kurz figawa, und ihre Partner waren sich bei der<br />
konstituierenden Sitzung des Beirats im Sommer darüber hinaus<br />
einig, dass die geofora ein wichtiger Branchentreffpunkt ist.<br />
Kurze Wege zwischen Ausstellung und Kongress, der konzentrierte<br />
Branchentreff und unkomplizierte Kontakte – dies sind die<br />
wichtigen Elemente dieses Konzeptes, welche auch zukünftig im<br />
Mittelpunkt aller Planungen stehen werden, um den Fachbesuchern<br />
größtmöglichen Nutzen zu bringen. Obwohl sich die großen <strong>Wasser</strong>messen<br />
in Deutschland künftig jährlich abwechseln und einen großen<br />
Branchenquerschnitt abdecken, wissen die Träger der geofora<br />
und die ihnen angeschlossenen Fachunternehmen um den Bedarf <strong>für</strong><br />
fachlich konzentrierte und vertiefende Veranstaltungen.<br />
Durch die Kombination der Kernbereiche Bohrtechnik, <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
und Geothermie als regenerative Energie werden die<br />
fachliche Breite und Lösungen von Zielkonflikten in der Branche<br />
aktiv behandelt. Qualifikation und fachgerechte Ausführung sind<br />
wichtige Beiträge, die auf dem anerkannten Regelwerk des DVGW<br />
aufbauen. Wissenschaftliche Grundlagen und innovative Praxis runden<br />
das Tagungsspektrum ab.<br />
Die Auftaktveranstaltung geofora 2007 mit mehr als 450 Kongressteilnehmern<br />
sowie die Seminarveranstaltungen am Standort Hof in<br />
den Jahren 2008 und 2010 haben ein großes Besucher-Interesse gezeigt.<br />
Im Jahr 2012 wird die Fachmesse in der bis dahin komplett umgestalteten<br />
Hofer Freiheitshalle stattfinden. Mit moderner Tagungstechnik<br />
und größeren Flächen soll so die bewährte „oberfränkische Gastlichkeit“<br />
noch ergänzt werden.<br />
Trinkwasserbehälter<br />
aus GFK<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kontakt<br />
figawa e. V.:<br />
Mario Jahn, Tel. (0221) 37668-48<br />
E-Mail: jahn@figawa.de, www.figawa.de<br />
Wirtschaftsförderung der Stadt Hof:<br />
Walter Friedl, Tel. (09281) 815-305<br />
E-Mail: walter.friedl@stadt-hof.de,<br />
www.hof.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
A Member of the<br />
Group<br />
Weitere Informationen unter www.amiantit.com<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 907
NETZWERK WISSEN Aktuell<br />
Pflanzen schaffen sich <strong>Wasser</strong>vorrat im Boden<br />
zienten Bewässerungssystemen<br />
unterstützen.<br />
Die jetzt erhaltenen Forschungsergebnisse<br />
basieren auf Untersuchungen<br />
am Schweizer Paul Scherrer<br />
Institut (PSI). Möglich wurden sie<br />
Niederschläge auf die Erde fällt,<br />
wird von Pflanzen aufgenommen<br />
und gelangt durch die Pflanzen<br />
hindurch wieder in die Atmosphäre.“<br />
Ein Forschungsprojekt, an<br />
dem er mit mehreren Kollegen<br />
arbeitet, zeigt, was genau an der<br />
Stelle geschieht, an der die Pflanze<br />
das <strong>Wasser</strong> über die Wurzel aufnimmt.<br />
„Pflanzen nehmen <strong>Wasser</strong><br />
aus dem Boden über die feinen,<br />
einige Millimeter dünnen Wurzeln<br />
auf – die dickeren Wurzeln dienen<br />
eher als Pipelines, die das <strong>Wasser</strong><br />
weiterleiten. Wir wollen die <strong>Wasser</strong>verteilung<br />
um diese Wurzeln<br />
herum verstehen“, erklärt Ahmad<br />
Moradi von der University of California<br />
Davis.<br />
Am Schweizer Paul Scherrer Institut können in einer hochmodernen Anlage zur<br />
Tomo grafie mit Neutronen Untersuchungen an lebenden Pflanzen vorgenommen werden.<br />
Hier Prof. Dr. Sascha Oswald von der Universität Potsdam (links) im Gespräch mit<br />
Anlagen leiter Dr. Eberhard Lehmann. © PSI/M.Fischer<br />
Dass Wurzeln den Boden in ihrer<br />
nächsten Umgebung verändern,<br />
ist lange bekannt. Hier leben<br />
andere Mikroorganismen und auch<br />
die chemische Zusammensetzung<br />
ist anders als in größerer Entfernung<br />
von der Wurzel. Nun entdeckte<br />
ein internationales Forschungsteam,<br />
an dem auch Prof.<br />
Dr. Sascha Oswald von der Universität<br />
Potsdam beteiligt ist, dass der<br />
Boden in der Nähe der Wurzel auch<br />
mehr <strong>Wasser</strong> enthält. Bisherige Vorstellungen<br />
gingen davon aus, dass<br />
es dort weniger <strong>Wasser</strong> geben<br />
müsste, weil die Pflanze dem<br />
Boden das <strong>Wasser</strong> entzieht. Offenbar<br />
legen sich die Pflanzen aber<br />
einen kleinen <strong>Wasser</strong>speicher an,<br />
der ihnen über kürzere Trockenperioden<br />
hinweghelfen kann. Diese<br />
Erkenntnisse könnten langfristig<br />
bei der Zucht von solchen Pflanzen<br />
nützlich sein, die besser mit Trockenheitsperioden<br />
zurechtkommen,<br />
oder die Entwicklung von effi-<br />
durch Experimente mit Neutronentomografie<br />
– einem Verfahren, das<br />
es ermöglicht, die Verteilung des<br />
<strong>Wasser</strong>s auf Bruchteile eines Millimeters<br />
genau zu zeigen, ohne dass<br />
die Pflanze aus dem Boden genommen<br />
werden müsste. Die renommierte<br />
Zeitschrift New Phytologist<br />
stellte die Forschungsresultate kürzlich<br />
näher vor.<br />
„Die Frage, wie Pflanzen <strong>Wasser</strong><br />
aufnehmen, ist nicht nur <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung von neuen, wassereffizienten<br />
Pflanzensorten relevant,<br />
sondern auch <strong>für</strong> die Verbesserung<br />
von Klimamodellen“, erklärt Sascha<br />
Oswald vom Institut <strong>für</strong> Erd- und<br />
Umweltwissenschaften der Universität<br />
Potsdam. „Denn mehr als die<br />
Hälfte allen <strong>Wasser</strong>s, das durch<br />
Neutronen zeigen<br />
<strong>Wasser</strong>gehalt,<br />
ohne die Pflanzen zu stören<br />
„Die entscheidenden Vorgänge<br />
geschehen hier im Massstab von<br />
einigen Millimetern. Damit wir nicht<br />
das Entscheidende verpassen, brauchen<br />
wir also ein Verfahren, das<br />
Details zeigt, die kleiner sind als ein<br />
Millimeter. Ein Verfahren, das man<br />
einsetzen kann, ohne die Pflanze<br />
aus dem Boden zu nehmen“, so<br />
Moradi. Die passende Methode fanden<br />
die Forscher in der Neutronentomografie<br />
am Paul Scherrer Institut.<br />
Hier haben sie die Pflanzen mitsamt<br />
umgebender Erde mit Hilfe<br />
von Neutronen durchleuchtet. Mit<br />
diesen Teilchen kann man ähnlich<br />
wie mit Röntgenstrahlen in das<br />
Innere von verschiedenen Objekten<br />
sehen. Neutronen bilden <strong>Wasser</strong><br />
besonders deutlich ab, während<br />
Metall oder Sand <strong>für</strong> sie fast durchsichtig<br />
sind. „Wurzeln bestehen zu<br />
90 Prozent aus <strong>Wasser</strong>. Wenn man<br />
sie oder die <strong>Wasser</strong>bewegung im<br />
Boden untersuchen will, sind Neutronen<br />
das bessere Werkzeug als<br />
Röntgenstrahlen“, betont der Wissenschaftler.<br />
Die Forscher konnten ein<br />
genaues dreidimensionales Bild<br />
Oktober 2011<br />
908 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell NETZWERK WISSEN<br />
der <strong>Wasser</strong>verteilung um die Wurzeln<br />
erzeugen und feststellen, wie<br />
viel <strong>Wasser</strong> sich an verschiedenen<br />
Stellen im Boden befand. „Für<br />
diese Messung wurde die Mikroskopie-Option<br />
der Anlage genutzt,<br />
sodass man Bilder mit einer Auflösung<br />
von 20 Bildpunkten pro<br />
Millimeter erzeugen konnte. So<br />
war es möglich, das <strong>Wasser</strong> mit der<br />
nötigen Genauigkeit sichtbar zu<br />
machen“, erklärt Eberhard Lehmann,<br />
dessen Gruppe die Anlagen<br />
am PSI betreibt. „Wir haben drei<br />
Messplätze, an denen wir Bilder<br />
mit Neutronen erzeugen können –<br />
jeder mit anderen Eigenschaften.<br />
So konnten wir verschiedene Op -<br />
tionen <strong>für</strong> das Experiment ausprobieren.<br />
Ein grosser Vorteil der<br />
PSI-Anlagen ist, dass sie rund um<br />
die Uhr in Betrieb sind und man so<br />
die Pflanzen über einen gesamten<br />
Tag-Nacht-Zyklus beobachten<br />
konnte.“ Das PSI ist in der Schweiz<br />
die einzige Einrichtung, an der<br />
Neutronen <strong>für</strong> die Forschung verfügbar<br />
sind.<br />
Mehr <strong>Wasser</strong> an der Wurzel<br />
Resultat der Untersuchungen ist,<br />
dass der Boden in einem Bereich<br />
von einigen Millimetern um die<br />
Wurzel rund 30 Prozent mehr <strong>Wasser</strong><br />
enthält als der restliche Boden.<br />
Dass die Wurzel ihre unmittelbare<br />
Umgebung deutlich verändert, ist<br />
bereits länger bekannt. In dieser so<br />
genannten Rhizosphäre leben deutlich<br />
mehr Mikroorganismen als<br />
anderswo und die Konzentration an<br />
nützlichen Metallen ist niedriger,<br />
weil die Pflanze die Metallionen<br />
dem Boden entzieht. So ähnlich<br />
hatte man sich das bisher auch<br />
beim <strong>Wasser</strong> vorgestellt. Die<br />
Annahme war, dass die <strong>Wasser</strong>konzentration<br />
in der Nähe der Wurzel<br />
kleiner sei als in größerer Entfernung.<br />
Denn die Wurzel nimmt <strong>Wasser</strong><br />
aus dem Boden auf und dieses<br />
fließt erst mit der Zeit nach. Die<br />
Experimente widerlegen nun diese<br />
Vorstellung, und zwar <strong>für</strong> alle drei<br />
untersuchten Pflanzenarten, den<br />
Mais, die Lupine und die Kichererbse.<br />
<strong>Wasser</strong>vorrat <strong>für</strong><br />
schlechte Zeiten<br />
„Über die Frage, wie sich die <strong>Wasser</strong>konzentration<br />
um die Wurzeln<br />
herum erhöht, können wir nur spekulieren.<br />
Vermutlich ist eine gallertartige<br />
Substanz, die die Wurzel aussondert,<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich.<br />
Diese Substanz kann das 10 000-<br />
fache ihres Trockengewichts an<br />
<strong>Wasser</strong> binden. So könnte sich die<br />
Pflanze einen Vorrat <strong>für</strong> kurze Trockenperioden<br />
schaffen“, sagt der<br />
Bodenphysiker Andrea Carminati<br />
von der Universität Göttingen.<br />
Auch wenn dieser Vorrat nicht <strong>für</strong><br />
lange Dürreperioden reicht, könnte<br />
er helfen, eine Periode von bis zu<br />
12 Stunden zu überbrücken, in der<br />
die Pflanze sonst von einer <strong>Wasser</strong>zufuhr<br />
abgeschnitten ist. „Wenn<br />
man an die praktische Anwendung<br />
unserer Ergebnisse denkt, so könnten<br />
sie helfen, Pflanzen zu züchten,<br />
die Trockenzeiten besser standhalten.<br />
Man könnte auch lernen,<br />
Pflanzen gerade so zu bewässern,<br />
dass sie keinen Schaden durch<br />
Trockenheit nehmen“, ergänzt<br />
Sascha Oswald.<br />
Das Projekt<br />
Das Forschungsprojekt wird von<br />
Forschern des Helmholtz-Zentrums<br />
<strong>für</strong> Umweltforschung – UFZ, der<br />
University of California Davis, der<br />
Universität Potsdam und der Universität<br />
Göttingen betrieben, die<br />
zuvor gemeinsam am UFZ gearbeitet<br />
haben. Die dargestellten Experimente<br />
wurden am Paul Scherrer<br />
Institut PSI (Villigen, Schweiz)<br />
durchgeführt und von PSI-Wissenschaftlern<br />
betreut.<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Sascha Oswald<br />
Institut <strong>für</strong> Erd- und Umweltwissenschaften<br />
Universität Potsdam<br />
Tel. +49 331 977-2675<br />
E-Mail: sascha.oswald@uni-potsdam.de<br />
Dr. Ahmad Moradi<br />
Department of Land, Air and Water Resources<br />
University of California Davis<br />
Davis, CA 95616, USA<br />
Tel. +1 530 752 1210<br />
E-Mail: amoradi@ucdavis.edu<br />
Dr. Eberhard Lehmann<br />
Leiter Neutronenimaging<br />
Paul Scherrer Institut<br />
5232 Villigen PSI, Schweiz<br />
Tel. +41 56 310 29 63<br />
E-Mail: eberhard.lehmann@psi.ch<br />
Dr. Andrea Carminati<br />
Department <strong>für</strong> Nutzpflanzenwissenschaften<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
37018 Göttingen<br />
Tel. +49 551 39 4629<br />
E-Mail: acarmin@uni-goettingen.de<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 909
NETZWERK WISSEN Aktuell<br />
Künstliche Feuchtgebiete können Pestizideinträge<br />
in Oberflächengewässern vollständig reduzieren<br />
Wie können Chemikalien, die in der Landwirtschaft zur Krankheits- und Schädlingsbekämpfung eingesetzt<br />
werden, dem Kreislauf frühzeitig entzogen werden, um unerwünschte Umweltauswirkungen möglichst gering<br />
zu halten oder gar zu vermeiden? Dieser Frage sind Umweltwissenschaftler der Universität Koblenz-Landau<br />
nachgegangen. Das Ergebnis: Zwischen 70 und 100 Prozent der Pestizideinträge, die zum Beispiel durch Regen<br />
in Oberflächengewässer gespült werden, können durch so genannte künstliche Feuchtgebiete wie bepflanzte<br />
Regenrückhaltebecken oder Bäche aufgefangen und abgebaut werden. Die komplette Studie ist nachzulesen<br />
im Fachmagazin „Journal of Environmental Quality“.<br />
Mit künstlichen Feuchtgebieten – wie hier im südpfälzischen Göcklingen – können bis zu<br />
100 Prozent der durch Landwirtschaft in die Umwelt eingetragenen Pestizide aufgefangen<br />
und abgebaut werden. © Schmidt/Universität Koblenz-Landau<br />
Die Studie<br />
ünstliche Feuchtgebiete funk-<br />
wie natürliche KIär-<br />
„Ktionieren<br />
anlagen“, erläutert Sebastian Stehle<br />
vom Institut <strong>für</strong> Umweltwissenschaften<br />
und Leiter der Studie. „Und das<br />
mit dem Vorteil, dass sie leicht<br />
Sebastian Stehle, David Elsaesser,<br />
Caroline Gregoire, Gwenaël Imfeld, Engelbert<br />
Niehaus, Elodie Passeport, Sylvain Payraudeau,<br />
Ralf B. Schäfer, Julien Tournebize, Ralf Schulz:<br />
„Pesticide Risk Mitigation by Vegetated<br />
Treatment Systems: A Meta-Analysis.<br />
Journal of Environmental Quality, DOI 10.2134/<br />
jeq2010.0510, Vol. 40 No. 4, p. 1068-1080<br />
umsetzbar und kostengünstig sind.“<br />
Obwohl künstliche Feuchtgebiete<br />
bereits als gängige „Best Management<br />
Practice“ weltweit eingesetzt<br />
werden, um Pestizide der Umwelt zu<br />
entziehen, wusste die Wissenschaft<br />
bislang nur wenig darüber, welche<br />
Mengen an Pestizideinträgen damit<br />
tatsächlich ab gebaut werden können<br />
und welches die wirkungsvollsten<br />
Designs <strong>für</strong> solche Systeme sind,<br />
so Stehle weiter.<br />
Diesen offenen Fragen gingen<br />
die Landauer Wissenschaftler mit<br />
Kooperationspartnern aus Frankreich<br />
nach, indem sie zunächst alle<br />
wissenschaftlichen Veröffentlichungen<br />
über künstliche Feuchtgebiete<br />
analysierten und die jeweiligen<br />
Pestizidkonzentrationen auflisteten,<br />
bevor und nachdem das belastete<br />
<strong>Wasser</strong> durch die künstlichen<br />
Feuchtgebiete geleitet worden war.<br />
Daneben sammelten sie Daten über<br />
die physikalisch-chemischen Eigenschaften<br />
bestimmter Pestizide und<br />
die Beschaffenheit der jeweiligen<br />
Feuchtgebiete wie Ausmaß, Tiefe,<br />
Pflanzendichte und <strong>Wasser</strong>fließgeschwindigkeit.<br />
Diese Daten kombinierten die<br />
Wissenschaftler mit Ergebnissen aus<br />
dem von der EU geförderten vier<br />
Jahre währenden Projekt „ArtWET“,<br />
in dem sie die Schadstoffreduzierung<br />
in fünf Prototypen künstlicher<br />
Feuchtgebiete in Frankreich und<br />
Deutschland untersuchten. Ziel von<br />
ArtWET: Herauszufinden, wie die<br />
Hauptmechanismen solcher Be cken,<br />
also Sorption der Pestizide an der<br />
Pflanzenoberfläche, der Abbau und<br />
die Verringerung der <strong>Wasser</strong>fließgeschwindigkeit<br />
durch die Vegetation,<br />
optimiert werden können.<br />
Das Ergebnis dieser Meta-Analyse<br />
zeigt: Je nach Pflanzendichte,<br />
Löslichkeit der Pflanzenschutzmittel<br />
und Durchflussgeschwindigkeit<br />
können künstliche Feuchtgebiete<br />
eine Reinigungsleistung von bis zu<br />
100 Prozent erzielen. „Diese Leistung<br />
ist überwältigend“, so Sebastian<br />
Stehle. „Denn in über 50 Prozent<br />
der Fälle lag die Schadstoffbelastung<br />
der Gewässer oberhalb der<br />
Reinigungsbecken deutlich über<br />
dem zugelassenen Grenzwert.“. Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> eine Verringerung<br />
der Pestizidbelastung von Oberflächengewässern<br />
ist allerdings, dass<br />
die künstlichen Feuchtgebiete so<br />
nah wie möglich an den Flächen<br />
Oktober 2011<br />
910 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell NETZWERK WISSEN<br />
Je nach Pflanzendichte, Löslichkeit der Pflanzenschutzmittel und<br />
Durch flussgeschwindigkeit können künst liche Feucht gebiete eine<br />
Reinigungsleistung von bis zu 100 Prozent erzielen.<br />
© Schmidt/Universität Koblenz-Landau<br />
eingerichtet werden, auf denen Pestizide<br />
ausgebracht werden.<br />
Die effektive Reinigungsleistung<br />
solcher künstlicher Feuchtgebiete<br />
ist noch aus einem weiteren Grund<br />
spannend: Durch die Erderwärmung<br />
wird wohl der Insektenbefall<br />
zunehmen, was einen erhöhten Einsatz<br />
von Pflanzenschutzmitteln mit<br />
sich führen dürfte, so die Einschätzung<br />
der Wissenschaftler. Managementmaßnahmen<br />
zur Reduzierung<br />
der Pestizideinträge in der Umwelt<br />
sind daher notwendig. Auf Basis der<br />
Studienergebnisse werden nun<br />
europaweit implementierbare Maßnahmen<br />
bereitgestellt.<br />
Kontakt<br />
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau<br />
Institut <strong>für</strong> Umweltwissenschaften<br />
Sebastian Stehle<br />
Tel. (06341) 280-31314<br />
E-Mail: stehle@uni-landau.de<br />
Ökologische Verarmung der Flüsse<br />
TUM-Wissenschaftler erfassen Artenschwund durch Querbauten<br />
Dämme und Wehre wirken sich stärker auf das Ökosystem von Fließgewässern aus als bisher bekannt. Die<br />
Artenvielfalt geht im Staubereich oberhalb der Querbauten stark zurück: Bei Fischen liegt sie durchschnittlich<br />
um ein Viertel, bei Kleinlebewesen zum Teil sogar um die Hälfte niedriger. Die Unterbrechung eines Flusslaufes<br />
hat damit größere Effekte auf die Tier- und Pflanzenwelt als der geologische Ursprung des Flusses selbst.<br />
Das haben Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) anhand von fünf Flüssen im Einzugsgebiet<br />
von Elbe, Rhein/Main und Donau nachgewiesen.<br />
Damit liegt erstmals eine Analyse<br />
vor, die <strong>für</strong> beide Seiten der<br />
Wehre sowohl abiotische Faktoren<br />
wie Chemismus, Strömung und<br />
Bodensubstrat als auch biotische<br />
Faktoren wie Anzahl, Größe und<br />
Vielfalt aller wichtigen Tier- und<br />
Pflanzengruppen erfasst. Ihre<br />
Ergebnisse, die bereits online im<br />
Journal of Applied Ecology erschienen<br />
sind, stellten die TUM-Forscher<br />
auf der Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Limnologie<br />
vor, die vom 12. bis zum 16. September<br />
2011 stattfand.<br />
Ob zur Stromerzeugung, zur<br />
Trinkwassergewinnung oder <strong>für</strong><br />
den Hochwasserschutz – das Aufstauen<br />
ist ein drastischer Einschnitt<br />
in das Ökosystem eines Flusses.<br />
Denn in ihrer Umgebung verändern<br />
Wehre und Dämme die chemischen<br />
und physikalischen Eigenschaften<br />
des <strong>Wasser</strong>s und des Flussbettes.<br />
Damit einher geht ein deutliches<br />
Gefälle in der Artenvielfalt zwischen<br />
Unter- und Oberwasser, das sich<br />
durch wiederholtes Aufstauen verstärkt.<br />
Diese so genannte „serielle<br />
Diskontinuität“ haben Systembiologen<br />
der TUM zum ersten Mal <strong>für</strong> alle<br />
wichtigen Tier- und Pflanzengruppen<br />
gemessen, bisher lagen nur<br />
Erkenntnisse zu einzelnen Arten vor.<br />
In fünf Flüssen mit unterschiedlichen<br />
geologischen Ursprüngen<br />
wurden die <strong>Wasser</strong>lebewesen auf<br />
beiden Seiten der Wehre systematisch<br />
erfasst. Das Ergebnis: Anzahl,<br />
Biomasse und Vielfalt von Aufwuchsalgen,<br />
Kleinlebewesen und<br />
Fischen sind in Staubereichen stark<br />
reduziert. Der gemessene Artenreichtum<br />
von Fischen etwa liegt im<br />
<br />
Strömungsliebende<br />
Fischarten wie<br />
die Bachforelle<br />
werden durch<br />
Wehre stark<br />
beeinträchtigt.<br />
© TUM<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 911
NETZWERK WISSEN Aktuell<br />
Originalpublikation<br />
M. Müller, J. Pander, J. Geist:<br />
The effects of weirs on structural stream habitat<br />
and biological communities, Journal of Applied<br />
Ecology (early online),<br />
http://onlinelibrary.wiley.com/<br />
doi/10.1111/j.1365-2664.2011.02035.x/abstract<br />
Vergleich zum Unterwasser durchschnittlich<br />
um ein Viertel niedriger,<br />
ihre Biomasse verringert sich sogar<br />
um den Faktor drei.<br />
Besonders betroffen sind strömungsliebende<br />
Fischarten, von<br />
denen viele auf der Roten Liste stehen.<br />
„Bachforelle, Äsche und Huchen<br />
sind anspruchsvolle Fischarten, die<br />
sauerstoffreiches <strong>Wasser</strong> benötigen<br />
und in grobkörnigen Kiesbereichen<br />
laichen. Als typische Bewohner des<br />
Oberlaufs von Flüssen finden sie in<br />
aufgestauten Bereichen keinen<br />
geeigneten Lebensraum mehr“,<br />
erklärt Prof. Jürgen Geist, TUM-Ordinarius<br />
<strong>für</strong> Aquatische Systembiologie.<br />
„Stattdessen werden diese<br />
Abschnitte oft von Brachsen, Döbeln<br />
und sogar Karpfen dominiert –<br />
Generalisten, die eigentlich an stehende<br />
Gewässer angepasst sind.<br />
Besonders dramatisch ist die ökologische<br />
Verarmung der Flüsse, wenn<br />
aneinandergereihte Staudämme<br />
verhindern, dass verschiedene Teillebensräume<br />
ausreichend vernetzt<br />
sind“, sagt Geist. Allein in Bayerns<br />
Flüssen verzeichnet das Bayerische<br />
Landesamt <strong>für</strong> Umwelt mehr als<br />
10 000 Querbauten.<br />
Grund <strong>für</strong> den Artenschwund ist<br />
den Forschern zufolge nicht in erster<br />
Linie die Undurchlässigkeit der<br />
Barriere <strong>für</strong> wandernde Fischarten.<br />
Vielmehr ist die Veränderung der<br />
chemischen und physikalischen<br />
Eigenschaften im Fluss ausschlaggebend.<br />
Wird die Strömung abgebremst<br />
oder unterbrochen, sinkt<br />
oberhalb des Wehres die Fließgeschwindigkeit<br />
– bei zunehmender<br />
<strong>Wasser</strong>tiefe. In allen untersuchten<br />
Staubereichen haben die TUM-Wissenschaftler<br />
zudem große Unterschiede<br />
im Sauerstoffgehalt und in<br />
der Temperatur zwischen dem <strong>Wasser</strong><br />
und dem Sediment im Flussbett<br />
gemessen, was die Fortpflanzung<br />
strömungsliebender Fischarten<br />
erschwert. Hinzu kommen Unterschiede<br />
in der Struktur der Sedimente.<br />
Unterhalb des Wehres sind<br />
die Partikel durchschnittlich doppelt<br />
so groß und bieten mehr und<br />
hochwertigere Laichplätze.<br />
Flussabschnitte in unmittelbarer<br />
Nähe zu Wehren sollten deshalb<br />
stärker in ökologische Begutachtungen<br />
einbezogen werden, fordert<br />
Prof. Geist: „Bei der Beurteilung von<br />
neuen Querbauten oder bei der<br />
Modernisierung von <strong>Wasser</strong>kraftwerken<br />
geht es nicht nur um die<br />
Wanderung einzelner Fischarten,<br />
sondern um die Folgen <strong>für</strong> den<br />
Lebensraum Fluss als Ganzes.“<br />
Betroffene Flussbereiche müssten<br />
da<strong>für</strong> in die relevanten gesetzlichen<br />
Regelwerke einbezogen werden,<br />
beispielsweise in die Europäische<br />
<strong>Wasser</strong>rahmen-Richtlinie. „Für die<br />
Quantifizierung der Auswirkungen<br />
von Wehren liegt nun ein Instrumentarium<br />
vor, das sowohl die<br />
Beschaffenheit des Lebensraumes<br />
als auch die Vielfalt der Lebewesen<br />
umfasst“, sagt der TUM-Wissenschaftler.<br />
Kontakt:<br />
Prof. Jürgen Geist<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Aquatische Systembiologie<br />
Technische Universität München<br />
Tel. (08161) 71 3767 oder<br />
(08161) 71 2173 (Melanie Müller)<br />
E-Mail: geist@wzw.tum.de<br />
Risiken in der Trinkwasserversorgung vorbeugen:<br />
auch eine Kommunikationsaufgabe<br />
Welche Gefahren gehen von Krankheitserregern und gesundheitsschädigenden Spurenstoffen im Trinkwasser<br />
aus? Mit welchen technischen und organisatorischen Maßnahmen in der Trinkwasserversorgung lassen sie<br />
sich vermeiden? Mit diesen Herausforderungen befasst sich das neue Projekt PRiMaT (Präventives Risikomanagement<br />
in der Trinkwasserversorgung), das vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung mit insgesamt<br />
5,2 Millionen Euro gefördert wird. An den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind bundesweit<br />
18 Partner beteiligt. Die Universität Bayreuth ist dabei der einzige Fachdidaktik-Partner.<br />
Die meisten anderen Projektpartner sind <strong>Wasser</strong>werke, <strong>Wasser</strong>forschungsinstitute oder Hygieneinstitute.<br />
Die Koordination liegt in den Händen des Technologiezentrums <strong>Wasser</strong> (TZW) in Karlsruhe.<br />
Ein Gesamtkonzept <strong>für</strong> den richtigen<br />
Umgang mit Trinkwasserrisiken<br />
umfasst auch Fragen der Information<br />
und Kommunikation, angefangen<br />
von der Öffentlichkeitsarbeit<br />
bis hin zum Schulunterricht. In dieser<br />
Hinsicht ist die Universität<br />
Bayreuth in das Projekt PRiMaT eingebunden.<br />
Das Zentrum zur Förderung<br />
des mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichts (Z-MNU)<br />
und der Lehrstuhl <strong>für</strong> Didaktik der<br />
Biologie unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. Franz X. Bogner werden als Projektpartner<br />
die Aufgabe übernehmen,<br />
ein breit angelegtes Kommunikationskonzept<br />
zu erarbeiten und<br />
in der Praxis zu erproben. Sie wollen<br />
Oktober 2011<br />
912 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell NETZWERK WISSEN<br />
Ein Gesamtkonzept <strong>für</strong> den richtigen<br />
Umgang mit Trinkwasserrisiken<br />
umfasst auch Fragen der Information<br />
und Kommunikation, angefangen<br />
von der Öffentlichkeitsarbeit<br />
bis hin zum Schulunterricht. In dieser<br />
Hinsicht ist die Universität<br />
Bayreuth in das Projekt PRiMaT eingebunden.<br />
Das Zentrum zur Förderung<br />
des mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Unterrichts (Z-MNU)<br />
und der Lehrstuhl <strong>für</strong> Didaktik der<br />
Biologie unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. Franz X. Bogner werden als Projektpartner<br />
die Aufgabe übernehmen,<br />
ein breit angelegtes Kommunikationskonzept<br />
zu erarbeiten und<br />
in der Praxis zu erproben. Sie wollen<br />
dabei die Öffentlichkeit insgesamt,<br />
aber auch besondere Zielgruppen –<br />
insbesondere aus den Bereichen<br />
Wissenschaft, Wirtschaft und Schule<br />
– ansprechen und zu einem Dialog<br />
über alle Fragen anregen, die <strong>für</strong><br />
eine nachhaltige und risikoarme<br />
Versorgung mit Trinkwasser relevant<br />
sind.<br />
Ein Internetportal <strong>für</strong> den<br />
Dialog zwischen Experten<br />
und interessierten Bürgern<br />
Da<strong>für</strong> sind an der Universität Bayreuth<br />
zwei Teilprojekte geplant. Das<br />
erste Projekt befasst sich mit der<br />
Frage, wie Expertenwissen zur Reinhaltung<br />
von Trinkwasser und zum<br />
schonenden Umgang mit Trinkwasserressourcen<br />
in verschiedene Zielgruppen<br />
und in die Öffentlichkeit<br />
insgesamt hineingetragen werden<br />
kann. Hier<strong>für</strong> sollen neue Kommunikationsansätze<br />
entwickelt und<br />
umgesetzt werden. Insbesondere<br />
wird es darum gehen, einen interaktiven<br />
Dialog zwischen Experten und<br />
interessierten Bürgern zu organisieren.<br />
Professor Bogner und sein Team<br />
können dabei auf Erfahrungen aus<br />
verschiedenen EU-Projekten<br />
zurückgreifen. In diesen Projekten<br />
haben sich Internetportale als wirkungsvolle<br />
Instrumente einer<br />
öffentlichen, durch wissenschaftliche<br />
Expertise gestützten Kommunikation<br />
bewährt (vgl. z. B. www.learningwithatlas-portal.eu<br />
oder www.<br />
osrportal.eu). Daher wollen die Bayreuther<br />
Wissenschaftler auch <strong>für</strong> das<br />
Thema Trinkwasserqualität ein<br />
Internetportal entwickeln, das den<br />
aktuellen Stand der wissenschaftlichen<br />
Forschung widerspiegelt und<br />
zugleich geeignet ist, Zielgruppen<br />
mit unterschiedlichen Vorkenntnissen<br />
und Interessen zu erreichen.<br />
Einen Schwerpunkt bilden dabei<br />
Spurenstoffe und Krankheitserreger<br />
sowie die daraus resultierenden<br />
Risiken.<br />
In welcher Weise die jeweiligen<br />
Zielgruppen und die interessierte<br />
Öffentlichkeit das Internetportal<br />
tatsächlich nutzen, das wollen die<br />
Bayreuther Projektbeteiligten von<br />
Beginn an sorgfältig beobachten.<br />
Falls erforderlich, sollen kurzfristige<br />
Maßnahmen dazu beitragen, dass<br />
das Portal intensiver <strong>für</strong> den<br />
Erfahrungs-, Informations- und<br />
Meinungsaustausch in Anspruch<br />
genommen wird. Eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Bayreuther Zentrum<br />
<strong>für</strong> Ökologie und Umweltforschung<br />
(BayCEER), einem Forschungszentrum<br />
der Universität<br />
Bayreuth, wird die anstehenden<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
unterstützen.<br />
Verstehendes Lernen:<br />
Trinkwasserversorgung<br />
im Schulunterricht<br />
Im zweiten Teilprojekt geht es<br />
darum, das Thema „Spurenstoffe<br />
und Krankheitserreger im <strong>Wasser</strong>“<br />
stärker im Schulunterricht zu verankern.<br />
Die Lehrer sollen in die Lage<br />
versetzt werden, bei ihren Schülern<br />
Neugierde und Interesse <strong>für</strong> Fragen<br />
der Trinkwasserversorgung zu<br />
wecken und ihnen grundlegende<br />
wissenschaftliche Zusammenhänge<br />
zu vermitteln. Angestrebt wird<br />
dabei ein „meaningful learning“,<br />
also ein „verstehendes Lernen“, mit<br />
dem sich die Schüler Fachwissen<br />
und ein konzeptionelles Verständnis<br />
<strong>für</strong> Maßnahmen der <strong>Wasser</strong>reinhaltung<br />
aneignen. Eine E-Learning-Plattform<br />
im Internet und<br />
fachgerechte Experimente im<br />
Schulunterricht sollen die Lernprozesse<br />
unterstützen. Vor diesem Hintergrund<br />
will das Z-MNU an der Universität<br />
Bayreuth Fortbildungen<br />
anbieten, in denen Lehrer und Mitarbeiter<br />
der <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
miteinander besser ins<br />
Gespräch kommen. Diese Kontakte<br />
sollen nicht zuletzt dazu beitragen,<br />
dass eine wissenschaftlichere Herangehensweise<br />
an Fragen der <strong>Wasser</strong>qualität<br />
in den Schulen langfristig<br />
breitere Unterstützung findet.<br />
Für die anstehenden Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeiten wird ab<br />
November 2011 ein weiterer Arbeitsplatz<br />
an der Universität Bayreuth<br />
eingerichtet werden. „Anspruchsvolle<br />
Aufgaben liegen in den nächsten<br />
drei Jahren vor uns, <strong>für</strong> die wir<br />
aufgrund unserer positiven Erfahrungen<br />
mit methodisch verwandten<br />
EU-Projekten bestens gerüstet<br />
sind“, erklärt Professor Bogner. „Ich<br />
bin deshalb sicher, dass die<br />
Forschungsgelder des BMBF in<br />
Bayreuth erfolgreich eingesetzt<br />
werden.“<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Franz X. Bogner<br />
Universität Bayreuth<br />
D-95440 Bayreuth<br />
Tel. (0921) 55-2590<br />
E-Mail: franz.bogner@uni-bayreuth.de<br />
Prof. Dr. Franz<br />
X. Bogner,<br />
Inhaber des<br />
Lehrstuhls <strong>für</strong><br />
Didaktik der<br />
Biologie an der<br />
Universität<br />
Bayreuth.<br />
© Pressestelle<br />
Universität<br />
Bayreuth<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 913
NETZWERK WISSEN Aktuell<br />
Der Rodderberg-Vulkan gibt sein Innerstes preis<br />
Start der 150 Meter tiefen Forschungsbohrung Rodderberg zur Klimaerforschung<br />
des Rheinlandes<br />
Kleinere Bohrungen im Umfeld des Vulkans dienten der Vorerkundung. © F. Binot, LIAG<br />
Ende September senkte sich der<br />
Bohrmeißel in den Krater des<br />
Rodderberg-Vulkans bei Bonn.<br />
„DUST TRAP“, auf Deutsch „Staubfalle“,<br />
so haben die Wissenschaftler<br />
ihr Forschungsvorhaben genannt,<br />
denn der Krater dieses Vulkans<br />
wirkte 300 000 Jahre lang wie eine<br />
Falle, in der sich vor allem atmosphärischer<br />
Staub, aber auch Seesedimente<br />
sammelten.<br />
Nach umfangreichen geophysikalischen<br />
und geologischen<br />
Vorunter suchungen ist der Bohrplatz<br />
im Kraterzentrum ausgewählt<br />
worden. Hier wird hoch wertiges<br />
Probenmaterial gewonnen, aus<br />
dem die Klima- und Vulkangeschichte<br />
des Rheinlandes abgelesen<br />
und rekonstruiert werden soll.<br />
Federführend im Projekt sind<br />
das Steinmann Institut der Universität<br />
Bonn, das Leibniz-Institut <strong>für</strong><br />
Angewandte Geophysik, Hannover,<br />
der Geologische Dienst NRW, Krefeld,<br />
sowie das Institut <strong>für</strong> Geographie<br />
der Universität Bremen. Zur<br />
Arbeitsgruppe Rodderberg gehören<br />
weiterhin Wissenschaftler der<br />
Universitäten Bayreuth, Braunschweig<br />
und Köln. Insgesamt sind<br />
rund 30 Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler an der Auswertung<br />
dieses Sedimentarchivs beteiligt.<br />
Das Leibniz-Institut <strong>für</strong> Angewandte<br />
Geophysik (LIAG) in Hannover<br />
hat die Bohrfirma H. Angers<br />
Söhne GmbH beauftragt, die Forschungsbohrung<br />
als Spülbohrung<br />
und als Kernbohrung niederzubringen<br />
und so das von den Wissenschaftlern<br />
begehrte Bohrkernmaterial<br />
zu Tage zu fördern. Weiterhin<br />
ermöglicht das Bohrloch umfangreiche<br />
Bohrlochmessungen. Im<br />
Anschluss an die Bohrung dient es<br />
einige Jahre lang als wissenschaftliche<br />
Beobachtungsstelle <strong>für</strong> den<br />
Grundwasser spiegel. Knapp zwei<br />
Monate Bohrzeit sind eingeplant.<br />
Kontakt:<br />
Leibniz-Institut <strong>für</strong> Angewandte Geophysik<br />
Stilleweg 2, D-30655 Hannover<br />
Tel. (0511) 643-2302, Fax (0511) 643-3665<br />
E-Mail: poststelle@liag-hannover.de<br />
Seismik messungen im Krater – Scherwellen-Schubkarre mit<br />
Geophon streamer (orange). © F. Binot, LIAG<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.rodderberg.org Projektseite mit<br />
aktueller Bohrungsinformation<br />
http://www.liag-hannover.de/aktuelles.html<br />
Rubrik „Messeinsätze – Bohrungen“<br />
Oktober 2011<br />
914 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht mit Tiefgang<br />
Ob als tägliches Praxis-Arbeitsmittel oder als<br />
Nachschlagewerk <strong>für</strong> Spezialfragen – in über<br />
fünf Jahrzehnten hat das Handbuch des Deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>rechts seinen festen Platz unter<br />
den unverzichtbaren Standardwerken in der<br />
Fachwelt eingenommen.<br />
Handbuch des<br />
Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts<br />
Neues Recht des Bundes und der Länder<br />
Loseblatt-Textsammlung und<br />
Kommentare<br />
Herausgegeben von Prof. Dr. iur. Heinrich Frhr. von Lersner,<br />
Präsident des Umweltbundesamtes a. D., Dr. iur. Konrad Berendes,<br />
Ministerialrat a.D. im Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit, und Prof. Dr. iur. Michael Reinhardt, LL.M.<br />
(Cantab.), Institut <strong>für</strong> Deutsches und Europäisches <strong>Wasser</strong>wirtschaftsrecht<br />
der Universität Trier. Begründet von Prof. Dr. iur. Alexander<br />
Wüsthoff und Prof. Dr.-Ing. E. h. Walther Kumpf<br />
Weitere Informationen:<br />
www.ESV.info/978-3-503-00011-1<br />
Inklusive kostenlosem<br />
Online-<br />
Vorschriftendienst<br />
Neben den einschlägigen Vorschriften – auch<br />
solchen, die schwer zugänglich sind – bietet<br />
Ihnen das Handbuch des Deutschen <strong>Wasser</strong>rechts<br />
fundierte Kommentierungen zu besonders<br />
relevanten Gesetzen, z. B. zum<br />
O <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz (schon zur neuen<br />
Fassung),<br />
O <strong>Abwasser</strong>abgabengesetz,<br />
O Bundeswasserstraßengesetz sowie zu den<br />
O Landeswassergesetzen von Hessen und von<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Seit Inkrafttreten des neuen WHG ist <strong>für</strong> die Praxis<br />
insbesondere die Entwicklung der Rechtslage in<br />
den Ländern von Relevanz. Infolge der noch<br />
jungen verfassungsrechtlichen Instrumente des<br />
Abweichungsrechts benötigen Sie verlässliche<br />
Informationen über den jeweils aktuellen<br />
Rechtsstand – das vorliegende Werk bietet<br />
Ihnen genau diese.<br />
So urteilt die Fachwelt:<br />
„Die Attraktivität des Handbuchs des deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>rechts wird durch die in das Werk<br />
integrierte (...) Behandlung des <strong>Wasser</strong>rechts des<br />
Bundes ganz erheblich gesteigert.“<br />
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Durner LL.M., Bonn,<br />
in: Natur und Recht (NuR), 2/2011<br />
erich schmidt verlag<br />
Auf Wissen vertrauen<br />
Bestellungen bitte an den Buchhandel oder: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG · Genthiner Str. 30 G · 10785 Berlin · Fax 030/25 00 85-275 · ESV@ESVmedien.de · www.ESV. info
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Kommission zeigt Weg zu ressourcenschonendem<br />
Wachstum auf<br />
© Wandersmann<br />
Die Europäische Kommission hat<br />
am 20. September 2011 einen<br />
„Fahrplan“ <strong>für</strong> die nachhaltige Um -<br />
gestaltung der europäischen Wirtschaft<br />
bis zum Jahr 2050 vorgestellt.<br />
Im Fahrplan <strong>für</strong> ein ressourcenschonendes<br />
Europa wird erläutert, wie<br />
wir das ressourceneffiziente Wachstum<br />
erreichen können, das <strong>für</strong> unser<br />
Wohlergehen und unseren Wohlstand<br />
in Zukunft unerlässlich ist. Der<br />
Fahrplan nennt die Wirtschaftszweige,<br />
die die meisten Ressourcen<br />
verbrauchen, und schlägt Instrumente<br />
und Indikatoren vor, an<br />
denen sich die Maßnahmen in<br />
Europa und weltweit orientieren<br />
sollten. Er ist auch eine Agenda <strong>für</strong><br />
Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum<br />
auf der Grundlage eines geringeren<br />
Ressourcenverbrauchs, wenn<br />
wir Waren produzieren und verbrauchen,<br />
denn durch Tätigkeiten<br />
wie Recycling, besseres Produktdesign,<br />
Ersetzung von Werkstoffen<br />
und Umwelttechnik werden Ge -<br />
schäfts- und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
geschaffen.<br />
EU-Umweltkommissar Janez Po -<br />
točnik erklärte: „Grünes Wachstum<br />
ist die einzige nachhaltige Zukunft<br />
– <strong>für</strong> Europa und <strong>für</strong> die Welt. Wirtschaft<br />
und Umwelt müssen Hand in<br />
Hand gehen – auf lange Sicht haben<br />
wir dieselben Interessen.“<br />
Bessere Ressourcennutzung<br />
in einer belasteten Umwelt<br />
Die weltweit steigende Nachfrage<br />
führt zu immer höherem Druck auf<br />
die Umwelt und zu größerer Konkurrenz<br />
um die Ressourcen. Wichtige<br />
natürliche Ressourcen wie Rohstoffe,<br />
Metalle, Energie, Biodiversität<br />
und <strong>Wasser</strong> wurden <strong>für</strong> den Antrieb<br />
des Wirtschaftswachstums eingesetzt,<br />
als wenn sie in unbegrenzter<br />
Menge vorhanden wären. Das ist<br />
langfristig nicht nachhaltig. Mit<br />
dem heutigen Fahrplan werden die<br />
Mittel vorgestellt, mit denen wir<br />
weiterhin Wachstum erzielen können,<br />
aber auf nachhaltige Weise.<br />
Es werden Maßnahmen vorgeschlagen,<br />
die auf eine Umgestaltung<br />
von Produktion und Verbrauch<br />
abzielen. Dazu gehören auch<br />
Anreize <strong>für</strong> Investoren zur Förderung<br />
umweltfreundlicher Innovationen<br />
und eine größere Bedeutung<br />
<strong>für</strong> Ökodesign, Ökokennzeichnung<br />
und ein umweltfreundlicheres öf -<br />
fentliches Beschaffungswesen. Die<br />
Regierungen werden aufgefordert,<br />
die Besteuerung vom Faktor Arbeit<br />
weg auf Umweltverschmutzung<br />
und Ressourcenverbrauch zu verlagern<br />
und Verbraucherinnen und<br />
Verbrauchern neue Anreize <strong>für</strong> den<br />
Umstieg auf ressourcenschonende<br />
Produkte zu geben. Der Fahrplan<br />
empfiehlt auch, die Preise so anzupassen,<br />
dass sie die wahren Kosten<br />
des Ressourcenverbrauchs widerspiegeln,<br />
insbesondere in Bezug auf<br />
die Umwelt und die Gesundheit.<br />
Der Fahrplan zielt darauf ab,<br />
gegen ineffiziente Ressourcenverwendung<br />
in den Wirtschaftszweigen<br />
vorzugehen, die <strong>für</strong> den größten<br />
Anteil der Umweltauswirkungen<br />
verantwortlich sind: Lebensmittel,<br />
Gebäude und Mobilität. Auf<br />
diese drei Sektoren zusammengenommen<br />
entfallen 70–80 % aller<br />
Umweltbelastungen.<br />
Es wird auch darauf hingewiesen,<br />
wie wichtig es ist, die natür lichen<br />
Ressourcen, die die Grundlage<br />
un serer Wirtschaft sind, effizienter zu<br />
bewirtschaften. Der Druck auf Ressourcen<br />
wie Biodiversität, Böden und<br />
Klima nimmt ständig zu und wenn es<br />
nicht gelingt, die bestehenden Ziele<br />
zu erreichen, könnte dies langfristig<br />
verheerende Folgen haben.<br />
Ressourceneffizienz auf<br />
allen politischen Ebenen<br />
anpacken<br />
Der Fahrplan empfiehlt ein zahlreiche<br />
Politikfelder umfassendes,<br />
integriertes Konzept auf europäischer<br />
und nationaler Ebene und die<br />
Konzentration auf die Ressourcen,<br />
die am stärksten unter Druck stehen.<br />
Zu den verwendeten Instrumenten<br />
gehören Rechtsvorschriften,<br />
marktorientierte Instrumente,<br />
die Neuausrichtung von Finanzierungsinstrumenten<br />
und die Förderung<br />
der Nachhaltigkeit in Produktion<br />
und Verbrauch. In einem partizipativen<br />
Prozess, an dem die<br />
politischen Entscheidungsträger,<br />
Sachverständige, NRO, die Wirtschaft<br />
sowie die Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher teilnehmen, werden<br />
bis spätestens 2013 klar definierte<br />
Ziele und Indikatoren entwickelt,<br />
die Vorhersagbarkeit und<br />
Transparenz <strong>für</strong> alle gewährleisten.<br />
Oktober 2011<br />
916 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Mensch · Produkt · Service<br />
Hintergrund<br />
In der Leitinitiative „Ressourcenschonendes<br />
Europa“ der Strategie Europa 2020 zum Thema<br />
Ressourceneffi zienz wurde ein Fahrplan zur<br />
Festlegung der mittel- und langfristigen Ziele<br />
auf dem Gebiet der Ressourceneffizienz und<br />
der Mittel zu ihrer Verwirklichung gefordert.<br />
Dieser Fahrplan baut nun auf den anderen<br />
Initiativen im Rahmen dieser Leitinitiative –<br />
z. B. auf dem Fahrplan <strong>für</strong> den Übergang zu<br />
einer emissionsarmen Wirtschaft sowie dem<br />
Weißbuch zur Verkehrspolitik vom Frühjahr<br />
2011 und dem <strong>für</strong> Ende des Jahres vorgesehenen<br />
Energiefahrplan – auf und ergänzt sie.<br />
Der Fahrplan <strong>für</strong> Ressourceneffizienz stützt<br />
sich auch auf die Thematische Strategie <strong>für</strong><br />
die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen<br />
von 2005 und die EU-Strategie <strong>für</strong> die<br />
nachhaltige Entwicklung.<br />
Die nächsten Schritte<br />
Die verschiedenen Aktionen und Maßnahmen<br />
des Fahrplans werden jetzt in die Tat<br />
umgesetzt. Die Kommission wird die entsprechenden<br />
politischen und Legislativvorschläge<br />
zu seiner Durchführung vorlegen. Auch die<br />
Mitgliedstaaten müssen auf ihrer Ebene tätig<br />
werden und der Wirtschaft sowie den Verbraucherinnen<br />
und Verbrauchern die neuen<br />
Effizienzmaßnahmen vermitteln.<br />
Nähere Informationen über Ressourceneffi zienz<br />
und den Fahrplan:<br />
http://ec.europa.eu/environment/resource_efficiency/<br />
index_en.htm<br />
MEMO/11/614<br />
Neu<br />
Serie19<br />
Beim Ressourcenschutz<br />
regionale Unterschiede beachten<br />
öllig zu Recht fordert die Europäische<br />
„VKommission beim Schutz der natürlichen<br />
Ressourcen einen Transformationsprozess,<br />
der einen hohen Lebensstandard bei<br />
gleichzeitiger Verringerung der in dustriellen<br />
Umwelteinflüsse garantiert. Schlüsselressourcen<br />
wie <strong>Wasser</strong> müssen nachhaltig geschützt<br />
werden. Allerdings müssen dort, wo ausreichende<br />
<strong>Wasser</strong>ressourcen zur Verfügung stehen<br />
und eine nachhaltige Bewirtschaftung<br />
der Ressource <strong>Wasser</strong> gesichert ist, differenzierte<br />
Kriterien zum Thema <strong>Wasser</strong>gebrauch<br />
gelten“, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />
Was ser/<strong>Abwasser</strong> des Bundesverbandes<br />
der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
(BDEW) nach der Veröffentlichung der Roadmap<br />
Ressourceneffizienz.<br />
So führe eine generelle Begrenzung der<br />
<strong>Wasser</strong>entnahme unter 20 Prozent der verfügbaren<br />
sich ständig erneuerbaren <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />
in Deutschland nicht zu einem verstärkten<br />
Schutz der Ressource <strong>Wasser</strong>. Grundwasserleiter<br />
und Oberflächengewässer sind<br />
keine unendlich großen Speicher, in denen<br />
<strong>Wasser</strong>vorräte unbegrenzt angespart werden<br />
können. In regenreichen Jahren ist das Erneuerungsvolumen<br />
größer und die <strong>Wasser</strong>stände<br />
steigen. Mit der vorge sehenen Regelung<br />
könnte sich das Problem hoher Grundwasserstände<br />
wie in Berlin verschärfen. Auch <strong>Wasser</strong><br />
in Talsperren könne nicht unbegrenzt aufgestaut<br />
werden. Regelungen dieser Art müssten<br />
schon aus logischen Gründen überdacht und<br />
mit größerer Flexibilität ausgestaltet werden.<br />
Gemäß der <strong>Wasser</strong>rahmenricht linie soll ein<br />
guter Zustand des <strong>Wasser</strong>s innerhalb der EU<br />
bis zum Jahr 2015 erreicht werden. „Dies<br />
erfordert konsequentes nachhaltiges Wirtschaften<br />
in der <strong>Wasser</strong>versorgung Europas“,<br />
sagte Weyand. <strong>Wasser</strong>knappheit oder Dürre<br />
in einzelnen Regionen der EU müssten mit<br />
ganz gezielten Maßnahmen begegnet werden.<br />
Die Probleme durch knappe <strong>Wasser</strong>vorräte,<br />
insbesondere im Süden Europas würden<br />
teilweise durch intensive <strong>Wasser</strong>nutzung in<br />
der Landwirtschaft oder im Tourismus noch<br />
verschärft“, so der Hauptgeschäftsführer <strong>Wasser</strong>/Ab<br />
wasser des BDEW. Hingegen mache es<br />
<strong>für</strong> Deutschland als wasserreiches Land<br />
keinen Sinn, weiter <strong>Wasser</strong> zu sparen. Schon<br />
heute gehöre Deutschland zu den Industrieländern<br />
mit dem niedrigsten <strong>Wasser</strong>gebrauch.<br />
Eine weitere Verminderung des <strong>Wasser</strong>gebrauchs<br />
hierzulande werde nicht zu einer<br />
Verbesserung der Trinkwasserressourcen in<br />
Ländern mit <strong>Wasser</strong>mangel-Situationen führen,<br />
so Weyand.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bdew.de<br />
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<strong>für</strong> die Trinkwasserversorgung.<br />
Die sinnvolle Ergänzung<br />
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NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Strukturbedingte Kostenunterschiede führen<br />
zu unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>preisen<br />
ie <strong>Wasser</strong>preise in Deutsch-<br />
sind unterschiedlich<br />
„Dland<br />
hoch, da es die <strong>Wasser</strong>versorger mit<br />
regional sehr verschiedenen Strukturen<br />
zu tun haben, die nicht oder<br />
nur teilweise beeinflussbar sind.<br />
Dabei geht es um eine Vielzahl<br />
höchst unterschiedlicher Bedingungen<br />
bei der <strong>Wasser</strong>gewinnung, der<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung und der Verteilung<br />
an die Kunden über ihre Leitungsnetze.<br />
Hinzu kommen unterschiedliche<br />
regionale Umweltauflagen,<br />
die die Versorger erfüllen. Folge<br />
dieser sehr verschiedenen Strukturen<br />
vor Ort sind unterschiedliche<br />
Kosten, die wiederum zu deutlichen<br />
und gerechtfertigten Preisunterschieden<br />
führen können“, sagte<br />
Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> des Bundesverbandes<br />
der Energie- und <strong>Wasser</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH<br />
Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />
Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />
Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />
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wirtschaft (BDEW), in Berlin anlässlich<br />
der aktuellen Berichterstattung<br />
über die <strong>Wasser</strong>preise in Deutschland.<br />
Ein reiner Preisvergleich, der<br />
diese Faktoren nicht berücksichtige,<br />
führe daher in die Irre, so Weyand.<br />
„Die <strong>Wasser</strong>versorgung ist heute<br />
untrennbar mit dem Gewässerschutz<br />
verbunden. Es müssen wichtige<br />
ökologische Aspekte berücksichtigt<br />
werden, die Versorgung<br />
muss in den Naturhaushalt eingebettet<br />
sein. Das darf in der Debatte<br />
nicht einfach ausgeblendet werden“,<br />
führte Weyand weiter aus. Das<br />
<strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz schreibt eine<br />
ortsnahe <strong>Wasser</strong>versorgung vor.<br />
Damit sollen der <strong>Wasser</strong>gebrauch<br />
und die natürliche Regenerationsfähigkeit<br />
des Ökosystems vor Ort miteinander<br />
in Einklang gebracht werden.<br />
So werde nachhaltig die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
auch <strong>für</strong> kommende<br />
Generationen gesichert. „Dies sind<br />
wichtige Aspekte, die die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
von anderen Branchen<br />
unterscheidet“, so Weyand.<br />
Hinsichtlich der konkreten strukturellen<br />
Unterschiede zwischen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgern gehe es vor allem<br />
um folgende Fragen:<br />
Bei der <strong>Wasser</strong>herkunft: Welche<br />
Mehrausgaben entstehen aus<br />
der Verwendung von Oberflächenwasser,<br />
oberflächennahem<br />
Grundwasser oder Tiefengrundwasser?<br />
Welche Mehrausgaben<br />
entstehen durch Fremdbezug?<br />
Bei der Rohwasserqualität: Welche<br />
Auswirkungen haben naturnahe<br />
oder weitergehende Aufbereitungsverfahren<br />
auf die Ausgaben<br />
der Kunden?<br />
Bei der Bodenbeschaffenheit, also<br />
der Geologie: Wie viel kostet<br />
durchschnittlich die Verlegung<br />
von Netzen in felsigen oder fließenden<br />
Bodenarten mehr als in<br />
Kies, Sand oder Ton?<br />
Bei der Topografie: Welche Mehrausgaben<br />
entstehen <strong>für</strong> die Kunden<br />
durch die Höhenstruktur im<br />
Versorgungsgebiet und damit<br />
verbundene technische Anforderungen<br />
an die Verteilung?<br />
Bei der Urbanität: Wie beeinflussen<br />
die Siedlungstypen (ländlicher<br />
Raum, städtischer Raum<br />
oder Großstadt) die Ausgaben<br />
pro Kopf?<br />
Bei der Siedlungsdichte: Wie<br />
beeinflusst die Siedlungsdichte<br />
die spezifische Netzausstattung<br />
und die Ausgaben pro Kopf?<br />
<strong>Wasser</strong>qualität: Welche zusätzlichen<br />
freiwilligen Leistungen<br />
(bspw. Enthärtung) erbringt das<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen?<br />
Was sind die Kosten <strong>für</strong> die<br />
Kunden?<br />
Umweltschutz: Welche Maßnahmen<br />
ergreift das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
zum Schutz<br />
der Umwelt und der <strong>Wasser</strong>vorkommen?<br />
Hierunter fallen beispielsweise<br />
Kooperationen mit<br />
der Landwirtschaft, wasserschutzbezogener<br />
Flächenkauf,<br />
zusätzliche Grundwasseranreicherung<br />
und Laboruntersuchungen,<br />
die mit ihren Auswirkungen<br />
auf die Ausgaben der Kunden<br />
erläutert werden.<br />
Nachhaltige Instandhaltung: Was<br />
tut das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
um die Netzinfrastruktur<br />
nachhaltig und langfristig<br />
zu erhalten und zu sichern?<br />
Versorgungssicherheit: Welche<br />
Vorkehrungen trifft das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
um<br />
die hohe Versorgungssicherheit<br />
stets zu gewährleisten? Welche<br />
Anlagen werden da<strong>für</strong> vorgehalten?<br />
Kundenservice: Welches Serviceangebot<br />
bietet das <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
seinen<br />
Kunden?<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bdew.de<br />
Oktober 2011<br />
918 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Mensch · Produkt · Service<br />
Regulierung des <strong>Wasser</strong>marktes<br />
gefährdet Versorgungssicherheit<br />
Bereits 2010 hat die Bundesregierung<br />
in einer Stellungnahme<br />
den Regulierungsforderungen im<br />
<strong>Wasser</strong>bereich der Monopolkommission<br />
eine klare Absage erteilt.<br />
„Damit hat die Bundesregierung die<br />
grundlegenden Bedenken der kommunalen<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft aufgegriffen,<br />
dass die bewährten Kontrollinstrumente<br />
ausreichend sind und<br />
es eine Regulierung wie im Energiesektor<br />
nicht geben kann“, so Hans-<br />
Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes kommunaler<br />
Unternehmen (VKU). „Dies sollte<br />
auch die Bundesnetzagentur als<br />
nachgeordnete Behörde zur Kenntnis<br />
nehmen, die anscheinend nach<br />
neuen Betätigungsfeldern sucht.<br />
Denn an den Argumenten der<br />
Regierung hat sich bis heute nichts<br />
geändert.“<br />
Ein Vorteil <strong>für</strong> die Verbraucher ist<br />
aus Sicht der VKU nicht zu erkennen.<br />
„<strong>Wasser</strong>versorgung ist eine kommunale<br />
Kernaufgabe der ört lichen<br />
Daseinsvorsorge. Kommunale<br />
Unternehmen sorgen <strong>für</strong> eine zuverlässige<br />
und qualitativ hochwertige<br />
Trinkwasserversorgung“, erklärt<br />
Reck. „Bei einer Fokussierung allein<br />
auf die <strong>Wasser</strong>preise und einer<br />
Reduzierung der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
auf eine reine Ökonomie diskussion<br />
werden Qualität, Versorgungssicherheit<br />
und Umweltschutz nicht in<br />
erforderlichem Umfang berücksichtigt.<br />
Zudem steht hinter dem<br />
Lebensmittel <strong>Wasser</strong> eine Vielzahl<br />
von Dienstleistungen, die von Ort zu<br />
Ort sehr unterschiedlich sind. Dies<br />
führt zwangsläufig zu unterschiedlichen<br />
Preisen“, so Reck weiter.<br />
Die Aussagen der Bundesnetzagentur<br />
können auch nicht mit Verbraucherinteressen<br />
begründet werden,<br />
denn diese wollen keine Regulierung.<br />
Das bestätigen Haushaltskundenbefragungen<br />
von dimap<br />
und emnid. Demnach finden über<br />
75 Prozent der Verbraucher ihren<br />
<strong>Wasser</strong>preis angemessen. Über<br />
90 Prozent sind mit der Versorgungssicherheit<br />
und der Qualität<br />
der kommunalen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
zufrieden.<br />
Serie19<br />
Das Programm<br />
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sind auch bei diesem Programm<br />
selbstverständlich.<br />
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Kontakt:<br />
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Unternehmen e.V. (VKU),<br />
Invalidenstraße 91,<br />
D-10115 Berlin,<br />
Tel. (030) 58580-0,<br />
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NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
CCS-Gesetz – AöW fordert Vorrang<br />
des Grundwasserschutzes<br />
Die AöW hat die Länder-Umweltminister<br />
von Schleswig-Holstein,<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
und Niedersachsen sowie die <strong>für</strong><br />
Umwelt zuständigen Senatoren von<br />
Bremen und Hamburg vor der am<br />
8. September 2011 im Ausschuss<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
des Bundesrates anstehenden<br />
Beratung des CCS-Gesetzes in<br />
einem offenen Brief aufgefordert,<br />
dem Schutz des Grundwas sers Vorrang<br />
vor allen anderen Interessen<br />
einzuräumen.<br />
Die Allianz der öffentlichen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
e.V. als Vertreterin der<br />
Interessen der öffentlichen, kommunalen<br />
und verbandlichen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
ist trotz der bisher in<br />
den Entwurf zum CCS-Gesetz eingearbeiteten<br />
Änderungen besorgt um<br />
den Schutz des Grundwassers und<br />
damit der Trinkwasserversorgung in<br />
Deutschland.<br />
Mit der „Länderklausel“ des<br />
Gesetzes können die Bundesländer<br />
zwar eine Verpressung und Speicherung<br />
von CO 2 (Kohlendioxid) auf<br />
ihrem Gebiet unterbinden, trotzdem<br />
besteht <strong>für</strong> Länder mit Küstengebieten<br />
zu Nord- und Ostsee die<br />
Gefahr einer Versalzung des Grundwassers<br />
bei der geplanten Lagerung<br />
im Meeresgrund außerhalb der<br />
12-Meilen-Zone, die von der Länderklausel<br />
nicht mehr erfasst ist.<br />
Eine erst kürzlich veröffentlichte<br />
Studie des Geologen Dr. Ralf Krupp<br />
belegt, dass die Druckauswirkungen<br />
innerhalb eines 100-km-<br />
Umkreises von Offshore-Lagerstätten<br />
auch das Festland erreichen<br />
können. Saline Formationswasser<br />
könnten über den Druck aus den<br />
Lagerstätten auf das Festland abgedrängt<br />
werden und bis in Grundwasserzonen<br />
aufsteigen. Dies kann<br />
zu einer Versalzung der Grundwasserreservoire<br />
führen und es besteht<br />
eine dauerhafte Gefährdung <strong>für</strong> die<br />
küstennahe Trinkwasserversorgung,<br />
wenn Kohlendioxid im Meeresgrund<br />
verpresst wird.<br />
Call for Papers<br />
Kontakt:<br />
Allianz der öffentlichen <strong>Wasser</strong>wirtschaft e.V.,<br />
Ernst-Reuter-Haus,<br />
Straße des 17. Juni 114,<br />
D-10623 Berlin,<br />
Tel. (030) 39 74 36 06,<br />
Fax (030) 39 74 36 83,<br />
E-Mail: info@aoew.de,<br />
www.aoew.de<br />
11. DWA-Regenwassertage 2012<br />
Die Regenwassertage der Deutschen<br />
Vereinigung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V.<br />
(DWA) gelten als anerkanntes<br />
Forum <strong>für</strong> den fachlichen Austausch<br />
über die Entwicklungen und den<br />
aktuellen Stand beim Umgang mit<br />
Regenwasser. Die DWA lädt Experten<br />
ein, die 11. Regenwassertage<br />
am 12. und 13. Juni 2012 in Berlin<br />
aktiv mitzugestalten und interessante,<br />
innovative, jedoch nicht kommerzielle<br />
Vortragsvorschläge zu folgenden<br />
Themenschwerpunkten<br />
einzureichen:<br />
Regenwasserversickerung<br />
Regenwasserableitung<br />
Regenwasserbewirtschaftung<br />
Regenwassernutzung<br />
Regenwasserbehandlung<br />
Überflutungsschutz<br />
Die Vorträge sollten nicht mehr<br />
als 25 Minuten umfassen. Für die<br />
anschließende Diskussion sind fünf<br />
Minuten eingeplant.<br />
Die Vortragssprache ist deutsch.<br />
Aussagekräftige Kurzfassungen<br />
der geplanten Vorträge sollen maximal<br />
eine Seite betragen.<br />
Abgabefrist: 25. November 2011<br />
Kontakt:<br />
DWA,<br />
Sarah Heimann,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
D-53773 Hennef,<br />
Tel. (02242) 872-192,<br />
E-Mail: heimann@dwa.de<br />
Oktober 2011<br />
920 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Mensch · Produkt · Service<br />
GTÜ fordert Nachbesserung der<br />
neuen Trinkwasserverordnung<br />
<strong>Wasser</strong>verunreinigungen<br />
in<br />
Hausinstallationen scheinen<br />
in Deutschland in letzter Zeit an der<br />
Tagesordnung zu sein. Erst kürzlich<br />
kam es in Potsdam und Berlin wieder<br />
zu Verunreinigungen durch<br />
Kolibakterien. Ebenfalls wurden in<br />
vielen öffentlichen Gebäuden weitere<br />
Verunreinigungen im Trinkwasser<br />
nachgewiesen, die beim Menschen<br />
zu schweren Erkrankungen<br />
führen können.<br />
„Bei den festgestellten Keimen<br />
handelte es sich wie so oft um<br />
gefährliche Legionellen, die vor<br />
allem im warmen <strong>Wasser</strong> (zwischen<br />
+20 °C und +50 °C) vorkommen“,<br />
erläutert Günther Kirsten, Experte<br />
<strong>für</strong> Technische Gebäudeausrüstung<br />
der GTÜ, Gesellschaft <strong>für</strong> Technische<br />
Überwachung mbH. „Eine<br />
Infektion mit Legionellen kann zu<br />
einer tödlich verlaufenden Lungenentzündung<br />
führen“, warnt Kirsten<br />
weiter.<br />
Vor allem Mehrfamilienhäuser<br />
können den Bakterien mit Stagnation,<br />
Todleitungen und Biofilm in<br />
den Warmwasserverteilleitungen<br />
und Warmwasseraufbereitungsanlagen<br />
einen Nährboden zur Ausbreitung<br />
bieten. Die Bakterien<br />
gelangen dann bei einem Duschgang<br />
durch Bildung von Aerosolen<br />
in die Luft und so über die<br />
Atemwege in den menschlichen<br />
Körper.<br />
Laut der neuen Trinkwasserverordnung,<br />
die am 11. November in<br />
Kraft tritt, sind deshalb die meisten<br />
Vermieter von Mehrfamilienhäusern<br />
mit einer zentralen Anlage zur<br />
Warmwasserbereitung verpflichtet,<br />
einmal jährlich das <strong>Wasser</strong> auf mikrobakterielle<br />
Belastungen untersuchen<br />
zu lassen. Der jeweilige Betreiber<br />
der Trinkwasseranlage ist da<strong>für</strong><br />
verantwortlich.<br />
„Aus Gesundheitsschutzgründen<br />
ist es höchste Zeit, dass die neue<br />
Trinkwasserverordnung in Kraft<br />
tritt, doch diese ist eindeutig verbesserungsbedürftig“,<br />
sagt Kirsten.<br />
Denn die einmal im Jahr vorgeschriebene<br />
Trinkwasser-Probenentnahme<br />
und Analyse durch ein<br />
akkreditiertes Labor sind dort zwar<br />
vorgeschrieben, eine Überwachung<br />
der Durchführung ist jedoch nicht<br />
ausreichend geregelt.<br />
Die GTÜ weist schon seit längerem<br />
auf diese Problematik hin und<br />
fordert eine flächendeckende, systematische<br />
Überwachung der Trinkwasser-Probenentnahme<br />
und Analyse.<br />
„Der Gesetzgeber kommt<br />
un seren Forderungen zwar teilweise<br />
nach, schafft es aber leider<br />
nicht, die regelmäßige Überwachung<br />
klar zu definieren und regelmäßige<br />
Kontrollen zu gewährleisten“,<br />
erklärt Günther Kirsten.<br />
Dies sollte <strong>für</strong> den Betreiber<br />
allerdings kein Grund sein, die vorgeschriebenen<br />
Probeentnahmen<br />
und Analysen zu unterlassen, da<br />
ihm dadurch hohe Regressansprüche<br />
drohen können, sofern Krankheitsfälle<br />
auf eine Verkeimung der<br />
Trinkwasseranlage zurückzuführen<br />
sind.<br />
Zum Start einer kontinuierlichen<br />
Überwachung empfiehlt Kirsten bei<br />
Bestandsgebäuden eine einmalige<br />
Vor-Ort-Kontrolle (Prüfung) der<br />
gesamten Trinkwasserinstallation,<br />
bei Neubauten eine baubegleitende<br />
Qualitätsüberwachung (BQÜ)<br />
durch einen Sachverständigen <strong>für</strong><br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>installation.<br />
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GTÜ Gesellschaft <strong>für</strong> Technische<br />
Überwachung mbH,<br />
Vor dem Lauch 25,<br />
D-70567 Stuttgart,<br />
Tel. (0711) 97676-101,<br />
Fax (0711) 97676-109,<br />
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NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
ZIM-SOLO-Förderung: Turbolader <strong>für</strong><br />
Umwelttechnologien<br />
Zwei Milliarden Euro <strong>für</strong> 15 000 Innovationsvorhaben<br />
Klein und<br />
mobil: die ITE-<br />
Entwässerungsiebmaschine<br />
auf dem Weg<br />
zum Einsatzort.<br />
© ITE GmbH<br />
Optimiert <strong>für</strong><br />
Erdwärmeund<br />
Kleinbohrungen<br />
ist<br />
die die „Mini“-<br />
Separationsanlage<br />
der<br />
ITE GmbH<br />
in Wesel.<br />
© ITE GmbH<br />
Deutschlands Mittelstand ist<br />
durch die Hightech-Strategie<br />
des Bundes herausgefordert – und<br />
setzt verstärkt auf eigene Innovationen.<br />
Kleine und mittlere Unternehmen<br />
(KMU) sind die innovativsten in<br />
Europa. Sie werden auf diesem Weg<br />
vom Zentralen Innovationsprogramm<br />
Mittelstand (ZIM) unterstützt.<br />
Als Nachteilsausgleich ge -<br />
gen über Großfirmen erhalten sie<br />
Fördermittel <strong>für</strong> Forschungs- und<br />
Entwicklungsvorhaben in Form<br />
nichtrückzahlbarer Zuschüsse.<br />
Bei den Umwelttechnologien<br />
wurden aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
mit fast<br />
90 zugesagten Millionen Euro gut<br />
700 Projekte angeschoben – Platz<br />
acht im Branchenranking, das von<br />
den Produktionstechnologien an -<br />
geführt wird. Nach drei Jahren Laufzeit<br />
des in Europa solitären Förderprogramms<br />
ist die Zwischenbilanz<br />
mit fast 15 000 bewilligten Projekten<br />
und annähernd zwei Milliarden<br />
Euro zugesagter Mittel durchweg<br />
positiv. Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler erklärte unlängst, das<br />
Programm habe sich zum „Flaggschiff“<br />
der KMU-Innovationsförderung<br />
entwickelt. Nach einer ak -<br />
tuellen Studie des Instituts <strong>für</strong><br />
Wirtschaftsforschung Halle wurden<br />
allein durch die 2009 und 2010<br />
bewilligten ZIM-Projekte bundesweit<br />
rund 70 000 Arbeitsplätze gesichert<br />
oder neu geschaffen.<br />
Beispiel: Die ITE GmbH aus dem<br />
niederrheinischen Wesel entwickelte<br />
mit ZIM-SOLO-Förderung aus<br />
Berlin eine mobile Separationsanlage<br />
zur Aufbereitung der bei Kleinbohrungen<br />
anfallenden Bohrspülungen<br />
nach höchsten Qualitätsstandards.<br />
Mit den kompakten, leistungsstarken<br />
Entwässerungs-Siebmaschinen<br />
wird es möglich, das Bohrwasser<br />
komplett von Feststoffteilchen<br />
zu reinigen, also nahezu „klares“<br />
<strong>Wasser</strong> in die Kanalisation abzugeben.<br />
Dieses Recyclingkonzept hat<br />
eine deutliche Ersparnis der Energie-<br />
und Entsorgungskosten beim<br />
Bau von Brunnen und geothermischen<br />
Anlagen zur Folge.<br />
„Die Realisierung wäre ohne Fördermittel<br />
nur eingeschränkt möglich<br />
gewesen und hätte sich über<br />
einen wesentlich längeren Zeitraum<br />
erstreckt. Außerdem konnten wir<br />
das Entwicklungsrisiko durch die<br />
Förderung minimieren“, konstatierte<br />
Norbert Schwarzer, Prokurist<br />
von ITE.<br />
Neue Märkte seien mit der Innovation<br />
erschlossen worden, der<br />
Umsatz in diesem Marktsegment<br />
gestiegen. „Bei weiter guter Entwicklung<br />
der Nachfrage werden<br />
kurz- und mittelfristig auch neue<br />
Arbeitsplätze entstehen.“<br />
Oktober 2011<br />
922 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
Die ZIM-Module SOLO (einzelbetriebliche<br />
Förderung) und KOOP<br />
(Kooperationsförderung mit mindestens<br />
einem weiteren Industriepartner<br />
oder einer Wissenschaftseinrichtung)<br />
ermöglicht es den oft<br />
sehr flexiblen, aber in der Regel<br />
unterkapitalisierten Innovationsunternehmen,<br />
hauseigene Innovationen<br />
zu entwickeln. Kennzeichen<br />
von ZIM mit Fördersummen<br />
zumeist über 100 000 € pro Projekt<br />
zzgl. bis zu 25 000 € zur Vorbereitung<br />
der Vermarktung sind mittelstandfreundliche<br />
Kriterien: einfache<br />
und jederzeit mögliche Antragstellung,<br />
rasches Bewilligungsverfahren<br />
und eine vergleichsweise<br />
„übersichtliche“ Bürokratie. Etliche<br />
Anträge werden übrigens durch<br />
Berater eingereicht; das spart vor<br />
allem Erstantragstellern Zeit und<br />
Kraftaufwand.<br />
Technologieoffen auch <strong>für</strong><br />
Kleinfirmen<br />
„Manche Unternehmen wissen<br />
noch gar nicht, dass Mittelständler<br />
bis 250 Mitarbeiter ohne Technologie-<br />
und Brancheneinschränkung<br />
an tragsberechtigt sind – aber auch<br />
deutlich kleinere Unternehmen und<br />
Handwerksbetriebe“, erläutert Claudia<br />
Herrmann-Koitz, Geschäftsführerin<br />
von EuroNorm. Ihr Unternehmen<br />
mit inzwischen über 100 Mitarbeitern<br />
ist einer der drei ZIM-Projektträger<br />
und <strong>für</strong> die Fördersäule<br />
SOLO mitverantwortlich. Erste Auswertungen,<br />
so Herrmann-Koitz, hätten<br />
die enorme Hebelwirkung des<br />
Programms bestätigt. Danach löse<br />
ein Fördereuro in drei Jahren<br />
12 Euro Umsatz aus.<br />
KMU bis 250 Mitarbeiter und<br />
50 Mio. Euro Umsatz sind mit einem<br />
Anteil von 60 Prozent an der<br />
Beschäftigung und über der Hälfte<br />
der gesamten Wertschöpfung<br />
Motor der deutschen Wirtschaft.<br />
Obwohl finanziell zumeist ohne<br />
große Spielräume, betreiben 30 000<br />
von ihnen permanent Industrieforschung;<br />
schätzungsweise weitere<br />
70 000 bringen fallweise eigene<br />
Innovationen auf den Markt. Im Vergleich<br />
zu Großunternehmen, die<br />
fast 90 Prozent aller FuE-Aktivitäten<br />
in Deutschland bestreiten, ist das<br />
innovative Potenzial der KMU<br />
jedoch noch zu gering. FuE-Förderung<br />
verfolgt deshalb mehrere<br />
Ziele. So sollen mit nichtrückzahlbaren<br />
Zuschüssen die enormen und<br />
auch risikoreichen FuE-Aufwendungen,<br />
die sich oft erst nach Jahren<br />
durch mehr Umsatz auszahlen,<br />
abgefedert und zudem der Zugang<br />
zu Forschungsergebnissen von<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
erleichtert werden.<br />
Kontakt:<br />
EuroNorm GmbH,<br />
Stralauer Platz 34,<br />
D-10243 Berlin,<br />
Tel. (030) 97003-043,<br />
E-Mail: zim@euronorm.de,<br />
www.zim-bmwi.de<br />
Reduziert<br />
die Feststoff-<br />
Anteile der<br />
Bohrspülung<br />
auf ein<br />
Minimum –<br />
innovative<br />
mobile Separationsanlage<br />
von ITE.<br />
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Internet: www.plasson.de
NACHRICHTEN<br />
Branche<br />
Anforderungsprofil <strong>für</strong> GFK-Rohre überarbeitet<br />
Neben anderen<br />
Bauverfahren<br />
stellt die<br />
Sanierung<br />
eines Kanals<br />
mit werksgefertigten<br />
GFK-Rohren<br />
ein technisch<br />
ausgereiftes<br />
Verfahren dar.<br />
© Tiefbauamt<br />
Karlsruhe<br />
Das Anforderungsprofil<br />
<strong>für</strong> GFK-Rohre<br />
stellt eine<br />
verlässliche<br />
Grundlage <strong>für</strong><br />
Ausschreibung,<br />
Planung<br />
und Bau dar,<br />
die dem<br />
heutigen Stand<br />
der <strong>Technik</strong><br />
angepasst ist.<br />
© Tiefbauamt<br />
Karlsruhe<br />
Gemeinsam mit dem RSV - Rohrleitungssanierungsverband<br />
e.V.<br />
hat die Arbeitsgruppe süddeutscher<br />
Kommunen das „Anforderungs-<br />
profil <strong>für</strong> die Renovierung von Ab -<br />
wasserleitunge n mit werkseitig hergestellten<br />
GFK-Rohren“ aktualisiert.<br />
Das Anforderungs profil stellt eine<br />
verlässliche Grundlage <strong>für</strong> Ausschreibung,<br />
Planung und Bau dar,<br />
die dem heutigen Stand der <strong>Technik</strong><br />
angepasst ist. Es soll eine Hilfestellung<br />
<strong>für</strong> Planer und Auftraggeber<br />
sein. Zugleich soll es Bietern ermöglichen,<br />
sich im Vorfeld einer Ausschreibung<br />
mit den Anforderungen<br />
und Bedingungen <strong>für</strong> eine Auf -<br />
tragsertei lung und -abwicklung vertraut<br />
zu machen.<br />
„In vielen Kommunen sind die<br />
großen <strong>Abwasser</strong>transportleitungen<br />
häufig schon mehrere Jahrzehnte,<br />
an manchen Stellen bereits über<br />
hundert Jahre alt“, erläutert Dipl.-<br />
Ing. Volker Zinn vom Tiefbauamt der<br />
Stadt Karlsruhe. „Viele dieser Kanäle<br />
weisen teilweise starke Schäden auf<br />
und eine Sanierung ist dringend<br />
erforderlich“, so der Sprecher der<br />
Arbeitsgruppe weiter. Neben an -<br />
deren auf dem Markt befindlichen<br />
Bauverfahren stellt die Sanierung<br />
eines Rohrstranges mit werkgefertigten<br />
GFK-Rohren ein technisch<br />
ausgereiftes und langlebiges Verfahren<br />
dar. Dabei ist es grundsätzlich<br />
wichtig, dass ein Auftraggeber<br />
genau das Rohr bekommt, das auf<br />
die Anforderungen seiner Tiefbaumaßnahme<br />
zugeschnitten ist.<br />
Grund genug, das bestehende<br />
Anforderungsprofil zu überarbeiten<br />
und dem allgemeinen Stand der<br />
<strong>Technik</strong> anzupassen. „Anforderungsprofile<br />
werden von den ausschreibenden<br />
Stellen zunehmend<br />
genutzt“, stellt RSV-Geschäftsführer<br />
Dipl.-Volkswirt Horst Zech fest. So<br />
sind hier unter anderen allgemeinen<br />
Anforderungen an das bauausführende<br />
Unternehmen, aber auch<br />
allgemeine Anforderungen an die<br />
GFK-Rohrwerkstoffe und Verfahren<br />
sowie an das Produkt und die Herstellung<br />
definiert. „Das trägt entscheidend<br />
dazu bei, dass der Auftraggeber<br />
das gewünschte Produkt<br />
erhält“, so Zech weiter. „Zudem stellt<br />
es <strong>für</strong> den Hersteller eine ausgezeichnete<br />
Orientierungshilfe dar.“<br />
Renovierungsziele definiert<br />
Im Anforderungsprofil <strong>für</strong> die Renovierung<br />
von <strong>Abwasser</strong>leitungen mit<br />
werkseitig hergestellten GFK-Rohren<br />
werden Renovierungsziele <strong>für</strong><br />
Kanalsanierungsmaßnahmen, die<br />
auf Basis dieses Anforderungsprofiles<br />
ausgeschrieben werden, festgelegt.<br />
So muss die Funktionsfähigkeit<br />
des Kanals dauerhaft wieder hergestellt<br />
werden, ebenso wie die Dichtheit.<br />
Dabei sind die statischen Vorgaben<br />
des DWA-Merkblattes 127<br />
Teil 2 einzuhalten. Darüber hinaus<br />
sind die Anforderungen des Gewässerschutzes<br />
und einer optimalen<br />
<strong>Abwasser</strong>ableitung und <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
einzuhalten. Ebenso sollen<br />
die Vorteile der Renovierung<br />
von <strong>Abwasser</strong>leitungen mit vorgefertigten<br />
GFK-Rohren genutzt werden.<br />
Hierzu zählen die Wirtschaftlichkeit<br />
im Verhältnis zum Neubau,<br />
die geringe öffentliche Belastung,<br />
geringer Eingriff in den Verkehrsraum,<br />
geringe Emissionen (Lärm,<br />
Erschütterungen) und eine erwartete<br />
Nutzungsdauer der Sanierungsmaßnahme<br />
von mindestens<br />
60 bis 70 Jahren.<br />
Permanente<br />
Weiter entwicklung<br />
Bei der Fortschreibung des Anforderungsprofils<br />
<strong>für</strong> die Renovierung mit<br />
GFK-Rohren werden die Erfahrungen<br />
und Fachkenntnisse von Auftraggeber-<br />
und Auftragnehmerseite<br />
sowie der Rohrhersteller genutzt.<br />
Das überarbeitete Anforderungsprofil<br />
stellt einen aktuellen Stand<br />
der <strong>Technik</strong> dar und kann deshalb<br />
nur als Bearbeitungsstand angesehen<br />
werden, der durch permanente<br />
Weiterentwicklung den Änderungen<br />
des Marktes anpasst werden<br />
muss. Hierin sehen die Mitglieder<br />
der süddeutschen Kommunen und<br />
die Verantwortlichen auf Seiten des<br />
RSV eine wesentliche Aufgabe ihrer<br />
gemeinsamen Bestrebungen.<br />
Kontakt:<br />
RSV-Rohrleitungssanierungsverband e.V.,<br />
Eidechsenweg 2,<br />
D-49811 Lingen (Ems),<br />
Tel. (05963) 98108-77,<br />
Fax (05963) 98108-78,<br />
E-Mail: RSV-ev@t-online.de,<br />
www.rsv-ev.de<br />
Oktober 2011<br />
924 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche<br />
NACHRICHTEN<br />
140 Jahre KSB<br />
Historische<br />
Ansicht des<br />
KSB-Werks in<br />
Am 18. September wurde der Pumpen- und Armaturenhersteller<br />
KSB 140 Jahre alt. 1871 begann der<br />
Firmengründer Johannes Klein mit der Unterstützung<br />
von Friedrich Schanzlin und August Becker sowie 12<br />
Beschäftigten auf Teilen des heutigen Firmengeländes<br />
in Frankenthal mit der Produktion.<br />
Heute gehört KSB mit mehr als 15 000 Mitarbeitern,<br />
Produktions standorten auf allen Kontinenten und<br />
einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro zu den<br />
weltweit führenden Herstellern von Kreiselpumpen und<br />
Armaturen.<br />
Den Anfang innovativer <strong>Technik</strong>entwicklung bildete<br />
der Kessel speiseapparat von Johannes Klein. Es folgten<br />
Armaturen und Pumpen <strong>für</strong> ein breites Anwendungsspektrum.<br />
Zu dem rasanten Firmenwachstum trug auch der<br />
Erwerb mehrerer deutscher Firmen gleicher Fachrichtung<br />
bei. Daneben begann man bereits in den 50erund<br />
60er-Jahren damit, auch in Asien, Südamerika und<br />
Afrika Produktionsstätten aufzubauen. Auf die spätere<br />
Glo balisierung der Wirtschaft war der Pumpenhersteller<br />
daher mit einem weltweiten Netz von Vertriebs- und<br />
Fertigungsstätten gut vorbereitet.<br />
Seit 1964 gehören die Mehrheitsanteile der 1887<br />
gegründeten Aktiengesellschaft der gemeinnützigen<br />
KSB-Stiftung.<br />
Kontakt:<br />
KSB Aktiengesellschaft, Johann-Klein-Straße 9, D-67227 Frankenthal,<br />
E-Mail: info@jsb.com, www.ksb.com<br />
Frankenthal<br />
um 1880.<br />
Jubiläum bei WIDOS – Wilhelm Dommer 100 Jahre<br />
Wilhelm Dommer wurde im Jahre 1911 geboren<br />
und wäre dieses Jahr (2011) hundert Jahre alt<br />
geworden. Er ist Gründer des Fami lienunternehmens<br />
WIDOS GmbH in Heimerdingen, welches zu einem<br />
erfolgreichen Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern<br />
herangewachsen ist. Heute kann WIDOS als Weltmarktführer<br />
auf dem Gebiet der Kunststoffschweißmaschinen<br />
bezeichnet werden.<br />
Kontakt:<br />
WIDOS Wilhelm Dommer Soehne GmbH,<br />
Einsteinstraße 5, D-71254 Ditzingen,<br />
Tel. (07152) 9939-0, Fax (07152) 9939-40,<br />
E-Mail: Cathleen.Luebcke@widos.de,<br />
www.widos.de<br />
Aufkleber.<br />
Wilhelm Dommer.<br />
Firmenstammsitz.<br />
Mess-, Regel- und Überwachungsgeräte<br />
<strong>für</strong><br />
Haustechnik, Industrie und<br />
Umweltschutz.<br />
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Lindenstraße 20 · 74363 Güglingen<br />
Tel. 07135/102-0 · Fax 07135/102-147<br />
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Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 925
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Rohrleitungen in Zeiten neuer Energiekonzepte<br />
Das iro lädt zum 26. Oldenburger Rohrleitungsforum 2012<br />
Die viel zitierte Energiewende, weg von Kohlenwasserstoffwirtschaft und Atomstrom hin zu neuen Systemen auf<br />
der Basis regenerativer Energieträger, ist unbestrittener Megatrend des angehenden 21. Jahrhunderts und wird es<br />
in den kommenden Jahrzehnten bleiben. Da ein Großteil der heutigen, erdverlegten Rohrleitungsinfrastruktur der<br />
Energieversorgung dient, stellt sich dem Institut <strong>für</strong> Rohrleitungsbau Oldenburg – iro – folgerichtig die Frage,<br />
welche Rolle dem Rohr im Rahmen der neuen Versorgungskonzepte künftig zukommt. Genau diese Frage gibt<br />
das iro als Veranstaltungs-Motto ans Publikum weiter, wenn es am 9. und 10. Februar 2012 zum 26. Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum an den Standort Oldenburg der Jade Hochschule einlädt. Erwartet werden rund 3000 Teilnehmer,<br />
darunter die Mitarbeiter von etwa 330 Ausstellern der kongressbegleitenden Fachmesse.<br />
Im <strong>Wasser</strong>kraftwerkbau<br />
geht es von<br />
jeher nicht<br />
ohne (Triebwasser-)Rohre.<br />
© Etertec<br />
Rohrleitungsnetze sind in doppelter<br />
Hinsicht energierelevant:<br />
Erstens spielen sie eine tragende<br />
Rolle als Transportmedium <strong>für</strong> Primärenergieträger<br />
wie Gas und Öl<br />
wie auch <strong>für</strong> den Betrieb von Fernund<br />
Nahwärmesystemen; zum<br />
anderen ist ihr Betrieb selbst natürlich<br />
auch auf der Verbrauchsseite<br />
energetisch bedeutsam. Das wiederum<br />
gilt nicht nur <strong>für</strong> Versorgungsnetze,<br />
sondern auch <strong>für</strong> <strong>Abwasser</strong>-<br />
Entsorgungssysteme. Diese wiederum<br />
gelten aufgrund der in ihnen<br />
transportierten wärmehaltigen Ab -<br />
wasserströme als Quelle möglicherweise<br />
nutzbarer „Abfall“-Energie. Es<br />
mangelt also keineswegs an aktuellen<br />
Bezügen zum Motto „Rohrleitungen<br />
– in neuen Energieversorgungskonzepten“,<br />
wenn Anfang<br />
Februar 2012 die Fachwelt nach<br />
Oldenburg strömt, um das Arbeitsjahr<br />
mit der größten Fachveranstaltung<br />
rund ums Rohr zu beginnen.<br />
Wohin der Zug in puncto Versorgungskonzepte<br />
absehbar fährt,<br />
erfahren die Besucher von berufener<br />
Stelle, nämlich von Dietmar<br />
Schütz, dem Präsidenten des Bundesverbandes<br />
Erneuerbarer Energien<br />
e. V. (BEE), gleich in der Eröffnungsrunde<br />
des Kongresses am<br />
ersten Veranstaltungstag. Solchem<br />
Einstieg folgt unmittelbar ein Highlight<br />
mit Oldenburger Lokalbezug,<br />
nämlich die Präsentation des Pilotprojektes<br />
„<strong>Abwasser</strong>wärme in<br />
Oldenburg“, welches der Oldenburgisch-Ostfriesische<br />
<strong>Wasser</strong>verband<br />
(OOWV) gemeinsam mit dem iro<br />
quasi vor dessen „Haustür“ realisiert.<br />
Danach geht es bereits technisch<br />
ans „Eingemachte“, nämlich zu der<br />
Frage der Zukunft der vorhandenen<br />
Erdgasnetze und deren gegebenenfalls<br />
modifizierten Nutzung. Nach<br />
den vorgesehenen Vorträgen könnten<br />
Erdgasnetze ebenso ein „Auslaufmodell“<br />
sein wie ein kommendes<br />
System zur Energiespeicherung.<br />
Ein Thema der Zukunft sind auch<br />
„Smart grids“ oder „Intelligente<br />
Netze“: In Oldenburg wird die Möglichkeit<br />
einer Konvergenz von Netzinfrastrukturen<br />
vor dem Hintergrund<br />
moderner Informations- und<br />
Regelungstechnik beleuchtet.<br />
Das Thema der neuen Energiekonzepte<br />
ist auf das Engste mit dem<br />
Klimawandel verknüpft. Insofern<br />
macht es auch Sinn, wenn innovative<br />
Konzepte im Energie- und<br />
<strong>Abwasser</strong>sektor unter dem Aspekt<br />
der Klimaneutralität analysiert und<br />
diskutiert werden. Wie in den<br />
Medien als Politikum thematisiert,<br />
wird es neue Energieversorgungskonzepte<br />
künftig nicht ohne neue<br />
(Stromleitungs)-Trassen geben. Da<br />
diese teils „offshore“ in der Nordsee<br />
liegen, stehen hinter dieser Aufgabe<br />
nicht zuletzt erhebliche bauliche<br />
Herausforderungen: Eben dies – der<br />
Offshore-Leitungsbau – wird ein<br />
weiterer hochaktueller Vortragsschwerpunkt<br />
auf dem Rohrleitungsforum<br />
2012 sein. Da geht erfahrungsgemäß<br />
kaum etwas ohne<br />
Horizontal Directional Drilling<br />
(HDD)-<strong>Technik</strong>en, die auch 2012<br />
wieder einmal mit zwei gut besetzten<br />
Vortragsblöcken Besucher an -<br />
locken.<br />
<strong>Abwasser</strong> als Energieträger – das<br />
ist beim 26. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
eine wichtige, doch keineswegs<br />
die einzige Perspektive auf<br />
die <strong>Abwasser</strong>netze. Selbstverständlich<br />
nimmt die Sanierung dieser Infrastruktur<br />
auch 2012 breiten Raum<br />
im Programm ein. Ein Schwerpunkt<br />
unter anderen ist der Status quo in<br />
Sachen Schlauchlining-Sanierung –<br />
eine Technologie, die auf nunmehr<br />
40 Jahre Praxiserfahrungen zurückblicken<br />
kann und in der graben-<br />
Oktober 2011<br />
926 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
losen Kanalsanierung praktisch un -<br />
verzichtbar ist. Intensiv setzen sich<br />
auch die Oldenburger Auftritte der<br />
Fachverbände GSTT und RSV mit<br />
aktuellen Fragen der Kanalsanierung<br />
auseinander.<br />
Auch die Diskussion im Café hat<br />
den <strong>Abwasser</strong>experten 2012 eine<br />
interessante Thematik zu bieten:<br />
das Spannungsfeld, in dem sich<br />
Ingenieurleistungen der Kanalsanierung<br />
in der Praxis bewegen.<br />
Einerseits spielen sie bei der Ausschreibung<br />
eine Schlüsselrolle <strong>für</strong><br />
den Projekterfolg, anderseits ist ihre<br />
Vergütung allzu oft unangemessen,<br />
wenn man die Bedeutung dieser<br />
Leistungen berücksichtigt. Defizite<br />
an dieser Stelle führen fast zwangsläufig<br />
zu Konflikten und erzeugen<br />
Probleme bis hin zum völligen<br />
Scheitern von Vorhaben. Stets steht<br />
irgendwie der Ingenieur mit im<br />
Fokus – aber ist er deshalb auch<br />
„schuld“ an den Problemen? Eine<br />
Frage, zu der durchaus engagierte<br />
Statements der Expertenrunde und<br />
Diskussionen mit dem Publikum<br />
erwartet werden dürfen.<br />
Auch der Bautechniker und<br />
-organisator kommt wieder einmal<br />
nicht zu kurz: Größte Aufmerksamkeit<br />
hat ein „leidiges“ Problem der<br />
Baupraxis verdient, mit dem sich<br />
auf dem Rohrleitungsforum gleich<br />
mehrere Referenten auseinandersetzen:<br />
Gestörte Bauabläufe, hier<br />
speziell solche im Zuge des Pipelinebaus.<br />
Gestörte Verdauungsabläufe,<br />
hervorgerufen durch exzessiven<br />
Grünkohlverzehr, sind zwar auch zu<br />
Beginn des zweiten Vierteljahrhunderts<br />
„Ollnburger Gröönkohlabend“<br />
ein latentes Restrisiko. Es sollte aber<br />
durch verantwortungsvollen Um -<br />
gang mit den fleischlichen Beilagen<br />
der Oldenburger Identitätspflanze<br />
und durch prophylaktische Einnahme<br />
des einen oder anderen kla-<br />
ren Schnapses auch 2012 in vertretbarem<br />
Rahmen zu halten sein – <strong>für</strong><br />
den Oldenburg-Routinier ebenso<br />
wie <strong>für</strong> Novizen.<br />
Mit rund 330 Ausstellern den<br />
Rahmen zu sprengen droht – auch<br />
dies schon eine liebe Gewohnheit –<br />
die Begleitausstellung in dem<br />
Gürtel von Temporärbauwerken,<br />
den das iro rund um die Fachhochschule<br />
hat errichten lassen.<br />
Gründe genug also, auch im<br />
folgenden Jahr wieder den Weg<br />
zur Jade-Weser-Fachhochschule zu<br />
suchen und zu finden. Wenn irgend<br />
möglich allerdings, so die dringende<br />
Bitte des Gastgebers, ohne Auto.<br />
„Schlauchlining<br />
– ein<br />
Verfahren setzt<br />
sich durch“:<br />
2012 ein<br />
Thema <strong>für</strong> das<br />
Oldenburger<br />
Rohrleitungsforum.<br />
© KMG<br />
Pipe Technologies<br />
Kontakt:<br />
Institut <strong>für</strong> Rohrleitungsbau Oldenburg (iro),<br />
Ina Kleist, Ofener Straße 18, D-26121 Oldenburg,<br />
Tel. (0441) 361039-0, Fax (0441) 361039-10,<br />
E-Mail: kleist@iro-online.de, www.iro-online.de<br />
<strong>Abwasser</strong> enthält neben diversen anderen Frachten<br />
erhebliche Mengen an Restwärme – künftig vielleicht<br />
eine nutzbare Energiequelle. © Winkler<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 927
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Neuer Veranstaltungsbaustein im <strong>Wasser</strong>fach<br />
zur Rohrnetzberechnung<br />
Informationsveranstaltung am 08. und 09. November 2011 in Hannover<br />
Anlehnend an das bereits bestehende<br />
Seminar „Planung und<br />
Berechnung von Gasverteilungsnetzen“<br />
auf der Gas-Seite wird es<br />
nun erstmals dazu eine analoge<br />
Informationsveranstaltung im Be -<br />
reich <strong>Wasser</strong> geben. Der DVGW<br />
möchte damit gezielt den bestehenden<br />
Bedarf abdecken sowie die<br />
aktuell diskutierten Fragen im<br />
Zusammenhang mit <strong>Wasser</strong>verteilungssystemen<br />
behandeln.<br />
Die Versorgungsqualität und die<br />
Wirtschaftlichkeit eines <strong>Wasser</strong>verteilungssystems<br />
werden maßgeblich<br />
durch die Leistungsfähigkeit im<br />
Gesamtsystem sowie durch den<br />
Zustand der vorhandenen technischen<br />
Anlagen und Rohrleitungen<br />
bestimmt. Sowohl bei Ausbau<br />
als auch bei Erneuerungen kann<br />
eine hohe Versorgungsqualität und<br />
ein sicherer Rohrnetzbetrieb bei<br />
niedrigsten Investitions- und Be -<br />
triebskosten und hoher Planungssicherheit<br />
nur durch eine sorgfältige<br />
konzeptionelle Planung auf<br />
der Grundlage einer Rohrnetzberechnung<br />
sichergestellt werden.<br />
Aufbauend auf den Planungsgrundsätzen<br />
und -zielen des<br />
DVGW-Arbeitsblatts W 400-1 liefert<br />
eine fundierte Rohrnetzberechnung<br />
entscheidende Hinweise <strong>für</strong><br />
die Leistungsfähigkeit des vorhandenen<br />
und die optimale Auslegung<br />
von neuen tech nischen Anlagen<br />
und Rohrnetzen.<br />
Vor diesem Hintergrund will der<br />
DVGW einen praxisbezogenen, an<br />
Anwendungsbeispielen erläuternden<br />
Überblick anhand folgender<br />
Inhalte geben:<br />
Planungsgrundsätze und<br />
Bemessungsgrundlagen<br />
Grundlagen und Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> verlässliche Netzmodelle<br />
und Rohrnetzbere chnungen<br />
Einsatzmöglichkeiten der Rohrnetzberechnung<br />
bei betrieblichen<br />
Planungen<br />
Voraussetzungen, Methodik,<br />
Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Berechnungen zur Optimierung<br />
von Trinkwasserrohrnetzen<br />
Zielgruppe sind Fachkräfte <strong>für</strong><br />
Rohrnetzberechnung, <strong>für</strong> systematische<br />
Netzplanung- und Optimierung<br />
sowie Fachkräfte aus den <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
und<br />
Ingenieurbüros.<br />
Information und Anmeldung:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Caroline Ohlmeyer,<br />
Tel. (0228) 9188-734,<br />
E-Mail: ohlmeyer@dvgw.de,<br />
www.dvgw-veranstaltungen.de<br />
www.wassertermine.de<br />
Forum <strong>Wasser</strong>aufbereitung 2011<br />
24. November 2011 in Mülheim an der Ruhr<br />
Das DVGW-Technische Komitee<br />
„<strong>Wasser</strong>aufbereitungsverfahren“<br />
und das IWW Rheinisch-<br />
Westfälisches Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>forschung<br />
laden ein zum 10. For um<br />
„<strong>Wasser</strong>aufbereitung“ am 24. No -<br />
vember 2011 in Mülheim an der<br />
Ruhr. Das Forum soll der Information<br />
über aktuelle Entwicklungen und<br />
neue Forschungsergebnisse in der<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung und benachbarter<br />
Fachgebiete dienen und die<br />
Diskussion offener, auch strittiger<br />
Fragen ermöglichen. Es wird vom<br />
Technischen Komitee „<strong>Wasser</strong>aufbereitungsverfahren“<br />
des DVGW in<br />
jähr lichem Wechsel mit dem TZW in<br />
Karlsruhe und dem IWW in Mülheim<br />
an der Ruhr veranstaltet.<br />
Themenschwerpunkte der Veranstaltung<br />
sind Toxizitätsbewertung<br />
von <strong>Wasser</strong>inhaltsstoffen, Aufbereitungsverfahren,<br />
<strong>Wasser</strong>werksrückstände<br />
und Anpassung an den<br />
Klimawandel.<br />
Anmeldungen und Programm:<br />
IWW Zentrum <strong>Wasser</strong>,<br />
Frau Servatius/Frau Bonorden,<br />
Tel. (0208) 40303-102/-101,<br />
E-Mail: h.servatius@iww-online.de;<br />
s.bonorden@iww-online.de,<br />
www.iww-online.de<br />
Oktober 2011<br />
928 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen<br />
NACHRICHTEN<br />
10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung<br />
07. und 08. November 2011, Steigenberger Hotel Berlin<br />
Energiewende, <strong>Wasser</strong>preise, Effizienzanalyse,<br />
Trinkwasserverordnung<br />
u. v. m. – die <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche<br />
Jahrestagung ist das traditionelle<br />
Branchentreffen <strong>für</strong> Fach- und<br />
Führungskräfte der <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>wirtschaft. Am 07. und<br />
08. November stellen Vertreter aus<br />
den Ministerien und des BDEW in<br />
Berlin aktuelle politische Anforderungen<br />
an die Branche vor. Unternehmensvertreter<br />
und Entscheider<br />
präsentieren Lösungen und Strategien<br />
<strong>für</strong> gegenwärtige und zukünftige<br />
Herausforderungen.<br />
Die <strong>Wasser</strong>wirtschaft ist intransparent,<br />
unwillig sich zu verändern<br />
und wenig kundenorientiert! Diese<br />
Vorwürfe werden oft erhoben – von<br />
Kartellbehörden, Kunden und den<br />
Medien. Aber sind die Vorwürfe<br />
berechtigt? Mit Benchmarking,<br />
Branchenbild, Kundenbilanz und<br />
Kundenbarometer gibt es viele Projekte,<br />
um die an die Branche gestellten<br />
Anforderungen zu erfüllen. Der<br />
richtige Einsatz dieser Instrumente<br />
sowie mögliche Weiterentwicklungen<br />
werden gemeinsam mit den<br />
Teilnehmern diskutiert.<br />
Vor dem Hintergrund der <strong>Wasser</strong>preisdiskussion<br />
wird von den<br />
Unternehmen oft ein Effizienznachweis<br />
gefordert. Möglichkeiten, die<br />
Effizienz nachzuweisen, und Vorschläge,<br />
wie trotz sinkendem <strong>Wasser</strong>gebrauch<br />
eine nachhaltige Kalkulation<br />
und kostendeckende Preisstruktur<br />
aussehen kann, werden im<br />
Rahmen der Tagung vorgestellt und<br />
zur Diskussion gestellt.<br />
Die Energiewende hat auch Auswirkungen<br />
<strong>für</strong> die Unternehmen<br />
der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft.<br />
Welche Rolle spielt die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
in der Energiepolitik<br />
der Bundesregierung? Welche Zielkonflikte<br />
gibt es? Und letztendlich,<br />
welchen Beitrag kann die Branche<br />
leisten? Fragen, die im Fokus der<br />
Diskussion zwischen Referenten aus<br />
Politik, Wissenschaft, Unternehmen<br />
und den Teilnehmern stehen.<br />
Jetzt anmelden! Wir freuen uns<br />
über Ihre Teilnahme!<br />
Kontakt:<br />
Frank Schmilowski,<br />
EW Medien und Kongresse GmbH,<br />
Tel. (030) 284494-204,<br />
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Umweltbedingungen zuverlässig und hochpräzise. Im Rahmen einer Systemumgebung überzeugt HYDRUS<br />
durch integrierte Kommunikation und einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 929
NACHRICHTEN<br />
Veranstaltungen<br />
Löhnberger <strong>Abwasser</strong>tage 2011<br />
09. und 10, November 2011 in Kirchheim/Hessen<br />
Im Kongress- und Tagungszentrum<br />
SeePark Kirchheim finden die<br />
„Löhnberger <strong>Abwasser</strong>tage 2011“<br />
vom 09. bis 10. November 2011 statt.<br />
Hochkarätige Referenten stellen<br />
in Vorträgen aktuelle technische<br />
Trends, moderne Verfahren und praxisnahe<br />
innovative Lösungen im Be -<br />
reich der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>technik,<br />
in Industrie und Gewerbe vor.<br />
Außerdem bieten die Referenten<br />
<strong>für</strong> Fachbesucher Präsentationen im<br />
Rahmen eines Forums an. Auf einer<br />
Fachbuch- und Fachzeitschriftenausstellung<br />
haben die Teilnehmer<br />
des Symposiums die Möglichkeit,<br />
sich über Literatur und Software zu<br />
den Themen <strong>Wasser</strong>, <strong>Abwasser</strong>, Entsorgung<br />
und Umweltschutz zu<br />
informieren.<br />
Diese praxisorientierte Schulungsund<br />
Weiterbildungsveranstaltung <strong>für</strong><br />
<strong>Abwasser</strong>beauftragte, Mitarbeiter,<br />
Planer und Betreiber von <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>anlagen richtet sich sowohl<br />
an Industrie, Gewerbe und Handwerk<br />
als auch an kleinere Betriebe sowie<br />
das interessierte Fachpublikum aus<br />
dem In- und Ausland.<br />
Kontakt:<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>Abwasser</strong>zentrum<br />
Löhnberg, Postfach 11 01,<br />
D-35790 Löhnberg,<br />
Tel. (06477) 911278, Fax (06477) 911278,<br />
E-Mail: wernerhummloe@aol.com<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung –<br />
ein Mosaikstein zur Energiewende<br />
25. November 2011 in Straubing<br />
Am 09. Mai 2011 wurde die<br />
Anlage zur Nutzung der<br />
<strong>Abwasser</strong>wärme im niederbayerischen<br />
Straubing offiziell in Betrieb<br />
Über extern aufgestellte<br />
<strong>Abwasser</strong> wärmetauscher der<br />
HUBER SE werden in Straubing<br />
über 100 Woh nungen mit<br />
Heizwärme versorgt.<br />
genommen. Zuvor hat die Anlage<br />
jedoch schon seit Oktober 2010<br />
gezeigt, dass die <strong>Technik</strong> auch bei<br />
einem extrem langen und harten<br />
Winter zuverlässig und umweltschonend<br />
Wohnungen in der Sudetendeutschen<br />
Straße mit Heizwär<br />
me versorgen kann.<br />
Das Prinzip der <strong>Technik</strong> ist einfach:<br />
das warme <strong>Wasser</strong> aus Duschen, Wannen,<br />
Wasch- und Spülmaschinen wird<br />
der Kanali sation entnommen und<br />
über einen speziell auf <strong>Abwasser</strong> ausgelegten<br />
Wärmetauscher geführt. Die<br />
daraus entnommene Wärme wird<br />
dann durch eine Wärmepumpe auf<br />
das notwendige Heiztemperaturniveau<br />
angehoben.<br />
Zur Veranstaltung lädt der der<br />
Arbeitskreis „<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung“<br />
im Umweltcluster Bayern Interessierte<br />
zum Austausch mit Experten<br />
und Besichtigung der Anlage ein.<br />
Anmeldung unter:<br />
www.umweltcluster.net<br />
DVGW Summer-School mit guter Resonanz gestartet<br />
Termine 2012 jetzt vormerken<br />
Die betriebsberuhigte Sommerzeit<br />
war ideal, um fachlich<br />
Kenntnisse aufzufrischen, zu vertiefen<br />
und neue Erfahrungen zu sammeln.<br />
So nahmen mehr als dreißig<br />
Interessenten die Pilotveranstaltungen<br />
der DVGW Summer-School in<br />
diesem Jahr wahr und nutzten<br />
damit die Möglichkeit, berufliches<br />
Fortkommen mit einem persönlichen<br />
Freizeiterlebnis zu verbinden.<br />
Der DVGW lud zu vier Themenschwerpunkten<br />
an attraktive Seminarstandorte<br />
nach Berlin, Bad Wildungen<br />
und auf das Schloss Ettersburg<br />
bei Weimar ein. Die besonders<br />
positive Resonanz der Teilnehmer<br />
und ihrer sie begleitenden Le benspartner<br />
motiviert das DVGW Berufsbildungswerk,<br />
das Konzept im<br />
nächsten Jahr fortzuführen.<br />
Interessenten können sich jetzt<br />
schon über Termine 2012 informieren.<br />
So werden vom 26. bis 27. Juli 2012 in<br />
München und vom 02. bis 03. August<br />
2012 in Berlin eine Auswahl aus den<br />
Themen <strong>Wasser</strong>gewinnung, <strong>Wasser</strong>aufbereitung,<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung, Gasanlagen<br />
und Gasverteilung angeboten.<br />
Konkrete Anregungen zur<br />
Schwerpunktgestaltung nimmt das<br />
DVGW-Berufsbildungswerk gerne auf.<br />
Weitere Informationen:<br />
DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Natalie Grünwald, Tel. (0228) 9188-616,<br />
E-Mail: gruenwald@dvgw.de,<br />
oder unter dem Stichwort „summer-school“<br />
unter www.dvgw-veranstaltungen.de<br />
Oktober 2011<br />
930 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Leute<br />
NACHRICHTEN<br />
Änderungen in Präsidium und<br />
Vorstand der DWA<br />
F. Wolfgang Günthert neuer Vizepräsident<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
F. Wolfgang Günthert<br />
Die Mitgliederversammlung der<br />
Deutschen Vereinigung <strong>für</strong><br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V. (DWA) hat am 27. September<br />
2011 neue Mitglieder in ihr<br />
Präsidium und ihren Vorstand<br />
gewählt, nachdem einige Amtszeiten<br />
zum Jahresende 2011 ablaufen.<br />
Die Amtszeiten aller neu Gewählten<br />
laufen vom 01. Januar 2012 bis zum<br />
31. Dezember 2015.<br />
Neuer Vizepräsident wird Prof.<br />
Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert (63).<br />
Günthert hat seit 1994 die Professur<br />
<strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und<br />
Abfalltechnik an der Universität der<br />
Bundeswehr München in Neubiberg<br />
inne. Er hat in der DWA über<br />
Jahrzehnte eine Vielfalt von ehrenamtlichen<br />
Aufgaben übernommen.<br />
Mitglied des Präsidiums ist er seit<br />
2009. Weiterer Vizepräsident bleibt<br />
unverändert Dipl.-Ing. Eberhard<br />
Jüngel von der Landestalsperrenverwaltung<br />
des Freistaates Sachsen.<br />
Neu ins Präsidium der DWA<br />
gewählt wurde Prof. Dr.-Ing. Markus<br />
Schröder (55), Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Tuttahs & Meyer<br />
Ingenieurgesellschaft <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>-,<br />
<strong>Abwasser</strong>- und Energiewirtschaft<br />
mbH in Aachen.<br />
Die fachliche Arbeit der DWA findet<br />
in zehn Hauptausschüssen statt.<br />
Hauptausschussvorsitzende sind<br />
satzungsgemäß Mitglieder des Vorstands.<br />
Die vom DWA-Vorstand<br />
bereits im Juli 2011 gewählten künftigen<br />
Vorsitzenden des Hauptausschusses<br />
„<strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>kraft“,<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas<br />
Dittrich (62), TU Braunschweig, und<br />
des Hauptausschusses „Abfall/Klärschlamm“,<br />
Prof. Dr.-Ing. Norbert<br />
Dichtl (60), ebenfalls TU Braunschweig,<br />
wurden durch die Mitgliederversammlung<br />
bestätigt und treten<br />
somit ihre Ämter zum 01. Januar<br />
2012 an.<br />
Außerdem wurden neu in den<br />
Vorstand der DWA gewählt Dr.-Ing.<br />
Rolf Schlichting (61) von der Dr.<br />
Schlichting – Dr. Ermel GmbH –<br />
Ingenieure in Aurich und Ministerialdirigent<br />
Dr. Wolfgang Milch (58),<br />
Leiter der Abteilung 2 „Naturschutz,<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, Bodenschutz, Altlasten,<br />
Umweltinformationssystem“<br />
im Ministerium <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />
und Umwelt des Landes Sachsen-<br />
Anhalt. Wolfgang Milch wird ab<br />
01. Januar 2012 auch Vorsitzender<br />
der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Wasser</strong> (LAWA). Rolf Schlichting<br />
ist gleichzeitig Vorsitzender des<br />
Ausschusses <strong>Wasser</strong>wirtschaft im<br />
Verband beratender Ingenieure (VBI).<br />
Mit Edelstahl<br />
perfekt<br />
ausgerüstet...<br />
... zum hygienischen<br />
Speichern von Trinkwasser<br />
Die hygienische Qualität von<br />
Trinkwasser kann beim<br />
Speichern beeinträchtigt werden.<br />
Wir haben effektive und<br />
wirtschaftliche Lösungen und<br />
liefern standardisierte Bauteile,<br />
die das verhindern.<br />
info@huber.de<br />
www.huber.de<br />
WASTE WATER Solutions<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 931
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
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Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
1. Praxistag <strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Leckortung und<br />
Netzoptimierung<br />
am 8. November 2011 in Essen<br />
Programm<br />
Moderation:<br />
Prof. Th. Wegener, iro<br />
Wann und Wo?<br />
Themenblock 1: <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
im <strong>Wasser</strong>verlustmanagement<br />
Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
Verfahren zur Reduzierung von <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>verteilnetzen<br />
Referent N.N.<br />
Leckortung in <strong>Wasser</strong>transportleitungen<br />
Referent N.N.<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, ZfW, iro<br />
Termin: Mittwoch, 08.11.2011,<br />
9:00 Uhr – 17:15 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Essen, Welcome Hotel Essen<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken und<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich Netzinspektion<br />
und -wartung<br />
Teilnahmegebühr:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 350,- €<br />
Nichtabonnenten: 390,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen wird<br />
ein Rabatt von 10 % auf den jeweiligen Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen sowie<br />
das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
Themenblock 4: Entstördienst, Wiederinbetriebnahme<br />
Optimierung des Entstördienstes<br />
J. Treiber, Friatec AG, Mannheim<br />
Reinigung, Desinfektion und Armatureninspektion<br />
Dr. N. Klein, Hammann GmbH, Annweiler am Trifels<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-55 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
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Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
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Grundlagen und aktuelle Entwicklungen<br />
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Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
Erfahrung der Rohrnetzhydraulik –<br />
Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Asset Management – Rehabilitationsplanung<br />
Dr. G. Gangl, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
Permanente Leckortung –<br />
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D. Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Themenblock 3: Erfahrungen von Netzbetreibern<br />
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Dr. J. Kölbl, Salzburg (A)<br />
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Nutzen <strong>für</strong> das Asset Management<br />
Dr. Osmancevic RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
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Themenblock 2: Leckortung – Messtechnik<br />
„<strong>Wasser</strong>“ – vom Bewusstsein zur Verlustanalyse<br />
J. Kurz, SebaKMT, Baunach<br />
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Schirmherr und fachlicher Träger:<br />
Nach Energie fischt<br />
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Zeit <strong>für</strong> Veränderung<br />
3<br />
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21./22. November 2011<br />
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Senatsverwaltung <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />
Technologie und Frauen<br />
Dieses Projekt wird hälftig mit Bundes- und Landesmitteln<br />
aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur“ (GRW) finanziert.
Vereine, Verbände und Organsisationen<br />
NACHRICHTEN<br />
Mitmachen beim<br />
-Netzwerk<br />
Brandenburger<br />
Netzwerk Energierückgewinnung<br />
und Ressourcenmanagement<br />
e.qua · Energieforum<br />
Stralauer Platz 34<br />
10243 Berlin<br />
Fon +49 30 2936457-0<br />
Fax +49 30 2936457-10<br />
www.e-qua.de<br />
info@e-qua.de<br />
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Schlauchlining<br />
Brandenburger Liner GmbH & Co. KG<br />
Taubensuhlstraße 6<br />
D - 76829 Landau/Pfalz<br />
Tel. +49 63 41 /51 04-0<br />
Fax +49 63 41 /51 04-155<br />
e-mail:info@brandenburger.de<br />
www.brandenburger.de<br />
ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH<br />
Feldkreuzstraße 3<br />
A-6063 Rum bei Innsbruck<br />
Telefon: +43 (0) 512/2412-0<br />
Telefax: +43 (0) 5123/2412-5900<br />
E-Mail: info@ibk.ilf.com<br />
Website: www.ilf.com<br />
Ansprechpartner:<br />
Herr Thomas Reinheimer<br />
<strong>gwf</strong><br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
INTERNATIONAL<br />
The leading specialist journal<br />
for water and wastewater<br />
S1 / 2011<br />
Volume 152<br />
ISSN 0016-3651<br />
B 5399<br />
<strong>gwf</strong><br />
Innovation from tomorrow’s world<br />
<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong><br />
The leading Knowledge Platform in<br />
Water and Wastewater Business<br />
MIS Universell.<br />
<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong><br />
Oldenbourg Industrieverlag München<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
9/2011<br />
Jahrgang 152<br />
ISSN 0016-3651<br />
B 5399<br />
Established in 1858, »<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>« is regarded<br />
as the leading publication for water and wastewater<br />
technology and science – including water production,<br />
water supply, pollution control, water purification and<br />
sewage engineering.<br />
It‘s more than just content: The journal is a publication<br />
of several federations and trade associations. It comprises<br />
scientific papers and contributions re viewed by experts, offers<br />
industrial news and reports, covers practical infor mation, and<br />
publishes subject laws and rules.<br />
In other words: »<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>« opens a direct way to<br />
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Das Schnellmontagesystem mit eingebauter Injektionsmembran.<br />
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• Gleichmäßige Harzverteilung in alle Hohlstellen/Ausbrüche – <strong>für</strong> alle Mauerwerke geeignet.<br />
• Besonders sicher in der Anwendung – ein Arbeitsgang, eine Kartuschenfüllung.<br />
Damit Wände dichter bleiben. Und Gebäude länger leben.<br />
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Mit dem Kopf durch die Wand.<br />
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Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 933
NACHRICHTEN<br />
Vereine, Verbände und Organsisationen<br />
Integration der bisherigen Fortbildungsstudiengänge<br />
Netzingenieur/-in <strong>für</strong> die Gas-,<br />
<strong>Wasser</strong>- und/oder Stromversorgung in den<br />
neuen berufs begleitenden Masterstudiengang<br />
„Netztechnik und Netzbetrieb“<br />
Start im WS 2011/2012 in der Kooperation Fachhochschule Trier/<br />
DVGW-Berufsbildungswerk<br />
Ingenieure/Innen in der Energieund<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung möchten<br />
sich in Mehrspartenunternehmen<br />
<strong>für</strong> die Übernahme von Fach- und<br />
Führungsaufgaben in einer anderen<br />
Sparte zur Erfüllung der Anforderungen<br />
nach dem Technisches<br />
Sicherheitsmanagement (TSM) qualifizieren.<br />
Ihnen bietet der DVGW in<br />
Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />
Trier damit auch zukünftig<br />
die Möglichkeit, berufsbegleitend<br />
die notwendigen Fachkenntnisse in<br />
den Sparten Gas, <strong>Wasser</strong> und Strom<br />
zu erwerben.<br />
Das neue Masterstudium ist in<br />
insgesamt vier Semester aufgeteilt,<br />
wobei in den beiden ersten<br />
Semestern über die Basis- und<br />
Fachmodule das Grundlagenwissen<br />
und die technischen Fachkenntnisse<br />
der jeweiligen Sparten<br />
vermittelt werden. Das erfolgreiche<br />
Bestehen dieser Basis- und<br />
Fachmodule wird der DVGW wie<br />
bei den bisherigen Fortbildungsstudiengängen<br />
(Zertifikatsstudiengänge)<br />
nach Ende des 2. Semesters<br />
über ein entsprechendes Zertifikat<br />
bestätigen. Das 3. Semester<br />
beinhaltet dann gemeinsame Studieninhalte<br />
aus dem Bereich des<br />
Asset Management und das<br />
Ab schlusssemester dient im<br />
Wesentlichen der Erstellung der<br />
Masterarbeit. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss des Studiengangs<br />
erhält der/die Absolvent/in den<br />
Titel „Master of Engineering“ und<br />
ist berechtigt, die Berufsbezeichnung<br />
Ingenieur/-in <strong>für</strong> Netztechnik<br />
und Netzbetrieb <strong>für</strong> Verteilungsnetze<br />
Strom, Gas und <strong>Wasser</strong><br />
zu führen.<br />
Das DVGW-Zertifikat nach dem<br />
2. Semester ermöglicht es, dass<br />
Absolventen neben der weiterhin<br />
bestehenden Option zur unmittelbaren<br />
Fortsetzung des Masterstudiums<br />
auch die Wahl haben, zunächst<br />
wieder in den vollen betrieblichen<br />
Ablauf seines Unternehmens integriert<br />
zu werden. Sie können dann zu<br />
einem späteren Zeitpunkt mit dem<br />
3. Semester wieder in das Masterstudium<br />
eintreten.<br />
Der Masterstudiengang der<br />
Fachhochschule Trier wird vom<br />
DVGW-Berufsbildungswerk organisatorisch<br />
betreut und durchgeführt.<br />
Das Berufsbildungswerk sorgt auch<br />
<strong>für</strong> die ordnungsgemäße Einschreibung<br />
der Teilnehmer bei der FH<br />
Trier. Die fachliche Leitung liegt wie<br />
schon bei den bisherigen Fortbildungsstudiengängen<br />
wieder bei<br />
Prof. Dr.-Ing. Manfred Schlich (Gasversorgung),<br />
Prof. Dr.-Ing. Stefan<br />
Wilhelm (<strong>Wasser</strong>versorgung) und<br />
Prof. Dr. Burkhard Fromm, alle von<br />
der Fachhochschule Trier.<br />
Die Studieninhalte Stromversorgung<br />
sind in den beiden ersten<br />
Semestern in insgesamt acht<br />
Wochenblöcke, die Studieninhalte<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>versorgung in neun<br />
Wochenblöcke gegliedert. Die Gliederung<br />
der Wochenblöcke <strong>für</strong> Gas<br />
und <strong>Wasser</strong> ist so aufgebaut, dass in<br />
den Semestern 1 und 2 auch eine<br />
getrennte Belegung <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Sparten möglich bleibt. Somit<br />
haben auch frühere Teilnehmer der<br />
bisherigen Fortbildungsstudiengänge<br />
die Möglichkeit, eine fehlende<br />
Sparte noch nachträglich zu<br />
belegen, falls der Masterabschluss<br />
angestrebt wird.<br />
Der Ablauf des Masterstudiengangs<br />
in Wochenblöcken erlaubt<br />
eine berufsbegleitende Teilnahme.<br />
Dieses Konzept ermöglicht den Teilnehmern<br />
auch, die theoretisch<br />
erworbenen Kenntnisse bereits<br />
während des 1. Studienjahres in<br />
ihrem Unternehmen durch praktische<br />
Erfahrung zu vertiefen und<br />
betriebliche Fragestellungen direkt<br />
mit den Dozenten aufzuarbeiten.<br />
Das Masterstudium der FH Trier<br />
wird <strong>für</strong> alle Module zum Ende des<br />
Wintersemesters 2011/2012 im<br />
März 2012 beginnen. Zeit genug<br />
also, um sich <strong>für</strong> eine Teilnahme zu<br />
entscheiden oder den bisherigen<br />
Abschluss zu ergänzen und die notwendigen<br />
Abstimmungen hierzu<br />
im Unternehmen herbei zu führen.<br />
Programm und Ausschreibung <strong>für</strong><br />
diesen Masterstudiengang sind im<br />
September an die Mitgliedsunternehmen<br />
verschickt worden. Interessierte<br />
Ingenieure/Ingenieurinnen<br />
können sich noch beim DVGW-<br />
Berufsbildungswerk anmelden.<br />
Informationen/Kontakt:<br />
DVGW-Berufsbildungswerk,<br />
Petra Salz,<br />
Tel. (0228) 9188-604,<br />
E-Mail: salz@dvgw.de,<br />
Dipl.-Ing. Robert Sattler,<br />
Tel. (06131) 2778921,<br />
E-Mail: sattler@dvgw.de<br />
Oktober 2011<br />
934 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Vereine, Verbände und Organsisationen<br />
DVGW CERT GmbH<br />
eröffnet Büro in Berlin<br />
Einfach sicher!<br />
Klaus Nehrke, DVGW Cert GmbH, an seinem neuen<br />
Arbeitsplatz in Berlin. Quelle: DVGW<br />
Seit dem 1. Juli 2011 ist die DVGW CERT GmbH auch<br />
in der deutschen Hauptstadt mit einem Büro vertreten.<br />
Hierzu wurden entsprechende Räume im Luisen-<br />
Carree am Robert-Koch-Platz angemietet. Neben zwei<br />
Büroräumen stehen auch ein Besprechungsraum sowie<br />
die notwendige Infrastruktur <strong>für</strong> Prüfungen und Sitzungen<br />
zur Ver fügung. Klaus Nehrke, Technischer Kundenbetreuer<br />
der DVGW CERT GmbH, leitet seit dem<br />
01.07.2011 das Berliner Büro und betreut von hier aus<br />
insbesondere Kunden und Geschäftspartner der DVGW<br />
CERT GmbH im Raum Berlin/Brandenburg sowie in den<br />
östlichen Bundesländern. Vor allem im Raum Berlin gibt<br />
es zahlreiche Neukunden und Interessenten, die zu<br />
technischen Fragen der Prüfung und Zertifizierung vor<br />
Ort betreut werden möchten. Auch die Kontakte zu den<br />
verschiedenen behördlichen Stellen und regierungsnahen<br />
Institutionen können von hier aus optimal wahrgenommen<br />
werden. Schließlich sollen die neuen Räumlichkeiten<br />
auch <strong>für</strong> Prüfungsgespräche und Sitzungen<br />
der verschiedenen Zertifizierungsbereiche genutzt<br />
werden.<br />
Zertifizierungsanträge sowie sonstige Antragsunterlagen<br />
und Schriftverkehr zu laufenden Zertifizierungsverfahren<br />
bitte weiterhin an den Hauptsitz in<br />
Bonn senden.<br />
Besuchen Sie uns in Düsseldorf<br />
18. - 21. Oktober 2011<br />
Halle 6, Stand 6/G43<br />
G450/G460 mit Funktionsprüfung<br />
Zur Freimessung in explosionsgefährdeten Bereichen dürfen<br />
nur Gaswarngeräte eingesetzt werden, bei denen die messtechnische<br />
Funktionsfähigkeit <strong>für</strong> den Explosionsschutz<br />
nachgewiesen ist. Nur mit einem funktionsgeprüften Gerät,<br />
das nach den strengen Richtlinien der EG Baumusterprüfbescheinigung<br />
geprüft wurde, können Sie wirklich sicher sein.<br />
Das Mehrgas-Messgerät Microtector II G460 und G450<br />
erfüllt die Normen EN 60079-29-1 und EN 50104.<br />
Das bedeutet <strong>für</strong> Sie mehr Schutz - vor mehr als 7 Gasen<br />
gleichzeitig - und mehr Sicherheit. Zusammen mit praxiserprobten<br />
Funktionen und dem umfangreichen Systemzubehör<br />
wird das G460/G450 jedem Anforderungsprofil gerecht.<br />
Überzeugen Sie sich selbst.<br />
Kontakt:<br />
DVGW CERT GmbH,<br />
Büro Berlin,<br />
Klaus Nehrke,<br />
Robert-Koch-Platz 4, D-10115 Berlin,<br />
Tel. (030) 27 58 07 10,<br />
Fax (030) 27 58 07 12,<br />
E-Mail: nehrke@dvgw-cert.com<br />
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NACHRICHTEN<br />
Vereine, Verbände und Organsisationen<br />
DVGW erweitert sein Portfolio<br />
Energie & <strong>Wasser</strong> direkt – Veranstaltungen <strong>für</strong> die Versorgungswirtschaft<br />
zu den aktuellen Themen der Branche<br />
In Ergänzung zu dem Angebot von<br />
Berufsbildungswerk und Akademie<br />
wird künftig auch ein neuer Veranstaltungszweig<br />
„energie|wasserdirekt“<br />
angeboten. Die von der<br />
DVGW Service & Consult GmbH,<br />
einer 100-prozentigen Tochter des<br />
DVGW, ausgerichteten Veranstaltungen<br />
wenden sich insbesondere<br />
an Entscheidungsträger, Fach- und<br />
Führungskräfte der Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft sowie Neu- und<br />
Quereinsteiger. Sie vermitteln<br />
bedarfsgerechtes und übergreifendes<br />
Fachwissen aus erster Hand zu<br />
den aktuellen Themen der Ver- und<br />
Entsorgungsbranche.<br />
Der Auftakt erfolgt am 23. und<br />
24. November 2011 mit dem Seminar<br />
„Gas und Recht kompakt“. Die<br />
zweitägige Veranstaltung widmet<br />
sich der Fülle neuer Gesetzesregelungen,<br />
die auch auf die Gaswirtschaft<br />
einen nachhaltigen Einfluss<br />
nehmen. Neben der Vermittlung<br />
von Hintergründen, Zusammenhängen<br />
und derzeitigen Entwicklungen<br />
erfahren Interessierte vor<br />
allem, was es in ihrem Tagesgeschäft<br />
aus rechtlicher Sicht zu be -<br />
achten gilt und welche ihrer Handlungen<br />
dem geltenden Rechtsrahmen<br />
unterliegen.<br />
Weiter geht es am 06. und 07.<br />
Dezember 2011 mit einem Überblick<br />
über die Einsatzfelder und das<br />
Zusammenspiel von regenerativen<br />
Energien. Mit der Energiewende ist<br />
die Vollversorgung aus erneuerbaren<br />
Energiequellen zu einem erklärten<br />
Ziel von Politik, Bevölkerung und<br />
Industrie geworden. Attraktive Förderbedingungen<br />
und steigende<br />
nationale und internationale Investitionen<br />
lassen den Anteil der Erneuerbaren<br />
am Energiemix kontinuierlich<br />
steigen. Dies hat die DVGW Service<br />
& Consult GmbH zum Anlass<br />
genommen, in der Veranstaltung<br />
„Erneuerbare Energien kompakt“<br />
über die entsprechenden Technologien<br />
und die sich ergebenden strategischen<br />
und operativen Ge schäftsmöglichkeiten<br />
zu informieren.<br />
Die dritte Veranstaltung in diesem<br />
Jahr widmet sich der „Wärmeversorgung<br />
im aktuellen Energiekonzept“.<br />
Am 14. und 15. Dezember<br />
2011 werden die wichtigsten technischen,<br />
rechtlichen und wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen und<br />
Neuerungen und die sich hieraus<br />
ergebenden Geschäfts-, Vertriebsund<br />
Fördermöglichkeiten im<br />
Wärme- und KWK-Sektor vorgestellt.<br />
Veranstaltungsort aller drei Termine<br />
ist das GWZ Gas-<strong>Wasser</strong>-Zentrum<br />
in Bonn. Anmeldungen sind ab<br />
sofort möglich. Mitglieder des<br />
DVGW e.V. erhalten Vergünstigungen<br />
auf die Tagungsgebühr.<br />
Weitere Informationen zu diesen<br />
und künftigen Veranstaltungsangeboten<br />
finden sich im Internet unter<br />
www.dvgw-sc.de<br />
Kontakt:<br />
Konstanze Eickmann-Ismail,<br />
Leitung Veranstaltungen,<br />
DVGW Service & Consult GmbH,<br />
Tel. (0228) 9188-778,<br />
E-Mail: eickmann@dvgw-sc<br />
Neu: GW 301 Kundenservice des DVGW<br />
GW 301/GW 302 Service-Hotline zu relevanten DVGW-Informationen<br />
z. B. aus den Bereichen Regelwerk, Zertifizierung und Bildung aus einer Hand<br />
Die Versorgungsnetze binden den<br />
wesentlichen Teil des Anlagekapitals<br />
eines Unternehmens. Deshalb<br />
genießt die Zertifizierung nach dem<br />
DVGW-Arbeitsblatt GW 301 zur Qualifizierung<br />
von Rohrleitungsbauunternehmen<br />
seit Jahrzehnten eine<br />
hohe Akzeptanz bei den Versorgungsunternehmen,<br />
Netzbetreibern<br />
und Rohrleitungsbauunternehmen<br />
selbst. Die jüngste Fassung von GW<br />
301, die wahrscheinlich im Herbst<br />
2011 verabschiedet wird, ist ein weiterer<br />
Meilenstein in dieser Regelsetzungstradition.<br />
Für den Neuantrag oder eine<br />
Verlängerung einer GW 301 (oder<br />
GW 302) Zertifizierung ist der Nach-<br />
Oktober 2011<br />
936 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Vereine, Verbände und Organsisationen<br />
Ein Mann !<br />
weis von qualifiziertem Personal notwendig. Entsprechende<br />
Qualifizierungsmaßnahmen werden schon seit<br />
vielen Jahren sehr erfolgreich an DVGW anerkannten<br />
Kursstätten durchgeführt. Gemeinsam mit seinen Partnerzentren<br />
soll diese bekannte Ausbildungsqualität<br />
weiterhin angeboten und um einen neuen GW 301<br />
Kundenservice ergänzt werden.<br />
Ziel ist es, DVGW-Mitgliedern und Kunden die<br />
bekannt hohe Qualität der Schulungen mit einem<br />
deutlichen Plus an Kundenservice anzubieten, z. B.:<br />
Kostenloser telefonischer<br />
GW 301 Kunden-Service<br />
0228 9188-777<br />
Der GW 301 Kundenservice gibt zu allen GW 301<br />
relevanten Fragen Auskunft oder vermittelt direkt<br />
den richtigen Ansprechpartner.<br />
Leistungsstarke Partnerzentren<br />
Durch die Kooperation des DVGW mit praxisorientierten<br />
Ausbildungscentren hat der DVGW bundesweit<br />
einen leistungsstarken Verbund geschaffen. Die<br />
DVGW Partnerzentren sind DVGW anerkannte Kursstätten<br />
und zusätzlich, wie der DVGW auch, ISO 9001<br />
zertifiziert.<br />
Regionale Individualangebote sind möglich<br />
Die Durchführung der benötigten Schulungsmaßnahmen<br />
kann sich nach den zeitlichen und regionalen<br />
Wünschen des Auftraggebers ausrichten.<br />
Kostenlose Nutzung von QUA.SI<br />
Der DVGW stellt sein internet basiertes Personalentwicklungstool<br />
QUA.SI kostenlos zur Ver fügung. Diese<br />
Software unterstützt die Unternehmen bei der Personalplanung,<br />
dokumentiert durchgeführte Maßnahmen<br />
und besitzt u.a. eine Erinnerungsfunktion<br />
zu Ablauf von zeitlich befristeten Personalqualifizierungen.<br />
Kostenvorteil durch eine DVGW Regelwerkflatrate<br />
Das bisherige GW 301 Regelwerkmodul wurde in<br />
sieben Einzelmodule gesplittet. Das internetbasierte<br />
„Regelwerk plus“ bietet diese zu neuen Flatrate-Preisen<br />
an.<br />
Ab 1. September 2011 ist der neue GW 301 Kunden-<br />
Service unter der Nummer (0228) 9188-777 oder unter<br />
www.dvgw-gw301.de <strong>für</strong> Interessenten freigeschaltet.<br />
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RECHT UND REGELWERK<br />
Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
GW 335-B3 P Kunststoff-Rohrleitungssysteme in der Gas- und <strong>Wasser</strong>verteilung –<br />
Teil B3: Mechanische Verbinder aus Kunststoffen (POM , PP) <strong>für</strong> die <strong>Wasser</strong>verteilung,<br />
9/2011<br />
Die Entwurfsfassung vom September<br />
2010 basiert auf den<br />
Werkstoffen POM (Polyoxymethylen)<br />
und PP (Polypropylen). Einige<br />
Einsprüche zielten auf die Berücksichtigung<br />
weiterer Werkstoffe wie<br />
PE (Polyethylen) und PA GF (glasfaserverstärktes<br />
Polyamid), die<br />
weder in DVGW VP 609 (Vorgänger<br />
von GW 335-B3) noch in ISO 14236<br />
(Grundlage von GW 335-B3) enthalten<br />
sind. So konnte die Frage, inwieweit<br />
das Anforderungsprofil von<br />
GW 335-B3 <strong>für</strong> andere Werkstoffe<br />
passt, ob also die schlichte Ergänzung<br />
der werkstoffspezifischen Ta -<br />
bellen reicht, im Rahmen der Einspruchsberatung<br />
nicht geklärt werden.<br />
Das zuständige Technische<br />
Komitee des DVGW hat auch eine<br />
Öffnungsklausel <strong>für</strong> zusätzliche<br />
Werkstoffe abgelehnt, da sie den im<br />
Wettbewerb stehenden Prüf-/Zertifizierungsstellen<br />
de facto Regelsetzungskompetenz<br />
einräumen würde<br />
und die Art und Weise der Anwendung<br />
einer Öffnungsklausel letztlich<br />
schwer absehbar wäre.<br />
Im Ergebnis wurde die Entwurfsfassung<br />
der GW 335-B3 vom September<br />
2010 bis auf kleinere Korrekturen<br />
bestätigt, die nicht berücksichtigten<br />
Werkstoffe müssen im<br />
Rahmen ergänzender Regelsetzung<br />
behandelt werden.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 <strong>für</strong> Mitglieder;<br />
€ 27,45 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />
Bezugsquelle:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Josef-Wirmer-Straße 3, D-53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9191 – 40,<br />
Fax (0228) 9191 – 499,<br />
www.wvgw.de<br />
Regelwerk <strong>Wasser</strong><br />
W 122 Entwurf: Abschlussbauwerke <strong>für</strong> Brunnen der <strong>Wasser</strong>gewinnung, 8/2011<br />
Einspruchsfrist: Die Einspruchsfrist<br />
endet am 01. Dezember 2011<br />
Das DVGW-Regelwerk hatte sich<br />
erstmals 1979 mit „Abschlussbauwerken<br />
<strong>für</strong> Bohrbrunnen“<br />
befasst. Die Ausgabe von 1998<br />
wurde in die W 122 überführt. Die<br />
technischen und materialspezifischen<br />
Anforderungen haben sich<br />
seit dieser Zeit deutlich weiterentwickelt,<br />
so dass eine grundlegende<br />
Überarbeitung der W 122 erforderlich<br />
war. Neben der Berücksichtigung<br />
der hygienischen Anforderungen<br />
an die eingesetzten Materialien,<br />
die mit dem Rohwasser in<br />
Kontakt kommen, wurden auch die<br />
bautechnischen Grundsätze einer<br />
Prüfung unterzogen. Dabei haben<br />
neben betriebsbedingten Erfordernissen<br />
der Hochwasserschutz sowie<br />
der Schutz der Anlage durch<br />
Beschädigungen Dritter einen<br />
höheren Stellenwert gegenüber der<br />
Fassung von 1998 erhalten. Vermehrt<br />
kommen in der Bauausführung<br />
aus Kostengründen Fertigbauteile<br />
aus Beton und Stahlbeton bzw.<br />
komplette Fertigschächte zum Einsatz.<br />
Hier<strong>für</strong> wurden entsprechende<br />
Empfehlungen aufgenommen, um<br />
deren ordnungsgemäße Funktion<br />
im Betrieb sicherzustellen. Wie auch<br />
in der letzten Fassung sind im informativen<br />
Anhang Beispiele der<br />
unterschiedlichen Bauformen aufgeführt,<br />
die als Planungsgrundlage<br />
genutzt werden können.<br />
Einsprüche sind an den zuständigen<br />
Referenten Dipl.-Geol. U.<br />
Peth, E-Mail: peth@dvgw.de, zu senden.<br />
Preis:<br />
€ 27,61 <strong>für</strong> Mitglieder,<br />
€ 36,82 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />
W 249 Entwurf: Entfernung von Arsen, Nickel und Uran bei der<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung, 9/2011<br />
Einspruchsfrist: Die Einspruchfrist<br />
endet am 09. Dezember 2011<br />
Arsen, Nickel und Uran erreichen<br />
gelegentlich im <strong>Wasser</strong>, das zur<br />
Oktober 2011<br />
938 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong><br />
Trinkwassergewinnung genutzt<br />
wird, Konzentrationen, die eine Entfernung<br />
dieser Stoffe erforderlich<br />
machen können. Mit Inkrafttreten<br />
der novellierten Trinkwasserverordnung<br />
am 1. November 2011 wird<br />
neben den bereits heute geltenden<br />
Grenzwerten <strong>für</strong> Arsen (10 μg/L)<br />
und Nickel (20 μg/L) auch <strong>für</strong> Uran<br />
ein Grenzwert von 10 μg/L einge-
RECHT UND REGELWERK<br />
führt. In diesem Arbeitsblatt werden<br />
die wesentlichen Regeln beschrieben,<br />
die bei der Beurteilung der<br />
Notwendigkeit von aufbereitungstechnischen<br />
Maßnahmen zur Verminderung<br />
der Konzentration dieser<br />
Stoffe und bei der Auswahl<br />
geeigneter Aufbereitungsmaßnahmen<br />
zu beachten sind. Vorausgesetzt<br />
wird, dass Maßnahmen<br />
geprüft und ggf. ergriffen wurden,<br />
um die Einträge dieser Stoffe in das<br />
<strong>Wasser</strong> zu verhindern bzw. zu minimieren<br />
und diese Maßnahmen<br />
nicht zum Erfolg geführt haben. Auf<br />
solche Maßnahmen wird im Arbeitsblatt<br />
hingewiesen, aber es wird darauf<br />
nicht näher eingegangen.<br />
Dieses Arbeitsblatt wurde vom<br />
Projektkreis „Entfernung anorganischer<br />
Stoffe“ im Technischen Komitee<br />
„<strong>Wasser</strong>aufbereitungsverfahren“<br />
erarbeitet. Es dient als Grundlage<br />
<strong>für</strong> die Entfernung von Arsen, Nickel<br />
und Uran im Rahmen der zentralen<br />
Trinkwasseraufbereitung. Es kann<br />
sinngemäß auch <strong>für</strong> Kleinanlagen<br />
nach DIN 2001 angewendet werden.<br />
Das Arbeitsblatt gilt nicht <strong>für</strong><br />
die <strong>Wasser</strong>behandlung in Trinkwasser-Installationen.<br />
Zur Entsorgung<br />
der anfallenden Rückstände wird<br />
auf die Arbeitsblattreihe DVGW<br />
W 221 verwiesen.<br />
Einsprüche an die DVGW-Hauptgeschäftsführung,<br />
Postfach 14 03<br />
62, D-53058 Bonn.<br />
Preis:<br />
€ 20,59 <strong>für</strong> Mitglieder,<br />
€ 27,45 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />
W 616: Sensorgestützte Betriebsüberwachung von Pumpensystemen<br />
in der Trinkwasserversorgung, 8/2011<br />
Das Merkblatt W 616 gilt <strong>für</strong> die<br />
Planung und den Einsatz sensorgestützter<br />
Überwachungseinrichtungen<br />
von Kreiselpumpensystemen<br />
in der Trinkwasserversorgung.<br />
Zur Sicherstellung eines<br />
zuverlässigen und wirtschaftlichen<br />
Betriebes von Pumpensystemen ge -<br />
winnt die sensorgestützte Betriebsüberwachung<br />
zunehmend an<br />
Bedeutung. Sie kann auf folgende<br />
Ziele ausgerichtet sein:<br />
Prozessüberwachung, Prozesssteuerung<br />
und Prozessautomation<br />
Sicherstellung eines bestimmungsgemäßen<br />
Betriebes<br />
Verfügbarkeit und Prozesssicherheit<br />
Sicherung energieeinsparender<br />
Betriebsweisen<br />
ressourcenschonender Betrieb<br />
und Optimierung der Lebenszykluskosten<br />
von Pumpen und<br />
Systemen<br />
Die mit Hilfe sensorgestützter<br />
Betriebsüberwachung gewonnenen<br />
Informationen bilden eine<br />
wichtige Grundlage <strong>für</strong> Zustandsdiagnosen<br />
(Zustandserfassung und<br />
Vergleich mit Referenzwerten), Störungsfrüherkennung<br />
und eine zu -<br />
standsorientierte Instandhaltung.<br />
Die Hinweise im Merkblatt W 616<br />
sollen den Anwendern als Hilfestellung<br />
<strong>für</strong> einen effizienten Einsatz<br />
moderner Sensortechnik dienen. Es<br />
werden mögliche Strategien sensorgestützter<br />
Betriebsüberwachung<br />
beschrieben. Zudem wird auf we -<br />
sentliche und <strong>für</strong> die Betriebsüberwachung<br />
wichtige Messgrößen<br />
sowie deren geeignete Messpositionen<br />
eingegangen. Darüber hinaus<br />
werden Anforderungen an die<br />
Messsysteme definiert. Abgerundet<br />
wird das Blatt mit Ausführungsbeispielen<br />
und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen.<br />
Das Merkblatt wurde vom Projektkreis<br />
„Förderanlagen“ im Technischen<br />
Komitee „Anlagentechnik“<br />
erarbeitet.<br />
Preis:<br />
€ 27,61 <strong>für</strong> Mitglieder;<br />
€ 36,82 <strong>für</strong> Nichtmitglieder.<br />
Bezugsquelle:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Josef-Wirmer-Straße 3,<br />
D-53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9191-40,<br />
Fax (0228) 9191-499,<br />
www.wvgw.de<br />
Recht und Regelwerk<br />
Zurückgezogene Regelwerke<br />
Folgendes Regelwerk wurde zurückgezogen:<br />
VP 609 Klemm- und Steckverbinder aus Kunststoffen zum Verbinden von<br />
PE-Rohren in der Wassserverteilung<br />
09/1995 Wird ersetzt durch<br />
GW 335-B3<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 939
RECHT UND REGELWERK<br />
Vorhabensbeschreibung und Rückziehung<br />
Rückziehung des Merkblattes M 362 „Umgang mit Baggergut –<br />
Teil 3: Mindest untersuchungsprogramm“ und Aktualisierung des Merkblattes M 362<br />
„Umgang mit Baggergut – Teil 1 Handlungsempfehlungen“<br />
Der DWA-Fachausschuss AK-7<br />
„Baggergut aus Gewässerunterhaltung<br />
und -ausbau“ hat im<br />
April 1999 das Merkblatt ATV-M 362<br />
„Umgang mit Baggergut – Teil 3:<br />
Mindestuntersuchungsprogramm<br />
<strong>für</strong> Baggergut“ veröffentlicht. Insbesondere<br />
aufgrund geänderter rechtlicher<br />
Rahmenbedingungen sind<br />
die Empfehlungen dieses Merkblattes<br />
heute nicht mehr aktuell. Der<br />
Fachausschuss AK-7 hat daher<br />
beschlossen, das Merkblatt M 362-<br />
Teil 3 in der Fassung vom April 1999<br />
zurückzuziehen und die Inhalte<br />
grundlegend zu überarbeiten.<br />
Der Fachausschuss plant in diesem<br />
Zusammenhang, den Teil 1 des<br />
Merkblattes neu zu fassen, sodass<br />
dieser die bisherigen Inhalte der<br />
Teile 1 und 3 zusammenführt und<br />
unter dem neuen Titel „Umgang mit<br />
Baggergut – Teil 1: Handlungsempfehlungen<br />
und Mindestuntersuchungsprogramm“<br />
erscheint. Das<br />
neu gefasste Merkblatt soll insbesondere<br />
Praktikern einen Leitfaden<br />
zum Umgang mit Baggergut sowie<br />
zur Einschätzung der verschiedenen<br />
Nutzungsmöglichkeiten und<br />
den prinzipiellen Unterbringungsmöglichkeiten<br />
an die Hand geben.<br />
Gleichzeitig wird es Hinweise zum<br />
jeweils erforderlichen Untersuchungsumfang,<br />
der fachgerechten<br />
Probenahme und den anzuwendenden<br />
Analyseverfahren geben.<br />
Der Teil 2 des Merkblattes mit dem<br />
Untertitel „Fallbeispiele“ vom Oktober<br />
2004 ergänzt weiterhin die<br />
Handlungsanweisungen des Teils 1<br />
um zahlreiche, in der Praxis realisierte<br />
Projekte, die die Möglichkeiten<br />
zum Umgang mit Baggergut<br />
von der Vermeidung über die Umlagerung<br />
und die Verwertung bis zur<br />
Beseitigung verdeutlichen.<br />
Hinweise und Anregungen:<br />
DWA – Bundes geschäftsstelle,<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Reifenstuhl,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef,<br />
Tel. (02242) 872-106, Fax (02242) 872-135<br />
E-Mail: reifenstuhl@dwa.de<br />
Neue Merkblätter erschienen<br />
Merkblatt DWA-M 181: Messung von <strong>Wasser</strong>stand und Durchfluss<br />
in Entwässerungssystemen<br />
Entwässerungssysteme<br />
und<br />
<strong>Abwasser</strong>anlagen müssen den<br />
wasserwirtschaftlichen Zielsetzungen<br />
und den geltenden technischen<br />
und gesetzlichen Anforderungen<br />
genügen. Verfahren und<br />
Einrichtungen zur <strong>Abwasser</strong>sammlung,<br />
-ableitung und -behandlung<br />
sind gemäß dem Stand der <strong>Technik</strong><br />
einzusetzen, die Anlagen müssen<br />
ordnungsgemäß betrieben werden.<br />
Die Kenntnis der Prozessabläufe,<br />
ihre Beeinflussungsmöglichkeiten<br />
und der damit erzielbare Erfolg bilden<br />
die notwendige Grundlage.<br />
Informationen über den <strong>Wasser</strong>stand<br />
und den Durchfluss gehören<br />
in öffentlichen und privaten <strong>Abwasser</strong>anlagen<br />
zu den wichtigsten<br />
Basisdaten <strong>für</strong> Planung und Betrieb.<br />
Eine Schlüsselrolle kommt den<br />
<strong>Abwasser</strong>durchflüssen bei der<br />
Überwachung und dem Betrieb der<br />
<strong>Abwasser</strong>anlagen und bei der Bildung<br />
von Frachten und Bilanzen zu.<br />
Die Durchflussmessung leistet darüber<br />
hinaus einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Transparenz der Leistungen<br />
und Kosten von <strong>Abwasser</strong>anlagen.<br />
Für Planungszwecke erlangen<br />
Messdaten des Niederschlag-<br />
Abfluss-Prozesses in Entwässerungsnetzen<br />
als Grundlage einer<br />
Überprüfung und Kalibrierung von<br />
Kanalnetz- und Schmutzfrachtmodellen<br />
erhöhte Bedeutung. Durch<br />
realitätsnahe Eingangsdaten und<br />
kalibrierte Simulationsmodelle können<br />
bereits im Planungsprozess<br />
Fehlinvestitionen durch Über- oder<br />
Unterdimensionierung vermieden<br />
werden. Verlässliche Messdaten<br />
können Beurteilungskriterium und<br />
Entscheidungsgrundlage <strong>für</strong> die<br />
Wahl von Sanierungsverfahren und<br />
deren zeitliche Einordnung sein.<br />
Die Planung von Messbauwerken,<br />
-einrichtungen und -programmen<br />
sind Ingenieurleistun gen, die<br />
vertiefte Kenntnisse der Hydraulik,<br />
Hydrologie und Messtechnik voraussetzen.<br />
Der Messbetrieb erfordert<br />
sachkundiges und aufmerksames<br />
Personal. Qualitätsgesichertes<br />
Datenmaterial setzt eine<br />
zeitnahe Datenprüfung voraus, die<br />
als Bestandteil des Messens anzusehen<br />
ist. Weitergehende Ansprüche<br />
können sich aus den Fachanwendungen<br />
ergeben.<br />
Intention des Merkblatts ist es,<br />
Grundlagen und Informationen <strong>für</strong><br />
die Planung und Durchführung von<br />
Durchfluss- und <strong>Wasser</strong>standsmessungen<br />
in Entwässerungssystemen<br />
(ggf. <strong>Abwasser</strong>anlagen) bereitzustellen.<br />
Ausgehend von den durchzuführenden<br />
Messprogrammen und<br />
den erforderlichen hydraulischen<br />
Oktober 2011<br />
940 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
RECHT UND REGELWERK<br />
und messtechnischen Grundlagen werden die relevanten<br />
Messverfahren sowie die wesentlichen Aspekte zu Planung,<br />
Betrieb und Qualitätssicherung vorgestellt. Die Dokumentation<br />
und Prüfung von Datenmaterial aus Einzel- und Temporärmessungen<br />
sowie aus der Inbetriebnahmephase von<br />
Dauermessungen wird ausführlich dar gelegt. Aussagen zu<br />
Kosten- und Umweltauswirkungen ergänzen das Merkblatt.<br />
Information:<br />
September 2011, 98 Seiten, ISBN 978-3-941897-94-6,<br />
Ladenpreis 76,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 60,80 Euro.<br />
<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />
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Kennenlernen!<br />
Merkblatt DWA-M 805:<br />
Technische Leistungsfähigkeit als<br />
besonderes Merkmal der Eignung von<br />
Bauunternehmen bei der Herstellung und<br />
Sanierung von Rohrleitungen und Kanälen<br />
Öffentliche und auch private Auftraggeber müssen sich<br />
vergewissern, dass beauftragte Unternehmen <strong>für</strong> die<br />
auszuführende Aufgabe geeignet sind. Anforderungen an<br />
die Eignung von Unternehmen dürfen und müssen gestellt<br />
werden, das Vorliegen der erforderlichen Kriterien muss im<br />
Rahmen der Vergabeentscheidung geprüft werden.<br />
Die Eignung von Bauunternehmen wird anhand der Kriterien<br />
Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />
bewertet. Die Vergabe- und Vertragsordnungen, aber auch<br />
DIN-Normen enthalten zahlreiche Hinweise und Regelungen<br />
dazu.<br />
Das vorliegende Merkblatt beschränkt sich auf Hinweise<br />
zu Normen und vergaberechtlichen Regelungen des<br />
Abschnitts 1 der VOB/A (sog. „Unterschwellen bereich“,<br />
Basisparagraphen) und befasst sich damit bewusst nur mit<br />
diesem Teilbereich des gesamten Ausschreibungs- und Vergabeprozesses.<br />
Es werden Hinweise zur technischen Leistungsfähigkeit<br />
gegeben und erläutert, welche Inhalte mit<br />
vorhandenen Präquali fizierungsverfahren (PQ-Verfahren)<br />
bestätigt werden. Das Merkblatt soll bei der sicheren Handhabung<br />
von Anforderungen an die fachliche Eignung und<br />
bei der Bewertung von Ausweisen (Zertifikaten) zu Qua lifikation<br />
und Präqualifizierung Hilfestellung bieten.<br />
Weiterführende Hinweise wird auch das Merkblatt<br />
DWA-M 808 „Handreichungen zur Ausschreibung und zur<br />
Wertung von Angeboten“ enthalten, das zurzeit überarbeitet<br />
und demnächst neu auf gelegt wird.<br />
Jedes zweite Heft mit<br />
Sonderteil R+S<br />
Recht und Steuern im<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
Von Experten<br />
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Informieren Sie sich regelmäßig über alle technischen<br />
und wirtschaftlichen Belange der <strong>Wasser</strong>bewirtschaftung<br />
und <strong>Abwasser</strong> behandlung.<br />
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<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, 81671 München<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0)931 / 4170-492<br />
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Ja, senden Sie mir die nächsten beiden Ausgaben des Fachmagazins <strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<br />
<strong>Abwasser</strong> gratis zu. Nur wenn ich überzeugt bin und nicht innerhalb von 14 Tagen<br />
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pro Halbjahr.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße/Postfach, Nr.<br />
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Oldenbourg Industrieverlag München<br />
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Information:<br />
August 2011, 26 Seiten, ISBN 978-3-941897-98-4,<br />
Ladenpreis 35,00 Euro, fördernde DWA-Mitglieder 28,00 Euro.<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Telefax<br />
Herausgeber und Vertrieb:<br />
DWA Deutsche Vereinigung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e.V.,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef, Tel. (02242) 872-333,<br />
Fax (02242) 872-100, E-Mail: info@dwa.de, DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />
Branche/Wirtschaftszweig<br />
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Datum, Unterschrift<br />
PAGWFW1011<br />
Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />
oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach 91 61, 97091 Würzburg<br />
Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />
Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industrieverlag<br />
oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante Fachangebote informiert und beworben<br />
werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung <strong>für</strong> die Zukunft jederzeit widerrufen.
FACHBERICHTE Gewässergüte<br />
CULTAN-Düngung und<br />
Grundwasserschutz<br />
Kann die Nitratauswaschung durch CULTAN-Düngung reduziert werden?<br />
Gewässergüte, CULTAN, Nitratauswaschung, Grundwasserschutz, Mais, Kartoffel,<br />
Streifenversuch<br />
Andreas Schwarz, Wolf-Anno Bischoff, Jürgen Maier und Karl Müller-Sämann<br />
Die Nitratkonzentration im Grundwasser überschreitet<br />
in verschiedenen Regionen den Trinkwassergrenzwert<br />
von 50 mg Nitrat/L. Ursache hier<strong>für</strong> sind<br />
u.a. Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft, die<br />
ausgewaschen werden. Gemeinsames Ziel von <strong>Wasser</strong>versorgern<br />
und Landwirten ist es daher, die Stickstoffüberschüsse<br />
bei stabilen Erträgen zu reduzieren.<br />
In zwei Projekten wurde getestet, ob die CULTAN-<br />
Düngung (Controlled Uptake Long-Term Ammonia<br />
Nutrition) dieses Ziel erreichen kann. Im ersten Projekt<br />
konnte durch CULTAN die Nitrataus waschung in<br />
feuchten Wintern bei gleich bleibenden Erträgen verringert<br />
werden. Im zweiten, noch laufenden Projekt<br />
konnte mit CULTAN der Maisertrag bei Sommertrockenheit<br />
ver bessert, die Nitrat auswaschung tendenziell<br />
reduziert werden. Für Kartoffeln bestehen Hinweise,<br />
dass der CULTAN-Dünger effizienter wirkt und<br />
daher die Düngermenge gesenkt werden kann. Mit<br />
dem CULTAN-Verfahren kann damit bei stabilen<br />
Erträgen ein Beitrag zum Grundwasserschutz geleistet<br />
werden.<br />
CULTAN Fertiliser and Groundwater Protection –<br />
Can CULTAN reduce the Leaching of Nitrate?<br />
The nitrate concentration in the groundwater exceeds<br />
in some regions the threshold of 50 mg nitrate/L. One<br />
of the reasons for this is nitrogen surplus in agriculture<br />
being leached to the groundwater. Hence, water<br />
providers and farmers collectively aim to reduce this<br />
nitrogen surplus with constant yields. In two projects<br />
it was tested, if CULTAN (Controlled Uptake Long-<br />
Term Ammonia Nutrition) is suitable to obtain this<br />
aim. CULTAN reduced nitrate leaching during wet<br />
winters without yield depression in the first project.<br />
In the second, ongoing project, the corn yield in a<br />
year with a dry summer increased using CULTAN.<br />
Additionally, the nitrate leaching was reduced in tendency.<br />
The results for potatoes suggest that the CUL-<br />
TAN fertiliser is more effective. Thus, fertiliser<br />
amount can potentially be reduced. In summary, the<br />
CULTAN technique can be a promising means for<br />
groundwater protection without yield depression.<br />
1. Einführung<br />
Etwa 70 % des Trinkwassers in Deutschland werden aus<br />
Grundwasser gewonnen. Zwischen dem Versickern<br />
eines <strong>Wasser</strong>tropfens und der Förderung liegen aufgrund<br />
der Verweilzeiten in der ungesättigten Zone und<br />
im Grundwasser meist mehrere Jahre, häufig Jahrzehnte.<br />
Die Qualität des späteren Trinkwassers entscheidet<br />
sich aber bereits auf den ersten Dezimetern der<br />
Sickerstrecke. Einerseits gelangen hier Schadstoffe und<br />
überschüssige Nährstoffe in das Sickerwasser, z. B. im<br />
Bereich von Altlasten oder auf landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen. Andererseits findet ein Großteil der<br />
Reinigung des <strong>Wasser</strong>s in diesem Bereich statt. Hier<strong>für</strong><br />
sind chemische Prozesse wie Sorption ebenso bedeutend<br />
wie biologische, z. B. mikrobiologischer Abbau von<br />
Schadstoffen oder Pflanzenaufnahme von Nährstoffen.<br />
Für Trinkwasser gilt der Grenzwert von 50 mg Nitrat/L<br />
[1]. Dieses Nitrat stammt überwiegend aus landwirtschaftlich<br />
genutzten Gebieten und hat unterschiedliche<br />
Quellen: Landwirte düngen heutzutage zwar nicht<br />
mehr nach dem Motto „viel hilft viel“, sondern dosieren<br />
die Gaben sehr bewusst [2]. Trotzdem kann der Witterungsverlauf<br />
dazu führen, dass die Düngergabe zu hoch<br />
oder zur falschen Zeit erfolgt und von der Pflanze nicht<br />
vollständig verwertet werden kann. Diese Überschüsse<br />
können mit dem Sickerwasser in die Tiefe verlagert und<br />
nicht mehr von den Kulturpflanzen aufgenommen werden.<br />
Mineralisierung von Ernteresten und Humus findet<br />
oft zu Zeiten ohne Pflanzenbewuchs statt und ist zeitlich<br />
nur begrenzt vorhersagbar. Die dadurch entstehenden<br />
N-Überschüsse können ebenfalls ausgewaschen<br />
werden.<br />
Oktober 2011<br />
942 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Gewässergüte<br />
FACHBERICHTE<br />
Die Sickerwasserrate und damit die Grundwasserneubildung<br />
hängen vor allem von der jährlichen Niederschlagsmenge,<br />
aber auch von der Evapotranspiration<br />
ab. Letztere ist die Summe aus Evaporation (Verdunstung<br />
direkt vom Boden) und Transpiration<br />
(Verdunstung durch Pflanzen). Nitratüberschüsse werden<br />
in Gebieten mit einer geringen Grundwasserneubildung<br />
in weniger Sickerwasser verdünnt als in Gebieten<br />
mit höherer Nettosickerung. In trockenen Gebieten reichen<br />
daher bereits geringe Überschüsse, um den Grenzwert<br />
von 50 mg Nitrat/L zu überschreiten. Hier reagiert<br />
die Grundwasserqualität besonders sensibel auf die<br />
landwirtschaftliche Nutzung.<br />
Unter Böden mit lehmiger Textur bildet sich meist<br />
gering oder unbelastetes Grundwasser. Dies liegt zum<br />
einen an der hohen Kationenaustauschkapazität, die<br />
die Speicherung positiv geladener Nährstoffionen, z. B.<br />
Ammonium (NH 4+ ), begünstigt. Zum anderen ist die<br />
<strong>Wasser</strong>leitfähigkeit so gering, dass nährstoffhaltiges<br />
Sickerwasser von seiner Entstehung im Winter bis zum<br />
Frühjahr noch so wenig in die Tiefe verlagert wurde,<br />
dass die Nährstoffe von der Kultur des folgenden Jahres<br />
noch aufgenommen werden können. Auch in trockenen<br />
Sommern kann Nitratverlagerung stattfinden, obwohl<br />
die Evapotranspiration rechnerisch höher ist als die<br />
Sickerung. Ursache hier<strong>für</strong> ist der schnelle Stofftransport<br />
in bevorzugten Fließwegen (so genannter Preferential<br />
flow, z. B. Regenwurmröhren oder Wurzelbahnen).<br />
Starkregenereignisse können hier zu einem<br />
schnellen Transport in größere Tiefen an der Bodenmatrix<br />
vorbei führen [3, 4].<br />
Aufgrund der hohen <strong>Wasser</strong>leitfähigkeit werden<br />
bevorzugt Regionen mit sandigen und kiesreichen<br />
Böden, die sich aus Flusssedimenten entwickelt haben,<br />
zur Trinkwassergewinnung genutzt. Diese Böden besitzen<br />
durch ihre chemischen und hydraulischen Eigenschaften<br />
ein hohes Risiko <strong>für</strong> Nährstoffausträge. Selbst<br />
unter ordnungsgemäßer Landwirtschaft kann der Nitrat-Grenzwert<br />
häufig nicht eingehalten werden.<br />
Während <strong>Wasser</strong>versorger sauberes Trinkwasser<br />
wünschen, streben Landwirte gute Ernten an – verbunden<br />
mit einem entsprechenden Einsatz an Dünger und<br />
Pflanzenschutzmitteln. In diesem Zielkonflikt moderieren<br />
landwirtschaftliche Berater des <strong>Wasser</strong>versorgers.<br />
Sie versuchen, Nitratüberschüsse und den Einsatz von<br />
Chemikalien durch innovative Maßnahmen ohne<br />
Ertragseinbußen zu reduzieren. So können durch eine<br />
geschickte Wahl des Zeitpunkts <strong>für</strong> Pflügen im Winter<br />
die Mineralisierung und damit die Nitratauswaschung<br />
reduziert werden [5]. Auch der Einsatz langsam fließender<br />
Dünger, z. B. ENTEC, aus denen Stickstoff erst langsam<br />
freigesetzt wird, zählt dazu [6]. Ein besonderes<br />
Augenmerk wird hierbei auf stickstoffintensive Kulturen<br />
(z. B. Gemüsebau) und solche mit einer langen Brachzeit<br />
(Mais) gelegt, da hier ein besonders großes Einsparpotenzial<br />
zu erwarten ist.<br />
Beim CULTAN-Verfahren (CULTAN = Controlled<br />
Uptake Long-Term Ammonia Nutrition, in etwa<br />
„Ammoniumernährung durch kontrollierte Langzeitaufnahme<br />
(durch die Pflanze)“) wird ammoniumdominierter<br />
Flüssigdünger meist gleichzeitig mit der Saat<br />
bändchenförmig in den Boden eingebracht [7]. Daraus<br />
können sich verschiedene Vorteile ergeben:<br />
Das Düngerbändchen enthält konzentrierte Ammoniumlösung,<br />
die im Inneren sowohl <strong>für</strong> Pflanzenwurzeln<br />
als auch <strong>für</strong> Bodenmikroorganismen verätzend und<br />
damit toxisch wirkt. Nur der Außenbereich dieses Düngerdepots<br />
soll durch Diffusion und Verdünnung <strong>für</strong><br />
Pflanzen und Mikroorganismen verfügbar sein. Der ausgebrachte<br />
Stickstoff steht <strong>für</strong> die Pflanzen daher erst<br />
nach und nach zur Verfügung.<br />
Dadurch wird eine schnelle Umwandlung des<br />
Ammoniums zu Nitrat durch Nitrifikanten im Boden<br />
unterbunden. Dies vermindert die Auswaschung des<br />
Düngerstickstoffs stark, weil das positiv geladene<br />
Ammonium im Gegensatz zum Anion Nitrat (NO 3– ) im<br />
Boden an Kationenaustauschern adsorbiert wird.<br />
Zusätzlich soll die Verätzung der Wurzelspitzen die<br />
Pflanze zu einem verstärkten Wurzelwachstum im<br />
Bereich des Düngerbändchens anregen. Die bessere<br />
Durchwurzelung des Bodens soll einerseits zu einer vollständigeren<br />
Verwertung des Düngerdepots und andererseits<br />
zu einem größeren Wurzel:Spross-Verhältnis<br />
führen, das sich bei Trockenstress positiv auswirkt.<br />
Für den Bewirtschafter ist ein möglicher arbeitsökonomischer<br />
Vorteil, dass CULTAN-Lösung als langsam fließender<br />
Depotdünger mit einer einmaligen Gabe auf das<br />
Feld gebracht werden kann.<br />
Aus verschiedenen Gründen (Preis, Verfügbarkeit,<br />
Logistik, gewünschte Eigenschaften) werden auch<br />
andere Flüssigdünger verwendet, die meist auch Nitrat<br />
enthalten. Diese Verfahren der Injektionsdüngung werden<br />
meist auch als CULTAN-Verfahren bezeichnet,<br />
obwohl sie nicht vollständig den Anforderungen von<br />
Sommer [7] entsprechen.<br />
Wenn das CULTAN-Verfahren die gewünschten Erfolge<br />
zeigt, können bei gleich bleibenden Erträgen die Produktionskosten<br />
des Landwirtes gesenkt und die Qualität des<br />
neu gebildeten Grundwassers verbessert werden. Um<br />
dies zu untersuchen, fanden und finden in verschiedenen<br />
Regionen Versuche mit diesem Injektionsverfahren statt.<br />
Im Folgenden werden die Ergebnisse von mehrjährigen<br />
Versuchen in zwei <strong>Wasser</strong>schutzgebieten vorgestellt.<br />
2. Material und Methoden<br />
2.1 Allgemeines Versuchsdesign<br />
In beiden Projekten wurde ein vergleichbares Versuchsdesign<br />
gewählt. Es wurden jeweils mindestens fünf<br />
Schläge einbezogen, die in Hinblick auf Bewirtschaftung<br />
und Bodeneigenschaften jeweils in sich möglichst<br />
homogen waren. Auf jedem Schlag wurden zwei<br />
benachbarte Streifen angelegt, von denen jeweils einer<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 943
FACHBERICHTE Gewässergüte<br />
Bild 1. Installation und Funktionsprinzip der Selbst-Integrierenden<br />
Akkumulatoren (SIA): Das SIA befindet sich unter ungestörtem Boden<br />
und ist umgeben von Material mit denselben hydraulischen Eigenschaften<br />
wie das SIA (links). Gelöste Stoffe werden durch Sorption<br />
aus dem Sickerwasser extrahiert, während dieses durch das SIA<br />
perkoliert (rechts) [8].<br />
Bild 2. Lage der Schläge der zwei Projekte in Baden-Württemberg.<br />
Projekt 1: Fruchtfolge Raps – Winterweizen – Zwischenbegrünung –<br />
Braugerste (Hohenlohe); Projekt 2: Mais und Kartoffeln (Rheintal).<br />
Grafik: de.wikipedia.org (verändert).<br />
entsprechend der lokalen Praxis („konventionell“), der<br />
andere mit Flüssiginjektion („CULTAN“) gedüngt wurde.<br />
Als CULTAN wurde in den Versuchen Ammoniumharnstofflösung<br />
(AHL, Projekt 1) oder Harnstoffammoniumsulfatlösung<br />
(HAS, Projekt 2) verwendet. Als konventioneller<br />
Dünger wurde Kalkammonsalpeter (KAS) verwendet,<br />
<strong>für</strong> Mais in Projekt 2 wurde Harnstoff eingesetzt. In<br />
beiden Fällen wurde als konventionelle Variante die<br />
im Untersuchungsgebiet <strong>für</strong> die jeweiligen Kulturen<br />
üb lichen Mineraldünger verwendet. Wirtschaftsdünger<br />
wurden wegen der vor Ort geringen Bedeutung nicht in<br />
die Untersuchungen einbezogen. Die Streifen wurden<br />
bis auf die Düngeform identisch behandelt, ihre Breite<br />
hing von der Bewirtschaftungsbreite des Landwirts ab<br />
und lag zwischen 12 m (Kartoffeln, Projekt 2) und 21 m<br />
(Projekt 1). Die Düngermenge wurde anhand des kulturspezifischen<br />
Düngebedarfs unter Berücksichtigung der<br />
aktuellen N min -Vorräte ermittelt.<br />
Die Versuche wurden mit mindestens fünf echten<br />
Feldwiederholungen angelegt, um bodenkundliche<br />
Heterogenitäten im Untersuchungsgebiet erfassen zu<br />
können. Um unterschiedliche Witterungsverläufe abzudecken,<br />
erstreckten sich die Versuche über zwei bis vier<br />
Jahre.<br />
Alle Versuche wurden auf Schlägen durchgeführt,<br />
die von lokalen Landwirten bewirtschaftet wurden. Dies<br />
hat mehrere Vorteile gegenüber Experimenten auf einer<br />
Versuchsstation. Es kann eine größere regionale Vielfalt<br />
an Standorteigenschaften einbezogen werden. Darüber<br />
hinaus zeigen sich bereits in dieser Phase die Praxistauglichkeit<br />
und auch die Akzeptanz durch die Prak tiker.<br />
Die beteiligten Landwirte können sich unverbindlich<br />
eine Meinung von der neuen Methode bilden. Sind sie<br />
überzeugt, nehmen sie schnell eine Multiplikatorenrolle<br />
in ihrer Umgebung ein.<br />
Es wurden verschiedene Parameter erhoben, um die<br />
Umweltauswirkungen und die Erträge bewerten und<br />
eine N-Bilanz erstellen zu können. Hierzu zählen die<br />
Nitratauswaschung mit dem Sickerwasser (Selbst-Integrierende<br />
Akkumulatoren, 2.2), eine regelmäßige<br />
Bestimmung des N min -Gehaltes (2.3) sowie die Erträge<br />
und die Qualität des Erntegutes.<br />
2.2 Messung der Nitratauswaschung mit Selbst-<br />
Integrierenden Akkumulatoren (SIA)<br />
Zur Messung der flächenbezogenen Nitratauswaschung<br />
werden SIA (Selbst-Integrierende Akkumulatoren) installiert<br />
(Bild 1) [8].<br />
Die SIA verbleiben <strong>für</strong> jeweils etwa ein halbes Jahr im<br />
Boden, entziehen während dieser Zeit dem Sickerwasser<br />
das Nitrat vollständig und adsorbieren es. Nach dem<br />
Ausbau der SIA erhält man durch Rücktausch des adsorbierten<br />
Nitrats die flächenbezogene Nitratauswaschung<br />
als Gesamtfracht in kg N/ha.<br />
Die Messperioden umfassen einerseits die Vegetationsperiode<br />
(meist etwa März/April bis September,<br />
Oktober 2011<br />
944 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Gewässergüte<br />
FACHBERICHTE<br />
„Sommerhalbjahr“), andererseits die vegetationsfreie<br />
Zeit (meist September bis März/April, „Winterhalbjahr“).<br />
Durch Evapotranspiration versickert im Sommerhalbjahr<br />
nahezu kein <strong>Wasser</strong>. Ausnahmen sind Starkregenbzw.<br />
Gewitterereignisse und bewässerte Kulturen, z. B.<br />
im Gemüsebau. Die Grundwasserneubildung findet<br />
überwiegend im Winterhalbjahr statt.<br />
Um standörtliche Heterogenitäten erfassen zu können,<br />
werden die SIA in jeder Variante in zehnfacher Wiederholung<br />
installiert. Dabei werden drei Profile mit je<br />
drei bis vier SIA angelegt. Beim Vergleich zweier unterschiedlicher<br />
Behandlungen werden die Wiederholungen<br />
in jeweils vergleichbaren Positionen angelegt.<br />
Der Einbau erfolgt jeweils unterhalb des Hauptwurzelbereichs,<br />
je nach Kultur zwischen 0,60 m und 1,00 m<br />
Tiefe. Dadurch wird sichergestellt, dass nur solches Nitrat<br />
erfasst wird, das nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen,<br />
sondern in Richtung Grundwasser ausgetragen<br />
wird. Die Installation erfolgt von einer Grube aus<br />
seitlich unter den ungestörten Boden (Bild 1). Nach<br />
dem Einbau werden die Gruben verfüllt, so dass keinerlei<br />
Einschränkungen <strong>für</strong> die Bewirtschaftung des Schlages<br />
bestehen.<br />
2.3 N min -Methode<br />
Für die N min -Beprobung werden Bodenproben in drei<br />
Tiefenstufen entnommen (0–30 cm, 30–60 cm,<br />
60–90 cm). Um kleinräumige Heterogenitäten zu erfassen,<br />
werden mindestens zehn Einzelproben zu einer<br />
Mischprobe vereinigt und gemeinsam analysiert. Es<br />
werden die Gehalte an vorhandenem mineralischem<br />
Stickstoff (N) bestimmt: Nitrat (NO 3– ) und Ammonium<br />
(NH 4+ ). Dieser Anteil des N im Boden ist pflanzenverfügbar.<br />
N in organischer Bindung, z. B. in Humus, kann von<br />
den Pflanzen hingegen erst nach Mineralisierung aufgenommen<br />
werden. Das vorhandene N min wird aufgrund<br />
seiner Verfügbarkeit bei der Düngung in der Regel vom<br />
errechneten Düngebedarf abgezogen.<br />
Eine weitere Anwendung der N min -Methode ist die<br />
Abschätzung des N-Auswaschungspotenzials im Herbst,<br />
z. B. im Rahmen der SchALVO (Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung)<br />
in Baden-Württemberg [9]. Hierbei<br />
wird davon ausgegangen, dass sämtliches N, das im<br />
Herbst in der Bodenlösung vorliegt, während des Winterhalbjahres<br />
ausgewaschen werden kann. Mit dem N min -<br />
Wert lässt sich jedoch nur das Auswaschungspotenzial,<br />
nicht die tatsächliche Auswaschung abschätzen [3]. Die<br />
tatsächlichen Frachten sind von verschiedenen Faktoren,<br />
z. B. Niederschlagsmenge und -verteilung, abhängig und<br />
können mit der SIA-Methode (2.2) gemessen werden.<br />
2.4 Design der einzelnen Versuche<br />
2.4.1 Projekt 1: Fruchtfolge Raps – Winterweizen –<br />
Zwischenbegrünung – Braugerste (Hohenlohe)<br />
Dieses Projekt wurde von 2003 bis 2006 im Auftrag des<br />
regionalen <strong>Wasser</strong>versorgers, dem <strong>Wasser</strong>versorgungszweckverband<br />
Grünbachgruppe (WZG) durchgeführt.<br />
Auf neun Feldern wurde eine dreijährige Rotation<br />
angelegt: Winterraps, Winterweizen, Zwischenbegrünung,<br />
Braugerste (Sommergerste). 2003 wurde auf<br />
jeweils drei Feldern mit jedem der drei Glieder der<br />
Fruchtfolge begonnen. Die Schläge liegen zwischen<br />
Tauberbischofsheim und Würzburg im Nordosten<br />
Baden-Württembergs (Bild 2). Der anstehende<br />
Muschelkalk ist mit durchschnittlich etwa 0,60 m Löss<br />
überdeckt. Das Düngeniveau <strong>für</strong> N betrug 80 % der<br />
empfohlenen Düngemenge. Als konventioneller Dünger<br />
wurde KAS, als CULTAN Harnstoffammoniumsulfatlösung<br />
(HAS) eingesetzt.<br />
In 0,60 m Tiefe wurde der flächenhafte Nitratverlust<br />
mit SIA (2.2) erfasst. Diese Tiefe wurde gewählt, da sie<br />
der durchschnittlichen Lössmächtigkeit entspricht. Im<br />
darunter liegenden Muschelkalk ist aufgrund fehlender<br />
Sorption nicht mehr mit einer Verringerung der Konzentrationen<br />
zu rechnen. Darüber hinaus wurden Ertrag<br />
und Qualität der Ernte erfasst (hier nicht gezeigt). Die<br />
N-Bilanz wurde <strong>für</strong> jeden Schlag aus der N-Zufuhr (Dünger)<br />
und dem N-Verlust (Abfuhr mit der Ernte und Auswaschung)<br />
berechnet.<br />
2.4.2 Projekt 2: Mais und Kartoffeln (Rheintal)<br />
Dieses Projekt wurde initiiert vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald<br />
und wird gefördert vom Innovationsfonds<br />
Klima- und <strong>Wasser</strong>schutz der badenova AG &<br />
Co. KG, dem regionalen <strong>Wasser</strong>versorger im Südwesten<br />
Baden-Württembergs. Der Versuch, der zwischen Freiburg<br />
und Bad Krozingen (Bild 2) durchgeführt wird,<br />
begann 2008 und konzentriert sich mit Mais und Kartoffel<br />
auf zwei bedeutende Kulturen der Region. Die Untersuchungen<br />
werden 2011 nach drei- (Mais) bzw. zweijähriger<br />
Laufzeit (Kartoffel) abgeschlossen.<br />
Für beide Kulturen wurden jeweils fünf Schläge <strong>für</strong><br />
echte Feldwiederholungen ausgewählt, auf denen ein<br />
Streifen konventionell (Mais: Harnstoff, Kartoffeln: KAS),<br />
ein weiterer mit CULTAN (Ammoniumharnstofflösung,<br />
AHL) gedüngt werden. Das Düngeniveau beträgt 100 %<br />
der empfohlenen Menge.<br />
Das Ausgangmaterial der Böden umfasst sowohl<br />
Sedimente mit einem hohen Sand- und Steingehalt als<br />
auch Löss und Lösslehm. Damit sind die typischen<br />
Böden der Region einbezogen. Die SIA wurden unter<br />
Mais in 1,00 m Tiefe, unter Kartoffeln in 0,60 m Tiefe<br />
installiert und befinden sich jeweils unter dem Hauptwurzelbereich.<br />
3. Ergebnisse und Diskussion<br />
3.1 Projekt 1: Fruchtfolge Raps – Winterweizen –<br />
Zwischenbegrünung – Braugerste (Hohenlohe)<br />
Die mittlere jährliche Nitratauswaschung betrug aus<br />
den konventionell gedüngten Streifen 23 kg N/(ha · a),<br />
aus den mit CULTAN gedüngten Streifen 21 kg N/(ha · a)<br />
(Bild 3). Diese Verringerung der Auswaschung war über<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 945
FACHBERICHTE Gewässergüte<br />
Milere jährliche Nitrat-N-Auswaschung<br />
2003 - 2007<br />
Nitrat -N [kg/(ha a)]<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
23<br />
konv.<br />
21<br />
n = 625 n = 630<br />
CULTAN<br />
Milerer Ertrag [dt/ha]<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
konv.<br />
CULTAN<br />
40,9<br />
39,8<br />
72,6<br />
72,3<br />
56,4<br />
54,9<br />
W-Raps W-Weizen Braugerste<br />
Bild 3. Projekt 1: Mittlere Nitrat-N-Auswaschung<br />
während der vierjährigen Projektlaufzeit.<br />
Die Fehlerbalken geben den Standardfehler<br />
wieder. Keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Düngevarianten.<br />
Bild 4. Projekt 1: Mittlere Erträge von Winterraps,<br />
Winterweizen und Sommergerste bei CUL-<br />
TAN- und KAS-Düngung (Fehlerbalken = Standardfehler;<br />
n = 70). Keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Düngevarianten.<br />
die vierjährige Laufzeit nicht signifikant. Ebenso wenig<br />
unterschieden sich die Erträge signifikant. Sie sind <strong>für</strong><br />
die Region eher überdurchschnittlich und liegen bei<br />
rund 40 dt/ha <strong>für</strong> Winterraps, 72 dt/ha beim Winterweizen<br />
und 55 dt/ha bei Braugerste (Bild 4).<br />
Das Untersuchungsgebiet ist mit jährlich 630 mm<br />
durch geringe mittlere Niederschläge und aufgrund<br />
der Lössauflage durch Böden mit einer hohen <strong>Wasser</strong>speicherkapazität<br />
gekennzeichnet. Daher findet in Jahren<br />
mit durchschnittlichen Niederschlagsmengen nur<br />
eine geringe Nettosickerung statt. Aus Böden mit einer<br />
hohen <strong>Wasser</strong>speicherkapazität kann nur ein Teil der in<br />
den obersten 0,60 m vorhandenen N-Überschüsse ausgewaschen<br />
werden. Der Nitrataustrag ist damit häufig<br />
wasserlimitiert und nahezu unabhängig von der<br />
Bewirtschaftung. In trockenen Jahren wie dem so<br />
genannten Jahrhundertsommer 2003 und dem folgenden<br />
Winter wurde daher nahezu kein Nitrat ausgewaschen<br />
(Bild 5).<br />
Dies spiegelt sich in den Herbst-N min -Gehalten wider.<br />
Drei Standorte mit einer hohen <strong>Wasser</strong>speicherkapazität<br />
weisen hohe Erträge und hohe Herbst-N min -Gehalte<br />
in Verbindung mit einer geringen Nitratauswaschung<br />
auf (Bild 6). Während solche hohen Herbst-N min -Gehalte<br />
in Gegenden mit höheren Niederschlägen eine hohe<br />
Nitratauswaschung ankündigen, signalisieren sie in<br />
Nitrat -N-Auswaschung [kg N/ha]<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Sommer<br />
2003<br />
conv.<br />
CULTAN<br />
Nitrat-N-Auswaschung<br />
Winter Sommer<br />
2003/04 2004<br />
*<br />
Winter Sommer<br />
2004/05 2005<br />
Winter Sommer<br />
2005/06 2006<br />
Winter<br />
2006/07<br />
Bild 5. Pro jekt 1: Mittlere Nitrat-N-Auswaschung<br />
<strong>für</strong> alle Messperioden während der vierjährigen<br />
Projektlaufzeit. Die Fehlerbalken geben den<br />
Standardfehler wieder. Signifikante Unterschiede<br />
(p < 0,05) sind mit „*“ gekennzeichnet.<br />
Nitrat-N-Austrag [kg N/(ha a)]<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Zusammenhang zwischen Herbst-N min und<br />
Nitrat-N-Austrag<br />
0 5 10 15 20 25 30 35<br />
Herbst-N min [kg N/ha]<br />
Bild 6. Projekt 1: Zusammenhang zwischen<br />
mittleren Herbst-N min -Werten und mittleren<br />
Nitrat-N-Austrägen <strong>für</strong> die fünf untersuchten<br />
Standorte.<br />
Oktober 2011<br />
946 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Gewässergüte<br />
FACHBERICHTE<br />
N-Bilanz [kg N/(ha a)]<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
29<br />
33<br />
N-Bilanz<br />
9<br />
15<br />
-15 -15<br />
konv<br />
CULTAN<br />
Winterraps Winterweizen Braugerste Summe<br />
Bild 7. Projekt 1: Mittlere jährliche N-Bilanz<br />
im vierjährigen Experiment. Die Fehlerbalken<br />
geben den Standardfehler wieder. Keine signifikanten<br />
Unterschiede zwischen den Düngevarianten.<br />
n = 66.<br />
8<br />
11<br />
Nitrat- N Auswaschung [kg N/ha ]<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Nitrat-N-Auswaschung: Körnermais<br />
20<br />
14<br />
24<br />
19<br />
konv<br />
CULTAN<br />
3 3<br />
n = 49 n = 47 n = 49 n = 49<br />
n = 50 n = 49 n = 50 n = 50<br />
Sommer 08 Winter 08/09 Sommer 09 Winter 09/10<br />
Bild 8. Projekt 2: Mittlere Nitratauswaschung<br />
aus Körnermais während aller Messperioden.<br />
Die Fehlerbalken geben den Standardfehler<br />
wieder. Keine signifikanten Unterschiede<br />
zwischen den Düngevarianten.<br />
45<br />
38<br />
diesem Fall eine hohe Speicherkapazität <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und<br />
gleichzeitig auch <strong>für</strong> Nährstoffe, die der Folgekultur<br />
noch zur Verfügung stehen können. Ein Standort mit <strong>für</strong><br />
die Region besonders „schlechtem“ Boden hingegen<br />
war gekennzeichnet durch niedrige Erträge, niedrige<br />
N min -Werte und eine hohe Nitratauswaschung. Hier sind<br />
Nitratüberschüsse bereits im Herbst vor der N min -Beprobung<br />
mit dem Sickerwasser ausgetragen worden.<br />
Dies führt dazu, dass auf den Schlägen mit hoher<br />
<strong>Wasser</strong>speicherkapazität Nitrat in Jahren mit durchschnittlichen<br />
Niederschlägen akkumuliert wird. In<br />
Wintern mit hohen Niederschlagsmengen werden diese<br />
dann auf einmal ausgetragen. In zwei solcher Winter-<br />
Messperioden mit überdurchschnittlichen Niederschlägen<br />
(2004/05 und 2006/07) lag die Nitratauswaschung<br />
unter CULTAN um mehr als 30 % niedriger als diejenige<br />
unter KAS (signifikant <strong>für</strong> Winter 2004/05, p < 0,05,<br />
Bild 5). Der Stickstoff aus dem CULTAN-Dünger wurde<br />
vermutlich besser verwertet, wodurch weniger N im<br />
Boden akkumuliert wurde. In den beiden feuchten<br />
Wintern konnte dadurch die Nitratauswaschung reduziert<br />
werden.<br />
Die N-Massenbilanz über den gesamten Untersuchungszeitraum<br />
ist schwach positiv, was eine leichte<br />
Überdüngung anzeigt (Bild 7). Die Unterschiede zwischen<br />
konventioneller und CULTAN-Düngung (8 bzw.<br />
Nitrate-N leaching [kg N/ha]<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Nitrat-N-Auswaschung Körnermais:<br />
Sandige vs. Löss-Standorte<br />
40<br />
32<br />
54<br />
44<br />
Sand - konv.<br />
Sand - CULTAN<br />
Löss - konv.<br />
Löss - CULTAN<br />
107<br />
90<br />
7 3 3<br />
6<br />
2<br />
5<br />
1 1 3 3<br />
n=19 n=18 n=30 n=28 n=20 n=19 n=29 n=30 n=20 n=20 n=30 n=29 n=20 n=20 n=30 n=30<br />
Sommer 08 Winter 08/09 Sommer 09 Winter 09/10<br />
Bild 9. Projekt 2: Mittlere Nitratauswaschung<br />
aus Körnermais während aller Messperioden<br />
aus zwei sandigen und drei Lössstandorten. Die<br />
Fehlerbalken geben den Standardfehler wieder.<br />
Keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />
Düngevarianten innerhalb der selben Textur.<br />
0<br />
-25<br />
-50<br />
-75<br />
-100<br />
-125<br />
-150<br />
-175<br />
-200<br />
Sommer<br />
2008<br />
-84<br />
Winter<br />
2008/09<br />
-29<br />
Mais<br />
Sommer<br />
2009<br />
-183<br />
Winter<br />
2009/10<br />
-31<br />
Kartoffeln<br />
Sommer<br />
2009<br />
-145<br />
Winter<br />
2009/10<br />
Bild 10. Projekt 2: Niederschlagsdefizit während<br />
der jeweiligen Messperiode (5 – 8 Monate je<br />
Messperiode, Quelle: Deutscher Wetterdienst,<br />
Agrarmeteorologischer Bericht Baden-Württemberg)<br />
[11].<br />
-30<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 947
FACHBERICHTE Gewässergüte<br />
Erträge Mais [dt/ha]<br />
N Auswaschung [kg N/ha]<br />
Nitrat-<br />
Erträge Mais [dt/ha]<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Erträge Körnermais<br />
126<br />
117<br />
konv.<br />
*<br />
114<br />
CULTAN<br />
11<br />
2008 2009<br />
20<br />
66<br />
113<br />
Bild 11. Projekt 2: Mittlerer Ertrag Körnermais. Die<br />
Fehlerbalken geben den Standardfehler wieder. signifikante<br />
Unterschiede (p < 0,05) sind mit „*“<br />
gekennzeichnet.<br />
Nitrat-N-Auswaschung: Kartoffeln<br />
konv<br />
CULTAN<br />
n = n 48 = 47 n = 49 n = 48 n = 49<br />
Sommer 09 Winter 09/10<br />
Bild 12. Projekt 2: Mittlere Nitratauswaschung aus<br />
Kartoffeln während des ersten Anbaujahres<br />
(2009). Die Fehlerbalken geben den Standardfehler<br />
wieder. Keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />
den Düngevarianten.<br />
Erträge Kartoffeln 2009<br />
352 345<br />
konv.<br />
CULTAN<br />
Bild 13. Projekt 2: Mittlerer Ertrag Kartoffeln. Die<br />
Fehlerbalken geben den Standardfehler wieder.<br />
Keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />
Düngevarianten.<br />
63<br />
11 kg N/(ha · a)) sind nicht signifikant. Sie deuten an,<br />
dass bei Verwendung von CULTAN die Düngemenge<br />
leicht reduziert werden könnte.<br />
Für die beiden Winterkulturen wurde ein leichter<br />
N-Überschuss errechnet, dem ein N-Defizit der Braugerste<br />
gegenübersteht.<br />
Die Ergebnisse dieses vierjährigen Versuchs lassen<br />
sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />
(i) In Jahren mit durchschnittlichen Niederschlägen<br />
unterscheiden sich Erträge und Nitratauswaschung<br />
nicht zwischen konventioneller und CULTAN-Düngung.<br />
(ii) Der CULTAN-Dünger wird etwas besser verwertet,<br />
was zu tendenziell geringeren N-Überschüssen in den<br />
CULTAN-Varianten führt.<br />
(ii) In Jahren mit überdurchschnittlich hohen Winterniederschlägen<br />
wird die Nitratauswaschung in das Grundwasser<br />
durch die Verwendung von CULTAN signifikant<br />
um mehr als 30 % reduziert.<br />
CULTAN ist daher unter den gegebenen niederschlagsarmen<br />
Verhältnissen ein gutes Mittel, um bei<br />
stabilen Erträgen die Nitratfrachten ins Grundwasser<br />
langfristig zu reduzieren.<br />
3.2 Projekt 2: Mais und Kartoffeln (Rheintal)<br />
3.2.1 Mais<br />
In den vier bisherigen Messperioden lag die Nitratauswaschung<br />
aus den CULTAN-Parzellen tendenziell niedriger<br />
als aus den konventionell bewirtschafteten Parzellen<br />
(Bild 8, nicht signifikant).<br />
Durch eine geringere <strong>Wasser</strong>speicherkapazität und<br />
eine höhere <strong>Wasser</strong>leitfähigkeit ist die mittlere Sickerwasserrate<br />
auf den sandig-kiesigen Standorten mit<br />
rund 300 mm/a deutlich höher als auf den Lössstandorten<br />
(etwa 150 mm/a) [9]. Dies führt zu einer deutlich<br />
niedrigeren Nitratauswaschung aus den Lössstandorten<br />
(Bild 9). Auch während der beiden Winterhalbjahre<br />
wurde aus den Lössen nahezu kein Nitrat ausgetragen,<br />
obwohl in dieser Zeit mit <strong>Wasser</strong>- und damit auch Stoffverlagerung<br />
zu rechnen war. Die Ursache hier<strong>für</strong> liegt in<br />
einem deutlichen Niederschlagsdefizit gegenüber dem<br />
langjährigen Mittel während der gesamten Versuchsdauer<br />
(Bild 10) [11]. Während der Sommerhalbjahre<br />
betrug das Niederschlagsdefizit 84 bzw. 183 mm. Der<br />
Boden war daher im Herbst extrem trocken. Die Herbstund<br />
Winterniederschläge führten zunächst nicht zu<br />
einer Versickerung des <strong>Wasser</strong>s, sondern lediglich zu<br />
einem Auffüllen der Bodenporen. In den Winterhalbjahren<br />
fielen jeweils erneut rund 10 % bzw. 30 mm weniger<br />
Niederschlag als im langjährigen Mittel, so dass die <strong>Wasser</strong>sickerung<br />
nur gering war. Daher konnte nur wenig<br />
Nitrat aus dem Wurzelraum heraus verlagert werden.<br />
Ähnlich wie in Projekt 1 wird ein „Durchspülen“ des Nitrats<br />
im nächsten Winter mit mindestens durchschnittlichen<br />
Niederschlägen erwartet.<br />
Gleichzeitig konnten die Maiserträge mit CULTAN im<br />
Jahr 2008 signifikant um 9 dt/ha gesteigert werden, im<br />
Oktober 2011<br />
948 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Gewässergüte<br />
FACHBERICHTE<br />
Jahr 2009 unterschieden sich die Erträge nicht (Bild 11).<br />
Dies deutet erneut darauf hin, dass unter CULTAN-Düngung<br />
bei Trockenheit stabile Erträge erzielt werden<br />
können.<br />
Nach zwei von drei Versuchsjahren liegen deutliche<br />
Hinweise auf eine effizientere Verwertung des CULTAN-<br />
Düngers vor, was zu geringeren N-Überschüssen und/<br />
oder höheren Erträgen führt.<br />
3.2.2 Kartoffeln<br />
Die Versuche mit Kartoffeln haben im Januar 2009<br />
begonnen, so dass Ergebnisse bisher nur aus einer<br />
Anbauperiode (2009) vorliegen.<br />
Die absolute Höhe der N-Verluste während des Sommerhalbjahres<br />
lag <strong>für</strong> Kartoffeln deutlich höher als <strong>für</strong><br />
Mais (Bild 12). Durch regelmäßige Bewässerung auf<br />
einigen Schlägen versickerte auch im Sommerhalbjahr<br />
<strong>Wasser</strong>, was zu einer erhöhten Nitratauswaschung<br />
führte. Während im Sommerhalbjahr die Nitratauswaschung<br />
unter CULTAN tendenziell höher war (nicht<br />
signifikant), war sie im Winterhalbjahr vergleichbar. Die<br />
Erträge unterschieden sich nicht zwischen den beiden<br />
Düngevarianten (Bild 13).<br />
Um qualitativ hochwertige Ware zu produzieren,<br />
müssen Kartoffeln optimal mit N versorgt werden. Wenn<br />
die Effizienz der Nährstoffversorgung bei gleicher Düngemenge<br />
durch CULTAN gesteigert werden konnte,<br />
führte dies nicht zu einer besseren N-Versorgung der<br />
Pflanze, sondern zu höheren Überschüssen, die während<br />
des Sommerhalbjahres ausgewaschen wurden. Es<br />
wird daher vermutet, dass bei CULTAN-Düngung die<br />
Düngermenge ohne Ertragseinbußen reduziert werden<br />
kann. Um dies zu überprüfen, fanden 2010 zusätzliche<br />
Versuche mit einem 80 %-Düngeniveau statt. Die Ergebnisse<br />
liegen noch nicht vor. Ähnliches wurde im Gemüsebau<br />
beobachtet, bei dem in noch höherem Maße<br />
überdüngt werden muss (Daten bisher unveröffentlicht).<br />
4. Schlussfolgerungen und Ausblick<br />
Der Einsatz von CULTAN konnte in den beiden Projekten<br />
die Nitratauswaschung im Ackerbau verringern. Das<br />
Ausmaß dieses positiven Effekts hängt von verschiedenen<br />
Faktoren wie Standorteigenschaften, dem Düngeniveau<br />
und dem Wetter ab. Besonders in Jahren mit<br />
hohen Winterniederschlägen und damit einem hohen<br />
Auswaschungsrisiko [12] und bei einer etwa ausgewogenen<br />
N-Bilanz kann CULTAN die Nitratauswaschung<br />
reduzieren. Die Maiserträge ließen sich in einem Jahr<br />
mit Sommertrockenheit signifikant steigern. Mit dem<br />
CULTAN-Verfahren kann damit bei stabilen Erträgen ein<br />
Beitrag zum Grundwasserschutz geleistet werden.<br />
Inwiefern diese Ergebnisse auf andere Landschaftsräume<br />
übertragbar sind, können nur weitere Versuche<br />
zeigen. Beim CULTAN-Verfahren können Aussaat und<br />
Düngung mit einer einzigen Befahrung des Ackers<br />
bewerkstelligt werden, so dass bis zu zwei weitere Überfahrten<br />
gespart werden können. Die resultierende Kostenreduktion<br />
soll in künftigen Projekten ermittelt werden.<br />
Für Kulturen mit einem hohen Düngeniveau, z. B.<br />
Kartoffeln, gibt es erste Hinweise, dass unter CULTAN-<br />
Düngung die Düngemenge ohne Ertragseinbußen<br />
gesenkt werden kann.<br />
Mit der N min -Methode kann zwar das Auswaschungspotenzial<br />
<strong>für</strong> Nitrat während des Winters abgeschätzt<br />
werden. Je nach Standort und Witterungsverlauf kann<br />
die Nitratauswaschung jedoch schon vor der Messung<br />
stattgefunden haben. Ebenso kann in trockenen Wintern<br />
das Nitrat im Boden verbleiben und von der Folgefrucht<br />
aufgenommen werden. Eine direkte Messung der<br />
Nitratfrachten ist daher notwendig.<br />
Dank<br />
Wir danken dem Innovationsfonds Klima- und <strong>Wasser</strong>schutz der<br />
badenova AG & Co. KG <strong>für</strong> die Förderung des Projekts 2. Insbesondere<br />
danken wir allen beteiligten Landwirten <strong>für</strong> die tatkräftige<br />
Unterstützung der Versuche.<br />
Literatur<br />
[1] Trinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001 (BGBl. I S. 959,<br />
TrinkwV).<br />
[2] Schwarz, A. und Bischoff, W.-A.: Beurteilung der Nitratbelastung<br />
des Grundwassers in einem <strong>Wasser</strong>schutzgebiet: Vergangenheit<br />
– Gegenwart – Zukunft. Mitteilgn. Dtsch. Bodenkundl.<br />
Gesellsch. 110 (2007), S. 627 – 628.<br />
[3] Bischoff, W.-A. und Schwarz, A.: Zeitliche und räumliche Heterogenität<br />
von Messungen des Stoffflusses am Beispiel Nitrat<br />
und ihre Bedeutung <strong>für</strong> den vorsorgenden Grundwasserschutz.<br />
FORUM der Geoökologie 17 (2006), Nr. 3, S. 29 – 33.<br />
[4] Flury, M., Flühler, H., Jury, W. A. and Leuenberger, J.: Susceptibility<br />
of soils to preferential flow of water: a field study. Water<br />
Resources Research 30 (1994), p. 1945 – 1954.<br />
[5] Schwarz, A., Pfenning, J., Bischoff, W.-A. and Liebig, H.-P.: Effects<br />
of N Fertilisation Strategy and Fixed Ploughing Date on Nitrate<br />
Leaching on Field Vegetable Cultivation. Acta Horticulturae<br />
(ISHS) 852 (2010), p. 115 – 122.<br />
[6] Hähndel, R. and Zerulla, W.: Effects of Ammonium-stabilized<br />
N-Fertilizers on Yield and Quality of Vegetables. Acta Hort.<br />
563 (2001), p. 81 – 86.<br />
[7] Sommer, K.: CULTAN-Düngung. Physiologisch, ökologisch,<br />
ökonomisch optimiertes Düngungsverfahren <strong>für</strong> Ackerkulturen,<br />
Grünland, Gemüse, Zierpflanzen und Obstgehölze.<br />
AgroConcept GmbH, Bonn, 2005, 218 S.<br />
[8] Bischoff, W.-A.: Entwicklung und Anwendung der Selbst-<br />
Integrierenden Akkumulatoren: Eine Methode zur Erfassung<br />
der Sickerfrachten umweltrelevanter Stoffe. Dissertation, TU<br />
Berlin, 2007, 172 S. veröffentlicht als: Bischoff, W.-A.: Development<br />
and Applications of the Self-Integrating Accumulators:<br />
A Method to Quantify the Leaching Losses of Environmentally<br />
relevant Substances. Hohenheimer Bodenkundliche<br />
Hefte, Heft 91, Herausgeber: Kandeler, E.; Kuzyakov, Y.; Stahr,<br />
K.; Streck, T.; Kaupenjohann, M., Universität Hohenheim,<br />
Stuttgart, 2009, 145 S.<br />
[9] SchALVO (Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung):<br />
Gesetzblatt <strong>für</strong> Baden-Württemberg, 28.02.01.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 949
FACHBERICHTE Gewässergüte<br />
[10] Umweltministerium Baden-Württemberg: <strong>Wasser</strong>- und<br />
Bodenatlas Baden-Württemberg , WaBoA digital, 3. erweiterte<br />
Ausgabe, 2007 (DVD)<br />
[11] DWD (Deutscher Wetterdienst): Agrarmeteorologischer<br />
Monatsbericht Baden Württemberg, Ausgaben 03/2008 –<br />
04/2010, Freising, 2008 – 2010, jeweils ca. 41 S.<br />
[12] Cameron, K.C. and Wild, A.: Prediction of solute leaching<br />
under field conditions: An appraisal of three methods. Journal<br />
of Soil Science 33 (1982), p. 659 – 669.<br />
Anlass der Veröffentlichung<br />
Internationales Symposium „Injektionsdüngung (CULTAN): Aktueller<br />
Kenntnisstand, neue Entwicklungen und Erfahrungen“, 9.–10.<br />
Februar 2010, Julius-Kühn-Institut Braunschweig.<br />
Eingereicht: 03.02.2009<br />
Korrektur: 19.09.2011<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Autoren<br />
Andreas Schwarz(Korrespondenz-Autor)<br />
E-Mail: a.schwarz@terraquat.com<br />
Dr. Wolf-Anno Bischoff<br />
E-Mail: w.bischoff@terraquat.com<br />
Gutachterbüro TerrAquat |<br />
Schellingstraße 43|<br />
D-72622 Nürtingen<br />
Jürgen Maier<br />
E-Mail: Juergen.Maier@lkbh.de<br />
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald |<br />
Fachbereich Landwirtschaft |<br />
Europaplatz 3 |<br />
D-79206 Breisach<br />
Dr. Karl Müller-Sämann<br />
E-Mail: km@anna-consult.de<br />
Agentur <strong>für</strong> Nachhaltige Nutzung von Agrarlandschaften (ANNA) |<br />
Klarastraße 94 |<br />
D-79106 Freiburg<br />
Buchbesprechung<br />
Management von Hochwasserrisiken<br />
mit Beiträgen aus den<br />
RIMAX-Forschungsprojekten<br />
Herausgeber: Bruno Merz, Ruth Bittner, Uwe Grünewald<br />
und Klaus Piroth. Stuttgart: E. Schweizerbart’sche<br />
Verlagsbuchhandlung 2011. XII, 248 S.,<br />
75 Abb., 8 Tab., 8 Infoboxen, Preis: € 39,90, ISBN<br />
978-3-510-65268-6.<br />
Dieses Buch hilft bei der praktischen Planung und<br />
konkreten Umsetzung/Implementation von Maßnahmen<br />
des Hochwasserrisikomanagements.<br />
Eingangs machen die Autoren den Leser mit<br />
Begriffen, Zielen und Methoden des Hochwasserrisikomanagements<br />
vertraut und vermitteln einen<br />
Überblick über die gegenwärtig in Deutschland und<br />
Europa üblichen Vorgehensweisen des Hochwassermanagements.<br />
Im Kapitel „Methoden der Analyse des Hochwasserrisikos“<br />
werden verfügbare Methoden der<br />
Risikoermittlung vorgestellt und u.a. die Möglichkeiten<br />
der Prognose und der Verknüpfung unterschiedlicher<br />
Ansätze, die Risikoermittlung, sowie<br />
die Bewertung dieser Risiken (risikobasierte Entscheidungen)<br />
diskutiert.<br />
Der überwiegende Teil (Kapitel 3) des Buches ist<br />
der Umsetzung von Maßnahmen des Hochwassermanagements<br />
gewidmet (u. a. Vorhersage- und<br />
Meldedienste, nutzbare Systeme, verfügbare Datenquellen,<br />
Vorgehen beim Aussprechen von Hochwasserwarnungen,<br />
Unsicherheiten und zu berücksichtigende<br />
Randbedingungen, technischer Hochwasserschutz,<br />
Deichinventar, Deichmonitoring<br />
off- und online, Standsicherheit). Dezentrale Maßnahmen<br />
werden erläutert, ebenso wie lokale Schutzmaßnahmen,<br />
mobile Schutzanlagen, Führung der<br />
Einsatzkräfte sowie die notwendigen Kommunikationsmaßnahmen<br />
und viele andere Aspekte.<br />
Ein umfangreiches, aktuelles Literaturverzeichnis<br />
rundet den Band ab.<br />
Das Werk fasst die praktischen Ergebnisse des<br />
Forschungsprogramms „Risikomanagement extremer<br />
Hochwasserereignisse (RIMAX)“ zusammen,<br />
das Extremereignisse, also seltene Hochwasser, die<br />
hohe wirtschaftliche Schäden verursachen, untersucht,<br />
um in enger Kooperation mit Praktikern<br />
Ansätze <strong>für</strong> die Risikobewertung und Schadensminimierung<br />
zu entwickeln.<br />
Bestell-Hotline<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
München<br />
Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />
Fax +49 (0) 201/82002-34<br />
E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />
www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Oktober 2011<br />
950 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
BUCHBESPRECHUNGEN<br />
Buchbesprechung<br />
Richt- und Grenzwerte im deutschen und<br />
europäischen Umweltrecht<br />
Von Hubert Hein, Sven Klaus, Andreas Meyer und<br />
Georg Schwedt. Düsseldorf: Springer-VDI-Verlag.<br />
Grundwerk: € 189,00, Aktualisierungslieferung:<br />
€ 79,00 (2 x jährlich), ISBN 978-3935065-07-8 (Loseblattwerk<br />
und CD-ROM), Demoversion: http://<br />
www.technikwissen.de/libary/common/umwelt/<br />
RuG/index.htm,<br />
Informationen: http://www.technikwissen.de/<br />
umwelt/RuG.php<br />
„Richt- und Grenzwerte im deutschen und europäischen<br />
Umweltrecht“ umfasst in seiner Version 6.4<br />
aufgrund der umfangreichen Datenmenge eine Aufteilung<br />
der Loseblattsammlung auf zwei Ordner.<br />
Im deutschen und europäischen Umweltrecht<br />
erfasst der Gesetzgeber zunehmend chemische<br />
Stoffe in den unterschiedlichsten Matrices. Waren<br />
es in der Vergangenheit vor allem die Bereiche <strong>Wasser</strong><br />
und Luft, so hat die globale Verteilung von<br />
Schadstoffen nicht nur zu einer steigenden Zahl<br />
chemischer, gesetzlich festgeschriebener Stoffe,<br />
sondern auch zu einer Ausdehnung und Differenzierung<br />
der gesetzlichen Auflagen auf folgende<br />
Bereiche geführt:<br />
– Trink- und Brauchwasser<br />
– Mineral- und Tafelwasser<br />
– Badewasser und oberirdische Gewässer<br />
– Grundwasser<br />
– <strong>Abwasser</strong> und Sickerwasser<br />
– Nutz- und Kulturböden<br />
– Altlasten<br />
– Klärschlamm und Abfall<br />
– Gefahrstoffe<br />
– Luftreinhaltung und Schutz der Erdatmosphäre<br />
– Lärmbekämpfung<br />
Für den Fachmann im Umweltschutz, der Analysen<br />
durchzuführen und deren Ergebnisse zu bewerten<br />
hat, ist eine ganzheitliche Orientierung und<br />
damit eine Analytik vom <strong>Wasser</strong> über die Feststoff-<br />
Matrices bis zum Medium Luft ein unbedingtes<br />
Muss.<br />
In den verschiedensten Gesetzen, Verordnungen<br />
und Verwaltungsvorschriften des deutschen<br />
Umweltrechtes, von Bundes- bis zu den Ländergesetzen,<br />
gibt es außer Grenz-, Richt- und Vorsorgewerten<br />
noch weitere vom Gesetzgeber eingeführte<br />
Bezeichnungen. In das deutsche Umweltrecht fließen<br />
immer stärker Entscheidungen, Entschließungen,<br />
Richtlinien und Empfehlungen aus dem europäischen<br />
Parlament ein.<br />
Da die Struktur des EU-Umweltrechtes nicht in<br />
allen Bereichen mit dem deutschen Umweltrecht<br />
übereinstimmt, müssen in die deutsche Gesetzgebung,<br />
bei einer Gesetzes-Novellierung oder neuen<br />
gesetzliche Auflage, immer öfter mehrere Vorgaben<br />
aus Brüssel berücksichtigt werden.<br />
Mit dieser Loseblattsammlung wird eine umfassende<br />
Zusammenstellung dieser gesetzlichen Auflagen<br />
nach den Matrices vorgenommen, wobei auf<br />
Gesetzestitel und dessen Fundstelle verwiesen<br />
wird. Die kompletten Gesetzestexte sind wegen<br />
ihres Umfanges nicht Bestandteil dieser Sammlung<br />
und müssen aus den angegebenen Bezugsquellen<br />
entnommen werden. Jedoch sind in den entsprechenden<br />
Anlagen zu gesetzlichen Vorgaben wichtige<br />
Daten aufgeführt. Dieses Nachschlagewerk wird<br />
auch in Zukunft durch periodische Überarbeitung<br />
auf aktuellem Stand gehalten. Damit werden die <strong>für</strong><br />
einen effektiven Umweltschutz und eine problemorientierte<br />
Beurteilung von Schadstoffbelastungen<br />
notwendigen Informationen in einem Werk zusammengefasst.<br />
Das Gliederungsprinzip beruht auf den<br />
zu analysierenden Matrices, wobei diese nach EU-<br />
Recht und deutschem Recht unterteilt werden.<br />
Die Quellenangaben ermöglichen ein Nachschlagen<br />
der vollständigen Gesetzestexte in den aufgeführten<br />
Bezugsquellen. Hierbei werden Auflagen<br />
der Europäischen Union in den verschiedenen, auf<br />
die Matrix ausgerichteten Kapiteln der deutschen<br />
Gesetzgebung vorangestellt. Durch diese Kombination<br />
ist es möglich, ein in sich geschlossenes Gesetzeswerk<br />
<strong>für</strong> umweltrelevante Stoffe anzubieten.<br />
Die bei jeder Ergänzungslieferung beigefügte CD-<br />
ROM enthält zusätzlich eine digitale Abbildung der<br />
Loseblattsammlung (Teil A) und eine Datenbank<br />
zur gezielten Recherche nach Stoffen und Stoffgruppen<br />
(Teil B).<br />
Eine kostenlose Demoversion ist im Internet<br />
unter<br />
http://www.technikwissen.de/libary/common/<br />
umwelt/RuG/index.htm einsehbar.<br />
Bestell-Hotline<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
München<br />
Tel. +49 (0) 201/82002-11<br />
Fax +49 (0) 201/82002-34<br />
E-Mail: S.Spies@vulkan-verlag.de<br />
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Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 951
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Energieeffizienz:<br />
Was können <strong>Wasser</strong>versorger tun?<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung, Energieeffizienz, Energieeinsparung, Einsparpotenzial,<br />
Pumpenwirkungsgrad, Rohrleitungsreinigung<br />
Michael Plath<br />
Die Energieeffizienz wird auch in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
immer stärker thematisiert. Steigende Energiepreise<br />
und die Notwendigkeit zur Einsparung von<br />
CO 2 machen die Steigerung der Energieeffizienz notwendig.<br />
In diesem Beitrag soll ein Überblick über den<br />
Energieverbrauch und das mögliche Einsparpotenzial<br />
der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung gegeben werden.<br />
Die Möglichkeiten, auf welchem Wege Energieeinsparung<br />
und Effizienzsteigerung zu erreichen<br />
sind, werden dargestellt. Ein Beispiel zur Reinigung<br />
von Rohrleitungen zeigt ein mögliches Energieeinsparpotenzial<br />
auf. Auch Maßnahmen, die mit Investitionen<br />
verbunden sind, wie z.B. die Reinigung von<br />
Rohrleitungen, können aufgrund der langfristigen<br />
Einsparung von Energie wirtschaftlich dargestellt<br />
werden.<br />
Energyefficiency: Options for Water Utilities<br />
Energy efficiency in water supply will become more<br />
important. Because of rising energy prices and the<br />
need to save CO 2 an increasing energy efficiency is<br />
required. In this paper an overview of the energy consumption<br />
and potential savings of the german water<br />
supply is given. The opportunities to reach energy<br />
savings and increased efficiency are shown. As an<br />
example for energy savings the cleaning of pipes is<br />
presented. Also actions associated with investments,<br />
such as the cleaning of pipes, can have an economical<br />
benefit because of the long-term energy savings.<br />
1. Einleitung<br />
Thema dieses Artikels ist die Energieeffizienz und was<br />
<strong>Wasser</strong>versorger <strong>für</strong> diesen Bereich tun können. Bevor<br />
diese Frage beantwortet werden kann, muss geklärt<br />
werden, welche Verordnungen und Normen <strong>Wasser</strong>versorger<br />
einhalten müssen. Es gäbe nämlich auch Maßnahmen,<br />
die die Energieeffizienz zwar verbessern würden,<br />
aber dadurch könnten z. B. gesetzliche Grenzwerte<br />
<strong>für</strong> Trinkwasser nicht mehr eingehalten werden. Weiterhin<br />
könnte es beispielsweise durch Umbauten zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz zu Einschränkungen bei der<br />
Versorgungssicherheit kommen.<br />
Zunächst ist hier die Einhaltung der Trinkwasserverordnung<br />
(TrinkwV) [1] in der aktuellen Fassung zu nennen.<br />
Die Trinkwasserverordnung regelt die Beschaffenheit<br />
des Trinkwassers (<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> den menschlichen<br />
Gebrauch). In der TrinkwV heißt es, dass durch den<br />
Genuss und Gebrauch des Trinkwassers eine Schädigung<br />
der menschlichen Gesundheit nicht zu besorgen<br />
ist. Dieses gilt als erfüllt, „wenn bei der <strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
und <strong>Wasser</strong>verteilung mindestens die allgemein<br />
anerkannten Regeln der <strong>Technik</strong> eingehalten werden<br />
und das Trinkwasser den Anforderungen der §§ 5 bis 7<br />
entspricht“. [1]<br />
Neben der Einhaltung der TrinkwV sind weitere Verordnungen<br />
und Normen <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>versorger bindend.<br />
Hier ist z. B. die DIN 2000 [2] zu nennen. Die DIN 2000<br />
enthält „Leitsätze <strong>für</strong> Anforderungen an Trinkwasser,<br />
Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung“. Weiterhin<br />
sind die Arbeitsblätter des DVGW-Regelwerks wichtig,<br />
da sie als anerkannte Regeln der <strong>Technik</strong> gelten [3].<br />
Somit sind sie eine Grundlage da<strong>für</strong>, dass die TrinkwV<br />
eingehalten werden kann bzw. wird.<br />
Im DVGW-Arbeitsblatt W 1000 [4] heißt es:<br />
„Ein Trinkwasserversorger muss im Rahmen seiner Aufgaben<br />
und Tätigkeitsfelder über eine personelle, technische,<br />
wirtschaftliche und finanzielle Ausstattung sowie eine<br />
Organisation verfügen, die eine sichere, zuverlässige sowie<br />
nachhaltige (wirtschaftliche, sozial- und umweltverträgliche)<br />
Versorgung mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser<br />
gewährleistet. Die Durchführung der hierzu erforderlichen<br />
Aufgaben und Tätigkeiten hat entsprechend den gesetzlichen<br />
Vorschriften, behördlichen Forderungen und Unfallverhütungsvorschriften<br />
sowie den allgemein anerkannten<br />
Regeln der <strong>Technik</strong>, insbesondere dem DVGW-Regelwerk,<br />
zu erfolgen.“ [4]<br />
Dieser Absatz aus dem DVGW-Arbeitsblatt W 1000<br />
[4] beschreibt zusammenfassend alles, wozu ein Trink-<br />
Oktober 2011<br />
952 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
wasserversorger verpflichtet ist. Im Arbeitsblatt W 1000<br />
[4] heißt es, dass eine nachhaltige und damit auch wirtschaftliche<br />
Versorgung mit Trinkwasser erfolgen soll.<br />
Eine Hilfestellung <strong>für</strong> das Erreichen einer wirtschaftlichen<br />
Versorgung bietet unter anderem auch das<br />
DVGW-Regelwerk durch Merkblätter und Hinweise.<br />
Die systematische und kontinuierliche Verbesserung<br />
durch Benchmarking wird im DVGW-Hinweis W 1100 [5]<br />
behandelt. Der DVGW-Hinweis W 611 [6] zeigt Möglichkeiten<br />
zur Energieeinsparung und damit auch zur<br />
Kosten einsparung auf. Das Regelwerk beschreibt somit<br />
auch, was <strong>Wasser</strong>versorger tun können, um eine Verbesserung<br />
zu erreichen. Natürlich sind neben den im Regelwerk<br />
genannten Aspekten noch weitere zu betrachten.<br />
Als Beispiel kann hier die Nutzung der thermischen<br />
Energie des <strong>Wasser</strong>s [7] genannt werden. Allerdings stellen<br />
Anlagen zur thermischen Energienutzung laut der<br />
DVGW-Information „Thermische Energienutzung aus<br />
Trinkwasser“ einen vermeidbaren Eingriff dar [8]. Es<br />
kann somit zu einem Konflikt zwischen Vorgaben aus<br />
Verordnungen und Normen und der Steigerung der<br />
Energieeffizienz kommen.<br />
Ein schlechter Wirkungsgrad einer Pumpe ist nicht<br />
wirtschaftlich. Ein <strong>Wasser</strong>versorger muss laut<br />
DVGW-Hinweis W 1100 [5] jedoch hierauf achten. Innerhalb<br />
der genannten Grenzen der Verordnungen und<br />
Normen, sowie den anerkannten Regeln der <strong>Technik</strong>,<br />
können Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
vorgenommen werden. Eine solche Maßnahme ist<br />
z. B. der Ersatz einer alten Pumpe durch eine neue<br />
Pumpe mit einem höheren Wirkungsgrad. Eine unter<br />
Beachtung der Verordnungen nicht umzusetzende<br />
Maßnahme wäre beispielsweise die Außer betriebnahme<br />
von Aktivkohlefiltern, die zur Entfernung von Pflanzenschutzmitteln<br />
eingesetzt werden. Diese Maßnahme<br />
würde zwar Energie einsparen, allerdings könnten die<br />
Grenzwerte der TrinkwV nicht mehr eingehalten werden.<br />
Als weiteres Beispiel dient die Versorgungssicherheit,<br />
die bei einer Reinwasserförderung, welche <strong>für</strong><br />
die mittlere Stundenabgabe energieoptimiert ausgelegt<br />
ist, bei der auftretenden maximalen Stundenabgabe<br />
gefährdet sein kann.<br />
Die Steigerung der Energieeffizienz muss unter<br />
Beachtung der Vorgaben aus Verordnungen und Normen<br />
erfolgen. Zunächst sollen der Energieverbrauch<br />
und die Größe des möglichen Energieeinsparpotenzials<br />
der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung vorgestellt werden.<br />
2. Energieverbrauch und Energieeinsparpotenzial<br />
Der Energieverbrauch der deutschen <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
wurde letztmals <strong>für</strong> das Erhebungsjahr 2007 durch eine<br />
DVGW-Umfrage mit etwa 2,4 GWh ermittelt. An der<br />
Umfrage beteiligten sich 416 <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
(WVU), die zusammen 1891 Mio. m³/a Reinwasser<br />
abgeben. Dies sind rund 40 % der in Deutschland<br />
abgegebenen Menge Reinwasser. Neben dem Energieverbrauch<br />
(Strom) und der abgegebenen Menge Reinwasser<br />
wurden weitere Daten erfasst, wie z. B. die<br />
Höhendifferenz im Versorgungsgebiet, allerdings ergab<br />
die Auswertung mit den weiteren Daten keine verwertbaren<br />
Ergebnisse. Im Bild 1 ist der Energieverbrauch<br />
gegen die Reinwasserabgabe der WVU mit einer Reinwasserabgabe<br />
< 25 Mio. m³/a dargestellt. Es ist ein<br />
Zusammenhang zu erkennen, der sich mit einer mittleren<br />
bis starken Korrelation von R² = 0,72 bestätigen<br />
lässt. In Bild 2 ist der Boxplot dargestellt, der auf Grundlage<br />
aller Daten, also auch mit den Daten der Unternehmen<br />
mit mehr als 25 Mio. m³/a Reinwasserabgabe,<br />
erstellt wurde. Das 90. Perzentil weißt mit einem Wert<br />
von 0,96 kWh/m³ einen fast 5,5-mal höheren Wert als<br />
das 10. Perzentil mit 0,18 kWh/m³ auf. Die Werte des 25.<br />
und 75. Perzentils liegen dicht am Medianwert (50. Per-<br />
h [Mio. kWh/a]<br />
Energieverbrauch<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
kWh / m³<br />
0<br />
0<br />
5<br />
10<br />
15<br />
Reinwasserabgabe [Mio. m³/a]<br />
20<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 953<br />
R² = 0,72<br />
Bild 1. Energieverbrauch (Strom) gegen Reinwasserabgabe von<br />
404 WVU (
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Wirkungsgrad Bru unnenpumpen [ - ]<br />
(Hydraulische Arbeit / Energieverbrauch)<br />
Wirkungsgrad Reinwass serpumpen [ - ]<br />
(Hydraulische Arbeit / Ene ergieverbrauch)<br />
zentil) von 0,58 kWh/m³. Der Mittelwert des spezifischen<br />
Energieverbrauchs wurde mit 0,51 kWh/m³ berechnet.<br />
Der große Wertebereich kann neben der Menge mit<br />
weiteren Einflussgrößen auf den Energieverbrauch<br />
erklärt werden. Es haben unter anderem die Förderhöhen<br />
und die Komplexität der Aufbereitung einen<br />
großen Einfluss auf den Energieverbrauch [9].<br />
Eine genaue Aussage zur Größe des möglichen Energieeinsparpotenzials<br />
in der <strong>Wasser</strong>versorgung in<br />
Deutschland kann zurzeit nicht getroffen werden. Ein<br />
Ziel von e.qua ist es, in Zukunft entsprechende Zahlen<br />
präsentieren zu können.<br />
Überträgt man Erfahrungen aus der Schweiz auf<br />
Deutschland, sind große Einsparpotenziale vorhanden.<br />
Bei zehn Energieanalysen wurden Einsparungen von<br />
15 % bis 50 % identifiziert. Hinzu kommt bei den hier<br />
betrachteten zehn WVU neben der reinen Energieeinsparung<br />
noch die Stromproduktion aus <strong>Wasser</strong>kraft, die<br />
in weiten Teilen Deutschlands aufgrund der geringeren<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,56<br />
0,38<br />
0,72<br />
0,57<br />
0,64<br />
0,23<br />
0,74<br />
0,52<br />
0,48<br />
0,63<br />
90. und 10. Perzentil<br />
75. und 25. Perzentil<br />
Medianwert (50. Perzentil)<br />
Bild 3. Wirkungsgrad von 360 Brunnenpumpen<br />
[13].<br />
90. und 10. Perzentil<br />
75. und 25. Perzentil<br />
Medianwert (50. Perzentil)<br />
Bild 4. Wirkungsgrad von 81 Reinwasserpumpen<br />
[13].<br />
Höhendifferenzen eine untergeordnete Rolle spielen<br />
wird [10].<br />
Für einige Teilbereiche der <strong>Wasser</strong>versorgung können<br />
weitere Aussagen zur Größe des Energieeinsparpotenzials<br />
getroffen werden. Speziell <strong>für</strong> den Bereich<br />
der Pumpen liegen Untersuchungen vor. Da ein großer<br />
Anteil der in der <strong>Wasser</strong>versorgung benötigten Energie<br />
<strong>für</strong> Pumpen aufgebracht werden muss, geben die ermittelten<br />
Werte eine gute Einschätzung des Potenzials <strong>für</strong><br />
die gesamte <strong>Wasser</strong>versorgung wieder. Das <strong>für</strong> Europa<br />
vorliegende gesamte Energieeinsparpotenzial <strong>für</strong> Pumpensysteme<br />
in allen Branchen wird auf rund 40 % beziffert.<br />
Diese 40 % werden auf einzelne Optimierungsmöglichkeiten<br />
verteilt [11]:<br />
Drehzahlregelung der Pumpensysteme 20 %<br />
bessere Anlagenauslegung 10 %<br />
Auswahl der richtigen Pumpengröße 4 %<br />
Entscheidung <strong>für</strong> Pumpen und Motoren<br />
mit höherem Wirkungsgrad 3 %<br />
optimierte Installation und Wartung 3 %<br />
Der Europäische Wirtschaftdienst EUWID schrieb im<br />
Jahr 2007 „<strong>Wasser</strong>wirtschaft kann Stromkosten <strong>für</strong><br />
Pumpen um 16 Prozent senken“ [12]. An der DVGW-<br />
Forschungsstelle an der Technischen Universität Hamburg-Harburg<br />
wurde das von der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt (DBU), von 14 <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
und vom DVGW Deutscher Verein des<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e.V. geförderte Forschungsvorhaben<br />
„Energieeffizienz/Energieeinsparung in der <strong>Wasser</strong>versorgung“<br />
durchgeführt. Durch Datenerhebungen<br />
in dem Projekt konnten die Wirkungsgrade von<br />
360 Brunnenpumpen (Bild 3) und 81 Reinwasserpumpen<br />
(Bild 4) berechnet werden. Der Medianwert des<br />
Wirkungsgrades der Brunnenpumpen beträgt 0,48.<br />
Wäre eine Anhebung auf den Wert des 90. Perzentils<br />
von 0,64 möglich, würde dies eine Wirkungsgradverbesserung<br />
von etwa 15 % bedeuten. Allerdings wird<br />
aus dem Boxplot in Bild 3 ersichtlich, dass auch niedrigere<br />
Wirkungsgrade von 0,23 (10. Perzentil) festgestellt<br />
wurden. Hier wäre somit eine Wirkungsgradverbesserung<br />
von rund 40 % möglich. Bei dem Boxplot der Wirkungsgrade<br />
der Reinwasserpumpen in Bild 4 liegen die<br />
einzelnen Perzentile nicht so weit auseinander, wie bei<br />
den Brunnenpumpen. Hier sind Wirkungsgradverbesserung<br />
von rund 10 % vom Medianwert 0,63 bis zum<br />
90. Perzentil 0,74 und etwa 20 % vom 10. Perzentil 0,52<br />
möglich. Diese Aussagen haben <strong>für</strong> die hier betrachteten<br />
Pumpen Gültigkeit. Es können hieraus keine<br />
allgemeingül tigen Aussagen <strong>für</strong> Pumpen in Deutschland<br />
abgeleitet werden. Allerdings kann dargestellt<br />
werden, dass in diesem Bereich große Energieeinsparpotenziale<br />
vorhanden sein können [13]. Diese Beobachtungen<br />
decken sich mit den Aussagen der vorher<br />
genannten Veröffentlichungen und mit Untersuchungen<br />
von Lüdecke und Boldt [14].<br />
Oktober 2011<br />
954 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
3. Energieeinsparung und Effizienzsteigerung<br />
Aus den Informationen aus dem vorherigen Kapitel<br />
könnte nun abgeleitet werden, dass als erstes und möglicherweise<br />
ausschließlich die Pumpen als Hauptenergieverbraucher<br />
mit einem großen Energieeinsparpotenzial<br />
betrachtet werden. Ergebnis des bereits genannten,<br />
an der DVGW-Forschungsstelle TUHH durch ge führ ten<br />
Projektes ist es, zunächst Energieverbrauchsdaten von<br />
allen Anlagenteilen zu erfassen, eine Energiebilanz aufzustellen,<br />
diese zu bewerten und auf dieser Basis die<br />
Bereiche mit Untersuchungsbedarf festzulegen. Der<br />
Zyklus des Prozesses zur Energieeinsparung ist in Bild 5<br />
dargestellt. Es ist durchaus möglich, dass nicht die Pumpen,<br />
sondern Anlagen in der Aufbereitung oder die Klimatisierung<br />
der Gebäude ein großes Energieeinsparpotenzial<br />
aufweisen. Im Folgenden werden nun Hinweise<br />
und Beispiele (Kapitel 4) zu Energieeinsparpotenzialen<br />
gegeben.<br />
Der bereits angesprochene DVGW-Hinweis W 611 [6]<br />
mit dem Titel „Energieoptimierung und Kostensenkung<br />
in <strong>Wasser</strong>werksanlagen“ hat bei Erscheinen 1996 einige<br />
Ansätze <strong>für</strong> Energieeinsparpotenziale aufgezeigt, die zu<br />
dieser Zeit als sehr innovativ anzusehen waren.<br />
Im Juli 2010 ist die DVGW-Information <strong>Wasser</strong> Nr. 77<br />
„Handbuch Energieeffizienz/Energieeinsparung in der<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung“ [15] erschienen. Das Handbuch ist<br />
das Ergebnis des bereits angesprochenen Projektes an<br />
der DVGW-Forschungsstelle TUHH. Entsprechend des in<br />
Bild 5 dargestellten Zyklus wird im Handbuch zunächst<br />
die Energiebilanz beschrieben. Auf der CD-ROM des<br />
Handbuches sind Excel-Tabellen zum Aufstellen der Energiebilanz<br />
mit ausführlichen Erläuterungen vorhanden.<br />
Ebenso ist eine Excel-Tabelle zur Aufteilung des Stromverbrauchs<br />
von Brunnen und Zwischenpumpen vorhanden.<br />
Für eine exakte Energiebilanz ist es nämlich notwendig,<br />
die Energieübergabe an den Grenzen zwischen den<br />
Aufgabengebieten zu betrachten. Diese findet z. B. durch<br />
die Übergabe eines Restdruckes in ein anderes Aufgabengebiet<br />
statt. Dies ist ganz typisch zwischen der <strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
und <strong>Wasser</strong>aufbereitung. Hier wird ein Teil<br />
des Druckes, den die Brunnenpumpen erzeugt haben, an<br />
die <strong>Wasser</strong>aufbereitung übergeben. Somit ist auch ein<br />
Teil des Energieverbrauchs der Brunnenpumpen der<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung zuzuschreiben. Die Theorie zu dieser<br />
Aufteilung wurde von Plath [16] veröffentlicht.<br />
Weiterhin sind im Handbuch Energieeinsparpotenziale<br />
und Maßnahmen <strong>für</strong> folgende Aufgabengebiete<br />
der <strong>Wasser</strong>versorgung dargestellt:<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung<br />
Reinwasserförderung und Druckerhöhung<br />
<strong>Wasser</strong>speicherung<br />
<strong>Wasser</strong>förderung<br />
(pumpen- und rohrnetzspezifische Einsparpotenziale)<br />
Betriebsgebäude<br />
Um die Lesbarkeit zu verbessern und den <strong>Wasser</strong>versorgern<br />
ein einfaches Arbeiten mit dem Handbuch zu<br />
ermöglichen, wurde ein benutzerfreundlicher und einfacher<br />
Aufbau der einzelnen Energieeinsparpotenziale<br />
gewählt.<br />
In der weiteren Forschungsarbeit an der DVGW-Forschungsstelle<br />
TUHH sollen nach der Zusammenstellung<br />
der Einsparpotenziale und Maßnahmen im Handbuch<br />
innovative Maßnahmen in Zusammenarbeit mit WVU<br />
intensiv untersucht werden. Hier<strong>für</strong> werden vor und<br />
nach der Umsetzung von Maßnahmen Messungen<br />
durchgeführt und Rechnungen zur Wirtschaftlichkeit<br />
der Maßnahme vorgenommen. Dies ist notwendig, da<br />
<strong>für</strong> viele Maßnahmen im Vorfeld das reale Einsparpotenzial<br />
nicht genau benannt werden kann.<br />
<strong>Wasser</strong>versorger können nach den Vorgaben der<br />
DVGW-Information <strong>Wasser</strong> Nr. 77 die im Zyklus in Bild 5<br />
dargestellten Aufgaben selbständig bearbeiten. Die<br />
Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass es trotz der ausführlichen<br />
Erläuterungen <strong>für</strong> die <strong>Wasser</strong>versorger häufig<br />
schwierig ist, die Aufgaben eigenständig zu bearbeiten.<br />
Weiterhin haben externe Experten zumeist eine andere<br />
Sichtweise auf Prozesse und Anlagen und hinterfragen<br />
seit Jahren erfolgreiche Praktiken. Zur Unterstützung<br />
der <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen bietet die<br />
DVGW Service & Consult GmbH, Bonn, in Zusammenarbeit<br />
mit der DVGW-Forschungsstelle TUHH daher eine<br />
wissenschaftliche Beratung <strong>für</strong> den Bereich Energieeinsparung<br />
an.<br />
Zyklus<br />
(jährliches Aufstellen der Energiebilanz)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Datenerhebung<br />
Erstellung der Energiebilanz<br />
(01. Energiebilanz.xls)<br />
Energetische Bewertung<br />
(03. Auswertung.xls)<br />
Festlegung der Bereiche mit<br />
Untersuchungsbedarf<br />
Untersuchung auf<br />
Energieeinsparpotenziale<br />
Umsetzung von Maßnahmen<br />
Bild 5. Ablauf des Prozesses zur Energieeinsparung [13].<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 955<br />
Energiebilanz<br />
CD-ROM Handbuch<br />
Energieeinsparpotenziale<br />
Kapitel 3 Handbuch
FACHBERICHTE <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Betriebsdruck [bar]<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1. Molchung 2. Molchung 3. Molchung<br />
Statischer Druck (Geodätische Förderhöhe)<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
Monat<br />
Bild 6. Betriebsdruck bei einer Fördermenge von 400 m³/h über die<br />
Zeit nach mehreren Molchungen [17].<br />
4. Beispiel Reinigung von Rohrleitungen<br />
Die Reinigung von Rohrleitungen aus Sicht der Energieeinsparung<br />
wurde bis jetzt nur untergeordnet betrachtet.<br />
Speziell die Reinigung von Rohwasserleitungen<br />
birgt jedoch auf Grund der Ablagerungen in den Leitungen<br />
ein großes Energieeinsparpotenzial. Durch Ablagerungen<br />
kommt es zu einem Anstieg der Reibungsverluste<br />
in den Rohrleitungen. Sind die Reibungsverluste<br />
irgendwann zu groß und die Fördermenge aus diesem<br />
Grund so stark gesunken, dass nicht mehr ausreichend<br />
<strong>Wasser</strong> gefördert werden kann, werden die Leitungen<br />
gereinigt. Häufig erfolgt die Reinigung auch beliebig<br />
oder nach aus Erfahrung festgelegten zeitlichen Abständen.<br />
Für die Reinigung werden abhängig von der Art<br />
und Stärke der Verschmutzung unterschiedliche Verfahren<br />
eingesetzt. Zu nennen sind hier die <strong>Wasser</strong>-Spülung,<br />
die Luft-<strong>Wasser</strong>-Spülung und die Molchung.<br />
In Bild 6 ist der Betriebsdruck einer rund 4,5 km langen<br />
Rohwasserleitung (DN 500) aus zementmörtelausgekleideten<br />
GGG-Rohren der SWK AQUA GmbH dargestellt<br />
[17]. Eingezeichnet ist der statische Druckanteil<br />
aufgrund der geodätischen Förderhöhe von 2,33 bar. Es<br />
ist zu erkennen, dass der dynamisch Druckanteil aufgrund<br />
von Druckverlusten zwischen 3 bar und 4 bar<br />
schwankt. Nach einer Molchung ist der Druckverlust<br />
niedriger als vor der Molchung. Die Berechnung des<br />
optimalen Reinigungsintervalls in Abhängigkeit von den<br />
Kosten der Reinigung und den Kosten <strong>für</strong> den Druckanstieg<br />
kann in Plath [16] und Plath et al. [17] nachgelesen<br />
werden. Zur Verdeutlichung, wie viel Energie und damit<br />
Geld aufgrund von Druckverlusten benötig wird, dient<br />
eine kurze überschlägige Berechnung. In der Berechnung<br />
werden die Kosten <strong>für</strong> das Erzeugen der hier im<br />
Beispiel vorhanden Druckverlustdifferenz von 1 bar bei<br />
einer Fördermenge von 400 m³/a abgeschätzt. Es wird<br />
ein Wirkungsgrad der Pumpe von 0,6 angenommen. In<br />
Gleichung 1 ist die Berechnung dargestellt. Aufgrund<br />
des 1 bar größeren Druckverlustes ergibt sich ein zusätzlicher<br />
Energieverbrauch von 444,13 kWh/d. Bei einem<br />
Strompreis von 20 Cent/kWh sind dies fast 90 Euro, die<br />
täglich eingespart werden könnten. Dies ist, wie<br />
beschrieben, eine Abschätzung des zusätzlichen Energieverbrauchs.<br />
Weiterhin ist in die Betrachtung mit einzubeziehen,<br />
dass es durch den zunehmenden Druckanstieg<br />
zu einer Veränderung der Anlagenkennlinie<br />
kommt. Dieses führt zu einer Veränderung des Betriebspunktes<br />
der Pumpe und somit zu einer Verschlechterung<br />
des Wirkungsgrades. Wird die Leitung gereinigt,<br />
wird Energie eingespart (siehe Gleichung 1).<br />
5. Fazit<br />
Zunächst sind <strong>Wasser</strong>versorger dazu verpflichtet, die<br />
hohen Anforderungen an die Trinkwasserbeschaffenheit<br />
durch die Einhaltung der TrinkwV und weiterer Verordnungen<br />
und Normen zu erfüllen. Darüber hinaus<br />
können <strong>Wasser</strong>versorger unter Einhaltung dieser Vorschriften<br />
die Wirtschaftlichkeit der <strong>Wasser</strong>gewinnung,<br />
<strong>Wasser</strong>aufbereitung usw. verbessern. Dies ist natürlich<br />
mit einem zeitlichen und häufig auch monetären Aufwand<br />
verbunden. Im Bereich der Energieeinsparung<br />
ergeben sich Potenziale, die mit der Umsetzung von<br />
entsprechenden Maßnahmen genutzt werden können.<br />
Diese lassen sich häufig wirtschaftlich darstellen. Eine<br />
Anleitung dazu bietet die DVGW-Information <strong>Wasser</strong><br />
Nr. 77. Somit können <strong>Wasser</strong>versorger in diesem Bereich<br />
selbst aktiv werden oder sich Unterstützung, z. B. durch<br />
die DVGW Service & Consult GmbH, Bonn, in Zusammenarbeit<br />
mit der DVGW-Forschungsstelle TUHH,<br />
holen.<br />
Literatur<br />
[1] Trinkwasserverordnung 2011, Bundesgesetzblatt Jahrgang<br />
2011 Teil I Nr. 21, ausgegeben zu Bonn am 11. Mai 2011.<br />
[2] DIN 2000: Zentrale Trinkwasserversorgung; Leitsätze <strong>für</strong><br />
Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und<br />
Instandhaltung der Versorgungsanlagen. Beuth-Vertrieb<br />
GmbH, Berlin, 2000.<br />
[3] Geschäftsordnung GW 100: Erarbeitung und Herausgabe<br />
des DVGW-Regelwerks. Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2002.<br />
⎡<br />
Zusätzlicher Energieverbrauch<br />
⎣<br />
⎢<br />
kwh<br />
d<br />
bar x (400 m 3<br />
1<br />
⎤<br />
h x 24 h<br />
⎦<br />
⎥ = d ) x 1000 kg m x 9,80665 m 2<br />
s x<br />
0,6<br />
m<br />
10,19<br />
bar<br />
3600 s h x 100 0 Wh<br />
kWh<br />
= 444,13 kWh<br />
d<br />
Gleichung 1. Beispielhafte Berechnung des zusätzlichen Energieverbrauchs bei 1 bar zusätzlichem Druckverlusts.<br />
Oktober 2011<br />
956 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
FACHBERICHTE<br />
[4] DVGW-Arbeitsblatt W 1000: Anforderungen an die Qualifikation<br />
und die Organisation von Trinkwasserversorgern.<br />
Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Bonn, 2005.<br />
[5] DVGW-Merkblatt W 1100: Benchmarking in <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen<br />
Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2004.<br />
[6] DVGW-Hinweis W 611: Energieoptimierung und Kostensenkung<br />
in <strong>Wasser</strong>werksanlagen. Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 1996.<br />
[7] Bull, D. und Koblenz, E.: Trinkwasserwärme-Nutzung in der<br />
kommunalen <strong>Wasser</strong>wirtschaft. Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis<br />
(2009) Nr. 12, S. 44 – 46.<br />
[8] DVGW: DVGW-Information: Thermische Energienutzung aus<br />
Trinkwasser. Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis (2010) Nr. 12, S. 84 – 86.<br />
[9] Plath, M. und Wichmann, K.: Energieverbrauch der deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung. Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis (2009)<br />
Nr. 7/8, S. 54 – 55.<br />
[10] BFE; SVGW: Handbuch: Energie in der <strong>Wasser</strong>versorgung –<br />
Ratgeber zur Energiekosten- und Betriebsoptimierung.<br />
SVGW, Zürich, 2004.<br />
[11] Kiel, E. et al.: Antriebslösungen Mechatronik <strong>für</strong> Produktion und<br />
Logistik. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York, 2007.<br />
[12] EUWID, Europäischer Wirtschaftsdienst GmbH: <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
kann Stromkosten <strong>für</strong> Pumpen um 16 Prozent senken.<br />
<strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong> (2007) Nr. 35, S. 1-2.<br />
[13] Plath, M. und Wichmann, K.: DVGW-Information <strong>Wasser</strong> Nr.<br />
77 zur Energieeffizienz. In: Energie <strong>Wasser</strong>-Praxis (2011) Nr. 1,<br />
S. 58 – 60.<br />
[14] Lüdecke, A. und Boldt, H.: Mit Brunnenmessung Geld sparen.<br />
In: Industriepumpen + Kompressoren (2005) Nr. 1, S. 26 – 29.<br />
[15] Plath, M., Wichmann, K. und Ludwig, G.: DVGW-Information<br />
<strong>Wasser</strong> Nr. 77 Juli 2010: Handbuch Energieeffizienz/Energieeinsparung<br />
in der <strong>Wasser</strong>versorgung. Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2010.<br />
[16] Plath, M.: Einsparung elektrischer Energie in der <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />
Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und<br />
<strong>Wasser</strong> mbH, Bonn, 2011.<br />
[17] Plath, M., Peters, L. und Wichmann, K.: Energieeffizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit in der <strong>Wasser</strong>versorgung. bbr (2011) Nr. 5,<br />
S. 60 – 65.<br />
Autor<br />
Eingereicht: 31.08.2011<br />
Korrektur: 05.09.2011<br />
Dr.-Ing. Michael Plath<br />
E-Mail: michael.plath@tu-harburg.de |<br />
DVGW-Forschungsstelle TUHH |<br />
Technische Universität Hamburg-Harburg |<br />
Schwarzenbergstraße 95 E |<br />
D-21073 Hamburg<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Gas | Erdgas<br />
gat<br />
Sie lesen u. a. fol gende Bei träge:<br />
Hüwener/Huke/<br />
Albus<br />
Busack<br />
Oliczewski<br />
Volk<br />
Ringel<br />
Schenk/Schley/Hielscher/<br />
Kastner/Porsch<br />
Sattur/Lührsen/Oelkrug<br />
Hennig<br />
Das Erdgastransportnetz als Beitrag zur Energiewende<br />
Schmücker/Wendt<br />
Gas-Plus-Technologien als Grundlage effizienter Energieverwendung<br />
Neue KWK-Technologien im Feldtest bei der VNG – Verbundnetz Gas AG<br />
Biogaseinspeisung in Erdgasnetze<br />
„Power to gas“ und der neue Rechtsrahmen<br />
Netzentwicklungsplan Gas: Optimierung der Infrastruktur oder Investitionszwang<br />
<strong>für</strong> Netzbetreiber?<br />
Brennwertverfolgung in Verteilnetzen – Teil 2 Auswertung Feldversuch und<br />
Implementierung<br />
Neues Sensormessverfahren zur Gasbeschaffenheitsmessung von Biogas<br />
Dezentrale Energiespeicherung – Ist Biogas der Schlüssel?<br />
Die Kooperationsvereinbarung IV<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 957
FACHBERICHTE Hausinstallation<br />
Trinkwasservolumenströme<br />
in Wohngebäuden<br />
Hausinstallation, <strong>Wasser</strong>zähler, Durchflussmessung, Durchflussdauerlinie, Volumenstrom,<br />
Spitzendurchfluss, <strong>Wasser</strong>verbrauch, W 406, DIN 1988<br />
Georg Hofmann und Frank Stefanski<br />
In diesem Beitrag wird über Ergebnisse elektronischer<br />
Messdatenerfassung von Trinkwasservolumenströmen<br />
berichtet. Benötigte Kenntnisse der Auswirkungen des<br />
rückläu figen Trinkwasser verbrauchs auf die Auslegung<br />
von Trinkwasserinstallationen waren der<br />
Anlass dazu. In 11 verschieden großen mehrgeschossigen<br />
Wohngebäuden mit moderner Sanitärausstattung<br />
bis zu 192 WE wurden 20 Mes sreihen aufgenommen.<br />
Die anschließenden Auswertungen umfassen die Darstellung<br />
von Spitzendurchflüssen nach allgemein<br />
bekannten Kriterien, Häufigkeitsverteilungen, Öffnungszeiten<br />
von gleichzeitig betätigten Ent nahme armaturen<br />
und durchschnittliche tägliche aufsummierte<br />
Entnahmezeiten von Trinkwasser. Die Ergebnisse belegen,<br />
dass bei Verwendung von Spitzendurchflüssen in<br />
Berechnungen die Berücksichtigung von Zeitdauer<br />
und Häufigkeit von ausschlaggebender Bedeutung<br />
sind. Alle ermittelten Volumenströme liegen deutlich<br />
un ter den rechnerischen Spitzen durchflüssen nach<br />
Abschnitt 6 der DIN 1988-3. Die den Formeln <strong>für</strong> die<br />
Spitzendurchflüsse in Wohngebäuden dieser DIN<br />
1988-3 zugeordneten Gleichzeitigkeiten konnten bei<br />
den Messungen nicht annähernd nachgewiesen werden.<br />
Mit den hier vorgelegten Ergebnissen wird kein<br />
Anspruch auf Verallgemeinerung erhoben, jedoch die<br />
Notwendig keit weiterer Forschungsarbeiten belegt.<br />
Drinking Water Flow in Residential Buildings<br />
The article reports the findings of electronic data<br />
measurements taken of drinking-water consumption<br />
and water flow rates. The reason for the report was to<br />
investigate decreasing water consumption levels at<br />
drinking water facilities. 20 measurements were<br />
taken from 11 multi-storey residential buildings (with<br />
up to 192 apartments). All buildings had modern<br />
plumbing installations. The findings are summarised<br />
in charts showing peak water flow rates in accordance<br />
with the standard recognized criteria: frequency<br />
distributions, the simultaneous turning on of water<br />
taps, and average daily water usage. The results show<br />
that when calculating and measuring peak water<br />
flow, duration and frequency are the most essential<br />
factors. The investigation shows that the water flow<br />
rates are significantly less than the peak flow rates<br />
reported in the German Codes of practice for drinking<br />
water installations DIN 1988-3, article 6. The formulas<br />
used for calculations of peak water flow in the<br />
report DIN 1988-3 which take into account the simultaneous<br />
turning on of water taps could not be proven<br />
by the measurements taken. The results presented<br />
are not conclusive and demonstrate the need for further<br />
research and investigation.<br />
1. Einleitung<br />
Der rückläu fige Trinkwasser verbrauch und dessen Auswirkungen<br />
auf Trinkwasserinstallationen konnten bisher<br />
in den Regelwerken noch nicht berücksichtigt werden<br />
und waren ein Anlass <strong>für</strong> diese Messungen. Kenntnisse<br />
über Volumenströme in Wohngebäuden sind<br />
grundsätzliche Voraussetzungen <strong>für</strong> die Auslegung von<br />
Hausanschlussleitungen, Hauswasserzählern und Trinkwasserinstallationen.<br />
Vor über 30 Jahren wurden schon<br />
umfangreiche Messungen durchgeführt [1, 2 und 3]. Für<br />
die Dimensionierung von <strong>Wasser</strong>zählern wurde bereits<br />
1981 auf Basis dieser Messungen ein Vorschlag gemacht<br />
[4], der später in der DIN 1988-3 zitiert wurde und<br />
schließlich in das DVGW-Arbeitsblatt W 406 [5, Tabelle 3]<br />
einfloss. Für die Ermittlung der Rohrleitungen in Sanitärinstallationen,<br />
der DIN 1988-3, wurden die Ergebnisse<br />
des Forschungsprogramms im Jahre 1988 insbesondere<br />
einbezogen.<br />
In den letzten 30 Jahren hat sich das Verbraucherverhalten<br />
erheblich geändert. Zur Zeit der Durchführung<br />
des DVGW-Messprogramms betrug der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
noch 155 L/(d · E) (Liter pro Tag und Einwohner)<br />
und die Wohnraumbelegung 2,5 E/WE (Einwohner pro<br />
Wohnungseinheit). Der aktuelle Trinkwasserverbrauch<br />
wird im DVGW-Arbeitsblatt W 410 [6] bereits berücksichtigt.<br />
Darin wird ein Pro-Kopf-Verbrauch von<br />
120 L/(d ·E) bei einer Durchschnittsbelegung von<br />
2 E/WE angesetzt. Aber auch die Spitzenverbrauchswerte<br />
erscheinen rückläufig. Über das Messverhalten<br />
von <strong>Wasser</strong>zählern liegt ein früherer Bericht [7] vor, des-<br />
Oktober 2011<br />
958 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Hausinstallation<br />
FACHBERICHTE<br />
sen Ergebnisse hier mit eingeflossen sind. Ebenso wurde<br />
bereits über Vergleiche zwischen überdimensionierten<br />
Flügelradzählern und kleineren Ringkolbenzählern be -<br />
richtet [8]. Zur Entstehung der Dimensionierungsregeln<br />
<strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>zähler besteht darüber hinaus eine umfassende<br />
Darstellung [9]. Die jetzt vorgenommenen Messungen<br />
sollen insbesondere Kenntnisse über Volumenströme<br />
in den Hausanschlussleitungen in Wohngebäuden<br />
bereitstellen.<br />
2. Durchführung der Messungen<br />
Mehrgeschossige Neubauten und sanierte Altbauten<br />
mit modernen und fachgerechten Sanitärinstallationen<br />
(Spülkästen) in einer Großstadt und deren Randlage<br />
standen <strong>für</strong> die Messungen zur Verfügung. Ein Einfamilienhaus<br />
in einer Siedlung am Stadtrand einer Großstadt<br />
war die Ausnahme. Bild 1a zeigt beispielhaft einen<br />
Gebäudeteil eines Wohnkomplexes mit 110 Wohnungen<br />
(WE) aus den Messobjekten. Die Referenzzähler,<br />
geeichte Ringkolbenzähler, wurden in allen Hausanschlussleitungen<br />
in Strömungsrichtung hinter dem<br />
<strong>Wasser</strong>zähler des <strong>Wasser</strong>versorgers installiert. Bei der<br />
angewendeten elektronischen Datenregistrierung wurden<br />
von Impulsgebern <strong>für</strong> jedes Volumenelement (1 L<br />
bzw. 100 cm³) ausgelöste Signale auf Datenloggern<br />
gespeichert. Die Daten wurden nach Messende auf<br />
einen PC übertragen und ausgewertet.<br />
Die Basisdaten der Wohngebäude sind in Tabelle 1<br />
aufgelistet. Spalte 1 zeigt die ersten vier Ziffern der PLZ<br />
aus dem betreffenden Regionalgebiet. Die letzten beiden<br />
Ziffern dieser sechsstelligen Zahl, durch einen<br />
Punkt getrennt, sind die fortlaufende Nummer der<br />
Messung in diesem Regionalgebiet. Tabelle 1 enthält in<br />
Spalte 2 eine Codierung der Messstelle, um die gespeicherten<br />
Messdaten jederzeit identifizieren zu können. In<br />
den Fällen, in denen mehrere Messungen in demselben<br />
Objekt gemacht wurden, kennzeichnet die angefügte<br />
Ziffer die laufende Nummer der Messung. Die Anzahl<br />
der Wohnungseinheiten (WE) ist in Spalte 3 aufgelistet.<br />
Die Datenerfassung erfolgte anfänglich nach Zeittakten<br />
und später nach Ereignissteuerung, d.h. nach Durchflussvolumina<br />
von 1 bzw. 0,1 Liter. In Spalte 4 ist die<br />
Messgröße jeder einzelnen Messreihe eingetragen. Die<br />
Spalten 5, 6 und 7 enthalten das Datum des Messbeginns,<br />
die Zeitdauer in Tagen und das in dieser Zeit<br />
erfasste und registrierte gesamte Messvolumen. Bild 1b<br />
zeigt beispielhaft eine Messanordnung mit dem COS-<br />
MOS-Datenlogger, dem Impulsgeber auf dem Ringkolbenzähler<br />
und die Datenleitungen. Messort ist das in<br />
Bild 1a abgebildete Wohngebäude. Aus der Vielfalt der<br />
Messungen wurde beispielhaft der in Bild 2 gezeigte<br />
Auszug gewählt. Erstellt wurde diese Grafik mit der <strong>für</strong><br />
den COSMOS-Datenlogger verfügbaren Bearbeitungs-<br />
Software mit der Bezeichnung CDLWin 3.42. Die dargestellten<br />
Volumenströme, auch als Ganglinien bezeichnet,<br />
ist ein Detailausschnitt aus einer Langzeit-Messung<br />
in einem Wohngebäude mit 127 WE (Messung 0431.04).<br />
Erkennbar ist eine von insgesamt vier Verbrauchsspitzen<br />
im Messzeitraum von 200 Tagen. Den Tagesverlauf<br />
der Volumenströme mit dieser Verbrauchsspitze enthält<br />
Bild 3. Diese Grafik veranschaulicht, dass Spitzenverbrauchswerte<br />
nicht immer zu einem Zeitpunkt hoher<br />
Entnahmedichten auftreten. Sie sind rein zufällig. Der<br />
entsprechende Spitzendurchfluss mit einer Größe von<br />
7,5 m³/h dauerte weniger als eine Sekunde. Bei der<br />
gesamten Messung in 200 Tagen wurden insgesamt<br />
47 Liter von 3,8 Millionen Liter bei Durchflüssen<br />
> 5,0 m³/h festgestellt. Die aufsummierte Zeitdauer der<br />
Spitzendurchflüsse > 5,0 m³/h betrug rund 31 Sekunden<br />
aus der Gesamtzeit von 17 Millionen Sekunden.<br />
Aus den Messdaten wurden zunächst Häufigkeitsverteilungen<br />
und daraus <strong>für</strong> alle Messungen Durchfluss-<br />
Dauer- und Mengen-Linien entwickelt. Die Dauerlinien<br />
sind in Bild 4 dargestellt. Zur Definition von Durchfluss-<br />
Dauerlinien wird auf die Fachliteratur verwiesen [10,<br />
Seite 44 ff]. In ähnlicher Weise sind Mengenlinien<br />
Bild 1a.<br />
Ein typischer<br />
Messort,<br />
Neubau mit<br />
110 WE,<br />
Teilansicht<br />
(Messung-Nr.<br />
0410.02).<br />
Bild 1b.<br />
Komplette<br />
Messeinrichtung<br />
im<br />
Messort<br />
nach Bild 1a.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 959
FACHBERICHTE Hausinstallation<br />
Tabelle 1. Kenndaten aller Messobjekte.<br />
Messung<br />
Nr.<br />
Messstellen<br />
Code<br />
WE<br />
Messgröße<br />
Mess-<br />
Beginn<br />
Mess-<br />
Dauer<br />
Erfasstes-<br />
Volumen<br />
d m 3<br />
0410.01 EMLNHF.1 110 2 s 28.02.2008 28,7 433,1<br />
0410.02 EMLNHF.2 110 1,0 l 11.11.2008 7,0 98,1<br />
0415.01 GGSCHM 10 0,1 l 14.05.2009 54,5 69,6<br />
0422.01 LCKRST 16 0,1 l 22.01.2009 17,5 44,7<br />
0427.01 SCHRNH.1 10 0,1 l 10.03.2009 13,1 22,9<br />
0427.02 SCHRNH.2 10 1,0 l 27.03.2009 20,9 27,7<br />
0427.03 SCHRNH.3 10 1,0 l 07.08.2009 63,0 115,3<br />
0428.01 PRSSNS.1 27 2 s 12.07.2007 27,1 94,5<br />
0428.02 PRSSNS.2 27 0,1 l 09.01.2009 6,7 24,4<br />
0431.01 KNSTTN.1 127 10 l 15.11.2006 22,7 403,5<br />
0431.02 KNSTTN.2 127 10 l 29.05.2007 14,1 253,9<br />
0431.03 KNSTTN.3 127 1,0 l 24.02.2009 13,8 272,3<br />
0431.04 KNSTTN.4 127 1,0 l 10.12.2009 200,6 3 784,3<br />
0431.05 BCHNWG 192 1,0 l 20.10.2010 12,3 357,3<br />
0434.01 KRTWLL 48 10 s 01.06.2006 4,6 32,3<br />
0444.01 ILLGNR.1 18 2 s 17.04.2008 20,0 78,2<br />
0444.02 ILLGNR.2 18 1,0 l 24.10.2008 3,4 13,1<br />
0444.03 PLVRMW.1 48 2 s 11.10.2007 28,0 176,7<br />
0444.04 PLVRMW.2 48 1,0 l 29.05.2009 11,9 75,1<br />
4106.01 PPRSWG 1 1,0 l 24.10.2009 47,9 18,9<br />
Bild 2.<br />
Volumenstromverlauf<br />
in<br />
einem Monat<br />
bei 127 WE<br />
(Messung-Nr.<br />
0431.04).<br />
Bild 3.<br />
Volumenstromverlauf<br />
an<br />
einem Tag<br />
bei 127 WE<br />
(Messung-Nr.<br />
0431.04).<br />
berechnet und in Bild 5 nach Volumenanteilen in ‰<br />
vom Gesamtvolumen eingetragen. Die Darstellung in<br />
Bild 5 verdeutlicht, welche geringen Volumina bei auftretenden<br />
Spitzendurchflüssen entnommen werden,<br />
wobei die Volumina Summenwerte aus Einzelereignissen<br />
sind. Aus den Dauerlinien konnten anschließend die<br />
Spitzenvolumenströme bei Bezugszeiten von 5 Minuten,<br />
1 Minute, 20 Sekunden und 1 Sekunde abgelesen werden.<br />
In ähnlicher Weise ergaben sich die Spitzenvolumenströme<br />
aus den Mengenlinien bei Durchfluss-<br />
Bezugsmengen von 10 ‰, 1 ‰ und 0,1 ‰. Alle Ergebnisse<br />
sind in Tabelle 2 zusammengefasst mit folgender<br />
Bedeutung. Die beiden ersten Spalten der Tabelle 2<br />
enthalten die Basisdaten von Tabelle 1, die Nummer der<br />
Messung und die Anzahl der Wohnungseinheiten WE.<br />
Der durchschnittliche Tagesverbrauch Q dm in m³/d in<br />
Spalte 3 wurde aus den Messdaten, unter Beachtung der<br />
erfassten Volumina in Liter und der Zeit in Sekunden,<br />
berechnet. Q dm wird im Regelwerk auch als mittlerer<br />
Tagesbedarf bezeichnet [6]. Unter Messbetriebsdauer in<br />
Spalte 4 ist die aufsummierte Zeit zu verstehen, in der<br />
überhaupt <strong>Wasser</strong> durch den <strong>Wasser</strong>zähler strömt. Die<br />
Werte sind aus den Durchfluss-Dauerlinien ermittelt<br />
worden. Die Spalten 5 bis 11 enthalten sämtliche berechneten<br />
Spitzenvolumenströme in m³/h bei Bezugszeiten<br />
von 1 und 5 Minuten sowie von 20 und 1 Sekunden. Die<br />
Werte <strong>für</strong> die Bezugszeiten von 5 Minuten, 1 Minute und<br />
20 Sekunden wurden gewählt, weil diese Werte im<br />
DVGW-Messprogramm [1,2] verwendet wurden. Die<br />
Bezugszeit von 5 Minuten wurde vom zuständigen<br />
DVGW-Gremium bei der Auswertung des damaligen<br />
Messprogramms <strong>für</strong> die Bemessung von <strong>Wasser</strong>zählern<br />
festgelegt. In der letzten Spalte 12 sind die berechneten<br />
Spitzendurchflüsse nach den Gleichungen (5) bzw. (6)<br />
der DIN 1988, Teil 3, Abschnitt 6 aufgelistet. Dabei wurde<br />
eine moderne und übliche Sanitärausstattung einer<br />
Wohnung mit einem Summendurchfluss von 1,11 L/<br />
(s WE) zugrunde gelegt.<br />
In Bild 6 sind die ermittelten und in Tabelle 2<br />
zusammengefassten Spitzendurchflüsse aus den aktuellen<br />
Messwerten <strong>für</strong> eine Bezugszeit von 5 Minuten<br />
aufgetragen. Zusätzlich eingetragen sind frühere Messwerte<br />
[2] und die Werte nach der Bemessungsformel<br />
aus der Fachliteratur [11]. Diese Bemessungsformel<br />
wird auch im aktuellen Entwurf der W 406 (Gelbdruck)<br />
verwendet. Die gestrichelt gezeichnete Trendlinie soll<br />
den Unterschied hervorheben, der zwischen den<br />
damaligen und den aktuellen Messwerten besteht, und<br />
veranschaulichen, dass die Bemessungsformel „auf der<br />
sicheren Seite“ liegt, insbesondere wenn man die in<br />
W 406 [5] explizit genannten Zählergrößen (Q n = 2,5<br />
bzw. 6 bzw. 10 m 3 /h) zugrunde legt. Bild 7 entspricht<br />
Bild 6 mit dem Unterschied, dass eine Bezugszeit von<br />
20 Sekunden verwendet wurde. Zusätzlich sind in<br />
Bild 7 auch Spitzendurchflüsse aus den aktuellen Messwerten<br />
<strong>für</strong> eine Bezugszeit von 1 Sekunde dargestellt.<br />
Oktober 2011<br />
960 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Hausinstallation<br />
FACHBERICHTE<br />
9,00<br />
110 WE 110 WE<br />
9,00<br />
110 WE 110 WE<br />
8,00<br />
192 WE 10 WE<br />
16 WE 10 WE<br />
8,00<br />
192 WE 10 WE<br />
16 WE 10 WE<br />
Volumenstrom [m³/h]<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
10 WE 10 WE<br />
27 WE 27 WE<br />
127 WE 127 WE<br />
127 WE 127 WE<br />
48 WE 18 WE<br />
18 WE 48 WE<br />
48 WE 1 WE<br />
5-min-Linie 1-min-Linie<br />
20-s-Linie<br />
Volumenstrom [m³/h]<br />
7,00<br />
6,00<br />
5,00<br />
4,00<br />
3,00<br />
10 WE 10 WE<br />
27 WE 27 WE<br />
127 WE 127 WE<br />
127 WE 127 WE<br />
48 WE 18 WE<br />
18 WE 48 WE<br />
48 WE 1 WE<br />
2,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
0,1 1,0 10,0 100,0 1.000,0 10.000,0 100.000,0<br />
Zeitdauer [s/d]<br />
Bild 4. Durchfluss-Dauerlinien von allen Messreihen.<br />
0,00<br />
0,1 1,0 10,0 100,0 1.000,0<br />
Volumenanteil [‰]<br />
Bild 5. Durchfluss-Mengenlinien von allen Messreihen.<br />
9,0<br />
9,0<br />
8,0<br />
8,0<br />
7,0<br />
7,0<br />
Spitzendurchfluss [m³/h]<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
Spitzendurchfluss [m³/h]<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
Bemessungs-Formel aus [11]<br />
2,0<br />
Bemessungs-Formel aus [11]<br />
2,0<br />
Messwerte aus DVGW 02-WT 956 (20 s)<br />
1,0<br />
0,0<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />
Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm [m³/d]<br />
Messwerte aus DVGW 02-WT 956<br />
Aktuelle Messwerte<br />
Trendlinie (Hüllkurve der aktuellen Messwerte)<br />
1,0<br />
0,0<br />
Aktuelle Messwerte (20 s)<br />
Aktuelle Messwerte (1 s)<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />
Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm [m³/d]<br />
Bild 6. Spitzendurchflüsse bei einer Bezugszeit von<br />
5 Minuten.<br />
Bild 7. Spitzendurchflüsse bei Bezugszeiten von 20 und<br />
1 Sekunde.<br />
9,0<br />
24,0<br />
8,0<br />
20,0<br />
7,0<br />
Spitzendurchfluss [m³/h]<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
Messbertriebsdauer t a (h/d)<br />
16,0<br />
12,0<br />
8,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
Bemessungs-Formel aus [11]<br />
Aktuelle Messwerte<br />
4,0<br />
0,0<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />
Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm [m³/d]<br />
Bild 8. Spitzendurchflüsse bei Volumenanteilen von 1 ‰<br />
entsprechend 0,1 % des Tagesverbrauchs.<br />
0,0<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0<br />
Durchschnitts-Tagesverbrauch Q dm (m³/d)<br />
Bild 9. Messbetriebsdauer t a = f(Q dm ), aufsummierte<br />
Zeitabschnitte, in denen <strong>Wasser</strong> strömt.<br />
25.200<br />
240<br />
Zeitdauer der Öffnung (s/d)<br />
21.600<br />
18.000<br />
14.400<br />
10.800<br />
27 WE 48 WE<br />
110 WE 127 WE<br />
192 WE<br />
Zeitdauer (s/d)<br />
210<br />
180<br />
150<br />
120<br />
90<br />
198,24 s/d<br />
111,25 s/d<br />
Wohnobjekt mit 192 WE (Q dm<br />
= 29,1 m³/d)<br />
nach Messwerten bei 192 WE<br />
Expon. (nach Messwerten bei 192 WE)<br />
7.200<br />
60<br />
3.600<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Anzahl der gleichzeitig geöffneten Zapfstellen<br />
Bild 10. Durchschnittliche Gleichzeitigkeiten<br />
von Entnahmen in unterschiedlich großen Gebäuden.<br />
40,44 s/d<br />
30<br />
19,23 s/d<br />
5,21 s/d 3,93 s/d 0,32 s/d 0,14 s/d<br />
0<br />
10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />
Anzahl der gleichzeitig geöffneten Zapfstellen<br />
Bild 11. Durchschnittliche Zeitdauer von Entnahmen bei<br />
hohen Gleichzeitigkeiten, Messung 0431.05.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 961
FACHBERICHTE Hausinstallation<br />
Tabelle 2. Zusammenfassung der ausgewerteten Ergebnisse.<br />
Messung<br />
lfd. Nr.<br />
Anzahl<br />
der WE<br />
Tagesverbrauch<br />
Q dm<br />
Mess-<br />
Betriebsdauer<br />
Spitzenvolumenstrom mit einer<br />
Bezugszeit von<br />
Spitzenvolumenstrom mit<br />
einer Bezugsmenge von<br />
Spitzenvolumenstrom<br />
V s nach<br />
DIN 1988-3<br />
5-min 1 1-min 20-s 1-s 10 ‰ 1,0 ‰ 0,1 ‰<br />
m³/d h/d m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h m³/h<br />
0410.01 110 14,93 16,00 3,32 4,02 4,36 5,16 3,68 4,53 5,15 14,27<br />
0410.02 110 14,02 15,83 3,22 3,89 4,30 5,40 3,57 4,45 5,56 14,27<br />
0415.01 10 1,28 2,14 1,28 1,77 2,04 2,94 2,02 2,78 3,47 6,75<br />
0422.01 16 2,56 4,72 1,50 1,96 2,36 3,43 2,10 2,97 4,05 8,46<br />
0427.01 10 1,75 5,00 0,97 1,12 1,18 1,29 1,12 1,24 1,29 6,75<br />
0427.02 10 1,32 5,17 0,88 1,00 1,07 1,17 1,01 1,13 1,18 6,75<br />
0427.03 10 1,83 4,72 1,24 1,66 1,92 2,58 1,80 2,33 3,14 6,75<br />
0428.01 27 3,49 4,28 1,85 2,00 2,17 2,75 2,00 2,43 2,86 9,98<br />
0428.02 27 3,66 6,33 1,75 2,34 2,57 3,27 2,37 2,94 3,47 9,98<br />
0431.01 127 17,54 3,27 3,84 4,20 4,53 3,47 4,28 4,53 14,78<br />
0431.02 127 18,07 3,15 3,66 3,95 4,58 3,28 3,98 4,57 14,78<br />
0431.03 127 19,79 20,00 3,30 3,78 4,08 6,58 3,45 4,20 6,56 14,78<br />
0431.04 127 18,86 20,14 3,06 3,52 3,78 4,31 3,18 3,81 4,22 14,78<br />
0431.05 192 29,07 21,11 5,29 6,30 6,88 8,02 5,67 7,04 7,93 16,35<br />
0434.01 48 7,09 9,55 2,59 3,26 3,51 3,81 3,16 3,71 3,82 11,58<br />
0444.01 18 3,91 8,12 1,58 1,99 2,21 2,64 1,97 2,42 2,68 8,94<br />
0444.02 18 3,80 8,89 1,52 1,77 1,91 1,99 1,74 1,96 1,99 8,94<br />
0444.03 48 6,31 10,62 2,02 2,51 2,81 3,55 2,40 3,11 3,59 11,58<br />
0444.04 48 6,32 11,67 2,01 2,48 2,77 3,44 2,38 3,06 3,51 11,58<br />
4106.01 1 0,40 1,46 0,71 1,05 1,12 1,57 1,22 1,64 2,12 3,01<br />
1<br />
min = Minute, s =Sekunde<br />
Aus den Bildern 6 und 7 ergibt sich, dass <strong>für</strong> Durchschnittsverbrauchswerte<br />
kleiner als 12 m³/d keine <strong>Wasser</strong>zähler<br />
mit Belastungsgrenzen größer als 5 m 3 /h<br />
erforderlich sind. Bild 8 enthält in Anlehnung an die<br />
Darstellungen der Bilder 6 und 7 Spitzendurchflüsse<br />
<strong>für</strong> eine Bezugsmenge von 1 ‰ vom durchschnittlichen<br />
Tagesverbrauch Q dm . In dieser Darstellung sind<br />
keine Messpunkte aus dem DVGW-Messprogramm aufgetragen,<br />
weil derartige Auswertungen nicht verfügbar<br />
sind.<br />
In Bild 9 ist die Messbetriebsdauer aufgetragen über<br />
dem durchschnittlichen Tagesverbrauch Q dm . Die Messbetriebsdauer<br />
ist identisch mit der Zeit die man erhält,<br />
wenn man alle Zeitenabschnitte aufsummiert, in denen<br />
überhaupt Trinkwasser fließt. Die Werte können durch<br />
eine e-Funktion dargestellt werden, die bei hohen Verbrauchswerten<br />
sich asymptotisch dem 24h-Stunden-<br />
Wert nähert.<br />
Die Gleichzeitigkeit von <strong>Wasser</strong>entnahmen ist <strong>für</strong><br />
einige verschieden große Wohngebäude in Bild 10 dargestellt.<br />
Dabei wurde die Öffnungsdauer von gleichzeitig<br />
geöffneten Entnahmearmaturen ermittelt, indem<br />
jeder Entnahmestelle eine Bandbreite von Durchflüssen<br />
zugeordnet wird. Eine geöffnete Zapfstelle wird <strong>für</strong> alle<br />
auftretenden Volumenströme größer Null und ≤ 0,5 m³/h<br />
(entsprechend 0,139 l/s) näherungsweise angenommen.<br />
Zwei Zapfstellen sind gleichzeitig geöffnet bei Volumenströmen<br />
größer 0,5 und ≤ 1,0 m³/h. Bild 10 zeigt sehr<br />
deutlich, dass bei hohen Gleichzeitigkeiten die durchschnittlichen<br />
täglichen Öffnungszeiten asymptotisch<br />
gegen Null streben. Besonders deutlich wird das in<br />
Bild 11, in dem nur die hohen Gleichzeitigkeiten im<br />
Objekt mit den höchsten Tagesverbrauch von 29,1 m³/d<br />
dar gestellt sind.<br />
3. Zusammenfassung<br />
Anlass der Messungen in elf unterschiedlich großen<br />
Wohngebäuden war das geänderte Verbraucherverhalten.<br />
Die Messdatenerfassung erfolgte in mehrgeschossigen<br />
Neubauten oder sanierten Altbauten mit modernen<br />
und fachgerechten Sanitärinstallationen (Spülkästen)<br />
in einer Großstadt und deren Randlage. Ein<br />
Einfamilienhaus in einer Siedlung am Stadtrand einer<br />
Großstadt war die Ausnahme. Die als Referenzzähler<br />
verwendeten geeichten Ringkolbenzähler waren in<br />
Strömungsrichtung nach dem <strong>Wasser</strong>zähler des Versorgers<br />
installiert. Die elektronisch mittels eines Impulsgebers<br />
ausgelösten Zeittakte beim Durchfluss von jeweils<br />
1 oder 0,1 Liter wurden auf einem Datenlogger aufgezeichnet,<br />
nach der Messung auf einen PC übertragen<br />
Oktober 2011<br />
962 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Hausinstallation<br />
FACHBERICHTE<br />
und ausgewertet. Die Ergebnisse der Auswertungen<br />
zeigen, dass die absoluten Verbrauchsspitzen in allen<br />
Fällen deutlich unter den rechnerischen Spitzendurchflüssen<br />
nach DIN 1988, Teil 3, von entsprechend großen<br />
Wohngebäuden liegen. Die den Formeln <strong>für</strong> die Spitzendurchflüsse<br />
in Wohngebäuden dieser DIN 1988-3<br />
zugeordneten Gleichzeitigkeiten konnten bei den Messungen<br />
nicht annähernd nachgewiesen werden und<br />
entsprechen daher nicht mehr den wirklichen Gegebenheiten.<br />
Das Auftreten einzelner Verbrauchsspitzen<br />
ist rein zufällig und findet nicht unbedingt in Zeiten<br />
hoher Entnahmedichten statt. Spitzendurchflüsse mit<br />
verschiedenen, üblicherweise verwendeten Bezugsgrößen<br />
wurden ermittelt und in Abhängigkeit vom Tagesdurchschnitt<br />
Q dm dargestellt. Der Tagesdurchschnitt<br />
Q dm ist in allen Anwendungsfällen stets einfach feststellbar.<br />
Die Betriebszeiten von <strong>Wasser</strong>zählern, gleichbedeutend<br />
mit dem Auftreten von Trinkwasserentnahmen,<br />
erstreckt sich aufsummiert bei kleineren Wohngebäuden<br />
nur über wenige Stunden pro Tag. Bis zu Verbrauchswerten<br />
von etwa 5 m³/d ist ein fast linearer<br />
Zusammenhang zwischen der Betriebszeit und dem<br />
Tagesverbrauch Q dm erkennbar. In großen Wohngebäuden<br />
mit Verbrauchswerten von über 35 m³/d ist der<br />
<strong>Wasser</strong>zähler allerdings fast ununterbrochen, d. h.<br />
24 Stunden in Bewegung. Aus den Messungen wird<br />
schließlich erkennbar, dass Strömungsbelastungen <strong>für</strong><br />
Hausanschlussleitungen und <strong>Wasser</strong>zähler viel geringer<br />
sind, als bisher häufig angenommen wird. Seltene und<br />
kurzzeitige Verbrauchsspitzen sind z. B. <strong>für</strong> die Bemessung<br />
von <strong>Wasser</strong>zählern bedeutungslos, weil in Extremfällen<br />
<strong>Wasser</strong>zähler im „Handumdrehen“ ausgewechselt<br />
werden können. Die Ergebnisse haben darüber hinaus<br />
gezeigt, dass z. B. größere <strong>Wasser</strong>zähler als Qn 2,5 in<br />
Wohngebäuden bis zum durchschnittlichen Tagesverbrauch<br />
Q dm von 12 m³ unter Normalbedingungen nicht<br />
erforderlich sind. Für die durch Messungen in Einzelobjekten<br />
erzielten Ergebnisse wird kein Anspruch auf<br />
Verallgemeinerung erhoben. Weitere Forschungsarbeiten<br />
erscheinen dringend geboten.<br />
Literatur<br />
[1] DVGW-Schriftenreihe <strong>Wasser</strong> Nr. 19, 1978: Ermittlung des<br />
<strong>Wasser</strong>bedarfes als Planungsgrundlage zur Bemessung von<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen. Teil 1: Mehrfamilienhäuser mit<br />
Komfortwohnungen in bevorzugter Wohnlage.<br />
[2] DVGW-Forschungsprogramm 02-WT 956: Ermittlung des<br />
<strong>Wasser</strong>bedarfes als Planungsgrundlage zur Bemessung von<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen, Schlussbericht 1990, Textteil.<br />
[3] DVGW-Forschungsprogramm 02-WT 956: Ermittlung des<br />
<strong>Wasser</strong>bedarfes als Planungsgrundlage zur Bemessung von<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen, Schlussbericht 1990, Anlagen.<br />
[4] Schwickerath, H.: Mitteilung des DVGW, „Auswahl und<br />
Bemessung von Hauswasserzählern <strong>für</strong> Kaltwasser“. <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 122 (1981) Nr. 11, S. 541.<br />
[5] DVGW-Arbeitsblatt W 406 : Volumen- und Durchflussmessung<br />
von kaltem Trinkwasser in Druckrohrleitun gen, Bonn<br />
2003.<br />
[6] DVGW-Arbeitsblatt W 410: <strong>Wasser</strong>bedarf – Kennwerte und<br />
Einflussgrößen, Bonn 2008.<br />
[7] Hofmann, G.: Messverhalten überdimensionierter <strong>Wasser</strong>zähler<br />
in Wohngebäuden.DVGW energie | wasser-praxis<br />
(2008) Nr. 11.<br />
[8] Hofmann, G. et al.: Mangelnde Messrichtigkeit von überdimensionierten<br />
Haus-<strong>Wasser</strong>zählern in Wohngebäuden.<br />
DVDW energie | wasser-praxis (2010) Nr. 10.<br />
[9] Stefanski, F.: Dimensionierung von <strong>Wasser</strong>zähler <strong>für</strong> Wohngebäude.<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 150 (2009) Nr. 9, S. 52-57.<br />
[10] Sattler, R.: <strong>Wasser</strong>transport und -verteilung. DVGW-Lehr- und<br />
Handbuch <strong>Wasser</strong>versorgungBd. 2, ISBN 3-486-26219-X, R.<br />
Oldenbourg Verlag München, 1999.<br />
[11] Hofmann, G.: Berechnungsformel <strong>für</strong> Hauswasserzähler in<br />
Wohngebäuden. DVGW energie | wasser-praxis (2009) Nr. 6.<br />
Autoren<br />
Eingereicht: 27.07.2011<br />
Korrektur: 21.09.2011<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Dipl.-Ing. Georg Hofmann<br />
E-Mail: Hofmann@wasser-k.de; HofmannG.@gmx.de |<br />
Konstantinstraße 17 |<br />
D-04315 Leipzig<br />
Dipl.-Ing. Frank Stefanski<br />
E-Mail: frank.stefanski@gelsenwasser.de |<br />
Gelsenwasser AG |<br />
Willy-Brandt-Allee 26 |<br />
D- 45891 Gelsenkirchen<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 963
FACHBERICHTE Diskussion<br />
Diskussion<br />
zum Aufsatz „<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte zwischen <strong>Wasser</strong>sparen<br />
und <strong>Wasser</strong>dargebot: Ist Ressourcenschonung eine sinnvolle Zielsetzung<br />
<strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte?“ und zum Kommentar von Professor Merkel<br />
zu diesem Beitrag in <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>, Heft 9 (2011)<br />
Erik Gawel<br />
Der zusammen mit Marcel Fälsch verfasste Beitrag in<br />
Heft 9 dieser Zeitschrift [1] hat freundliche Aufnahme<br />
durch einen Kommentar von Wolfgang Merkel im selben<br />
Heft gefunden [2]. Einige, auch weiterführende Anmerkungen<br />
auf diese Anregungen hin erscheinen sinnvoll.<br />
1. Die Zielsetzung der<br />
<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte<br />
Bei der Einführung der Abgaben sei es um Finanzmittel<br />
zur Subventionierung der Landwirtschaft gegangen,<br />
nicht um <strong>Wasser</strong>sparen. Dieses Motiv hat in Baden-<br />
Württemberg 1987 in der Tat eine gewisse Rolle gespielt<br />
[3]. Allerdings hat der Landesgesetzgeber noch im<br />
Gesetzgebungsverfahren eine entsprechende Zweckbindung<br />
fallen gelassen; seither fließen die Mittel in den<br />
allgemeinen Haushalt. Bereits in der Gesetzesbegründung<br />
ist ausdrücklich auch die ökologische Vertretbarkeit<br />
angesprochen. In den Begründungen zu den mittlerweile<br />
elf Landesabgabengesetzen spielt der Ressourcenschutz<br />
durchweg eine zentrale Rolle [4].<br />
Nun ist es eine Sache, der Prosa von Gesetzesbegründungen<br />
zu vertrauen. Insbesondere Juristen verwenden<br />
zur Beurteilung eines Gesetzes seit langem<br />
nicht mutmaßliche Motive des Gesetzgebers, sondern<br />
den objektivierbaren Gehalt eines Gesetzes [5]: Ist die<br />
Ausgestaltung geeignet, zum Ressourcenschutz beizutragen?<br />
Dann nämlich geraten die möglichen Wirkungen<br />
der Abgabe in den Blick, und der Anreiz zum „Sparen“<br />
ist – wie in unserem Beitrag dargestellt – einer von<br />
mehreren relevanten ökonomischen Effekten, der freilich<br />
besonders kritisch gewürdigt wird und zu dessen<br />
Rehabilitierung wir beitragen wollten.<br />
2. Der Lenkungserfolg<br />
Allokative Effekte seien im Konzert der Bewirtschaftungsinstrumente<br />
und angesichts des „kleinen Abgabenaufschlags“<br />
bei Konsumenten und Industrie nicht zu<br />
erwarten. Nun haben wir uns in unserem Beitrag mit der<br />
Lenkungseffektivität und insbesondere einer empirischen<br />
Prüfung – wie der Kommentator zutreffend feststellt<br />
– nicht befasst; dies haben die Autoren an anderer<br />
Stelle getan [6]. Uns ging es hier darum, einige höchst<br />
populäre Schein-Argumente gegen die Erhebung von<br />
<strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten (kein „<strong>Wasser</strong>mangel“, Schäden<br />
<strong>für</strong> Infrastruktur beim <strong>Wasser</strong>sparen etc.) ins rechte<br />
Licht zu rücken.<br />
Richtig ist aber, dass der Gestaltungsspielraum lenkender<br />
Abgaben durch parallel greifende Bewirtschaftungsinstrumente<br />
wie das Ordnungsrecht beschränkt<br />
und überlagert wird. Dass deshalb die Lenkungseffekte<br />
gänzlich verschwänden, trifft jedoch nicht zu – dies gilt<br />
insbesondere <strong>für</strong> jenen Teil der Lenkung, der abgabenexklusiv<br />
ist, nämlich der Einkommenseffekt der verbleibenden<br />
Zahllast mit ihren Markt- und Preiseffekten [7]. Dass<br />
(steigende) <strong>Wasser</strong>preise wirken, konnte man im Übrigen<br />
in den neuen Bundesländern in der Nachwendezeit<br />
auf das Vortrefflichste beobachten. Bei der Bewertung ist<br />
ferner stets zwischen der Instrumenten-Kategorie als<br />
solcher und einem konkreten Gesetz zu unterscheiden:<br />
Das WEE des Bundeslandes XY mag Mängel haben, diese<br />
fallen jedoch zunächst auf den Gesetzgeber zurück,<br />
nicht unbedingt auch auf das Instrument selbst.<br />
Schließlich tappt die wohlfeile (weil ebenfalls empirisch<br />
nicht unterfütterte) Kritik an der angeblichen Wirkungslosigkeit<br />
der WEE oftmals in eine heikle Falle: Die<br />
öffentliche Kritik gefällt sich nämlich in der widersprüchlichen<br />
Gleichzeitigkeit aus angeblich völlig fehlender<br />
Lenkungswirkung wegen Geringfügigkeit („kleiner Aufschlag“)<br />
und gleichwohl schmerzlichen Beeinträchtigungen<br />
der auf <strong>Wasser</strong>entnahmen gerichteten Produktionsund<br />
Konsumprozesse mit angeblich schlimmen Folgen<br />
<strong>für</strong> den Industriestandort oder die soziale Balance im<br />
Land (so jüngst besungen bei den Anhörungen zur<br />
WasEG-Novelle in NRW) [8]. Die Kritik sollte sich hier entscheiden:<br />
machtvolle Beschwer oder sinnlose Bagatelle?<br />
Beides geht nicht zusammen, denn sollten die WEE tatsächlich<br />
die „Deindustrialisierung“ vorantreiben, wie dramatisierend<br />
angedeutet wird, so würde gerade dadurch<br />
immerhin der <strong>Wasser</strong>haushalt stark entlastet.<br />
3. <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte und Art. 9 WRRL<br />
Dass WEE „im Widerspruch“ zum Kostendeckungsauftrag<br />
des Art. 9 WRRL stünden, wie Merkel meint, mutet überraschend<br />
an und ist bisher im gesamten Schrifttum noch<br />
Oktober 2011<br />
964 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Diskussion<br />
FACHBERICHTE<br />
nicht vorgetragen worden. Ganz im Gegenteil: So notiert<br />
der renommierte <strong>Wasser</strong>rechtler Breuer: „Die […] Einführung<br />
und Erhebung von <strong>Wasser</strong>entnahmeabgaben entspricht<br />
grundsätzlich dem Gebot des Art. 9 EG-WRRL“ [9].<br />
Welches Instrument sollte auch sonst externe Umweltund<br />
Ressourcenkosten insbesondere bei den (nach sonstigen<br />
Bewirtschaftungseingriffen) noch verbleibenden<br />
Entnahmevorgängen anlasten? Dies ist gerade der einzigartige<br />
Mehrwert, den nur Abgaben bieten können [7].<br />
Nun könnte man argumentieren, die in der Praxis<br />
(z. T. vor der WRRL) implementierten Instrumente reichten<br />
dazu nicht aus (zu geringfügig, zu wenig konsequent<br />
konzipiert etc.); in „Widerspruch“ zu Art. 9 treten<br />
sie dadurch freilich nicht. Ein „Ausgleich“ in dem Sinne,<br />
dass Umweltbeeinträchtigungen abzustellen seien oder<br />
die dabei entstehenden Kosten durch Transfers neutralisiert<br />
werden, ist ohnehin nicht Gegenstand von Art 9:<br />
Hier geht es um die Wahrnehmung von Kostenverantwortung<br />
von Verursachern; diese Kostenverantwortung<br />
lenkt – und finanziert zugleich, wenn sie über Abgaben<br />
organisiert wird. Und soweit die Konstruktion der Abgabengesetze<br />
Schwächen aufweist, etwa in Gestalt „sachgrundloser<br />
Verschonungssubventionen“ [10] angesichts<br />
der Freistellung zahlloser Entnahmevorgänge in den<br />
Landes-WEE, so besteht Gelegenheit, diese durch<br />
Reform abzustellen und die Abgaben konzeptionell zu<br />
ertüchtigen.<br />
4. Lenkungsabgaben und das liebe Geld<br />
So bliebe doch am Ende nur „das Behördeninteresse am<br />
Geld“, resümiert der Kommentator. Zunächst ist dieses<br />
Interesse ja legitim, immerhin sind öffentliche Aufgaben<br />
zu erfüllen. Gerade aus der WRRL folgt ein erheblicher<br />
Maßnahmenbedarf mit entsprechendem Finanzvolumen.<br />
Verursachergerechte Finanzierungsinstrumente<br />
sind dann aber nicht nur nach Art. 9 WRRL sinnvoller als<br />
eine Finanzierung aus dem allgemeinen Haushalt!<br />
Meist nimmt die Kritik aber eher daran Anstoß, dass<br />
angebliche Umweltzwecke der Verbrämung von Fiskalinteressen<br />
dienten. Das mag so sein, doch welche Konsequenz<br />
ist daraus zu ziehen? Ein dem Ressourcenschutz<br />
dienendes Gesetz ablehnen, weil es „fehlerhaft“<br />
oder „irreführend“ begründet wurde? Wohl kaum. Auch<br />
das Bundesverwaltungsgericht hat klargestellt, dass<br />
„die gesetzgeberische Motivation <strong>für</strong> die Erhebung<br />
eines <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelts dann gleichgültig [ist],<br />
wenn eine besondere sachliche Rechtfertigung der<br />
Abgabe besteht. Es ist daher unerheblich, dass der<br />
Gesetzgeber die Abgabe, die sachlich durch den Sondervorteil<br />
gerechtfertigt ist […] gerade wegen der mit<br />
ihr erzielbaren Einnahmen einführt“ [11].“ So ist es.<br />
Bei dieser Debatte ist aus ökonomischer Sicht auch<br />
wichtig zu erkennen, dass die Abschöpfung von Kaufkraft,<br />
die eine Abgabe organisiert, nicht nur finanzierend<br />
wirkt, wenn sie bei der öffentlichen Hand ankommt;<br />
nein, sie lenkt auch zugleich bei demjenigen, der diese<br />
Kaufkrafteinbuße erfährt (sog. Einkommenseffekt): Nur<br />
dieser sichert nämlich die nötigen Weiterwälzungen des<br />
Abgabenimpulses im Marktsystem, die Korrektur von<br />
Wettbewerbsverzerrungen sowie langfristig den ständigen<br />
Überprüfungsdruck mit Innovationseffekten. Das<br />
Zahlenmüssen ist somit essenzieller Teil der effizienten<br />
Lenkung. Ob das tröstet?<br />
Schließlich befindet sich der Gesetzgeber, was die<br />
fiskalischen Interessen angeht, in guter Gesellschaft:<br />
Der vielfach gegen den Staat gerichtete Vorwurf, diesem<br />
ginge es nur um Einnahmeerzielung, könnte<br />
womöglich spiegelbildlich gleichermaßen auf die Interessengruppen<br />
der Zahlungsverpflichteten zutreffen –<br />
und damit auf uns alle: Auch hier wird das partikulare<br />
Verschonungsinteresse, also die Unlust zu zahlen, regelmäßig<br />
mit allerlei Gemeinwohlgirlanden bekränzt<br />
(Standortinteressen, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze<br />
sowie das Vermeiden unsozialer Preisschübe).<br />
Anstelle aber den Vorwurf „niederer Fiskal-Motive“ im<br />
Kreise herumzureichen, erscheint es doch ergiebiger,<br />
die Sinnhaftigkeit der Abgabenkonstruktion selbst zum<br />
Maßstab einer Beurteilung zu machen. Hierzu wollten<br />
wir mit unserem Aufsatz einen Beitrag leisten.<br />
Literatur<br />
[1] Gawel, E. und Fälsch, M.: <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte zwischen<br />
<strong>Wasser</strong>sparen und <strong>Wasser</strong>dargebot. Ist Ressourcenschonung<br />
eine sinnvolle Zielsetzung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelte?<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 152 (2011), S. 838-845.<br />
[2] Merkel, W.: Kommentar zum Aufsatz [1], in: <strong>gwf</strong>-<br />
<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> 152 (2011), S. 846.<br />
[3] Hansmeyer, K.-H. und Ewringmann, D.: Der <strong>Wasser</strong>pfennig –<br />
Finanzwissenschaftliche Anmerkung zum baden-württembergischen<br />
Regierungsentwurf, Berlin 1988.<br />
[4] Siehe nur die Gesetzesbegründung zum sächsischen <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelt:<br />
LT-Drs. 3/9974.<br />
[5] Breuer, R.: Rechtsprobleme des nordrhein-westfälischen<br />
<strong>Wasser</strong>entnahmeentgeltgesetzes. Nordrhein-Westfälische<br />
Verwaltungsblätter 21 (2007), S. 457-465.<br />
[6] Gawel, E. und Fälsch, M.: Zur Lenkungswirkung von <strong>Wasser</strong>entnahmeentgelten.<br />
Korrespondenz <strong>Wasser</strong>wirtschaft 4<br />
(2011), erscheint demnächst.<br />
[7] Gawel, E.: Der Lenkungserfolg von <strong>Wasser</strong>nutzungsabgaben<br />
– ein interdisziplinäres Missverständnis? Zeitschrift <strong>für</strong><br />
Umweltpolitik und Umweltrecht 34 (2011), S. 213-240.<br />
[8] Gawel, E.: Das neue nordrhein-westfälische <strong>Wasser</strong>entnahmeentgeltgesetz<br />
auf dem Prüfstand. Nordrhein-Westfälische<br />
Verwaltungsblätter 25 (2011), erscheint demnächst.<br />
[9] Breuer, R.: Erhebungs- und Ermäßigungsvoraussetzungen<br />
der sächsischen <strong>Wasser</strong>entnahme abgabe, Baden-Baden<br />
2008, S. 51.<br />
[10] [9], S. 47 ff.<br />
[11] BVerwG, Beschluss vom 13.06.2009 – 9 B 2/09, Rn. 21.<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. Erik Gawel<br />
E-Mail: erik.gawel@ufz.de |<br />
Helmholtz-Zentrum <strong>für</strong> Umweltforschung – UFZ |<br />
Department Ökonomie |<br />
Permoserstraße 15 |<br />
D-04318 Leipzig<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 965
FACHBERICHTE Projektbericht<br />
Projektbericht AHEM (Automatisches<br />
Hydrologisches Echtzeitmodell)<br />
Projektbericht, Umwelt-Monitoring, GIS, Web-GIS, Sensordaten, Echtzeitübertragung, Umweltdaten,<br />
Umweltparameter, Hydrologie, Grundwasserneubildung, N/A-Modell, Haldenmonitoring,<br />
thematische Karten, Umweltinformationssystem, Echtzeitmodellierung<br />
Andreas Voß, Marcel Delker und Sven Schulz<br />
TerraTransfer entwickelt vollautomatische Systemlösungen<br />
zur kontinuierlichen Überwachung von<br />
Umweltparametern ‒ von der Sensor-Technologie bis<br />
zur Online-Analyse-Applikation. Im Projekt „Automatisches<br />
Hydrologisches Echtzeitmodell“ werden<br />
Umweltdaten wie Bodenfeuchte, Grundwasserflurabstände,<br />
Pegel und <strong>Wasser</strong>qualität kontinuierlich<br />
erfasst, verarbeitet und analysiert. Diese erfassten<br />
Umweltparameter werden anschließend online, in<br />
Echtzeit visualisiert. Dazu werden die gewonnenen<br />
Daten direkt nach der Messung übertragen, zentral<br />
weiterverarbeitet und dargestellt. Der Abruf der Daten<br />
erfolgt über einen Webbrowser. Thematische Karten,<br />
etwa zur Darstellung aktueller Grundwasserflurabstände,<br />
zur Abflussvorhersage oder zu Schadstoffverteilungen<br />
sollen automatisch generiert und „online“<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Project Report AHEM (Automatic Hydrologic<br />
Real-Time Model)<br />
TerraTransfer develops fully automated system solutions<br />
for continuous monitoring of environmental<br />
parameters ‒ from sensor technology to online analysis<br />
applications. In our project AHEM, we pursue the<br />
goal of continuous collection, processing, analysis of<br />
environmental data (like soil moisture, level measuring<br />
stands and water quality) with the eventual<br />
purpose to model and visualize this data in real time.<br />
The data is transmitted immediately after measurement<br />
and can be viewed directly online via web broswer.<br />
Thematic maps like water table contour, flood<br />
forecast or spread of pollutants will be generated<br />
instantly and made available online.<br />
1. Einleitung<br />
Der <strong>Wasser</strong>kreislauf ist ein komplexes System mit großen<br />
Auswirkungen auf Wirtschaft und das alltägliche<br />
Leben. Niederschlag, Grundwasser und Bodenfeuchte<br />
sind <strong>für</strong> Trinkwassergewinnung, Landwirtschaft sowie<br />
Hochwasserschutz von hoher wirtschaftlicher Relevanz.<br />
Der großen Bedeutung des <strong>Wasser</strong>kreislaufes <strong>für</strong> den<br />
Menschen steht allerdings ein gravierender Mangel an<br />
Daten gegenüber.<br />
Die TerraTransfer GmbH entwickelt voll automatische<br />
Systemlösungen zur kontinuierlichen Überwachung<br />
von Umweltparametern. Das „Know-how“<br />
erstreckt sich von der Entwicklung der eigentlichen<br />
Sensor-Technologie bis zur Bereitstellung von Online-<br />
Analyse-Applikationen.<br />
In dem Projekt „Automatisches Hydrologisches Echtzeitmodell“<br />
der TerraTransfer GmbH Bochum wird daher<br />
ein internetbasiertes Datenportal entwickelt, welches<br />
zeitnah hydrologische Daten bereitstellt.<br />
Hierbei werden Umweltdaten wie Bodenfeuchte,<br />
Grundwasserflurabstände, Pegel und <strong>Wasser</strong>qualität<br />
kontinuierlich erfasst, verarbeitet und analysiert.<br />
Diese erfassten Umweltparameter werden anschließend<br />
online visualisiert. Dazu werden die gewonnenen<br />
Daten direkt nach der Messung über das GPRS-Netz<br />
übertragen, zentral weiterverarbeitet und dargestellt.<br />
Der Abruf der Daten erfolgt via Internet über einen<br />
Webbrowser. Thematische Karten, etwa zur Darstellung<br />
aktueller Grundwasserflurabstände, zur Abflussvorhersage<br />
oder zu Schadstoffverteilungen sollen automatisch<br />
generiert und unmittelbar zur Verfügung gestellt<br />
werden. Dieses System ermöglicht die zeitnahe Analyse<br />
aktueller Daten und bietet somit Möglichkeiten zu verbesserten<br />
Vorhersagen, beispielweise im Rahmen von<br />
Hochwassergefährdungen.<br />
Das automatische hydrologische Echtzeitmodell<br />
wird in Kooperation mit dem Geographischen Institut<br />
der Ruhr-Universität Bochum entwickelt und wissenschaftlich<br />
betreut.<br />
Parallel dazu beurteilen Partner aus der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
(Ruhrverband, LINEG) und der Altlastenüberwachung<br />
(Stadt Bochum) das System aus der Praxisperspektive<br />
zwecks Optimierung der Software- und Hardwarekomponenten.<br />
Oktober 2011<br />
966 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Projektbericht<br />
FACHBERICHTE<br />
2. Eckdaten und Zielsetzungen zum<br />
Projekt AHEM<br />
Im Rahmen des Programms „Wachstum <strong>für</strong> Bochum“<br />
wird innerhalb einer Projektlaufzeit von drei Jahren (bis<br />
Juli 2012) ein praxistaugliches, ganzheitliches System in<br />
Richtung <strong>Wasser</strong>-Ressourcenmanagement entwickelt.<br />
Die Partner stellen dabei nicht nur die Untersuchungsgebiete<br />
zur Verfügung und ermöglichen somit<br />
den Aufbau eines Messnetzes an geeigneten Standorten,<br />
sondern geben den notwendigen Input aus den<br />
Anforderungen der Praxis.<br />
Hierbei werden folgende Ziele der beteiligten<br />
Kooperations- und Praxispartner umgesetzt:<br />
2.1 Generelle Zielsetzungen von AHEM<br />
Verbesserung der Datengrundlage<br />
(Quantität und Qualität) durch Echtzeitdaten<br />
Einbezug und Gewichtung von Basis-Informationen<br />
Umsetzung von Visualisierungsvarianten <strong>für</strong> die<br />
drei Testgebiete<br />
– Einzugsgebiet/Teileinzugsgebiete<br />
– Flächenniederschlag<br />
– DGM (Höhen/Neigung)<br />
– Abstände zum Flussnetz<br />
– Landnutzung<br />
– Böden<br />
– Verschneidung dieser Daten<br />
Einsatz innovativer Web-Mapping/WebGIS Technologien<br />
zur Visualisierung<br />
Daraus resultierende, aufbauende Applikationen:<br />
Öffentliche Informationssysteme<br />
Alarmierungssysteme, etwa zur Warnung vor<br />
Überschwemmungen<br />
Umweltportale (Überwachung von belasteten<br />
Bereichen)<br />
2.2 Geographisches Institut der Ruhr Universität<br />
Bochum<br />
Interdisziplinäres, wissenschaftliches „Know-how“ aus<br />
den Bereichen Physische Geographie, Hydrologie,<br />
Bodenkunde und Geomatik fließt in das Projekt ein. Die<br />
am Projekt beteiligten Wissenschaftler beschäftigen<br />
sich mit folgenden Themenschwerpunkten:<br />
Verschiedene Publikationen und wissenschaftliche<br />
Abschlussarbeiten (Promotionen) zu den einzelnen<br />
Themenschwerpunkten<br />
Wissenschaftliche Begleitforschung/Entwicklung<br />
der Modell-Kernkomponente<br />
Aktualisierung der Lehrinhalte<br />
2.3 TerraTransfer<br />
Die TerraTransfer GmbH stellt die Basistechnologie <strong>für</strong><br />
das Projekt AHEM zur Verfügung. Als eigenständiger<br />
Entwickler von Datenloggern ‒ in Verbindung mit der<br />
Nutzung von aktuellen Internet- und Mobilfunktechniken<br />
‒ schafft TerraTransfer die notwendige Grundlage,<br />
um einen internet-basierten Echtzeitzugriff auf Umweltmessdaten<br />
zu ermöglichen.<br />
Im Projekt wird Sensor-/Logger-Technologie im „low<br />
power“ Bereich eingesetzt. Die speziell entwickelten,<br />
kompakten Gehäuse <strong>für</strong> die Datenlogger und Übertragungstechnik<br />
ermöglichen bei geringem Energiebedarf<br />
den autarken Einsatz des Mess-Equipments im Gelände.<br />
Die entwickelte Online-Applikation (Datenbank-<br />
Backend und Datenportal auf Basis von AJAX-Technologie)<br />
ermöglicht die direkte Darstellung der erfassten<br />
Messwerte. Das bereits bestehende System soll innerhalb<br />
des Projektzeitraums um Kartenanwendungen (Online<br />
Visualisierung/Web-GIS-Funktionalität) ergänzt werden.<br />
Die vom System automatisch generierten Karten sollen<br />
mittels der aktuell erfassten Messwerte u. a. Tendenzen<br />
zur Grundwasserneubildung, Flächenausbreitungen<br />
von Stoffen im <strong>Wasser</strong> und Bodenkörper, sowie automatisch<br />
generierte Grundwassergleichen darstellen.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Betrieb der<br />
Testfelder (Messergebnisse/Praxiserfahrungen im Ge -<br />
lände) fließen in eine intensive Weiterentwicklung der<br />
Hard- und Software (Logger/Datenportal) ein. Die aktuellen<br />
Fragestellungen im Projekt, sowie zukünftige<br />
Anforderungen können auf diese Weise permanent<br />
angepasst und optimiert werden.<br />
Neben der Bereitstellung und Visualisierung der<br />
Daten in Echtzeit ist es Ziel der TerraTansfer GmbH,<br />
zukünftig ein „intelligentes Messnetz“ zu entwickeln, in<br />
welchem die Sensoren durch Nahfunk miteinander<br />
kommunizieren. So kann die Überschreitung von<br />
Schwellenwerten eines Sensors die automatische Erhöhung<br />
des Messintervalls <strong>für</strong> ein ganzes Messnetz steuern.<br />
Auf diese Weise können eintretende Extremereignisse<br />
automatisch in einer höheren zeitlichen Auflösung<br />
erfasst und später analysiert werden.<br />
2.4 Praxispartner: LINEG (Linksniederrheinische<br />
Entwässerungsgenossenschaft)<br />
Drei Systemtests in Bergsenkungsgebieten am linken<br />
Niederrhein.<br />
Prüfung und Verbesserung des bestehenden Modells<br />
mittels der gewonnenen Messdaten in Echtzeit.<br />
Verbesserung des bestehenden hydrologischen Vorhersagemodells<br />
zur Grundwasserregulierung in Bergesenkungsgebieten.<br />
Entwicklung eines Systems, das weitgehend automatisiert<br />
Warnsignale generiert, wenn die Konstellation<br />
hydraulischer Zustandsgrößen regulierende<br />
oder ggf. Gefahren abweisende Maßnahmen erforderlich<br />
machen.<br />
2.5 Praxispartner: Stadt Bochum<br />
In Zusammenarbeit mit der unteren <strong>Wasser</strong>behörde der<br />
Stadt Bochum wurde ein Haldenstandort zur konti-<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 967
FACHBERICHTE Projektbericht<br />
nuierlichen Überwachung des Grundwasserstandes,<br />
des Einflusses hydrochemischer Parameter und der<br />
Abflussbereitschaft ausgesucht.<br />
Ziel ist es hier, ein aktives Alarmierungssystem zu<br />
schaffen, das die Über- oder Unterschreitung entsprechender<br />
Grenzwerte in einem Online-Portal anzeigt<br />
und aktive Meldungen, beispielsweise über Email und/<br />
oder SMS weiterleitet.<br />
Entwicklung eines Systems zur Altlastenüberwachung<br />
an einem Deponiestandort.<br />
Kontinuierliches Monitoring von Grundwasserstand,<br />
hydrochemischen Parametern, Messungen des<br />
Vorfluterabflusses und des Niederschlages.<br />
2.6 Praxispartner: Ruhrverband – Einzugsgebiet<br />
an der Bigge<br />
Das Einzugsgebiet der Bigge ist mit 320 km 2 das größte<br />
der drei Untersuchungsgebiete. Die Projektgruppe verfolgt<br />
hier die Zielsetzung, wichtige hydrologische Parameter<br />
wie Bodenfeuchte, Verdunstung, Abflussbereitschaft<br />
und den Grundwasserspiegel zu messen und zu<br />
erfassen.<br />
Mit Hilfe von Regionalisierungsverfahren ist es möglich,<br />
die Abflussbereitschaft einzelner Gebiete zu<br />
bestimmen und auf andere Bereiche im Untersuchungsgebiet<br />
zu übertragen. Schlussendlich ist es so möglich,<br />
den Gesamtabfluss <strong>für</strong> das Einzugsgebiet zu bestimmen.<br />
Wichtig ist dabei der Einsatz einer Technologie, die<br />
vor Ort autark und mit minimalem Wartungsaufwand<br />
arbeitet. Die genutzten Regionalisierungsverfahren<br />
ermög lichen ‒ in Verbindung mit den in Echtzeit erfassten<br />
Daten ‒ die Übertragbarkeit charakteristischer<br />
Gebietsstrukturen auf das gesamte Einzugsgebiet.<br />
3. Modellentwicklung<br />
Grundsätzlich findet die Modellentwicklung im Projekt<br />
AHEM in zwei Stufen statt. Die Gruppe der Wissenschaftler<br />
an der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet Vorschläge<br />
und letztendlich eine mit den Anwendungsentwicklern<br />
von TerraTransfer angepasste Konzeption.<br />
Diese Konzeption wird von den Anwendungsentwicklern<br />
in enger Abstimmung mit dem Wissenschaftler-Team<br />
der Ruhr-Universität Bochum in Quellcode<br />
umgesetzt. Funktionstests und Plausibilitätsprüfungen<br />
erfolgen gemeinsam.<br />
Die gesamte Softwareentwicklung erfolgt mit Hilfe<br />
von OpenSource Komponenten (Linux, gcc, PostgreSQL/PostGIS).<br />
Um eine größtmögliche Flexibilität zu gewähr leisten,<br />
ist das Modell modular (Teilmodule) aufgebaut.<br />
Neben der Entwicklung weiterer Teilmodule <strong>für</strong> die<br />
unterschiedlichen Untersuchungsgebiete, hat sich die<br />
Notwendigkeit zur Erstellung eines allgemeinen Moduls<br />
zur Überprüfung der Datenqualität und Plausibilität<br />
(Interpretation und Behandlung von Datenlücken in<br />
den gewonnenen Messreihen) herausgestellt.<br />
Das hier<strong>für</strong> notwendige Regelwerk wird derzeit<br />
vom Team der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet und<br />
im Anschluss von den Anwendungsentwicklern der<br />
TerraTransfer GmbH umgesetzt.<br />
Eine generelle Herausforderung bei der Entwicklung<br />
des Modells stellt das zu erwartende Datenvolumen dar.<br />
Da die Datenhaltung in einem Relationalen Datenbank<br />
Managementsystem (kurz RDBMS) erfolgt, wurde sehr<br />
viel Sorgfalt auf die Datenbankmodellierung gelegt. Es<br />
folgten verschiedene Testphasen und Optimierungen<br />
der Tabellenstrukturen, um eine möglichst hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
zu erzielen. Sämtliche Berechnungsprozesse<br />
<strong>für</strong> das Modell (Backend) laufen zentral<br />
auf dem AHEM Projektserver unter Linux und sind in<br />
C++ programmiert.<br />
Die folgenden Abschnitte stellen den aktuellen<br />
Stand der Modellentwicklung <strong>für</strong> die drei verschiedenen<br />
Untersuchungsgebiete vor.<br />
3.1 Haldestandort (Bochum)<br />
Derzeit wird an einem aktiven Alarmierungssystem <strong>für</strong><br />
den Bereich einer Halde im Stadtgebiet Bochum gearbeitet.<br />
Kommt es zu Über- oder Unterschreitungen bei<br />
den erfassten Messwerten (wie z. B. Sauerstoffgehalt,<br />
pH-Wert…) wird dies sowohl grafisch (im Online-Portal)<br />
als auch in Form von Benachrichtigungen (Email/SMS)<br />
direkt kenntlich gemacht. Voraussetzung hier<strong>für</strong> ist die<br />
Festlegung entsprechender Schwellenwerte. Hierzu<br />
wird momentan das Verhalten im Bereich der gemessenen<br />
hydrologischen Parameter im Bereich der Halde<br />
genau beobachtet, sowie die bereits gewonnenen<br />
Messwerte analysiert und bewertet.<br />
Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in ein<br />
entsprechendes Regelwerk eingearbeitet, welches im<br />
Anschluss softwaretechnisch durch TerraTransfer umgesetzt<br />
wird.<br />
3.2 LINEG (Niederrhein)<br />
Für das Untersuchungsgebiet am Niederrhein (Linksniederrheinische<br />
Entwässerungs-Ge nossenschaft) werden<br />
mit Hilfe von PF-Metern (Bodenfeuchtesensoren) an<br />
zwei Standorten der <strong>Wasser</strong>haushalt und die Grundwasserneubildung<br />
modelliert.<br />
Als Inputgrößen <strong>für</strong> das Modell dienen die Verteilung<br />
des Niederschlags und die zeitliche Änderung der<br />
Bodenfeuchte <strong>für</strong> verschiedene Messtiefen. Simulationsziel<br />
ist der Grund wasserspeicher, an dessen Füllung<br />
der Anteil des Niederschlags beteiligt ist.<br />
Im Rahmen dieses Teilmoduls wurden im nördlichen<br />
Bereich des LINEG-Gebietes zur Mo dellierung der<br />
Grundwasserneubildung bei hohen Grundwasserflurabständen<br />
zwei Teilstücke einer agraren Nutzfläche in<br />
der Nähe der Gemeinde Alpen ausgestattet.<br />
Dieses Grundwasserneubildungsmodell basiert auf<br />
der Berechnung des vertikalen ungesättigten Bodenwasserflusses<br />
nach der Richards-Gleichung. Die unge-<br />
Oktober 2011<br />
968 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Projektbericht<br />
FACHBERICHTE<br />
Bild 1. Darstellung<br />
der<br />
Bodenfeuchteverteilung<br />
im<br />
Untersuchungs<br />
-<br />
gebiet der<br />
Bigge.<br />
sättigte hydraulische Leitfähigkeit ist eine Funktion des<br />
Bodenwassergehaltes und wird anhand von gemessenen<br />
pF-Werten und empirisch ermittelten Substrat-<br />
Horizont-Parametern nach Vetterlein (1989) mit dem<br />
Van-Genuchten-Mualem-Modell bestimmt. Bei jedem<br />
Berechnungszeitschritt geht ein neu ermittelter Wert<br />
der aktuellen hydraulischen Leitfähigkeit in die<br />
Richards-Gleichung ein.<br />
Zur numerischen Berechnung des Bodenwasserflusses<br />
wird die Bodensäule vertikal in 5 Komponenten diskretisiert<br />
und der Bodenwasserfluss in [cm/d] zwischen<br />
den Komponenten ermittelt. Evapotranspirationsverluste<br />
bleiben unberücksichtigt, da sich die Berechnung<br />
nur auf Bereiche unterhalb der Durchwurzelungszone<br />
beschränkt.<br />
Konzeptionell wurde das erste Teilmodul zur Berechnung<br />
der ungesättigten hydraulischen Leitfähigkeit<br />
anhand des „Van-Genuchten-Mualem-Modells“ bereits<br />
seitens des Uni-Teams erarbeitet und mit den Anwendungsentwicklern<br />
von TerraTransfer koordiniert.<br />
3.3 Niederschlags-Abfluss-Modell - Bigge<br />
Wie auch <strong>für</strong> die anderen Teilgebiete sieht das Konzept<br />
<strong>für</strong> das NA-Modell im Bigge-Un tersuchungsgebiet eine<br />
vorgeschaltete, automatische Aufarbeitung der erfassten<br />
Echt zeit-Messdaten vor.<br />
Je nach Art des Messwertes sollen die gewonnenen<br />
Messreihen auf Lücken und unplau sible Werte geprüft<br />
und gegebenenfalls korrigiert werden. Hierbei wird auf<br />
das allge meine Datenaufbereitungsmodul zurückgegriffen<br />
(vgl. Abschnitt 2), <strong>für</strong> das die Wissen schaftler<br />
der Ruhr-Uni Bochum ein entsprechendes Regelwerk<br />
entwerfen. Dieses Modul bildet die Grundlage <strong>für</strong> alle<br />
Folgemodule.<br />
Ein weiteres Teilmodul bildet die Regionalisierung<br />
des Niederschlags. Hierzu werden die Daten von vier<br />
Messstationen mit Hilfe von inversen Distanzen auf die<br />
Gesamtfläche des Einzugsgebiets extrapoliert. Dieses<br />
Modul wurde bereits von TerraTransfer umgesetzt und<br />
ist funktionsfähig.<br />
Die Regionalisierung der Bodenfeuchte beruht<br />
aktuell auf quantitativen Boden feuchteregimetypen<br />
und gewonnenen Niederschlagsdaten als Input. Die<br />
Regularien der Bodenfeuchteregimetypen wurden in<br />
der Modell-Datenbank abgelegt. Dieses Modul wurde<br />
ebenfalls nach den Vorgaben des Uni-Teams durch<br />
die Anwendungsentwickler von TerraTransfer funktionsfähig<br />
umgesetzt (Bild 1).<br />
Ein Teilmodul zur Simulation der Abflussbildung<br />
befindet sich in konzeptioneller Vorbereitung durch das<br />
Uni-Team und geht plangemäß in den nächsten Wochen<br />
in die Umsetzungsphase.<br />
4. Frontend-Entwicklung/Visualisierung<br />
Um eine bessere Interaktivität bei der Darstellung und<br />
Analyse der Messdaten zu gewährleisten, wurde das<br />
Daten-Frontend (Portal) von AHEM in Ajax-Technologie<br />
konzipiert.<br />
Es wurde seitens der TerraTransfer GmbH Anwendungsentwicklern<br />
nach alternativen Technologien zur<br />
performanten Aufbereitung und Darstellung der<br />
gewonnenen Messdaten gesucht.<br />
Ein Lösungsansatz wurde im Bereich der so ge -<br />
nannten Ajax-Technologie gefunden (Asynchronous<br />
JavaScript and XML). Dies ist ein Konzept der asynchronen-Datenübertragung<br />
zwischen einem Browser und<br />
dem jeweiligen Server (der Dienste oder Daten bereitstellt).<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 969
FACHBERICHTE Projektbericht<br />
Bild 2.<br />
Darstellung<br />
des Grundwasserflurabstandes<br />
und<br />
der <strong>Wasser</strong>temperatur<br />
im Untersuchungsgebiet<br />
einer Halde<br />
aus dem Steinkohlenbergbau<br />
in Bochum.<br />
Der Einsatz von Ajax ermöglicht es, HTTP-Anfragen<br />
zu stellen, während eine HTML-Seite angezeigt wird.<br />
Diese Seite kann verändert werden, ohne dass sie komplett<br />
neu geladen wird. Diese Eigenschaften ermöglichen<br />
eine wesentlich flüssigere Darstellung von Massendaten<br />
(wie z. B. Messreihen aus den gewonnenen<br />
Sensordaten). Weiterhin ermöglicht der Einsatz von Ajax<br />
die Erstellung von Webanwendungen, die eng an das<br />
Aussehen von Desktopanwendungen angelehnt sind,<br />
so genannte Rich Internet Applications (RIA).<br />
Zur effektiven Erstellung von Ajax-Anwendungen<br />
wurden verschiedene Frameworks evaluiert.<br />
Diese Frameworks beinhalten bereits große Bibliotheken<br />
an fertigen JavaScript Komponenten <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung Web-basierter, grafischer Oberflächen.<br />
Im Rahmen des Projektes wurde das Framework<br />
„Qooxdoo“ ausgewählt. Vor allem hinsichtlich des Funktionsumfangs,<br />
der Performance und der breiten Anwenderunterstützung<br />
hob sich dieses Framework gegenüber<br />
anderen JavaScript-Bibliotheken ab.<br />
Neben den Möglichkeiten, Rich Internet Applications<br />
mit Qooxdoo zu entwickeln und somit eine intuitiv<br />
und leicht zu bedienende Oberfläche zur Verfügung zu<br />
stellen, stellt das Framework auch umfangreiche Kom-<br />
Bild 3.<br />
Statusmonitor<br />
(Übersicht über<br />
das AHEM<br />
Messfeld).<br />
Oktober 2011<br />
970 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Projektbericht<br />
FACHBERICHTE<br />
Bild 4.<br />
Einzugsgebiet<br />
der Bigge mit<br />
Pegel und<br />
Mess-<br />
Standorten.<br />
ponenten zur Kommunikation mit Web-Services bereit.<br />
Diese Eigenschaft stellt einen wichtigen Aspekt <strong>für</strong> die<br />
Anwendungsentwicklung dar, da so auf alle erfassten<br />
Mess- bzw. Sensordaten über einen einheitlichen Web-<br />
Service zugegriffen werden kann.<br />
In der Praxis zeigen sich vor allem Vorteile in der<br />
Bedienbarkeit des Portals. Die Selektion der Sensoren<br />
kann über eine Baumstruktur vorgenommen werden,<br />
die grafische Darstellung der Messdaten wurde wesentlich<br />
verbessert und die Geschwindigkeit der Datenanzeige<br />
drastisch erhöht. Die folgenden Beispiele (Screenshots)<br />
zeigen den derzeitigen Entwicklungsstand des<br />
AHEM Datenportals (Bild 2 und 3). Die Messwerte sind<br />
aktuell online abrufbar und werden sowohl grafisch als<br />
auch tabellarisch dargestellt. Die graphische Darstellung<br />
ist konfigurierbar (Tausch der X/Y-Achsen). Eine<br />
detaillierte Darstellung durch interaktives Zoomen,<br />
direkt in der Grafik ist ebenfalls möglich. Die Messwerte<br />
können in verschiedene Systeme (u. a. Excel/CSV) exportiert<br />
und weiterverarbeitet werden.<br />
Neben dem allgemeinen Zustand der Logger (Speicherplatzbelegung,<br />
Innenfeuchte, Innentemperatur,<br />
Batteriespannung usw.) kann mit Hilfe von Web-GIS-<br />
Technologie (OpenLayers) auch der Standort des jewei-<br />
Bild 5.<br />
Standort<br />
Bochum –<br />
Darstellung der<br />
Houskeepingwerte.<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 971
FACHBERICHTE Projektbericht<br />
ligen Loggers im Untersuchungsgebiet in einer Karte<br />
angezeigt werden.<br />
Zukünftig soll auch der umgekehrte Weg – „von der<br />
Karte zu den Messdaten“ – realisiert werden. Dabei sollen<br />
Systemzustände (Schwellenwerte) oder erste Messwerte<br />
standortbezogen direkt in der Karte dargestellt<br />
werden können.<br />
Auch sollen dynamische Karten mit Web-GIS-Technologie<br />
generiert werden können, wie etwa den aktuellen<br />
Verlauf von Grundwassergleichen in einem<br />
bestimmten Gebiet.<br />
Zur graphischen Visualisierung kommt ebenfalls<br />
JavaScript Technologie zum Einsatz. Verwendet werden<br />
Geo-Frameworks (OpenLayers und GeoExt), die sich gut<br />
mit dem eingesetzten Framework <strong>für</strong> das Datenportal<br />
(Qooxdoo) verbinden lassen.<br />
OpenLayers stellt aktuell eine Schlüsseltechnologie<br />
<strong>für</strong> Kartenanwendungen im Internet dar, die auch<br />
Anwendung in großen OpenSource Projekten wie z. B.<br />
OpenStreetmap findet.<br />
Für einzelne Untersuchungsgebiete liegen bereits<br />
erste Kartenanwendungen als Prototypen vor (vgl.<br />
Bild 4 und 5).<br />
Als Ergänzung oder alternative Darstellung zeigt<br />
Bild 5 die Möglichkeit der Anzeige der so genannten<br />
Housekeeping-Werte (Batterie spannung, Innenfeuchte,<br />
Speicherbelegung, Innentemperatur) in einer Kartenanwendung.<br />
5. Hardwareentwicklung<br />
Im Rahmen des Projektes wurde die Basistechnologie<br />
der TerraTransfer weiterentwickelt. Die Daten-Logger<br />
wurden beispielsweise mit 433 MHz Funktechnologie<br />
ausgestattet. Diese Technologie ermöglicht die Übertragung<br />
von Daten im Nahfunkbereich. Die Konfiguration<br />
und das Auslesen von Daten am Loggerstandort können<br />
durch den Einsatz dieser Technologie aus der Entfernung<br />
erfolgen. Es ist nicht mehr notwendig, den<br />
Logger direkt über RS-232 (kabelgebunden) mit einem<br />
Notebook und der entsprechenden Software zu verbinden.<br />
Mit einem so genannten Funk-Dongle kann eine<br />
drahtlose Verbindung mit dem Messstandort hergestellt<br />
werden, so dass dieser nicht mehr direkt zugänglich<br />
sein muss.<br />
Dies schafft eine sinnvolle Arbeitserleichterung bei<br />
den Arbeiten im Gelände, da das Öffnen der Messstelle<br />
und die Verkabelung entfällt.<br />
Am Halden-Standort in Bochum ist im Rahmen von<br />
Austauscharbeiten bereits ein mit einer Multiparametersonde<br />
ausgestatteter Messpunkt mit dieser neuen<br />
Technologie bestückt worden.<br />
5.1 GPRS-Mutterstation<br />
Die GPRS-Mutterstation ist in der Lage, via Nahfunk die<br />
Daten weiterer Funksensoren zu sammeln und gebündelt<br />
an einen Internetserver zu senden. Vorteil hierbei<br />
ist, dass nicht mehr jeder Sensor eine eigene Modemeinheit<br />
benötigt und dass die Sensoren nicht mehr aufwändig<br />
per Kabel an die Internetlogger angeschlossen<br />
werden müssen.<br />
Sowohl die GPRS-Mutterstationen als auch die ersten<br />
Funksensoren <strong>für</strong> Niederschlagssammler wurden<br />
entwickelt und in 2011 als Prototypen in den Testfeldern<br />
implementiert. Dabei wurden Niederschlagswaagen<br />
mit Funkminiloggern versehen, welche nun ihre Messwerte<br />
via 433 MHz Frequenz kontinuierlich zu einer in<br />
der Umgebung installierten GPRS-Mutterstation senden.<br />
Diese überträgt die gesammelten Daten mit weiteren<br />
Messwerten kabelgebundener Sensoren an den<br />
Internetserver.<br />
Die GPRS-Mutterstationen können bis zu 24 Sensoren<br />
verwalten. Dabei ist beliebig wählbar, ob die Sensoren<br />
per Funk oder per Kabel an das Gerät angeschlossen<br />
werden. Je nach gewählter Antenne sind Distanzen bis<br />
zu mehreren Hundert Metern via Nahfunk zu überbrücken.<br />
Hier muss allerdings standortspezifisch entschieden<br />
werden, ob relativ große und dadurch sichtbare<br />
Antennen mit besserer Sendeleistung einsetzbar sind,<br />
oder aufgrund von Vandalismusgefahr lieber kleinere<br />
Antennen mit etwas weniger Leistung vorzuziehen sind.<br />
6. Fazit und Ausblick<br />
Die im Rahmen des Projekts entwickelten Module orientieren<br />
sich an drei unterschiedlichen Untersuchungsgebieten<br />
in NRW. Ziel der Modell-Entwicklung ist eine<br />
Übertragbarkeit auf andere Untersuchungsgebiete mit<br />
möglichst geringem Aufwand.<br />
Die bisher gemachten Erfahrungen im Projekt<br />
machen deutlich, dass es sinnvoll ist, unterschiedliche<br />
Funktionalitäten in einzelne, anpassbare Module auszulagern.<br />
Es gibt also nicht das generelle Hydrologische Echtzeitmodell<br />
<strong>für</strong> alle Anwendungsfälle, sondern Teilmodule,<br />
die anpassbar mit dem universellen Datenbank-<br />
Backend (Echtzeiterfassung-/-bearbeitung der Sensor-/<br />
Messdaten) interagieren.<br />
Dies bedeutet, dass beispielsweise ein Modul zum<br />
Alarm-Management (Beispiel Halde) generell auf andere<br />
Bereiche übertragbar ist. Hinsichtlich des jeweils<br />
gewünschten Regelwerks (Anzahl der überwachten<br />
Parameter, Schwellenwerte, Zielinformationen) Anpassungen<br />
auf den jeweiligen Anwendungsfall erfolgen<br />
müssen.<br />
Gleiches gilt <strong>für</strong> die Überwachung von Grundwasserflurabständen<br />
(Beispiel LINEG). Die Grundfunktionalität<br />
dieses Moduls (Modellteils) ist ohne Weiteres auf andere<br />
regionale Fragestellungen (z. B. Braunkohlentagebau in<br />
Ost-Deutschland) übertragbar. Auch hier sind aber u. U.<br />
regionale Anpassungen notwendig.<br />
Eine Kombination der Module NA-Modell, Monitoring<br />
von GWFA und Alarmierungssystem ist vorstellbar.<br />
Hier zeigt sich der Vorteil eines modular entwickelten<br />
Oktober 2011<br />
972 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Projektbericht<br />
FACHBERICHTE<br />
Modells, welches auch Raum <strong>für</strong> Erweiterungen <strong>für</strong><br />
zukünftige Fragestellungen lässt.<br />
Sinnvollerweise werden die notwendigen Einschätzungen<br />
<strong>für</strong> die Übertragbarkeit einzelner Module - auf<br />
neue Regionen ‒ durch Experten, die die jeweiligen<br />
räumlichen Gegebenheiten einschätzen können, vorgenommen.<br />
Hier ergibt sich langfristig eine Grundlage zur<br />
Zusammenarbeit (Synergieeffekt) mit Wissenschaftlern<br />
der Ruhr-Universität Bochum. Diese Experten können<br />
notwendige – jeweils regional unterschiedliche – Vorarbeiten/Einschätzungen<br />
mit ihrem Fachwissen um -<br />
setzen.<br />
Am Beispiel des Projektes AHEM zeigt sich die Möglichkeit<br />
einer dauerhaften Verzahnung zwischen Wissenschaft<br />
und freier Wirtschaft. Langfristig bietet sich<br />
hier die Möglichkeit, Arbeitsplätze im Bereich der<br />
Umwelttechnologien zu schaffen und zu erhalten. Der<br />
Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet wird im Bereich moderner<br />
Hochtechnologie gestärkt und erhält neue Möglichkeiten<br />
der Außenwirkung.<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen in der freien Wirtschaft<br />
Kontinuierliche wissenschaftliche Betreuung und<br />
Weiterentwicklung (Schaffung von wissenschaftlichen<br />
Arbeitsplätzen/Drittmittel)<br />
Imagegewinn der Region durch Hochtechnologie im<br />
Umweltbereich<br />
Langfristig funktionierende Verzahnung zwischen<br />
Hochschule und freier Wirtschaft.<br />
Literatur<br />
Jansen, M. und Adams, T.: OpenLayers. Webentwicklung mit dynamischen<br />
Karten und Geodaten. 1. Auflage. Verlag Open<br />
Source Press, 2010.<br />
Kropla, B.: Beginning MapServer. Open Source GIS Development.<br />
1. Auflage. Verlag Apress, 2005.<br />
Peschke, G. und Dyck, S.: Grundlagen der Hydrologie. 2., bearb. Aufl.<br />
Berlin: Verlag <strong>für</strong> Bauwesen, 1989.<br />
Wenz, Ch.: JavaScript & AJAX. Das umfassende Handbuch. 7. aktualisierte<br />
Auflage. Verlag Galileo Press, Bonn, 2007.<br />
Autoren<br />
Dipl.-Geogr. Andreas Voß<br />
E-Mail: a.voss@terratransfer.de<br />
Dipl.-Geogr. Marcel Delker<br />
E-Mail: delker@terratransfer.de<br />
Dipl.-Geogr. Sven Schulz<br />
Geschäftsführer |<br />
E-Mail: schulz@terratransfer.de<br />
TerraTransfer GmbH |<br />
Feldstraße 4 |<br />
D-44867 Bochum<br />
Eingereicht: 21.07.2011<br />
Korrektur: 03.08.2011<br />
Zeitschrift KA – <strong>Abwasser</strong> · Abfall<br />
In der Ausgabe 10/2011 lesen Sie u.a. folgende Beiträge:<br />
Rosenwinkel<br />
Nowak/Bönisch<br />
Austermann-Haun/Carozzi<br />
Pollatz<br />
Die Zukunft der industriellen <strong>Abwasser</strong>reinigung – Verfahren/Kosten/Energie<br />
Abwässer aus der Photovoltaikindustrie und ihr Einfluss auf die kommunale<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
Behandlung von <strong>Abwasser</strong> aus der Milchindustrie<br />
Behandlung von Abwässern aus der Weinbereitung<br />
Flöser Behandlung von Abwässern aus der Fahrzeugwäsche (DWA-M 771)<br />
Franz/Peters<br />
Strategien zur Industrieüberwachung in der Praxis – Ergebnisse aus dem<br />
Benchmarking<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 973
PRAXIS<br />
Formteile von Funke geben die Richtung vor:<br />
Kürzer – schneller – effizienter<br />
Schneller Baufortschritt: Dank des geringen<br />
Eigen gewichtes der HS ® -Kanalrohre können die<br />
Tiefbauer in der Baugrube „Meter machen“.<br />
Die Gemeinde Altdorf ist mit<br />
ihren rund 1800 Einwohnern<br />
die kleinste Gemeinde im Landkreis<br />
Esslingen. Bald wird sie allerdings<br />
weiter wachsen. Denn die Erschließungsarbeiten<br />
<strong>für</strong> das 8,4 ha große<br />
Gebiet „Obere Liesäcker“ <strong>für</strong> ein<br />
Wohn-, Misch- und Gewerbegebiet<br />
laufen zurzeit auf vollen Touren. 71<br />
Bauplätze entstehen hier <strong>für</strong> freistehende<br />
Einfamilien-, Doppel- und<br />
Reihenhäuser, hinzukommen noch<br />
rund 25 Bebauungsmöglichkeiten<br />
auf Misch- und Gewerbegebietsflächen.<br />
Das Projekt, das die Terra<br />
Kommunal Gesellschaft <strong>für</strong> Planung,<br />
Bodenordnung und Baulanderschließung<br />
mbH aus Dürnau <strong>für</strong><br />
ein Volumen von rund 4 Mio. Euro in<br />
Auftrag gegeben hat, sieht <strong>für</strong> den<br />
Wohngebietsteil eine Entwässerung<br />
im Mischsystem vor. Mit der Wahl<br />
des Rohrwerkstoffs sind die Tiefbauer<br />
von der auftragnehmenden<br />
Schwenk GmbH & Co. KG zufrieden:<br />
Verbaut werden unter anderem<br />
HS®-Kanalrohre <strong>für</strong> Sammler und<br />
Hausanschlussleitungen, HS®-Laserund<br />
Reinigungsöffnungen sowie<br />
HS®-Abzweige. Die Produkte der<br />
Funke Kunststoffe GmbH überzeugen<br />
in Altdorf mit ihrem Systemcharakter,<br />
der den Anwendern vor Ort<br />
die Arbeit erleichtert. Unter anderem<br />
konnten mit dem Einsatz von<br />
HS®-Bögen oder der Reinigungsöffnung<br />
der Neubau von Schachtbauwerken<br />
an den Knickpunkten der<br />
Kanalleitung auf ein Minimum reduziert<br />
werden. Ein Umstand, der auch<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
zum erfolgreichen<br />
Abschluss der Erschließungsmaßnahme<br />
beiträgt.<br />
Der erste Spatenstich im<br />
Erschließungsgebiet „Obere Liesäcker“<br />
in der baden-württembergischen<br />
Gemeinde Altdorf fand am<br />
18. Mai 2010 statt. Im Sommer 2011<br />
sollen die Maßnahmen auf dem 8,4<br />
ha großen Gelände trotz der zwischenzeitlichen<br />
Behinderung durch<br />
den strengen Winter planmäßig<br />
beendet sein. Dass es auf der Baustelle<br />
so gut vorangeht, liegt auch<br />
an der Auswahl des Rohrwerkstoffs<br />
und an dem Service von Funke – da<br />
sind sich die Beteiligten einig. „Der<br />
Bau der neuen Randerschließungsstraße,<br />
die den Ortskern von Altdorf<br />
verkehrstechnisch vom Gewerbeverkehr<br />
entlastet, ist abgeschlossen“,<br />
fasst Planer Dipl.-Ing. (FH) Werner<br />
Walter vom Ingenieurbüro Walter<br />
aus Nürtingen den Stand der<br />
Bauarbeiten zusammen. Zurzeit<br />
werden die Baugrundstücke infrastrukturell<br />
erschlossen. „Bei der<br />
Erstellung von Hausanschlussleitungen<br />
und Sammlern haben wir<br />
uns <strong>für</strong> Rohre und Formteile des<br />
HS®-Kanalrohrsystems entschieden“,<br />
so Walter weiter. Eingebaut<br />
werden im Erschließungsgebiet<br />
HS®-Kanalrohre <strong>für</strong> Sammler in der<br />
Nennweite DN/OD 250 bis 500 und<br />
HS®-Hausanschlussleitungen der<br />
Nennweite DN/OD 160 in der Farbe<br />
braun. Hinzu kommen HS®-Laserund<br />
Reinigungsöffnungen sowie<br />
HS®-Abzweige.<br />
„Die Entscheidung <strong>für</strong> das HS®-<br />
System war richtig“, stellt auch Gerhard<br />
Schwenk von der auftragnehmenden<br />
Schwenk GmbH & Co. KG<br />
Fertig zum Einbau: HS ® -Kanalrohre warten auf ihren Einsatz<br />
im Erschließungsgebiet „Obere Lies äcker“.<br />
Alle Ab bildungen: Funke Kunststoffe GmbH<br />
Oktober 2011<br />
974 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
aus Unterensingen fest. „Nicht nur,<br />
dass die Rohre über eine gute Hydraulik<br />
verfügen und absatzfrei verlegt<br />
werden können. PVC-U hat<br />
noch dazu ein geringes Eigengewicht,<br />
und die Produkte sind<br />
dank des Systemcharakters flexibel<br />
einsetzbar.“ Und Polier Klaus Bolai<br />
fügt hinzu: „Die Rohre lassen sich<br />
gut ablängen. Durch ihre Wandverstärkung<br />
halten sie außerdem<br />
starke Druckbelastungen aus und<br />
eignen sich damit auch <strong>für</strong> Bereiche<br />
mit geringer Überdeckung.“<br />
Durchdachte Lösungen<br />
Einmal mehr stellen die Produkte<br />
von Funke dabei vor Ort ihre Vielseitigkeit<br />
unter Beweis. Ein Pluspunkt<br />
nicht nur <strong>für</strong> den Baufortschritt,<br />
sondern auch mit Blick auf die Kosten:<br />
„Mit dem Einsatz von HS®-<br />
Bögen oder der Reinigungsöffnung<br />
können wir Schächte in Knickpunkten<br />
der Kanalleitung einsparen. Aus<br />
technischer Sicht sind sie <strong>für</strong> eine<br />
Kamerabefahrung oder eine Reinigung<br />
ohnehin nicht mehr erforderlich“,<br />
beschreibt Planer Walter einen<br />
Vorteil des Systemcharakters. Wie<br />
flexibel anwendbar die HS®-Laserund<br />
Reinigungsöffnung ist, hat sich<br />
auch beim Bau der Randerschließungsstraße<br />
gezeigt, wo das Formteil<br />
als Straßenablauf genutzt<br />
wurde. Das Produkt ist in den Nennweiten<br />
DN/OD 250 bis 500 erhältlich<br />
und mit zwei angeformten Muffen<br />
und einem Deckel mit den<br />
Maßen 320 x 230 mm ausgestattet.<br />
Typisch <strong>für</strong> die durchdachten<br />
Lösungen von Funke ist die hier<br />
genauso wie bei den HS®-<br />
Kanalrohren fest eingelegte FE®-<br />
Dichtung, die Fehler bei der Montage<br />
verhindert. „Hierdurch wird ein<br />
Herausdrücken oder Verschieben<br />
der Dichtung unmöglich“, erklärt<br />
Funke-Fachberater Gerald Barth.<br />
Leichter <strong>für</strong> die Tiefbauer<br />
Doch auch an anderer Stelle trumpfen<br />
die Funke-Produkte mit ihren<br />
Eigenschaften auf. Polier Bolai: „Wir<br />
haben die Hausanschlüsse mit dem<br />
HS®-Abzweig eingebunden. Das<br />
erleichtert die Arbeit ungemein,<br />
denn es ist gar kein Bohren mehr<br />
nötig, wie beim Einbau eines entsprechenden<br />
Anschlusses in den<br />
Sammler.“ Der Abzweig wird ab<br />
Werk mit der VARIOmuffe geliefert,<br />
die über ein integriertes Kugelgelenk<br />
verfügt. So ist die Rohrverbindung<br />
in einem Bereich von 0° bis<br />
11° schwenkbar. „Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand“, ergänzt Fachberater<br />
Barth. „Beim Einbau verfügt man<br />
über größere Flexibilität. Aber auch<br />
nachträgliche Hausanschlüsse lassen<br />
sich leichter realisieren.“<br />
Individuelle Regenwasserbewirtschaftung<br />
Auf durchdachte Lösungen setzt die<br />
Terra Kommunal GmbH nicht nur<br />
bei den Kanalleitungen, sondern<br />
auch in Puncto Regenwasserbewirtschaftung.<br />
So sorgen Zisternen auf<br />
den jeweiligen Grundstücken <strong>für</strong><br />
eine individuelle Zwischenpufferung<br />
und zeitverzögerte Ableitung<br />
von Niederschlägen. Hierzu Terra<br />
Kommunal-Geschäftsführer, Dipl.-<br />
Verwaltungswirt (FH) Henrik Peter:<br />
„Die Zisternen besitzen ein Nutzund<br />
Retentionsvolumen. Eine integrierte<br />
Retentionsdrossel sorgt <strong>für</strong><br />
einen regelmäßigen, definierten<br />
Abfluss.“ Auf jedem Grundstück<br />
wird zudem ein Hauskontrollschacht<br />
aus Betonfertigteilen angelegt,<br />
der die Kontrolle, Reinigung<br />
und den Zugang erleichtert. Die<br />
Bauwerke sind auf Grund der Vorgaben<br />
von Erschließungsträger und<br />
Planer mit einer Vorrichtung zur Installation<br />
einer Rückstausicherung<br />
ausgestattet.<br />
Die Nachfrage bei der Gemeinde<br />
Altdorf nach Grundstücken im Oberen<br />
Liesäcker ist groß, wie Henrik<br />
Peter bestätigt; rund 60 % der Parzellen<br />
sind noch vor Fertigstellung<br />
der Erschließungsarbeiten verkauft.<br />
Auch unweit der Gemeinde Altdorf<br />
ist die Terra Kommunal GmbH aktiv.<br />
Kurz vor dem Abschluss der Erschließungsmaßnahmen<br />
steht ein Projekt<br />
in der Stadt Aichtal. Die Tief- und<br />
Straßenbauarbeiten im Wohngebiet<br />
Weckholder sind abgeschlossen. Auf<br />
9,3 ha sollen hier 88 freistehende<br />
Einfamilien- und Doppelhäuser, drei<br />
Mehrfamilienhäuser und ein Kindergarten<br />
entstehen.<br />
Kontakt:<br />
Funke Kunststoffe GmbH,<br />
Siegenbeckstraße 15,<br />
D-59071 Hamm-Uentrop,<br />
Tel. (02388) 3071,<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
Baustellenbesprechung<br />
vor Ort:<br />
Funke-<br />
Fachberater<br />
Gerald Barth,<br />
Dipl.-Verwaltungswirt<br />
(FH)<br />
Henrik Peter,<br />
Planer<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Werner Walter,<br />
Polier<br />
Klaus Bolai<br />
(von links).<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 975
PRAXIS<br />
Spezialanwendung demineralisiertes Prozesswasser<br />
Wirtschaftliche Lösung mit maßgeschneidertem egeplast SLA® Barrier Pipe<br />
Spezialanwendung demineralisiertes Prozesswasser.<br />
Kennzeichnung der DI Pipeline (Deionisiertes <strong>Wasser</strong>).<br />
Druckrohr aus PP-R 100.<br />
Einzug der 3 x 3 00 m langen Rohre im<br />
Spülbohr verfahren.<br />
In der Scheldelaan in Antwerpen<br />
schlägt das Herz der (petro-)chemischen<br />
Industrie in Belgien. Eine Vielzahl<br />
internationaler Unternehmen<br />
betreibt hier in der Nähe des Antwerpener<br />
Hafens Raffinerien und Polymerisationsanlagen,<br />
so auch die<br />
egeplast- Lieferanten Total Petrochemicals<br />
und Ineos. Ein zentraler<br />
Standortfaktor ist neben dem Rohöl<br />
auch die Versorgung mit ultrasauberem<br />
demineralisiertem <strong>Wasser</strong> <strong>für</strong><br />
die chemischen Prozesse. Ursprünglich<br />
betrieb jede Fabrik ihre eigene<br />
Deionisierung zur Erzeugung des<br />
demineralisierten <strong>Wasser</strong>s.<br />
Aufgrund von steigendem Kostendruck<br />
sollten nun Synergieeffekte<br />
durch eine gemeinsame zentrale<br />
Versorgung erzielt werden. Zusammen<br />
mit Induss (Industrial Water<br />
Solutions), einer Unternehmenstochter<br />
der water-link, wurden verschiedene<br />
Optionen geprüft. Als<br />
Ergebnis erhielt Induss als <strong>Wasser</strong>experte<br />
die Aufgabe, eine zentrale<br />
Anlage zu betreiben, die Industrieunternehmen<br />
anzuschließen und<br />
mit der notwendigen <strong>Wasser</strong>menge<br />
sicher und redundant zu versorgen.<br />
Die Baumaßnahmen starteten im<br />
Herbst 2010 und sollen innerhalb<br />
eines Jahres abgeschlossen werden.<br />
Die Planung stellte Induss vor besondere<br />
Herausforderungen. Das hochkorrosive<br />
deionisierte <strong>Wasser</strong> musste<br />
unter höchsten Ansprüchen an die<br />
Reinheit und Versorgungssicherheit<br />
durch ein Industriegebiet mit jahrelangem<br />
Chemie- und Raffineriebetrieb<br />
in unmittelbarer Nähe transportiert<br />
werden und war somit dem<br />
Risiko von kontaminiertem Erdreich<br />
ausgesetzt. Eine weitere Herausforderung<br />
stellte die Kreuzung mehrerer<br />
vielbefahrener Straßen dar, die<br />
mittels gesteuerter Bohrungen<br />
unterdükert werden mussten.<br />
Induss suchte daher ein geeignetes<br />
Rohrsystem mit folgendem<br />
Anforderungsprofil:<br />
Hochbeständig gegen Korrosion<br />
Schutz gegen Verunreinigungen<br />
aus dem Erdreich<br />
Kein Leaching des Rohrmaterials<br />
in das Medium<br />
Geeignet zur Verlegung im<br />
Spülbohrverfahren<br />
Wegen des korrosiven Mediums<br />
rückten Kunststoffrohre in den<br />
Fokus der Planer. Es gab jedoch<br />
zunächst Bedenken, ob die Migration<br />
von Additiven (bzw. ein „Auswaschen“<br />
(„Leaching“) flüchtiger<br />
Polymerbestandteile) die Reinheit<br />
des Mediums gefährden könne.<br />
Daher forderte Induss von allen<br />
potenziellen Anbietern den Nachweis<br />
eines „Leaching“-Tests, der bei<br />
VITO in Belgien durchgeführt werden<br />
musste. Gefordert war nach<br />
Ablauf einer längeren Einwirkzeit<br />
des Rohrmaterials auf ein deionisiertes<br />
<strong>Wasser</strong> die Einhaltung eines<br />
Grenzwertes der elektrischen Leitfähigkeit<br />
des DI <strong>Wasser</strong>s.<br />
egeplast entwickelte daher eine<br />
speziell auf den Kunden und den<br />
besonderen Anforderungsfall zugeschnittene<br />
Lösung: Als Druckrohrmaterial<br />
wurde PP-R 100 ausgewählt.<br />
PP-R Rohre werden schon<br />
seit Jahren in der Industrie mit sehr<br />
positiven Erfahrungen <strong>für</strong> unterschiedlichste<br />
Medien eingesetzt<br />
und bieten neben der Korrosionssicherheit<br />
des homogenen Werkstoffs<br />
auch die Möglichkeit einer homogenen<br />
Schweißverbindung. Um<br />
eine Verunreinigung des ultrasauberen<br />
<strong>Wasser</strong>s durch Permeation<br />
aus dem Erdreich sicher auszuschließen,<br />
wurde wie beim bewährten<br />
SLA ® Barrier Pipe eine Aluminium-Sperrschicht<br />
und ein Schutzmantel<br />
auf das Druckrohr aus PP-R<br />
100 aufextrudiert. Die Aluminium-<br />
Barriereschicht dient als Diffusionssperre.<br />
Der Schutzmantel aus mineralverstärktem<br />
Polypropylen schützt<br />
die Rohrkonstruktion und ermög-<br />
Oktober 2011<br />
976 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
licht auch die Verlegung durch<br />
gesteuerte Bohrungen bei Straßenkreuzungen.<br />
Das neu entwickelte egeplast<br />
SLA® PP-R Rohr kombiniert somit<br />
die Vorteile eines Kunststoffrohres<br />
(Korrosionsfreiheit, Flexibilität, grabenlos<br />
verlegbar) mit denen eines<br />
Metallrohres (Barriereeigenschaft).<br />
Nachdem die Nachweise nach<br />
Abschluss des „Leaching“-Tests<br />
erbracht waren, wurde das Projekt<br />
zusammen mit Guy Colman, Cynerpro,<br />
Partner von egeplast in Belgien,<br />
zu Ende geplant inklusive der Systemtechnik<br />
sowie der erforderlichen<br />
Bohrungen. Die Entscheidung<br />
<strong>für</strong> egeplast SLA® PP-R-Rohre fiel<br />
dann im Sommer 2010.<br />
Um Synergien in der Bauphase<br />
zu schaffen, wurde eine zweite Leitung<br />
zum Transport einer 22-prozentigen<br />
Natronlauge direkt mit<br />
verlegt. Auch hier<strong>für</strong> fiel die Wahl<br />
auf das maßgeschneiderte PP-R<br />
100-SLA® Barrier Pipe. Die Verlegung<br />
der Rohre erfolgte im Open<br />
Trench/Directional Drilling. Die<br />
Dükerungen bei Straßenkreuzungen<br />
erfolgten im Rohrbündel.<br />
In diesem Fall hat das SLA® Barrier<br />
Pipe alle technischen Anforderungen<br />
erfüllt und bot zudem eine<br />
wirtschaftliche Lösung.<br />
Kontakt:<br />
Guy Colman,<br />
Cynerpro NV,<br />
E-Mail: Guy.Colman@cynerpro.be<br />
Dr. Thorsten Späth,<br />
egeplast Werner Strumann GmbH & Co. KG,<br />
Robert-Bosch-Straße 7,<br />
D-48268 Greven<br />
E-Mail: Thorsten.Spaeth@egeplast.de<br />
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Nachhaltige <strong>Wasser</strong>gewinnung in Jordanien<br />
Vorzeigeprojekt der Entwicklungshilfe<br />
Vincent Domscheit, TECHNO PRESS, Wuppertal<br />
Die lebensnotwendige, jedoch völlig veraltete <strong>Wasser</strong>gewinnung in Jordanien bedarf einer dringenden Modernisierung.<br />
Ein Gemeinschaftsprojekt öffentlicher und wirtschaftlicher Kooperationspartner unter Federführung<br />
der German Water Partnership (GWP) soll den Modernisierungsprozess voran bringen. Energieeffiziente<br />
Pumpentechnik hilft dabei, den Energieverbrauch der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgung und den damit verbundenen<br />
CO 2 -Ausstoß deutlich zu reduzieren.<br />
Sauberes Trinkwasser ist eine der<br />
kostbarsten Ressourcen der Erde<br />
– der voranschreitende Klimawandel<br />
und das weltweite Bevölkerungswachstum<br />
beschleunigen die<br />
Verknappung. Dies belegen Forschungsergebnisse<br />
des Potsdam-<br />
Instituts <strong>für</strong> Klimafolgenforschung<br />
(PIK). Umso wichtiger ist es also,<br />
bei der Trinkwassergewinnung auf<br />
Nachhaltigkeit zu setzen. Daher gilt<br />
es, Verluste in Trinkwassernetzen zu<br />
unterbinden und den Schadstoffausstoß<br />
der Energieerzeugung <strong>für</strong><br />
die eingesetzte Anlagentechnik zu<br />
reduzieren.<br />
Eines der wasserärmsten Länder<br />
der Welt ist Jordanien. Da es dort<br />
keine durchgehende <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
gibt, lagert <strong>Wasser</strong> in der<br />
Regel in Tanks auf den Dächern der<br />
Wohnhäuser. Vor allem der Transport<br />
des <strong>Wasser</strong>s stellt ein Problem<br />
dar. Pumpstationen fördern das<br />
<strong>Wasser</strong> <strong>für</strong> Millionen von Menschen<br />
aus dem Jordantal in die Hauptstadt<br />
Amman. Hierbei ist ein Höhenunterschied<br />
von 1400 Metern zu überwinden.<br />
Veraltete Pumpentechnik<br />
verursacht einen enorm hohen<br />
Energieverbrauch. Allein 15 % der<br />
landesweit verbrauchten elektrischen<br />
Energie gehen auf das Konto<br />
der <strong>Wasser</strong>versorgung. Da in erster<br />
Linie fossile Brennstoffe der Energieerzeugung<br />
dienen, ist damit eine<br />
hohe CO 2 -Belastung verbunden.<br />
Außerdem kommt es durch marode<br />
Anschlüsse zwischen Pumpen und<br />
Leitungen zu enormen <strong>Wasser</strong>verlusten.<br />
Entwicklungsprojekt <strong>für</strong> verbesserte<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
2008 startete in Jordanien ein Vorzeigeprojekt<br />
nachhaltiger <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
in öffentlich-privater<br />
Partnerschaft (public private partnership<br />
– ppp). Hier initiierten GWP,<br />
die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Internationale<br />
Zusammenarbeit (GIZ)<br />
sowie der deutsche Pumpenspezialist<br />
WILO SE ein Projekt zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz (Improvement<br />
of Energy Efficiency – IEE) in<br />
Anlagen der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde<br />
(Water Authority<br />
of Jordan – WAJ). Dabei übernimmt<br />
GWP die Koordination des<br />
Projekts. Die GIZ führte Feldstudien<br />
zu Energieverbrauch und Energiesparpotenzialen<br />
durch und vermittelt<br />
zwischen allen beteiligten Parteien<br />
vor Ort. Wilo ist <strong>für</strong> die Planung<br />
und Ausführung der Pumpenmodernisierung<br />
zuständig. Das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz<br />
und Reaktorsicherheit (BMU)<br />
fördert das Projekt aus Mitteln im<br />
Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative.<br />
Im Vorfeld des Projekts führte<br />
die GIZ mehrere Energieaudits<br />
durch, um den aktuellen Stromverbrauch<br />
sowie die Energiesparpoten-<br />
In den meisten Pumpwerken der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgung sind völlig marode Anlagen in Betrieb.<br />
So gehen allein 15 % der landesweit verbrauchten elektrischen Energie auf das Konto der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
– verbunden mit einer hohen CO 2 -Belastung. Alle Abbildungen: WILO SE, Dortmund<br />
Oktober 2011<br />
978 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
ziale der <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />
zu ermitteln. Auf dieser Basis<br />
erarbeitete man Maßnahmen und<br />
Konzepte zur Finanzierung. Ein<br />
Contracting-Modell zwischen dem<br />
jordanischen Energiedienstleister<br />
Engicon und der jordanischen <strong>Wasser</strong>versorgungbehörde<br />
soll helfen,<br />
die CO 2 -Emissionen schnell und<br />
nachhaltig zu reduzieren.<br />
Im Mittelpunkt des Projekts<br />
steht, die veralteten Aggregate in<br />
den Pumpwerken der jordanischen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde gegen<br />
den neuesten Stand der Pumpentechnik<br />
auszutauschen. Ziel ist es,<br />
den Stromverbrauch und die damit<br />
verbundenen extremen Energiekosten<br />
und Schadstoffemissionen<br />
deutlich zu reduzieren. Mit dem<br />
durch die Verbesserungsmaßnahmen<br />
eingesparten Geld lassen sich<br />
dann wiederum andere wichtige<br />
Entwicklungsprojekte finanzieren.<br />
Erste Modernisierungsmaßnahmen<br />
Die Pumpentechnik spielt nicht nur<br />
in Jordanien eine bedeutende Rolle<br />
<strong>für</strong> eine nachhaltige Trinkwassergewinnung<br />
und -versorgung. Durch<br />
Einsatz robuster Werkstoffe, energiesparender<br />
Motoren und von Frequenzumformern<br />
bieten moderne<br />
Pumpen deutlich mehr Energieeffizienz<br />
und Betriebssicherheit als frühere<br />
Generationen. Der Pumpenhersteller<br />
Wilo bietet hier ein umfassendes<br />
Programm hochwertiger<br />
und stromsparender Unterwassermotorpumpen<br />
<strong>für</strong> die verschiedensten<br />
Anforderungen. So sorgen<br />
etwa Frequenzumformer da<strong>für</strong>, die<br />
Förderleistung der Pumpen optimal<br />
an variierende <strong>Wasser</strong>mengen<br />
anzupassen. Dadurch arbeiten die<br />
Pumpen bei unterschiedlichen Fördermengen<br />
stets im wirtschaftlichen<br />
Bereich, ihr Stromverbrauch<br />
ist entsprechend gering.<br />
Als Pilotanlage gingen im Juli<br />
2011 in der Pumpstation Ebqoriyyeh<br />
nahe Salt – etwa 20 km westlich<br />
der Hauptstadt Amman – hochmoderne<br />
Wilo-Druckmantelpumpen<br />
mit elektronischer Regelung in<br />
Veraltete Blockpumpen im Pumpwerk Ebqoriyyeh etwa 20 km westlich<br />
der Hauptstadt Amman. Sie verbrauchten nicht nur unnötig Strom.<br />
Durch marode Anschlüsse zwischen Pumpen und Leitungen kam es<br />
auch zu enormen <strong>Wasser</strong>verlusten.<br />
Als Pilotanlage stattete man die Pumpstation Ebqoriyyeh mit hochmodernen<br />
Wilo-Druckmantelpumpen mit elektronischer Regelung aus.<br />
Die Pumpstation versorgt etwa 50 000 Menschen mit Trinkwasser. Die<br />
neuen Druckmantelpumpen von Wilo fördern jeweils 250 Kubikmeter<br />
<strong>Wasser</strong> in der Stunde.<br />
Betrieb. Die Pumpstation versorgt<br />
etwa 50 000 Menschen mit Trinkwasser.<br />
Die neuen Druckmantelpumpen<br />
von Wilo fördern jeweils<br />
250 Kubikmeter <strong>Wasser</strong> in der<br />
Stunde. Ihre gemeinsame Förderleistung<br />
reicht aus, um pro Minute<br />
50 Badewannen zu füllen. Insgesamt<br />
steigerte der Pumpenaustausch<br />
die Kapazität und Zuverlässigkeit<br />
des Pumpwerks deutlich.<br />
Ein Verbrauchsmonitoring der<br />
Performance Management Unit<br />
(PMU) des jordanischen Ministeriums<br />
<strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und Bewässerung<br />
ergab eine um 35 % verbesserte<br />
Energieeffizienz im Vergleich zum<br />
Ausgangszustand. Durch ihren<br />
deutlich geringeren Stromverbrauch<br />
im Vergleich zu den Altpumpen<br />
lassen sich rund 1200 Tonnen<br />
CO 2 pro Jahr einsparen. Die Pum-<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 979
PRAXIS<br />
Die Projektbeteiligten im Überblick:<br />
German Water Partnership<br />
Das Netzwerk German Water Partnership (GWP)<br />
ist eine gemeinsame Initiative des öffentlichen<br />
und privaten Sektors in Deutschland. Mitglieder<br />
im GWP sind Wirtschaftsunternehmen, Regierungs-<br />
und Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftliche<br />
Einrichtungen sowie Fachverbände<br />
im <strong>Wasser</strong>bereich. Es leistet einen entscheidenden<br />
Beitrag zur Förderung von<br />
grenzüberschreitenden Kooperationen. Die Mitglieder<br />
tauschen über diese Plattform Informationen<br />
über ihre Aktivitäten und Dienstleistungen<br />
aus. Das elementare Ziel von GWP ist es, Aktivitäten<br />
und Initiativen der deutschen <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
zu bündeln und die deutsche Expertise<br />
weltweit bekannt zu machen. GWP ist die zentrale<br />
Anlauf- und Kontaktstelle <strong>für</strong> internationale<br />
Anfragen nach dem Angebotsspektrum der deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />
Der Pumpenaustausch im Pumpwerk Ebqoriyyeh hat Kapazität und<br />
Zuverlässigkeit deutlich gesteigert. Durch den deutlich geringeren Stromverbrauch<br />
der modernen Wilo-Druckmantelpumpen im Vergleich zu den<br />
Altpumpen lassen sich rund 1200 Tonnen CO 2 pro Jahr einsparen.<br />
Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Effizient, wirksam und partnerorientiert unterstützt<br />
die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> internationale<br />
Zusammenarbeit (GIZ) Menschen und Gesellschaften<br />
in Entwicklungs-, Transformations- und<br />
Industrieländern dabei, eigene Perspektiven zu<br />
entwickeln und ihre Lebensbedingungen zu verbessern.<br />
Die GIZ bündelt seit dem 1. Januar 2011<br />
die Kompetenzen und langjährigen Erfahrungen<br />
des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED), der<br />
Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Technische Zusammenarbeit<br />
(GTZ) und von Inwent – Internationale<br />
Weiterbildung und Entwicklung – unter einem<br />
gemeinsamen Dach. Als Bundesunternehmen<br />
unterstützt sie die Bundesregierung bei der Erreichung<br />
ihrer Ziele in der internationalen Zusammenarbeit<br />
<strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung.<br />
WILO SE<br />
Die WILO SE mit Hauptsitz in Dortmund ist einer<br />
der weltweit führenden Hersteller von Pumpen<br />
und Pumpensystemen <strong>für</strong> die Heizungs-, Kälteund<br />
Klimatechnik, die <strong>Wasser</strong>versorgung sowie<br />
die <strong>Abwasser</strong>behandlung und -entsorgung. Das<br />
Unternehmen ist mit über 60 Tochtergesellschaften<br />
weltweit vertreten und beschäftigt über 6200<br />
Mitarbeiter. 2010 betrug der Umsatz 1021,4 Mio.<br />
Euro. Als einer der weltweit größten Pumpenhersteller<br />
zählt Wilo zu den führenden Anbietern<br />
bei Pumpen und Systemen <strong>für</strong> die <strong>Wasser</strong>versorgung.<br />
Im Juli 2011 wurde das völlig modernisierte Pumpwerk Ebqoriyyeh in<br />
Anwesenheit des jordanischen Ministers <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und Bewässerung<br />
Mohammad Najjar der <strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde offiziell übergeben.<br />
pen finanzieren sich über die geringeren<br />
Energiekosten. So rechnet<br />
sich ihr Kauf bereits nach zwei bis<br />
drei Jahren. Auch Wilo kontrolliert<br />
die Verbrauchsdaten laufend, um<br />
die schnelle Amortisation zu belegen.<br />
Das Pilotprojekt von Ebqoriyyeh<br />
soll keine Einzelmaßnahme bleiben.<br />
Denn wenn die stromsparende Systemlösung<br />
von Wilo landesweit<br />
zum Einsatz kommt, lassen sich die<br />
Energiekosten <strong>für</strong> die jordanische<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung umgerechnet<br />
um bis zu eine Millionen Euro pro<br />
Jahr senken. Ein Austausch alter<br />
Pumpen in allen Pumpwerken des<br />
Landes würde zudem das Klima um<br />
bis zu 15 000 Tonnen CO 2 pro Jahr<br />
entlasten. Statistisch entspricht das<br />
der CO 2 -Menge, die jährlich auf<br />
3750 Einwohner Jordaniens entfällt<br />
(Quelle: destatis). Hinzu kommt:<br />
Noch sind Hunderte verschiedener<br />
alter Pumpentypen in der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Jordaniens im Einsatz.<br />
Dies erschwert auch den laufenden<br />
Betrieb, denn bei Wartung und<br />
Reparatur müssen die <strong>Technik</strong>er<br />
unterschiedliche Typen beherrschen.<br />
Hier kann der Umstieg auf<br />
eine einheitliche Pumpenbauart<br />
Oktober 2011<br />
980 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRAXIS<br />
helfen, Aufwand und Kosten zu senken.<br />
Wilo unterstützt die <strong>Wasser</strong>behörde<br />
mit seinen Spezialisten vor<br />
Ort – durch kompetente Beratung,<br />
aber auch durch Schulungen <strong>für</strong> die<br />
Mitarbeiter.<br />
Ausblick<br />
Internationale Entwicklungsarbeit<br />
und öffentlich-private Kooperation<br />
eröffnen eine hoffnungsvolle Perspektive<br />
<strong>für</strong> eine nachhaltige <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
in Jordanien. Der große<br />
Erfolg des Pilotprojektes in Ebqoriyyeh<br />
hat mittlerweile auch weitere<br />
Investoren auf den Plan gerufen. So<br />
zeigen sich die KfW Entwicklungsbank<br />
als auch die Japan International<br />
Cooperation Agency (JICA) an<br />
gemeinsamen Projekten interessiert.<br />
Das Projekt IEE läuft vorerst<br />
noch bis 2013 und stellt der jordanischen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsbehörde<br />
weiterhin technische Hilfe und<br />
Beratung in Aussicht. So sind weitere<br />
Anlagenoptimierungen planbar<br />
und mit finanzieller Hilfe des<br />
öffentlichen wie privatwirtschaftlichen<br />
Sektors durchführbar. Das Projekt<br />
hat zudem Vorbildcharakter <strong>für</strong><br />
andere Länder, indem es zeigt, dass<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
einander nicht widersprechen.<br />
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Nortkirchenstraße 100,<br />
D-44263 Dortmund,<br />
Tel. (0231) 4102-0,<br />
Fax (0231) 41 02-7575,<br />
E-Mail: wilo@wilo.com,<br />
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Trommelrotation,<br />
Standard<br />
304 mm<br />
9,6 rpm<br />
Düsenstockanschluss ISO G1”<br />
<strong>Wasser</strong>verbrauch 230 L/min<br />
Sprühdüsen<br />
Leistungsaufnahme<br />
Motor<br />
1,5 kW<br />
dienen nur noch an der Stirnseite<br />
der Trommel als Abstandshalter,<br />
haben aber keinen Einfluss mehr<br />
auf die Führung und Rotation der<br />
Trommel.<br />
Die Trommel ist komplett hygienisch<br />
gekapselt und besitzt einen<br />
Ventilationsabzugsanschluss, um<br />
Geruchsbelästigungen möglichst<br />
gering zu halten. Die RS-65 ist mit<br />
einem automatischen Überlauf ausstattbar.<br />
Die Standardperforationen<br />
sind 1,0–2,0–2,5 mm, größere Perforationen<br />
sind auf Anfrage möglich.<br />
Die Einsatzbereiche dieser Trommel<br />
sind kommunale und industrielle<br />
Kläranlagen im Einlaufbauwerk<br />
anstelle der Rechen, in der Brauereiund<br />
Lebensmittelindustrie zur<br />
Separation von Prozessabwasser,<br />
Abtrennung von Treber, Feststoffen<br />
und organischen Rückständen.<br />
Kontakt:<br />
GEFA Processtechnik GmbH,<br />
Germaniastraße 28,<br />
D-44379 Dortmund,<br />
Tel. (0231) 6100 9-0,<br />
Fax (0231) 6100 9-80,<br />
E-Mail: gefa@gefa.com,<br />
www.gefa.com<br />
Einlaufverteiler der RS-65.<br />
Oktober 2011<br />
984 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Pumpen <strong>für</strong> viskose Medien<br />
Wolfram Entzeroth<br />
Ein Konzept –<br />
viele Möglichkeiten<br />
Lutz Exzenterschneckenpumpen<br />
werden seit Jahren <strong>für</strong> viskose Medien<br />
eingesetzt. Die Pumpen fördern ein<br />
breites Spektrum von Weichmachern,<br />
Harnstoffen, Dispersionen, Titanoxiden<br />
bis hin zu Farben, Lacken, aggressiven<br />
Medien sowie Substanzen der<br />
Kosmetik und Pharmazie.<br />
Die konstante, pulsationsfreie<br />
und schonende Förderung, auch<br />
bei schwankendem Druck, macht<br />
die Pumpen universell einsetzbar.<br />
Der einfache und modulare Aufbau<br />
dieser Pumpen bietet viele Einsatzmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> den mobilen und<br />
stationären Einsatz. Das robuste<br />
und kompakte Konzept in Blockbauweise<br />
macht das Gesamtsystem<br />
<strong>für</strong> Anlagenbauer und Betreiber<br />
zuverlässig.<br />
Das typische Anwendungsgebiet<br />
dieser Pumpen ist die Entleerung<br />
von Gebinden, Fässern und<br />
IBC. Durch die engen Gebindeöffnungen<br />
ist der äußere Durchmesser<br />
der Pumpen limitiert. Dies hat zur<br />
Folge, dass die Antriebsdrehzahl der<br />
Pumpe immer sehr genau an das<br />
jeweilige Fördermedium und deren<br />
spezielle Eigenschaften angepasst<br />
werden muss, um übermäßigen<br />
Verschleiß zu vermeiden.<br />
Um ein Optimum zwischen<br />
Fördervolumen und Verschleißverhalten<br />
zu erreichen, wurde <strong>für</strong> das<br />
gesamte Programm ein leistungsfähiger<br />
Baukasten von unterschiedlichen<br />
Hydrauliken und Antriebsmotoren<br />
geschaffen. Hierbei<br />
wurden drei grundlegende Hauptbaureihen<br />
entwickelt, die in der Teileverwendung<br />
höchstmöglich<br />
übereinstimmen.<br />
Lutz HD-E <strong>für</strong> den<br />
mobilen Einsatz<br />
Die kleine und vergleichsweise<br />
leichte Pumpe (11,5 kg) Lutz HD-E ist<br />
<strong>für</strong> einen Viskositätsbereich von 500<br />
bis 4000 mPas ausgelegt. Mit einem<br />
Tauchrohrdurchmesser von 41 mm<br />
wird diese Pumpe überall dort eingesetzt,<br />
wo herkömmliche Fasspumpen<br />
durch die Viskosität des Fördermediums<br />
eingeschränkt sind.<br />
Schwerpunktmäßig werden damit<br />
Kleingebinde, Fässer und IBC entleert.<br />
Die Förderleistung beträgt<br />
mediumsabhängig 20 L/min. bei<br />
einem Förderdruck bis 4 bar. Um<br />
möglichst viele Anwendungen ab -<br />
zudecken, ist der Stator der Pumpe<br />
in PTFE ausgeführt. Für den Bereich<br />
der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie<br />
sowie Pharmazie gibt es eine<br />
physiologisch unbedenkliche (PU)<br />
Ausführung. Die Pumpe ist so konstruiert,<br />
dass sie mit wenigen<br />
Handgriffen demontiert und schnell<br />
gereinigt werden kann.<br />
Lutz B70 V-SR<br />
Diese Pumpen zeichnen sich durch<br />
das niedrige Gewicht und eine<br />
leichte Handhabung aus. Die Baureihe<br />
ist <strong>für</strong> ein breites Anwendungsspektrum<br />
entwickelt und<br />
gliedert sich in drei Kategorien:<br />
B70 V-SR 12.1, 25.1 und<br />
50.1 Atex Ausführung<br />
B70 V-SR 12,1, 25.1 und<br />
50.1 nicht Ex<br />
B70 V-SR 12.1, 25.1 und<br />
50.1 PU Ausführung<br />
Die Förderleistungen betragen<br />
12, 25 bzw. 50 L/min, bei einem<br />
Förderdruck von 6 bzw. 8 bar. Der<br />
Viskositätsbereich erstreckt sich von<br />
1–30 000 mPas.<br />
Für den Einsatz im Ex-Bereich ist<br />
der Stator aus PTFE und die Gleitringdichtung<br />
in Kohle-Molybdän-<br />
Ausführung verbaut.<br />
In allen Nicht-Atex-Zonen stehen<br />
Ausführungen mit Torsionswelle<br />
oder Gelenkwelle zur Verfügung. Als<br />
Wellenabdichtungen werden unterschiedliche<br />
Gleitringdichtungen<br />
oder Stopfbuchspackungen eingesetzt.<br />
Entscheidend <strong>für</strong> die entsprechende<br />
Auswahl der Antriebswellen<br />
sind die jeweiligen Fördermedien<br />
sowie deren Viskosität.<br />
Das Antriebskonzept besteht<br />
aus Universalmotoren in Ex- und<br />
Nicht-Ex Ausführung und Druckluftmotoren,<br />
die durch das niedrige<br />
Gewicht den mobilen Betrieb deutlich<br />
vereinfachen.<br />
Für Fördermedien, die z. B.<br />
kleben oder aushärten, wurde mit<br />
der B70 V HD-SR eine praktische<br />
Lösung entwickelt. Ein externer<br />
Spülstrom umspült dabei intensiv<br />
die Gleitringdichtung und verhindert<br />
da durch eine Materialablagerung<br />
in diesem Bereich.<br />
B70 V Baureihen <strong>für</strong> den<br />
hochviskosen Bereich<br />
Diese Pumpenbaureihe ist <strong>für</strong> Förderleistungen<br />
im Bereich leicht<br />
abrasiver Fördermedien geeignet.<br />
„Familienfoto“.<br />
<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 985
PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Die Fachzeitschrift<br />
<strong>für</strong> Gasversorgung<br />
und Gaswirtschaft<br />
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Lassen Sie sich Antworten geben auf alle Fragen zur<br />
Gewinnung, Erzeugung, Verteilung und Verwendung von<br />
Gas und Erdgas.<br />
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Recht und Steuern im Gas und <strong>Wasser</strong>fach.<br />
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ideal zum Archivieren<br />
Der wesentliche Unterschied zu Pumpen im mobilen<br />
Einsatz liegt im Antriebskonzept. Bei hochviskosen<br />
Medien ist sicherzustellen, dass die zu fördernde Flüssigkeit<br />
in den Rotor-Stator-Bereich gelangen kann. Hier<br />
sind wesentlich niedrigere Drehzahlen notwendig bzw.<br />
die Pumpendrehzahl ist an das jeweilige Fördermedium<br />
anzupassen.<br />
Mit diesen Pumpen können Flüssigkeiten bis 120 000<br />
mPas und 120 L/min gefördert werden. Als Antriebsmotore<br />
kommen 400 V Motore IE2 gemäß EU-Standard<br />
zum Einsatz. Im Drehzahlbereich 6-oder 8-polig, bzw. als<br />
Getriebe-Drehstrommotoren mit oder ohne Frequenzumformer,<br />
sind diese <strong>für</strong> den S1 Dauerbetrieb ausgelegt.<br />
Auf den Service kommt es an<br />
Mit dem modularen Aufbau der gesamten Pumpenbaureihen<br />
wurde eine optimale Teileverwendbarkeit erzielt,<br />
die dem Betreiber eine minimale Ersatzbevorratung<br />
garantiert. Das Statorgehäuse ist so ausgelegt, dass der<br />
Stator verdrehsicher und auswechselbar integriert ist.<br />
Bei einem Statorwechsel muss nur das Elastomer<br />
getauscht werden, was zu deutlich niedrigeren<br />
Reparatur kosten führt. Bei entsprechend ausgewählter<br />
Wellenabdichtung ist ein Drehrichtungswechsel möglich.<br />
Dadurch kann die Pumpe und die Druckleitung<br />
entleert werden.<br />
Um Gewicht einzusparen und den teilweise erforderlichen<br />
Korrosionsschutz zu gewährleisten, sind die<br />
Antriebslaternen als Verbindung zum Motor aus Aluminium<br />
gefertigt und im KTL-Verfahren beschichtet. Die<br />
Auslegung der jeweiligen Pumpen ist denkbar einfach.<br />
Umfang reiche Dokumentationen, eine jahrelang intern<br />
aufgebaute Datenbank sowie eine Vielzahl von Referenzen<br />
helfen dem Anwender bei der richtigen Auswahl<br />
der Pumpen.<br />
Die Pumpen können in Sonderlängen bis 2000 mm<br />
und auch mit Einbauflanschen gefertigt werden. Alle<br />
Antriebe mit einer Motorleistung über 0,75 kW entsprechen<br />
natürlich dem Energieeffizienz niveau IE2.<br />
Kontakt:<br />
Lutz Pumpen GmbH,<br />
Postfach 14 62,<br />
D-97864 Wertheim,<br />
Tel. (09342) 8 79-0,<br />
Fax (093429 87 94 04,<br />
E-Mail: info@lutz-pumpen.de,<br />
www.lutz-pumpen.de<br />
Alle Bezugsangebote und Direktanforderung<br />
finden Sie im Online-Shop unter<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
Oldenbourg Industrieverlag<br />
www.<strong>gwf</strong>-gas-erdgas.de<br />
<strong>gwf</strong> Gas/Erdgas erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 München
Impressum<br />
INFORMATION<br />
Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />
Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift <strong>für</strong><br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />
<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />
(figawa),<br />
der DWA Deutsche Vereinigung <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V.<br />
der Österreichischen Vereinigung <strong>für</strong> das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
(ÖVGW),<br />
des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich,<br />
der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />
der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institut e.V., Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />
Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />
Prof. Dr. Winfried Hoch, EnBW Regional AG, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Dipl.-Ing. Jost Körte, RMG Messtechnik GmbH, Butzbach<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Dipl.-Ing. Klaus Küsel, Heinrich Scheven Anlagen- und Leitungsbau<br />
GmbH, Erkrath<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, Zweckverband Bodensee-<strong>Wasser</strong>versorgung,<br />
Stuttgart<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Hans Sailer, Wiener <strong>Wasser</strong>werke, Wien<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />
BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW e. V., Berlin<br />
Redaktion:<br />
Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />
Dipl.-Ing. Christine Ziegler, Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
Rosenheimer Straße 145, D-81671 München,<br />
Tel. (0 89) 4 50 51-3 18, Fax (0 89) 4 50 51-3 23,<br />
e-mail: ziegler@oiv.de<br />
Redaktionsbüro im Verlag:<br />
Sieglinde Balzereit, Tel. (0 89) 4 50 51-2 22,<br />
Fax (0 89) 4 50 51-3 23, e-mail: balzereit@oiv.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />
beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />
Prof Dr. med. Konrad Botzenhart, Hygiene Institut der Uni Tübingen,<br />
Tübingen<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />
München, Institut <strong>für</strong> Siedlungswasserwirtschaft und<br />
Abfalltechnik, Neubiberg<br />
Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />
Prof. Dr.-Ing. Werner Hegemann, Andechs<br />
Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />
Dr. Bernd Heinzmann, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU Berlin, Berlin<br />
Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />
Dipl.-Ing. Rudolf Meyer, Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen<br />
Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, FIGAWA, Köln<br />
Dipl.-Ing. Wilhelm Rubbert, Bieske und Partner GmbH, Lohmar<br />
Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />
Prof. Dr.-Ing. Friedhelm Sieker, Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
Universität Hannover<br />
RA Jörg Schwede, Kanzlei Doering, Hannover<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />
Prof. Dr.-Ing. Knut Wichmann, DVGW-Forschungsstelle TUHH,<br />
Hamburg<br />
Verlag:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145,<br />
D-81671 München, Tel. (089) 450 51-0, Fax (089) 450 51-207,<br />
Internet: http://www.oldenbourg-industrieverlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke, Hans-Joachim Jauch<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Anzeigenteil:<br />
Helga Pelzer, Vulkan-Verlag GmbH, Essen,<br />
Tel. (0201) 82002-35 e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Mediaberatung:<br />
Inge Matos Feliz, im Verlag,<br />
Tel. (089) 45051-228, Fax (089) 45051-207,<br />
e-mail: matos.feliz@oiv.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />
Tel. (089) 450 51-226, Fax (089) 450 51-300,<br />
e-mail: krawczyk@oiv.de<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 61.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />
(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Inland: € 360,– (€ 330,– + € 30,– Versandspesen)<br />
Ausland: € 365,– (€ 330,– + € 35,– Versandspesen)<br />
Einzelheft: € 37,– + Versandspesen<br />
ePaper als PDF € 330,–, Einzelausgabe: € 37,–<br />
Heft und ePaper € 429,–<br />
(Versand Deutschland: € 30,–, Versand Ausland: € 35,–)<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
<strong>für</strong> das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: 50 % Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Postfach 91 61<br />
D-97091 Würzburg<br />
Tel. +49 (0) 931 / 4170-1615, Fax +49 (0) 931 / 4170-492<br />
e-mail: leserservice@oldenbourg.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />
der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1858 Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
Oktober 2011<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 987
INFORMATION Termine<br />
Praxisnahe Projektierung in der Kanalsanierung – Die neuen technischen Regeln und ihre Folgen<br />
<strong>für</strong> die Beteiligten – VOB/C-DIN 8326 und ZTV<br />
27.10.2011, Hamburg<br />
Verband Zertifizierter Sanierungsberater <strong>für</strong> Entwässerungssysteme e. V. (VSB), Viktoriastraße 28, 68165 Mannheim,<br />
Tel. (0621) 762 176 50, Fax (0621) 762 176 51, E-Mail: info@sanierungs-berater.de, www.sanierungs-berater.de<br />
Leitungs- und Wegerecht <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
2.11.2011, Fulda<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />
E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
10. <strong>Wasser</strong>wirtschaftliche Jahrestagung<br />
7.11.2011, Berlin<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />
E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
25. Karlsruhe Flockungstage – Innovation und Flexibilität; Systemoptimierung und Systemerweiterung<br />
14.-15.11.2011, Karlsruhe<br />
Karlsruhe Institut <strong>für</strong> Technologie (KIT), Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong> und Gewässerentwicklung (IWG), Bereich Siedlungswasserwirtschaft,<br />
Anja Haarmann, Gotthard-Franz-Straße 3, Geb. 50.31, 76131 Karlsruhe, Tel. (0721) 608-42457,<br />
E-Mail: anja.haarmann@kit.edu, http://isww.iwg.kit.edu<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>hausanschlüsse – Leitungshaftungsrechtliche und wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
15.11.2011, Dortmund<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />
E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
Schlammfaulung statt aerober Stabilisierung – Trend der Zukunft?<br />
22.11.2011, Kaiserslautern<br />
TU Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft & Universität Luxemburg, Paul-Ehrlich-Straße,<br />
67663 Kaiserslautern, Dipl.-Ing. Oliver Gretzschel, Tel. (0631) 205-3831, E-Mail: oli-ver.gretzschel@bauing.uni-kl.de,<br />
www.siwawi.arubi.uni-kl.de<br />
<strong>Wasser</strong>entgelte – So kalkulieren Sie richtig<br />
22.11.2011, Düsseldorf<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />
E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
AGE-Seminar – <strong>Technik</strong> der Trinkwasserversorgung <strong>für</strong> Kaufleute<br />
28.–29.11.2011, Köln<br />
EW Medien und Kongresse GmbH, Josef-Wirmer-Straße 1, 53123 Bonn, Tel. (0228) 2598-100, Fax (0228) 2598-120,<br />
E-Mail: info@ew-online.de, www.ew-online.de<br />
2012<br />
42. Internationales <strong>Wasser</strong>bau-Symposium und <strong>Wasser</strong>wirtschaft (IWW) der RWTH Aachen –<br />
Hochwasser, eine Daueraufgabe<br />
12.–13.01.2012, Aachen<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>wirtschaft, Mies-van-der-Rohe-Straße 1, 52056 Aachen,<br />
Frau Dipl.-Hydrol. Sabine Jenning, Tel. (0241) 80 25923, E-Mail: jenning@iww.rwth-aachen.de,<br />
www.iww.rwth-aachen.de<br />
E-world energy & water<br />
07.–09.02.2012, Essen<br />
www.e-world-2012.com<br />
26. Oldenburger Rohrleitungsforum – Rohrleitungen – in neuen Energieversorgungskonzepten<br />
09.-10.02.2012, Oldenburg<br />
Institut <strong>für</strong> Rohrleitungsbau Oldenburg e.V., Ofener Straße 18, 26121 Oldenburg, Tel. (0441) 36 10 39-0,<br />
Fax (0441) 36 10 39-10, E-Mail: info@iro-online.de, www.iro-online.de<br />
Oktober 2011<br />
988 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
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igr AG<br />
Luitpoldstraße 60 a<br />
67806 Rockenhausen<br />
Tel.: +49 (0)6361 919-0<br />
Fax: +49 (0)6361 919-100<br />
Baden-Airpark<br />
Leipzig<br />
Darmstadt l Freiburg l Homberg l Mainz<br />
Offenburg l Waldesch b. Koblenz<br />
Berlin<br />
Lichtenstein<br />
Bitburg<br />
Zagreb<br />
E-Mail: info@igr.de<br />
Internet: www.igr.de<br />
Herzogenaurach<br />
Niederstetten<br />
• Beratung<br />
• Planung<br />
• Bauüberwachung<br />
• Betreuung<br />
• Projektmanagement<br />
Beratende Ingenieure <strong>für</strong>:<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung<br />
Aufbereitung<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
Telefon 0511/284690<br />
Telefax 0511/813786<br />
30159 Hannover<br />
Kurt-Schumacher-Str. 32<br />
• Beratung<br />
• Gutachten<br />
• Planung<br />
• Bauleitung<br />
info@scheffel-planung.de<br />
www.scheffel-planung.de<br />
<strong>Wasser</strong> Abfall Energie Infrastruktur<br />
UNGER ingenieure l Julius-Reiber-Str. 19 l 64293 Darmstadt<br />
www.unger-ingenieure.de<br />
DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Die STREICHER Gruppe steht <strong>für</strong> Innovation und Qualität. Mit knapp 3.000 Mitarbeitern werden<br />
anspruchsvolle Projekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene durchgeführt.<br />
Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />
DIN EN ISO 9001 GW 11 G 468-1 WHG § 19 I<br />
DIN EN ISO 14001 GW 301: G1: st, ge, pe G 493-1 AD 2000 HPO<br />
SCC** W1: st, ge, gfk, pe, az, ku G 493-2 DIN EN ISO 3834-2<br />
OHSAS 18001 GN2: B W 120 DIN 18800-7 Klasse E<br />
FW 601: FW 1: st, ku<br />
MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />
Schwaigerbreite 17 Tel.: +49(0)991 330-231 rlb@streicher.de<br />
94469 Deggendorf Fax: +49(0)991 330-266 www.streicher.de<br />
Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />
mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />
www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />
heruntergeladen werden.
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Firma<br />
Seite<br />
3S Consult GmbH, Garbsen 909<br />
AFRISO-EURO-INDEX GmbH, Güglingen 925<br />
Amitech Germany GmbH, Mochau 907<br />
Aquadosil <strong>Wasser</strong>aufbereitung GmbH, Essen 918<br />
AQUATECH AMSTERDAM 2011, Amsterdam, Niederlande 977<br />
BK Giulini GmbH, Ludwigshafen 889<br />
Brandenburger Liner GmbH & Co. KG, Landau in der Pfalz 933<br />
Ing. Büro Fischer-Uhrig, Berlin 927<br />
Gebo-Armaturen GmbH, Schwelm 937<br />
GfG-Gesellschaft <strong>für</strong> Gerätebau mbH, Dortmund 935<br />
Grundfos GmbH, Erkrath 903<br />
Hochschule <strong>für</strong> <strong>Technik</strong>, Stuttgart<br />
3. Umschlagseite<br />
Hans Huber AG, Berching 931<br />
Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg<br />
Titelseite<br />
Hydrometer GmbH, Ansbach 929<br />
ILF Beratende Ingenieure , ZT Gesellschaft mbH, Rum bei Innsbruck, Österreich 933<br />
Krohne Messtechnik GmbH, Duisburg 885<br />
KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 928<br />
Plasson GmbH, Wesel a. Rhein 917,919,921,923<br />
Erich Schmidt Verlag GmbH & Co, Berlin 915<br />
SPS/IPC/DRIVES, MESAGO Messemanagement, Stuttgart 981<br />
Einkaufsberater / Fachmarkt 989–994<br />
Stellenanzeige<br />
In der Fakultät Bauingenieurwesen, Bauphysik und Wirtschaft<br />
ist zum Sommersemester 2012 eine<br />
Professur <strong>für</strong> das Fachgebiet Siedlungs -<br />
wasserwirtschaft – Schwerpunkt <strong>Wasser</strong> -<br />
versorgung<br />
(Bes. Gr. W2) Kennziffer 384<br />
zu besetzen.<br />
Insbesondere <strong>für</strong> unsere Bachelor-Studiengänge Infrastrukturmanagement<br />
und Bauingenieurwesen suchen wir eine<br />
Ingenieurin oder einen Ingenieur mit überdurchschnittlichen<br />
Kenntnissen und praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet der<br />
Siedlungswasserwirtschaft und speziell der <strong>Wasser</strong>ver -<br />
sorgung. Von den Bewerberinnen bzw. Bewerbern werden<br />
vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in Betrieb und Instand -<br />
haltung von kommunalen und privaten Infrastrukturen und den<br />
zugehörigen Versorgungsanlagen erwartet.<br />
Zu den allgemeinen Fachgebieten der <strong>Wasser</strong>versorgung, insbesondere<br />
der Trinkwasserversorgung, soll die Bewerberin<br />
oder der Bewerber in den Bereichen Netzoptimierung und<br />
-erneuerungsstrategien umfassende Kenntnisse aufweisen<br />
sowie interdisziplinäre studentische Projektarbeiten mitentwickeln<br />
und betreuen. Die Bereitschaft zur Übernahme von<br />
Grundlagenvorlesungen in der Hydromechanik und in der<br />
<strong>Abwasser</strong>technik wird vorausgesetzt.<br />
Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen sowie den<br />
dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren<br />
sind ferner der Internetseite www.hft-stuttgart.de/Aktuell/<br />
Stellenangebote/Einstellungsvoraussetzungen zu entnehmen.<br />
Die Bewerbungsfrist endet am 5. November 2011.<br />
Weitere inhaltliche Auskünfte erhalten Sie von Herrn Prof.<br />
Dr.-Ing. Paul Schmitt (paul.schmitt@hft-stuttgart.de; Telefon:<br />
0711 8926-2583).
WISSEN<br />
<strong>für</strong> die<br />
ZUKUNFT<br />
OLDENBOURG INDUSTRIEVERLAG GMBH<br />
VULKAN-VERLAG GMBH